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53. Kongress der Allgemeinmedizin - KongressJournal

Das Befinden in Graz Graz ist nach wie vor der Hotspot der Allgemeinmedizin in den Tagen vor Weihnachten. Als wäre niemals ein Kongress wegen der Coronakrise ausgefallen, treffen sich auch heuer wieder rund 2.500 fortbildungshungrige Allgemeinmediziner:innen, Artzhelfer:innen und auch Vertreter:innen der Industrie zum Cometogether und Gedankenaustausch in der Grazer Messehalle. Ganz im Einklang mit dem Kongressthema ist das Befinden in Graz einzigartig: Als Gastgeberin für diese Tagung ist die Stadt Graz nicht nur ein Ort von atemberaubender Schönheit, sondern auch ein Zentrum für allgemeinmedizinische Forschung sowie Aus- und Weiterbildung. Diese Tagung bietet die Gelegenheit, gemeinsam über die Herausforderungen und Chancen in der Allgemeinmedizin zu diskutieren, um die Fähigkeiten zu erweitern und letztendlich die bestmögliche Patient:innenversorgung zu gewährleisten. Die Bedeutung der Allgemeinmedizin als Fundament des Gesundheitssystems wird immer wichtiger. Die Dynamik der Gesellschaft erfordert von den Hausärzt:innen ein ständiges Anpassen an neue Entwicklungen, die Integration modernster Technologien und eine stärkere Betonung der patient:innenzentrierten Versorgung. 53. Kongress für Allgemeinmedizin der „Steirischen Akademie für Allgemeinmedizin“ vom 23.-25. November 2023 in Graz

Das Befinden in Graz

Graz ist nach wie vor der Hotspot der Allgemeinmedizin in den Tagen vor Weihnachten. Als wäre niemals ein Kongress wegen der Coronakrise ausgefallen, treffen sich auch heuer wieder rund 2.500 fortbildungshungrige Allgemeinmediziner:innen, Artzhelfer:innen und auch Vertreter:innen der Industrie zum Cometogether und Gedankenaustausch in der Grazer Messehalle.

Ganz im Einklang mit dem Kongressthema ist das Befinden in Graz einzigartig: Als Gastgeberin für diese Tagung ist die Stadt Graz nicht nur ein Ort von atemberaubender Schönheit, sondern auch ein Zentrum für allgemeinmedizinische Forschung sowie Aus- und Weiterbildung. Diese Tagung bietet die Gelegenheit, gemeinsam über die Herausforderungen und Chancen in der Allgemeinmedizin zu diskutieren, um die Fähigkeiten zu erweitern und letztendlich die bestmögliche Patient:innenversorgung zu gewährleisten.

Die Bedeutung der Allgemeinmedizin als Fundament des Gesundheitssystems wird immer wichtiger. Die Dynamik der Gesellschaft erfordert von den Hausärzt:innen ein ständiges Anpassen an neue Entwicklungen, die Integration modernster Technologien und eine stärkere Betonung der patient:innenzentrierten Versorgung.

53. Kongress für Allgemeinmedizin der „Steirischen Akademie für Allgemeinmedizin“ vom 23.-25. November 2023 in Graz

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KONG RESS<br />

JOURNAL<br />

Offizielle <strong>Kongress</strong>zeitung <strong>der</strong> Steirischen Akademie für <strong>Allgemeinmedizin</strong> 24. NOVEMBER 2023<br />

<strong>53.</strong> <strong>Kongress</strong> für <strong>Allgemeinmedizin</strong><br />

Vom<br />

Befund & Befinden<br />

Medizin in Bewegung<br />

Beschwerden begreifen<br />

Über Menschen und Maschinen<br />

Unter Befund wird allgemein das objektive<br />

Ergebnis medizinischer Untersuchungen<br />

verstanden. Im Gegensatz<br />

dazu ist <strong>der</strong> subjektive Begriff<br />

Befinden nicht so leicht zu definieren.<br />

Der Schwerpunkt <strong>der</strong> Abklärung liegt<br />

daher sprichwörtlich in den Händen <strong>der</strong><br />

<strong>Allgemeinmedizin</strong>er:innen – durch Zuhören,<br />

die Inspektion und vor allem die<br />

manuelle Untersuchung. Seite 16<br />

Postakute Infektionssyndrome<br />

Und plötzlich ist alles zu viel<br />

Postakute Infektionssyndrome (PAIS)<br />

sind nicht neu, wurden aber lei<strong>der</strong> von<br />

<strong>der</strong> Medizin lange Zeit sträflich vernachlässigt.<br />

Oft wird dabei über Befinden<br />

ohne Befund bei langanhaltenden<br />

gesundheitlichen Problemen nach<br />

einer Infektion diskutiert. Meist gibt es<br />

jedoch sehr wohl einen Befund. Wichtig<br />

sind in solchen Fällen die richtige Diagnostik<br />

und adäquate Tests. Seite 20<br />

Umgang mit dem Lebensende<br />

Ethik in <strong>der</strong> Geriatrie<br />

Die stets älter werdende heutige Gesellschaft<br />

wirft die Frage auf, wie betagte<br />

Patient:innen ihren Lebensabend verbringen<br />

möchten. Persönliche Wünsche<br />

zu Autonomie und Lebensqualität o<strong>der</strong><br />

auch eine Patient:innenverfügung sollten<br />

von betreuenden Hausärzt:innen<br />

aktiv und vor allem rechtzeitig angesprochen<br />

werden, solange die geistige<br />

Verfassung intakt ist. Seite 22


(ADJUVANTIERTER<br />

RSV TOTIMPFSTOFF)<br />

RASCH<br />

SCHÜTZEN &<br />

VORSORGEN<br />

!<br />

RSV-Impfung für Erwachsene ab<br />

60 Jahren allgemein empfohlen 1<br />

Hochwirksamer RSV Schutz<br />

für Erwachsene ab 60 Jahren 2,3, *<br />

94,6 %<br />

A<br />

+<br />

B<br />

Wirksamkeit bei Risiko-Patient*innen<br />

mit chronischen Grun<strong>der</strong>krankungen<br />

ab 60 Jahren 2,3, * ,†<br />

Wirksam gegen beide<br />

RSV Subtypen 2,3, * ,†<br />

Aktive Immunisierung von Erwachsenen ab 60 Jahren zur Prävention von<br />

RSV-bedingten Erkrankungen <strong>der</strong> unteren Atemwege (LRTD). 2 2<br />

Antigen<br />

RSVPreF3<br />

Adjuvans<br />

+ =<br />

AS01 E<br />

Speziell entwickelt für<br />

das ältere Immunsystem 4,5,6 24<br />

* Wirksamkeit gegen RSV-bedingte Erkrankungen<br />

<strong>der</strong> unteren Atemwege (LRTD=lower respiratory<br />

tract disease) z.B. Pneumonie und Bronchitis.<br />

† Sekundärer Endpunkt <strong>der</strong> Zulassungsstudie.<br />

Weitere Risikofaktoren: Asthma, COPD, an<strong>der</strong>e<br />

chronische Atemwegs-/Lungenerkrankungen, Typ 1<br />

o<strong>der</strong> Typ 2 Diabetes, chronische Herzinsuffizienz,<br />

fortgeschrittene Leber- o<strong>der</strong> Nierenerkrankungen<br />

Primärer Endpunkt <strong>der</strong> Zulassungsstudie: 82,6 %<br />

Wirksamkeit bei Erwachsenen ab 60 Jahren. 2,3, *<br />

Referenzen<br />

1. BMSGPK. Impfplan Österreich 2023/2024. Version 1.0 vom 5.9.2023<br />

2. Fachinformation Arexvy. Aktueller Stand.<br />

3. Papi A et al. N Engl J Med 2023;388(7):595–608<br />

4. Leroux-Roels I et al. J Infect Dis 2023;227:761–772;<br />

5. Garçon N et al. Vaccine 2011;29:4453–4459);<br />

6. Laupèze B et al. Vaccine 2019;37:5670–5680.<br />

PM-AT-RSA-JRNA-230002; 10/2023<br />

Fachkurzinformation und Regeltext siehe Seite XX


KONG RESS<br />

JOURNAL<br />

IMPRESSUM<br />

Medieneigentümer & Herausgeber:<br />

Crisafulli & Stodulka<br />

Unlimited Media GmbH<br />

Unlimited Media<br />

Verlag & Redaktion:<br />

Flötzersteig 8/11<br />

2100 Korneuburg<br />

Kontakt:<br />

office@unlimitedmedia.at,<br />

unlimitedmedia.at<br />

Chefredaktion:<br />

Thomas Stodulka, Eliana Crisafulli<br />

Anzeigenkontakt:<br />

Thomas Stodulka,<br />

0699/110 892 73<br />

stodulka@lungenunion.at<br />

Lektorat: Alexandra Lechner<br />

Art Direktion & Layout:<br />

Unlimited Media<br />

Fotos:<br />

Unlimited Media, pixabay<br />

Druck:<br />

Druckerei Odysseus<br />

Stavros Vrachoritis GmbH<br />

Haideäckerstraße 1<br />

2325 Himberg<br />

INHALT<br />

4 Interview: MR Dr. Gottfried Thalhammer<br />

Vom Befund und Befinden<br />

6 <strong>53.</strong> <strong>Kongress</strong> <strong>der</strong> <strong>Allgemeinmedizin</strong><br />

Das Befinden in Graz<br />

8 Unnötige Untersuchungen vermeiden<br />

Husten bei Kin<strong>der</strong>n<br />

10 Antibiotika<br />

Sorgsam und bewusst einsetzen<br />

12 Dysphagie und Dysphonie<br />

Wenn Schlucken schwerfällt<br />

und die Stimme nachlässt<br />

14 Das Sterbeverfügungsgesetz in Österreich<br />

Rechtsrahmen zum assistierten Suizid<br />

16 Der „begreifende“ Umgang mit Beschwerden<br />

Über Menschen und Maschinen<br />

18 Orthomolekulare Medizin<br />

Die Welt <strong>der</strong> Mikronährstoffe<br />

20 Postakute Infektionssyndrome (PAIS)<br />

Und plötzlich ist alles zu viel<br />

22 Umgang mit dem Lebensende<br />

Ethik in <strong>der</strong> Geriatrie<br />

24 Fachkurzinformationen<br />

27 Der nachhaltige <strong>Kongress</strong><br />

Das <strong>Kongress</strong>Journal dient <strong>der</strong><br />

aktuellen Berichterstattung rund<br />

um den jährlichen <strong>Kongress</strong> für<br />

<strong>Allgemeinmedizin</strong> in Graz. Alle<br />

Angaben erfolgen trotz sorgfältigster<br />

Bearbeitung ohne Gewähr.<br />

Offizielle <strong>Kongress</strong>zeitung <strong>der</strong><br />

Steirischen Akademie für<br />

<strong>Allgemeinmedizin</strong><br />

Graz/24. November 2023 KONGRESSJOURNAL 3


KONG RESS<br />

JOURNAL<br />

Interview: MR Dr. Gottfried Thalhammer<br />

Vom Befund und Befinden<br />

Die Korrelation zwischen<br />

„Befund und Befinden“ stellt<br />

Allgemein mediziner:innen immer<br />

wie<strong>der</strong> vor Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />

die es wert sind, umfassend<br />

betrachtet zu werden. In diesem<br />

Sinne widmet sich <strong>der</strong> <strong>53.</strong><br />

<strong>Kongress</strong> für <strong>Allgemeinmedizin</strong><br />

<strong>der</strong> Steirischen Akademie für<br />

<strong>Allgemeinmedizin</strong> (STAFAM)<br />

diesem Thema aus verschiedenen<br />

Perspektiven.<br />

Was möchten Sie mit dem<br />

<strong>Kongress</strong> thema „Vom Befund<br />

und Befinden“ vermitteln?<br />

Befinden stellt die eigene subjektive<br />

(phänomenale) Wahrnehmung<br />

von bio-psychosozialen Ereignissen<br />

dar, <strong>der</strong> Befund hingegen ist<br />

die ärztliche Feststellung, die aus<br />

objektiv messbaren Parametern besteht.<br />

Die Befindensstörung ist eine<br />

Störung des somatopsychischen<br />

und sozialen Wohlbefindens, durch<br />

die Patient:innen sich krank fühlen.<br />

Die Person als Subjekt erfährt das<br />

Ereignis in ihrer jeweiligen eigenen<br />

Welt und reagiert im Befinden entsprechend<br />

<strong>der</strong> für sie typischen situations-<br />

und personengebundenen<br />

Schemata. Die Korrelation zwischen<br />

Befund und Befinden zusammen<br />

mit den Patienten:innen aufzuklären,<br />

stellt uns in unserer Arbeit immer<br />

wie<strong>der</strong> vor Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />

die es wert sind, diskutiert zu werden,<br />

um sie erfolgreich zu bewältigen.<br />

Welcher Vortrag ist Ihr persönliches<br />

Highlight?<br />

In den Vorträgen und Seminaren<br />

werden aktualisiertes Wissen und<br />

MR Dr. Gottfried Thalhammer,<br />

<strong>Kongress</strong>leiter<br />

Fertigkeiten in jener Breite vermittelt,<br />

die die <strong>Allgemeinmedizin</strong> ausmacht.<br />

Wobei die Teilnehmer:innen jeweils<br />

ihre eigenen Highlights auswählen.<br />

Mein persönliches Highlight ist heuer<br />

das Podiumsgespräch „Hausarztpraxis<br />

ist Teampraxis – ist Zukunft<br />

…“, welches von Mag. Thomas Franz<br />

Mussger mo<strong>der</strong>iert wird.<br />

Foto: STAFAM<br />

Warum bietet die STAFAM den<br />

<strong>Kongress</strong> als Hybridvariante<br />

„Live und Online“ an?<br />

Als größter <strong>Kongress</strong> für <strong>Allgemeinmedizin</strong><br />

in Österreich wollen wir<br />

auch allen Teilnehmer:innen, welche<br />

nicht in Graz dabei sein können, mit<br />

dem Livestream <strong>der</strong> Vorträge diese<br />

Möglichkeit <strong>der</strong> Fortbildung als Service<br />

anbieten. Die Präsenzteilnahme<br />

bietet dabei nach wie vor die sehr<br />

wichtigen persönlichen Begegnungen,<br />

die kollegiale Kommunikation,<br />

das Netzwerken, den fachlichen<br />

Austausch und die Diskussion und<br />

an<strong>der</strong>erseits die Kontakt- und Informationsmöglichkeiten<br />

zu Medizintechnik,<br />

Arzneimittel- und Heilbehelfsfirmen<br />

sowie zu Partner:innen<br />

im Gesundheitswesen.<br />

Was ist das Beson<strong>der</strong>e an dem<br />

österreichweit seit Jahren populären<br />

<strong>Kongress</strong> für <strong>Allgemeinmedizin</strong><br />

und was ist heuer neu?<br />

Hier möchte ich als <strong>Kongress</strong>leiter<br />

meinen Vorgänger, Dr. Walter Fiala,<br />

zitieren: „Der <strong>Kongress</strong> für <strong>Allgemeinmedizin</strong><br />

ist ein <strong>Kongress</strong><br />

von <strong>Allgemeinmedizin</strong>er:innen für<br />

<strong>Allgemeinmedizin</strong>er:innen gestaltet.“<br />

Dieses Konzept ist augenscheinlich<br />

das, was die Teilnehmer:innen für<br />

den Erwerb von aktualisiertem Wissen<br />

und Fertigkeiten und damit für<br />

die Qualitätssicherung so schätzen.<br />

Zudem bietet <strong>der</strong> <strong>Kongress</strong> – und<br />

das ist eine weitere Beson<strong>der</strong>heit<br />

– in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband<br />

<strong>der</strong> Arztassistent:innen<br />

Vorträge und Seminare für Mitarbeiter:innen<br />

in den Ordinationen an.<br />

Außerdem können wir heuer erstmals<br />

in Zusammenarbeit mit dem<br />

Österreichischen Gesundheits- und<br />

Krankenpflegeverband von diesem<br />

approbierte Fortbildungen für die<br />

Mitarbeiter:innen aus <strong>der</strong> diplomierten<br />

Gesundheits-und Krankenpflege<br />

anbieten.<br />

Wie sieht es heuer beim <strong>Kongress</strong><br />

mit <strong>der</strong> Nachhaltigkeit aus?<br />

Umwelt, Nachhaltigkeit und Zukunft<br />

sind selbstverständlich ein Fokus<br />

in unserer <strong>Kongress</strong>gestaltung. In<br />

Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Initiative<br />

„Miteinand im Almenland“ wurden<br />

heuer wie<strong>der</strong> Upcycling-Laptoptaschen<br />

geschnei<strong>der</strong>t. Ebenso stellt<br />

die Erweiterung <strong>der</strong> „Digitalen Services“<br />

einen Beitrag zur Vermin<strong>der</strong>ung<br />

von Drucksorten dar.<br />

4 KONGRESSJOURNAL Graz/24. November 2023


SYMBICORT ®<br />

FÜRS LEBEN GEMACHT 1,2<br />

ASTHMA-KONTROLLE MEHR LEBENSQUALITÄT<br />

AT-5505, 09/2021<br />

1. Sullivan PW et al. J Asthma 2013;50(8):891– 899. 2. Jenkins CR et al. Respirology 2020; Aug;25(8):804–815.<br />

Fachkurzinformation auf Seite 24.


