Neue Szene 2023_12
DAS Stadtmagazin für Augsburg und die bayerisch-schwäbische Region.
DAS Stadtmagazin für Augsburg und die bayerisch-schwäbische Region.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
40<br />
SPORT<br />
DIE<br />
DEFENSIV-HOFFNUNG<br />
INTERVIEW MIT FCA-NEUZUGANG<br />
TIM BREITHAUPT<br />
Mit seinen 21 Jahren strahlt Tim Breithaupt auf dem<br />
Platz bereits eine große Gelassenheit aus. Als Ruhepol<br />
vor der Abwehr ordnete der U21-Nationalspieler in der<br />
letzten Saison das Spiel des KSC, beim FCA möchte er<br />
sein Potential nun voll entfalten.<br />
Von Moritz Winkler<br />
Angefangen mit dem Fußball hast du in einem<br />
kleinen Dorf in der Nähe von Offenburg, mit<br />
zwölf Jahren bist du allerdings schon in die<br />
Jugend des SC Freiburg gewechselt. Hast du<br />
überhaupt noch Verbindungen in deine<br />
Heimat?<br />
Auf jeden Fall, ich bin ein sehr<br />
heimatverbundener Mensch. Aufgewachsen bin<br />
ich in Nesselried, das ist ungefähr 15 Minuten von<br />
Offenburg entfernt. Ich bin dort in den<br />
Kindergarten und die Grundschule gegangen und<br />
habe mit den Jungs von damals auch heute noch<br />
Kontakt.<br />
Dann hast du auch in der Zeit beim SC weiter<br />
dort gewohnt?<br />
Ja genau, ich bin damals immer nach Freiburg<br />
gependelt. Der Verein hat einen Fahrdienst<br />
eingerichtet, der mich und andere Kinder direkt<br />
nach der Schule aus Offenburg abgeholt und ins<br />
Training gefahren hat. Wir saßen dann ungefähr<br />
immer eine Stunde im Auto, das war zwar<br />
manchmal recht langweilig, aber zu diesem<br />
Zeitpunkt die beste Lösung.<br />
Hat sich daran etwas geändert, als du 2017 zum<br />
Karlsruher SC gewechselt bist?<br />
Zunächst noch nicht, ich bin bis zur U19 auch<br />
weiterhin in meiner Heimat zur Schule gegangen.<br />
Danach habe ich mich dann aber doch<br />
entschieden, nach Karlsruhe zu ziehen und habe<br />
mit zwei meiner Mitspieler eine eigene WG<br />
gegründet.<br />
Die U19 gilt als das Sprungbrett zum<br />
Profibereich, nehmen dort Konkurrenzkampf<br />
und Leistungsdruck nochmal weiter zu?<br />
Das Gefühl hatte ich eigentlich nicht. Einen<br />
Konkurrenzkampf hat man auch im<br />
Jugendbereich immer. Man muss sich jeden Tag<br />
beweisen und will sich durchsetzen, um am<br />
Wochenende auf dem Platz zu stehen. Ich glaube,<br />
den meisten Druck macht man sich<br />
wahrscheinlich selbst, umso schöner ist es aber am<br />
Ende, wenn man dann auch die Erfolge sieht. Ich<br />
bin sehr glücklich über das, was ich erreicht habe.<br />
Wie sah es mit der Schule aus? Sicherlich war<br />
es nicht immer leicht, sie mit dem Fußball<br />
unter einen Hut bekommen.<br />
Das stimmt, gerade gegen Ende der U19 wurde<br />
es schon etwas stressig. Ich habe mein Abitur 2020<br />
gemacht, genau zu dem Zeitpunkt, als die Pandemie<br />
losging. Gleichzeitig stand die entscheidende Phase<br />
in der U19 an und nach meinem Umzug war ich<br />
das erste Mal richtig auf mich allein gestellt. Es war<br />
nicht immer einfach, aber ich habe in dieser Zeit<br />
große Unterstützung vom Verein und der Schule<br />
erfahren und ich bin froh, dass ich am Ende alles gut<br />
hinbekommen habe.<br />
Kurz nach dem Abitur durftest du dann zum<br />
ersten Mal mit den Profis ins Trainingslager<br />
fahren und wenige Monate später dein Debüt<br />
in der zweiten Bundesliga geben. Hat der KSC<br />
für dich einen besonderen Platz im Herzen?<br />
Auf jeden Fall, der KSC ist immer noch ein<br />
wichtiger Teil von mir. Ich stehe weiterhin mit<br />
sehr vielen ehemaligen Mitspielern in Kontakt, ich<br />
würde sagen, dort sind sogar einige<br />
Freundschaften fürs Leben entstanden. Wenn ich<br />
mit dem FCA nicht selbst aktiv bin, dann schaue<br />
ich mir gerne auch jetzt noch die KSC-Spiele an<br />
oder bin ab und zu sogar selbst vor Ort.<br />
Jürgen Treffler | www.ihr-vermoegen.de