Die Kraft des Evangeliums 4/2023

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31 ANDACHTEN Warum Christus kam Joel R. Beeke & William Boekestein Um zerbrochene Herzen zu verbinden Der britische Prediger Alexander MacLaren aus dem 19. Jahrhundert sagte: »Kein Mensch wird jemals viel für die Welt tun, dem nicht die Ohren geöffnet wurden, um ihre traurige Musik zu hören.«1 Als der fleischgewordene Sohn Gottes hörte Jesus die traurige Musik der Welt. Er hatte »Mitleid … mit unseren Schwachheiten« (Hebr. 4,15) und erfuhr aus erster Hand, dass die Welt voller Sünde und Leid ist. Deshalb ist die Ankündigung Jesu, dass Er gekommen ist, um Jesaja 61 zu erfüllen, Musik in den Ohren derer, die zerbrochenen Herzens sind. Jedes Kind Gottes hat schon einmal gespürt, wie seine Seele am Staub klebt und vor Kummer weint (Ps. 119,25.28). Durch die Umstände können wir von Hoffnungslosigkeit überwältigt werden. Das Leben in der sündigen Welt 1 Alexander MacLaren: »Expositions of Holy Scripture« lastet schwer auf unseren Herzen. Zu diesem Kummer gesellt sich noch der Schmerz, der durch die Verfolgung seitens der Gottlosen entsteht. Der Psalmist legt davon Zeugnis ab: »Meine Tränen sind meine Speise bei Tag und bei Nacht, weil man täglich zu mir sagt: Wo ist [nun] dein Gott?« (Ps. 42,4). Gott sei Dank, dass Christus gekommen ist, um all die Zerbrochenheit in den Herzen der Gläubigen zu heilen! Das Kommen Jesu und Sein Wirken in Wort und Tat weisen auf den Tag hin, an dem alles wiederhergestellt wird, an dem »Gott abwischen [wird] alle Tränen von [den] Augen« Seines erlösten Volkes. In Offenbarung 21,4 heißt es weiter: »… und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.« Die Verheißung Jesu, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, ist ein besonderer Trost für die Kinder Gottes, die über ihre Sünden trauern. 8 | Die Kraft des Evangeliums 4/2023
Ein zerbrochenes Herz beklagt seine Unreinheit und bittet den Herrn, es zu reinigen (Ps. 51,9). Davids Herz war zum Beispiel nach seinem schändlichen moralischen Fehltritt zerbrochen. Er wusste, dass er nicht nur gegen Bathseba und Urija gesündigt hatte, sondern auch gegen den Herrn. Mindestens fünfzehnmal in Psalm 51 verwendet er Worte, die die Art seiner Sünde spezifizieren: »Übertretungen« (V. 3.5); »Schuld« (V. 4.7); »Sünde« (V. 4-7.11); »böse« (V. 6), und »Blutschuld« (V. 16). Davids Herz wurde durch das Empfinden seiner Sünde zerbrochen. Er hatte das Gefühl, als hätte Gott ihm die Knochen zerschlagen (V. 10). Wegen seiner Schuld lastete Gottes Hand schwer auf ihm; er spürte die Art von Austrocknung und Durst, die mit einer solchen Schuld einhergeht, und sagte: »… sodass mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürr wird« (Ps. 32,4). Dennoch wusste David, dass Gott sein Herz heilen würde. So schrieb er: »Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst Du, o Gott, nicht verachten« (Ps. 51,19). Der Unterschied liegt in der Reaktion des Herzens auf die Regierung Christi. In Psalm 2 wehren sich die Völker gegen die Herrschaft Christi. In Jesaja 42 unterwerfen sich die Heiden Ihm und warten sehnsüchtig auf Sein Gesetz, Seine Lehre. Christus ist sowohl ein starker Herrscher als auch ein sanfter Heiland. Gegenüber denjenigen, die zerbrochenen Herzens sind, ist Er sanft; für diejenigen, die sich Ihm widersetzen, ist Er ein zermalmender Kriegsmann. In Christus ist sowohl die Freundlichkeit als auch die Macht Gottes erschienen. Ein liebender Ehemann wird seine Frau sanft umarmen, wenn sie einen harten Tag hinter sich hat. Aber er ist bereit, jeden zu bekämpfen, der ihr etwas zuleide tut. Da wir wissen, dass wir in Christus einen solchen »Ehemann« bzw. »Bräutigam« haben, sollten wir die Haltung eines geknickten Schilfrohrs einnehmen, das sich zur Erde niederbeugt, als ob es Ihm huldigen wollte. »Fühlt euer Elend, trauert und heult! ... Demütigt euch vor dem Herrn, so wird Er euch erhöhen« (Jak. 4,9-10). In der hebräischen Version von Jesaja 61,1 heißt es wörtlich, dass Christus diejenigen »verbindet«, die zerbrochenen Herzens sind. Was für ein schönes Bild ist das für Christus, der Menschen heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und ihre Wunden verbindet (Ps. 147,3; vgl. Lk. 10,34). Seine sanfte Berührung als Arzt der Seelen wurde in der Weissagung beschrieben: »Das geknickte Rohr wird Er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird Er nicht auslöschen« (Jes. 42,3; vgl. Mt. 12,20). Dieses Bild von der zärtlichen Fürsorge Jesu ist besonders beeindruckend, wenn man bedenkt, dass Er in der Heiligen Schrift auch als kämpfender König dargestellt wird. In Psalm 2 heißt es, dass der Messias die Völker mit der Strenge der göttlichen Gerechtigkeit regieren wird. Christus wird sie »mit eisernem Zepter zerschmettern, wie Töpfergeschirr sie zerschmeißen!« (V. 9). Dann können wir mit David singen: »Du gibst mir den Schild Deines Heils, und Deine Rechte stützt mich, und Deine Herablassung macht mich groß.« Psalm 18,36 Bestell-Nr.: 875.210 Kunstledereinband Goldpägung Goldschnitt 216 Seiten Preis: 19,90 € 4-farbig voiceofhope.de | 9
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