KONG RESS<br />

JOURNAL<br />

<strong>53.</strong> <strong>Kongress</strong> <strong>der</strong> <strong>Allgemeinmedizin</strong><br />

Das Befinden<br />

in Graz<br />

Graz ist nach wie vor <strong>der</strong> Hotspot <strong>der</strong> <strong>Allgemeinmedizin</strong> in den<br />

Tagen vor Weihnachten. Als wäre niemals ein <strong>Kongress</strong> wegen<br />

<strong>der</strong> Coronakrise ausgefallen, treffen sich auch heuer wie<strong>der</strong> rund<br />

2.500 fortbildungshungrige <strong>Allgemeinmedizin</strong>er:innen, Artzhelfer:innen<br />

und auch Vertreter:innen <strong>der</strong> Industrie zum Cometogether<br />

und Gedankenaustausch in <strong>der</strong> Grazer Messehalle.<br />

Ganz im Einklang mit dem <strong>Kongress</strong>thema ist das Befinden in Graz einzigartig:<br />

Als Gastgeberin für diese Tagung ist die Stadt Graz nicht nur ein Ort von<br />

atemberauben<strong>der</strong> Schönheit, son<strong>der</strong>n auch ein Zentrum für allgemeinmedizinische<br />

Forschung sowie Aus- und Weiterbildung. Diese Tagung bietet die<br />

Gelegenheit, gemeinsam über die Herausfor<strong>der</strong>ungen und Chancen in <strong>der</strong><br />

<strong>Allgemeinmedizin</strong> zu diskutieren, um die Fähigkeiten zu erweitern und letztendlich<br />

die bestmögliche Patient:innenversorgung zu gewährleisten.<br />

Die Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Allgemeinmedizin</strong> als Fundament des Gesundheitssystems<br />

wird immer wichtiger. Die Dynamik <strong>der</strong> Gesellschaft erfor<strong>der</strong>t<br />

von den Hausärzt:innen ein ständiges Anpassen an neue Entwicklungen,<br />

die Integration mo<strong>der</strong>nster Technologien und eine stärkere Betonung <strong>der</strong><br />

patient:innenzentrierten Versorgung.<br />

6 KONGRESSJOURNAL Graz/24. November 2023


KONG RESS<br />

JOURNAL<br />

54. <strong>Kongress</strong> für<br />

<strong>Allgemeinmedizin</strong><br />

28.­30. November 2024, Stadthalle Graz<br />

Heilkunst in einer digitalen Welt<br />

© vermed. Quelle: Adobe Stock / Peera<br />

Von Bewährtem und Neuem<br />

Ankündigung<br />

Graz/24. November 2023 KONGRESSJOURNAL 7


KONG RESS<br />

JOURNAL<br />

Unnötige Untersuchungen vermeiden<br />

Husten bei Kin<strong>der</strong>n<br />

Husten gehört bei Kin<strong>der</strong>n<br />

aufgrund <strong>der</strong> in diesem Alter<br />

vermehrt auftretenden Infekte<br />

zu den häufigsten Ursachen<br />

für eine (kin<strong>der</strong>fach-)ärztliche<br />

Vorstellung. Priv.-Doz. Dr. Karl<br />

Martin Hoffmann, Facharzt für<br />

Kin<strong>der</strong>- und Jugendheilkunde,<br />

Kin<strong>der</strong>ärzte Zentrum Graz-<br />

Raaba, erklärt Zusammenhänge<br />

und Therapiemöglichkeiten.<br />

Das erste Ziel ist, jene Kin<strong>der</strong> zu<br />

identifizieren, die eine schwere o<strong>der</strong><br />

behandlungspflichtige Erkrankung<br />

haben, und gleichzeitig den Großteil<br />

<strong>der</strong> (sonst gesunden) Kin<strong>der</strong> vor<br />

unnötigen Untersuchungen und Behandlungen<br />

zu bewahren. Zweites<br />

Ziel ist, durch einfache Maßnahmen<br />

in <strong>der</strong> Akutphase die Symptome<br />

des Kindes zu lin<strong>der</strong>n und eine zielgerichtete,<br />

adäquate Therapie mit<br />

möglichst wenigen Nebenwirkungen<br />

zu verordnen. Akuter Husten dauert<br />

bei Kin<strong>der</strong>n bis zu drei Wochen, von<br />

subakutem Husten spricht man bei<br />

einer Erkrankungsdauer von drei bis<br />

acht Wochen. Bei einer ununterbrochenen<br />

Hustendauer von mehr als<br />

acht Wochen spricht man von chronischem<br />

Husten.<br />

Virale Infekte Hauptursache<br />

Die häufigste Ursache für Husten<br />

sind virale Infekte, die mit o<strong>der</strong><br />

ohne Fieber auftreten können. Auch<br />

ein benigner postviral auftreten<strong>der</strong><br />

Husten ist bei Kin<strong>der</strong>n häufig. Bakterielle<br />

Pneumonien als Hustenursache<br />

stellen bei Kin<strong>der</strong>n eine Ausnahme<br />

dar. Plötzlich auftretendes<br />

hohes Fieber, eine vermehrte Produktion<br />

von Sputum und hohe Entzündungszeichen<br />

sind Indikatoren<br />

für eine bakterielle Pneumonie, die<br />

dann auch antibiotisch behandelt<br />

werden muss. Seltenere infektiöse<br />

Ursachen sind Erreger wie Pertussis,<br />

Clamydien o<strong>der</strong> Mycoplasmen.<br />

An<strong>der</strong>e Ursachen für Husten können<br />

sein: Passivrauchexposition, Allergien,<br />

gastroösophagealer Reflux,<br />

Fremdkörperaspiration, anatomische<br />

Fehlbildungen <strong>der</strong> Atemwege,<br />

Pneumothorax o<strong>der</strong> psychogener<br />

Husten. Als sehr seltene Ursachen<br />

für chronischen Husten kommen<br />

weiters noch eine primäre zilliäre<br />

Dyskinesie sowie eine Cystische Fibrose<br />

in Frage. Beson<strong>der</strong>s zu erwähnen<br />

ist das kindliche Asthma bronchiale,<br />

das die häufigste chronische<br />

Erkrankung bei Kin<strong>der</strong>n darstellt.<br />

Therapieempfehlungen<br />

Bei akutem und subakutem Husten<br />

steht primär die symptomatische<br />

Therapie im Vor<strong>der</strong>grund. Meiden<br />

von kalter Luft und Zigarettenrauch,<br />

ausreichend Flüssigkeit, abschwellende<br />

Nasentropfen in Kombination<br />

mit NaCl 0,9 %-Nasentropfen zur<br />

Befeuchtung <strong>der</strong> Schleimhäute sowie<br />

pflanzliche Hustensäfte können<br />

hier zu einer Reduktion <strong>der</strong> oft quälenden<br />

Hustensymptome führen.<br />

Auch Hustenpastillen, Rachenspray<br />

o<strong>der</strong> die regelmäßige Gabe von<br />

Honig (ab dem ersten Geburtstag)<br />

können den kleinen Patient:innen<br />

Lin<strong>der</strong>ung verschaffen.<br />

An Medikamenten steht an erster<br />

Stelle ab dem zweiten Lebensjahr<br />

Acetylcystein als Schleimlöser zur<br />

Verfügung. Wirkstoffe wie Dextrometorphan<br />

o<strong>der</strong> Pentoxyverin haben<br />

in Studien keinen wesentlichen<br />

Vorteil gegenüber Placebo gezeigt.<br />

Bei Reizhusten ohne Obstruktion<br />

können ab zwölf Jahren codeinhaltige<br />

Präparate zur Anwendung kommen,<br />

wobei hier auf die Einhaltung<br />

<strong>der</strong> empfohlenen Dosierung beson<strong>der</strong>s<br />

hingewiesen wird. In Einzelfällen<br />

kann auch ein inhalatives Glucocorticoid<br />

kurzfristig für zwei bis drei Wochen<br />

eingesetzt werden.<br />

Bei obstruktiver Bronchitis ist Sultanol<br />

DA alle vier Stunden (zwei bis<br />

vier Hub) indiziert. Eine Inhalation<br />

sollte auch bei älteren Kin<strong>der</strong>n immer<br />

mit Spacer durchgeführt werden.<br />

Wichtig ist auch, die Eltern auf<br />

die Inhalation entsprechend einzuschulen.<br />

Die inhalative Therapie soll<br />

für die Dauer des zugrundeliegenden<br />

Infektes durchgeführt werden.<br />

Eine kindliche Beson<strong>der</strong>heit stellt<br />

die Laryngitis subglottica dar. Auch<br />

hier kommen supportive Maßnahmen<br />

wie abschwellende Nasentropfen<br />

zur Anwendung, bei Verschlechterung<br />

soll Prednisolon (rectal o<strong>der</strong><br />

oral) gewichtsadaptiert (2 mg/kg KG)<br />

verabreicht werden.<br />

8 KONGRESSJOURNAL Graz/24. November 2023


Jetzt neu: Itomed® – das einzige in<br />

Österreich zugelassene Prokinetikum<br />

bei Funktioneller Dyspepsie!<br />

Mit Itomed® habe<br />

ich ein gutes<br />

„Bauchgefühl“!<br />

NEU!<br />

ITO_2023_007<br />

Fachwerbung gemäß<br />

AMG, nicht zur Weitergabe<br />

an Laien gedacht.<br />

Fachkurzinformation<br />

siehe Seite 26<br />

sanova.pharma@sanova.at | www.sanova.at


KONG RESS<br />

JOURNAL<br />

Antibiotika<br />

Sorgsam und bewusst einsetzen<br />

In seinem Vortrag „Antibiotika<br />

auf einen Blick“ geht MR. Dr.<br />

Peter Sigmund, Arzt für <strong>Allgemeinmedizin</strong><br />

in Gamlitz und<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> STAFAM, auf<br />

die häufigsten Infektionen in <strong>der</strong><br />

Praxis ein und gibt einen Überblick,<br />

wie man dem Problem <strong>der</strong><br />

Resistenzen begegnen kann.<br />

Der gezielte Einsatz von Antibiotika<br />

spielt eine entscheidende Rolle im<br />

Gesundheitswesen, nicht nur für die<br />

einzelnen Patient:innen, son<strong>der</strong>n<br />

auch für die gesamte Gesellschaft.<br />

Einerseits haben diese Medikamente<br />

das Potential, Leid zu min<strong>der</strong>n<br />

und Leben zu retten, an<strong>der</strong>erseits<br />

gibt es die Gefahr <strong>der</strong> Resistenzen.<br />

Diese stehen in direktem Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Menge und <strong>der</strong> Art<br />

von Antibiotika, die in einer Bevölkerung<br />

verwendet werden.<br />

„Global Action Plan“ <strong>der</strong> WHO<br />

Im Jahr 2016 hat die Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) den „Global<br />

Action Plan on Antimicrobial Resistance“<br />

verabschiedet. Demnach ist<br />

es beson<strong>der</strong>s im nie<strong>der</strong>gelassenen<br />

Bereich von Bedeutung, Maßnahmen<br />

für einen sorgsamen und bewussten<br />

Einsatz von Antibiotika zu<br />

för<strong>der</strong>n. Immerhin erfolgen dort rund<br />

70 % <strong>der</strong> Verordnungen.<br />

Angemessene Faktoren<br />

Entscheidend für eine umsichtige,<br />

kontrollierte und angemessene<br />

Anwendung von Antiinfektiva sind<br />

mehrere Faktoren. Der erste Faktor<br />

ist die passende Indikation: Antibiotika<br />

sollten nur bei gerechtfertigtem<br />

Bedarf eingesetzt werden, um Fehlund<br />

Übergebrauch zu vermeiden.<br />

Die Entscheidungen sollten auf den<br />

Symptomen und dem klinischen<br />

Bild <strong>der</strong> Patient:innen basieren und<br />

gegebenenfalls unter Einbeziehung<br />

labortechnischer Untersuchungen<br />

wie des C-reaktiven Proteins (CRP)<br />

und bildgeben<strong>der</strong> Verfahren getroffen<br />

werden. Wichtig ist aber auch<br />

die Auswahl des richtigen Antibiotikums:<br />

Bei einer empirischen Therapie<br />

sollte das Antibiotikum <strong>der</strong> ersten<br />

Wahl gewählt werden.<br />

Der nächste Faktor ist die Vermeidung<br />

von Antibiotika bei Virusinfektionen<br />

sowie von Substanzen mit einem<br />

extrem breiten Wirkspektrum.<br />

Wichtig ist auch die Zurückhaltung<br />

bei <strong>der</strong> Verordnung von Antibiotika<br />

bei bloßer Kolonisierung ohne vorliegende<br />

Infektionserkrankung.<br />

Therapie vor Diagnostik<br />

In vielen Fällen akuter Infektionen ist<br />

oft eine antibiotische Therapie vor<br />

<strong>der</strong> genauen Erregerdiagnose erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Basierend auf Erfahrungswerten<br />

wird dabei empirisch gegen<br />

den vermuteten Erreger behandelt.<br />

Nach <strong>der</strong> Erreger- und Resistenzbestimmung<br />

sollte aber die Therapie<br />

entsprechend angepasst werden.<br />

Die Entscheidung zur Gabe eines Antibiotikums<br />

sollte stets partizipativ<br />

erfolgen, indem individuelle Präferenzen<br />

und Sorgen <strong>der</strong> Patient:innen<br />

berücksichtigt werden. Das Ärzt:in-<br />

Patient:innen-Gespräch spielt hierbei<br />

eine entscheidende Rolle.<br />

Verordnung von Antibiotika<br />

Die Verordnung von Antibiotika wird<br />

auch stark von verhaltenspsychologischen<br />

Aspekten beeinflusst. Es ist<br />

wichtig, die Erwartungshaltung <strong>der</strong><br />

Patient:innen bezüglich <strong>der</strong> Antibiotikaverschreibung<br />

zu klären. Studien<br />

haben gezeigt, dass die Option einer<br />

verzögerten Verschreibung, kombiniert<br />

mit symptomlin<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Therapie,<br />

eine wirksame Strategie gegen<br />

unnötige Verschreibungen ist.<br />

Insgesamt ist ein bewusster und<br />

zurückhalten<strong>der</strong> Einsatz von Antibiotika<br />

von größter Bedeutung, um<br />

die Effizienz dieser lebensrettenden<br />

Medikamente zu erhalten und<br />

gleichzeitig die Entwicklung resistenter<br />

Keime einzudämmen.<br />

E-Learning zur Antibiotikatherapie<br />

in <strong>der</strong> <strong>Allgemeinmedizin</strong>:<br />

10 KONGRESSJOURNAL Graz/24. November 2023


Rosuvastatin/Ezetimib HCS<br />

Tabletten 5mg/10mg, 10mg/10mg, 20mg/10mg<br />

Sicher versorgt bei Hyperlipidämie<br />

1 2<br />

1) Grüne Box Lt. Stand WVZ 08/2023<br />

2) OP3 für Rosuvastatin/Ezetimib HCS<br />

3) Die sichere Verfügbarkeit von Rosuvastatin/Ezetimib HCS kann durch die Europäische Produktion, vom Wirkstoff bis zur fertigen Filmtablette,<br />

gewährleistet werden. Lieferschwierigkeiten einzelner Stärken können trotz vorausschauen<strong>der</strong> Produktionsplanung aufgrund außergewöhnlicher<br />

