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Gesundheit 4.0

Zum Wohle aller Lange ging es eher schleppend voran, nun muss endlich mehr Dynamik in die Digitalisierung des Gesundheitssystems kommen. Denn Fakt ist: Die Digitalisierung des Gesundheitswesens bietet große Chancen, die Versorgung der Patientinnen und Patienten zu verbessern und die Arbeit für Ärzte und Pflegende zu erleichtern. Selbstverständlich muss der verantwortungsvolle Umgang mit Gesundheitsinformationen gewährleistet bleiben. Doch Daten müssen künftig besser zugänglich gemacht und verknüpft werden, wenn sie mehr Nutzen stiften und Innovationen auf den Weg bringen sollen – auch für KI-Analysen, Robotertrainings oder die Forschung. Davon können wir alle profitieren. Auf den folgenden Seiten zeigen wir Ihnen, welche vielfältigen Chancen die Digitalisierung im Gesundheitswesen eröffnen kann, wie sie unser Gesundheitssystem in den kommenden Jahren verändern wird und welche Lösungen rund um Datenschutz und Datensicherheit wichtig werden. Wir hoffen, Ihnen damit viele wertvolle Informationen bereitstellen zu können.

Zum Wohle aller
Lange ging es eher schleppend voran, nun muss endlich mehr Dynamik in die Digitalisierung des Gesundheitssystems kommen. Denn Fakt ist: Die Digitalisierung des Gesundheitswesens bietet große Chancen, die Versorgung der Patientinnen und Patienten zu verbessern und die Arbeit für Ärzte und Pflegende zu erleichtern. Selbstverständlich muss der verantwortungsvolle Umgang mit Gesundheitsinformationen gewährleistet bleiben. Doch Daten müssen künftig besser zugänglich gemacht und verknüpft werden, wenn sie mehr Nutzen stiften und Innovationen auf den Weg bringen sollen – auch für KI-Analysen, Robotertrainings oder die Forschung. Davon können wir alle profitieren. Auf den folgenden Seiten zeigen wir Ihnen, welche vielfältigen Chancen die Digitalisierung im Gesundheitswesen eröffnen kann, wie sie unser Gesundheitssystem in den kommenden Jahren verändern wird und welche Lösungen rund um Datenschutz und Datensicherheit wichtig werden. Wir hoffen, Ihnen damit viele wertvolle Informationen bereitstellen zu können.

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GESUNDHEIT <strong>4.0</strong><br />

Lesen Sie<br />

heute auch<br />

www.digitale-gesundheit-info.de<br />

EINE PUBLIKATION DES REFLEX VERLAGES November 2023


2<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>4.0</strong><br />

Lange ging es eher schleppend voran, nun muss endlich mehr<br />

Dynamik in die Digitalisierung des <strong>Gesundheit</strong>ssystems kommen.<br />

Denn Fakt ist: Die Digitalisierung des <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />

bietet große Chancen, die Versorgung der Patientinnen<br />

und Patienten zu verbessern und die Arbeit<br />

für Ärzte und Pflegende zu erleichtern. Selbstverständlich<br />

muss der verantwortungsvolle<br />

Umgang mit <strong>Gesundheit</strong>sinformationen<br />

gewährleistet bleiben. Doch Daten müssen<br />

künftig besser zugänglich gemacht und<br />

verknüpft werden, wenn sie mehr Nutzen<br />

GRUSSWORT<br />

Zum Wohle aller<br />

stiften und Innovationen auf den Weg bringen sollen – auch<br />

für KI-Analysen, Robotertrainings oder die Forschung. Davon<br />

können wir alle profitieren. Auf den folgenden Seiten zeigen<br />

wir Ihnen, welche vielfältigen Chancen die Digitalisierung<br />

im <strong>Gesundheit</strong>swesen eröffnen kann, wie sie<br />

unser <strong>Gesundheit</strong>ssystem in den kommenden<br />

Jahren verändern wird und welche Lösungen<br />

rund um Datenschutz und Datensicherheit<br />

wichtig werden. Wir hoffen, Ihnen damit<br />

viele wertvolle Informationen bereitstellen<br />

zu können.<br />

Michael Gneuss<br />

Chefredakteur<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

LEITARTIKEL<br />

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />

CYBERSICHERHEIT<br />

DIGITALISIERUNG UND MIKROZIRKULATION<br />

Die Aufholjagd startet — 3<br />

Doktor KI — 6<br />

Bei Risiken und Nebenwirkungen — 7<br />

Im Fluss bleiben — 8<br />

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Das Papier dieser Reflex-Verlag-Publikation<br />

