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Leben mit sozialer Verantwortung

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www.leben<strong>mit</strong>.de<br />

<strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> ...<br />

Sozialer <strong>Verantwortung</strong><br />

Seite 2<br />

Wie wollen wir leben?<br />

Wir haben fünf Kinder gefragt.<br />

Seite 4<br />

Haben wir Fürsorge verlernt?<br />

Bestsellerautorin Susanne<br />

Mierau im Interview.<br />

Seite 26<br />

Ein Gespräch über Umweltschutz<br />

und soziale Gerechtigkeit <strong>mit</strong><br />

Schauspieler Hannes Jaenicke.<br />

Seite 28–39<br />

Im Green-Lifestyle-Special<br />

zeigen wir, warum sich<br />

umdenken lohnt.<br />

„Gesunde Menschen<br />

gibt es nur auf einer<br />

gesunden Erde.“<br />

Arzt, Autor und Aktivist<br />

Dr. Eckart von Hirschhausen<br />

im Interview.


2<br />

Einleitung<br />

Wie wollen wir leben?<br />

Soziale <strong>Verantwortung</strong> geht uns alle etwas an! Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft.<br />

Aus diesem Grund haben wir sie gefragt, auf was für einer Welt sie leben möchten.<br />

Ich möchte, dass alle Kinder auf<br />

der Welt genug zu essen haben.<br />

Meine Geschwister und ich können<br />

zum Glück immer kostenlos<br />

in der Arche Mittag essen.<br />

Lara, 9 Jahre<br />

Ich wünsche mir eine Welt, in<br />

der Tiere die gleichen Rechte wie<br />

Menschen haben. So viele Tiere<br />

leiden jeden Tag – das muss<br />

aufhören. Da<strong>mit</strong> es Tieren besser<br />

geht, spende ich jeden Monat<br />

fünf Euro von meinem Taschengeld<br />

an ein Tierheim, das sich um<br />

Straßenhunde in Ost- und Südeuropa<br />

kümmert. Sie holen auch<br />

Hunde aus Tötungsstationen.<br />

Dass es so etwas überhaupt gibt,<br />

macht mich sehr traurig. Mir ist<br />

es wichtig, Tieren zu helfen.<br />

Elias, 12 Jahre<br />

Ich möchte in einer Welt leben,<br />

in der es keinen Krieg gibt und<br />

alle Menschen glücklich sind.<br />

Keiner soll Angst haben.<br />

Das wünsche ich mir.<br />

Benisha,10 Jahre<br />

Ich möchte in einer Welt leben,<br />

in der alle Kinder zur Schule<br />

gehen können, Mädchen und<br />

Frauen die gleichen Chancen im<br />

<strong>Leben</strong> haben wie Männer<br />

und niemand ausgegrenzt wird,<br />

weil er eine Krankheit hat<br />

oder „anders“ ist.<br />

Adam, 11 Jahre<br />

Wir freuen uns sehr, diese<br />

Ausgabe in Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> vielen großartigen Partnern<br />

veröffentlichen zu können, die<br />

die Möglichkeit nutzen, Ihnen<br />

ihre Arbeit, Projekte und Produkte<br />

vorzustellen. Gemeinsam<br />

möchten wir zeigen, dass<br />

Engagement und Hilfe nachhaltig<br />

wirken können. Jeder kann helfen<br />

und etwas tun. Lassen Sie uns<br />

die Welt gemeinsam zu einem<br />

besseren Ort machen!<br />

Ich möchte in einer Welt leben,<br />

in der Klima- und Umweltschutz<br />

normal sind. Auch<br />

um unser selbst willen, denn:<br />

Umweltschutz heißt „Menschenschutz“.<br />

Wenn wir die Natur<br />

schützen, schützen wir da<strong>mit</strong><br />

auch unser eigenes Überleben.<br />

Johanna, 16 Jahre<br />

<strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> ... Magazin Healthcare Mediapartner GmbH | Pariser Platz 6a | 10117 Berlin | www.healthcare-mediapartner.de<br />

Herausgeberin Franziska Manske Redaktionsleitung Benjamin Pank Layout Elias Karberg Coverbild Julian Engels<br />

Druck BNN Badendruck GmbH Kontakt redaktion@leben<strong>mit</strong>.de | www.leben<strong>mit</strong>.de<br />

Alle Artikel, die als „Gastbeitrag“ gekennzeichnet sind, sind gesponserte Beiträge.<br />

Die Texte der Ausgabe schließen alle Geschlechter <strong>mit</strong> ein. Zur besseren Lesbarkeit wird jedoch nur eine Geschlechtsform verwendet.


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Kinder brauchen Liebe,<br />

Halt, Geborgenheit.<br />

SOS-Kinderdorf stärkt Familien,<br />

da<strong>mit</strong> Kinder glücklich aufwachsen.<br />

Jetzt helfen: sos-kinderdorf.de


4<br />

Gesellschaft<br />

Haben wir<br />

Fürsorge<br />

verlernt?<br />

Alle Menschen benötigen Fürsorge.<br />

Ohne Fürsorge können Kinder nicht groß<br />

werden, können Kranke nicht gesund<br />

werden, können ältere Menschen nicht<br />

alt werden. Fürsorge hält die Gesellschaft<br />

am Laufen. Die Bestsellerautorin<br />

Susanne Mierau beschreibt in ihrem<br />

neuen Buch, wie wichtig ein gutes Miteinander<br />

ist, und spricht im Interview darüber,<br />

was sich dringend ändern muss.<br />

Redaktion Leonie Zell<br />

Foto: Dorothea Vesper<br />

Ihr neues Buch heißt „Füreinander sorgen“.<br />

Wie kam es zu diesem Titel und wie<br />

definieren Sie Fürsorge?<br />

Das Exposé hatte ich eigentlich unter der<br />

Überschrift „CaREvolution“ eingereicht.<br />

Aber <strong>mit</strong> dem Begriff „ Fürsorge“ k önnen<br />

wahrscheinlich mehr Menschen etwas anfangen.<br />

Ich finde a llerdings, d ass u nsere<br />

Sprache nicht genug Worte für die Vielfalt<br />

des menschlichen Miteinanders und<br />

Umsorgens hat. Ich würde mich daher am<br />

liebsten der Definition von Joan Tronto und<br />

Bernice Fisher für den Begriff „ Care“ a n-<br />

schließen: „Die Aktivität unserer Spezies,<br />

die alles umfasst, was wir tun, um die Welt<br />

zu erhalten, fortzuführen und wiederherzustellen,<br />

da<strong>mit</strong> wir in ihr so gut wie möglich<br />

leben können.“<br />

Warum wird Fürsorge als gesellschaftlicher<br />

Wert oft vernachlässigt? Haben wir<br />

Fürsorge verlernt?<br />

Wir haben ein ganzes Sammelsurium von<br />

Problemen rund um die Fürsorge. Wir haben<br />

sowohl die bezahlte als auch die unbezahlte<br />

Sorgearbeit größtenteils in die<br />

Hände der weiblichen Bevölkerung gelegt<br />

– und zwar von der Kindheit bis zum Alter:<br />

Frauen sind in jedem Altersabschnitt mehr<br />

zuständig für alle Formen des Umsorgens.<br />

Dadurch sind diese – neben all den anderen<br />

Aufgaben unserer vollen Zeit – oft überlastet<br />

bis hin zum (Caregiver-)Burn-out. Gleichzeitig<br />

werden Jungen und Männer von der<br />

Tätigkeit des Umsorgens anderer eher ausgeschlossen<br />

und lernen auch das Konzept<br />

der Selbstsorge nicht so gut – was auch für<br />

sie negativ ist. Unser Blick ist fokussiert auf<br />

Leistung in Kombination <strong>mit</strong> hohem Gehalt<br />

und Karriere. Aber Sorgearbeit erfordert<br />

zwar enorme körperliche und emotionale<br />

Leistung, ist aber nicht in den klassischen<br />

wirtschaftlichen Arten zu messen. Wie man<br />

in Bezug auf Kinder sagt: Das Gras wächst<br />

nicht schneller, wenn man daran zieht. Wir<br />

haben also Fürsorge teilweise verlernt, aber<br />

auch politisch enorm vernachlässigt.<br />

Welche Folgen hat dies für unser gemeinsames<br />

Morgen?<br />

Die Vernachlässigung und Abwertung von<br />

Sorgearbeit und zu wenig Sorgearbeit wirkt<br />

sich aber auch auf unser Menschsein aus:<br />

wie wir behandelt werden, unsere psychische<br />

und physische Gesundheit, auf das<br />

Aufwachsen der Kinder, die Werte bis hin<br />

zu unserer Demokratie. Und da<strong>mit</strong> sieht es<br />

nicht gut aus, wenn wir das hohe Gut der<br />

Empathie und Sorge umeinander vernachlässigen.<br />

Dieses Thema betrifft auch schon die<br />

Kleinsten in unserer Gesellschaft. Doch<br />

was passiert <strong>mit</strong> Kindern, die keine oder<br />

nur wenig Fürsorge kennen, die vernachlässigt<br />

werden?<br />

Alle Kinder brauchen gute, sichere Bezugspersonen<br />

und stabile Rahmenbedingungen.<br />

Kindheit und die Erfahrungen, die wir<br />

darin machen, können sich auf das gesamte<br />

weitere <strong>Leben</strong> auswirken. Deswegen ist<br />

es wichtig, dass wir sowohl die familiäre<br />

als auch die institutionelle Versorgung von<br />

Kindern genau in den Blick nehmen und (finanziell)<br />

fördern.<br />

Warum müssen Politik, Wirtschaft und<br />

Gesellschaft zu einer neuen Haltung finden?<br />

Was muss sich verändern?<br />

Insgesamt muss sich leider sehr, sehr viel<br />

ändern. Das würde hier auch den Rahmen<br />

sprengen. Anfangen müssen wir allerdings<br />

dringend. Auf persönlicher Ebene können<br />

wir das in unseren nahen Beziehungen <strong>mit</strong><br />

mehr Wertschätzung und gegenseitiger<br />

Unterstützung. Auf politischer und wirtschaftlicher<br />

Ebene müssen wir sehr schnell<br />

Sorgebereiche mehr ausbauen, dem Fachkräftemangel<br />

begegnen und besser finanzieren.<br />

Sie sagen: „Fürsorge ist das Garn, das die<br />

bunte Patchworkdecke unseres <strong>Leben</strong>s<br />

zusammenhält“, weil ohne gesellschaftliche<br />

Fürsorge die Menschheit schnell am<br />

Ende wäre, auch ohne Krisen, Kriege und<br />

Klimakollaps. Wie blicken Sie in die Zukunft?<br />

Ich blicke leider keineswegs optimistisch<br />

in die Zukunft. Ich weigere mich allerdings,<br />

Rückschritte hinzunehmen und ausschließlich<br />

pessimistisch auf die Lage zu blicken,<br />

weil mir das die Kraft nehmen würde, mich<br />

für eine gesündere Gesellschaft einzusetzen..


Kinderschutz<br />

Fotos: SOS Kinderdorf<br />

Vernachlässigung:<br />

Die stille Form der Gewalt<br />

Narben auf der Haut sieht man – die auf der Seele nicht. Psychischer Missbrauch und Vernachlässigung<br />

gehören zur häufigsten Form der Gewalt gegen Kinder. Was vielen nicht bewusst ist:<br />

Die Folgen können so verheerend sein wie die von körperlicher oder sexualisierter Gewalt.<br />

V<br />

iele Tausend Kinder und<br />

Jugendliche werden in<br />

ihren Familien vernachlässigt.<br />

Ausgerechnet die<br />

Menschen, die ihnen am<br />

nächsten stehen und auf<br />

die sie angewiesen sind, meist die Eltern,<br />

verweigern ihnen, bewusst oder unbewusst,<br />

was für ihre Entwicklung absolut notwendig<br />

ist. Ob Angststörungen, Depression, Konzentrationsstörungen<br />

oder aggressive Verhaltensauffälligkeiten<br />

– die Folgen der leisen Misshandlung<br />

können weitreichend sein.<br />

Überforderung und Missbrauch<br />

Essen, Trinken, Schlafen … nicht alle Kinder<br />

in Deutschland sind ausreichend da<strong>mit</strong><br />

versorgt. Stattdessen werden sie gedemütigt,<br />

beschimpft, leiden unter Lieblosigkeit. Sie<br />

dürfen nicht <strong>mit</strong> anderen Kindern spielen<br />

oder erhalten keine ausreichende medizinische<br />

Versorgung, manchmal sichtbar durch<br />

kariöse, unbehandelte Zähne oder für das<br />

Wetter unpassende Kleidung. Statt Geborgenheit<br />

erleben sie zu Hause Substanzmissbrauch<br />

und Überforderung, sind Zeugen<br />

sexueller Übergriffe und häuslicher Gewalt.<br />

Gastbeitrag<br />

Per Grundgesetz haben Kinder, wie jeder<br />

Mensch, ein Recht auf Unversehrtheit. Wie<br />

soll das in so einer Umgebung funktionieren?<br />

Im Schnitt alle 13 Minuten wird ein Kind in<br />

Deutschland aus seiner Familie geholt, als<br />

letztes Mittel, wenn auf anderem Wege nicht<br />

geholfen werden kann. Jugendämter versuchen<br />

dann zunächst, eine Ersatzfamilie im<br />

Umfeld der Kinder zu finden, dies können<br />

z.B. Großeltern oder andere Verwandte sein.<br />

Gelingt dies nicht und ist die Inobhutnahme<br />

von Dauer notwendig, kann ein SOS-Kinderdorf<br />

ein neues Zuhause sein. Hier finden die<br />

Kinder eine fürsorgliche, familiäre Umgebung<br />

und die seelische Unterstützung, die<br />

sie brauchen.<br />

SOS-Kinderdorf stärkt Familien<br />

Doch so weit muss es nicht kommen. SOS-<br />

Kinderdorf baut darauf, Familien präventiv<br />

zu stärken – unabhängig von Herkunft oder<br />

Konfession. Dafür wurden eigene SOS-Kinderdorf-Familienzentren<br />

<strong>mit</strong> Angeboten eingerichtet,<br />

die für Betroffene leicht zugänglich<br />

sind. Familien finden hier z.B. einen Mittagstisch,<br />

auch offene Treffpunkte sowie zahlreiche<br />

Bildungs- und Freizeitangebote für<br />

Kinder und Jugendliche gehören zum Programm,<br />

zudem eine Beratungsmöglichkeit,<br />

die den Familien Hilfe zur Selbsthilfe gibt.<br />

SOS-Kinderdorf setzt in seiner Hilfe <strong>mit</strong> gezielten<br />

Angeboten zunächst meist bei den Eltern<br />

an. Es gilt, die Erziehungskompetenz zu<br />

stärken und auf diese Weise familiäre Eskalationen<br />

und Missbrauch zu verhindern. SOS-<br />

Kinderdorf unterstützt in Erziehungsfragen,<br />

hilft bei Scheidung und Trennung und berät<br />

in Krisensituationen. Die Familienhelfer und<br />

-pädagogen begleiten Familien im Alltag<br />

oder unternehmen beispielsweise Ausflüge<br />

<strong>mit</strong> den Kindern. Dabei orientieren sich die<br />

Helfenden am Bedarf und an den Möglichkeiten<br />

der Familie, ganz individuell. Ziel ist,<br />

dass die Kinder in ihrem Umfeld bleiben und<br />

sich gesund entfalten können. Dann können<br />

sie selbst später einmal liebevolle, starke Erwachsene<br />

und Eltern werden..<br />

Helfen Sie vernachlässigten<br />

Kindern! Informationen:<br />

www.sos-kinderdorf.de


6<br />

<strong>Leben</strong>srettung<br />

Fotos: DLRG<br />

„Schwimmen zu können,<br />

ist überlebenswichtig“<br />

Die meisten Eltern wollen für ihre Kinder nur das Beste. Daher tendieren sie auch oft dazu, sie,<br />

wo es nur geht, zu fördern. Sie möchten alles richtig machen und dafür sorgen, dass der eigene<br />

Nachwuchs bestmöglich auf das <strong>Leben</strong> vorbereitet ist. Neben beispielsweise lesen und schreiben<br />

lernen sollte eines nicht vergessen werden: das Schwimmen.<br />

D<br />

ie Zahl der Nichtschwimmer<br />

im Grundschulalter hat sich<br />

binnen fünf Jahren verdoppelt.<br />

Rund 20 Prozent der<br />

Kinder zwischen sechs und<br />

zehn Jahren konnten 2022<br />

nicht schwimmen, wie eine Forsa-Umfrage für<br />

die Deutsche <strong>Leben</strong>s-Rettungs-Gesellschaft<br />

zeigt. „Alle Kinder müssen schwimmen lernen“,<br />

fordert DLRG-Präsidentin Ute Vogt. „Das ist<br />

überlebenswichtig.“<br />

In ärmeren Haushalten gibt es der Umfrage zufolge<br />

viel mehr Nichtschwimmer:<br />

• Die Hälfte (49 Prozent) der Kinder aus Haushalten<br />

<strong>mit</strong> einem monatlichen Nettoeinkommen<br />

unter 2.500 Euro kann nicht schwimmen.<br />

• Hingegen betrifft dies bei einem Nettoeinkommen<br />

über 4.000 Euro nur zwölf Prozent.<br />

Auch Menschen <strong>mit</strong> einem Hauptschulabschluss<br />

(14 Prozent) sind dreimal und Menschen<br />

<strong>mit</strong> einem Migrationshintergrund (neun<br />

Prozent) doppelt so oft Nichtschwimmer wie<br />

der Durchschnitt der Bevölkerung ab 14 Jahre.<br />

Was also tun, wenn der eigene Nachwuchs<br />

bislang noch nicht schwimmen gelernt hat?<br />

In Deutschland gibt es, laut Angaben der Deutschen<br />

Gesellschaft für das Badewesen, 3.275<br />

Hallen- und Schulschwimmbäder. Viele bieten<br />

Gastbeitrag<br />

Schwimmkurse an. Tipp: Melden Sie Ihr Kind<br />

frühzeitig an, da die Nachfrage häufig viel größer<br />

ist als das Angebot der Vereine und Schwimmschulen.<br />

Zudem haben viele Ortsgruppen der<br />

DLRG zusätzliche Angebote, die meist in den<br />

Ferien stattfinden. Den Ehrenamtlichen, die für<br />

ihre lebensrettende Arbeit auf Spenden angewiesen<br />

sind, ist es eine Herzensangelegenheit,<br />

dass jedes Kind schwimmen kann.<br />

Das Frühschwimmerabzeichen ist kein Garant<br />

für sicheres Schwimmen<br />

Anhand der Angaben der Eltern zu den abgelegten<br />

Schwimmabzeichen geht die DLRG<br />

allerdings davon aus, dass derzeit sechs von<br />

zehn Kindern am Ende der Grundschulzeit<br />

keine sicheren Schwimmer sind. Das heißt, sie<br />

können die Anforderungen an das Schwimmabzeichen<br />

Bronze nicht erfüllen. Leider denken<br />

viele Mütter und Väter, das Seepferdchen<br />

befähige bereits zum sicheren Schwimmen.<br />

Mit dem Nachwuchs das Wasser erobern<br />

„Machen Sie Ihr Kind schon früh <strong>mit</strong> dem Wasser<br />

vertraut“, rät Ute Vogt. Die DLRG bietet auf<br />

ihrer Internetseite Spieltipps für das sichere<br />

und spielerische Gewöhnen an das nasse Element.<br />

Auf Schwimmhilfen und Schwimmbrille<br />

sollte verzichtet werden, da<strong>mit</strong> die Kinder die<br />

Eigenschaften des Wassers unverfälscht erleben<br />

können. Sie finden heraus, dass sie vom<br />

Wasser getragen werden, lassen Wasserspritzer<br />

zu und lernen, sich unter Wasser zu orientieren.<br />

„Wie schreiben und rechnen lernen“<br />

Wie Jungen und Mädchen lesen, schreiben<br />

und rechnen lernen, so müssen sie auch<br />

schwimmen lernen“, mahnt die DLRG-Präsidentin<br />

Ute Vogt. „Wir müssen dahin kommen,<br />

dass jedes Kind am Ende der Grundschule sicher<br />

schwimmen kann.“<br />

Seit inzwischen 110 Jahren haben sich die Ehrenamtlichen<br />

der Wasserrettungsorganisation<br />

dem Ziel verschrieben, Menschen vor dem Ertrinken<br />

zu bewahren. „Jedes Opfer im Wasser<br />

ist eines zu viel, und wenn Kinder ums <strong>Leben</strong><br />

kommen, schmerzt uns das ganz besonders“,<br />

so Vogt. .<br />

<strong>Leben</strong>sretter werden<br />

Ob an den Stränden von Nord- und Ostsee<br />

oder an den Badeseen im Binnenland –<br />

fast jeder kennt die Rettungsschwimmer<br />

der DLRG. Doch die größte freiwillige Wasserrettungsorganisation<br />

hat noch viel mehr<br />

zu bieten – informieren Sie sich hier:<br />

www.dlrg.de/<strong>mit</strong>machen


dlrg.de<br />

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Clownvisite<br />

Fotos: Gregor Zielke + Piero Chiussi/<br />

ROTE NASEN Deutschland e. V.<br />

„Wir kümmern uns um<br />

die Herzen der Menschen“<br />

Reinhard Horstkotte geht seit 20 Jahren als Clown <strong>mit</strong> ROTE NASEN in Kinderkrankenhäuser,<br />

