Die Kraft des Evangeliums 4/2023
Aus dem Inhalt • Euer Herz erschrecke nicht! • Warum Christus kam • Ratlosigkeit • Eine Ehe mit Gott im Zentrum • Gott in einer Krippe • Jeden Morgen neue Gnade • Biblische Erziehung • VOH-Konferenz 2024
Aus dem Inhalt
• Euer Herz erschrecke nicht!
• Warum Christus kam
• Ratlosigkeit
• Eine Ehe mit Gott im Zentrum
• Gott in einer Krippe
• Jeden Morgen neue Gnade
• Biblische Erziehung
• VOH-Konferenz 2024
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Jesu Zurechtweisung der Jünger bedeutete nicht<br />
etwa: »Ihr törichten Jünger, als erfahrene Fischer<br />
hättet ihr doch auf eure Erfahrung vertrauen<br />
können!« Nein, Seine Kritik implizierte:<br />
»Ihr hattet doch den Sohn Gottes im Boot, den<br />
Schöpfer Galiläas und den Herrscher über Wind<br />
und Wellen; aber ihr habt Mir nicht vertraut.«<br />
Ihre Umstände machten sie blind für die Gegenwart<br />
ihres Retters. Statt von Glauben erfüllt zu<br />
sein, waren sie voller Angst.<br />
GLAUBEN HABEN<br />
Allzu oft denken wir, dass der Glaube etwas<br />
Passives sei, vielleicht weil wir davon sprechen,<br />
Christus »aufzunehmen«. Der Glaube hat aber<br />
auch aktive Dimensionen. Unsere weisen geistlichen<br />
Vorfahren sprachen <strong>des</strong>halb vom »tätigen<br />
Glauben«, d. h. vom Ausüben <strong>des</strong> Glaubens, vom<br />
Festhalten an den Verheißungen Gottes, indem<br />
wir unseren Blick auf Christus ausrichten und<br />
auf alles, was Er ist (vgl. Hebr. 3,1; 12,2).<br />
Beachte also den Rat, den Jesus in Johannes<br />
14,1 den beunruhigten Herzen gibt: »Glaubt an<br />
Gott und glaubt an Mich!«<br />
»Euer Herz erschrecke nicht!« Erstens, weil Gott eure<br />
Sicherheit ist: »Der Name <strong>des</strong> HERRN ist ein starker<br />
Turm; der Gerechte läuft dorthin und ist in Sicherheit«<br />
(Spr. 18,10); »Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein<br />
Helfer, bewährt in Nöten« (Ps. 46,2). Kein Wunder,<br />
dass Martin Luther immer zu seinem Freund<br />
Philipp Melanchthon sagte, wenn sie entmutigt<br />
waren: »Komm, Philipp, lass uns den 46. Psalm<br />
singen!« Folglich überrascht es auch nicht, dass<br />
das Lied »Ein’ feste Burg ist unser Gott«, in dem<br />
Luther diesen Psalm verarbeitet hat, zur Hymne<br />
der Reformation wurde.<br />
<strong>Die</strong> Worte Jesu an Seine Jünger enthalten eine<br />
gewisse Logik: »Glaubt an Gott und glaubt an Mich!«<br />
Gott wird ihre Zuflucht sein – das wissen sie bereits;<br />
sie kennen Psalm 46 gewiss von Kindheit<br />
an. Nun aber sind sie schon seit drei Jahren bei<br />
Zuvor erschienen im Tabletalk Magazine.<br />
© 2021 by Sinclair B. Ferguson, Ligonier Ministries<br />
Verwendung mit Genehmigung.<br />
Jesus. Sie haben allen Grund, Ihm ebenfalls zu<br />
vertrauen und ihre Sicherheit in Ihm zu finden.<br />
Sie haben die mächtigen Taten gesehen, die ihn<br />
als den verheißenen Messias auswiesen. Sie haben<br />
gehört, wie Er von Seiner einzigartigen Beziehung<br />
zu Seinem Vater im Himmel sprach.<br />
So wie Er in die Welt gekommen ist, um sie zu<br />
retten (vgl. Joh. 3,16), so verlässt Er nun die Welt,<br />
um ihnen in der Gegenwart <strong>des</strong> Vaters »eine Stätte<br />
zu bereiten«: »Im Haus Meines Vaters sind viele Wohnungen;<br />
wenn nicht, so hätte Ich es euch gesagt. Ich gehe<br />
hin, um euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn Ich hingehe<br />
und euch eine Stätte bereite, so komme Ich wieder<br />
und werde euch zu Mir nehmen, damit auch ihr seid, wo<br />
Ich bin« (Joh. 14,2–3).<br />
Achte hier auf die kraftvolle Logik unseres<br />
Herrn, denn die Stärke <strong>des</strong> Glaubens liegt darin,<br />
sie zu erfassen:<br />
• Jesu Handeln: Ich verlasse euch.<br />
• Jesu Erklärung: Ich gehe hin, um euch eine<br />
Stätte im Haus Meines Vaters zu bereiten.<br />
• Jesu Schlussfolgerung: Ich werde also zu euch<br />
zurückkehren, um euch nach Hause zu holen.<br />
Erkennst du die Logik? Was die Theologen als<br />
Christologie bezeichnen (wer Jesus ist und was<br />
Er tut), ist die Grundlage für die Soteriologie,<br />
d. h. die Lehre vom Heil (wie Sein Werk in rettender<br />
Weise auf unser Leben angewandt wird). Es<br />
lohnt sich, diesen Aspekt zu betonen: <strong>Die</strong> <strong>Kraft</strong><br />
<strong>des</strong> Glaubens liegt nicht in uns selbst oder gar im<br />
Glauben selbst, sondern in Christus und der Logik<br />
<strong>des</strong> <strong>Evangeliums</strong>. Und selbst ein schwacher<br />
Glaube hat als Objekt, auf das er ausgerichtet ist,<br />
diesen starken Christus.<br />
Welch eine Geduld und Gelassenheit zeigt unser<br />
Herr hier im Kontext überwältigender Nöte! Seine<br />
Liebe zu Seinen Jüngern ist so groß, dass Er<br />
sich offenbar mehr Gedanken um ihre Not macht<br />
als um Seine eigene Not. Das ist der Grund, warum<br />
die Jünger – und wir mit ihnen – ihm uneingeschränkt<br />
und vorbehaltlos vertrauen können.<br />
voiceofhope.de | 7