stammt aus verantwortungsvollen Quellen.<br />

@reflexverlag


Die Aufholjagd startet<br />

Mit digitalen Tools die <strong>Gesundheit</strong> im Griff<br />

3<br />

LEITARTIKEL | VON MICHAEL GNEUSS UND KATHARINA LEHMANN<br />

Im <strong>Gesundheit</strong>swesen zeigt sich, dass die Digitalisierung<br />

dieses gesellschaftlich hoch relevanten<br />

Sektors noch weit von den vor Jahren<br />

verkündeten Zielen entfernt ist. Dabei könnte<br />

die konsequente und nachhaltige Nutzung<br />

neuer Technologien die Versorgungsqualität<br />

der Menschen erhöhen und die Forschung an<br />

neuen Behandlungsmethoden verbessern.<br />

Das deutsche <strong>Gesundheit</strong>ssystem wird digital –<br />

das hören wir schon lange. Viel haben wir in den<br />

vergangenen Jahren über die Digitalisierung in<br />

Krankenhäusern, Arztpraxen, Krankenkassen<br />

und der Verwaltung dazu gehört, gesprochen<br />

und gelesen; doch wenig haben wir erlebt. Rezepte<br />

von der Hausärztin oder dem Facharzt<br />

sind noch auf rosafarbenem Papier gedruckt.<br />

Die elektronische Patientenakte, die ePA, spielt<br />

noch keine Rolle.<br />

iStock / Panuwat Sikham<br />

Weitere Informationen unter www.digitale-gesundheit-info.de<br />

Deutschlands <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

hängt in der Digitalisierung um<br />

Jahrzehnte zurück.<br />

Ändert sich das nun? Bundesgesundheitsminister<br />

Karl Lauterbach hat eine Digitalisierungsstrategie<br />

auf den Weg gebracht, mit der<br />

das <strong>Gesundheit</strong>ssystem endlich den Sprung<br />

ins 21. Jahrhundert schaffen soll. „Deutschlands<br />

<strong>Gesundheit</strong>swesen hängt in der Digitalisierung<br />

um Jahrzehnte zurück. Das können wir<br />

nicht länger verantworten“, sagt der Minister.<br />

Bislang verfüge die Bundesrepublik über keine<br />

„gute Digitalisierung der Versorgung“ und über<br />

keine „gute Nutzbarkeit der Forschungsdaten“,<br />

so Lauterbach. Dafür sollen regulatorische<br />

Rahmenbedingungen und Voraussetzungen<br />

für eine erfolgreiche Strategieumsetzung geschaffen<br />

werden.<br />

Konkrete Ziele<br />

Ob das nun auch wirklich so eintreten wird,<br />

bleibt abzuwarten. Zumindest sind erste konkrete<br />

Ziele in der Digitalisierungsstrategie mit<br />

ihren zwei Gesetzen formuliert. So sollen gemäß<br />

dem Gesetz zur Beschleunigung der Digitalisierung<br />

im <strong>Gesundheit</strong>swesen bis 2025 unter<br />

den gesetzlich Versicherten 80 Prozent eine<br />

elektronische Patientenakte haben. Ausgestellt<br />

wird diese direkt von den Krankenkassen – wer<br />

keine digitale Akte will, muss widersprechen.<br />

Die Versicherten greifen künftig direkt über das<br />

Smartphone auf ihre Daten zu. Und auch das<br />

E-Rezept soll vom Beginn des kommenden Jahres<br />

an zum verpflichtenden Standard werden.<br />

Es wird dann sowohl via <strong>Gesundheit</strong>skarte als<br />

auch über die ePA-App verfügbar sein. Die Verknüpfung<br />

von ePA und E-Rezept erhöht künftig<br />

auch die Arzneimittelsicherheit. Zudem sollen<br />

bis zum Ende des übernächsten Jahres 80 Prozent<br />

der ePA-Nutzenden, die in medikamentöser<br />

Behandlung sind, über eine digitale Medikationsübersicht<br />

verfügen, um ungewollte<br />

Umfrage zu technischen Angeboten in deutschen Krankenhäusern in Prozent im Jahr 2022<br />

Verwaltung Telemedizin Diagnose & Behandlung<br />

WLAN für Patientinnen<br />

und Patienten<br />

Konsultation anderer Ärztinnen und<br />

Ärzte mithilfe von Telemedizin<br />

Virtual Reality – beispielsweise für<br />

Trainingszwecke oder OPs<br />

20<br />

71<br />

32<br />

57<br />

8<br />

65<br />

Tablet-gestützte<br />

Patientenaufnahme<br />

Video-Sprechstunde/telemedizinische<br />

Überwachung des <strong>Gesundheit</strong>szustandes<br />

Künstliche Intelligenz – beispielsweise<br />

bei Auswertung bildgebender Verfahren<br />

18<br />

66<br />

14<br />

59<br />

9<br />

54<br />

Digitale<br />

Aufklärungsbögen<br />

Nutzen wir.<br />

20<br />

63<br />

Nutzen wir nicht, aber halte ich für sinnvoll.<br />

Untersuchungen/OPs, die von Fachleuten<br />

per Video unterstützt werden<br />

10<br />

39<br />

Roboter-Unterstützung bei<br />

OPs und Eingriffen<br />

19<br />

25<br />

Quelle: Bitkom Research, 2022


4<br />

Wechselwirkungen von Arzneimitteln zu<br />

vermeiden.<br />

Die Digitalisierung unterstützt bei Diagnose und Behandlung.<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>4.0</strong><br />