Pflegeheime und Flüchtlingsunterkünfte, zu kranken, einsamen oder traumatisierten<br />

Menschen, um ihnen Momente der Freude und der Hoffnung zu bringen.<br />

Gastbeitrag<br />

Herr Horstkotte, wie kam es dazu, dass Sie<br />

Clown wurden?<br />

Im Grunde war ich immer verliebt in die<br />

Clownsfigur. Der Alltag besteht so oft aus Regeln<br />

und Gesetzen – es gibt aber viel mehr als<br />

das. Dafür stehen die Clowns, für Emotionen<br />

und Fantasie. Clowns sind wie Boten zwischen<br />

den Welten, Ver<strong>mit</strong>tler zwischen dem Kindlichen<br />

und den Erwachsenen, sie erinnern daran,<br />

dass das <strong>Leben</strong> schön sein kann, geben<br />

Hoffnung und <strong>Leben</strong>sfreude und machen Mut.<br />

Sie gehen <strong>mit</strong> ROTE NASEN in Kinderkrankenhäuser,<br />

in Pflegeheime, in Flüchtlingsunterkünfte<br />

– wie kann man sich Ihre Arbeit<br />

vorstellen?<br />

Reinhard Horstkotte<br />

Künstlerischer Leiter des ROTE<br />

NASEN Deutschland e. V.<br />

Wir gehen zu Menschen, die aus den verschiedensten<br />

Gründen in Not sind, und entwickeln<br />

dafür jeweils eigene Programme. Bei uns gibt<br />

es Musiker, Akrobaten, Zauberer, Jongleure<br />

und Schauspieler, Musik ist oft ein sehr wichtiges<br />

Element.<br />

2014/2015 beispielsweise, als viele Geflüchtete<br />

aus Syrien zu uns kamen, waren wir in den<br />

Turnhallen, Flughafenhangars und anderen<br />

Unterkünften. Dort haben wir z. B. Trommelworkshops<br />

gemacht, haben auf Bitte der Kinderärzte<br />

hin das Thema Zähneputzen spielerisch<br />

integriert, weil so viele der Kinder Karies<br />

hatten, oder auch <strong>mit</strong> unseren Programmen<br />

wie nebenbei gezeigt, dass es normal ist, wenn<br />

Frauen die Chefinnen sind. Die Kinder waren


9<br />

Mehr auf www.leben<strong>mit</strong>.de | 9<br />

fasziniert, sie blieben richtig lange bei der Sache.<br />

Das ist nicht selbstverständlich für Kinder,<br />

die traumatisiert sind.<br />

Wie funktioniert das?<br />

Kinder leben im Jetzt, im Spiel können sie<br />

alles um sich herum vergessen, auch die<br />

fürchterlichsten Dinge. Als im letzten Jahr die<br />

ersten Züge <strong>mit</strong> Geflüchteten aus dem Krieg<br />

in der Ukraine am Berliner Hauptbahnhof<br />

ankamen, sind wir ganz behutsam <strong>mit</strong> den<br />

Kindern in Kontakt gegangen, haben ihnen<br />

Spielangebote gemacht. Wenn wir es schaffen,<br />

dass diese Kinder lachen, sich für einen<br />

Augenblick unbeschwert fühlen, macht das<br />

auch etwas <strong>mit</strong> den Erwachsenen um sie herum.<br />

Die Kinder so zu sehen, gibt ihnen Hoffnung.<br />

Sie besuchen auch schwer kranke Kinder<br />

im Krankenhaus. Wie bereiten Sie sich darauf<br />

vor?<br />

Unsere Künstler haben eine sehr intensive<br />

Ausbildung, die neben künstlerischen Inhalten<br />

auch medizinisches Grundwissen und<br />

Hygienethemen umfasst. Vorab besprechen<br />

wir uns <strong>mit</strong> den Ärzten, Pflegekräften oder<br />

Psychologen und berücksichtigen die jeweilige<br />

Situation und den gesundheitlichen Zustand<br />

der Kinder. Wir gehen dann von Zimmer<br />

zu Zimmer und improvisieren <strong>mit</strong> Musik<br />

und Zauberei, wir erzählen Geschichten und<br />

reagieren dabei immer auf die Kinder oder<br />

die Familien, die dort sind.<br />

Pflegeeinrichtungen besuchen Sie auch?<br />

Ja, wir kümmern uns um die Herzen der Menschen,<br />

bringen etwas in ihnen zum Klingen.<br />

Dabei passen wir uns immer wieder neu an<br />

die Gegebenheiten an. Als wir z. B. während<br />

der Corona-Lockdowns nicht in die Pflegeeinrichtungen<br />

durften, hatte eine Kollegin<br />

die Idee, in einem Heim für Demenzkranke<br />

<strong>mit</strong> Hebebühnen zu arbeiten und unser Programm<br />

von dort zu zeigen, die Bewohner waren<br />

an den Fenstern und Balkonen. Das hat<br />

wunderbar funktioniert! Man darf nicht den<br />

Kopf in den Sand stecken, Kreativität findet<br />

immer einen Weg.<br />

Wie läuft eine Clownvisite ab?<br />

Wir integrieren uns vor Ort, auch in den Pflegealltag,<br />

konzentrieren uns dabei aber ganz<br />

auf das Clown-Sein. Wenn wir bei Menschen<br />

sind, die <strong>mit</strong> Krankheit konfrontiert sind, <strong>mit</strong><br />

schrecklichen Erlebnissen, <strong>mit</strong> Ängsten oder<br />

<strong>mit</strong> dem Tod, tun wir nicht so, als wäre dies<br />

alles nicht da, aber wir finden einen Ansatz,<br />

um Schönheit und Freude <strong>mit</strong> ihnen zu teilen.<br />

Unser künstlerisches Handwerkszeug hilft uns<br />

dabei.<br />

Wir arbeiten zu zweit. Wenn wir z. B. bei Kindern<br />

sind, die alles hinter sich lassen mussten,<br />

die schreckliche Dinge gesehen und erlebt haben,<br />

oder bei einem Kind im Krankenhaus, das<br />

vielleicht nicht mehr lang zu leben hat, geht<br />

einem das unter die Haut. Auch dafür sind wir<br />

geschult und es hilft sehr, einen Partner zu haben.<br />

Einer greift etwas auf, was das Kind gesagt<br />

oder gemacht hat, der andere knüpft daran an.<br />

Wir binden die Menschen, bei denen wir sind,<br />

<strong>mit</strong> ins Spiel ein. Es geht immer darum, eine<br />

Verbindung zu schaffen. Kinder wie Erwachsene<br />

vergessen dann für eine Weile das Schwere<br />

und spüren Freude. Das ist bei kranken Kindern<br />

so, das gelingt auch bei Menschen <strong>mit</strong><br />

Demenz und bei Geflüchteten <strong>mit</strong> traumatischem<br />

Hintergrund.<br />

Welches Schicksal hat Sie besonders bewegt?<br />

Ich bin sehr vielen Menschen <strong>mit</strong> bewegenden<br />

Schicksalen begegnet. Am Anfang meiner Zeit<br />

bei ROTE NASEN kam ich beispielsweise bei<br />

einer Visite im Kinderkrankenhaus zu einem<br />

neunjährigen Jungen, von dem wir wussten,<br />

dass er nicht mehr lange leben würde. In seinem<br />

Zimmer spürte ich die große Bedrücktheit<br />

des Kindes und seiner Mutter, die <strong>mit</strong> ihm im<br />

Rooming-in war. Der Junge war ganz schwach<br />

und blass, ich spürte auch eine Spannung zwischen<br />

ihnen. Ich probierte alles Mögliche, es<br />

kam aber keine Reaktion. Mehr aus Verlegenheit<br />

nahm ich einen Ballon und pustete ihn<br />

auf, die Mutter hielt sich plötzlich die Ohren zu<br />

– und ich wusste, das ist ein Faden, den ich aufgreifen<br />

kann, eine Tür zum Spiel. Ich begann,<br />

<strong>mit</strong> dem Jungen über seine Mutter zu reden, auf<br />

eine lustige Art, aber liebevoll und <strong>mit</strong> Respekt.<br />

Das hat funktioniert. Der Junge fing irgendwann<br />

richtig an zu lachen, auch die Mutter musste lachen,<br />

das Eis war gebrochen. Der Junge starb<br />

bald darauf. Ich hörte später, wie froh die Mutter<br />

darüber gewesen war, dass sie noch einmal diesen<br />

glücklichen Moment gemeinsam <strong>mit</strong> ihrem<br />

Sohn gehabt hatte.<br />

In einer Einrichtung für Menschen <strong>mit</strong> Demenz<br />

trafen wir auf eine Dame, die tagein, tagaus<br />

durch die Flure lief. Sie suchte nach ihrem<br />

Mann, der schon lange verstorben war. Meine<br />

Clownkollegin begann, gemeinsam <strong>mit</strong> der<br />

Frau zu suchen. Sie ging in ihr Zimmer, öffnete<br />

Schubladen, suchte unter Stühlen … sie gab<br />

der alten Dame das Gefühl, nicht allein zu sein.<br />

Dann ging sie <strong>mit</strong> ihrem Ohr ganz nah an ihr<br />

Herz und sagte: „Ich habe Ihren Mann gefunden,<br />

da ist er“, und zeigte darauf. Die alte Dame<br />

fragte: „Was sagt er denn?“ – „Er sagt, ich soll<br />

dich in den Arm nehmen.“ Dann nahmen sich<br />

beide in den Arm. Die Pfleger, die um sie herumstanden,<br />

hatten Tränen in den Augen. Das Spiel,<br />

das sie gespielt hatten, war plötzlich Realität. Sie<br />

wussten, der Mann lebt im Herz der alten Dame<br />

weiter und sie war nicht mehr so allein..<br />

ROTE NASEN<br />

Deutschland e. V.<br />

ROTE NASEN Deutschland e. V. ist<br />

ein gemeinnütziger Verein, der seit<br />

20 Jahren fester Bestandteil in vielen<br />

renommierten Gesundheitseinrichtungen<br />

und Kliniken in Deutschland ist. Derzeit<br />

schenken 74 ROTE NASEN Clowns jedes<br />

Jahr in 73 Einrichtungen rund 58.800<br />

jüngeren und älteren Menschen bei<br />

regelmäßigen Clownvisiten fröhliche<br />

Augenblicke.<br />

www.rotenasen.de<br />

Schenken Sie Lachen <strong>mit</strong> einer<br />

Spende:<br />

Spendenkonto<br />

IBAN: DE06 3702 0500 0020<br />

2020 20<br />

BIC: BFSWDE33XXX<br />

Bank für Sozialwirtschaft


Gesundheit<br />

Fotos: CBM<br />

„Endlich Mama sehen“<br />

Gastbeitrag<br />

Der zehnjährige Josué ist<br />

fast blind. Der Kleine hat<br />

grauen Star auf beiden Augen.<br />

Seine Mutter macht<br />

sich große Sorgen – bitte<br />

helfen jetzt auch Sie!<br />

Der zehnjährige Josué ist seit frühester<br />

Kindheit fast blind. Seine Mutter lebt in<br />

ständiger Angst, dass ihrem Sohn etwas<br />

Schlimmes zustößt. Denn Josué lebt in einem<br />

Elendsviertel von Kinshasa in der Demokratischen<br />

Republik Kongo.<br />

Kampf ums Überleben<br />

Jeder Tag ist buchstäblich ein Kampf ums<br />

Überleben! Verschmutzte Bäche, Müllberge,<br />

rutschige Pfade: In dieser Umgebung<br />

ist einfach alles gefährlich für ein hilfloses<br />

blindes Kind.<br />

Josué hat grauen Star, doch wer in diesem<br />

Slum lebt, kann sich keinen Arzt leisten.<br />

„Es bricht mir das Herz, meinem Jungen<br />

nicht helfen zu können“, klagt seine Mutter<br />

Jocelyne verzweifelt. Sie weiß: Ohne Hilfe<br />

erwartet ihren Sohn ein leidvolles, bettelarmes<br />

<strong>Leben</strong>.<br />

Gibt es Hilfe?<br />

Das St.-Joseph-Krankenhaus ist Josués<br />

einzige Chance, der Blindheit zu entfliehen.<br />

Die Augenklinik wird von der Christoffel-<br />

Blindenmission (CBM) gefördert. Mitarbeiter<br />

der Hilfsorganisation erleben täglich,<br />

wie groß die Not ist, aber ebenso, wie eine<br />

Augenoperation <strong>Leben</strong> zum Besseren wenden<br />

kann – auch das von Josué. Doch ohne<br />

Sie geht es nicht! Deshalb bitten wir Sie:<br />

Helfen Sie Mädchen und Jungen wie Josué<br />

jetzt <strong>mit</strong> Ihrer Spende.<br />

Bitte unterstützen Sie die CBM, da<strong>mit</strong> sie<br />

auch in Zukunft ihre Arbeit machen und<br />

verzweifelten Menschen wie dem kleinen<br />

Josué helfen kann!<br />

Christoffel-<br />

Blindenmission (CBM)<br />

Die CBM ist eine internationale christliche<br />

Entwicklungsorganisation. Sie verbessert<br />

die <strong>Leben</strong>squalität von Menschen<br />

<strong>mit</strong> Behinderungen in den ärmsten<br />

Ländern der Welt. Im Jahr 2022 war die<br />

CBM dank ihrer Unterstützerinnen und<br />

Unterstützer in 44 Ländern aktiv und<br />

förderte 391 Projekte. Seit 2002 besitzt<br />

sie Beraterstatus bei den Vereinten<br />

Nationen.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.cbm.de<br />

Spendenkonto<br />

IBAN: DE46 3702 0500 0000<br />

0020 20 ·<br />

BIC: BFSWDE33XXX


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GEMEINSAM<br />

Seit über 45 Jahren bringt Mercy Ships <strong>mit</strong><br />

Hospitalschiffen Hoffnung und Heilung zu<br />

den Ärmsten der Armen in Afrika.<br />

MENSCHEN<br />

haben bereits von unserer<br />

Hilfe profitiert.<br />

Ihre Spende ist die Medizin<br />

für Kinder in Afrika.<br />

Jetzt GROSSES bewegen!<br />

Ganz einfach den QR-Code scannen! Oder<br />

besuchen Sie uns unter: mercyships.de/<br />

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Kreis- und Stadtsparkasse Kaufbeuren<br />

IBAN: DE58 7345 0000 0000 5244 47<br />

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Gesundheit<br />

Professor Dr. Winand Lange (Mitte) bei einer<br />

Schulung Fotos: German Doctors<br />

Vor Ort im Einsatz,<br />

da<strong>mit</strong> die Hilfe bleibt<br />

Für seine Einsätze bei den German Doctors bekommt der Hämatologe und Onkologe<br />

Professor Dr. Winand Lange kein Geld. Warum er sie dennoch als unendlich kostbar<br />

empfindet, erläutert er im Interview<br />

Wo waren Sie schon für die German Doctors<br />

im Einsatz?<br />

Bislang war ich dreimal unterwegs: in Chittagong,<br />

Bangladesch, in Kilifi, Kenia und im Sundarbans<br />

Delta in Indien. Im Januar 2024 werde ich<br />

für sechs Wochen in Jhargram, Indien sein.<br />

Waren Sie aufgeregt vor Ihrem ersten Einsatz?<br />

Ja, durchaus. Auch wenn wir gut vorbereitet werden,<br />

z. B. <strong>mit</strong> Projektseminaren und tropenmedizinischen<br />

Kursen, weiß man nicht genau, was<br />

auf einen zukommt, sowohl in Bezug auf Krankheitsbilder<br />

als auch auf andere Gegebenheiten.<br />

Die Möglichkeiten der ärztlichen Intervention,<br />

sei es Diagnostik oder Therapie, sind in keiner<br />

Weise <strong>mit</strong> denen bei uns vergleichbar. Dazu<br />

kommt die Verständigung <strong>mit</strong> den Patienten,<br />

die eine echte Herausforderung sein kann. Nur<br />

<strong>mit</strong> Hilfe der Übersetzerinnen und Übersetzer<br />

können wir die Sprachbarrieren halbwegs überbrücken.<br />

Wie läuft so ein Einsatz ab?<br />

Wir sind sechs Wochen am Projektort. Die Einsätze<br />

anderer ärztlicher Kolleginnen oder Kollegen<br />

sind überlappend geplant und nicht gleichzeitig.<br />

So ist immer ein Arzt oder eine Ärztin von<br />

German Doctors für die Übergabe vor Ort und<br />

hilft beim Einarbeiten. Auch die lokalen Fachkräfte<br />

unterstützen uns sehr – umgekehrt ver<strong>mit</strong>teln<br />

wir ihnen viel Wissen, denn das ist ein<br />

Hauptanliegen von German Doctors: Die Health<br />

Worker und Medical Officer noch mehr und<br />

besser zu befähigen, Patienten zu versorgen.<br />

Wen behandeln Sie?<br />

Die Menschen, die zu uns kommen, sind<br />

sehr arm. Um so viele wie möglich behandeln<br />

zu können, müssen wir unsere Zeit und<br />

die medizinischen Mittel gut einteilen. Auch<br />

den Hintergrund der Menschen haben wir<br />

im Blick. Viele beginnen schon als Kind <strong>mit</strong><br />

schwerer, körperlicher Arbeit, sie kümmern<br />

sich um Familienangehörige und können<br />

nicht einfach mehrere Tage in einem Krankenhaus<br />

sein. Oft wissen sie nicht, ob es am<br />

nächsten Tag noch Arbeit und etwas zu essen<br />

für sie gibt. Die Schicksale und Situationen<br />

vor Ort können emotional sehr berührend<br />

sein. Wir müssen, ähnlich wie zu Hause auch,<br />

eine gewisse Distanz wahren, um gut arbeiten<br />

zu können.<br />

Die Schlangen vor unseren Behandlungszentren<br />

sind meist lang, manchmal fahren wir<br />

auch <strong>mit</strong> einer Rolling Clinic zu den Menschen.<br />

Man ist in Versuchung, wenn man<br />

nur für ein paar Wochen vor Ort ist, auch am<br />

Wochenende durchzuarbeiten. Aber es ist<br />

wichtig, auch an die einheimischen Mitarbeitenden<br />

zu denken. Sie müssen sich ihre Kraft<br />

einteilen und Pausen machen, weil sie durchgehend<br />

für die Menschen da sind.<br />

Was erleben Sie vor Ort, wie sind Ihre Eindrücke?<br />

Die Teams sind sehr gut organisiert, wir arbeiten<br />

gut zusammen und werden sehr unterstützt.<br />

Von den Patienten erfahren wir große<br />

Dankbarkeit. Das alles gibt einem viel zurück,<br />

auch den Perspektivwechsel empfinde ich als<br />

sehr wertvoll. Man kommt nach einem Einsatz<br />

<strong>mit</strong> den German Doctors <strong>mit</strong> einem reichen<br />

Erfahrungsschatz nach Hause, egal wo<br />

man war. .<br />

Gastbeitrag<br />

German Doctors<br />

Seit 40 Jahren sind die German Doctors<br />

im Einsatz und haben seither 13<br />

Millionen Patientinnen und Patienten<br />

versorgt. Die ehrenamtlich tätigen Ärztinnen<br />

und Ärzte bleiben jeweils sechs<br />

Wochen vor Ort.<br />

Ziel der German Doctors ist, langfristig<br />

eine stabile Gesundheitsversorgung<br />

vor Ort aufzubauen und die Gesundheitssysteme<br />

zu stärken. Die Aus- und<br />

Weiterbildung der Health Worker und<br />

Clinical Officer vor Ort wie auch der einheimischen<br />

Mitarbeitenden nimmt eine<br />

bedeutende Rolle ein; den Patienten und<br />

Patientinnen wird Wissen zu Ernährung,<br />

Gesundheit und Hygiene ver<strong>mit</strong>telt.<br />

Die German Doctors finanzieren sich<br />

über Schenkungen, Bundes<strong>mit</strong>tel und<br />

Spenden.<br />

www.german-doctors.de


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WIR SIND DA,<br />

WO GESUNDHEIT<br />

UNBEZAHLBAR IST.<br />

Die German Doctors sind ehrenamtlich weltweit<br />

im Einsatz und bilden vor Ort Gesundheitskräfte aus.<br />

DEINE<br />

SPENDE<br />

ZÄHLT.<br />

german-doctors.de


Coverstory<br />

Foto: Dominik Butzmann<br />

Planetarer Notfall<br />

Vielen ist Dr. Eckart von Hirschhausen als Arzt, Autor und Kabarettist bekannt. Um<br />

sich komplett dem Kampf für ein besseres Morgen zu widmen, hat er sich von der<br />

Bühne verabschiedet. Welche Gefahren die Klimakrise für unsere Gesundheit birgt,<br />

warum wir nicht mehr Jutebeutel, sondern eine „jute“ Politik brauchen und was jeder<br />