Umstände nicht vollständig ausgeschlossen werden Fachkurzinformation Seite 26<br />

3<br />

Krka Pharma GmbH Wien, 05/2023, Österreich, 2023-35


KONG RESS<br />

JOURNAL<br />

Dysphagie und Dysphonie<br />

Wenn Schlucken schwerfällt<br />

und die Stimme nachlässt<br />

Dysphagie bezieht sich auf<br />

Schwierigkeiten beim Schlucken,<br />

während Dysphonie<br />

Störungen beim Sprechen<br />

beschreibt. Diese unscheinbaren<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen können<br />

vielfältige Ursachen haben<br />

und verdienen volle Aufmerksamkeit,<br />

da sie, unerkannt, zu<br />

ernsthaften Problemen führen<br />

können. Dr. Georg Kangler, Arzt<br />

für <strong>Allgemeinmedizin</strong>, Facharzt<br />

für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde,<br />

erklärt warum.<br />

Hinter den Begriffen Dysphagie<br />

und Dysphonie verbergen sich<br />

Probleme, denen im Alltag oft wenig<br />

Beachtung geschenkt wird, die<br />

aber eine immense Bedeutung für<br />

die Lebensqualität <strong>der</strong> Betroffenen<br />

haben. Die Fähigkeit zu schlucken<br />

und zu sprechen sind grundlegende<br />

Funktionen, die meist als<br />

selbstverständlich erachtet werden.<br />

Und wenn diese Fähigkeiten eingeschränkt<br />

sind, wird schnell deutlich,<br />

wie wichtig sie für das tägliche Leben<br />

sind.<br />

Ernährung und soziale Interaktion<br />

Dysphagie, Schwierigkeiten beim<br />

Schlucken, kann zu ernsthaften<br />

Problemen führen, wenn sie nicht<br />

erkannt und behandelt wird. Sie beeinflusst<br />

nicht nur die Ernährung,<br />

son<strong>der</strong>n auch die soziale Interaktion<br />

und die Lebensqualität. Dysphonie,<br />

Störungen beim Sprechen, kann die<br />

Fähigkeit zur Kommunikation beeinträchtigen,<br />

was in beruflichen, sozialen<br />

und persönlichen Bereichen<br />

erhebliche Auswirkungen hat. Die<br />

Ursachen von Dysphagie und Dysphonie<br />

sind vielfältig und reichen<br />

von neurologischen Erkrankungen<br />

über strukturelle Probleme bis hin<br />

zu Medikamenten o<strong>der</strong> ungesunden<br />

Lebensstilgewohnheiten. Es ist von<br />

entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung, die vielfältigen<br />

Auslöser zu erkennen und<br />

frühzeitig zu behandeln. Denn unbehandelt<br />

können diese Störungen<br />

zu schwerwiegenden gesundheitlichen<br />

Problemen führen.<br />

Bewusstsein und Sensibilität<br />

Die Anerkennung <strong>der</strong> Wichtigkeit von<br />

Dysphagie und Dysphonie erfor<strong>der</strong>t<br />

mehr Bewusstsein und Sensibilität.<br />

Es ist notwendig, dass sowohl<br />

die medizinische Gemeinschaft als<br />

auch die breite Öffentlichkeit diese<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen ernst nehmen.<br />

Angefangen bei <strong>der</strong> Prävention,<br />

durch gesunde Lebensstilentscheidungen,<br />

bis hin zur Verbesserung <strong>der</strong><br />

Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten<br />

können wir dazu beitragen,<br />

die Lebensqualität <strong>der</strong> Betroffenen<br />

zu verbessern.<br />

In einer Welt, in <strong>der</strong> Kommunikation<br />

und Ernährung grundlegende<br />

menschliche Bedürfnisse und<br />

Rechte sind, sollten Dysphagie<br />

und Dysphonie auch als relevante<br />

Themen betrachtet werden. Diese<br />

Störungen betreffen nicht nur<br />

Einzelpersonen, son<strong>der</strong>n auch ihre<br />

Familien und Gemeinschaften. Es<br />

ist für Mediziner:innen daher wichtig,<br />

sich mit den Implikationen von<br />

Schluckstörungen sowie Stimmstörungen<br />

auseinan<strong>der</strong>zusetzen.<br />

Nur durch ein besseres Verständnis<br />

und das Wissen um Diagnostik und<br />

Therapiemöglichkeiten können wir<br />

sicherstellen, dass niemand aufgrund<br />

von Dysphagie und Dysphonie<br />

an Lebensqualität verliert.<br />

12 KONGRESSJOURNAL Graz/24. November 2023


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von COVID-19 durch SARS-CoV-2 1<br />

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BioNtech mRNA-Technologie basiert, wurde gemeinsam von BioNTech und Pfizer entwickelt.<br />

© 2023 Pfizer Inc. Alle Rechte vorbehalten.<br />

Fachkurzinformation auf Seite 25


KONG RESS<br />

JOURNAL<br />

Das Sterbeverfügungsgesetz in Österreich seit 2022<br />

Rechtsrahmen zum<br />

assistierten Suizid<br />

Seit 1.1.2022 gilt in Österreich<br />

das Sterbeverfügungs gesetz<br />

(StVfG). Es regelt, unter welchen<br />

Umständen Sterbewillige ein<br />

letales Präparat bei Apotheken<br />

beziehen dürfen und wie Unterstützern<br />

Straffreiheit zugesichert<br />

werden kann. Dr. Michael<br />

Halmich LL.M., Jurist & Ethikberater<br />

im Gesundheitswesen,<br />

FORUM Gesundheitsrecht,<br />

erklärt die Voraussetzungen<br />

und bisherigen Fakten.<br />

In Österreich wird die Begleitung von<br />

Sterbenden und <strong>der</strong> Umgang mit<br />

dem Lebensende seit mehr als 20<br />

Jahren auf politischer Ebene diskutiert.<br />

Der Verfassungsgerichtshof hat<br />

Ende 2020 die Strafbarkeit <strong>der</strong> Suizidassistenz<br />

aufgehoben und somit<br />

den Weg für das Sterbeverfügungsgesetz<br />

(StVfG) geebnet. Das StVfG<br />

regelt die Voraussetzungen und die<br />

Wirksamkeit von Sterbeverfügungen<br />

zum Nachweis eines dauerhaften,<br />

freien und selbstbestimmten Entschlusses<br />

zur Selbsttötung. Damit<br />

Sterbewillige diesen Nachweis erbringen<br />

können, wurde ein strenges<br />

Proze<strong>der</strong>e vorgegeben:<br />

• Zweifache ärztliche Beratung und<br />

Begutachtung<br />

• Psychiatrische/psychologische<br />

Abklärung im Bedarfsfall<br />

• Juristische Beratung<br />

• Errichtung <strong>der</strong> Sterbeverfügung<br />

(mit 12 Wochen Wartefrist)<br />

• Abgabe des letalen Präparates<br />

durch öffentliche Apotheken<br />

Zudem wurde ein Freiwilligkeitsgebot<br />

bei <strong>der</strong> Mitwirkung festgelegt,<br />

gilt ein Benachteiligungsschutz, ein<br />

Werbeverbot und auch ein Bereicherungsverbot.<br />

Wer darf Suizidassistenz in<br />

Anspruch nehmen?<br />

Eine Sterbeverfügung kann nur<br />

höchstpersönlich errichtet werden.<br />

In einer Sterbeverfügung ist <strong>der</strong> Entschluss<br />

<strong>der</strong> sterbewilligen Person<br />

festzuhalten, ihr Leben selbst zu beenden.<br />

Laut StVfG sind Menschen<br />

dazu berechtigt, wenn es sich um<br />

• entscheidungsfähige,<br />

• erwachsene und<br />

• schwer kranke Personen handelt.<br />

Kin<strong>der</strong>, gesunde als auch nicht-entscheidungsfähige<br />

Personen sind somit<br />

eindeutig ausgeschlossen.<br />

Krankheitsvarianten<br />

Im StVfG ist festgelegt, dass eine<br />

Sterbeverfügung nur eine Person errichten<br />

kann, die<br />

• an einer unheilbaren, zum Tod führenden<br />

Krankheit o<strong>der</strong><br />

• an einer schweren, dauerhaften<br />

Krankheit mit anhaltenden Symptomen<br />

leidet, <strong>der</strong>en Folgen die betroffene<br />

Person in ihrer gesamten<br />

Lebensführung dauerhaft beeinträchtigen;<br />

wobei die Krankheit einen für die<br />

betroffene Person nicht an<strong>der</strong>s abwendbaren<br />

Leidenszustand mit sich<br />

bringt. Bei den Krankheitsvarianten<br />

wird im Gesetz nicht zwischen somatischer<br />

und psychischer Erkrankung<br />

unterschieden, sodass jede<br />

zum Tod führende o<strong>der</strong> schwere<br />

Krankheit dem Grunde nach ausreicht.<br />

Sohin sind entscheidungsfähige<br />

Personen mit psychischer<br />

Erkrankung nicht per se von <strong>der</strong> Errichtung<br />

einer Sterbeverfügung ausgeschlossen.<br />

Bei diesen Personen<br />

ist aber eine strenge Prüfung <strong>der</strong><br />

Kriterien erfor<strong>der</strong>lich und bedarf es<br />

im Anlassfall einer psychiatrischen/<br />

psychologischen Abklärung.<br />

Blick in die Praxis<br />

Im zweiten Jahr des Bestehens des<br />

Gesetzes wird das Gesetz zunehmend<br />

in <strong>der</strong> Praxis angewendet.<br />

Laut Informationen des Gesundheitsministeriums<br />

wurden mit Stand<br />

1.9.2023 in ganz Österreich 254 Sterbeverfügungen<br />

errichtet und 206<br />

Präparate in Apotheken ausgegeben.<br />

Laut Statistik Austria haben im Jahr<br />

2022 in Summe 57 Personen den<br />

assistierten Suizid gewählt (Quelle:<br />

Statistik Austria, Todesursachenstatistik).<br />

Auch die Österreichische<br />

Palliativgesellschaft betreibt ein Berichts-<br />

und Lernsystem zum Thema<br />

(www.ascirs.at). Die dort eingemeldeten<br />

Zahlen werden am 16. Jänner<br />

2024 präsentiert.<br />

Literaturhinweis: Halmich M/Klein<br />

A (2023) Selbstbestimmtes Sterben,<br />

Educa Verlag, Wien<br />

14 KONGRESSJOURNAL Graz/24. November 2023


Mehr Informationen und<br />

Wechselwirkungs-Check:<br />

www.covid19oralrx.at<br />

BC PAXLOVID ®<br />

Für die Behandlung von COVID-19<br />

bei Erwachsenen, die keine zusätzliche<br />

Sauerstoffzufuhr benötigen und ein<br />

erhöhtes Risiko haben, einen schweren<br />

COVID-19-Verlauf zu entwickeln 1<br />

Christian, 58 Jahre, Diabetes mellitus a<br />

Therapiestart:<br />

Innerhalb von 5 Tagen<br />

nach Symptombeginn 1<br />

Anwendung:<br />

Zweimal täglich über einen<br />

Zeitraum von 5 Tagen 1<br />

86 %<br />

relative Risikoreduktion<br />

für Hospitalisierung o<strong>der</strong> Tod;<br />

bei Therapiestart ≤ 5 Tage<br />

nach Symptombeginn 1,b-d<br />

Die häufigsten Nebenwirkungen (zw. 1 % und 10 % Häufigkeit), die während <strong>der</strong> Behandlung mit PAXLOVID ® gemeldet wurden,<br />

waren Geschmacksstörungen, Diarrhö, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Wechselwirkungen zwischen PAXLOVID ® und an<strong>der</strong>en<br />

Arzneimitteln können zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen. Vor und während <strong>der</strong> PAXLOVID ® -Behandlung sollten mögliche<br />

Wechselwirkungen mit an<strong>der</strong>en Arzneimitteln in Betracht gezogen werden. 1<br />

KI = Konfidenzintervall; mITT = modified intention-to-treat.<br />

a fi ktiver Patientenfall. b bis zu 28 Tage nach Therapiebeginn. 1 c bei nicht-hospitalisierten Erwachsenen mit COVID-19, die innerhalb von 5 Tagen nach Symptombeginn behandelt wurden und bei<br />

Studienbeginn keine Behandlung mit monoklonalen Antikörpern gegen COVID-19 erhielten (mITT1-Analysesatz). 1 d PAXLOVID ® : n = 9/977 (0,9 %) vs. Placebo: n = 64/989 (6,5 %); Unterschied zu Placebo:<br />

-5,64 % (95 %-KI: -7,31 bis -3,97); p < 0,0001. 1<br />

Referenz: 1. PAXLOVID ® Fachinformation, aktueller Stand.<br />

Fachkurzinformation auf Seite 26 XX.<br />

www.pfizer.at | www.pfizermed.at | PAX-AUT-0123/08.2023


KONG RESS<br />

JOURNAL<br />

Der „begreifende“ Umgang mit Beschwerden<br />

Über Menschen und Maschinen<br />

Unter Befund wird das Ergebnis medizinischer Untersuchungen<br />

verstanden, etwa <strong>der</strong> körperlichen Untersuchung, <strong>der</strong> psychischen<br />

Exploration und <strong>der</strong> labor- und gerätemedizinischen Untersuchungen.<br />

Aufgrund von Befunden und Symptomen kann eine<br />

Diagnose erstellt werden. „Im Gegensatz dazu ist <strong>der</strong> Begriff<br />