Innovationen in der Versorgung sollen assistierte<br />

Telemedizin in Apotheken und den <strong>Gesundheit</strong>skiosken<br />

bringen. Bis 2026 wiederum soll<br />

es in mindestens 60 Prozent der hausärztlich<br />

unterversorgten Regionen eine Anlaufstelle für<br />

assistierte Telemedizin geben. Chronisch Kranke<br />

werden zudem über digitalisierte Disease-<br />

Management-Programme (dDMG), die integraler<br />

Bestandteil der digitalen <strong>Gesundheit</strong>sanwendungen<br />

(DiGA) sein sollen, unterstützt.<br />

Daten für die Forschung<br />

Als zweiten Part der Digitalisierungsstrategie hat<br />

das Kabinett das <strong>Gesundheit</strong>sdatennutzungsgesetz<br />

auf den Weg gebracht. Das Gesetz soll<br />

dafür sorgen, dass <strong>Gesundheit</strong>sdaten leichter für<br />

gemeinwohlorientierte Zwecke verwendet werden<br />

können. „Zukunftsweisende Forschung wird erst<br />

dadurch möglich.“ Deutschland habe zwar viele<br />

gute Projekte und Köpfe für medizinische Forschung.<br />

„Eigentlich ist alles da. Aber uns fehlen<br />

die Daten“, so Lauterbach. Werde dieses „Datendefizit“<br />

nicht beseitigt, verliere Deutschland weiter<br />

Anschluss an die internationale Spitze, also<br />

an Länder wie die USA, Großbritannien oder auch<br />

Israel, die bei Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz<br />

(KI) inzwischen weit voraus seien.<br />

Pseudonymisierte Daten aus der elektronischen<br />

Patientenakte, Abrechnungsdaten der Krankenkassen<br />

und Informationen aus dem Krebsregister<br />

sollen künftig besser verknüpft werden.<br />

Die systematische Auswertung von medizinischen<br />

Daten trägt künftig dazu bei, Krankheiten<br />

früher zu erkennen, individuell ausgerichtete<br />

Therapien zu ermöglichen und neue Heilungschancen<br />

zu eröffnen. Eine zentrale Datenzugangs-<br />

und Koordinierungsstelle erleichtert<br />

Forschenden den Zugang zu den Daten. Bis<br />

Ende 2026 sollen mindestens 300 Forschungsvorhaben<br />

mit <strong>Gesundheit</strong>sdaten durch das<br />

„Forschungsdatenzentrum <strong>Gesundheit</strong>“ realisiert<br />

werden. Patienten können selbst darüber<br />

entscheiden, ob sie ihre Daten aus der ePA der<br />

Forschung zur Verfügung stellen. „Moderne Medizin<br />

basiert auf Digitalisierung und Daten. Ihre<br />

Vorteile zu nutzen macht Behandlungen besser“,<br />

sagte Lauterbach bei der Vorstellung seiner<br />

Digitalisierungsstrategie.<br />

Klar ist: Die von Lauterbach vorgestellte Strategie<br />

ist ein wichtiger Schritt Richtung Aufbruch<br />

in eine digitalisierte Zukunft des <strong>Gesundheit</strong>swesens.<br />

Klar ist aber auch: Allein diese Maßnahmen<br />

machen Deutschland noch lange nicht<br />

zum Vorreiter in Sachen Digitalisierung. E-Rezept<br />

und digitale Patientenakte sind in anderen<br />

westlichen Ländern seit vielen Jahren Standard.<br />

Zudem braucht es für ein auf Big-Data- und KI-<br />

Auswertung basierendes <strong>Gesundheit</strong>ssystem<br />

auch mehr als eine digitale Patientenakte, in der<br />

Befunde per PDF gesammelt werden.<br />

Einheitliche Standards schaffen<br />

„Wir haben zwar viele Daten, aber eigentlich<br />

haben wir sie nicht. Denn wenn man sie nutzen<br />

will, brauchen wir sie in einer hohen Qualität und<br />

strukturiert“, erklärt Jared Sebhatu, Vorstand der<br />

digital health transformation eG. Das bedeutet:<br />

Bevor aus den in Praxen und Krankenhäusern<br />

erzeugten Datenbergen Wissen wird, bevor die<br />

Potenziale und Synergien für die Menschen, die<br />

damit arbeiten müssen, nachvollziehbar werden,<br />

steht erst einmal viel Arbeit an: Die Daten müssen<br />

vereinheitlicht, strukturiert und so gesammelt und<br />

aufbereitet werden, dass sie mit verschiedenen<br />

Systemen automatisch ausgelesen, erfasst und<br />

analysiert werden können. Und: Es müssen auch<br />

Alle mitmachen. Die Voraussetzung erfolgreicher<br />

Digitalisierung ist die Einigung auf einheitliche<br />

Standards und ihre Nutzung. Sind diese nicht<br />

vorhanden, gibt es auch keine brauchbaren Auswertungen<br />

zum Nutzen aller. Der medizinische<br />

Fortschritt wird gebremst. „Das große Mehrwertversprechen<br />

der Digitalisierung ist, dass wir es<br />

schaffen, die richtige Information zum richtigen<br />

Zeitpunkt an die richtige Person zu bringen“, sagt<br />

Sebhatu. „Wenn wir das geschafft haben, werden<br />

wir auch sehen, dass wir positive Versorgungseffekte<br />

erzeugen können.“<br />

<br />

iStock / Everyday better to do everything you love<br />

„Sofortnachrichten statt Fax”<br />

Werbebeitrag – Interview<br />

Ekkehard Mittelstaedt verantwortet<br />

bei Arvato Systems den Vertrieb<br />

des TI-Messenger-Dienstes<br />

tim+. Mittelstaedt erläutert, wie<br />

Sofortnachrichten die Versorgung<br />

im <strong>Gesundheit</strong>swesen maßgeblich<br />

verändern werden.<br />

Ekkehard Mittelstaedt, warum<br />

braucht es überhaupt einen<br />

Messenger-Dienst im <strong>Gesundheit</strong>swesen?<br />

Aktuell befinden wir<br />

uns in der Situation, dass im Tagesgeschäft<br />

Telefon und Fax die<br />

Kommunikationsmittel der Wahl<br />

sind. Das schleppende Tempo ist<br />

für die heutige Zeit unfassbar, beispielsweise<br />

bei einer Nachfrage<br />

des Pflegedienstes beim behandelnden<br />

Arzt zur akuten Wundversorgung.<br />

Es geht wertvolle Zeit<br />

verloren. Das muss und wird sich<br />

mit tim+ ändern.<br />

Worin genau liegt der Fortschritt?<br />

Ob Dokumenten- oder Antragsversand<br />

sowie Videokonsil zwischen<br />

Arzt, Pflegekraft und Patient: Die<br />

Zukunft der intersektoralen <strong>Gesundheit</strong>skommunikation<br />

gehört<br />

Messenger-Diensten. Eindeutig<br />

zum Patientenwohl, aber auch um<br />

medizinisches Fachpersonal zu<br />

entlasten. Wir haben allein 420.000<br />

praktizierende Ärztinnen und Ärzte<br />

und über 83 Millionen Patientinnen<br />

und Patienten. Da wird schnell<br />

deutlich, wie viel Zeit und Budget<br />

sich hier künftig sparen lässt.<br />

Wie steht es um die Sicherheit<br />

der Patientendaten? Zuallererst:<br />

tim+ bietet allen Beteiligten im<br />

<strong>Gesundheit</strong>ssystem eine rechtsund<br />

datensichere Kommunikation<br />

– intersektoral und in Echtzeit.<br />

Damit haben wir jetzt die Chance,<br />

flächendeckend eine effiziente Infrastruktur<br />

aufzubauen, um sensible<br />

Daten zur Patientenversorgung<br />

auszutauschen. So selbstverständlich,<br />

wie wir Sofortnachrichten<br />

schon heute in anderen Lebensbereichen<br />

nutzen und schätzen.<br />

Ekkehard Mittelstaedt,<br />

Manager Business Development and<br />

Sales bei Arvato Systems<br />