Einzelne tun kann, lesen Sie im Interview.<br />

Redaktion Emma Howe<br />

Soziale <strong>Verantwortung</strong> geht uns alle an. Sie<br />

haben Ihre erfolgreiche Karriere als Bühnenkünstler<br />

beendet, um sich hauptberuflich<br />

zu engagieren. Wie kam es dazu?<br />

Menschen verändern sich durch authentische<br />

Begegnung. Bei mir war das die Begegnung<br />

<strong>mit</strong> Jane Goodall, der Schimpansenforscherin.<br />

Mitten im Interview drehte sie<br />

die Rollen um, schaute mich an aus diesen<br />

weisen, alten und etwas melancholischen<br />

Augen und stellte mir diese Frage: „Wenn<br />

wir Menschen ständig betonen, wir sind die<br />

intelligenteste Spezies auf diesem Planeten<br />

– warum zerstören wir dann unser eigenes<br />

Zuhause?“ Da habe ich geschwiegen, geschluckt<br />

und verstanden: Das ist die zentrale<br />

Frage, der wir uns alle stellen müssen.<br />

Unsere Mutter Erde ist krank, sogar sehr<br />

krank. Sie liegt auf der Intensivstation, und<br />

da will ich alles tun, was mir möglich ist, um<br />

ihr zu helfen.<br />

Wie wirken sich Klimakrise, Biodiversitätsverlust<br />

und Umweltzerstörung auf die<br />

Gesundheit aus?<br />

Die gravierenden Folgen des Klimawandels<br />

und des Artensterbens für unsere Gesundheit<br />

sind keine Gefahr, die in der Zukunft<br />

liegt. Wir erleben schon jetzt, wie Hitzewellen,<br />

Dürren, aber auch der schwindende<br />

<strong>Leben</strong>sraum für Tiere und Pflanzen unsere<br />

Gesundheit negativ beeinflussen. Werden<br />

die Tiere krank, übertragen sie diese Erreger<br />

auf uns. Das hat nicht zuletzt die Coronavirus-Pandemie<br />

verdeutlicht. Als Arzt<br />

geht es mir um die Frage, wie Menschen<br />

ein gutes und gesundes <strong>Leben</strong> führen können.<br />

Die Klimakrise ist das größte Risiko<br />

für unsere Gesundheit im 21. Jahrhundert.<br />

Für uns in Europa stellt Hitze die größte<br />

un<strong>mit</strong>telbare Gefahr da: Klimakrise ist wie<br />

Sauna, nur ohne Tür. Auf Dauer nicht wirklich<br />

entspannt. Und auch nicht lustig. Wir<br />

haben viel zu lange nur über Eisbären und<br />

Meeresspiegel kommuniziert, aber die Veränderungen<br />

betreffen jeden von uns bei<br />

dem, was uns am „heiligsten“ ist – unsere<br />

Gesundheit. Die Klimakrise macht auch<br />

unsere Seele krank. Wir haben in Deutschland<br />

eine Million mehr Menschen <strong>mit</strong> psychischen<br />

Erkrankungen durch die Folgen<br />

von Hitze, Feinstaub und den Traumatisierungen<br />

durch die Extremwetter und den<br />

Verlust von Heimat.


15<br />

Mehr auf www.leben<strong>mit</strong>.de | 15<br />

Wann haben Sie erstmals selbst die Dimension<br />

bzw. den Zusammenhang zwischen<br />

„gesunder Erde, gesunden Menschen“ verstanden?<br />

Die Diskussion um „Umweltschutz“ wurde<br />

viel zu lange sehr theoretisch geführt. Seit ich<br />

mich <strong>mit</strong> dem Thema Klimakrise und Gesundheit<br />

eingehender beschäftige, wird mir klar,<br />

dass es keine „Umwelt“ gibt, sondern eine<br />

Mitwelt. Wir sind existenziell darauf angewiesen,<br />

dass wir sauberes Wasser haben, saubere<br />

Luft, gesundes Essen und eine erträgliche<br />

Außentemperatur. Alle diese Dinge, die wir<br />

für selbstverständlich hielten, sind es nicht.<br />

Der Körper ist ein guter Lehrmeister, uns zu<br />

zeigen, wie schnell wir bei einer steigenden<br />

Außentemperatur buchstäblich zusammenbrechen.<br />

Hitzewellen und Hitzetote sind aber<br />

nur eine der vielen Auswirkungen. Mücken,<br />

die Tropenkrankheiten übertragen, können<br />

sich in Europa und Deutschland ansiedeln.<br />

Allergien nehmen zu und die Abgase, insbesondere<br />

die kleinen Feinstaubteilchen, gehen<br />

durch die Lunge direkt ins Blut und tragen<br />

zu Herzinfarkt, Schlaganfall und sogar zu Diabetes<br />

bei, weil unser Körper sich in einem<br />

permanenten Abwehrmechanismus befindet.<br />

Und das Dümmste an all diesen Auswirkungen<br />

des Klimawandels auf die Gesundheit ist: Der<br />

Klimawandel ist eindeutig von uns Menschen<br />

verursacht!<br />

Es gibt immer mehr Menschen, die sich aufgrund<br />

der Situation auf der Erde gegen das<br />

Kinderkriegen entscheiden. Können Sie das<br />

verstehen?<br />

Ich kann die Sorge um die Enkeltauglichkeit<br />

unserer Erde verstehen, aber es gibt einiges,<br />

was mir Hoffnung macht. Die nächste Generation<br />

zum Beispiel. Sie denkt viele Themen<br />

selbstverständlicher und globaler und hat <strong>mit</strong><br />

„Fridays for Future“ richtig etwas losgetreten.<br />

Und das nicht nur in der Politik, sondern<br />

auch im privaten Umfeld: Die Diskussionen zu<br />

Hause am Küchentisch sind ganz anders geworden,<br />

denn die junge Generation fordert regelrecht<br />

ein, dass wir Boomer – und da gehöre<br />

ich ja auch dazu – jetzt auch <strong>mit</strong> anpacken und<br />

uns einsetzen. In den letzten drei Jahren ist viel<br />

mehr passiert als in den letzten 30 Jahren.<br />

In Ihrem Buch „Mensch, Erde! Wir könnten<br />

es so schön haben“ schreiben Sie, dass die<br />

Erderhitzung das Fieber ist und das Artensterben<br />

die Demenz der Erde. Bitte gehen<br />

Sie näher darauf ein.<br />

Demenz ist das krankhafte Vergessen. In jeder<br />

Art, die unwiederbringlich verloren geht, steckt<br />

ja das Wissen aus Millionen Jahren Evolutionsgeschichte<br />

– lauter „Lifehacks“, wie <strong>Leben</strong> auf<br />

der Erde gelingen kann. In jeder Art stecken<br />

auch Lösungen, medizinische Wirkstoffe,<br />

Gene <strong>mit</strong> fantastischen Eigenschaften. John<br />

Schellnhuber benennt es deutlich: Wir verbrennen<br />

das Buch des <strong>Leben</strong>s, bevor wir es gelesen<br />

haben! Als Wissenschaftsjournalist setze<br />

ich mich <strong>mit</strong> einem weiteren Paradoxon auseinander:<br />

Research shows that showing people<br />

research doesn’t work. Das heißt, wir wissen<br />

Es gibt ein Zeitfenster<br />

von wenigen Jahren,<br />

in dem wir entscheiden<br />

können, ob wir<br />

dauerhaft und unwiderruflich<br />

das Erdsystem<br />

überhitzen<br />

oder eine enkeltaugliche<br />

Welt erschaffen.<br />

eigentlich genug, aber handeln nicht danach.<br />

Konkreter: Die Politik ergreift noch nicht in<br />

ausreichendem Tempo die notwendigen Maßnahmen.<br />

Verbindliche Rahmenbedingungen<br />

ist das sofortige Stoppen von Subventionen für<br />

fossile Energie und eine Landwirtschaft, die<br />

den Boden zerstört. Stattdessen schneller Ausbau<br />

der Erneuerbaren, die ja auch die Luft viel<br />

gesünder machen! Wir haben alles an Wohlstand,<br />

liberaler Demokratie und gutem <strong>Leben</strong><br />

zu verlieren – und wie ich betone: Wir könnten<br />

so viel gewinnen, bessere Luft, sichere Ernten,<br />

stabiles Klima, Zeit für schöne Dinge, statt nur<br />

noch Krisenmodus.<br />

Würden Sie sich selbst als Klimaaktivist bezeichnen?<br />

Es gibt ein Kontinuum von Sesselpupser bis<br />

Klimakleber. Wo kann ich durch mein Handeln<br />

etwas verändern? Wir brauchen nicht<br />

mehr Jutebeutel, wir brauchen jute Politik,<br />

wie der Berliner sagt. Viele pflanzen Bäume,<br />

was aber auf die nächsten zehn Jahre wenig<br />

bringt. Deshalb pflanze ich Ideen, die wachsen<br />

schneller. Ich kann die Ungeduld und Frustration<br />

der jungen Menschen sehr gut verstehen,<br />

die sich zum Teil erwachsener verhalten als<br />

die Erwachsenen. Ich habe <strong>mit</strong> 17 Jahren in<br />

meiner Schule ein Referat über sauren Regen<br />

und den Nutzen von Tempoli<strong>mit</strong> geschrieben.<br />

Und was haben wir heute, fast 40 Jahre später?<br />

Einen amtierenden Verkehrsminister, der sich<br />

<strong>mit</strong> allen Kräften gegen geltende Gesetze und<br />

das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes<br />

wehrt und ernsthaft meint, wir hätten nicht<br />

genug Schilder – Realsatire. Raserei, fehlende<br />

Abbiegeassistenten und mangelnde Rettungsgassen<br />

bei jedwedem Stau gefährden sehr viel<br />

mehr Menschenleben auf der Straße als Klebstoff.<br />

Lassen Sie uns gemeinsam in die Glaskugel<br />

schauen: Wo sehen Sie die Erde in zehn, in<br />

20 Jahren?<br />

Es gibt ein Zeitfenster von wenigen Jahren, in<br />

dem wir entscheiden können, ob wir dauerhaft<br />

und unwiderruflich das Erdsystem überhitzen<br />

oder eine enkeltaugliche Welt erschaffen. Wissenschaft<br />

allein verändert kein Verhalten und<br />

führt nicht zu den politischen Entscheidungen,<br />

die jetzt notwendig sind, um die Not zu<br />

wenden. Mit der Stiftung Gesunde Erde – Gesunde<br />

Menschen möchte ich dazu beitragen,<br />

dass diese notwendige Transformation von<br />

Wirtschaft, Politik und Gesellschaft neuen<br />

Schwung bekommt. Dazu brauchen wir einen<br />

frischen „Spirit“: überparteilich, kooperativ,<br />

generationsübergreifend und <strong>mit</strong> ansteckend<br />

guter Laune. Mein Team und ich arbeiten gerade<br />

unter Hochdruck an vielen Hebeln und<br />

mobilisieren die Ärzteschaft und die Pflege, zu<br />

dem Thema Stellung zu beziehen, als zentrale<br />

Multiplikatoren in der Mitte der Gesellschaft.<br />

Wir arbeiten <strong>mit</strong> großen Stiftungen und Netzwerken<br />

zusammen, <strong>mit</strong> kirchlichen Organisationen,<br />

der Weltklimakonferenz und sind beim<br />

World Health Sum<strong>mit</strong> präsent. Ziel all unserer<br />

Aktivitäten ist es, dass der deutlichen Mehrheit<br />

unserer Gesellschaft bewusst wird: Gesunde<br />

Menschen gibt es nur auf einem gesunden Planeten.<br />

Und dafür brauchen wir radikale Änderungen<br />

in der Art und Weise, um zukunftsfähig<br />

und enkeltauglich zu leben.<br />

Wie können wir das erreichen?<br />

Ich werde immer wieder gefragt, was der Einzelne<br />

tun kann. Meine Antwort: Das Wichtigste,<br />

was ein Einzelner tun kann, ist, kein Einzelner<br />

zu bleiben! Jede und jeder wird gebraucht,<br />

<strong>mit</strong> Fähigkeiten, Netzwerk, Herz und Hirn. Ja,<br />

wir brauchen neue Formen des Zusammenlebens,<br />

weniger Konkurrenz, mehr Kooperation<br />

und Gemeinwohlorientierung. Statt wie<br />

in den 1980er-Jahren die „Selbstfindung“ als<br />

das wichtigste Projekt seines <strong>Leben</strong>s anzusehen,<br />

könnte es heute genau um das Gegenteil<br />

gehen: die Selbstaufgabe – weniger Ego und<br />

Optimierung, mehr Hingabe und Bereitschaft<br />

zu teilen. Da<strong>mit</strong> ließen sich zwei Dinge verbinden:<br />

die Rettung der eigenen seelischen<br />

Gesundheit und die dringend notwendige Reduktion<br />

unseres Ressourcenverbrauchs..<br />

Stiftung Gesunde Erde –<br />

Gesunde Menschen<br />

Die Stiftung Gesunde Erde – Gesunde<br />

Menschen (GEGM) wurde im Jahr 2020<br />

von Prof. Dr. Eckart von Hirschhausen<br />

gegründet, um den Zusammenhang<br />

zwischen Klimaschutz und Gesundheitsschutz<br />

bewusst zu machen. Die Stiftung<br />

setzt sich für eine Klimakommunikation<br />

ein, die Distanzen überwindet und die<br />

Menschen wirklich erreicht – lösungsorientiert,<br />

humorvoll, verständlich<br />

und visionär. Und sie bringt Personen<br />

zusammen, die etwas bewegen können,<br />

wie Pflegekräfte, Mediziner, Studierende,<br />

Engagierte, Politiker und prominente<br />

Persönlichkeiten.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.stiftung-gegm.de


16<br />

Im Gespräch: Annette Thewes und Sandra Lüderitz-Korte (r.) Foto: Ralf Rebmann<br />

Testamentsspende<br />

„Großes Glück,<br />

wenn alle zufrieden sind“<br />

Annette Thewes kümmert sich seit mehr als 20 Jahren um die Abwicklung von Nachlässen für<br />

gemeinnützige Organisationen, auch für Amnesty Deutschland. Die zertifizierte Testamentsvollstreckerin<br />

erzählt, was bei der Nachlassgestaltung zu bedenken ist.<br />

Was hat Amnesty International <strong>mit</strong> Nachlässen<br />

zu tun?<br />

Eine gemeinnützige Organisation wie Amnesty<br />

kann im Testament als Erbin oder Miterbin<br />

eingesetzt werden. Amnesty kann dann<br />

auch Aufgaben übernehmen, die <strong>mit</strong> der Abwicklung<br />

im Zusammenhang stehen. Ähnlich<br />

wie Personen hat auch die Organisation die<br />

Verpflichtung und moralische Aufgabe, den<br />

letzten Wunsch der verstorbenen Person respektvoll<br />

umzusetzen.<br />

Wie läuft das in dem Fall konkret ab?<br />

Zunächst werden wir informiert, zum Beispiel<br />

vom Amtsgericht. Dann nehme ich Kontakt<br />

zu den Hinterbliebenen auf und leite die üblichen<br />

Schritte im Fall einer Erbschaft ein. Das<br />

kann auch die Organisation der Beisetzung<br />

beinhalten oder administrative Aufgaben, wie<br />

das Bezahlen offener Rechnungen. Mir liegt es<br />

sehr am Herzen, den Beteiligten zuzuhören,<br />

auf ihre Wünsche einzugehen und Vertrauen<br />

zu schaffen.<br />

Wann sollte Amnesty ins Testament?<br />

Wer sich <strong>mit</strong> den Werten von Amnesty identifiziert,<br />

kann <strong>mit</strong> dem Testament dazu beitragen,<br />

dass die Menschenrechte auch in Zukunft geschützt<br />

werden. So lassen sich auch nach dem<br />

Tod noch die eigenen Werte ver<strong>mit</strong>teln. Aber<br />

auch praktische Gründe sprechen dafür: Für<br />

die Angehörigen kann es hilfreich sein, dass<br />

Amnesty als Erbin organisatorische Dinge<br />

übernimmt, denn der Tod eines nahestehenden<br />

Menschen ist belastend, und Angehörige<br />

sind oft überfordert von allem, was dann ansteht.<br />

Außerdem ist Amnesty als gemeinnütziger<br />

Verein von der Erbschaftsteuer befreit, das<br />

heißt, alles kommt ohne steuerlichen Abzug<br />

dem Einsatz für die Menschenrechte zugute.<br />

Was raten Sie Menschen, die ihr Testament<br />

machen möchten?<br />

Man sollte das Testament sehr spezifisch formulieren.<br />

Das erleichtert die Abwicklung des<br />

Nachlasses für die Hinterbliebenen immens.<br />

Gibt es einen Fall, der Ihnen besonders in Erinnerung<br />

geblieben ist?<br />

Es gab einen Fall, bei der Mutter und Bruder des<br />

Verstorbenen noch lebten. Ich sollte keine Traueranzeige<br />

schalten, denn sie wollten nicht, dass<br />

das Umfeld erfährt, dass im Testament eine gemeinnützige<br />

Organisation als Erbin eingesetzt<br />

wurde. Doch nach einem Jahr sind sie auf mich<br />

zugekommen und wollten gemeinsam <strong>mit</strong> der<br />

Organisation eine Anzeige veröffentlichen. Der<br />

Bruder erwägt jetzt, ebenfalls diese Organisation<br />

im Testament zu begünstigen. Nachlassfälle<br />

sind geprägt von Leid und Verlust. Es ist deshalb<br />

ein großes Glück, wenn die Hinterbliebenen am<br />

Ende ebenfalls zufrieden sind, dass eine Organisation,<br />

die sich für Gutes einsetzt, im Testament<br />

<strong>mit</strong>bedacht wurde. .<br />

Gastbeiträge<br />

Information<br />

Bei Amnesty Deutschland ist Sandra<br />

Lüderitz-Korte Ansprechpartnerin für<br />

Testamentsspenden. Sie erreichen sie<br />

unter 0170-8898965 oder per E-Mail:<br />

sluederitz@amnesty.de. Einnahmen aus<br />

Nachlässen unterstützen den Einsatz<br />

von Amnesty sehr: Allein im Jahr 2022<br />

halfen uns rund 3,9 Millionen Euro aus<br />

verschiedenen Nachlässen.<br />

Bestellen Sie kostenfrei den Amnesty-<br />

Testaments-Ratgeber unter:<br />

www.amnesty.de/inzukunft


„Wenn genug da ist,<br />

kann man auch<br />

etwas abgeben“<br />

Alles regeln und etwas Sinnvolles bewirken: Dagmar Scheid<br />

hat sich bewusst <strong>mit</strong> ihrem Testament beschäftigt. Dabei<br />

entschied sie sich, auch Amnesty zu begünstigen – als<br />

Zeichen für Solidarität und Menschenrechte.<br />

Was bedeutet es Ihnen, zu spenden?<br />

Wenn genug da ist, kann man auch etwas abgeben<br />

– und zwar an Personen und Organisationen,<br />

die etwas Sinnvolles tun. Das fand ich schon<br />

immer richtig.<br />

Sie unterstützen die Arbeit von Amnesty seit<br />

vielen Jahren. Warum Amnesty?<br />

Es erschien mir von jeher ungerecht, wenn eine<br />

Person wegen ihrer Meinung oder ihres Engagements<br />

diskriminiert, schikan iert oder misshandelt<br />

wird. Ohne Menschenrechte und ohne<br />

Grundfreiheiten fehlt die Basis für das Zusammenleben.<br />

Erst wenn es keine Verfolgung aus politischen<br />

Gründen gibt und die Menschenrechte<br />

gelten, kann eine Gesellschaft funktionieren.<br />

Dann gibt es die Grundlage, sich etwa auch um<br />

Kultur oder – noch wichtiger – um Klima- und<br />

Umweltschutz zu kümmern. Deshalb unterstütze<br />

ich Amnesty.<br />

Was waren die Gründe dafür, dass Sie entschieden<br />

haben, Amnesty einen Teil Ihres Erbes zu<br />

geben?<br />

Ich habe überlegt und geprüft und mich für Amnesty<br />

entschie den, denn es geht mir um den<br />

Kampf für eine gerechte und fai re Welt, für die<br />

sich die Organisation übergreifend und grundlegend<br />

einsetzt. Amnesty steht für Neutralität und<br />

Verlässlichkeit, aber auch für persönliche Solidarität,<br />

wenn sich Menschen ge meinsam für andere<br />

Menschen in Not starkmachen. Und zwar <strong>mit</strong><br />

Ausdauer: Wenn etwa Regime eine Angelegenheit<br />

aussitzen wollen, bleibt Amnesty dran und<br />

macht weiter Druck. Dazu braucht es eine starke,<br />

unabhängige Organisation. Und die kos tet Geld.<br />

Was hat Sie dazu veranlasst, ein Testament zu<br />

verfassen?<br />

Ich hatte das Bedürfnis, die Dinge zu regeln –<br />

auch weil ich To desfälle erlebt habe, bei denen<br />

nichts geregelt war. Dann fehlt jede Orientierung,<br />

alle sind konsterniert, und das Trauern wird nicht<br />

leichter. Ohne Kinder und Geschwister kommt<br />

für mich die gesetzliche Erbfolge nicht infrage,<br />

und in meinem Freundes kreis habe ich einzelne<br />

Personen bedacht, viele sind aber relativ gut<br />

versorgt. Dass mein Testament gemacht ist und<br />

auch auf et was Gemeinnütziges abzielt, garantiert,<br />

dass <strong>mit</strong> meinem Eigen tum etwas Sinnvolles<br />

geschieht. Ich finde: Solange man Einfluss<br />

hat, sollte man ihn auch nutzen.<br />

Wie sind Sie konkret vorgegangen?<br />

Wichtig war der Austausch <strong>mit</strong> nahestehenden<br />

Menschen. Zu erst habe ich mich <strong>mit</strong> ihnen vertrauensvoll<br />

besprochen und da nach alles aufgeschrieben:<br />

Was gibt es, wer soll was bekommen,<br />

und wie lässt sich alles gut splitten? Durch<br />

das Aufteilen kann man Freunde und Familie<br />

gerecht werden und dennoch ein bestimmtes<br />

Budget für etwas Gemeinnütziges vorsehen. Als<br />

ich einen Plan hatte, habe ich ihn <strong>mit</strong> meinem<br />

Steuer- und Fi nanzberater geprüft. Amnesty hat<br />

eine Fachanwältin an der Sei te, die alles gecheckt<br />

und hilfreiches Feedback gegeben hat. Das hat<br />

prima geklappt, und nun ist alles so geregelt, wie<br />

ich es will.<br />

Dagmar Scheid<br />

„Alles so geregelt,<br />

wie ich es will.“<br />

Foto: privat<br />

Was sagen andere zu Ihrer Entscheidung?<br />

Ich war sehr zufrieden, einen Teil des Erbes an<br />

Amnesty zu ge ben. Also habe ich auch davon<br />

erzählt. Das fanden alle toll, aber zugleich gab<br />

es auch Berührungsängste, über das Thema<br />

Testa ment und den eigenen Tod zu reden.<br />

Die eigene Endlichkeit ist ein großes Tabu.<br />

Deshalb alles aufzuschieben, ist aber ungünstig.<br />

Dann überrascht dich plötzlich ein Unfall,<br />

oder der Krebs schlägt zu. Mit dem Testament<br />

muss sich ja auch keiner für im mer festlegen.<br />

Es lässt sich ja problemlos ändern, das habe<br />

ich inzwischen auch zweimal gemacht. Mein<br />

erstes Testament hat te ich <strong>mit</strong> 30 Jahren hinterlegt..<br />

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STÄRKEN SIE DIE MENSCHENRECHTE MIT IHREM TESTAMENT.<br />

Gestalten Sie eine Zukunft, in der jeder Mensch in Würde, Recht und Freiheit leben kann.<br />

