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oman<br />

er Anflug auf Maskat in der<br />

Morgendämmerung offenbart<br />

ein urbanes Schauspiel: Über 65<br />

Kilometer streckt sich Omans<br />

Hauptstadt zwischen endlos<br />

scheinenden Stränden und rötlich<br />

schimmernden Gebirgszügen. Dubai’sche Wolkenkratzer<br />

oder Doha’sche Lichterfluten vermisst<br />

man nicht wirklich. Stattdessen leuchtet das Meer,<br />

auf dem unzählige Fischerboote tanzen; davor flirren<br />

weiß getünchte, bezaubernd pittoreske Flachbauten<br />

in der strahlenden Sonne des Morgenlands.<br />

Der starke Kontrast zu den Golfstaaten erklärt<br />

sich wohl aus der besonderen Geschichte des Landes,<br />

aber auch aus seiner Religion: Die Omanis leben<br />

eine besondere, sehr tolerante Form des Islam.<br />

Entsprechend zugänglich und einladend präsentieren<br />

sich ihre Moscheen. Exemplarisch da für<br />

ist die Große-Sultan-Qabus-Moschee, ein 40000<br />

Quadratmeter großer Kulturkomplex und beeindruckendstes<br />

Gotteshaus der Hauptstadt, in dem<br />

der zweitgrößte Perserteppich der Welt die Schritte<br />

dämpft. Ihr Gründer und Namensgeber, Sultan<br />

Qabus bin Said, führte ab den 1970er-Jahren das<br />

Sultanat Oman in die Moderne. Nach Besuch der<br />

his torischen Altstadt und des Muttrah-Souks bieten neun Fünf-Sterne-Häuser<br />

Entspannung. Seit 30 Jahren beeindruckt vor allem die dem traditionellen Bewässerungssystem<br />

nachempfundene Architektur des The Chedi Muscat – darunter<br />

der wohl spektakulärste Pool der Region – mit puristischer Schönheit,<br />

die großzügige Gärten und offene Räume spielerisch ineinander verknüpft.<br />

Auch wenn Oman nach Saudi-Arabien und Jemen die drittgrößte<br />

Fläche der Halbinsel einnimmt, sind seine vielfältigen Destinationen doch<br />

in leicht zu bewältigenden Etappen erreichbar. Jenseits der Hauptstadt<br />

gewinnt der Besucher zügig an Höhenmetern. Die schroffen Berge des<br />

Hajar-Gebirges mit ihren tiefen Schluchten wechseln sich ab mit Oasen.<br />

Dattelpalmen, der Stolz der Omanis, reihen sich schnurgerade auf, lassen<br />

in ihrem lebensspendenden Schatten Bananenbäume gedeihen, bewacht<br />

von imposanten Wehrtürmen und Festungen. Über 500 gibt es davon<br />

noch, teilweise so alt wie die traditionellen Lehmhäuser, die, oft über 400<br />

Jahre alt, immer wieder ausgebessert werden müssen. Sie ducken sich<br />

anei nander und sind von einladender Schlichtheit, während zweigeschossige<br />

Gebäude in den Dörfern den lokalen Scheichs vorbehalten sind. In<br />

den Räum lichkeiten ist es einnehmend kühl. Man trinkt Kaffee, mit Rosenwasser<br />

und Kardamom verfeinert, und nascht Datteln, die immer und<br />

überall gereicht werden.<br />

Die angenehmen Raumtemperaturen sind nicht nur dem kühlenden<br />

Lehm geschuldet, sondern auch den Bächen, die in manchen Häusern<br />

durch Hinterzimmer rauschen. Sie sind Teil der „Aflaj“, eines ausgeklügelten<br />

und als UNESCO-Weltkulturerbe registrierten Kanalisations- und Bewässerungssystems.<br />

Birkat Al Mouz, ein Dorf, das am Weg hinauf zu den<br />

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