www.arvato-systems.de/branchen/<br />

branchen-im-ueberblick/<br />

gesundheitswesen/ti-messenger


5<br />

Nächste Wachstumsphase mit neuem CEO<br />

Werbebeitrag – Unternehmensporträt<br />

Ein Konsortium unter der Führung<br />

von Ardian, einem weltweit<br />

führenden privaten Investmenthaus,<br />

wird die Anteile an Dedalus,<br />

einem führenden europäischen<br />

Anbieter von Software für das<br />

<strong>Gesundheit</strong>swesen, vom Gründer<br />

Giorgio Moretti erwerben und seinen<br />

Anteil so um weitere 19 Prozent<br />

erhöhen. Vorbehaltlich der<br />

üblichen Genehmigungen durch<br />

die zuständigen Behörden wird<br />

das Konsortium nach Abschluss<br />

der Transaktion indirekt einen<br />

Anteil von 92 Prozent am Unternehmen<br />

halten, während Moretti<br />

einen Anteil von sechs Prozent<br />

und einen Sitz im Board behält.<br />

„Nach einer langen Reise, die vor<br />

40 Jahren in Florenz begann, ist es<br />

für Dedalus an der Zeit zu expandieren.<br />

Diese Vereinbarung wird<br />

dem Unternehmen helfen, im Einklang<br />

mit unserer Mission weiter in<br />

Innovation zu investieren. Alberto<br />

Calcagno wird starke Fähigkeiten<br />

und neue Energie in die Geschäftstätigkeit<br />

der Gruppe und die künftige<br />

strategische Entwicklung einbringen.<br />

Ich werde zusammen mit<br />

meinem langjährigen Partner Three<br />

Hills weiterhin Aktionär von Dedalus<br />

bleiben und den neuen CEO und<br />

das Projekt des Unternehmens voll<br />

unterstützen“, sagt Moretti.<br />

Vertrautes bleibt<br />

Die nun getroffene Vereinbarung<br />

zielt darauf ab, Dedalus in einer<br />

neuen Phase der Expansion zu<br />

begleiten. „Ardian ist fest entschlossen,<br />

Dedalus in der nächsten<br />

Wachstumsphase zu unterstützen,<br />

in der das Unternehmen seine Kunden<br />

bedienen und seine Mission,<br />

die <strong>Gesundheit</strong>sversorgung für über<br />

500 Millionen Patienten weltweit<br />

zu verbessern, erfüllen will. Ardian<br />

und ich möchten Giorgio Moretti<br />

für seine Vision und Umsetzung seit<br />

unserer ersten Investition danken”,<br />

so Marco Bellino, Managing Director<br />

bei Ardian Buyout.<br />

Im Rahmen dieses Wachstumsplans<br />

wurde Alberto Calcagno,<br />

ehemaliger CEO des italienischen<br />

ICT-Unternehmens Fastweb, das<br />

in den letzten zehn Jahren ein beträchtliches<br />

konstantes Wachstum<br />

verzeichnen konnte, mit Wirkung<br />

Alberto Calcagno,<br />

CEO Dedalus Group<br />

vom 18. Oktober zum neuen CEO<br />

ernannt. „Ich freue mich sehr, bei<br />

Dedalus einzusteigen und die ehrgeizigen<br />

Wachstumspläne des<br />

Unternehmens voranzutreiben. Die<br />

Softwarebranche im <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

hat heute das Privileg, den<br />

entscheidenden digitalen Wandel<br />

anzuführen, um das Wohlergehen<br />

von Millionen von Patienten zu verbessern.<br />

Die Mission von Dedalus<br />

ist es, diesen Wandel so stark wie<br />

möglich zu beschleunigen und umzusetzen”,<br />

so Calcagno.<br />

Andrea Fiumicelli, der Dedalus in<br />

den letzten Jahren geleitet und<br />

durch mehrere strategische Fusionen<br />

und Übernahmen maßgeblich<br />

zur Weiterentwicklung des Unternehmens<br />

beigetragen hat, wurde<br />

zum Chairman ernannt. „In den<br />

letzten vier Jahren haben wir unser<br />

Softwareportfolio erfolgreich umgestaltet<br />

sowie Vertriebs- und Liefertätigkeiten<br />

in 25 Ländern aufgebaut.<br />

Diese neue Führungsstruktur stärkt<br />

unser Engagement für unseren Auftrag<br />

und unsere künftigen Kunden.<br />

Unser Ziel ist es, schnellere Innovationen<br />

und qualitativ hochwertige<br />

Dienstleistungen zu liefern, der<br />

beste Arbeitgeber in der Branche<br />

zu sein und die Ambitionen unserer<br />

Aktionäre zu erfüllen”, freut er sich<br />

auf die neue Aufgabe.<br />

Entwicklung mit starken<br />

Partnern<br />

Die 1982 von Giorgio Moretti in Florenz<br />

gegründete Dedalus Group<br />

ist der führende Anbieter von<br />

Software für das <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

und die Diagnostik in Europa.<br />

Sie unterstützt weltweit die digitale<br />

Transformation von 6.700<br />

<strong>Gesundheit</strong>sorganisationen und<br />

5.700 Laboren und Diagnosezentren<br />

und verarbeitet ihre Lösungen<br />

für mehr als 540 Millionen Menschen<br />

weltweit. Das Angebot von<br />

Dedalus unterstützt das gesamte<br />

Continuum of Care und bietet offene,<br />

auf Standards basierende<br />

Lösungen für jeden Akteur des Ökosystems<br />

im <strong>Gesundheit</strong>swesen, um<br />

eine bessere Versorgung auf einem<br />

gesünderen Planeten zu bieten.<br />

Ardian hat seit 2016 in mehreren<br />

Schritten in Dedalus investiert und<br />

eine starke M&A-Strategie unterstützt,<br />

die das Unternehmen zu<br />

einem europaweit führenden Unternehmen<br />

in seinem Sektor gemacht<br />

hat. Eines der weltweit führenden<br />

privaten Investmenthäuser verwaltet<br />

im Auftrag von mehr als 1.470<br />

Kunden weltweit ein Vermögen von<br />

156 Milliarden US-Dollar. Mit einer<br />

umfassenden Expertise in den Bereichen<br />

Private Equity, Real Assets<br />

und Credit kann das Unternehmen<br />

eine breite Palette an Anlagemöglichkeiten<br />

anbieten und flexibel<br />

auf die unterschiedlichen Bedürfnisse<br />

seiner Kunden eingehen. Ardian<br />

Customized Solutions erstellt<br />

maßgeschneiderte Portfolios, die<br />

es institutionellen Kunden ermöglichen,<br />

die von ihnen gewünschte<br />

Mischung von Vermögenswerten zu<br />

bestimmen und Zugang zu Fonds zu<br />

erhalten, die von führenden Drittanbietern<br />

verwaltet werden. Private<br />

Wealth Solutions bietet spezielle<br />

Dienstleistungen und Zugangslösungen<br />

für Privatbanken, Family<br />

Offices und private institutionelle<br />

Anleger weltweit.<br />

Die wichtigste Aktionärsgruppe<br />

von Ardian sind aber die 1.050 Mitarbeitenden<br />

in 16 Niederlassungen<br />

in Europa, Nord- und Südamerika,<br />

Asien und dem Nahen Osten. Sie<br />

haben sich den Grundsätzen des<br />

verantwortungsvollen Investierens<br />

verschrieben und sind entschlossen,<br />

das Finanzwesen zu einer Kraft<br />

des Guten in der Gesellschaft zu<br />

machen. Ziel von Ardian ist es, eine<br />

hervorragende Anlageperformance<br />

in Verbindung mit hohen ethischen<br />

Standards und sozialer Verantwortung<br />

zu erzielen.<br />

www.dedalusgroup.de<br />

Weitere Informationen unter www.digitale-gesundheit-info.de


6<br />

Doktor KI<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>4.0</strong><br />

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ | VON KATHARINA LEHMANN<br />