Bedenken Sie Amnesty International in Ihrem Testament.<br />

Mehr Informationen zur<br />

Nachlassgestaltung für die<br />

Menschenrechte unter<br />

www.amnesty.de/testament


18<br />

Fatima* und ihre Brüder spielen in einem<br />

Schutz- und Spielraum, der im Nordwesten<br />

Syriens von Save the Children eingerichtet wurde.<br />

Foto: Save the Children<br />

Nachlassspende<br />

Mit dem Letzten<br />

Willen Gutes tun<br />

Mit einer Testamentsspende kann man Kinder in Not auch<br />

nach dem eigenen <strong>Leben</strong> unterstützen.<br />

Gastbeitrag<br />

Der Konflikt in Nahost, die Erdbeben<br />

in Afghanistan sowie<br />

Anfang des Jahres auch in der<br />

Türkei und Syrien – und <strong>mit</strong>tendrin<br />

Kinder. Kinder wie<br />

die Geschwister Fatima* (6)<br />

und Samir* (10), die nun <strong>mit</strong> ihrer siebenköpfigen<br />

Familie in einem Zelt im Nordwesten Syriens<br />

leben, weit entfernt von ihrem ehemaligen<br />

Zuhause. Vor Ort arbeitet die Kinderrechtsorganisation<br />

Save the Children und hat <strong>mit</strong> einer<br />

Partnerorganisation einen Schutz- und Spielraum<br />

geschaffen, in dem die Geschwister und<br />

andere Kinder spielen oder lernen können und<br />

ihnen psychosoziale Unterstützung angeboten<br />

wird.<br />

„Jeder Mensch kann daran <strong>mit</strong>wirken, das<br />

<strong>Leben</strong> von Kindern zu verbessern. Entweder<br />

durch Spenden zu Lebzeiten oder durch eine<br />

Testamentsspende“, so Rania von der Ropp,<br />

Ansprechpartnerin bei Save the Children für<br />

das Thema Erben und Vererben. „Viele Menschen<br />

haben eine Hürde, sich <strong>mit</strong> dem eigenen<br />

Testament zu beschäftigen. Dabei ist es nicht<br />

schwer, ein Testament zu schreiben, um neben<br />

der Familie auch in Zukunft noch Kinder in Not<br />

zu bedenken.“<br />

Bevor allerdings das eigene Testament verfasst<br />

wird, sollte man sich zunächst einen Überblick<br />

über alle Besitztümer verschaffen. Danach erst<br />

widmet man sich der Frage, wer erben soll. Um<br />

dann eine Organisation im eigenen Testament<br />

zu bedenken, ist es zum einen möglich, diese<br />

als Erbin einzusetzen und ihr alle Rechte und<br />

Pflichten bei der Aufteilung des eigenen Nachlasses<br />

zu übertragen. Zum anderen kann die<br />

Organisation neben weiteren Erben als Miterbin<br />

benannt werden. Oder man bedenkt sie <strong>mit</strong><br />

einem Vermächtnis, einem aus dem Gesamtnachlass<br />

herausgelösten Teil.<br />

Unabhängig von der Variante, für die man sich<br />

entscheidet, sind Testamentsspenden ein Weg,<br />

die eigenen Werte weiterzugeben und da<strong>mit</strong><br />

sowohl <strong>mit</strong> schneller und effektiver Nothilfe<br />

als auch über langfristige Projekte zu helfen. Im<br />

Fall der über 100 Jahre alten Hilfsorganisation<br />

Save the Children machen es Testamentsspenden<br />

möglich, dass Kinder wie die Geschwister<br />

Fatima* und Samir* auch in Zukunft unterstützt<br />

werden..* Namen zum Schutz der Kinder geändert<br />

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Ginge es nach Kindern<br />

wie Jacob, müsste<br />

kein Kind hungern.<br />

Jacob, 4 Jahre, Kenia<br />

Erfahren Sie mehr<br />

und bestellen Sie<br />

telefonisch oder online<br />

unseren Testaments-<br />

Ratgeber – kostenlos<br />

und unverbindlich.<br />

IHR LETZTER WILLE<br />

KANN EIN ANFANG SEIN –<br />

FÜR KINDER WELTWEIT.<br />

© Jordi Matas / Save the Children<br />

Seit mehr als 100 Jahren arbeitet Save the Children für<br />

eine Welt, in der alle Kinder gesund und sicher leben,<br />

selbstbestimmt aufwachsen und lernen können.<br />

Seien Sie auch Teil davon – <strong>mit</strong> Ihrem Testament.<br />

www.savethechildren.de/testamente<br />

Rania von der Ropp<br />

Ansprechpartnerin Erben und Vererben<br />

030 27595979 - 820<br />

rania.ropp@savethechildren.de


Testamentsspende<br />

Tierliebe, die bleibt<br />

Mit Ihrem Testament können Sie die Zukunft des Tierschutzes<br />

<strong>mit</strong>gestalten und Sorge für diejenigen tragen, die nicht für sich<br />

selbst sprechen können. So wie das Ehepaar Brohl, das den<br />

Tierschutz in seinem Testament bedenken möchte.<br />

Gastbeitrag<br />

Das Ehepaar Brohl<br />

bedenkt den Tierschutz<br />

in seinem Testament.<br />

Foto: privat<br />

„Mit unserem Nachlass möchten wir den Tieren<br />

eine laute Stimme geben. Über den Deutschen<br />

Tierschutzbund können wir das langfristig<br />

– also auch über unser eigenes <strong>Leben</strong><br />

hinaus. Und wir wissen, dass unser Beitrag<br />

ankommt und viel bewegt“, sagen sie.<br />

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, etwas Bleibendes<br />

zu schaffen – auch für den Tierschutz.<br />

Auf diese Weise können Sie Ihre Werte an die<br />

nächste Generation weitergeben und Tiere<br />

über die <strong>Leben</strong>szeit hinaus schützen. Als<br />

Dachverband unterstützt der Deutsche Tierschutzbund<br />

z. B. <strong>mit</strong> der Tierheim-Nothilfe<br />

seine über 740 Mitgliedsvereine und rund 550<br />

Tierheime bei Notfällen und sorgt dafür, dass<br />

diese sich auch weiterhin 365 Tage im Jahr aufopferungsvoll<br />

um ihre Schützlinge kümmern<br />

können. Wir machen uns gegen Tierversuche<br />

stark und kämpfen für ein Ende der Tiertransporte<br />

und des illegalen Welpenhandels. Mit<br />

unserer Öffentlichkeitsarbeit und unseren<br />

Kampagnen weisen wir auf Missstände hin<br />

und suchen gezielt den gesellschaftlichen politischen<br />

Diskurs auf Bundes- und EU-Ebene.<br />

Mein Haustier ist versorgt<br />

Viele Menschen machen sich auch Gedanken<br />

darüber, was aus ihren geliebten Haustieren<br />

wird, wenn sie sich selbst nicht mehr um sie<br />

kümmern können. Gerade weil nach deutschem<br />

Recht Tiere nicht erben können, gibt<br />

es Möglichkeiten, wie die Versorgung Ihrer<br />

Haustiere <strong>mit</strong> Ihrem Testament geregelt und<br />

umgesetzt werden kann.<br />

Sich Zeit nehmen<br />

Den eigenen Nachlass zu ordnen, erfordert<br />

Zeit, Ruhe und Informationen darüber, wie<br />

der letzte Wille verfasst werden kann. Dabei<br />

ist es sinnvoll, sich da<strong>mit</strong> frühzeitig zu<br />

befassen. Denn nur ein Testament setzt die<br />

gesetzliche Erbfolge außer Kraft und ermöglicht<br />

Ihnen, alles nach Ihren Wünschen und<br />

Vorstellungen zu regeln, zum Beispiel wenn<br />

Sie eine nahestehende Person bedenken oder<br />

<strong>mit</strong> einem Teil Ihres Vermögens Tieren in Not<br />

helfen möchten. .<br />

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TIERSCHUTZ<br />

HAT ZUKUNFT<br />

MIT IHREM<br />

TESTAMENT<br />

DEUTSCHER<br />

TIERSCHUTZBUND E.V.<br />

Bild © Enna8982/Shutterstock<br />

Bestellen Sie jetzt kostenfrei unseren<br />

Erbschaftsratgeber. Wir unterstützen Sie<br />

dabei, Ihren Nachlass nach Ihren Wünschen<br />

zu gestalten, ein rechtssicheres Testament<br />

zu verfassen und die Versorgung Ihrer<br />

Haustiere sicherzustellen.<br />

Ihr Ansprechpartner: Jan Eisenhauer<br />

Telefon: 0228 60496-30<br />

E-Mail: testament@tierschutzbund.de<br />

Webseite: www.tierschutzbund.de/erbschaft<br />

Spendenkonto: DE88 3705 0198 0000 0404 44<br />

Sparkasse KölnBonn


20<br />

Tierschutz<br />

Fotos: Tierheim Berlin<br />

Mensch und Haustier:<br />

Ziemlich beste Freunde?<br />

Wenn Menschen bedingungslose Freundschaft suchen, so heißt es, finden sie diese bei ihrem<br />

Tier. Doch was passiert <strong>mit</strong> Tieren, um die sich keiner kümmern kann oder will?<br />

I<br />

m Jahr 2019 wohnte in ca. der Hälfte<br />

aller Haushalte* mindestens ein<br />

Haustier. Zum Pandemiebeginn<br />

stieg ihre Zahl um weitere 1,4 Millionen**,<br />

doch nach den Lockdowns<br />

mussten viele wieder weichen. Ein<br />

trauriger Trend, der anhält: Gestiegene<br />

Tierarztkosten und Inflation stellen Tierbesitzer<br />

vor Herausforderungen, denen manche<br />

nicht gewachsen sind. Aus Liebe wird<br />

Last, aus Freundschaft Frust und aus <strong>Verantwortung</strong><br />

Vergessen. Die „besten Freunde“<br />

werden entsorgt. Auch aus Alters- oder<br />

Krankheitsgründen werden Haustiere <strong>mit</strong>unter<br />

abgegeben, hin und wieder greift auch<br />

der Tierschutz ein. Doch wohin <strong>mit</strong> einem<br />

vierbeinigen, gefiederten oder geschuppten<br />

Schützling, der kein Zuhause hat?<br />

Tieren ein Zuhause geben<br />

Allein das Tierheim Berlin, das größte in<br />

Europa, versorgt täglich ca. 1.400 Schützlinge.<br />

190 hauptamtliche Mitarbeiter und viele<br />

Hundert Ehrenamtliche kümmern sich um<br />

die Hunde, Katzen, Kornnattern, Kaninchen<br />

und anderen Bewohner. Hier erhalten sie<br />

nicht nur Futter, sondern werden auch trainiert<br />

und medizinisch versorgt. Dazu gibt<br />

es eine vollausgestattete Tierarztpraxis <strong>mit</strong><br />

Krankenstation und Rehazentren vor Ort.<br />

Viele Tiere bleiben nur für eine begrenzte<br />

Zeit, denn oberstes Ziel ist es, sie wieder zu<br />

ver<strong>mit</strong>teln. Hunde <strong>mit</strong> problematischem<br />

Verhalten erhalten intensive Trainings;<br />

chronisch kranke Tiere bekommen auch<br />

nach ihrem Auszug die nötige medizinische<br />

Versorgung – kostenlos, ein <strong>Leben</strong> lang.<br />

Auch Beratungen für Tierhalter bietet das<br />

Tierheim Berlin an.<br />

Wenn ein Tier adoptiert wird, ist das ein bewegender<br />

Moment, auch für die Betreuer.<br />

„Wir freuen uns besonders, wenn wir eins<br />

unserer Sorgenfellchen ver<strong>mit</strong>teln“, so Jessica<br />

Müller, Bereichsleitung Marketing &<br />

Fundraising vom Tierheim Berlin. „Manche<br />

sind schon einige Jahre bei uns. Umso schöner<br />

ist es zu wissen, dass sie ihren <strong>Leben</strong>sabend<br />

in der Geborgenheit eines eigenen<br />

Zuhauses verbringen.“ Denn trotz aller Fürsorge<br />

und Pflege, die sie im Tierheim erfahren:<br />

Ganz so wie im privaten Haushalt ist es<br />

in einem Tierheim nie.<br />

<strong>Verantwortung</strong> hat ihren Preis<br />

Mitarbeiter, Räume, Heizung, Futter, Medizin<br />

… all das hat seinen Preis. Monat für<br />

Monat bringt der Tierschutzverein für das<br />

Tierheim Berlin stattliche Summen auf. Woher<br />

die kommen, ist dabei nicht gesichert;<br />

das Tierheim ist auf Spenden, Schenkungen<br />

und Erbschaften angewiesen. Sehr wichtig<br />

auch sind Mitgliedschaften, denn diese bedeuten<br />

regelmäßige Einnahmen. Ab einem<br />

Mindestbeitrag von nur 20 Euro jährlich<br />

kann jeder ein Stück <strong>Verantwortung</strong> für eine<br />

Fellnase oder einen der anderen Tierheimbewohner<br />

<strong>mit</strong>tragen. Das ist man besten<br />

Freunden schließlich schuldig: Wenn sie in<br />

Not sind, lässt man sie nicht allein..<br />

Gastbeitrag<br />

Tiere glücklich machen<br />

Wer selbst aktiv werden und einen Hund,<br />

eine Katze oder ein anderes Tier glücklich<br />

machen möchte, z. B. <strong>mit</strong> einer Mitgliedschaft<br />

beim Tierheim Berlin, findet weitere<br />

Informationen hier:<br />

www.tierschutz-berlin.de/helfen<br />

Spendenkonto<br />

Tierschutzverein für Berlin<br />

und Umgebung Corp. e. V.<br />

IBAN: DE72 3702 0500 0001<br />

0379 00 BIC: BFSWDE33XXX


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22<br />

Impfen<br />

Fotos: ToGeV<br />

Wie sieht<br />

Weihnachten<br />

eigentlich für<br />

Kinder in<br />

Afrika aus?<br />

Gastbeitrag<br />

Weil Kinder in Afrika viel<br />

Zeit <strong>mit</strong> ihren Tieren<br />

verbringen, können<br />

die Festtage für sie große<br />

Gefahr bedeuten!<br />

Auch afrikanische<br />

Familien verbringen zu Weihnachten viel Zeit<br />

gemeinsam. Und <strong>mit</strong> ihren Hüt- und Wachhunden.<br />

Insbesondere Kinder sind im globalen<br />

Süden für diese Hunde verantwortlich und<br />

knuddeln während der Festtage besonders viel<br />

<strong>mit</strong> ihnen. Das kann Tollwut über die Familien<br />

bringen.<br />

In der Massai-Mara-Region in Kenia leitet Tierärzte<br />

ohne Grenzen deshalb ein großes Impfprogramm.<br />

Sie impfen viele Hunde und Katzen<br />

gegen Tollwut. Das Team hat in Ostafrika schon<br />

fast eine Million Tiere geimpft. Dort freut sich<br />

auch der siebenjährige Zahir schon riesig auf<br />

Weihnachten und darauf, mehr Zeit <strong>mit</strong> seiner<br />

Familie und seinem süßen Hund Azibo zu verbringen.<br />

Weder Zahir noch seine Eltern fühlten<br />

sich bis jetzt in Gefahr, da sie über Tollwut gar<br />

nichts wissen. Zahir hat, wie viele Kinder in diesen<br />

abgelegenen Gegenden, keinen ausreichenden<br />

Zugang zu Bildung und Informationen zu<br />

Tollwut. Er ist deshalb, wie die meisten Kinder,<br />

einem sehr großen Risiko ausgesetzt, gebissen<br />

zu werden und sich zu infizieren.<br />

Die derzeitigen Bemühungen zur Verhinderung<br />

von Tollwutinfektionen bestehen hauptsächlich<br />

aus der Behandlung nach einem Biss. Nur stichprobenartige<br />

Hundeimpfungen werden durchgeführt,<br />

während in nachhaltige Präventionsund<br />

Kontrollpläne kaum investiert wird. Doch<br />

Aufklärung spielt eine entscheidende Rolle! Tierärzte<br />

ohne Grenzen informiert Kinder und ihre<br />

Eltern deshalb über Tollwut und darüber, wie<br />

wichtig es ist, ihre Hunde und Katzen zu impfen.<br />

Wussten Sie, dass alle neun Minuten weltweit<br />

ein Mensch an Tollwut stirbt?<br />

In 99 Prozent der Fälle wird das Virus durch einen<br />

Hundebiss übertragen. Tollwut ist zu 100 Prozent<br />

tödlich. Hat das Virus einmal die Nervenbahnen<br />

erreicht, sterben sowohl Mensch als auch Tier<br />

binnen zwei Wochen einen qualvollen Tod. Tollwut<br />

ist in Kenia seit dem ersten gemeldeten Fall<br />

im Jahr 1912 endemisch. Jährlich sterben etwa<br />

2.000 Menschen an den Folgen der Infektion.<br />

Mit der Kampagne zur Ausrottung von Tollwut<br />

bis 2030 „Zero by 30“ hat sich Tierärzte ohne<br />

Grenzen als eine der wichtigsten Organisationen<br />

im Kampf gegen diese Krankheit in Ostafrika etabliert.<br />

Als erfahrene Tierärzte vor Ort wissen sie:<br />

Erst wenn die weltweiten Hundepopulationen<br />

eine Impfdichte von über 70 Prozent erlangen,<br />

ist der Übertragungsweg des tödlichen Virus<br />

gestoppt. Ein toller Nebeneffekt: Die Impfkampagne<br />

rettet den Afrikanischen Wildhund und<br />

die Blackspot-Hyäne vorm Aussterben. Ihre Populationen<br />

in der Massai-Mara-Region konnten<br />

durch die Tollwut-Impfkampagne wieder wachsen.<br />

Denn die Tiere sterben jetzt nicht mehr so<br />

oft durch Bisse von Straßen- oder Hirtenhunden.<br />

Machen Sie <strong>mit</strong>, unterstützen Sie die wertvolle<br />

Arbeit von Tierärzte ohne Grenzen <strong>mit</strong> einer<br />

Weihnachtsspende!<br />

Denn da<strong>mit</strong> die Organisation das Ziel „Null<br />

Tollwut bis 2030“ erreicht, braucht sie so viel<br />

Unterstützung wie möglich. Nur so können die<br />

Impf- und Aufklärungskampagnen in Kenia,<br />

Äthiopien, Südsudan und Uganda weitergeführt<br />

werden. Mit einer Weihnachtsspende<br />

leisten Sie einen wichtigen Beitrag für Kinder<br />

wie Zahir. Kinder in Afrika können durch Ihre<br />

Unterstützung sicherer <strong>mit</strong> ihren Tieren spielen.<br />

Und genauso ausgelassen Weihnachten feiern<br />

wie wir. .<br />

Impfen für Afrika<br />

Mit unserer Impfen-für-Afrika-Kampagne<br />

setzen wir uns jedes Jahr dafür ein, möglichst<br />

viele Hunde in unseren Projektländern<br />

zu impfen. Unterstützen Sie Tierärzte ohne<br />

Grenzen e. V. bei den „Impfen für Afrika“-<br />

Massenimpfaktionen. Mit 100 Euro können<br />

50 Hunde und Katzen geimpft werden, viele<br />

Kinder über Tollwut aufgeklärt sowie der<br />

Afrikanische Wildhund und die Blackspot-<br />

Hyäne vorm Aussterben gerettet werden.<br />

Spendenkonto<br />

Tierärzte ohne Grenzen e. V.<br />

IBAN DE41 3702 0500 0007<br />

4842 05<br />

BIC BFSWDE33HAN


Wasserkrise<br />

Foto: TopImages<br />

Wasser ist <strong>Leben</strong><br />

Rund 663 Millionen Menschen, etwa neun Prozent der Weltbevölkerung, haben keinen Zugang<br />

zu verbesserten Trinkwasserquellen; 48 Prozent dieser Menschen leben in Afrika südlich<br />

der Sahara. Hallstein Wasser und Operation Water wollen diese Lücke schließen.<br />

