Die Kraft des Evangeliums 4/2023

31. DEZEMBER
N
un,
Gottes Werk in dir ist ein Prozess, nicht ein Ereignis.
Seine Umgestaltung zeigt sich nicht in drei oder vier großen Momenten
des Lebens, sondern durch das ganze Leben hindurch.
es ist wieder einmal diese Zeit gekommen – die Jahreswende, die Zeit großer Vorsätze, die
von der Hoffnung auf eine unmittelbare und bedeutende Veränderung des persönlichen Lebens
angetrieben werden.
Aber die Realität ist, dass nur wenige Menschen, die den Entschluss gefasst haben, von nun an
ein verändertes Leben zu führen, darin Erfolg hatten. Nur wenige korpulente Menschen sind aufgrund
eines einzigen Augenblicks der Entschlossenheit schlank und gesund geworden. Nur wenige Menschen,
die tief verschuldet waren, haben ihren finanziellen Lebensstil aus dem Grund geändert, weil
sie sich dazu entschlossen haben, dies zu tun, als das alte Jahr in das neue überging. Und nur wenige
Ehen wurden mit einem einzigen dramatischen Entschluss verändert.
Ist Veränderung wichtig? Ja, das ist sie für uns alle. Ist Engagement dafür unerlässlich? Natürlich!
Auf verschiedene Weise wird unser aller Leben von unserem Engagement geprägt. Aber das Wachstum
in der Gnade, dessen Fundament allein die Heilige Schrift ist, setzt seine Hoffnung nicht auf große Ereignisse
der Veränderung. Tatsache ist, dass Gottes verwandelndes Werk der Gnade in Seinen Kindern
eher ein alltäglicher Prozess ist als eine Reihe von einigen wenigen großen Ereignissen. Persönliche
Herzens- und Lebensveränderung ist immer ein Prozess. Und wo findet dieser Prozess statt? Er findet
dort statt, wo du und ich jeden Tag mit Gott leben. Er verändert unser Herz und unsere Gesinnung Tag
für Tag durch Sein Wort, das in der Stille gelesen und in der Gemeinde gelehrt und gepredigt wird.
Die meisten von uns werden nur drei oder vier bedeutsame Entscheidungen in ihrem Leben
treffen, und einige Jahrzehnte nach unserem Tod werden sich die Menschen, die wir zurücklassen,
schwerlich an unser Leben erinnern. Du und ich leben in zahlreichen kleinen Momenten, in denen
unser Handeln offenbar machen wird, ob wir in Christi Bild verändert wurden und werden. Wenn Gott
nicht unsere Gesinnung durch Sein Wort umgestaltet und es die kleinen Dinge unseres Lebens nicht
bestimmt, dann gibt es keine Hoffnung auf Veränderung.
Unsere tägliche Lebensweise ist von grundlegender Bedeutung, weil es gerade die alltäglichen
Gedanken, Worte und Handlungen sind, in denen wir leben und in denen sich unser Glaube bewähren
muss. Das ist der Punkt, an dem ein »Christsein«, das auf großen drastischen Momenten basiert,
uns in die Sackgasse bringt. Es kann dazu führen, dass wir die Bedeutung der kleinen Momente des
Lebens unterschätzen und die Gnade der »kleinen Veränderung«, die der Herr uns täglich bereithält,
geringachten. Deshalb bemerken wir die Sünden oft nicht, die im alltäglichen Leben offenbar werden.
Wir versäumen es, die Gnade zu suchen, die Gott uns in Christus darreicht. Du siehst, das Wesen eines
Menschen wird nicht in zwei oder drei großen Ereignissen seines Lebens geprägt, sondern durch das
ganze Leben hindurch. Das veränderte Wesen, das sich im Alltag zeigt, beeinflusst auch die Art und
Weise, wie wir auf die großen Ereignisse des Lebens reagieren. Und was macht eine Umgestaltung
des Wesens möglich? Die unnachgiebige, verwandelnde Gnade Gottes, die Er uns in der täglichen
Gemeinschaft mit Ihm schenkt.
Für weitere Studien: Johannes 1,16
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