Künstliche Intelligenz hat längst Einzug in den<br />

medizinischen Alltag gehalten. In Zukunft<br />

könnte die Technologie Ärztinnen und Ärzte<br />

noch besser unterstützen und Pflegende weiter<br />

entlasten. Überflüssig wird menschliches Fachpersonal<br />

aber nicht.<br />

In knapp zehn Prozent der deutschen Krankenhäuser<br />

unterstützt KI schon heute bei der<br />

Auswertung von Röntgen- oder MRT-Bildern.<br />

In acht Prozent komme Virtual Reality für<br />

Trainingszwecke oder im OP-Bereich zum<br />

Einsatz, haben der Digitalverband<br />

Bitkom und der Ärzteverband<br />

Hartmannbund in einer Umfrage<br />

ermittelt. Überhaupt<br />

hilft algorithmengestützte KI<br />

Ärzten bei der Früherkennung<br />

verschiedener Krebsarten oder<br />

102,7<br />

Milliarden US-Dollar<br />

werden voraussichtlich<br />

bis 2028 durch Künstliche<br />

Intelligenz im <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

erwirtschaftet.<br />

Quelle: MarketsandMarkets, 2023<br />

assistiert in Form von Robotik bei Operationen.<br />

Für die Diagnostik wird KI unter anderem<br />

in der Augenheilkunde, der Dermatologie, der<br />

Krebsmedizin, der Pathologie und in der Radiologie<br />

eingesetzt. Künftig könnte sie auch Biopsien,<br />

zum Beispiel von Hirntumoren, ersetzen,<br />

indem sie durch Abgleichen von Bilddaten<br />

nach genetischen Charakteristika des Tumors<br />

sucht. Auf Intensivstationen verbessert KI die<br />

Überwachung, indem sie rund um die Uhr Daten<br />

erhebt und auswertet. Und in der Pflege übernimmt<br />

KI automatisierte Prozesse und Routinearbeiten,<br />

vereinfacht so zeitaufwendige Abläufe<br />

und optimiert Therapien.<br />

Mehr Zeit für das Wesentliche<br />

Grundsätzlich handelt es sich bei KI um<br />

Computerprogramme, die aus riesigen Datenmengen<br />

Informationen filtern und zu bestimmten<br />

Zwecken nutzen können – etwa um<br />

krankhaftes von gesundem Gewebe zu unterscheiden.<br />

Das erleichtert Ärzten und Pflegenden<br />

Diagnostik, Behandlung und Verwaltung<br />

und entlastet. So bleibt Zeit für die wirklich<br />

wichtige Arbeit am kranken Menschen. „Die<br />

Ärzte und Ärztinnen der Zukunft werden Hand<br />

in Hand mit KI arbeiten“, glaubt Julia Schnabel,<br />

die als Professorin für Computational Imaging<br />

and AI in Medicine der TU München und am<br />

Helmholtz Zentrum forscht. „Ärzte werden viel<br />

mehr mit KI lernen, bereits im Studium. Und sie<br />

werden lernen, damit zu arbeiten.“<br />

Dass die KI aber wirklich eigenständig Diagnosen<br />

erstellt, davon sind wir noch weit entfernt,<br />

weiß dagegen Sarah Teichmann, Mitbegründerin<br />

und Co-Leiterin des internationalen Forschungsprojekts<br />

Human Cell Atlas und Leiterin der Abteilung<br />

Zellgenetik am Wellcome Sanger Institute<br />

in Cambridge, Großbritannien. „Ich denke, dass<br />

genetische Diagnosen in den nächsten fünf Jahren<br />

höchstens als unterstützendes Instrument<br />

dienen werden. Was danach passieren wird, ist<br />

unklar.“ Zwar gebe es im Bereich der Krebs-Genomik<br />

immer mehr Modelle, die bereits zur Vorhersage<br />

von Risiken eingesetzt werden. „Trotzdem<br />

kann KI den Arztberuf nicht ersetzen.“ <br />

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Ein Tablet reicht aus, um Fehlstellungen/-haltungen<br />

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Bei Risiken und Nebenwirkungen<br />