M<br />

ehr als zwei Drittel der<br />

Menschen ohne Zugang<br />

zu Trinkwasser<br />

leben von weniger als<br />

zwei Dollar pro Tag. In<br />

Ländern <strong>mit</strong> niedrigem<br />

und <strong>mit</strong>tlerem Einkommen verfügen 38 Prozent<br />

der Gesundheitseinrichtungen über keine<br />

Wasserquelle. Die Folge: Täglich sterben fast<br />

1.000 Kinder an wasserbedingten Krankheiten.<br />

Gastbeitrag<br />

Das Ziel von Operation Water und Hallstein<br />

Wasser ist es, durch die Entwicklung nachhaltiger<br />

und skalierbarer Infrastrukturprojekte<br />

sauberes Wasser für die größtmögliche Anzahl<br />

bedürftiger Menschen zu den niedrigsten<br />

Kosten pro Person bereitzustellen. Der Zugang<br />

zu sauberem Wasser trägt dazu bei, die Sterblichkeits-<br />

und Krankheitsrate zu senken und<br />

gleichzeitig Unterernährung, geschlechtsspezifische<br />

Ungleichheiten und Unterschiede bei<br />

den wirtschaftlichen Möglichkeiten zu verringern.<br />

Für jedes Abonnement spendet Hallstein<br />

Wasser an Operation Water und hilft so,<br />

Tausenden Menschen Zugang zu sauberem<br />

Wasser zu verschaffen. „Wir sind stolz darauf,<br />

Operation Water zu unterstützen, eine gemeinnützige<br />

Organisation, die sich für die Bereitstellung<br />

nachhaltiger Wasserlösungen für<br />

Gemeinden in Mosambik einsetzt. Wir werden<br />

uns auch weiterhin für eine Zukunft <strong>mit</strong> nachhaltigem<br />

Wasser für alle einsetzen“, sagt Landschaftsökologin<br />

und Chief Brand Officer von<br />

Hallstein Elisabeth Muhr.<br />

Das perfekte Wasser<br />

Im Frühjahr 1999 beschloss die austro-amerikanische<br />

Familie Muhr, keine zuckerhaltigen<br />

Getränke wie Säfte und Limonaden mehr zu<br />

trinken. Mit dem Beschluss begann die Suche<br />

nach dem „idealen Wasser“ und danach, welche<br />

Parameter so ein reines unbehandeltes<br />

Wasser haben müsste. Nachdem die Familie<br />

Muhr über mehrere Jahre <strong>mit</strong> einem Team von<br />

Wissenschaftlern und Wasserexperten ihre<br />

acht Parameter erarbeitet hatte, testeten und<br />

tranken sie jedes im Handel erhältliche Wasser<br />

und stellten fest, dass fast jedes Wasser auf irgendeine<br />

Weise behandelt worden war. Daher<br />

starteten sie <strong>mit</strong>hilfe von Hydrogeologen eine<br />

globale Suche, um das Terrain zu identifizieren,<br />

in dem ein natürlich reines Wasser entstehen<br />

kann, das ihren acht Faktoren für „Perfektion“<br />

entspricht.<br />

In der österreichischen 800-Seelen-Gemeinde<br />

Obertraun wurde die Familie Muhr 2016 fündig.<br />

Die geologische Kalksteinstruktur in Kombination<br />

<strong>mit</strong> der glazialen Verschiebung der<br />

Quelle ist weltweit eine Rarität. Das Wasser<br />

ist quantitativ li<strong>mit</strong>iert, da das Wasser unter<br />

Eigendruck, sprich artesisch, aus großer Tiefe<br />

an die Oberfläche in den Quellkopf kommt<br />

und dabei saisonal variiert. Würde das Wasser<br />

gepumpt werden, könnte bis zu 20-mal mehr<br />

Wasser entnommen werden. Dies würde aber<br />

die Qualität des Wassers negativ beeinflussen<br />

und es wäre auch nicht mehr 100-prozentig<br />

nachhaltig. Hallstein wird einfach von der Natur<br />

perfektioniert: Ungefiltert, unbehandelt,<br />

nicht erhitzt oder gepumpt ist es das oder eines<br />

der reinsten Naturwasser der Welt. Elisabeth<br />

Muhr: „Unser Wissen über Wasser in all<br />

seinen Facetten möchten wir in die Welt tragen<br />

und dadurch auch Menschen in Afrika Zugang<br />

zu sauberem, gesundem Wasser ermöglichen.“.<br />

Weitere Informationen finden Sie<br />

unter: www.hallsteinwater.com<br />

und www.operationwater.org


24<br />

Korallenrettung<br />

Letzte Wünsche<br />

Die Riffretter<br />

Korallenaufforstung<br />

auf den Seychellen<br />

Foto: Luxury Nature<br />

Die Ozeangärtner<br />

Korallenriffe zählen zu den reichsten Ökosystemen der Welt: Sie beherbergen schätzungsweise<br />

ein Viertel aller Meerestierarten und ihre überaus große Artenvielfalt konkurriert<br />

<strong>mit</strong> den mächtigen Regenwäldern der Erde. Doch Stressfaktoren wie steigende<br />

Temperaturen, Umweltverschmutzung und nicht nachhaltige Fischerei bedrohen<br />

die wertvollen Riffe weltweit – auch auf den Seychellen. Hier haben sich die Riffretter<br />

von Fishermans Cove zum Ziel gesetzt, trotz der menschlichen Einflüsse und Klimaphänomene<br />

den Kreislauf des Riffs aufrechtzuerhalten. Nach einer schweren Korallenbleiche<br />

im Jahr 2016 war es dringend erforderlich, Maßnahmen zu ergreifen.<br />

S<br />

chachbrettartige „Felder“ und<br />

ausgeklügelte Strickleitersysteme<br />

unter Wasser sind die<br />

Basis eines wirksamen Farmkonzeptes<br />

zur Wiederherstellung<br />

von Korallenriffen. Auf der<br />

Seychelleninsel Mahé betreibt die Marine<br />

Conservation Society Seychelles in Kooperation<br />

<strong>mit</strong> dem Fishermans Cove Resort<br />

an der Küste von Beau Vallon seit 2016 erfolgreich<br />

mehrere Korallenschulen. Dabei<br />

arbeiten Meeresbiologen, das Hotelteam<br />

und Freiwillige aus der ganzen Welt eng<br />

zusammen und konnten in den letzten sieben<br />

Jahren einen bedeutenden Bereich des<br />

Riffs zu neuem <strong>Leben</strong> erwecken. Neben der<br />

Aufzucht der filigranen Schützlinge ist die<br />

Aufklärung der Hotelgäste wichtiger Bestandteil<br />

der Mission. Auf einem eigens eingerichteten<br />

Schnorchelpfad können sie die<br />

Meereswelt erkunden und ihr Bewusstsein<br />

für deren Schutz schärfen.<br />

Strukturen von faszinierender Architektur<br />

und Komplexität <strong>mit</strong> ungeahnten Farben<br />

Gastbeitrag<br />

und anmutigen <strong>Leben</strong>sformen – Korallen<br />

verzaubern jeden Unterwassergänger, doch<br />

die Nesseltiere sind vor allem essenzielles<br />

Glied des Meereskreislaufs. Dass dieser<br />

trotz Beeinträchtigung durch den Menschen<br />

und Klimaphänomene dennoch rundläuft,<br />

darum kümmern sich die Riffretter von Fishermans<br />

Cove. Einer von ihnen ist Christophe<br />

Mason-Parker, CEO der Marine Conservation<br />

Society Seychelles (MCSS). „Nach<br />

der schweren Korallenbleiche im Jahr 2016<br />

war der Handlungsbedarf groß“, sagt er <strong>mit</strong><br />

Wehmut und erklärt: „Steigende Wassertemperaturen<br />

führen dazu, dass die Algen<br />

vertrieben werden, die <strong>mit</strong> den Korallen in<br />

Symbiose leben. Diese verlieren ihre Farbe,<br />

sind nicht mehr geschützt und sterben. Das<br />

hat Folgen für bedrohte Fischarten.“ Eine<br />

Wiederaufforstung <strong>mit</strong>tels Korallenaufzuchtstationen<br />

ist „die letzte Chance, die<br />

Juwelen der Meere zu retten“, kommentiert<br />

der engagierte Umweltschützer die bedeutungsschwere<br />

Aufgabe. Die von Hand aufgezogenen<br />

Arten sollen widerstandsfähiger<br />

sein und auch erneuten extremen Wettersituationen<br />

standhalten. Und so startete die<br />

MCSS ein Großprojekt <strong>mit</strong> dem Fishermans<br />

Cove Resort im Küstenort Bel Ombre, in<br />

dessen Philosophie der Schutz der maritimen<br />

Welt nachhaltig verankert ist.<br />

In nunmehr zehn Korallengärten unter<br />

Wasser und zwei Tanks an Land arbeiten<br />

die Ozeangärtner im siebten Jahr erfolgreich<br />

an der ökologischen Wiederherstellung<br />

des Hausriffs. Wie in einer Baumschule<br />

werden neue, gesunde Korallen herangezogen.<br />

Unweit vom Strand haben die Verantwortlichen<br />

dafür mehrere Strickleitern<br />

<strong>mit</strong> dem Meeresboden verankert oder Seile<br />

zwischen Pfosten gespannt und Bruchstücke<br />

von robusten Korallen aus dem nahen<br />

Riff befestigt. In zwei zusätzlichen Becken<br />

an Land gedeihen auf jeweils zweimal anderthalb<br />

Metern weitere Fragmente. Die<br />

Aufzuchtstation an Land war 2017 das erste<br />

System seiner Art auf den Seychellen und<br />

hat den Vorteil, dass es leicht zugängig ist<br />

– nicht nur für die tägliche Arbeit und Ergebniskontrolle,<br />

sondern auch als Lehrob-


600 Zöglinge<br />

400 im Meer und 200 in den Tanks<br />

jekt. „Wir nutzen die Methode, um unsere<br />

Kinder, internationale Studenten und vor<br />

allem Seychellenurlauber aufzuklären und<br />

als wichtige Multiplikatoren für unsere<br />

Botschaft zu gewinnen“, beschreibt Christophe<br />

Mason-Parker den Bildungsauftrag<br />

hinter dem Projekt.<br />

Um die insgesamt etwa 600 Zöglinge (circa<br />

400 im Meer und je 100 in den Tanks)<br />

kümmern sich drei Korallenfarmer <strong>mit</strong><br />

viel Geduld. Die Seile müssen regelmäßig<br />

<strong>mit</strong> Bürsten von Algen gereinigt werden.<br />

Wenn alles gut geht, können die Korallen<br />

nach ungefähr neun Monaten im natürlichen<br />

Riff wieder angedockt werden und<br />

selbstständig überleben. Hier geht die<br />

Arbeit dann weiter <strong>mit</strong> dem Beobachten<br />

und etwaigen Dezimieren von möglichen<br />

Korallenfressern, wie dem Dornenkronenseestern,<br />

der sich bevorzugt von den neu<br />

angesiedelten Kolonien ernährt. Um den<br />

Betrieb in den Farmen am Laufen zu halten,<br />

besteht immer Bedarf an Freiwilligen,<br />

die bei diesem Projekt <strong>mit</strong>helfen. Hierfür<br />

arbeitet die MCSS weltweit <strong>mit</strong> Hochschulen<br />

zusammen wie beispielsweise der<br />

deutschen Carl von Ossietzky Universität<br />

Oldenburg, die zum Master of Science in<br />

Landschaftsökologie ausbildet.<br />

Als Teil der Nachhaltigkeitsmission hat das<br />

Fishermans Cove Resort ein hoteleigenes<br />

Programm <strong>mit</strong> dem Namen „Unlock the<br />

Sea“ etabliert, welches seine Gäste über<br />

persönliche Lernerfahrungen und Aufklärung<br />

in die wertvolle Arbeit des MCSS einbindet.<br />

Dazu gehören Präsentationen über<br />

Plastik im Wasser und meeresfreundliche<br />

Sonnencreme bis hin zu Aktivitäten wie<br />

wöchentlichen Strandreinigungen. Ein begleiteter<br />

„Spaziergang“ über einen eigens<br />

angelegten Schnorchelpfad führt zu einer<br />

der Korallenschulen bis zu einem Unterwasserbriefkasten,<br />

über den die Resort-<br />

Gäste wasserfeste Postkarten versenden<br />

können. Um die Aufforstungsprojekte <strong>mit</strong>zutragen,<br />

können Interessierte Korallenpatenschaften<br />

übernehmen. Das vom Strand<br />

aus erreichbare Schnorchelareal konnte<br />

durch das Engagement der MCSS vollständig<br />

restauriert werden. Die Arbeit wird<br />

jedoch an anderen Stellen und über viele<br />

Jahre fortdauern, sagt Christophe Mason-<br />

Parker: „Was die Zukunft betrifft, so wird<br />

viel davon abhängen, ob es uns gelingt, den<br />

Klimawandel unter Kontrolle zu bringen.<br />

Wenn die Emissionen so weitergehen wie<br />

bisher, werden die Wiederherstellungsmaßnahmen<br />

nicht <strong>mit</strong> der Korallenbleiche<br />

Schritt halten können.“<br />

Unterwasserbriefkasten<br />

Hier können wasserfeste<br />

Postkarten versenden werden<br />

Schlüssel für eine<br />

grüne Zukunft<br />

Erste Green-Key-Zertifizierung auf den<br />

Seychellen geht an STORY Seychelles<br />

und Fishermans Cove Resort<br />

Viele Hotels auf den Seychellen haben sich<br />

dem Schutz der Trauminselwelt im Indischen<br />

Ozean verschrieben. Ganz vorn rangieren<br />

das STORY Seychelles und Fishermans Cove<br />

Resort auf der Hauptinsel Mahé. Nun findet<br />

dieses Engagement auch im internationalen<br />

Vergleich besiegelte Anerkennung. Als die<br />

beiden ersten Unterkunftsbetriebe auf den<br />

Seychellen wurde ihnen zum 1. September<br />

2023 das angesehene Green-Key-Zertifikat<br />

verliehen. Die Auszeichnung hebt die beiden<br />

Hotels als Pioniere in der Förderung eines<br />

verantwortungsvollen Tourismus auf den<br />

Seychellen hervor und ist eine wegweisende<br />

Errungenschaft für die Branche. Dafür<br />

arbeiten die beiden Schwesterbetriebe seit<br />

Langem engagiert <strong>mit</strong> Mitarbeitern, Gästen<br />

und lokalen Organisationen zusammen und<br />

bestätigen eindrücklich, dass Luxus und<br />

Nachhaltigkeit kein Widerspruch sein muss.<br />

www.story-seychelles.com/de<br />

www.fishermanscove-resort.com/de<br />

Fotos: STORY Seychelles und<br />

Fishermans Cove Resort (rechts)


26<br />

Green Lifestyle<br />

Foto: WDR/Annika Fußwinkel<br />

Verbraucher haben Macht!<br />

Hannes Jaenicke ist Schauspieler, Synchronsprecher, Hörbuchsprecher, Autor und<br />

Umweltaktivist. Schon seit Jahrzehnten engagiert er sich für Umweltschutz und<br />

soziale Gerechtigkeit – und setzt dabei auf Aufklärung statt Protest.<br />

Redaktion Miriam Rauh<br />

Warum sind Sie so engagiert?<br />

Die Antwort ist einfach: Es geht einem besser<br />

und man geht abends zufriedener ins<br />

Bett, wenn man sich engagiert, egal ob es<br />

für andere Menschen, die Umwelt oder<br />

Tiere ist. Da<strong>mit</strong> bin ich ja nicht allein. Es<br />

gibt Studien zu diesem Thema – sozial Engagierte<br />

haben eine um sechs bis sieben<br />

Jahre höhere <strong>Leben</strong>serwartung als Menschen,<br />

die sich nicht engagieren. Man tut<br />

sich also auch selbst einen Gefallen, wenn<br />

man sich für die Gemeinschaft einsetzt.<br />

Liegt es in der Natur des Menschen, sich<br />

für das Wohl aller zu engagieren?<br />

Es wäre schön, wenn es so wäre. Der<br />

Mensch ist aber offenbar eine Spezies, die<br />

ungern aus Erfahrungen lernt. Tiere sind<br />

uns in ihrer Schwarmintelligenz meist<br />

überlegen.<br />

Sie sind seit den 1980er-Jahren Mitglied<br />

bei Greenpeace. Wie kam es dazu?<br />

Das war ein Foto auf der Titelseite der SZ<br />

Mitte der 1970er-Jahre: Es zeigte ein kleines<br />

Schlauchboot, das einen riesigen japanischen<br />

Walfänger aufhielt. Ich fand den Mut<br />

der kanadischen Greenpeacer bewundernswert<br />

und cool.<br />

Zu dieser Zeit begannen Sie auch, sich vegetarisch<br />

zu ernähren?<br />

Ich hatte Mitte der 80er zwei Drehtage in<br />

einer Hühnerfabrik in der Nähe von Rosenheim<br />

– das hat mir den Appetit auf Fleisch<br />

nachhaltig verdorben. Ich esse jetzt seit 40<br />

Jahren weder Fisch noch Fleisch und bin allen<br />

Kritikern zum Trotz noch nicht von den<br />

Knochen gefallen.<br />

Vor etwa einem Jahr erschien Ihr Buch<br />

über die Produktionsbedingungen tierischer<br />

<strong>Leben</strong>s<strong>mit</strong>tel, „Die große Sauerei“<br />

…<br />

Das hat der Agrarlobby so wenig gefallen,<br />

dass sie einen gewaltigen Shitstorm organisiert<br />

hat, es gab sogar Morddrohungen.<br />

Denen hat es nicht gefallen, was wir aufgedeckt<br />

und öffentlich gemacht haben. Aber<br />

das Hauptproblem ist die milliardenschwere<br />

<strong>Leben</strong>s<strong>mit</strong>telindustrie. Sie setzt Bauern<br />

unter einen massiven Preisdruck. Alles soll<br />

immer möglichst billig sein. Und wir Deutschen<br />

geben offensichtlich lieber Geld für<br />

teure Autos, Handys und Schnickschnack<br />

aus als für gutes Essen. Hier versagen nicht<br />

nur Politik und Industrie, sondern auch die<br />

Verbraucher. Und die sind ja nicht machtlos.<br />

Das ganze System funktioniert nur,<br />

weil wir unsere Nahrungs<strong>mit</strong>tel immer so<br />

billig wie möglich einkaufen wollen. Die


27<br />

Mehr auf www.leben<strong>mit</strong>.de | 27<br />

Frage ist doch eigentlich: Warum werden<br />

statt gesunder die ungesunden <strong>Leben</strong>s<strong>mit</strong>tel<br />

subventioniert, die zu einer ganzen Reihe<br />

von Zivilisationskrankheiten führen? Das<br />

belastet unser Gesundheitssystem, es führt<br />

zu enormen Kosten. Alle Landwirtschaftsminister,<br />

die versucht haben, eine dringend<br />

nötige Agrarwende durchzuziehen, sind an<br />

den Lobbyisten der <strong>Leben</strong>s<strong>mit</strong>tel- und Agrarindustrie<br />