Befinden nicht so leicht zu definieren“, erläutert Dr. Walter Fiala,<br />

Arzt für Allgemein medizin, Vorstandsmitglied <strong>der</strong> STAFAM, und<br />

geht umfassend auf den Unterschied zwischen Mensch und<br />

Maschine ein. Hier seine Zusammenfassung.<br />

auch zu einer Diagnose führen. Die<br />

Probetherapie ist eine allgemeinmedizinische<br />

Behandlung, die aufgrund<br />

einer Arbeitshypothese mit<br />

möglichst wenig Nebenwirkungen<br />

Erleichterung bringt. Die Abklärung<br />

aller „Befindensstörungen“ geschieht<br />

mit klinischer Untersuchung<br />

und apparativer Diagnostik. Letztere<br />

brauchen wir, um abwendbar gefährliche<br />

Verläufe zu erkennen.<br />

Am häufigsten haben wir es in <strong>der</strong><br />

<strong>Allgemeinmedizin</strong> mit subjektiven<br />

Beschwerden ohne objektivierbaren<br />

Befund zu tun. Wir verstehen darin<br />

auch die sogenannten funktionellen<br />

Erkrankungen, bei denen man kein<br />

pathologisches Substrat findet. Lei<strong>der</strong><br />

konzentriert sich die Medizin vielfach<br />

auf sogenannte harte Fakten-2<br />

wie Laborbefunde und bildgebende<br />

Verfahren. Das birgt die Gefahr, dass<br />

man entwe<strong>der</strong> keinen positiven Befund<br />

bekommt o<strong>der</strong> ein Befund vorliegt,<br />

<strong>der</strong> nicht zu den Beschwerden<br />

passt. Letzteres kann dann zu einer<br />

Lawine von weiteren Untersuchungen<br />

führen, da irgendetwas gefunden<br />

werden muss. Das Problem: Wir<br />

untersuchen mit immer größeren<br />

Mikroskopen immer kleinere Objekte<br />

und übersehen die Gesamtheit.<br />

Beschreibung <strong>der</strong> Befindlichkeiten<br />

Im Duden steht Befinden als Synonym<br />

für den Gesundheitszustand.<br />

Dieser ist ständigen Schwankungen<br />

ausgesetzt. Es gibt ein Wohl-, ein<br />

Missempfinden und ein neutrales<br />

Empfinden. Will man Befinden qualifizieren,<br />

genügt es nicht, nur Befunde<br />

einzuholen, son<strong>der</strong>n vielmehr<br />

braucht man dann die Inspektion,<br />

das Angreifen und Begreifen und das<br />

Gespräch. Wikipedia beschreibt Befinden<br />

kurzum so: Das grundlegende<br />

Sich-Befinden wird als Befindlichkeit<br />

aufgefasst. Es stellt in <strong>der</strong> Existenzphilosophie<br />

von Martin Heidegger<br />

ein Existential dar, ein sozusagen<br />

kategoriales Merkmal menschlichen<br />

Lebens. Karl Jaspers benennt die<br />

Divergenz von Befinden und Befund<br />

als Befund ohne entsprechendes<br />

Krankheitsbewusstsein o<strong>der</strong> als<br />

Krankheitsgefühl ohne entsprechenden<br />

Befund. Hans-Georg Gadamer<br />

hat die ontologischen Erörterungen<br />

Heideggers vertieft.<br />

<strong>Allgemeinmedizin</strong>isches Befinden<br />

Zu funktionellen Erkrankungen zählen<br />

viele Schmerzzustände wie etwa<br />

Kopfschmerz, Migräne, Trigeminusneuralgie,<br />

Magen-Darm-Schmerzen,<br />

Polyneuropathien, Kreislaufstörungen,<br />

Schwindel, Erschöpfung, Müdigkeit,<br />

Atemnot, Panikattacken,<br />

Jucken, Taubheit o<strong>der</strong> urogenitale<br />

Schmerzen. Hier wird man wenig<br />

objektivierbare Befunde finden.<br />

Betroffene verlangen aber nach einer<br />

Therapie. Die <strong>Allgemeinmedizin</strong><br />

lehrt hier ein vorsichtiges Behandeln<br />

bei offengelassener Diagnose<br />

und schlägt vor, eventuell eine Probetherapie<br />

durchzuführen. Wenn<br />

dabei die richtige Therapie gefunden<br />

wurde, kann die Probetherapie<br />

Empathisches Befinden<br />

Der Schwerpunkt <strong>der</strong> Abklärung wird<br />

in <strong>der</strong> Spezialität <strong>der</strong> <strong>Allgemeinmedizin</strong><br />

liegen – das Zuhören, die<br />

Inspektion und die manuelle Untersuchung.<br />

Letztere ist bei Beschwerden<br />

die Königsdisziplin. Der Turgor<br />

<strong>der</strong> Haut und des Unterhautbindegewebes,<br />

die Temperatur, die Feuchtigkeit,<br />

druckschmerzhafte Punkte<br />

und Bewegungseinschränkungen<br />

können manuell ertastet werden.<br />

Keine dieser Qualitäten kann mit<br />

einem Apparat gemessen werden.<br />

Hinzu kommt, dass durch die Ausschüttung<br />

von Oxytocin nach einer<br />

angenehmen Berührung Stresshormone<br />

im Körper abgebaut werden.<br />

Das reduziert Ängste und stärkt das<br />

Abwehrsystem. Die beste Wirkung<br />

haben sanfte Streichelbewegungen,<br />

welche CT-Nervenbahnen stimulieren.<br />

Sanfte Berührungen sollten<br />

bei je<strong>der</strong> nicht-apparativen Untersuchung<br />

wie Blutabnahme, Ultraschalluntersuchung<br />

o<strong>der</strong> auch beim<br />

Kopfschmerz (Kopf und die HWS<br />

abtasten) eingesetzt werden.<br />

Funktionelle Beschwerden sprechen<br />

gerne auf funktionelle Behandlungen<br />

an. Diese greifen vielfach in das<br />

Grundsystem nach Pischinger ein.<br />

Der Histologe und Embryologe erkannte<br />

im lebenden Organismus eine<br />

16 KONGRESSJOURNAL Graz/24. November 2023


KONG RESS<br />

JOURNAL<br />

Grundregulation, die im weichen Bindegewebe<br />

abläuft. Diese lei<strong>der</strong> viel zu<br />

wenig bekannte und beachtete Tatsache<br />

geht davon aus, dass Gefäße<br />

und Nerven nicht direkt in die Zelle<br />

einmünden, son<strong>der</strong>n ihre Informationen<br />

in eine Grundsubstanz abgeben,<br />

die den ganzen Körper durchzieht,<br />

jede Zelle als Interzellularraum umgibt<br />

und den gesamten Organismus<br />

ständig da r über informiert, was sich<br />

in seinen verschiedenen Regionen<br />

abspielt. Die Qualität o<strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungsmöglichkeit<br />

dieses Grundsystems<br />

ist wahrscheinlich dafür verantwortlich,<br />

ob eine Erkrankung ausheilt<br />

o<strong>der</strong> chronisch wird. Die Forschung<br />

und Literatur über dieses Grundsystem<br />

ist inzwischen enorm angewachsen,<br />

hat aber in unsere Ausbildung<br />

kaum Eingang gefunden.<br />

Das Befinden <strong>der</strong> Matrix<br />

Das Bindegewebe gibt es als hartes,<br />

straffes und als weiches. Letzteres ist<br />

die Grundsubstanz o<strong>der</strong> Matrix. Je<br />

flüssiger diese Matrix ist, desto besser<br />

werden alle Substanzen, welche die<br />

Zelle braucht, von dieser aufgenommen.<br />

Geht diese Matrix vom Sol- in<br />

den Gelzustand über, erschwert das<br />

die Zellernährung ungemein. Viele<br />

Behandlungsmethoden versuchen,<br />

in dieses System regulierend einzugreifen.<br />

An erster Stelle steht hier<br />

die Ernährung, die garantiert, dass<br />

dieses Grundsystem flüssig bleibt.<br />

Die Therapien subsummieren unter<br />

Reflextherapien, denn es wird<br />

nichts substituiert o<strong>der</strong> geblockt,<br />

son<strong>der</strong>n über Reflexbahnen wie<strong>der</strong>hergestellt.<br />

Das wäre zum Beispiel<br />

Akupunktur, die mit einem Stich in<br />

dieses System versucht, die gestörte<br />

Regulation wie<strong>der</strong>herzustellen.<br />

Ebenso alle Therapien, die über die<br />

Haut und das Bindegewebe gehen,<br />

wie etwa auch die Faszientherapie.<br />

Magnetfel<strong>der</strong> und elektrische Fel<strong>der</strong><br />

können diese Beschwerden beeinflussen.<br />

Die Neu raltherapie versucht,<br />

chronische Störungen, die sich schon<br />

manifestiert haben und an<strong>der</strong>e elektrische<br />

Spannungen im Gewebe<br />

aufweisen, mit Lokalanästhetika zu<br />

„repolarisieren“.<br />

Psychisches Befinden<br />

Die Psyche hat einen großen Einfluss<br />

auf dieses System, denn Botenstoffe<br />

vom Gehirn kommen direkt<br />

in diese Grundsubstanz. Zukünftige<br />

<strong>Allgemeinmedizin</strong>er:innen werden<br />

in <strong>der</strong> Lehrpraxis vorwiegend Empathie,<br />

Zuwendung, Berührung erlernen.<br />

Das Fortbildungsgremium <strong>der</strong><br />

STAFAM und ÖGAM sieht es als Verpflichtung,<br />

diese Art von Medizin <strong>der</strong><br />

Beschwerden zu lehren, denn in <strong>der</strong><br />

stationären Medizin wird das nicht<br />

geschehen. Ich habe selbst erlebt,<br />

dass sich <strong>der</strong> Kontakt mit Ärzt:innen<br />

nur auf Visiten beschränkt. Bei diesen<br />

wird dann weniger mit den<br />

Patient:innen, son<strong>der</strong>n meist mit<br />

Laptop über die Patient:innen gesprochen<br />

– und dies stehend, also<br />

von oben herab und nicht auf Augenhöhe.<br />

Daher meine Botschaft:<br />

Zeigen Sie Ihren Patient:innen bei<br />

Untersuchungen und Therapien,<br />

dass Berührung in Form einer langsam<br />

streichenden Bewegung auf <strong>der</strong><br />

Haut am meisten positive Effekte<br />

erzeugt! Unser Körper hat viele Kompensations-<br />

und Reparaturmechanismen,<br />

nicht nur bei Beschwerden,<br />

son<strong>der</strong>n auch bei Substraten. Freilich<br />

können degenerierte Substrate nicht<br />

wie<strong>der</strong>hergestellt werden, aber die<br />

Funktionen dieser Substrate können<br />

ungestört bleiben o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> gebessert<br />

werden.<br />

Literaturhinweis: Hartmut Heine,<br />

„Lehrbuch <strong>der</strong> biologischen Medizin“;<br />

Hippokrates, 2006<br />

Alfred Pischinger/Hartmut Heine,<br />

„Das System <strong>der</strong> Grundregulation“;<br />

Thieme, 2021<br />

Graz/24. November 2023 KONGRESSJOURNAL 17


KONG RESS<br />

JOURNAL<br />

Orthomolekulare Medizin<br />

Die Welt <strong>der</strong> Mikronährstoffe<br />

In <strong>der</strong> heutigen Welt gewinnt die<br />

Orthomolekulare Medizin (OM)<br />

für die Immunstärkung sowie<br />

die Vermeidung als auch die<br />

Behandlung von Erkrankungen<br />

zunehmend an Bedeutung.<br />

Prof. Dr. Harald Stossier, Arzt für<br />

<strong>Allgemeinmedizin</strong>, verdeutlicht<br />

die Wichtigkeit orthomolekularer<br />

Supplementation.<br />

Der zweifache Nobelpreisträger Linus<br />

Pauling definierte die OM als Methode<br />

„zur Gesun<strong>der</strong>haltung und<br />

Behandlung von Krankheiten durch<br />

Stoffe, die normalerweise im Körper<br />

sind, <strong>der</strong>en Konzentration zur Therapie<br />

aber erhöht wird“. OM umfasst<br />

daher sowohl Mikronährstoffe (Vitamine,<br />

Spurenelemente, Mineralstoffe)<br />

als auch Makronährstoffe (Aminosäuren,<br />

Fettsäuren, Enzyme).<br />

Die Dosis macht den Unterschied<br />

Die Definition beinhaltet sowohl Prävention<br />

und Gesun<strong>der</strong>haltung – was<br />

in <strong>der</strong> heutigen Zeit beson<strong>der</strong>s wichtig<br />

erscheint – als auch die Therapie<br />

selbst. „Daher ist es logisch, dass zur<br />

Gesun<strong>der</strong>haltung an<strong>der</strong>e Dosierungen<br />

notwendig sind und sinnvoll erscheinen<br />

als zur therapeutischen Anwendung“,<br />

weist Harald Stossier hin.<br />

„Alle Grenzwerte, die weltweit von<br />

den führenden Ernährungsgesellschaften,<br />

zum Beispiel für Vitamine,<br />

angegeben werden, beziehen sich<br />

nur auf die Vermeidung von Mangelsituationen<br />

– nicht auf die Behandlung<br />

von Erkrankungen.“<br />

Auch wenn (theoretisch) eine gesunde<br />

Ernährung eine ausreichende<br />

Versorgung mit Mikronährstoffen gewährleisten<br />

sollte, spricht die Realität<br />

dagegen. Die Än<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Ernährungssituation,<br />

verän<strong>der</strong>te Produktion von<br />

Lebensmitteln sowie <strong>der</strong><br />

erhöhte Bedarf aufgrund<br />

eines belastungsreichen<br />

Alltags sind nur einige<br />

Parameter, weshalb immer<br />

mehr Mangelzustände<br />

auch mess technisch<br />

bei Laboruntersuchungen<br />

deutlich werden. Und auch<br />

<strong>der</strong> österreichische Ernährungsbericht<br />

bescheinigt<br />

diese Situation. Es führt<br />

also kein Weg daran vorbei, sich mit<br />

orthomolekularer Supplementation<br />

zu befassen. OM setzt voraus, dass<br />

Ärzt:innen Kenntnisse <strong>der</strong> physiologischen<br />

Vorgänge im Stoffwechsel<br />

besitzen. Letztlich ist die OM<br />

Bindeglied zwischen klassischer<br />

Schulmedizin und mo<strong>der</strong>ner Komplementärmedizin.<br />

Sie ist streng<br />

wissenschaftlich, interdisziplinär und<br />

das verbindende Element von Biochemie,<br />

Physiologie, Immunologie,<br />

Endokrinologie, Toxikologie, Labormedizin,<br />

Zell- und Molekularmedizin<br />

sowie Ernährungswissenschaft.<br />

OM und chronische und<br />

hormonelle Erkrankungen<br />

Ein zentrales Anliegen des Stoffwechsels<br />

ist, eine effiziente Energieversorgung<br />

sicherzustellen. Hierzu wird<br />

Glucose mit Sauerstoff „verbrannt“,<br />

um ATP zu generieren. Die dabei entstehenden<br />

„freien Radikale“ müssen<br />

durch Antioxidantien entschärft werden.<br />

Solche Antioxidantien sind Vitamine<br />

(A, C, E, …), Spurenelemente<br />

(Se, Cu, Mn) o<strong>der</strong> Enzyme, die auf die<br />

ausreichende Anwesenheit von Antioxidantien<br />

angewiesen sind. Nahezu<br />

alle chronischen Erkrankungen sind<br />

auch mit einem Zuviel an freien Radikalen<br />

o<strong>der</strong> einem Mangel an Antioxidantien<br />

verbunden.<br />

Eine weitere Domäne <strong>der</strong> orthomolekularen<br />

Therapie ist die Behandlung<br />

hormoneller Störungen. Ohne<br />

Mikro nährstoffe ist die Produktion<br />

einzelner Hormone nicht möglich.<br />

Der Fettsäurestoffwechsel ist gerade<br />

bei chronisch entzündlichen Erkrankungen<br />

zu beachten. „Anstatt<br />

zu NSAR zu greifen, können wir in<br />

den Prosta glandin Stoffwechsels<br />

mit essentiellen Fettsäuren und<br />

einzelnen Vitaminen regulieren“, so<br />

Harald Stossier. „Hier trifft sich dann<br />

eine gesunde Ernährungsweise mit<br />

<strong>der</strong> notwendigen Supplementation.<br />

Wir dürfen nicht davon ausgehen,<br />

dass wir als Ärzt:innen immer ideale<br />

Bedingungen für unsere therapeutischen<br />

Maßnahmen vorfinden. Nicht<br />

selten müssen wir erst das Terrain<br />

vorbereiten, um eine wirksame Therapie<br />

einleiten zu können. Oft aber<br />

versetzen wir den Organismus durch<br />

orthomolekulare Therapie erst in die<br />

Lage, dass er selbst die Gesundung<br />

wie<strong>der</strong> durchführen kann und dies<br />

ist wohl eines <strong>der</strong> höchsten Ziele in<br />

<strong>der</strong> Heilkunst.“<br />

18 KONGRESSJOURNAL Graz/24. November 2023


GSK-SYMPOSIUM ÜBER<br />

IMPFEMPFEHLUNGEN FÜR<br />

ÄLTERE ERWACHSENE<br />

beim <strong>53.</strong> <strong>Kongress</strong> für <strong>Allgemeinmedizin</strong> in Graz<br />

