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Für nicht nur visuell, sondern auch olfaktorisch überwältigende Eindrücke<br />
ist, unterhalb des Jabal Akhdar, ein Besuch des betörenden Souks der<br />
Oasenstadt Nizwa angezeigt. Hier, an einem Knotenpunkt der Karawanenwege<br />
zwischen Nord und Süd, betritt man die Welt des würzigen Weihrauchs,<br />
der als weltbester gehandelt wird und mit vielen positiven Eigenschaften<br />
aufwartet, während man in den nahen Rosengärten lieblicheren Duftnoten<br />
nachspürt. Deren Essenzen finden sich übrigens auch in den betörend-schweren<br />
Parfüms von Amouage, Omans olfaktorischem Aushängeschild.<br />
nverzichtbar ist ein Ausflug in die Wüste, am liebsten<br />
mit Glamping by Canvas Club in den Sharqiya Sands<br />
– ein Sandklecks auf der Karte, eine Unendlichkeit<br />
für eine Nacht. Nach 40 Kilometern – inklusive aufregendem<br />
„Dune Bashing“ – hinein in die ockerfarbene<br />
Stille wird der Jeep von einem sanfteren Transportmittel abgelöst. Auf dem<br />
Rücken eines Dromedars stimmt sich der Gast ein auf kontemplative Ruhe.<br />
So erreicht er bei untergehender Sonne einen Traum aus 1001 Nacht: Luxuriös<br />
ausgestattete Beduinenzelte ducken sich um eine Feuerstelle. Hier gibt es<br />
kein Internet, keine Anrufe, nur Sterne und Staunen. Man lauscht Märchen,<br />
spielt Karten oder bewundert den Nachthimmel. Philip Eichkorn, deutscher<br />
Wüstenenthusiast, Oman-Liebhaber und Gründer des Canvas Clubs, sitzt<br />
abends im Schneidersitz mit am Feuer und bestätigt, was jeder Gast schnell<br />
fühlt: „In der Wüste verliert man jedes Zeitgefühl. Man ist zu Gast in der<br />
Natur – ein besonderer Luxus, den man nur hier findet.“<br />
Der Pionier hat sämtliche Wüsten Omans bereist – bereits seit Jahren betreibt<br />
er den Canvas Club und kennt gefühlt jeden Winkel des Sultanats.<br />
Eichkorn bietet deshalb auch Rundreisen in Oman an, besonders gern zum<br />
Wadi Hawer, eines von etwa 60 Tälern, die mit<br />
kris tallinen Flüssen von azur bis türkis das Land<br />
wie Lebensadern durchschneiden. Sie sind Teil<br />
des omanischen Gebirgssystems und eine idealtypische<br />
arabische Kulisse: Hohe Berge rahmen<br />
enge Schluchten, an denen sich weiß getünchte<br />
Häuser klammern, über denen Greifvögel kreisen.<br />
Wer tiefer in diese engen Täler eindringt, entdeckt<br />
pittoreske Wasserfälle und natürliche Pools,<br />
in denen nicht zu baden eine Sünde wäre.<br />
Über das Städchen Sur, an deren vorgelagerten<br />
Felsen traditionelle Holzschiffe ankern,<br />
führt Eichkorn gern in das weiter südlich gelegene<br />
Schildkrötenreservat Ras al-Dschinz, wo<br />
Muttertiere ganzjährig ihre Eier ablegen. Der<br />
Ort gehört zu den Topattraktionen des Landes<br />
– auch wegen seines spektakulären Panoramas:<br />
Weite Sandstrände, hohe Klippen und felsige<br />
Abschnitte wechseln einander ab. Nochmals<br />
vierhundert Kilo meter weiter südlich findet man<br />
einen der schönsten Abschnitte der über 3000 Kilometer<br />
langen Küstenlinie: die majestätischen<br />
Sanddünen der Sharqiya Sands treffen in Al Khaluf<br />
auf das Meer und schaffen die puderweichen<br />
Sugar Dunes. Spätestens jetzt ist es um einen geschehen,<br />
man möchte noch 1001 Nacht in Oman<br />
bleiben. Mindestens.<br />
TW<br />
Traveller‘s World<br />
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