Neue Szene 2023_12
DAS Stadtmagazin für Augsburg und die bayerisch-schwäbische Region.
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ZOOM<br />
Interview mit Markus Steblei,<br />
Leiter des S-Planetarium Augsburg<br />
Der Griff<br />
nach den Sternen<br />
Das Konzept Planetarium wird 100 Jahre alt! 1923 wurde der erste<br />
Sternenprojektor der Welt in Betrieb genommen, zwei Jahre später durfte<br />
schließlich auch die Öffentlichkeit an dieser revolutionären Erfindung<br />
teilhaben. Zur Feier des großen Jubiläums wartet das S-Planetarium<br />
Augsburg noch bis 2025 mit besonderen Shows und Aktionen auf. Wir<br />
haben mit Leiter Markus Steblei über die urmenschliche Faszination für<br />
den Sternenhimmel und die Geschichte der Planetarien gesprochen.<br />
Von Lina Frijus-Plessen<br />
Erstes öffentliches Projektionsplanetarium, 1925 (c) Deutsches Museum München<br />
Heute gibt es zahlreiche Möglichkeiten, etwas<br />
über unseren Sternenhimmel zu lernen, sei es<br />
durch Netflix-Dokus, YouTube-Erklärvideos<br />
oder Handy-Apps wie Sky Walk. Warum<br />
zieht es die Leute trotzdem noch immer ins<br />
Planetarium?<br />
Ich muss gestehen, dass ich Apps wie Sky<br />
Walk auch selbst gerne benutze, wenn ich mal<br />
unter freiem Himmel stehe und mir nicht ganz<br />
sicher bin, was ich da gerade sehe. Aber keine<br />
App, kein Video und auch keine VR-Brille kann<br />
einem dieses Gemeinschaftserlebnis vermitteln,<br />
das man im Planetarium hat, wenn alle zusammen<br />
in den Sternenhimmel schauen. Dazu<br />
kommt noch, dass unsere Shows immer live<br />
moderiert werden. Das heißt, man bekommt<br />
stets aktuelle astronomische Informationen<br />
dargeboten und hat auch die Möglichkeit, Fragen<br />
zu stellen. Jede Show ist also interaktiv und<br />
individuell gestaltet.<br />
1925 wurde das erste Planetarium der Öffentlichkeit<br />
zugänglich gemacht. Weiß man, wie<br />
die Leute damals auf diese neue Attraktion<br />
reagiert haben?<br />
Wir wissen aus historischen Dokumenten,<br />
dass die meisten Besucher:innen total überwältigt<br />
waren, weil sie nicht damit gerechnet hatten,<br />
dass die Himmelssimulation so wirklichkeitsnah<br />
sein kann. Mithilfe des Sternenprojektors<br />
tagsüber einen künstlichen Sternenhimmel zu