KölnerLeben Dezember 2023 - Februar 2024

Ratgeber 43
Vorsicht!
Falsche
Handwerker
Illustration: Mirco Tomicek
Sie kommen in Arbeitskluft.
Wenn sie gehen, fehlen Hab
und Gut.
Freitagvormittag, 11 Uhr. Es klingelt an der Tür. Ein
sympathischer junger Mann steht vor Ihrer Haustüre
und stellt sich als Mitarbeiter der Stadtwerke vor. Im
Auftrag Ihres Vermieters muss er kurz den Wasserfluss
sowie den Zählerstand bei Ihnen überprüfen, dauert
nicht lange. Sie lassen den Mann herein und begleiten
ihn ins Badezimmer. Der Bitte, den Wasserfluss zu
beaufsichtigen, während er selbst den Wasserdruck
in der Küche und Toilette kontrolliert, kommen Sie
nach. Etwas später ist der nette Handwerker wieder
weg und mit ihm auch Ihr Bargeld, mehrere Schmuckgegenstände
und wichtige Dokumente.
So oder so ähnlich ist es 2022 mehr als 200 Personen
allein in Köln ergangen. Sie alle wurden Opfer der Betrugsmasche
des „Falschen Handwerkers“. Laut Kriminalstatistik
der Polizei Köln setzte sich der Trend zu
Diebstahls- und Betrugsstraftaten „zum Nachteil von
älteren Menschen“, wie es im Fachjargon heißt, durch
falsche Handwerker auch in diesem Jahr fort.
Die beliebtesten Betrugsmaschen der falschen Handwerker:
> Heizungsmonteur-Trick
Die Täter klingeln an Wohnungstüren vorwiegend älterer
Menschen und geben sich als Heizungsmonteure
aus, die angeblich die Heizkörper kontrollieren wollen.
> Wasserwerker-Trick
„Die Wohnung unter Ihnen hat einen Wasserschaden,
die Ursache könnte ein Rohrbruch in Ihrer Wohnung
sein, wir müssten dies bei Ihnen kontrollieren.“ So
oder so ähnlich geben sich Täter als Wasserwerker aus.
Weitere Betrugsmaschen an der Haustür:
> Teppichbetrug
Den Opfern werden minderwertige Teppiche für viel
KölnerLeben Heft 6 | 23
Geld oder die Reinigung der Teppiche, die sich bereits
in der Wohnung des Opfers befinden, angeboten.
> Zettel-/Wasserglas-Trick
Fremde wollen für angeblich nicht angetroffene Nachbarn
eine Nachricht hinterlassen. Dazu fragen sie nach
Stift und Papier und drängen auf eine Schreib unterlage
in der Wohnung oder bitten das Opfer, die Nachricht
selbst zu verfassen.
Täterinnen täuschen eine Schwangerschaft, Übelkeit
oder die Notwendigkeit einer Arzneimitteleinnahme
vor und bitten um ein Glas Wasser.
Diese dargestellten Maschen dienen nur einem Zweck:
Sie sollen abgelenkt werden, um Ihnen in der Wohnung
befindliches Bargeld, Schmuck, elektronische
Kleingeräte oder wichtige Dokumente zu entwenden.
Unser Appell an Sie:
Lassen Sie nur Personen oder Handwerker herein, die
Sie selbst bestellt haben oder die von der Hausverwaltung
angekündigt worden sind. Lassen Sie grundsätzlich
keine Fremden in Ihre Wohnung.
Bleiben Sie aufmerksam! Geben Sie die Tipps an
Ihre Familie, Ihren Freundeskreis und an Bekannte
weiter! Schützen Sie sich und andere!
Im Notfall: Wählen Sie die 110!
Sie haben Fragen zum Thema?
Dann melden Sie sich beim Seniorentelefon der
Polizei Köln unter 0221 / 229-22 99.
Weitere Informationen zur Seniorenprävention
der Polizei Köln:
https://koeln.polizei.nrw/seniorenpraevention
und https://polizei.nrw/senioren