<strong>Gesundheit</strong>seinrichtungen zunehmend im Visier<br />

von Cyberkriminellen.<br />

7<br />

CYBERSICHERHEIT | VON KATHARINA LEHMANN<br />

Immer öfter werden <strong>Gesundheit</strong>seinrichtungen<br />

Ziel von Cyberattacken. Viele Unternehmen<br />

sind jedoch nicht ausreichend vor Gefahren<br />

aus dem virtuellen Raum geschützt – auch weil<br />

das Geld fehlt.<br />

Alarm in der urologischen Klinik in Planegg bei<br />

München: Im Januar 2021 verschafften sich<br />

Cyberkriminelle Zugang zur Krankenhaus-IT, verschlüsselten<br />

die Daten und verlangten Lösegeld<br />

für die Freigabe. Das Spezialkrankenhaus zahlte<br />

– auch zum Schutz seiner Patientinnen und Patienten.<br />

Denn die könnten zu Schaden kommen,<br />

weil dringende Behandlungen verschoben werden<br />

müssten oder wichtige Informationen – etwa<br />

Daten über Allergien, andere Medikamente oder<br />

Vorerkrankungen, die in früheren Gesprächen<br />

oder Behandlungen gesammelt wurden – nicht<br />

verfügbar wären.<br />

Unter Cybererpressern hat sich inzwischen<br />

herumgesprochen, dass Krankenhäuser bereit<br />

sind, Lösegelder für die Freigabe verschlüsselter<br />

Daten und Systeme zu zahlen. Weil die Cyberattacke<br />

direkt das Leben von Kranken bedroht,<br />

kommen sie den Forderungen eher nach als Industrie<br />

oder Dienstleister. So nehmen die Angriffe<br />

auf <strong>Gesundheit</strong>seinrichtungen stetig zu:<br />

Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Cyber-<br />

Security-Vorfälle weltweit um 38 Prozent – im<br />

<strong>Gesundheit</strong>ssektor gar um 74 Prozent, ergab<br />

der Security Report 2023 von Check Point Software<br />

Technologies. Derzeit sind es vor allem die<br />

oben beschriebenen Ransomware-Angriffe, die<br />

den Krankenhäusern das Leben schwer machen.<br />

Insbesondere Unternehmen der kritischen Infrastruktur<br />

(KRITIS), zu denen Krankenhäuser mit<br />

mehr als 30.000 vollstationären Patientinnen<br />

und Patienten pro Jahr zählen, seien nach Angaben<br />

des Bundesamts für Sicherheit in der<br />

Informationstechnik (BSI) gefährdet.<br />

Absolute Sicherheit gibt es nicht<br />

<strong>Gesundheit</strong>seinrichtungen, weiß auch Norbert<br />

Butz, Leiter des Dezernats Digitalisierung in der<br />

<strong>Gesundheit</strong>sversorgung bei der Bundesärztekammer,<br />

geraten „immer mehr in den Fokus,<br />

Ziel einer Cyberattacke zu werden“. Grund sei<br />

die fortschreitende digitale Vernetzung zwischen<br />

Kliniken, Arztpraxen, Versicherungen und anderen<br />

<strong>Gesundheit</strong>seinrichtungen – damit stiegen<br />

auch die Risiken. Zwar gelte: Absolute Sicherheit<br />

vor Cyberattacken gibt es nicht, und „es gehört<br />

zur Redlichkeit, das nicht zu versprechen“.<br />

Gleichzeitig ermahnt Butz alle Beteiligten, die<br />

Cybersicherheit ernst zu nehmen.<br />

Das Problem: Deutsche Kliniken müssen ihre<br />

IT-Sicherheit selbst finanzieren. Angesichts<br />

der knappen Budgets, mit denen sich gerade<br />

der Tagesbetrieb aufrechterhalten lässt, ist das<br />

eine kaum zu bewältigende Herausforderung.<br />

Zwischen fünf und sieben Prozent des IT-Budgets<br />

sollten gängigen Best Practices zufolge in<br />

die Cybersicherheit fließen. In Deutschland investieren<br />

Krankenhäuser aber nur einen Bruchteil<br />

davon tatsächlich in entsprechende Strukturen.<br />

Das bleibt auch in den Einrichtungen nicht unbemerkt.<br />

So gaben bei einer Studie des Digitalverbands<br />

Bitkom aus dem vergangenen Jahr 74<br />

Prozent der befragten Ärztinnen und Ärzte an,<br />

dass Krankenhäuser ihrer Meinung nach häufig<br />

nicht genügend vor Cyberattacken geschützt<br />

seien. 66 Prozent sorgen sich konkret bezüglich<br />

Cyberangriffen. Unter den niedergelassenen und<br />

angestellten Ärztinnen und Ärzten in Praxen und<br />

Versorgungszentren ist die Angst vor Cyberangriffen<br />

mit 83 Prozent sogar noch größer. 82<br />

Prozent sagen zudem, Praxen seien häufig nicht<br />

ausreichend geschützt.<br />

Schutz weiter ausbauen<br />

„IT-Sicherheitsstandards sind gesetzlich sowohl<br />

für Krankenhäuser als auch für Arztpraxen<br />

jeglicher Größe geregelt“, betont Bitkom-Hauptgeschäftsführer<br />

Bernhard Rohleder.<br />

„Die Umsetzung dieser Vorgaben wird offenkundig<br />

sehr ernst genommen.“ Wichtig sei es,<br />

Geräte- und Betriebsausfälle zu vermeiden<br />

und sensible Patientendaten zu schützen. Um<br />

das Risiko gefährlicher, IT-bedingter Betriebsunterbrechungen<br />

weiter zu minimieren und die<br />

Versorgungssicherheit zu gewährleisten, gibt<br />

die EU eine Reihe von Mindeststandards für<br />

die IT-Sicherheit vor. So muss die Aktualisierung<br />

der Richtlinie zur Sicherheit von Netz- und<br />

Informationssystemen (NIS 2) – die Grundlage,<br />

um Cybersicherheit und Resilienz von Unternehmen<br />

und kritischen Infrastrukturen gegen<br />

Hackerattacken zu steigern – bis Oktober 2024<br />

umgesetzt werden.<br />

<br />

iStock / kaptnali<br />

Weitere Informationen unter www.digitale-gesundheit-info.de<br />

Online-Identifikation im<br />

<strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

Sicher identifizieren dank Online-Ausweis<br />

Werbebeitrag – Produktporträt<br />

Nachdem bereits 2019 mit dem<br />

Digitalen Versorgungsgesetz die<br />

Einführung der Patientenakte beschlossen<br />

wurde, hat das Bundeskabinett<br />

kürzlich das „Gesetz zur<br />

Beschleunigung der Digitalisierung<br />

des <strong>Gesundheit</strong>swesens“ –<br />

kurz DigiG – beschlossen.<br />

Die Grundvoraussetzungen für den<br />

Zugang zur elektronischen <strong>Gesundheit</strong>skarte<br />

und Patientenakte<br />

sowie den Austausch von <strong>Gesundheit</strong>sdaten<br />

sind dabei natürlich<br />

sichere digitale Identitäten und<br />

eine sichere Infrastruktur für den<br />

Datenaustausch.<br />

Verbindliche gesetzliche Verordnungen,<br />

wie zum Beispiel die<br />

sogenannte eIDAS-Verordnung, in<br />

der unter anderem Regelungen zu<br />

elektronischen Identitäten festgelegt<br />

sind, oder die Initiative zur<br />

Koordinierung und Digitalisierung<br />

der Sozialversicherung, zeigen<br />

deutlich auf, dass die Thematik<br />

nicht rein national betrachtet werden<br />

kann.<br />

Der Online-Ausweis ist die Grundlage<br />

für die <strong>Gesundheit</strong>sID, die den<br />

Zugang zu Online-<strong>Gesundheit</strong>sanwendungen<br />

erleichtern soll. Für die<br />

Anmeldung zur <strong>Gesundheit</strong>sID, die<br />

sich in einer App auf dem Smartphone<br />

befindet und zum Beispiel<br />

die Nutzung von eRezept oder<br />

ePatientenakte ermöglicht, ist eine<br />

sichere Identifikation unerlässlich.<br />

Zugelassen sind hierfür der Online-Ausweis<br />

oder die elektronische<br />

<strong>Gesundheit</strong>skarte (eGK) mit<br />

PIN. Zur Verwendung der <strong>Gesundheit</strong>sID<br />

können dann über die App<br />

auch biometrische Merkmale, wie<br />

zum Beispiel der Gesichtsscan am<br />

Smartphone, genutzt werden. Ab<br />

2024 besteht die gesetzliche Verpflichtung,<br />

den Versicherten eine<br />

<strong>Gesundheit</strong>sID anzubieten, die<br />

Nutzung ist natürlich freiwillig.<br />

Die Anwendung Governikus unterstützt<br />

den sicheren Zugang zu ePa<br />

und eGK dank sicherer Identitäten<br />

und Online-Ausweis.<br />

www.governikus.de/loesungen/itplanungsrat/anwendung-governikus


8<br />

Im Fluss bleiben<br />

Herzleiden mit digitalen Technologien aufspüren<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>4.0</strong><br />