23.11.2023, 14:30 - 15:00 Uhr<br />

HERPES ZOSTER MUSS NICHT<br />

SEIN – WORAUF WARTEN SIE?<br />

SHINGRIX SCHÜTZT VOR<br />

HERPES ZOSTER 1<br />

MIND.<br />

10<br />

JAHRE<br />

8<br />

ÜBER 90% WIRK-<br />

SAMKEIT IN ALLEN<br />

ALTERSGRUPPEN<br />

≥ 50 JAHREN 2,3<br />

Hervorragende Wirksamkeit 2,3<br />

Breite Einsetzbarkeit 1,4,5<br />

Exklusive Empfehlung 6<br />

Lange Schutzdauer 7,8<br />

Empfohlen im österreichischen<br />

Impfplan für alle Erwachsenen<br />

ab 50 Jahren und<br />

für Personen mit beson<strong>der</strong>s<br />

hohem Risiko ab 18 Jahren. 6<br />

Referenzen: 1) SHINGRIX Fachinformation; GlaxoSmithKline; Dezember 2022. 2) Lal H, et al. N Engl J Med 2015;372:2087-96. 3) Cunningham AL, et<br />

al. N Engl J Med 2016;75:1019-32. 4) López Fauqued et al, Drug Safety Vol 44, 811-823; 2021. 5) Lecrenier et al, Expert Review of Vaccines; 12;619-634;<br />

2018. 6) BMSGPK. Impfplan Österreich 2023/2024, Version 1.0 vom 05.09.2023. 7) Boutry et al., Clin Infect Dis. 2021 Jul 20:ciab629. doi: 10.1093/cid/<br />

ciab629. 8) Strezova A, et al. Open Forum Infect Dis. 2022; ofac485.<br />

Für eine Auflistung <strong>der</strong> Kontraindikationen, Warnhinweise und Nebenwirkungen zu Shingrix siehe FKI (Seite 25).<br />

PM-AT-SGX-JRNA-230004 – 08/2023


KONG RESS<br />

JOURNAL<br />

Postakute Infektionssyndrome (PAIS)<br />

Und plötzlich ist alles zu viel<br />

Postakute Infektionssyndrome (PAIS) sind nicht neu, wurden aber<br />

lei<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Medizin lange Zeit sträflich vernachlässigt. Oftmals<br />

wird dabei über Befinden ohne Befund bei langanhaltenden gesundheitlichen<br />

Problemen nach einer Infektion diskutiert. „Aber in<br />

<strong>der</strong> überwiegenden Zahl <strong>der</strong> Fälle gibt es sehr wohl einen Befund,<br />

wichtig sind in solchen Fällen die richtige Diagnostik und das Verwenden<br />

von adäquaten Tests“, erklärt Univ.-Prof. in Priv.-Doz. in Dr. in<br />

Kathryn Hoffmann, Med. Universität Wien.<br />

aber lei<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Medizin lange Zeit<br />

sträflich vernachlässigt. Verantwortliche<br />

Erreger sind in Österreich hauptsächlich<br />

SARS-CoV-2, EBV, Influenza,<br />

VZV und Cocksackie B. Aber auch<br />

Enteroviren, Ebola, Dengue, Polio,<br />

SARS, Chikungunya, West-Nil-Virus,<br />

Ross-River-Virus und einige nichtvirale<br />

Erreger sind dafür bekannt,<br />

PAIS auslösen zu können.<br />

Langwierige Symptome nach Infektionserkrankungen<br />

sind nicht selten.<br />

Durch die SARS-CoV-2-Pandemie<br />

ist klargeworden, dass zum Beispiel<br />

im Fall von SARS-CoV-2 etwa 10 bis<br />

20 % aller Infizierten an Folgen leiden,<br />

die länger als vier Wochen anhalten.<br />

Etwa 70 bis 80 % dieser Folgen lassen<br />

sich durch einen prolongierten<br />

akuten Verlauf erklären, einer Verschlechterung<br />

von bereits bestehenden,<br />

latenten o<strong>der</strong> residualen Erkrankungen<br />

und dem Neuauftreten<br />

von Erkrankungen durch das Virus<br />

wie zum Beispiel kardiovaskuläre<br />

und zerebrovaskuläre Erkrankungen,<br />

Autoimmunerkrankungen und<br />

Lungenerkrankungen. Die restlichen<br />

20 bis 30 % sind den postakuten Infektionssyndromen<br />

zuzuordnen.<br />

Auch postakute Infektionssyndrome<br />

(PAIS) sind nicht neu, wurden<br />

Belastungsintoleranz<br />

Bereits bekannte PAIS sind zum Beispiel<br />

die Dysautonomie, und hier vor<br />

allem das Posturale Tachykardiesyndrom<br />

(POTS), die mastzellenüberaktivierungsartigen<br />

Syndrome (MCAS),<br />

die Post-Exertional Malaise (PEM, im<br />

Deutschen auch oft Belastungsintoleranz<br />

genannt) bzw. Post-Exertional<br />

Symptom Exacerbation (PESE), kognitive<br />

Dysfunktionen, endotheliale<br />

20 KONGRESSJOURNAL Graz/24. November 2023


KONG RESS<br />

JOURNAL<br />

Dysfunktionen, mitochondriale Dysfunktionen,<br />

Schmerzen, Schlafstörungen,<br />

Infektanfälligkeit, Dysbiose,<br />

erregerspezifische Symptome und<br />

alle möglichen Kombinationen aus<br />

diesen. Auch die Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches<br />

Fatigue-<br />

Syndrom (ME/CFS), die in ca. 80 %<br />

postinfektiös ausgelöst wird und die<br />

schwerste Verlaufsform eines PAIS<br />

mit PEM darstellt, gehört dazu. PAIS<br />

kann sowohl im Kindesalter als auch<br />

im Erwachsenenalter auftreten.<br />

Differentialdiagnostik<br />

Aus diesem Grund ist es von größter<br />

Wichtigkeit, wenn Patient:innen nach<br />

einer Infektion mit langwierigen gesundheitlichen<br />

Problemen zur Hausärztin<br />

o<strong>der</strong> zum Hausarzt kommen,<br />

dass zuerst – wie immer – Red Flags<br />

ausgeschlossen werden und dann<br />

eine gründliche Differentialdiagnostik<br />

durchgeführt wird. Hierfür steht<br />

seit August 2023 die aktualisierte österreichische<br />

„Leitlinie S1 für das Management<br />

postviraler Zustände am<br />

Beispiel Post-COVID-19“ zur Verfügung,<br />

zu <strong>der</strong> es auch ein praktisches<br />

Webtool gibt: https://www.kl.ac.at/<br />

de/allgemeine-gesundheitsstudien/long-covid-leitlinie.<br />

Fächerübergreifendes Vorgehen<br />

Das Beson<strong>der</strong>e an dieser Leitlinie ist,<br />

dass sie von den Präsentiersymptomen<br />

startet und davon ausgehend<br />

fächerübergreifendes diagnostisches<br />

Vorgehen empfiehlt. Sind zum Beispiel<br />

die Tachykardie und die Dyspnoe<br />

bei Belastung, die Erschöpfung<br />

und <strong>der</strong> Gehirnnebel Folge einer längerdauernden<br />

schweren Pneumonie<br />

o<strong>der</strong> Myokarditis durch SARS-CoV-2,<br />

Folge <strong>der</strong> Verschlechterung einer bereits<br />

bestehenden, latenten o<strong>der</strong> residualen<br />

kardialen o<strong>der</strong> pulmonalen<br />

Erkrankung, Folge durch das Neuauftreten<br />

einer Lungenembolie o<strong>der</strong><br />

liegt die Ursache in einem PAIS?<br />

Wenn es zur Diagnostik von PAIS<br />

kommt, ist es wichtig zu wissen, dass<br />

PAIS mit den Standard-Untersuchungsmethoden<br />

oft nicht gefunden<br />

werden. Dementsprechend müssen<br />

spezifische Untersuchungen durchgeführt<br />

werden, um zum richtigen<br />

Ergebnis zu kommen. Auch in diesem<br />

Fall sind die wichtigsten Maßnahmen<br />

in <strong>der</strong> Leitlinie beschrieben.<br />

Schwindelgefühle und Gehirnnebel<br />

Tachykardieepisoden, Herzrasen,<br />

Schwindelgefühle und Gehirnnebel<br />

werden zum Beispiel oft fälschlicherweise<br />

mit Angststörungen o<strong>der</strong><br />

Panikattacken verwechselt, dabei<br />

werden diese postinfektiös meistens<br />

durch ein POTS und/o<strong>der</strong><br />

MCAS ausgelöst und sind dementsprechend<br />

völlig an<strong>der</strong>s zu behandeln.<br />

Aus diesem Grund muss<br />

bei diesen Symptomen immer ein<br />

Schellong-Test durchgeführt und<br />

weitere Hinwiese für MCAS berücksichtigt<br />

werden. Bei <strong>der</strong> Beschreibung<br />

von Erschöpfungszuständen<br />

o<strong>der</strong> ständiger Symptomverbesserung<br />

und dann wie<strong>der</strong> Symptomverschlechterung<br />

(was auch MCAS<br />

sein könnte) muss an die Red Flag<br />

<strong>der</strong> PAIS gedacht werden, an PEM.<br />

PEM muss durch Wissen über PEM,<br />

eine gute Anamnese und Zuhilfenahme<br />

des PEM-Fragebogens<br />

diagnostiziert werden. Eine gute<br />

Kurzinformation zu PEM finden Sie<br />

hier: https://www.kl.ac.at/de/allgemeine-gesundheitsstudien/longcovid-leitlinie.<br />

PEM tritt unmittelbar nach einer<br />

ausgeführten Aktivität o<strong>der</strong> mit einer<br />

Latenz von ca. 12 bis 48 Stunden<br />

danach auf und hält für einige Stunden<br />

an, kann aber auch für mehrere<br />

Tage o<strong>der</strong> Wochen anhalten o<strong>der</strong><br />

zu einer dauerhaften Zustandsverschlechterung<br />

führen. Antrieb und<br />

Motivation sind in <strong>der</strong> Regel unvermin<strong>der</strong>t,<br />

was ein entscheiden<strong>der</strong> differentialdiagnostischer<br />

Faktor zum<br />

Beispiel zur Depression darstellt.<br />

Viele Patient:innen sind daher auch<br />

in einem Kreislauf aus Sich-über-ihr-<br />

Energielimit-Pushen und dann in<br />

eine Zustandsverschlechterung rutschen,<br />

in welcher tatsächlich kaum<br />

noch etwas geht und die Personen<br />

so zwangsläufig unter dem Energielimit<br />

bleiben. Durch das Kaum-etwas-Tun<br />

kommt es dann wie<strong>der</strong>um<br />

zu einer Zustandsverbesserung, in<br />

welcher <strong>der</strong> nächste „Push“ stattfindet.<br />

Sowohl körperliche als auch rein<br />

kognitive Aktivitäten, Umweltreize<br />

wie laute Geräusche, helles Licht<br />

o<strong>der</strong> starke Emotionen können PEM<br />

bewirken. Dies trifft auf negative und<br />

stressvolle ebenso wie positive Aktivitäten<br />

und emotionale Ereignisse<br />

zu. PEM zu diagnostizieren ist deshalb<br />

so wichtig, weil davon weitere<br />

Therapieempfehlungen abhängen,<br />

denn bei Patient:innen mit PEM ist<br />

von Aktivierungstherapie dringend<br />

abzuraten, weil dies zu einer ständigen<br />

Zustandsverschlechterung führen<br />

kann, stattdessen muss zu Pacing<br />

geraten werden.<br />

Das richtige Tempo vorgeben<br />

Pacing kann in etwa übersetzt werden<br />

mit „Sich selbst das richtige<br />

Tempo vorgeben“. Zentrale Botschaft<br />

des Pacings ist es, auf den eigenen<br />

Körper zu hören und innerhalb <strong>der</strong><br />

eigenen Energiegrenzen zu bleiben.<br />

Dies ist nicht intuitiv, da die meisten<br />

Patient:innen gerne mehr machen<br />

wollen und bei den meisten Erkrankungen<br />

Trainingstherapie hilft – hier<br />

hat sie aber lei<strong>der</strong> den gegenteiligen<br />

Effekt. Auch die Entscheidung, ob<br />

eine Rehabilitation sinnvoll ist, hängt<br />

vom Vorliegen von PEM ab. Eine<br />

Rehabilitation ist nur dann sinnvoll,<br />

wenn bei PEM eine deutliche Stabilisierung<br />

eingetreten ist und in <strong>der</strong><br />

Rehaeinrichtung Pacing immer möglich<br />

ist und an erster Stelle steht. Falls<br />

dies nicht möglich ist, sollte von einer<br />

Rehabilitation Abstand genommen<br />

werden und eher begleitende ergotherapeutische<br />

Hausbesuche an gebo<br />

ten werden.<br />

Literatur bei <strong>der</strong> Verfasserin:<br />

Univ.-Prof. in Priv.-Doz. in Dr. in<br />

Kathryn Hoffmann, MPH, Ärztin für<br />

Allgemein- und Familienmedizin mit<br />

Schwerpunkt postakute Infektionssyndrome,<br />

Leiterin <strong>der</strong> Abteilung für Primary Care<br />

Medicine, Med. Universität Wien<br />

Graz/24. November 2023 KONGRESSJOURNAL 21


KONG RESS<br />

JOURNAL<br />

Umgang mit dem Lebensende<br />

Ethik in <strong>der</strong> Geriatrie<br />

Durch die Zunahme geriatrischer Patient:innen wird das Team in<br />

<strong>der</strong> hausärztlichen Praxis immer häufiger mit ethischen Fragen<br />

konfrontiert. Diese betreffen den persönlichen Willen sowie Fragen<br />

<strong>der</strong> Autonomie und Lebensqualität <strong>der</strong> Patient:innen o<strong>der</strong> wann<br />

eine Patient:innenverfügung Sinn macht. Dr. Erwin Rebhandl, Arzt<br />

für <strong>Allgemeinmedizin</strong>, Univ.-Lektor für <strong>Allgemeinmedizin</strong> an <strong>der</strong><br />

