LeseProbe: PlusPerfekt Edition Business - Wellbeing 2024

SELFCARE
mer. Also auch im Homeoffice. Oder
im Homeoffice erst recht?
Im Homeoffice tatsächlich erst recht.
Und zwar deshalb, weil das Herz bei
mangelnder Bewegung weniger Blut
in Arme und Beine pumpt und unsere
Gliedmaßen schneller auskühlen. Wer
sowieso schon einen niedrigen Blutdruck
hat, wird noch mehr an kalten
Füßen leiden und zusätzlich kalte
Hände bekommen. Auch ein Mangel
an Vitamin D, Magnesium, Kalium
oder Eisen, kann für ein vermehrtes
Kälteempfinden verantwortlich sein.
Frauen, die extrem unter kalten Füßen
leiden, sollten ihr Blut, ihre Gefäße
und auch die Schilddrüse untersuchen
lassen. Hormonelle Störungen
wie eine Schilddrüsenunterfunktion
können die Wärmeregulation des
Körpers maßgeblich beeinflussen.
Wärme durch Tanz und Tee
Sind körperliche Ursachen ausgeschlossen
und die Füße bleiben kalt,
hier einige Tipps gegen die Kälte in
den Gliedmaßen:
- Achte immer auf deine Schuhe,
auch zu Hause am Schreibtisch. Enge
Schuhe drücken die Kapillaren ab,
also die kleinsten Blutgefäße. Damit
wird die Durchblutung der Füße eingeschränkt.
Außerdem fehlt in zu engen
Schuhen der Platz für eine isolierende
Luftschicht.
- Auch die regelmäßige Flüssigkeitsaufnahme,
vor allem von Wasser und
Kräutertee spielt eine Rolle und ist
insbesondere bei bereits vorhandenen
Venenproblemen wichtig. Wer schnell
friert, sollte Ingwertee bevorzugen.
Die im Ingwer enthaltenen Gingerole
Buch-Tipp:
Venusvenen. So werden Frauenbeine
gesund, stark & schön.
Bastei Lübbe Verlag, 18 Euro
sorgen nachweislich für einen wärmenden
Effekt im Körper. Minztee
solltest du dagegen wegen seiner kühlenden
Wirkung besser weglassen.
- Wenn die Situation im Homeoffice
oder dein Job selbst dich gerade
stresst, kann Baldriantee helfen – Baldrian
ist immer gut bei Stress und
Angstzuständen. Indirekt kann er
deshalb auch bei kalten Füßen Linderung
bringen. Schließlich sagen wir
nicht ohne Grund, dass wir kalte Füße
bekommen, wenn Angst und Nervosität
uns zu schaffen machen.
- Auf der Stelle joggen, tanzen, hüpfen:
Alles, was uns ins Schwitzen und damit
den Kreislauf in Schwung bringt,
ist erlaubt und gut. Den Puls kurz auf
mehr als 100 Herzschläge in der Minute
hochzujagen, wärmt enorm.
Staubsaugen & Sex
Immer wieder ist es die Bewegung, die
den größten Unterschied macht. Die
WHO empfiehlt Erwachsenen zwischen
18 und 64 Jahren, sich pro Woche
mindestens 150 bis 300 Minuten
zu bewegen.
150 Minuten sind gerade mal etwas
mehr als 20 Minuten am Tag. Selbst
großen Bewegungsmuffeln sollte es
möglich sein, dieser Mindestempfehlung
zu folgen. Schließlich reden
wir nicht über Sport, sondern über
zunächst Bewegung im Alltag. Jeder
Schritt zählt – gerade für alle, die im
Homeoffice arbeiten. Auch Staubsaugen,
Putzen und der Gang zum Briefkasten
zählen zur Bewegung. Nicht
zu vergessen: der Sex. Dabei werden
nicht nur Kalorien verbraucht, sondern
auch noch Glückshormone ausgeschüttet.
*) DKW-Report 2022
Über die Autorin
Dr. Kerstin Schick ist als Gefäßchirurgin
und Phlebologin Mitinhaberin einer Gemeinschaftspraxis.
Sie ist Vorstandsmitglied
in verschiedenen Berufs- und
Fachverbänden und engagiert sich für
Frauen in der Chirurgie.
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