DIGITALISIERUNG UND MIKROZIRKULATION |<br />

VON JENS BARTELS<br />

In Deutschland gibt es im internationalen<br />

Vergleich sehr viele Todesfälle durch Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen. Dabei lassen sich<br />

Auffälligkeiten wie etwa Mikrozirkulationsstörungen<br />

medizinisch und durch gesunde<br />

Lebensweise besser vorbeugen. Wichtige<br />

Helfer bei der Erkennung und Behandlung<br />

sind digitale Technologien.<br />

Im westeuropäischen Vergleich erreicht<br />

Deutschland bei der durchschnittlichen Lebenserwartung<br />

nur hintere Ränge. Zu diesem Ergebnis<br />

kommt eine gemeinsame Studie des Bundesinstituts<br />

für Bevölkerungsforschung (BiB) und<br />

des Max-Planck-Instituts für demografische<br />

Forschung. Für die Studie wurden die Sterbefälle<br />

nach Todesursache in Deutschland mit<br />

sechs ausgewählten Ländern verglichen. Im Vergleich<br />

zu Vorreiterländern bei der Verlängerung<br />

der Lebenserwartung wie Japan, Spanien oder<br />

der Schweiz schneidet die Bundesrepublik gerade<br />

bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen schlecht<br />

ab. „Dass Deutschland bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

deutlich zurückliegt, ist Anlass<br />

zur Sorge, da diese heutzutage als weitgehend<br />

Die Digitalisierung bietet<br />

große Chancen bei Vorbeugung<br />

und Behandlung von<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />

vermeidbar gelten“, erklärt Mortalitätsforscher<br />

Pavel Grigoriev vom BiB die Ergebnisse. Die Befunde<br />

lassen darauf schließen, dass es Defizite<br />

bei der Vorbeugung in diesem Bereich gibt. Zu<br />

späte Diagnosen erschweren zudem eine erfolgreiche<br />

Behandlung. Klar muss sein: Durch eine<br />

bessere Vorbeugung von Krankheiten könnten<br />

nicht nur <strong>Gesundheit</strong>skosten gespart, sondern<br />

auch das Wohlbefinden der Bevölkerung gesteigert<br />

werden.<br />

Digitale Hilfsmittel nutzen<br />

Große Chancen bei der Vorbeugung und Behandlung<br />

von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verspricht<br />

die Digitalisierung in der Medizin. Zum<br />

Beispiel können Wearables wie Smartwatches<br />

und Fitness-Tracker verwendet werden, um<br />

Daten wie Herzfrequenz, Blutdruck und Aktivitätsniveau<br />

zu sammeln. Diese Daten können<br />

dann von Ärzten und anderen medizinischen<br />

Fachkräften verwendet werden, um die Diagnose<br />

und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

zu verbessern. Ein weiteres gutes<br />

Beispiel für die neuen digitalen Möglichkeiten<br />

im <strong>Gesundheit</strong>sbereich ist die Telemedizin. Sie<br />

ermöglicht es Patientinnen und Patienten, von zu<br />

Hause aus mit medizinischem Personal zu kommunizieren.<br />

Dadurch lässt sich bei Erkrankungen<br />

des Herzes schnell auf medizinische Hilfe zugreifen;<br />

verschiedene Symptome lassen sich<br />

besser verwalten.<br />

Mehrere Risikofaktoren<br />

Dies kann Menschen auch bei Mikrozirkulationsstörungen<br />

weiterhelfen. Grundsätzlich bezeichnet<br />

die Mikrozirkulation in der Medizin<br />

die Durchblutung der kleinsten Blutgefäße wie<br />

Kapillaren, Arteriolen und Venolen. Sie stellt die<br />

Verbindung zwischen dem arteriellen und dem<br />

venösen System her und führt das Blut in die<br />

unmittelbare Nähe der Zellen, sodass die verbliebene<br />

Strecke klein genug für den Stoffaustausch<br />

per Diffusion ist.<br />

Ganz unterschiedliche Faktoren können die<br />

Mikrozirkulation beeinflussen. Dazu gehört,<br />

dass sich mit zunehmendem Alter die Elastizität<br />

der Blutgefäße verringert und dadurch der Blutfluss<br />

beeinträchtigt werden kann. Auch Krankheiten<br />

wie Diabetes und Bluthochdruck oder<br />

ein ungesunder Lebensstil wie regelmäßiger<br />

Zigarettenkonsum, mangelnde Bewegung oder<br />

eine ungesunde Ernährung schädigen mitunter<br />

die Blutgefäße und beeinflussen die Mikrozirkulation<br />

negativ.<br />

Auswirkungen auf das Herz<br />

Gerade im Herz spielt die Mikrozirkulation<br />

eine besonders wichtige Rolle. Eine gestörte<br />

Mikrozirkulation ist im Herz-Kreislauf-System<br />

Auslöser für verschiedene Herzerkrankungen<br />

einschließlich Herzinsuffizienz und ischämische<br />

Herzkrankheiten. Gleichzeitig besteht<br />

die Möglichkeit, dass sich eine gestörte Mikrozirkulation<br />

auch negativ auf bestehende Herzerkrankungen<br />

auswirkt. Die frühzeitige Diagnose<br />

und Behandlung von Durchblutungsstörungen<br />

kann das Risiko der Entwicklung solcher Krankheiten<br />

signifikant reduzieren.<br />

<br />

SCHON GEWUSST?<br />

Allein am plötzlichen Herztod sterben<br />

jedes Jahr in Deutschland laut dem<br />

aktuellen „Deutschen Herzbericht<br />

2022“ der Deutschen Herzstiftung<br />

über 65.000 Menschen. Ausgelöst<br />

wird der „Sekundentod“ durch gefährliche<br />

Herzrhythmusstörungen,<br />

sogenannte ventrikuläre Rhythmusstörungen<br />

aus der Herzkammer (zum<br />

Beispiel Kammerflimmern). In der<br />

Mehrzahl gehen diesen langjährigen<br />

Herzerkrankungen eine koronare Herzkrankheit,<br />

Herzinsuffizienz oder Herzmuskelerkrankungen<br />

voraus. Aber<br />

auch eine verschleppte Herzmuskelentzündung,<br />

angeborene Herzfehler<br />

und genetisch bedingte Erregungsleitungsstörungen<br />

im Herz können<br />

zu bedrohlichen Rhythmusstörungen<br />

führen, die dem plötzlichen Herztod<br />

unmittelbar vorausgehen. „Um die<br />

hohe Sterblichkeit durch plötzlichen<br />

Herztod und Schlaganfall als Folge von<br />