Med. Fakultät <strong>der</strong> Johannes-Kepler-Universität Linz, Präsident<br />

von AM Plus – Initiative für <strong>Allgemeinmedizin</strong> und Gesundheit,<br />

geht in seinem Seminar auf diese Themen ein.<br />

Um aus ethischer Sicht geplante,<br />

medizinische Maßnahmen beurteilen<br />

zu können, muss vorab die individuelle<br />

Situation, die Wünsche und<br />

die Lebenssituation <strong>der</strong> Patient:innen<br />

bekannt sein. Bei <strong>der</strong> Ethik geht<br />

es um das Beachten von Wünschen<br />

und Problemstellungen von<br />

Patient:innen. „Es muss analysiert,<br />

verstanden und beurteilt werden,<br />

welche Wünsche vorliegen, um dann<br />

eine gemeinsame Entscheidung treffen<br />

zu können, die das Leben <strong>der</strong><br />

Patient:innen doch wesentlich beeinflusst“,<br />

so Erwin Rebhandl. Gerade<br />

in <strong>der</strong> Geriatrie ist Ethik ein wichtiges<br />

Thema, weil es dabei um den Umgang<br />

mit sehr vulnerablen Menschen<br />

geht, die zunehmend in ihrer Autonomie<br />

und Selbstbestimmung behin<strong>der</strong>t<br />

sind. Erwin Rebhandl: „Letztlich<br />

geht es um den Umgang mit Menschen<br />

am Ende ihres Lebens. Der Tod<br />

tritt einfach irgendwann ein und er ist<br />

nicht Symbol des Versagens <strong>der</strong> Medizin<br />

und Pflege.“<br />

Vier ethische Prinzipien<br />

Es gibt dazu vier ethische Prinzipien<br />

(Beauchamp & Childress, 1995), die<br />

bei <strong>der</strong> Betreuung helfen können.<br />

Das erste ist das Benefizprinzip, die<br />

Verpflichtung Gutes zu tun. Dazu<br />

kommt das Non-Malefizprinzip,<br />

die Verpflichtung Schlechtes (z.B.<br />

Schmerzen) abzuwehren, nicht zu<br />

schaden. „Bezüglich <strong>der</strong> Autonomie<br />

geht es um die Verpflichtung,<br />

jede Einzelpersönlichkeit und <strong>der</strong>en<br />

Recht auf Selbstbestimmung zu<br />

respektieren, wenn es um ihre eigenen<br />

Lebensprojekte sowie physische<br />

und psychische Integrität geht“, erklärt<br />

Erwin Rebhandl das dritte Prinzip.<br />

Beim vierten wichtigen Prinzip<br />

geht es um Gerechtigkeit, also keine<br />

Diskriminierung o<strong>der</strong> Unterschiede<br />

zu machen und Ressourcen nicht<br />

willkürlich zu verteilen. „Es darf nicht<br />

eine Patientin, ein Patient mit mehr<br />

Geld eine bessere Betreuung bekommen.<br />

Alle Menschen haben ein<br />

Recht auf optimale Betreuung und<br />

Behandlung – auch wenn Ressourcenmangel,<br />

etwa in Altersheimen,<br />

oftmals ein Problem sein kann.“<br />

Die Hausärzt:in im Zentrum<br />

Oftmals betreuen Hausärzt:innen<br />

Menschen in Senioren- o<strong>der</strong> Pflegeheimen.<br />

Für eine gute medizinische<br />

Betreuung ist eine Kooperation mit<br />

Palliativteams und <strong>der</strong> Pflege wichtig.<br />

Es geht darum, Patient:innen<br />

zu begleiten und die Beschwerden<br />

möglichst zu lin<strong>der</strong>n, damit die Lebensqualität<br />

erhalten bleibt. Viele<br />

Patient:innen haben jedoch den<br />

Wunsch, ihre letzten Jahre in den<br />

eigenen vier Wänden zu verbringen.<br />

Daher betreuen Hausärzt:innen<br />

oftmals Menschen in ihrer letzten<br />

Lebensphase auch zuhause. Erwin<br />

Rebhandl: „Wir haben den großen<br />

Vorteil, dass wir unsere Patient:innen<br />

oft lange kennen. Wichtig ist, schon<br />

zu gegebener Zeit aktiv das Problem<br />

anzusprechen. Das bedeutet,<br />

ihnen zu sagen, was auf sie zukommen<br />

kann, wie sie damit umgehen<br />

können und nach ihren Wünschen<br />

zu fragen. Das muss passieren, wenn<br />

die Betroffenen noch in guter geistiger<br />

Verfassung sind, damit sie ihren<br />

Willen erklären o<strong>der</strong> in Form einer<br />

Patient:innenverfügung nie<strong>der</strong>schreiben<br />

können.“ Diese Vorgehensweise<br />

hilft auch an<strong>der</strong>en Ärzt:innen, zum<br />

Beispiel im Spital, klare Handlungsanweisungen<br />

zu erkennen. Gleichfalls<br />

macht es Sinn, dass Patient:innen<br />

ihre Vertrauensperson nennen, die<br />

allfällige Entscheidungen für sie treffen<br />

soll, wenn die schriftliche Aufstellung<br />

nicht klar und eindeutig ist.<br />

Erwin Rebhandl abschließend: „Es<br />

gibt im Studium das Fach Ethik<br />

und zudem finden in allen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

Lehrgänge für Ethik in <strong>der</strong><br />

Medizin statt. Exakte Leitlinien sind<br />

aber gerade bei ethischen Fragen<br />

sehr schwierig, weil man die Situation<br />

immer individuell betrachten<br />

muss und <strong>der</strong> Patient:innenwille die<br />

größte Rolle spielt.“<br />

22 KONGRESSJOURNAL Graz/24. November 2023


FORTBILDUNGSREIHE IMPFEN 2024<br />

20. JÄNNER 2024<br />

WEBINARE FOKUS IMPFEN<br />

23. April 2024 – European Immunization Week<br />

18. Juni 2024 – Reiseimpfungen<br />

17. Oktober 2024 – Saisonale Impfungen<br />

www.impftag.at


KONG RESS<br />

JOURNAL<br />

FACHKURZINFORMATIONEN<br />

Arexvy Pulver und Suspension zur Herstellung einer Injektionssuspension Respiratorischer Synzytial-Virus (RSV)-Impfstoff (rekombinant, adjuvantiert);<br />

Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Nach <strong>der</strong> Rekonstitution enthält eine Dosis (0,5 ml): RSVPreF31-Antigen2,3: 120 Mikrogramm;<br />

1 in <strong>der</strong> Präfusionskonformation stabilisiertes, rekombinantes Respiratorisches Synzytial-Virus-Glykoprotein F = RSVPreF3; 2 RSVPreF3 hergestellt<br />

in immortalisierten Ovarialzellen des chinesischen Hamsters (CHO-Zellen) mittels rekombinanter DNA-Technologie; 3 adjuvantiert mit AS01 ;<br />

dieses enthält: Pflanzenextrakt aus Quillaja saponaria Molina, Fraktion 21 (QS-21): 25 Mikrogramm, 3-O-Desacyl-4’-monophosphoryl-Lipid A (MPL) aus<br />

Salmonella minnesota: 25 Mikrogramm; Sonstige Bestandteile: Pulver (RSVPreF3-Antigen): Trehalose-Dihydrat, Polysorbat 80 (E 433), Kaliumdihydrogenphosphat<br />

(E 340), Kaliummonohydrogenphosphat (E 340); Suspension (AS01E Adjuvanssystem): Colfosceriloleat (E 322), Cholesterol, Natriumchlorid,<br />

Natriummonohydrogenphosphat (E 339), Kaliumdihydrogenphosphat (E 340), Wasser für Injektionszwecke, Adjuvans siehe auch Fachinformation<br />

Abschnitt 2.; Pharmakotherapeutische Gruppe: noch nicht zugewiesen, ATC-Code: noch nicht zugewiesen. Anwendungsgebiete: Arexvy ist indiziert<br />

zur aktiven Immunisierung von Erwachsenen im Alter von 60 Jahren und älter zur Prävention von durch das Respiratorische Synzytial-Virus verursachten<br />

Erkrankungen <strong>der</strong> unteren Atemwege (lower respiratory tract disease, LRTD). Die Anwendung von Arexvy sollte gemäß offiziellen Empfehlungen erfolgen.<br />

Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe o<strong>der</strong> einen <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Fachinformation Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.<br />

Inhaber <strong>der</strong> Zulassung: GlaxoSmithKline Biologicals SA, Rue de l’Institut 89, 1330 Rixensart, Belgien Rezeptpflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und<br />

apothekenpflichtig, wie<strong>der</strong>holte Abgabe verboten. Zulassungsnummer: EU/1/23/1740/001, EU/1/23/1740/002. Dieses Arzneimittel unterliegt einer<br />

zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Angehörige von Gesundheitsberufen<br />

sind aufgefor<strong>der</strong>t, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden. Hinweise zur Meldung von Nebenwirkungen, siehe Fachinformation Abschnitt 4.8.<br />

Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit an<strong>der</strong>en Arzneimitteln und sonstigen<br />

Wechselwirkungen, Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte <strong>der</strong> veröffentlichten Fachinformation.<br />

Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf den Internetseiten <strong>der</strong> Europäischen Arzneimittel-Agentur http://www.ema.europa.eu/<br />

verfügbar. Stand <strong>der</strong> Fachkurzinformation: Juni 2023, Gültige Fach- und Gebrauchsinformationen zu den GSK Produkten in Österreich finden Sie auf<br />

http://www.gsk-kompendium.at. Zur Meldung von Verdacht auf unerwünschte Nebenwirkungen entsprechend <strong>der</strong> nationalen Vorgaben steht Ihnen unsere<br />

Pharmakovigilanzabteilung gerne zur Verfügung; Tel.: 01/97075–0; E-Mail: arzneimittelsicherheit@gsk.com<br />

Bezeichnung des Arzneimittels: Symbicort Turbohaler 160 Mikrogramm / 4,5 Mikrogramm pro Dosis Pulver zu Inhalation, Symbicort mite Turbohaler 80 Mikrogramm/4,5<br />

Mikrogramm pro Dosis Pulver zur Inhalation, Symbicort forte Turbohaler 320 Mikrogramm/9 Mikrogramm pro Dosis Pulver zur Inhalation, Pharmakotherapeutische<br />

Gruppe: Sympathomimetika und an<strong>der</strong>e Mittel bei obstruktiven Atemwegserkrankungen, ATC-Code: R03AK07, Qualitative und Quantitative<br />

Zusammensetzung: Symbicort Turbohaler 160 Mikrogramm / 4,5 Mikrogramm enthält pro freigesetzter Dosis (jene Dosis, die durch das Mundstück austritt)<br />

160 Mikrogramm Budesonid/Inhalation und 4,5 Mikrogramm Formoterolfumarat-Dihydrat/Inhalation. Jede bemessene Dosis enthält: Budesonid 200 Mikrogramm/Inhalation<br />

und Formoterolfumarat-Dihydrat 6 Mikrogramm/Inhalation. Symbicort mite Turbohaler 80 Mikrogramm/4,5 Mikrogramm enthält pro freigesetzter<br />

Dosis (jene Dosis, die durch das Mundstück austritt) 80 Mikrogramm Budesonid/Inhalation und 4,5 Mikrogramm Formoterolfumarat-Dihydrat/Inhalation.<br />

Jede bemessene Dosis enthält: Budesonid 100 Mikrogramm/Inhalation und Formoterolfumarat-Dihydrat 6 Mikrogramm/Inhalation. Symbicort forte Turbohaler<br />

320 Mikrogramm/9 Mikrogramm enthält pro freigesetzter Dosis (jene Dosis, die durch das Mundstück austritt) 320 Mikrogramm Budesonid/Inhalation und 9<br />

Mikrogramm Formoterolfumarat-Dihydrat/Inhalation. Jede bemessene Dosis enthält: Budesonid 400 Mikrogramm/Inhalation und Formoterolfumarat-Dihydrat<br />

12 Mikrogramm/Inhalation. Sonstige Bestandteile: Lactose-Monohydrat (welches Milchproteine enthält) Anwendungsgebiete: Symbicort Turbohaler 160<br />

Mikrogramm / 4,5 Mikrogramm: Asthma: Symbicort Turbohaler ist zur regelmäßigen Asthma-Behandlung bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren<br />

indiziert, wenn die Anwendung einer Kombination (inhalatives Corticosteroid und langwirksamer β 2<br />

-Adrenozeptor-Agonist) zweckmäßig ist: Bei Patienten, die mit<br />

inhalativen Corticosteroiden und „bei Bedarf“ zu inhalierenden kurzwirksamen β 2<br />

-Adrenozeptor-Agonisten nicht ausreichend eingestellt sind, o<strong>der</strong> bei Patienten,<br />

die sowohl mit inhalativen Corticosteroiden, als auch langwirksamen β 2<br />

-Adrenozeptor-Agonisten adäquat eingestellt sind. Chronisch obstruktive Lungenerkrankung<br />

(COPD): Symbicort Turbohaler ist bei Erwachsenen ab 18 Jahren zur symptomatischen Behandlung von Patienten mit COPD mit einem forcierten<br />

exspiratorischen Einsekundenvolumen (FEV 1<br />

)-Wert


FACHKURZINFORMATIONEN<br />

KONG RESS<br />

JOURNAL<br />

Bezeichnung des Arzneimittels: Shingrix Pulver und Suspension zur Herstellung einer Injektionssuspension; Herpes-Zoster-Impfstoff (rekombinant,<br />

adjuvantiert) Zusammensetzung: Nach <strong>der</strong> Rekonstitution enthält eine Dosis (0,5 ml): Varicella-Zoster-Virus1-Glykoprotein-E-Antigen2,3 50 Mikrogramm<br />

1Varicella-Zoster-Virus = VZV 2adjuvantiert mit AS01B; dieses enthält: Pflanzenextrakt aus Quillaja saponaria Molina, Fraktion 21 (QS-21) 50 Mikrogramm<br />

3-O-Desacyl-4’-monophosphoryl-Lipid A (MPL) aus Salmonella minnesota 50 Mikrogramm 3Glykoprotein E (gE) hergestellt in immortalisierten Ovarialzellen<br />

des chinesischen Hamsters (CHO-Zellen) mittels rekombinanter DNA-Technologie Sonstige Bestandteile: Pulver (gE-Antigen): Saccharose Polysorbat<br />