gescheitert.<br />

Schon in Ihrem Buch „Wut allein reicht<br />

nicht“ von 2010 geht es um den Umweltund<br />

Tierschutz, auch um die Erderwärmung.<br />

Was hat sich seitdem geändert?<br />

Seit 2010 haben sich Klimakrise und Artensterben<br />

deutlich verschärft. Seit den frühen<br />

70er-Jahren wissen wir eigentlich sehr genau,<br />

was zu tun ist, um den Klimawandel<br />

aufzuhalten. Wir machen aber das Gegenteil.<br />

Der CO₂-Ausstoß steigt weiter, Grünflächen<br />

werden weiterhin für Gewerbeflächen<br />

vernichtet, der Plastikmüll nimmt dramatisch<br />

zu, und die Forschung des Klimainstituts<br />

in Potsdam wird eisern ignoriert.<br />

In Skandinavien, den Niederlanden, auch in<br />

den USA ist man beim Klimaschutz schon<br />

weiter. Viele andere Länder ziehen in einem<br />

solchen Tempo davon, dass wir uns irgendwann<br />

die Augen reiben werden.<br />

Die Landwirtschaft<br />

muss zum Positiven<br />

verändert werden.<br />

Wie denken Sie über die Letzte Generation?<br />

Die Wut und die Verzweiflung darüber, wie<br />

sehr die Klimapolitik versagt, verstehe ich.<br />

Über die Wahl der Mittel sollte man aber<br />

diskutieren, denn die Aktionen treffen leider<br />

nicht Entscheider oder die Nutzer von Privatjets,<br />

sondern die breite Bevölkerung. So erreicht<br />

man eher das Gegenteil von dem, was<br />

man erreichen möchte. Ich setze eher auf Information<br />

und mache meine Dokus und Bücher.<br />

Information und Aufklärung sind meines<br />

Erachtens die wichtigsten Instrumente.<br />

Haben Sie Tipps, wie man im Alltag ein<br />

sozial- und umweltverträglicheres <strong>Leben</strong><br />

umsetzen kann?<br />

Wer kauft und konsumiert, sollte sich auch<br />

informieren. Warum lesen wir Testberichte<br />

über Autos, nicht aber über Lachs<br />

oder Kaffee? Kaum jemand weiß, welche<br />

katastrophalen Umweltschäden Lachsfarmen<br />

verursachen. Und die wenigsten<br />

wissen, dass es schädlicher ist, sich ein<br />

neues Auto zu kaufen, als eins zu nutzen,<br />

das vielleicht schon zehn oder 20 Jahre alt<br />

ist. Das meiste CO₂ wird nicht beim Fahren<br />

freigesetzt, sondern bei der Produktion.<br />

„Die große Sauerei“ klärt über die alltäglichen<br />

Industrie- und Werbelügen auf und<br />

informiert Verbraucher, was sie vor dem<br />

Kauf tierischer Produkte wissen sollten. Die<br />

schärfste Waffe, die wir haben, ist unser<br />

Geldbeutel. Wenn wir bestimmte Dinge nicht<br />

mehr kaufen, ist die Industrie gezwungen,<br />

sich umzustellen.<br />

Was ist Ihr aktuelles Projekt?<br />

Ich arbeite <strong>mit</strong> meiner Crew an einer Dokumentation<br />

zum Thema Böden. Die sind in<br />

Deutschland in miserablem Zustand. Wir<br />

wollen ähnlich wie in der Netflix-Doku „Kiss<br />

the Ground“ aufzeigen, wie die Landwirtschaft<br />

zum Positiven verändert werden kann<br />

und verändert werden muss. Und dass dies<br />

sich auch wirtschaftlich rechnen kann. Wir<br />

zeigen Landwirte, die einen fantastischen<br />

Job machen und völlig neue Wege gehen ...<br />

Wir brauchen solche Vorbilder und wir brauchen<br />

mehr gute Nachrichten..<br />

Good News:<br />

PROVIEH zeigt Ihnen hier<br />

schon mal Landwirte,<br />

die neue Wege gehen.<br />

Anzeige<br />

„Nutztiere“ schützen!<br />

Auf unserer Karte finden Sie<br />

Höfe, bei denen Kuh und Kalb<br />

zusammenbleiben dürfen.<br />

Warum gehören Kuh und Kalb zusammen?<br />

Erfahren Sie mehr auf der nächsten Seite


28<br />

Ernährung<br />

Foto: PROVIEH<br />

Kuh und Kalb<br />

gehören zusammen!<br />

Immer mehr Menschen wünschen sich<br />

eine wertschätzende und artgemäße<br />

Tierhaltung und legen großen Wert<br />

auf einen verantwortungsvollen Konsum.<br />

Milch, Joghurt und Käse stehen in<br />

Deutschland bei einem Großteil der Bevölkerung<br />

mehr oder weniger regelmäßig auf<br />

dem Speiseplan.<br />

Woher kommt eigentlich die Milch?<br />

Um Milch zu geben, muss eine Kuh regelmäßig<br />

ein Kalb gebären. Wird ein Kälbchen geboren,<br />

ist die Mutterkuh in den ersten <strong>Leben</strong>swochen<br />

des Kalbes durch einen starken Mutterinstinkt<br />

geleitet. Sie erkennt ihr Kalb in der Herde am<br />

Geruch stets wieder, bleibt fortwährend in seiner<br />

Nähe und säugt es bis zu 15-mal täglich.<br />

Diese gute Grundversorgung ist essenziell für<br />

das Wohlergehen und die Gesundheit des Kalbes.<br />

Durch die gemeinsame Aufzucht bildet<br />

sich langfristig eine enge Kuh-Kalb-Bindung<br />

aus, in der das Kalb intensiv vom erwachsenen<br />

Tier lernt.<br />

Wie leben Kuh und Kalb im System „Milchproduktion“?<br />

In Deutschland werden jedes Jahr etwa vier<br />

Millionen Kälber geboren. Das Glück, bei der<br />

Mutter aufzuwachsen und enge Familienbindungen<br />

kennenzulernen, haben leider nur sehr<br />

wenige Milchkälber. Die meisten Kälbchen werden<br />

direkt nach der Geburt von der Mutter getrennt,<br />

denn die Milch der Mütter soll verkauft<br />

werden. Die Kälber werden <strong>mit</strong> einem Gemisch<br />

aus Kuhmilch und billigem Milchaustauschpulver<br />

getränkt. Viele spezialisierte Milchviehbetriebe<br />

stehen außerdem vor dem Problem der<br />

überschüssigen Kälber, denn nur wenige weibliche<br />

Jungtiere werden für die Nachzucht benötigt.<br />

Ähnlich wie die männlichen Küken der<br />

Legehennen sind die männlichen Kälber daher<br />

ein unerwünschtes „Nebenprodukt“. Unzählige<br />

Bullenkälber werden bereits im Alter von zwei<br />

Wochen über lange Strecken ins Ausland transportiert,<br />

um dort in Intensivmastanlagen unter<br />

widrigen Bedingungen gemästet zu werden.<br />

Ein Kalb gehört zur Kuh<br />

Dieser Entwicklung, die rein auf Wirtschaftlichkeit<br />

ausgerichtet ist, möchte PROVIEH entgegenwirken.<br />

Die Organisation für Nutztierschutz<br />

macht sich stark für die Umstellung auf kuhgebundene<br />

Kälberaufzucht, in welcher die Tiere<br />

ihre natürlichen Bedürfnisse besser ausleben<br />

können. Zum Glück gibt es immer mehr Betriebe,<br />

die auf diese Aufzuchtform umsteigen.<br />

PROVIEH besucht regelmäßig solche Höfe und<br />

tauscht sich <strong>mit</strong> ihnen aus. Mit den Erkenntnissen<br />

sollen noch viele weitere Landwirte und<br />

Verbraucher von dieser Aufzuchtform überzeugt<br />

werden, da<strong>mit</strong> Kälber zukünftig bei ihren<br />

Müttern aufwachsen können.<br />

Wo bekomme ich Produkte von „KUH &<br />

KALB-Höfen“?<br />

Viele Menschen wünschen sich eine neue<br />

Form der Milchkuhhaltung. Um ihnen ein<br />

verantwortungsvolles Einkaufen zu ermöglichen,<br />

hat PROVIEH eine „KUH & KALB-Karte“<br />

veröffentlicht. Hier finden Sie Höfe <strong>mit</strong> kuhgebundener<br />

Kälberaufzucht und Standorte, wo<br />

die Produkte gekauft werden können: www.<br />

provieh.de/kuh-und-kalb-hoefe.<br />

Wenn Kuhmilch, dann aus kuhgebundener<br />

Kälberaufzucht!.<br />

Gastbeitrag<br />

PROVIEH<br />

Die Tierschutzorganisation PROVIEH<br />

setzt sich für eine artgemäße Tierhaltung<br />

ein, in der Mütter ihren Nachwuchs<br />

angemessen umsorgen und die<br />

sogenannten Nutztiere ihre natürlichen<br />

Bedürfnisse ausleben können. Grundlegende<br />

Motivation ist das Verständnis<br />

von Nutztieren als intelligente und fühlende<br />

Wesen. Dabei freut sich PROVIEH<br />

über Unterstützung: www.provieh.de


BIST DU<br />

BEREIT,<br />

MEINE WELT<br />

ZU RETTEN?<br />

PROBIER’S VEGAN. DIESEN MONAT.<br />

VEGANUARY.DE/MITMACHEN


Ernährung Letzte Wünsche<br />

Foto: Tanja Kutzer<br />

Ganze Welten retten<br />

Joar Berge und Jürgen Rademacher sind seit Kindertagen von Rindern umgeben:<br />

Joar Berge, Autor von „Kühe kuscheln“, findet als Junge in den großen sanftmütigen<br />

Tieren einen Ruhepol und Zufluchtsort in einer hektischen Welt und gibt nun neun<br />

Rindern und weiteren Tieren einen Ort zum <strong>Leben</strong>. Jürgen Rademacher wird in einen<br />

Milchbetrieb <strong>mit</strong> 130-jähriger Familientradition geboren und beschließt <strong>mit</strong> 62 Jahren,<br />

diesen in einen <strong>Leben</strong>shof für Kühe zu verwandeln. Ihre Erfahrungen haben sie zum Veganismus<br />

geführt. Begegnet sind sich die beiden durch zwei Kälber: Wilma und Rosi. Im<br />

Interview geben Joar und Jürgen Einblicke in ihre <strong>Leben</strong>swege, in die Gefühlswelten der<br />

Tiere und Tipps für den Einstieg in die vegane Ernährung.<br />

Gastbeitrag<br />

Sie haben beide aus unterschiedlichen Situationen<br />

heraus einen <strong>Leben</strong>shof gegründet.<br />

Was hat Sie dazu bewogen?<br />

Joar: Für mich waren die beiden Kühe Dagi<br />

und Emma ausschlaggebend, die ich 2019 aus<br />

einem Milchbetrieb zu mir geholt habe. Sie<br />

wurden zu Freundinnen, und ihnen als solche<br />

zu begegnen, hat mich und mein Bewusstsein<br />

sehr verändert, vor allem auch meinen Blick auf<br />

sogenannte „Nutztiere“. Ich konnte in sehr kurzer<br />

Zeit intensiv erleben, welchen Unterschied<br />

es für ein Tier macht, an einem sicheren Ort zu<br />

leben, was es bedeutet, gerettet zu werden – das<br />

ändert seine ganze Welt.<br />

Mit dieser Erfahrung ist der Wunsch gewachsen,<br />

mehr Tiere aufzunehmen und andere Menschen<br />

zu inspirieren. Deshalb habe ich dann<br />

2020 den <strong>Leben</strong>shof Odenwald gegründet.<br />

Jürgen: Ich wurde in eine Bauernfamilie geboren<br />

und habe <strong>mit</strong> zwölf Jahren zum ersten<br />

Mal eine Kuh gemolken. Die nächsten 50<br />

Jahre, also mein ganzes <strong>Leben</strong> lang, war ich<br />

Milchbauer. Und dann kam da der Punkt,<br />

da wollte ich schlichtweg keine überzähligen<br />

Kälber oder Kühe, die weniger oder keine<br />

Milch mehr geben, mehr zum Schlachter<br />

bringen. Viele wissen das ja gar nicht, dass


31<br />

Mehr auf www.leben<strong>mit</strong>.de | 31<br />

das Töten der Tiere <strong>mit</strong> der Milchproduktion<br />

verknüpft ist. Für die Tiere und mich<br />

begann 2022 die Umstellung vom Milchbetrieb<br />

zum <strong>Leben</strong>shof Lunetal – und ich bin<br />

unendlich dankbar dafür, dass ich jetzt die<br />

Möglichkeit habe, die Kühe auf meinem Hof<br />

alt werden zu lassen.<br />

Ihre beiden Wege haben sich durch zwei<br />

Kälber gekreuzt: Wilma und Rosi. Sie<br />

wurden auf Jürgens Hof geboren und haben<br />

bei Joar ein neues Zuhause gefunden.<br />

Jürgen: Genau, für mich war klar, dass ich<br />

die Kälber nicht auf meinem Hof behalten<br />

kann. Zum einen, weil ich allein die Versorgung<br />

nicht stemmen kann – zum anderen,<br />

weil in unserer Gegend fünf Wolfsrudel leben,<br />

die durch die Kälber angezogen werden<br />

könnten. Das wäre ein Risiko für die<br />

gesamte Herde auf der offenen Weide, das<br />

ich nicht eingehen möchte.<br />

Joar: Als ich von Jürgens Projekt hörte, war<br />

sofort klar: Ich möchte unterstützen und<br />

kann zwei Kälber aufnehmen. So kamen<br />

dann Wilma und Rosi <strong>mit</strong> fünf und drei Wochen<br />

zu mir.<br />

Joar, stellen Sie uns bitte die beiden vor<br />

und erzählen Sie uns, wie es ihnen heute<br />

geht.<br />

Gerne. Die beiden sind <strong>mit</strong>tlerweile fünf<br />

Monate alt und komplett in die Herde integriert.<br />

Zu Beginn waren sie sehr ängstlich<br />

und scheu, sie hatten ja auch eine lange<br />

Reise bei kalter Witterung hinter sich und<br />

waren den direkten Kontakt <strong>mit</strong> Menschen<br />

nicht gewohnt. Wilma hat relativ schnell<br />

Vertrauen gefasst. Rosi, die Jüngere, ist<br />

schreckhafter und braucht mehr Zeit, bis sie<br />

vertraut. Sie hat ein eher zurückhaltendes<br />

und vorsichtiges Wesen, Wilma ist definitiv<br />

die Wagemutigere von beiden. Mittlerweile<br />

sind aber beide sehr verkuschelt. Und sie<br />

sind sehr eng befreundet, sind immer Seite<br />

an Seite und auch innerhalb der Herde unzertrennlich.<br />

Jürgen, wären Sie heute noch Milchbauer<br />

und Wilma und Rosi nicht bei Joar – wo<br />

wären die beiden?<br />

Wilma und Rosi wären 14 Tage nach ihrer<br />

Geburt in einen Kälbermastbetrieb gekommen.<br />

Wo sie landen, ob sie beispielsweise<br />

ins Ausland transportiert werden, wäre für<br />

mich im System nicht mehr nachvollziehbar.<br />

Als Milchbauer gehörte es zu Ihrem Alltag,<br />

Mütter von ihren Kälbern zu trennen<br />

und Tiere zum Schlachter zu bringen. Was<br />

bedeutet das für die Tiere? Und wie haben<br />

Sie sich dabei gefühlt?<br />

Wenn Kühe von ihren Kälbern getrennt werden,<br />

rufen sie tagelang nacheinander. Man<br />

kann hier wirklich von Trauer sprechen.<br />

Sobald ich wusste, dass eine Kuh gehen<br />

muss, hatte ich das im Kopf und im Bauch,<br />

das fühlt sich nicht gut an. Und das spüren<br />

die Tiere auch, wenn du vor ihnen stehst.<br />

Jeder kennt aus den Medien Bilder aus den<br />

Schlachthöfen. Die Tiere wollen ja nicht<br />

sterben.<br />

Für mich persönlich hat es sich immer so<br />

angefühlt, als würde ich etwas Verbotenes<br />

tun. Aber das ganze System um dich rum<br />

sagt dir, das kann doch gar nicht falsch sein.<br />

Und trotzdem hatte ich immer ein schlechtes<br />

Gefühl dabei. Dass ich das tun musste,<br />

ist eigentlich eine Strafe für mich.<br />

Was Sie erzählen, zeigt, dass Rinder äußerst<br />

soziale Wesen und emotional sehr<br />

sensibel sind. Haben Sie Situationen erlebt,<br />

in denen Ihnen das besonders bewusst<br />

wurde?<br />

Joar: Mich hat eine Erfahrung <strong>mit</strong> Dagi,<br />

unserer Herdenchefin, sehr geprägt. Für<br />

einen Presseartikel sollten Fotos entstehen,<br />

deshalb hatte ich sie aus der Herde geholt.<br />

Dagi ist sonst eine sehr gediegene Kuh <strong>mit</strong><br />

solidem Gemüt, aber in dieser Situation ist<br />

sie verzweifelt, da war plötzlich Angst, Wut,<br />

Unverständnis. Sie schrie regelrecht nach<br />

Emma, ihrer engsten Freundin, und die<br />

schrie zurück. Mir ging es gar nicht gut dabei,<br />

wir steckten aber schon <strong>mit</strong>tendrin in<br />

der Situation.<br />

Dann wurde Dagi sehr still, blickte nur noch<br />

in Richtung der zurückgelassenen Herde.<br />

Und als ich so neben ihr saß und sie bei mir<br />

hielt, sah ich, wie sich ihre Augen erst <strong>mit</strong><br />

Wasser füllten und ihr dann die Tränen herunterliefen.<br />

Mein Herz wurde sehr schwer<br />

und mir wurde bewusst, was eine Trennung<br />

für sie bedeutet, was jeder Weg ins Ungewisse<br />

für die Tiere bedeutet, was es heißt,<br />

wenn sie gehen müssen. Ich habe Dagi nach<br />

dieser Erfahrung nie wieder aus ihrer Herde<br />

geholt.<br />

Jürgen: Dass Kühe weinen, habe ich auch<br />

erlebt. Vor allem bei ihrer letzten Reise.<br />

Wenn Tiere gehen wollen, kann das Sterben<br />

eine Erlösung sein. Wenn sie noch nicht gehen<br />

wollen, dann halten sie verzweifelt am<br />

<strong>Leben</strong> fest. In solchen Situationen habe ich<br />

Kühe weinen sehen.<br />

Jürgen, heute steht das <strong>Leben</strong> der Kühe<br />

im Mittelpunkt Ihres Hofs. Was ist für Sie<br />

das Schönste daran?<br />

Für mich ist das Wichtigste und Schönste,<br />

dass die Kühe bedingungslos bis zum <strong>Leben</strong>sende<br />

hier in ihrer Herde bleiben dürfen.<br />

Und dass es so viele Menschen gibt,<br />

die mich dabei unterstützen und das überhaupt<br />

möglich machen, zum Beispiel <strong>mit</strong><br />

Patenschaften.<br />

Joar, dass das Konzept von <strong>Leben</strong>shöfen<br />

Menschen fasziniert, wird auch auf Ihren<br />

Kanälen sichtbar. Sie teilen dort, als<br />

Moustache Farmer, Videos und Bilder, die<br />

zeigen, wie nahe Ihnen die Tiere sind. Was<br />

ist Ihre Botschaft dahinter? Was wollen<br />

Sie da<strong>mit</strong> bewegen?<br />

In erster Linie geht es mir darum, ein Privileg<br />

– nämlich die Bereicherung, die die<br />

Tiere und ich erfahren dürfen – zu teilen.<br />

Ich möchte möglichst vielen Menschen von<br />

besonderen Wesen erzählen, von ihren Gefühlen,<br />

ihren Freuden und Sorgen, ihrem<br />

Humor. Und durch die Unterstützung, die<br />

wir erhalten, können wir wiederum mehr<br />

Tieren ein sicheres Zuhause geben.<br />

Die Rückmeldungen, die ich bei Instagram<br />

bekomme, zeigen, dass sich die Menschen<br />

von den Videos berührt fühlen und echte<br />

Glücksmomente erleben. Viele Follower<br />

berichten, dass sie durch diese Erfahrung<br />

vegetarisch oder vegan geworden sind. Und<br />

genau auf diese persönliche Wirkung setze<br />

ich, ohne viele Worte, sodass sich jeder seine<br />

eigene Meinung bilden kann.<br />

Diese persönliche Ebene war ja auch für<br />

mich ausschlaggebend: Das Zusammenleben<br />

<strong>mit</strong> den Tieren hat meine Beziehung<br />

zu ihnen grundlegend verändert. Durch die<br />

Tiere selbst wurden so viele Dinge für mich<br />

zurechtgerückt. Sie selbst sind für mich der<br />

beste Zugang zu Veganismus. Mir wurde so<br />

klar: Tieren auf Augenhöhe zu begegnen<br />

und gleichzeitig Tierprodukte zu konsumieren,<br />

passt für mich nicht zusammen.<br />

Jürgen, Ihr Weg zum <strong>Leben</strong>shof hat auch<br />

Sie zum Veganismus geführt. Was war für<br />

Sie ausschlaggebend?<br />

Für mich spielten neben den Tieren selbst<br />

mehrere Faktoren eine Rolle: Geprägt war<br />

ich sicherlich von meiner Mutter, die überwiegend<br />

vegetarisch für uns gekocht hat.<br />

Dann war da aber auch ein Unwohlsein,<br />

das mich überkam, wenn ich zum Beispiel<br />

nach einer Feier <strong>mit</strong> Familie und Freunden<br />

Fleisch gegessen hatte. Das lag am nächsten<br />

Tag richtig schwer im Magen.<br />

Was die gedankliche Auseinandersetzung<br />

<strong>mit</strong> dem Thema Veganismus betrifft, war<br />

meine Nichte Amelie ausschlaggebend. Sie<br />

war auf der Suche nach einem Hochzeitskleid<br />

ohne Seide und musste mir erst mal<br />

erklären, warum das für sie wichtig ist. Sie<br />

war zu dem Zeitpunkt schon seit Jahren vegan.<br />

Wir haben uns dann immer häufiger<br />

ausgetauscht und über das Thema gesprochen.<br />

Mir hat die Umstellung gesundheitlich<br />

sehr gutgetan – verbesserte Werte in<br />

meinem Blutbild bestätigen das übrigens.<br />

Vielen Dank für die persönlichen Einblicke.<br />

Haben Sie zum Abschluss noch einen<br />

Tipp für Menschen, die in ein veganes <strong>Leben</strong><br />

starten möchten?<br />

Jürgen: Seid geduldig <strong>mit</strong> euch selbst und<br />

nehmt euch die nötige Zeit für die Umstellung.<br />

Mir hat es geholfen, mich zu informieren<br />

und mich <strong>mit</strong> all den Zusammenhängen<br />

zu beschäftigen, in denen das Thema Veganismus<br />

steht – zum Beispiel auch die Auswirkungen<br />

auf Umwelt und Gesundheit.<br />

Joar: Mein Tipp: Gehe <strong>mit</strong> offenem Herzen<br />

auf Tiere zu und lerne sie persönlich kennen.<br />

Steig in ihre Welt ein, dann erkennst<br />

du sehr schnell ihre Persönlichkeiten. Und<br />

sobald da jemand und nicht mehr etwas<br />

vor dir steht, wird sich dein Bewusstsein auf<br />

ganz natürliche Weise verändern. .


