Verfahrenstechnik 12/2023

ZERTIFIZIERTE SICHERHEIT
RÜCKKÜHLER FÜR DIE
VERFAHRENSTECHNIK
Ein Hersteller aus Pfinztal bei Karlsruhe stellt diverse Teile mittels additiver
Fertigung (3-D-Druck) her. Das Verfahren macht es möglich, defekte Bauteile für
verfahrenstechnische Anlagen zügig zu ersetzen und Produktinnovationen
schneller voranzutreiben. Ein weiteres Zertifikat für sein 3-D-Druckverfahren
sorgt nun für noch mehr Planungssicherheit.
Mit additiver Fertigung lassen sich Komponenten mit
komplexen Geometrien herstellen und dadurch
Ausfallzeiten reduzieren. Rosswag aus Pfinztal stellt
unter anderem Rückkühler im 3-D-Druckverfahren
her. Diese gelten als sogenannte Bauteil-Halbzeuge, weil sie erst
im weiteren Prozess unter anderem durch den Anbau von Flanschen
fertiggestellt werden. Die additiv gefertigten Bauteil-Halbzeuge
für unter großem Druck stehende Prozesse entstehen bei
Rosswag aus Nickelbasisstahl im LPBF-Verfahren (Laser Powder
Bed Fusion). Das Schmelzverfahren setzt kohärentes Laserlicht
ein, um das Bauteil auf einer Pulverschicht aus Metallpulver
schichtweise einzuschmelzen.
Schicht für Schicht entsteht somit das Gesamtbauteil, wodurch
auch komplexe Bauteile mit mehreren Funktionen abgebildet
werden und das auch in Losgröße Eins. Die späteren Rückkühler
sind leistungsstark und können ihre Arbeit bis zu 1.000 °C und
unter geringem Abfall des Drucks erledigen. Obwohl sie kleiner
als herkömmlich hergestellte Wärmetauscher sind, erbringen sie
eine um den Faktor 4 höhere Leistung als diese. Grund dafür sind
größere Kühlflächen innerhalb des Rückkühlers, denn durch das
LPBF-Verfahren können komplexe Geometrien mit größerer
Kühlfläche hergestellt werden. Bislang gebräuchliche Herstellungsverfahren
sind nicht in der Lage, diese Leistungssteigerung
mit zusätzlicher Flächenverkleinerung zu erzielen.
30 VERFAHRENSTECHNIK 2023/12 www.verfahrenstechnik.de