80 (E 433) Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat (E 339) Kaliummonohydrogenphosphat (E 340) Suspension (AS01B-Adjuvanssystem): Colfosceriloleat<br />

(DOPC) (E 322) Cholesterol Natriumchlorid Wasserfreies Natriummonohydrogenphosphat (E 339) Kaliumdihydrogenphosphat (E 340) Wasser für Injektionszwecke<br />

Klinische Angaben: Pharmakotherapeutische Gruppe: Varicella-Zoster-Impfstoffe, ATC-Code: J07BK03. Anwendungsgebiete: Shingrix ist<br />

indiziert zur Vorbeugung von Herpes Zoster (HZ) und postzosterischer Neuralgie (PZN) bei: Erwachsenen im Alter von 50 Jahren und älter; Erwachsenen<br />

im Alter von 18 Jahren und älter mit erhöhtem Risiko für HZ. Die Anwendung von Shingrix sollte gemäß offiziellen Empfehlungen erfolgen. Gegenanzeigen:<br />

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe o<strong>der</strong> einen <strong>der</strong> in Abschnitt <strong>der</strong> Fachinformation genannten sonstigen Bestandteile. Zulassungsinhaber: GlaxoSmithKline<br />

Biologicals s.a., Rue de l‘Institut 89, B-1330 Rixensart, Belgien Zulassungsnummer(n) EU/1/18/1272/001 Abgabe: NR, apothekenpflichtig.<br />

Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit an<strong>der</strong>en Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen,<br />

Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte <strong>der</strong> veröffentlichten Fachinformation. Ausführliche Informationen<br />

zu diesem Arzneimittel sind auf den Internetseiten <strong>der</strong> Europäischen Arzneimittel-Agentur http://www.ema.europa.eu/ verfügbar. Stand <strong>der</strong> Information:<br />

Dezember 2022. Gültige Fach- und Gebrauchsinformationen zu den GSK Produkten in Österreich finden Sie auf http://www.gsk-kompendium.at. Zur Meldung<br />

von Verdacht auf unerwünschte Nebenwirkungen entsprechend <strong>der</strong> nationalen Vorgaben steht Ihnen unsere Pharmakovigilanzabteilung gerne zur<br />

Verfügung; Tel.: 01/97075–0; E-Mail: arzneimittelsicherheit@gsk.com<br />

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit.<br />

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefor<strong>der</strong>t, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden. Hinweise zur Meldung von Nebenwirkungen,<br />

siehe Abschnitt 4.8 <strong>der</strong> Fachinformation. Comirnaty Omicron XBB.1.5 30 Mikrogramm/Dosis Injektionsdispersion, COVID-19-mRNA-Impfstoff (Nukleosid-modifiziert),<br />

Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Dies ist eine Einzeldosis- o<strong>der</strong> eine Mehrdosendurchstechflasche mit grauer Kappe.<br />

Vor Verwendung nicht verdünnen. Eine Einzeldosisdurchstechflasche enthält 1 Dosis von je 0,3 ml, siehe Abschnitte 4.2 und 6.6. <strong>der</strong> Fachinformation.<br />

Eine Mehrdosendurchstechflasche (2,25 ml) enthält 6 Dosen von je 0,3 ml, siehe Abschnitte 4.2 und 6.6. <strong>der</strong> Fachinformation. Eine Dosis (0,3 ml) enthält<br />

30 Mikrogramm Raxtozinameran, ein COVID-19-mRNA-Impfstoff (eingebettet in Lipid-Nanopartikel). Raxtozinameran ist eine einzelsträngige Boten-RNA<br />

(mRNA) mit 5’-Cap-Struktur, die unter Verwendung einer zellfreien in-vitro-Transkription aus den entsprechenden DNA-Vorlagen hergestellt wird und das<br />

virale Spike (S)Protein von SARS-CoV-2 (Omicron XBB.1.5) kodiert. Liste <strong>der</strong> sonstigen Bestandteile: ((4Hydroxybutyl)azandiyl)bis(hexan-6,1-diyl)bis(2-<br />

hexyldecanoat) (ALC-0315), 2-[(Polyethylenglykol)-2000]-N,N-ditetradecylacetamid (ALC-0159), Colfoscerilstearat (DSPC), Cholesterol, Trometamol,Tro<br />

metamolhydrochlorid, Saccharose, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Comirnaty Omicron XBB.1.5 30 Mikrogramm/Dosis Injektionsdispersion<br />

wird zur aktiven Immunisierung von Personen ab 12 Jahren zur Vorbeugung von COVID-19 durch SARS-CoV-2 angewendet. Die Anwendung des<br />

Impfstoffs sollte in Übereinstimmung mit den offiziellen Empfehlungen erfolgen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff o<strong>der</strong> einen <strong>der</strong><br />

in Abschnitt 6.1 <strong>der</strong> Fachinformation genannten sonstigen Bestandteile. Pharmakotherapeutische Gruppe: virale Impfstoffe, ATC-Code: J07BN01. Inhaber<br />

<strong>der</strong> Zulassung: BioNTech Manufacturing GmbH, An <strong>der</strong> Goldgrube 12, 55131 Mainz, Deutschland. Stand <strong>der</strong> Information: 10/2023. Rezeptpflicht/<br />

Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig, wie<strong>der</strong>holte Abgabe verboten. Angaben zu beson<strong>der</strong>en Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen<br />

für die Anwendung, Wechselwirkungen mit an<strong>der</strong>en Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit<br />

und Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte <strong>der</strong> veröffentlichten Fachinformation.<br />

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit.<br />

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefor<strong>der</strong>t, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden. Hinweise zur Meldung von Nebenwirkungen,<br />

siehe Abschnitt 4.8 <strong>der</strong> Fachinformation. Comirnaty Omicron XBB.1.5 10 Mikrogramm/Dosis Injektionsdispersion, COVID-19-mRNA-Impfstoff<br />

(Nukleosid-modifiziert), Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Dies ist eine Einzeldosis- o<strong>der</strong> eine Mehrdosendurchstechflasche mit blauer<br />

Kappe. Vor Verwendung nicht verdünnen. Eine Einzeldosisdurchstechflasche enthält 1 Dosis von 0,3 ml, siehe Abschnitte 4.2 und 6.6 <strong>der</strong> Fachinformation.<br />

Eine Mehrdosendurchstechflasche (2,25 ml) enthält 6 Dosen von je 0,3 ml, siehe Abschnitte 4.2 und 6.6. <strong>der</strong> Fachinformation. Eine Dosis (0,3 ml) enthält<br />

10 Mikrogramm Raxtozinameran, ein COVID-19-mRNA-Impfstoff (eingebettet in Lipid-Nanopartikel). Raxtozinameran ist eine einzelsträngige Boten-RNA<br />

(mRNA) mit 5’-Cap-Struktur, die unter Verwendung einer zellfreien in-vitro-Transkription aus den entsprechenden DNA-Vorlagen hergestellt wird und das<br />

virale Spike (S)Protein von SARS-CoV-2 (Omicron XBB.1.5) kodiert. Liste <strong>der</strong> sonstigen Bestandteile: ((4Hydroxybutyl)azandiyl)bis(hexan-6,1-diyl)bis(2-<br />

hexyldecanoat) (ALC-0315), 2-[(Polyethylenglykol)-2000]-N,N-ditetradecylacetamid (ALC-0159), Colfoscerilstearat (DSPC), Cholesterol, Trometamol,<br />

Trometamolhydrochlorid, Saccharose, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Comirnaty Omicron XBB.1.5 10 Mikrogramm/Dosis Injektionsdispersion<br />

wird zur aktiven Immunisierung von Kin<strong>der</strong>n im Alter von 5 bis 11 Jahren zur Vorbeugung von COVID-19 durch SARS-CoV-2 angewendet. Die<br />

Anwendung des Impfstoffs sollte in Übereinstimmung mit den offiziellen Empfehlungen erfolgen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff<br />

o<strong>der</strong> einen <strong>der</strong> in Abschnitt 6.1 <strong>der</strong> Fachinformation genannten sonstigen Bestandteile. Pharmakotherapeutische Gruppe: virale Impfstoffe, ATC-Code:<br />

J07BN01. Inhaber <strong>der</strong> Zulassung: BioNTech Manufacturing GmbH, An <strong>der</strong> Goldgrube 12, 55131 Mainz, Deutschland. Stand <strong>der</strong> Information: 10/2023.<br />

Rezeptpflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig, wie<strong>der</strong>holte Abgabe verboten. Angaben zu beson<strong>der</strong>en Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen<br />

für die Anwendung, Wechselwirkungen mit an<strong>der</strong>en Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit und<br />

Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte <strong>der</strong> veröffentlichten Fachinformation.<br />

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Angehörige<br />

von Gesundheitsberufen sind aufgefor<strong>der</strong>t, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden. Hinweise zur Meldung von Nebenwirkungen, siehe<br />

Abschnitt 4.8 <strong>der</strong> Fachinformation. Comirnaty Omicron XBB.1.5 3 Mikrogramm/Dosis Konzentrat zur Herstellung einer Injektionsdispersion COVID-<br />

19-mRNA-Impfstoff (Nukleosid-modifiziert), Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Dies ist eine Mehrdosendurchstechflasche mit rotbrauner<br />

Kappe, <strong>der</strong>en Inhalt vor <strong>der</strong> Verwendung verdünnt werden muss. Eine Durchstechflasche (0,4 ml) enthält nach dem Verdünnen 10 Dosen von je 0,2 ml, siehe<br />

Abschnitte 4.2 und 6.6 <strong>der</strong> Fachinformation. Eine Dosis (0,2 ml) enthält 3 Mikrogramm Raxtozinameran, ein COVID-19-mRNA-Impfstoff (eingebettet in Lipid-<br />

Nanopartikel). Raxtozinameran ist eine einzelsträngige Boten-RNA (mRNA) mit 5’-Cap-Struktur, die unter Verwendung einer zellfreien in-vitro-Transkription aus<br />

den entsprechenden DNA-Vorlagen hergestellt wird und das virale Spike (S)-Protein von SARS-CoV-2 (Omicron XBB.1.5) kodiert. Liste <strong>der</strong> sonstigen Bestandteile:<br />

((4-Hydroxybutyl)azandiyl)bis(hexan-6,1-diyl)bis(2-hexyldecanoat) (ALC-0315), 2-[(Polyethylenglykol)-2000]-N,N-ditetradecylacetamid (ALC-0159),<br />

Colfoscerilstearat (DSPC), Cholesterol, Trometamol, Trometamolhydrochlorid, Saccharose, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Comirnaty<br />

Omicron XBB.1.5 3 Mikrogramm/Dosis Konzentrat zur Herstellung einer Injektionsdispersion wird zur aktiven Immunisierung bei Säuglingen und Kin<strong>der</strong>n im<br />

Alter von 6 Monaten bis 4 Jahren zur Vorbeugung von COVID-19 durch SARS-CoV-2 angewendet. Die Anwendung des Impfstoffs sollte in Übereinstimmung<br />

mit den offiziellen Empfehlungen erfolgen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff o<strong>der</strong> einen <strong>der</strong> in Abschnitt 6.1 <strong>der</strong> Fachinformation genannten<br />

sonstigen Bestandteile. Pharmakotherapeutische Gruppe: virale Impfstoffe, ATC-Code: J07BN01. Inhaber <strong>der</strong> Zulassung: BioNTech Manufacturing<br />

GmbH, An <strong>der</strong> Goldgrube 12, 55131 Mainz, Deutschland. Stand <strong>der</strong> Information: 10/2023. Rezeptpflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig,<br />

wie<strong>der</strong>holte Abgabe verboten. Angaben zu beson<strong>der</strong>en Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit an<strong>der</strong>en<br />

Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte <strong>der</strong> veröffentlichten<br />

Fachinformation.<br />

Graz/24. November 2022 KONGRESSJOURNAL 25


KONG RESS<br />

JOURNAL<br />

FACHKURZINFORMATIONEN<br />

Rosuvastatin/Ezetimib HCS 5 mg/10 mg Filmtabletten, Rosuvastatin/Ezetimib HCS 10 mg/10 mg Filmtabletten, Rosuvastatin/Ezetimib HCS 20<br />

mg/10 mg Filmtabletten; Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 5 mg/10 mg: Jede Filmtablette enthält 5 mg Rosuvastatin (als Rosuvastatin-<br />

Calcium) und 10 mg Ezetimib. 10 mg/10 mg: Jede Filmtablette enthält 10 mg Rosuvastatin (als Rosuvastatin-Calcium) und 10 mg Ezetimib. 20 mg/10<br />

mg: Jede Filmtablette enthält 20 mg Rosuvastatin (als Rosuvastatin-Calcium) und 10 mg Ezetimib. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede<br />

5 mg/10 mg Filmtablette enthält 62,86 mg Lactose. Jede 10 mg/10 mg Filmtablette enthält 62,85 mg Lactose. Jede 20 mg/10 mg Filmtablette enthält<br />

62,85 mg Lactose. Liste <strong>der</strong> sonstigen Bestandteile: Filmtablettenkern: Mikrokristalline Cellulose (E 460), Lactose, Mannitol (E 421), Crospovidon Typ A,<br />

Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat (E 470b), Povidon K-30, Natriumdodecylsulfat (E 487), Hochdisperses Siliciumdioxid (E 551). Filmtablettenhülle:<br />

Lactose-Monohydrat, Hypromellose (E 464), Titandioxid (E 171), Triacetin, Eisenoxid gelb (E 172) nur für 10 mg/10mg, Eisenoxid rot (E 172) nur<br />

für 20 mg/10 mg. Anwendungsgebiete: Primäre Hypercholesterinämie/ Homozygote familiäre Hypercholesterinämie: Rosuvastatin/Ezetimib HCS ist als<br />

Substitutionstherapie in Ergänzung zu Diät o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en nicht-pharmakologischen Maßnahmen (z.B. Bewegung, Gewichtsreduktion) bei erwachsenen<br />

Patienten mit primärer Hypercholesterinämie (heterozygot familiär und nicht familiär) o<strong>der</strong> homozygoter familiärer Hypercholesterinämie angezeigt, die mit<br />

den Einzelsubstanzen, die gleichzeitig in <strong>der</strong>selben Dosismenge wie in <strong>der</strong> festen Dosiskombination, jedoch als separate Produkte verabreicht werden,<br />

ausreichend kontrolliert sind.Vorbeugung von kardiovaskulären Ereignissen: Rosuvastatin/Ezetimib HCS wird angewendet, um das Risiko für kardiovaskuläre<br />

Ereignisse als Substitutionstherapie bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) und einer Vorgeschichte mit akutem Koronarsyndroms<br />

(ACS) zu senken, die mit den gleichzeitig verabreichten Einzelsubstanzen in <strong>der</strong> gleichen Dosierung wie in <strong>der</strong> festen Dosiskombination, jedoch als<br />

separate Produkte, ausreichend kontrolliert werden.Gegenanzeigen: Bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe o<strong>der</strong> einen <strong>der</strong> in Abschnitt<br />

6.1 genannten sonstigen Bestandteile (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8). Jede Art von akuter metabolischer Azidose (z. B. Laktatazidose, diabetische<br />

Ketoazidose). Bei Patienten mit aktiver Lebererkrankung, einschließlich einer ungeklärten andauernden Erhöhung <strong>der</strong> Serum-Transaminasen sowie jeglicher<br />