32<br />

Green Living<br />

Stahl statt Plastik:<br />

Moderne Badlösungen verbinden<br />

Luxus <strong>mit</strong> Nachhaltigkeit<br />

Plastikmüll ist ein Problem. Nicht nur Verpackungen und Kleidungsstücke aus<br />

Kunststoff tragen dazu bei, dass immer mehr Plastik in der Umwelt landet,<br />

auch Acryl-Badewannen, -Duschen und -Waschtische haben ihren Anteil daran.<br />

Dabei gibt es umweltfreundliche Alternativen.<br />

B<br />

etrachtet man die Zahlen,<br />

kann einem ganz anders<br />

werden: Wurden laut NABU<br />

in den 1950er-Jahren noch<br />

1,5 Millionen Tonnen Plastik<br />

weltweit produziert*, sind es<br />

heute schon unglaubliche 400 Millionen<br />

Tonnen. Eine Katastrophe für die Umwelt,<br />

ebenso wie für die Menschen, denn in<br />

Form von Mikroplastik landen kleinste<br />

Plastikpartikel, die sich überall verteilen,<br />

auch auf unserem Teller.<br />

Acryl ist nicht kreislauffähig<br />

Plastik findet sich in allen Bereichen unseres<br />

<strong>Leben</strong>s, auch im Bad. Cremetiegel,<br />

Zahnpastatuben, Shampooflaschen … die<br />

Liste der Plastikverpackungen ist lang. Auf<br />

den ersten Blick vielleicht nicht ganz so offensichtlich:<br />

Auch Badewannen, Duschen<br />

und Waschtische werden heute oft aus<br />

Kunststoff gefertigt, und für diese braucht<br />

es große Mengen.<br />

Jährlich werden in Deutschland rund<br />

300.000 Badewannen und mehr als 300.000<br />

Duschwannen aus Acryl in privaten Haushalten<br />

verbaut. Zusammen beträgt ihr Gewicht<br />

rund 12.000 Tonnen. Nach ihrer Nutzungszeit<br />

werden sie meist geschreddert<br />

oder „thermisch recycelt“ – sprich: verbrannt.<br />

Eine erneute Verwendung von Acryl<br />

ist ohne Materialverlust nicht möglich.<br />

Nachhaltige Badlösungen aus<br />

Stahl-Emaille<br />

Doch es gibt umweltfreundliche Alternativen,<br />

wie das bekannte deutsche Familienunternehmen<br />

Kaldewei <strong>mit</strong> seinen Badlösungen<br />

zeigt, die Luxus <strong>mit</strong> Nachhaltigkeit<br />

verbinden. Kaldewei hat Badewannen,<br />

Duschflächen und Waschtische aus Stahl-<br />

Emaille im Programm, die sich nicht nur<br />

durch edle Oberflächen, Design und extreme<br />

Langlebigkeit auszeichnen, sondern<br />

auch durch 100-prozentige Zirkularität.<br />

Gastbeitrag<br />

Marcus Möllers<br />

PR-Manager bei<br />

Franz Kaldewei GmbH & Co. KG<br />

„Nachhaltige<br />

Lösungen sollten<br />

im Idealfall dem<br />

Wertstoffkreislauf<br />

vollständig wieder<br />

zurückgeführt<br />

werden.“<br />

„Nachhaltige Lösungen sollten im Idealfall<br />

dem Wertstoffkreislauf vollständig wieder<br />

zurückgeführt werden“, so Kaldeweis<br />

PR-Manager und Nachhaltigkeitsexperte<br />

Marcus Möllers. „Unsere Stahl-Emaille<br />

besteht aus glasiertem Stahl, der aus natürlichen<br />

Rohstoffen gefertigt wird und zu<br />

100 Prozent kreislauffähig ist.“ Nach dem<br />

Cradle-to-Cradle-Prinzip – vom Ursprung<br />

zum Ursprung – lassen sich so Jahr für Jahr<br />

Kunststoffmengen einsparen, die vom Gewicht<br />

etwa dem von 600 Millionen Plastiktüten<br />

entsprechen.<br />

Kreislauffähig und CO₂-reduziert<br />

Der von Kaldewei verwendete Stahl besteht<br />

schon jetzt zu 20 Prozent aus wiederverwendetem<br />

Material, gewonnen z. B. aus ausrangierten<br />

Badewannen. Nach einem langen<br />

<strong>Leben</strong>szyklus lässt sich der Werkstoff wieder<br />

vollständig dem Wertstoffkreislauf zuführen.<br />

Auch setzt Kaldewei auf CO₂-reduzierten Stahl.<br />

Der bluemint® Steel von thyssenkrupp hat im<br />

Vergleich zu konventionellem Stahl einen um<br />

70 Prozent geringeren CO₂-Fußabdruck.<br />

Auch gibt es große Unterschiede bei den benötigten<br />

Ressourcen und dem Beitrag zur globalen<br />

Erderwärmung. Im Vergleich zu einem<br />

Quadratmeter Stahl-Emaille wird für die gleiche<br />

Fläche Acryl 252 Prozent und für Mineralguss<br />

236 Prozent an erneuerbarer und nicht<br />

erneuerbarer Energie benötigt. Das Global-<br />

Warming-Potenzial von Stahl-Emaille beträgt<br />

zudem nur ein Drittel des Wertes für Acryl.<br />

Kaldeweis „Luxstainability“<br />

Die edle Optik und die herausragende Funktionalität<br />

von Kaldeweis Badlösungen sprechen<br />

für sich und das gewählte Material ist in vielfacher<br />

Hinsicht schlicht perfekt, denn seine Bestandteile<br />

gehen eine ideale Symbiose ein: Die<br />

Robustheit, Belastbarkeit und Formstabilität<br />

des Stahls verbinden sich <strong>mit</strong> den guten Eigenschaften<br />

von Glas. Stahl-Emaille ist widerstandsfähig,<br />

pflegeleicht und hygienisch sowie<br />

auch in der Haptik ausgesprochen angenehm.<br />

Unterstrichen wird die Langlebigkeit der Kaldewei-Linie<br />

noch durch eine 30-jährige Werksgarantie.<br />

Die Produkte halten ein <strong>Leben</strong> lang.<br />

Traditionelle Qualität, Materialien<br />

für morgen<br />

„Wir möchten, dass auch nachfolgende Generationen<br />

auf einer sauberen Erde leben können“,<br />

sagt der geschäftsführende Gesellschafter<br />

Franz Kaldewei, der sich der Generationsaufgabe<br />

verpflichtet sieht. Mit seinem Ansatz stellt<br />

Kaldewei schon heute die Badlösungen bereit<br />

für morgen..


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KOMPROMISSLOS VERBINDEND<br />

Glas und Stahl, Anmut und Robustheit, eine kostbare Verbindung in MIENA Schalen<br />

PHOTOGRAPHER<br />

BRYAN ADAMS<br />

kaldewei.de


34<br />

Green Letzte Travel Wünsche<br />

Foto: Robert Aigner<br />

Der Klimaberg<br />

„Unser Ziel ist es, 2030 komplett klimaneutralen<br />

Urlaub anbieten zu können“<br />

Die Region Klimaberg Katschberg ist als beliebte Tourismusregion bekannt und hat sich zum<br />

Ziel gesetzt, den alpinen Tourismus nachhaltig zu gestalten. Das Motto lautet: CO2 vermeiden,<br />

reduzieren und vor Ort kompensieren. In der Region lebt man von einer intakten Natur, die unbedingt<br />

geschützt werden muss. Deshalb wurde sich das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2030<br />

komplett CO2-neutral zu sein. „Als Tourismusregion stellen wir uns dieser Herausforderung“,<br />

so der Gründer der Klimaberg-Initiative, Wolfgang Hinteregger.<br />

ie Region Klimaberg Katschberg<br />

liegt im Herzen Öster-<br />

D<br />

reichs, in<strong>mit</strong>ten des UNESCO-<br />

Biosphärenparks Salzburger<br />

Lungau und Kärntner Nockberge.<br />

Neben tollen Naturerlebnissen,<br />

Winterspaß im bekannten Skigebiet<br />

Katschberg und langen Wanderrouten<br />

bieten wir unseren Gästen rund ums Jahr ein<br />

abwechslungsreiches und nachhaltiges Erlebnisprogramm<br />

für Jung und Alt. Wir leben vom<br />

Tourismus und unserer intakten Natur und<br />

haben uns den Schutz unserer Umwelt zur<br />

Aufgabe gemacht. Unser Ziel ist es, bis 2030<br />

CO2-neutral zu sein, den Tourismus in der<br />

Region ganzheitlich nachhaltig zu gestalten<br />

und dadurch zum Schutz unserer natürlichen<br />

Umwelt beizutragen.<br />

Gastbeitrag<br />

Wolfgang Hinteregger<br />

Initiator der Region Klimaberg<br />

Katschberg und Hotelier<br />

Was bedeutet Nachhaltigkeit für uns?<br />

Nachhaltigkeit bedeutet für uns, unseren<br />

wertvollen <strong>Leben</strong>sraum für Mensch, Tier und<br />

Natur zu erhalten und durch Kooperationen<br />

<strong>mit</strong> unseren heimischen Betrieben die regionale<br />

Wertschöpfung zu steigern. Wir wirtschaften<br />

nachhaltig und sozial – auch der zukünftigen<br />

Generation zuliebe.<br />

Was bedeutet Klimaurlaub für uns?<br />

Unter Klimaurlaub verstehen wir einen möglichst<br />

CO2-neutralen Urlaub durch innovative<br />

Mobilitätskonzepte, aktiven Klimaschutz auf<br />

dem Teller <strong>mit</strong> regionalen, nachhaltigen Produkten,<br />

den Einsatz von e4f-klimaerde sowie<br />

eine innovative, regionale Kompensation des<br />

unvermeidbaren CO2.<br />

Unterstützen Sie uns in unserem Vorhaben<br />

und genießen Sie dabei die Natur, die Berge,<br />

Seen, Wälder und Wiesen sowie regionale<br />

Köstlichkeiten und erfreuen Sie sich<br />

an der frischen Bergluft und dem sauberen<br />

Trinkwasser! Mit Ihrem Urlaub in der Region<br />

Klimaberg Katschberg erfahren Sie nicht nur<br />

unvergessliche, nachhaltige und klimafreundliche<br />

Urlaubserlebnisse, sondern leisten auch<br />

.<br />

gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag ...<br />

... zum Schutz unserer Umwelt<br />

.<br />

und des Klimas.<br />

... zum Erhalt wertvoller <strong>Leben</strong>sräume<br />

.<br />

für Mensch, Tier und Natur.<br />

...<br />

zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung<br />

und <strong>Leben</strong>squalität.<br />

.... zur Förderung der heimischen Landwirtschaft<br />

und der Produzenten.


35<br />

Mehr auf www.leben<strong>mit</strong>.de | 35<br />

Fotos: Tourismusregion<br />

Katschberg-Rennweg<br />

Österreichisches Umweltzeichen für Partnerbetriebe<br />

der Region Klimaberg Katschberg<br />

In der Region Klimaberg Katschberg hat<br />

man sich nicht nur <strong>mit</strong> ganzem Herzen dem<br />

Tourismus verschrieben, sondern auch der<br />

wunderbaren Natur. Von 22 Klimaberg-Partnerbetrieben<br />

wurden elf bereits <strong>mit</strong> dem<br />

Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet,<br />

z. B.:<br />

.Hotel Das KATSCHBERG****S<br />

.Familienhotel Hinteregger****<br />

.Hotel Lärchenhof Katschberg****<br />

.Katschberg Lodges<br />

.Das Stamperl<br />

Weitere Partnerbetriebe der Region Klimaberg<br />

Katschberg befinden sich derzeit noch im umfangreichen<br />

Prozess der Zertifizierung. Im Hinblick<br />

auf einen nachhaltigen Tourismus und<br />

den Schutz der Natur sind diese Betriebe bereits<br />

ein großer Schritt in die richtige Richtung.<br />

Hotelgenuss <strong>mit</strong> nachhaltigem Urlaubserlebnis<br />

Eines der <strong>mit</strong> dem Österreichischen Umweltzeichen<br />

und dem EU Ecolabel ausgezeichneten<br />

Hotels ist das ****S Das<br />

KATSCHBERG. Mitten im Wanderparadies<br />

und direkt an der Skipiste am Katschberg<br />

gelegen, auf der Sonnenseite der Alpen zwischen<br />

den Hohen Tauern und den Kärntner<br />

Nockbergen auf 1.650 Meter Seehöhe, ist<br />

das Aktivhotel Das KATSCHBERG das ideale<br />

Urlaubsziel für einen nahezu autofreien<br />

Urlaub. Hier erfahren die Gäste ein nachhaltiges<br />

Urlaubserlebnis in höchster Qualität,<br />

perfekt für den Sommerurlaub oder<br />

Winterurlaub. Das KATSCHBERG wurde<br />

im Jahr 2020 komplett umgebaut. Das helle<br />

Holzdesign zieht sich wie eine Linie durch<br />

das gesamte Haus. In den neu gestalteten<br />

Zimmern und Suiten sorgen liebevoll ausgewählte<br />

Materialien für gemütliches und<br />

stilvolles Wohnen – einfach zum Wohlfühlen.<br />

Der Duft des Zirben- und Eichenholzes<br />

begleitet Sie noch bis in den 1.000 Quadratmeter<br />

großen Wellnessbereich. Im Zeichen<br />

des Klimaschutzes und des nachhaltigen<br />

Tourismus bietet Das KATSCHBERG<br />

eine ganze Reihe an Angeboten: Klima-<br />

Hochbeete <strong>mit</strong> e4f-klimaerde, ein üppiges<br />

Angebot an rein pflanzlichem Klimaessen,<br />

Bienenvölker und Blumenwiesen, regionale<br />

Einkaufsmöglichkeiten und E-Mobilität<br />

am Berg. Als besonderes Highlight für den<br />

Sommerurlaub bietet Das KATSCHBERG<br />

außerdem eine geführte Kräuterwanderung<br />

an, bei der es um die Besonderheiten der<br />

Almkräuter sowie deren Verarbeitung und<br />

Wirkungsweise geht. .<br />

Weitere Informationen finden Sie<br />

unter: www.das-katschberg.at<br />

Foto: Das KATSCHBERG****S


Green Letzte Travel Wünsche<br />

Fotos: Kandima<br />

Ein Sehnsuchtsort ist fit für die Zukunft:<br />

Nachhaltiger Tourismus<br />

auf den Malediven<br />

Die Malediven sind <strong>mit</strong> ihren faszinierenden Korallenriffen, dem Reichtum an Meereslebewesen,<br />

perlweißen Stränden und türkisblauen Lagunen ein Sehnsuchtsort. Doch<br />

die exotische Naturschönheit im Indischen Ozean ist in Gefahr: Durch ihre Lage gehört<br />

sie zu den Destinationen, die am stärksten durch den steigenden Meeresspiegel bedroht<br />

sind; die meisten Inseln liegen im Schnitt nur etwa einen Meter über dem Meer.<br />