Herzrhythmusstörungen und anderen<br />

Herzerkrankungen einzudämmen, erfordert<br />

es die Anstrengung aller an der<br />

medizinischen Versorgung von Patienten<br />

mit Herzrhythmusstörungen beteiligten<br />

Fachdisziplinen: der Kardiologie,<br />

Herzchirurgie, Kinderkardiologie<br />

und der Herz-Kreislauf-Prävention<br />

und -Rehabilitation“, betont Prof. Dr.<br />

Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender<br />

der Deutschen Herzstiftung.<br />

iStock / Rasi Bhadramani


More Health. More Life.<br />

Die nächste Generation<br />

<strong>Gesundheit</strong>: BEMER Evo.<br />

Sie wollen etwas für sich tun, Körper und<br />

Geist unterstützen, Ihr Wohlbefinden fördern?<br />

Die gute Nachricht: Mit der innovativen BEMER<br />

Anwendung können Sie in nur 2 x 8 Minuten täglich<br />

die Durchblutung der kleinen und kleinsten Blutgefäße<br />

unterstützen, damit Zellen optimal versorgt<br />

werden können. 1 2 Die noch bessere Nachricht: Mit<br />

dem neuen BEMER Premium-Set Evo gelingt das<br />

besonders leicht.<br />

Wissenschaftlich erforscht:<br />

__ Durch die Optimierung einer eingeschränkten<br />

Durchblutung, kann der<br />

BEMER dem Körper dabei helfen,<br />

dass das Blut wieder da ankommt,<br />

wo es gebraucht wird 1 2<br />

__ BEMER kann das allgemeine Wohlbefinden<br />

fördern 2<br />

Erleben Sie das neue, intuitive Steuergerät und die<br />

komfortablen Applikatoren für verschiedene Anforderungen,<br />

in denen 25 Jahre Erfahrung und noch<br />

mehr Liebe fürs Detail stecken.<br />

__ BEMER kann zur Erhöhung der<br />

Lebensqualität beitragen 2<br />

Erfahren Sie mehr auf<br />

www.bemergroup.com<br />

1 Klopp, R. C., Niemer, W., & Schulz, J. (2013). Wirkungen einer physikalischen Stimulierung der spontanen<br />

arteriolären Vasomotion bei Rehabilitanden unterschiedlichen Alters. Journal of Complementary and Integrative<br />

Medicine, 10(Suppl), S15-S22.<br />

2 Bohn, W., Hess, L., & Burger, R. (2013). The effects of the “physical BEMER® vascular therapy”, a method<br />

for the physical stimulation of the vasomotion of precapillary microvessels in case of impaired microcirculation,<br />

on sleep, pain and quality of life of patients with different clinical pictures on the basis of three<br />

scientifically validated scales. Journal of Complementary and Integrative Medicine, 10(Suppl), S5-S12.


10<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>4.0</strong><br />

KOMMENTAR<br />

Das 42-Milliarden-Euro-Potenzial<br />

Zugegeben, so ein bisschen digital ist unser <strong>Gesundheit</strong>ssystem<br />

ja schon. Immerhin buchen wir inzwischen<br />

immer mehr Arzttermine online oder konsultieren Ärzte<br />

und Therapeutinnen per Videochat. Das ist nicht nur<br />

bequem und vereinfacht unser Leben genauso<br />

wie das der Menschen, die im <strong>Gesundheit</strong>ssystem<br />

arbeiten. Es spart auch<br />

Geld. So verringerten Online-Terminbuchungen<br />

die Kosten im <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

um 400 Millionen Euro;<br />

Videokonsultationen ersparten bis<br />

zu 300 Millionen Euro, so die Ergebnisse<br />

einer Studie der Unternehmensberatung<br />

McKinsey aus dem<br />

vergangenen Jahr. Insgesamt liegt das<br />

Einsparpotenzial aber gerade bei der<br />

Telemedizin fast zwanzigmal höher – heben könnten<br />

Ärzte das auch, wenn die Zahl der telemedizinisch behandelten<br />

Personen nicht auf 30 Prozent begrenzt wäre.<br />

In Summe liegt das Einsparpotenzial, das die konsequente<br />

und durchdachte Digitalisierung des<br />

<strong>Gesundheit</strong>swesens bereithielte, bei bis zu<br />

42 Milliarden Euro. Der Betrag entspricht<br />

etwas mehr als einem Zehntel der jährlichen<br />

Gesamtausgaben von etwa<br />

343 Milliarden Euro. Tatsächlich eingespart<br />

wurden – auch aufgrund des<br />

eher schleppenden Voranschreitens<br />

des digitalen Wandels – seit 2018<br />

lediglich rund 1,4 Milliarden Euro pro<br />

Jahr. Die Motivation zu mehr Tempo bei<br />

der Digitalisierung sollte also hoch sein.<br />

Michael Gneuss<br />

Chefredakteur<br />

IMPRESSUM<br />

Projektmanager Philipp Stöhr, philipp.stoehr@reflex-media.net Redaktion Jens<br />

Bartels, Michael Gneuss, Katharina Lehmann Layout Lydia Krüger, grafik@reflexmedia.net<br />

Fotos iStock / Getty Images, Coverbild iStock / NatalyaBurova Druck<br />

BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH V.i.S.d.P. Redaktionelle Inhalte Michael Gneuss,<br />

redaktion@reflex-media.net Weitere Informationen Pit Grundmann, pit.grundmann@reflex-media.net,<br />

Reflex Verlag GmbH, Hackescher Markt 2–3, D-10178 Berlin,<br />

T +49 (0)30 / 200 8949 0, www.reflex-media.net<br />

Diese Publikation des Reflex Verlages erscheint am 27. November 2023 im Handelsblatt.<br />

Der Reflex Verlag und die Handelsblatt Media Group & Co. KG sind rechtlich getrennte<br />

und redaktionell unabhängige Unternehmen. Inhalte von Werbebeiträgen wie<br />

Unternehmens- und Produktporträts, Interviews, Advertorials, Anzeigen sowie Gastbeiträgen<br />

und Fokusinterviews geben die Meinung der beteiligten Unternehmen beziehungsweise<br />

Personen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht<br />

verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.<br />

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www.governikus.de<br />

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Austraße 15<br />

9495 Triesen<br />

Principality of Liechtenstein<br />

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