Erhöhung <strong>der</strong> Serum-Transaminasekonzentration auf mehr als das Dreifache <strong>der</strong> Obergrenze des Normbereichs (ULN). Bei Patienten mit schwerer<br />

Nierenfunktionsstörung (Creatinine Clearance < 30 ml/min). Bei Patienten mit Myopathie. Bei Patienten die gleichzeitig eine Kombination von Sofosbuvir/<br />

Velpatasvir/Voxilaprevir erhalten (siehe Abschnitt 4.5). Bei Patienten, die gleichzeitig Ciclosporin erhalten.Während <strong>der</strong> Schwangerschaft und Stillzeit und<br />

bei Frauen im gebärfähigen Alter, die keine geeigneten kontrazeptiven Maßnahmen anwenden. Inhaber <strong>der</strong> Zulassung: HCS BV H. Kennisstraat 53 2650<br />

Edegem Belgien. Rezeptpflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig, wie<strong>der</strong>holte Abgabe verboten. Pharmakodynamische Eigenschaften:<br />

Pharmakotherapeutische Gruppe: Mittel, die den Lipidstoffwechsel beeinflussen; HMG-CoA-Reduktase-Hemmer in Kombination mit an<strong>der</strong>en Mitteln,<br />

die den Lipidstoffwechsel beeinflussen, ATC-Code: C10BA06, Detaillierte Informationen zu Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung,<br />

Wechselwirkungen mit an<strong>der</strong>en Arzneimitteln o<strong>der</strong> sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen, Dosierung, Art und Dauer<br />

<strong>der</strong> Anwendung entnehmen Sie bitte dem Austria Codex und/o<strong>der</strong> <strong>der</strong> publizierten Fachinformation. Stand: 12/2022<br />

Itomed ® 50 mg Filmtabletten, qualitative und quantitative Zusammensetzung: Jede Filmtablette enthält 50 mg Itopridhydrochlorid. Sonstiger Bestandteil<br />

mit bekannter Wirkung: Jede Filmtablette enthält 70,95 mg Lactose (als Lactose-Monohydrat). Sonstige Bestandteile: Tablettenkern: Lactose-<br />

Monohydrat, Vorverkleisterte Maisstärke, Croscarmellose-Natrium, Hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat; Tablettenüberzug Opadry II Weiß<br />

85F18422 (teilweise hydrolisierter Poly(vinylalkohol), Titandioxid (E171), Macrogol 3350, Talkum). Anwendungsgebiete: Behandlung von gastrointestinalen<br />

Symptomen <strong>der</strong> funktionellen Dyspepsie, verursacht durch verringerte gastrointestinale Motilität. Das Arzneimittel ist für Erwachsene bestimmt.<br />

Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff o<strong>der</strong> einen <strong>der</strong> in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Itomed darf nicht bei Patienten<br />

angewendet werden, bei denen eine erhöhte gastrointestinale Motilität gesundheitsschädlich sein kann, z.B. bei Patienten mit gastrointestinalen<br />

Blutungen, mechanischer Obstruktion o<strong>der</strong> Perforation. ATC Code: A03FA07. Abgabe: Rezept- und apothekenpflichtig. Zulassungsinhaber: PRO.<br />

MED.CS Praha a.s., Telčská 377/1, Michle, 140 00 Prag 4, Tschechische Republik. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die<br />

Anwendung, Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit sowie Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte <strong>der</strong> veröffentlichten Fachinformation. Stand<br />

<strong>der</strong> Information: 04/20222023_001<br />

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit.<br />

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefor<strong>der</strong>t, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden. Hinweise zur Meldung von Nebenwirkungen,<br />

siehe Abschnitt 4.8 <strong>der</strong> Fachinformation. Paxlovid 150 mg + 100 mg Filmtabletten, qualitative und quantitative Zusammensetzung:<br />

Jede pinkfarbene Filmtablette enthält 150 mg, Nirmatrelvir: Jede weiße Filmtablette enthält 100 mg Ritonavir. Sonstige Bestandteile mit bekannter<br />

Wirkung: Jede pinkfarbene 150 mg Filmtablette mit Nirmatrelvir enthält 176 mg Lactose. Liste <strong>der</strong> sonstigen Bestandteile: Nirmatrelvir Filmtabletten<br />

Tablettenkern: mikrokristalline Cellulose, LactoseMonohydrat, Croscarmellose-Natrium, kolloidales Siliciumdioxid, Natriumstearylfumarat. Nirmatrelvir<br />

Filmtabletten Filmüberzug: Hypromellose (E 464), Titandioxid (E 171), Macrogol (E 1521), Eisen(III)-oxid (E 172). Ritonavir Filmtabletten Tablettenkern:<br />

Copovidon, Sorbitanlaurat, hochdisperses Siliciumdioxid (E 551), Calciumhydrogenphosphat, Natriumstearylfumarat. Ritonavir Filmtabletten , Filmüberzug:<br />

Hypromellose (E 464), Titandioxid (E 171), Macrogol (E 1521), Hyprolose (E 463), Talkum (E 553b), hochdisperses Siliciumdioxid (E 551), Polysorbat<br />

80 (E 433). Anwendungsgebiete: Paxlovid wird angewendet zur Behandlung einer Coronavirus-Krankheit 2019 (COVID‐19) bei Erwachsenen,<br />

die keine zusätzliche Sauerstoffzufuhr benötigen und ein erhöhtes Risiko haben, einen schweren COVID-19-Verlauf zu entwickeln. Gegenanzeigen:<br />

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe o<strong>der</strong> einen <strong>der</strong> in Abschnitt 6.1 <strong>der</strong> Fachinformation genannten sonstigen Bestandteile. Die unten aufgeführten<br />

Arzneimittel stellen eine Orientierungshilfe dar. Es handelt sich nicht um eine vollständige Liste aller Arzneimittel, die mit Paxlovid kontraindiziert sind.<br />

Arzneimittel mit stark CYP3A-abhängiger Clearance, bei denen eine erhöhte Plasmakonzentration mit schwerwiegenden und/o<strong>der</strong> lebensbedrohlichen<br />

Reaktionen einhergeht. α1-Adrenorezeptor-Antagonist: Alfuzosin; Antianginöse Arzneimittel: Ranolazin; Antiarrhythmika: Dronedaron, Propafenon, Chinidin;<br />

Arzneimittel gegen Krebserkrankungen: Neratinib, Venetoclax; Arzneimittel gegen Gicht: Colchicin; Antihistaminika: Terfenadin; Antipsychotika/<br />

Neuroleptika: Lurasidon, Pimozid, Quetiapin; Arzneimittel zur Behandlung <strong>der</strong> benignen Prostatahyperplasie: Silodosin; Arzneimittel zur Behandlung<br />

von Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Eplerenon, Ivabradin; Ergotamin<strong>der</strong>ivate: Dihydroergotamin, Ergometrin, Ergotamin, Methylergometrin; GI-motilitätsmodifizierende<br />

Arzneimittel: Cisaprid; Immunsuppressiva: Voclosporin; Lipidsenker: HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren: Lovastatin, Simvastatin; Inhibitoren<br />

des Mikrosomalen TriglyceridTransferproteins (MTTP): Lomitapid; Arzneimittel gegen Migräne: Eletriptan; MineralkortikoidRezeptorantagonisten:<br />

Finerenon; Opioid-Antagonisten: Naloxegol; PDE-5-Inhibitoren: Avanafil, Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil; Sedativa/ Hypnotika: Clorazepat, Diazepam,<br />

Estazolam, Flurazepam, oral angewendetes Midazolam und Triazolam; Vasopressin-Rezeptor-Antagonisten: Tolvaptan. Arzneimittel, die starke CYP3A-<br />

Induktoren sind, bei denen signifikant reduzierte Nirmatrelvir/ RitonavirKonzentrationen im Plasma mit einem potenziellen Verlust des virologischen<br />

Ansprechens und einer möglichen Resistenzbildung einhergehen können. Antibiotika: Rifampicin, Rifapentin; Arzneimittel gegen Krebserkrankungen:<br />

Apalutamid; Antikonvulsiva: Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin, Primidon; Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator-Potentiatoren:<br />

Lumacaftor/Ivacaftor; Pflanzliche Arzneimittel: Johanniskraut (Hypericum perforatum). Die Behandlung mit Paxlovid darf nicht unmittelbar nach dem<br />

Absetzen von CYP3A4‐Induktoren begonnen werden, da die Wirkung des kürzlich abgesetzten CYP3A4‐Induktors verzögert nachlässt (siehe Abschnitt<br />

4.5 <strong>der</strong> Fachinformation). Für die Festlegung des geeigneten Zeitpunkts für den Beginn einer Paxlovid-Behandlung sollte ein multidisziplinärer Ansatz<br />

(z.B. unter Einbeziehung von Ärzten und Fachärzten für klinische Pharmakologie) in Betracht gezogen werden, wobei die verzögert nachlassende<br />

Wirkung des kürzlich abgesetzten CYP3A‐Induktors und die Notwendigkeit, die Paxlovid-Behandlung innerhalb von 5 Tagen nach Symptombeginn zu<br />

initiieren, zu berücksichtigen sind. Pharmakotherapeutische Gruppe: Antivirale Mittel zur systemischen Anwendung, Proteasehemmer. ATC-Code:<br />

J05AE30. Inhaber <strong>der</strong> Zulassung: Pfizer Europe MA EEIG, Boulevard de la Plaine 17, 1050 Brüssel, Belgien. Stand <strong>der</strong> Information: Oktober 2023.<br />

Rezeptpflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Angaben zu beson<strong>der</strong>en Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die<br />

Anwendung, Wechselwirkungen mit an<strong>der</strong>en Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit und<br />

Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte <strong>der</strong> veröffentlichten Fachinformation.<br />

26 KONGRESSJOURNAL Graz/24. November 2023


KONG RESS<br />

JOURNAL<br />

Der nachhaltige <strong>Kongress</strong><br />

Nachhaltige Upcycling-Laptoptaschen sorgen für sinnvolle Beschäftigung<br />

Jährliche <strong>Kongress</strong>besucher:innen kennen sie schon – die einzigartigen Upcycling-<br />

Laptoptaschen. Auch heuer wurden diese wie<strong>der</strong> in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Initiative<br />

„Miteinand im Almenland“ für die Steirische Akademie für <strong>Allgemeinmedizin</strong><br />

geschnei<strong>der</strong>t. Der Hintergrund ist, dass dieses Projekt geflüchteten Frauen und<br />

Männern aus mehr als zehn Nationen die Möglichkeit bietet, aus allerlei Stoffresten<br />

auf gespendeten, alten Nähmaschinen Taschen herzustellen, die in den Passailer<br />

Geschäften zum Verkauf angeboten werden. Alle <strong>Kongress</strong>teilnehmer:innen erhalten<br />

somit ihr eigenes Unikat und tragen damit ein schönes Symbol für umfassende Nachhaltigkeit<br />

– ohne Kunststoff und Verpackungsmüll, dafür mit viel Respekt im Umgang<br />

mit Menschen und wertvollen Ressourcen.<br />

<strong>Allgemeinmedizin</strong>kongress digital<br />

Das Update <strong>der</strong> digitalen Services <strong>der</strong> STAFAM soll<br />

<strong>Kongress</strong>besucher:innen von <strong>der</strong> Anmeldung über den<br />

Livestream bis zur Nachschau einen individuellen und<br />

rascheren Ablauf ermöglichen. Sollten Sie nicht an allen<br />

Tagen in Graz anwesend sein, aber keinen Vortrag verpassen<br />

wollen, können Sie sich per Livestream, ohne extra<br />

Anmeldung, dazuschalten. Es werden alle Vorträge für<br />

Ärzt:innen und medizinisches Personal live gestreamt und<br />

auch nach dem <strong>Kongress</strong> auf www.digital.stafam.at zu<br />

sehen sein. Kurz nach dem <strong>Kongress</strong> sind die aufgezeichneten<br />

Vorträge für Ärzt:innen sowie für das medizinische<br />

Personal mit Bild, Ton und Powerpoint-Präsentation digital,<br />

samt <strong>der</strong> Möglichkeit für E-Learning, auf den digitalen<br />

Services <strong>der</strong> Steirischen Akademie für <strong>Allgemeinmedizin</strong><br />

abrufbar. Die Steirische Akademie für <strong>Allgemeinmedizin</strong><br />

hat als akkreditierter Veranstalter die Vorträge und Seminare<br />

im Rahmen des <strong>53.</strong> <strong>Kongress</strong>es für <strong>Allgemeinmedizin</strong><br />

für das Diplom-Fortbildungs-Programm approbiert. Das<br />

Bezugsfach <strong>der</strong> DFP-Punkte ist die <strong>Allgemeinmedizin</strong>,<br />

anrechenbar sind diese DFP-Punkte für alle Fachgruppen.<br />

Die STAFAM ist bestrebt, die Anzahl <strong>der</strong> Drucksorten zu<br />

reduzieren. In diesem Sinne können Sie Ihre Seminarbestätigungen<br />

(Einzelnachweise) nach <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

online aufrufen und ausdrucken. Auch die Gesamt-<br />

<strong>Kongress</strong>teilnahme-, Zahlungs- und DFP-Bestätigungen<br />

können Sie online je<strong>der</strong>zeit abrufen und ausdrucken.<br />

Sagen Sie Ihre Meinung! Wenn Sie an <strong>der</strong> Online-<br />

Evaluierung auf www.stafam.at teilnehmen,<br />

können Sie mit etwas Glück ein iPad® gewinnen!<br />

Sie sind dran: Nachhaltige<br />

<strong>Kongress</strong>teilnehmer:innen<br />

gefragt!<br />

Die STAFAM achtet bei <strong>der</strong> gesamten<br />

<strong>Kongress</strong>organisation darauf, umweltund<br />

ressourcenschonend vorzugehen.<br />

Zusätzlich zu dem Angebot <strong>der</strong> digitalen<br />

Services wird deshalb auf umweltbewusst<br />

produzierte Drucksorten, Müllvermeidung,<br />

Mülltrennung geachtet. Damit<br />

<strong>der</strong> Nachhaltigkeitsgedanke tatsächlich<br />

erfolgreich umgesetzt werden kann, sind<br />

alle Besucher:innen gefragt. Denn auch<br />

Sie können mithelfen, den Plastik- und<br />

Papierverbrauch zu reduzieren und Müll<br />

zu vermeiden. Sie können vielleicht auch<br />

mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen<br />

o<strong>der</strong> Ihre eigene Trinkflasche verwenden<br />

– es gibt für Teilnehmer:innen viele<br />

Möglichkeiten, den <strong>Kongress</strong>besuch<br />

nachhaltig zu gestalten. Dafür hat die<br />

STAFAM noch ein „Goodie“ bereit:<br />

Wenn Sie während <strong>der</strong> gesamten <strong>Kongress</strong>dauer<br />

in Graz die öffentlichen Verkehrsmittel<br />

benutzen, können Sie das<br />

Ticket <strong>der</strong> Grazer Verkehrsbetriebe ins<br />

<strong>Kongress</strong>büro bringen – und Sie erhalten<br />

ein kostenloses Ersatzticket.<br />

Graz/24. November 2023 KONGRESSJOURNAL 27


Jardiance ® — 3-fach wirksam<br />

für Ihre Patient:innen mit: 1<br />

Typ-2-Diabetes<br />

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bis zu eGFR<br />

≥ 20<br />

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1. Jardiance® Fachinformation, Stand Juli 2023.<br />

Fachkurzinformation auf S 24

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