Wie lassen sich die Atolle für künftige Generationen bewahren?<br />

Gastbeitrag<br />

und<br />

E<br />

s mag zunächst überraschend<br />

klingen: Der Tourismus auf den<br />

Malediven trägt dazu bei, die Inseln<br />

zu schützen, denn <strong>mit</strong> seiner<br />

Hilfe werden zahlreiche Projekte<br />

für eine grüne, nachhaltige Zukunft<br />

finanziert. So haben sich auch das Kandima<br />

Maldives und das Nova Maldives, zwei<br />

traumhafte Resorts, zum Ziel gesetzt, die Schönheit<br />

und Artenvielfalt der tropischen Atolle <strong>mit</strong>hilfe<br />

der Einnahmen durch ihre Besucher fit für<br />

die Zukunft zu machen. Seit Jahren schon reduzieren<br />

das Kandima und das Nova ihren ökologischen<br />

Fußabdruck und gehen achtsam <strong>mit</strong> den<br />

vorhandenen Ressourcen um.<br />

Ressourcen schützen, Schönheit bewahren<br />

– das Kandima Maldives<br />

Das Kandima Maldives hat dafür ein eigenes<br />

Umweltkonzept entwickelt. Längst gehört das<br />

Recyceln von Abwasser und Glas im Kandima<br />

zum Standard; <strong>Leben</strong>s<strong>mit</strong>telabfälle werden<br />

vor Ort kompostiert. Dank modernster Technologie<br />

wird sowohl die Kohlenstoffbilanz<br />

so gering wie möglich gehalten als auch die<br />

Energieeffizienz maximiert.<br />

„Eine nachhaltige Entwicklung in ökologischer<br />

und <strong>sozialer</strong> Hinsicht ist für uns sehr<br />

wichtig“, so Pratyush Mohapatra, Director of<br />

Marketing, Communication and PR im Kandima<br />

Maldives. „Unsere Lagune ist einzigartig<br />

auf den Malediven. Sie ist ein versteckter Spot,<br />

man hat nicht das Gefühl, auf derselben Insel<br />

zu sein. Sie hat ein ganz eigenes Ökosystem<br />

<strong>mit</strong> Haien, Krebsen, Schildkröten und Stachelrochen.“<br />

Nicht nur die Meeresbewohner, auch die Vegetation<br />

an Land wird im Kandima gehegt<br />

und gepflegt. Während der steigende Meeresspiegel<br />

andernorts den Boden Stück für Stück<br />

abträgt, halten ihn hier die Wurzeln der Bäume<br />

und Pflanzen fest. Die Pflanzen auf den<br />

vorgelagerten Hydrofarmen erfüllen darüber<br />

hinaus weitere Zwecke: Um durch Transport


37<br />

Mehr auf www.leben<strong>mit</strong>.de | 37<br />

erzeugtes CO2 zu sparen, werden Gemüse,<br />

Obst und Kräuter auf der Insel selbst angebaut.<br />

Pratyush Mohapatra ergänzt: „Wir<br />

fördern auch lokale Farmen auf benachbarten<br />

Inseln <strong>mit</strong> Training und Know-how, um<br />

noch mehr Produkte lokal beziehen zu können.“<br />

Regenerative Energien bewusst nutzen<br />

Auch die Räume des Kandima sind ganz im<br />

Sinne der Nachhaltigkeit gestaltet. In den<br />

Unterkünften stellt das hauseigene Energiemanagementsystem<br />

beim Verlassen des<br />

Zimmers sofort auf ein Energiesparprogramm<br />

um. Dieses wird auch aktiviert, falls<br />

eines der Zimmer für längere Zeit nicht genutzt<br />

wird; das System sorgt dann für einen<br />

optimalen Luft- und Temperaturausgleich.<br />

Die Energie für die Klimaanlagen sowie das<br />

benötigte Warmwasser im Resort wird regenerativ<br />

erzeugt und das Kandima verzichtet,<br />

wo immer möglich, auf Papier. Statt in gedruckten<br />

Menükarten oder Broschüren zu<br />

blättern, erhalten Gäste alle Informationen,<br />

die sie für den Aufenthalt benötigen, über<br />

Tablets bzw. auf der Kandima-App.<br />

Nachhaltiger Luxus <strong>mit</strong> fünf Sternen<br />

Dabei zeigt das Kandima Maldives, das<br />

sich auf einer drei Kilometer langen Insel<br />

im Dhaalu-Atoll im Herzen der Malediven<br />

befindet, auf beeindruckende Weise, dass<br />

„Green“ und „Luxury“ sich perfekt ergänzen.<br />

Mit fünf Sternen lässt das Lifestyleresort, das<br />

zur 2015 gegründeten Hotelgruppe Pulse<br />

Hotels & Resorts gehört, keinen Wunsch seiner<br />

Gäste unerfüllt.<br />

Immer präsent: das traumhafte Meer …<br />

Wer auf die Malediven reist, lebt <strong>mit</strong> der<br />

Naturgewalt im Einklang: Das Meer ist hier<br />

überall präsent. Der Schutz dieses einzigartigen<br />

<strong>Leben</strong>sraums ist für das Kandima eine<br />

Herzensangelegenheit, auch Gäste können<br />

sich aktiv beteiligen: „Das Meer ist nicht<br />

nur wunderschön, es benötigt auch unsere<br />

Hilfe“, so Pratyush Mohapatra. „Wir führen<br />

beispielsweise Korallenkonservationen <strong>mit</strong><br />

unserer Meeresbiologin durch. Durch den<br />

Klimawandel leiden die Riffe und wir tun<br />

tagtäglich unser Bestes, um sie zu erhalten<br />

und aufzuforsten. Mit dem ‚Adopt a coral‘-<br />

Programm können unsere Gäste ihre eigene<br />

Koralle pflanzen und erhalten regelmäßig<br />

Updates, wie sie gedeiht.“<br />

Pratyush Mohapatra<br />

Director of Marketing,<br />

Communication and PR<br />

im Kandima Maldives<br />

Paradies für Wassersportler<br />

Bei allem Einsatz für die Natur – natürlich<br />

kommt auch das Vergnügen nicht zu kurz.<br />

Das Kandima Maldives ist ein wahres Eldorado<br />

für Tauch- und Wassersportler. 32<br />

fantastische Tauchplätze rund um das Resort<br />

laden Meeresliebhaber zum Tauchen<br />

oder Schnorcheln ein. Die hauseigene<br />

Tauchschule hat ein umfassendes Angebot,<br />

vom Anfänger- bis zum Rescue-Kurs, und<br />

für fortgeschrittene Unterwasserliebhaber<br />

winken Highlights wie Tauchgänge in der<br />

Nacht, in den Tiefen, in Höhlen oder beim<br />

Strömungstauchen. Über Wasser lockt das<br />

Sportzentrum AQUAHOLICS <strong>mit</strong> zahlreichen<br />

Aktivitäten wie Kitesurfen, Windsurfen,<br />

Wake Boarding, Wasserski, Jet Ski oder<br />

Kajak fahren, Segeln und Hochseefischen.<br />

Immer dabei: Kleidung von OCEANR, die<br />

aus Plastik, das aus den Ozeanen gesammelt<br />

wird, gefertigt wird. Und wer es gemächlicher<br />

mag, findet sein Glück bei einer Yogaoder<br />

Pilatesstunde, am Pool des Kandima,<br />

der zu den längsten der Malediven gehört –<br />

oder am drei Kilometer langen, perlweißen<br />

Strand.<br />

Medizinische Versorgung für Gäste, Mitarbeiter,<br />

Einheimische<br />

Sogar eine eigene Klinik <strong>mit</strong> deutschen Ärzten<br />

und Mitarbeitern steht im Kandima Maldives<br />

bereit – und das nicht nur für Gäste, sondern,<br />

ganz im Sinn der ganzheitlichen Achtsamkeit,<br />

auch für Einheimische und Bewohner benachbarter<br />

Inseln. „Nicht nur die Natur steht<br />

für uns im Mittelpunkt, auch die Menschen.<br />

Regelmäßig kommen Malediver von anderen<br />

Inseln <strong>mit</strong> dem Boot zu uns, denn die meisten<br />

von ihnen haben auf ihren Inseln keine<br />

Chance auf eine medizinische Versorgung“,<br />

berichtet Pratyush Mohapatra. „In unserem<br />

inseleigenen Krankenhaus können sie kostenfreie<br />

Check-ups durchführen. Es sind auch<br />

zahnmedizinische Behandlungen und kleine<br />

Operationen möglich. Zudem erhalten sie bei<br />

uns alle Medikamente, die sie benötigen – alles<br />

kostenfrei.“<br />

Die Organisation „ResortDoc“ unterstützt<br />

das Kandima Resort sowohl bei der Logistik<br />

und bei der Beschaffung von Medizintechnik<br />

wie Ultraschall- und Röntgengeräten als auch<br />

bei der Ver<strong>mit</strong>tlung der Ärzte. Die deutschen<br />

Ärzte und Klinik<strong>mit</strong>arbeiter vor Ort sind dabei<br />

nicht nur für die Versorgung von Patienten<br />

zuständig, sie bilden auch Angestellte des Resorts<br />

fachmännisch aus, da<strong>mit</strong> diese für medizinische<br />

Notfälle gewappnet sind. Sogar Tauchunfälle<br />

lassen sich professionell und schnell<br />

im Kandima behandeln, dank der resorteigenen<br />

Druckkammer – der einzigen im Dhaalu-<br />

Atoll. Im Fall des Falles bleibt Betroffenen so<br />

ein Transport auf die Hauptinsel Malé erspart.<br />

Lächeln verschenken? Das Kandima<br />

macht's vor<br />

Gäste, Resort-Mitarbeiter und Einheimische<br />

wissen die kostenfreien Behandlungen im<br />

Kandima sehr zu schätzen. Zahnbehandlungen<br />

werden sogar außerhalb des Resorts angeboten.<br />

Im Rahmen des CSR-Projektes „Kandima<br />

Smiles“ besucht ein deutscher Zahnarzt<br />

benachbarte Inseln, um dort Vorsorgeuntersuchungen<br />

und Zahnbehandlungen bei<br />

Kindern durchzuführen. Darunter sind etwa<br />

60 Kinder allein auf Maaeboodhoo; viele von<br />

ihnen haben zuvor noch nie einen Zahnarzt<br />

gesehen.


Green Travel<br />

Letzte Wünsche<br />

Fotos: Nova<br />

„Nachhaltigkeit steht im<br />

Mittelpunkt unseres Handelns“<br />

Nova Maldives: Good Times im Paradies<br />

Auch das luxuriöse Fünf-Sterne-Resort Nova<br />

Maldives ist ein Vorbild für sanften und nachhaltigen<br />

Tourismus, vieles wird hier ähnlich<br />

gehandhabt wie im Kandima, dennoch sind<br />

beide Resorts einzigartig. Richtig berühmt ist<br />

das Nova für seine „Good Soul Days“ und das<br />

zeitgenössische „All-Inclusive-Community“-<br />

Konzept. Alles hier ist darauf ausgerichtet,<br />

die Seele zu streicheln. Das Nova ist ein Ort<br />

zum Abtauchen, Erleben, Abheben und Begegnen<br />

– perfekt für Millennials, die sich<br />

nach Echtheit, Natur und Wärme sehnen.<br />

Von allem gibt es hier genug und auf den<br />

Malediven ist das ganze Jahr über Sommer.<br />

„Unsere Insel im Herzen des beliebten Süd-<br />

Ari-Atolls ist eine natürliche Insel, keine<br />

künstlich kreierte. Alles ist naturbelassen.<br />

Wir passen uns an die Umgebung an – nicht<br />

die Umgebung an uns. Hier wurde kein<br />

Baum, keine Palme gefällt, um Häuser zu<br />

bauen“, erzählt Abdulla Aboobakuru, General<br />

Manager des Nova Resort und gebürtiger<br />

Malediver. „Unsere Produkte beziehen wir<br />

größtenteils lokal, von benachbarten Inseln.<br />

Wir achten sehr darauf, ausschließlich<br />

Abdulla Aboobakuru<br />

General Manager<br />

des Nova Resort<br />

ökologische und biologische Produkte einzukaufen,<br />

von Produzenten, die ihren CO2-<br />

Verbrauch im Blick haben.“ Auch die Weine,<br />

die in den Restaurants und Bars des Nova<br />

ausgeschenkt werden, sind biologisch.<br />

Achtsam und eins <strong>mit</strong> der Natur<br />

Natürlich gelangt auch der Abfall, der im<br />

Nova entsteht, nicht in den Ozean. Hier wird<br />

vor Ort recycelt, wo immer es geht. „Das<br />

wenige Plastik, das bei uns anfällt, wird gepresst,<br />

nach Malé gebracht und dort wiederverwertet.“<br />

Selbst das Trinkwasser wird vor<br />

Ort gewonnen: Um CO2 einzusparen, hat das<br />

Nova Maldives eine eigene Wasserproduktion,<br />

dies spart die Einfuhr von Tausenden<br />

Flaschen Wasser. „Wenn im Durchschnitt<br />

rund 150 Gäste auf der Insel sind plus rund<br />

180 Angestellte und jeder nur einen Liter am<br />

Tag trinkt, sind dies schon über 330 Wasserflaschen<br />

pro Tag, 2.310 pro Woche“, so Abdulla<br />

Aboobakuru. Im Nova Resort gibt es<br />

zudem keine Plastikflaschen.<br />

„Wir setzen uns dafür ein, das einzigartige<br />

Ökosystem unserer verschlungenen Inseln<br />

zu erhalten“, erläutert Abdulla Aboobakuru<br />

das Konzept. „Das beginnt <strong>mit</strong> der Art und<br />

Weise, wie wir <strong>mit</strong> der Umwelt umgehen. Wir<br />

übernehmen die <strong>Verantwortung</strong> dafür, die<br />

atemberaubende Schönheit der Inseln auch<br />

für kommende Generationen zu bewahren,<br />

und arbeiten ständig daran, unseren ökologischen<br />

Fußabdruck zu verringern – Nachhaltigkeit<br />

und Achtsamkeit stehen immer<br />

im Mittelpunkt unseres Handelns.“ Dafür<br />

baut das Nova nicht nur die meisten Gemüse


und Kräuter, die in den köstlichen veganen<br />

Gerichten verarbeitet werden, selbst an,<br />

sondern kocht auch <strong>mit</strong> Seetang und kreiert<br />

charakteristische Gerichte, welche die Verbindung<br />

der Gäste <strong>mit</strong> dem Meer vertiefen.<br />

Noch näher kommen Reisende dem Meer in<br />

speziellen Workshops zum Schutz der Unterwasserwelt.<br />

Mit etwas Glück sichten sie<br />

Walhaie, Giganten der Meere, die ganz in der<br />

Nähe des Resorts heimisch sind.<br />

Maledivische Traditionen, moderne Kultur<br />

Besonderes Augenmerk legt das Nova Resort<br />

auf den achtsamen Umgang <strong>mit</strong> der Flora<br />

und Fauna der Insel, sowohl im Wasser als<br />

auch an Land. Dafür erfahren die Gäste alles<br />

über jeden Baum und jedes Tier – welchen<br />

Nutzen sie haben und was sie zum Gedeihen<br />

brauchen. Die „Arunalu plant“ z. B. enthält<br />

einen Wirkstoff, der gegen Arthrose zum Einsatz<br />

kommt, die „Beach naupaka“ wird gegen<br />

Augenentzündungen eingesetzt. Viele der<br />

heimischen Pflanzen finden sich in den traditionellen<br />

Anwendungen im hauseigenen<br />

Spa wieder, dort werden ausschließlich regionale<br />

maledivische Produkte genutzt.<br />

Neben der Natur kommt auch die Kultur im<br />

Nova nicht zu kurz. Alle zwei Monate besuchen<br />

regionale Künstler die Insel, präsentieren<br />

ihre Arbeiten und bieten Kunstklassen<br />

für die Gäste an. Der Erlös geht zu 100 Prozent<br />

an die Künstler.<br />

Immer eine Reise wert<br />

Ist Ihre Lust geweckt, das Nova oder das Kandima<br />

zu besuchen? Vielleicht ja noch in diesem<br />

Jahr: Am 28. Dezember findet im Kandima<br />

das größte Kunstfestival der Malediven<br />

statt. Überall auf der Insel kann man Bilder<br />

von maledivischen Künstlern bewundern;<br />

auch hier fließt der Erlös in Gänze an die<br />

Kunstschaffenden zurück.<br />

Doch auch zu jeder anderen Zeit ist sowohl<br />

das Kandima als auch das Nova wie ein wahr<br />

gewordener Traum. Die beiden Resorts lassen<br />

Reisende in<strong>mit</strong>ten der paradiesischen<br />

Landschaft in die Seele der Natur eintauchen,<br />

in der wir alle tief verwurzelt sind. .<br />

Weitere Informationen zu den<br />

Resorts finden Sie unter:<br />

www.kandima.com und<br />

www.nova-maldives.com


Green Letzte Travel Wünsche<br />

Fotos: Jagdhof<br />

Der Berg ruft!<br />

Im Stubaier Jagdhof warten Tradition<br />

und Moderne auf bewusste Genießer<br />

Wer Träume leben will, muss dafür nicht in die Ferne schweifen – manchmal liegt das<br />

Gute einfach nah: Im Stubaital in<strong>mit</strong>ten der österreichischen Alpen warten himmlische<br />

Urlaube auf genussvolle Entdecker, die modernen Luxus <strong>mit</strong> dem Respekt vor Traditionen<br />

und der Landschaft verbinden, im Einklang <strong>mit</strong> der Natur.<br />

Gastbeitrag<br />

Schon seit rund 45 Jahren bereitet<br />

das familiengeführte 5-Sterne-<br />

SPA-Hotel Jagdhof seinen Gästen<br />

nur 20 Kilometer von Innsbruck<br />

entfernt in der traumhaften Bergkulisse<br />

der Stubaier Berge eine<br />

unvergessliche Zeit. Das liegt nicht nur am<br />

herrlichen Panorama und der Landschaft<br />

<strong>mit</strong> ihren üppigen Wiesen, klaren Bächen<br />

und imposanten Gipfeln, sondern auch an<br />

der Gastfreundschaft der Familie Pfurtscheller,<br />

die hier ein beeindruckendes Hideaway<br />

geschaffen hat.<br />

Duftendes Zirbenholz, traumschöne Gebirgslandschaft<br />

Gäste des traditionell <strong>mit</strong> duftendem Zirbenholz<br />

ausgestatteten Hauses am Rand der<br />

kleinen Ortschaft Neustift fühlen sich hier<br />

sofort wohl – und das zu jeder Jahreszeit.<br />

Während im Sommer Wanderungen <strong>mit</strong> Einkehr<br />

auf der hoteleigenen Isse-Hütte, Mountainbike-<br />

und Klettertouren oder Ausflüge<br />

über die nahe gelegenen Pässe zwischen<br />

Österreich und Italien locken, freuen sich<br />

Skibegeisterte im Winter über die schneesicheren<br />

Pisten und puderweißen Hänge.<br />

Dabei müssten weder Aktive noch Erholungssuchende<br />

einen Fuß vor die Tür setzen,<br />

um im Jagdhof das ganze Jahr über zu tiefer<br />

Entspannung zu finden. Mit Yoga- und anderen<br />

Fitnessangeboten sowie dem mehrfach<br />

prämierten 3.000 Quadratmeter großen SPA-<br />

Bereich <strong>mit</strong> seinen über 20 verschiedenen<br />

Bade-, Relax- und Saunaattraktionen sowie<br />

dem großzügigen SPA-CHALET, einer Wellnessoase<br />

auf 700 Quadratmeter, bietet der<br />

Jagdhof unzählige Möglichkeiten, zur Ruhe<br />

zu kommen und neue Kraft zu schöpfen.<br />

Regional und saisonal: Genuss pur<br />

Wo Körper und Geist Erfrischung finden,<br />

darf auch der Gaumen nicht zu kurz kommen.<br />

Im Jagdhof wartet einer der besten<br />

Weinkeller Österreichs auf Genießer. Das<br />

britische Weinmagazin „The World of Fine<br />

Wine“ zeichnete das Hotel als eines von nur<br />

drei Häusern in Österreich <strong>mit</strong> dem Maximum<br />

von drei Sternen aus; „Falstaff“ bewertete<br />

es 2020 <strong>mit</strong> 20 von 20 Punkten.<br />

Ein Weinkeller für Kenner<br />

Die Sammlung, die aus weit über 1.000 verschiedenen<br />

Weinen aus den besten Regionen<br />

und Winzereien besteht – von Masseto<br />

über Château Mouton-Rothschild bis hin<br />

zu Romanée-Conti –, ist auch eine exzellente<br />

Begleitung zur traditionellen Küche des<br />

Hauses. In der vom Gault&Millau <strong>mit</strong> vier<br />

Hauben ausgezeichneten „Hubertusstube“<br />

verwöhnt Küchenchef Alban Pfurtscheller<br />

die Gäste des elterlichen Betriebs vom Frühstück<br />

bis weit nach Mitternacht <strong>mit</strong> köstlichen<br />

Kreationen, ob Luxus pur oder <strong>mit</strong> den<br />

deftigen Spezialitäten der Region.<br />

Feinste, regionale Zutaten<br />

Die Speisen werden aus erstklassigen regionalen<br />

Zutaten bereitet; viele Naturprodukte


Foto: André Schönherr<br />

stammen aus der un<strong>mit</strong>telbaren Nachbarschaft<br />

direkt vom Hof. Spezialitäten wie<br />

Wildbret aus dem eigenen Revier, Lamm aus<br />

der Schafzucht und viele weitere regionale<br />

Köstlichkeiten, die hier neben den abwechslungsreichen,<br />

täglich wechselnden Menüs<br />

von Spitzenkoch Christian Jeske zubereitet<br />

werden, lassen Feinschmeckerherzen höherschlagen.<br />

Ganzheitlich gesund<br />

Zum ganzheitlichen Ansatz des Jagdhofs gehört<br />

auch, neben der Tradition der Moderne<br />

Raum zu geben. So wird das JCURE-Konzept<br />

<strong>mit</strong> seinen holistischen veganen Anti-Aging-<br />

Anwendungen von „Methode Physiodermie“<br />

durch die gesunde JBALANCE-Küche <strong>mit</strong><br />

gesunden Gerichten von Low Carb bis vegan<br />

ergänzt. Yoga und weitere Bewegungsangebote<br />

im JFIT-Programm runden das Programm,<br />

das sich an gesundheitsbewusste<br />

Reisende richtet, ab.<br />

Antiquitäten und zeitgenössische Kunst<br />

Richtig urig hingegen ist die Einrichtung:<br />

Schon im Hallenbereich beeindruckt das „Zirbenstüberl“,<br />

das <strong>mit</strong> heimischen Wildtrophäen<br />

geschmückt ist, auch aus der eigenen Jagd.<br />

Den Restaurantbereich schmückt eine handgeschnitzte<br />

Decke aus Fichtenholz, die exklusiv<br />

von einem lokalen Künstler gefertigt wurde.<br />

70 liebevoll gestaltete Zimmer und Suiten<br />

<strong>mit</strong> bis zu 115 Quadratmeter Größe sowie die<br />

öffentlichen Räume sind <strong>mit</strong> zahlreichen Tiroler<br />

Antiquitäten aus dem 17. und 18. Jahrhundert<br />

geschmückt. Die Wände zieren Bilder von<br />

Hubert Weidinger, einem österreichischen<br />

Maler, der für seine vom Fantastischen Realismus<br />

inspirierten Tierbilder weit über die<br />

Grenzen Österreichs hinaus bekannt ist.<br />

Besuch im alpinen Paradies<br />

Der Jagdhof ist ein wahres Paradies für Urlauber,<br />

ob Alleinreisende, Paare oder Familien<br />

– denn auch die kleinen Gäste kommen hier<br />

auf ihre Kosten: Der hoteleigene Kitz-Club<br />

<strong>mit</strong> seinem professionellen Animationsprogramm<br />

beschäftigt die Nachwuchs-Alpinisten,<br />

-Genießer und -Entdecker und bietet ihnen<br />

jede Menge Spaß.<br />

„Auf in die Berge“, möchte man da rufen, und<br />

tatsächlich ist dieser Plan leicht umgesetzt.<br />

Dafür muss man sich nicht mal ans Steuer<br />

setzen, auch <strong>mit</strong> dem Zug kommt man aus<br />

Deutschland sehr bequem nach Innsbruck,<br />

und bis in den Jagdhof ist es von dort nicht<br />

mehr weit. Nachhaltig sind dort nicht nur das<br />

Konzept und die Erholung, die Gäste im Hotel<br />

erfahren, sondern auch ihre Zufriedenheit.<br />

Wer einmal im Jagdhof war, kehrt immer wieder<br />

ein. .<br />

Weitere Informationen finden Sie<br />

unter: www.hotel-jagdhof.at


Eine Erde.<br />

Ein Klima.<br />

Eine Menschheit.<br />

act.greenpeace.de/friedensmanifest

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