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Jahresbericht 2021 - Stiftung Deutschland

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ORGANISATION<br />

Markus Leitner, Gutsleiter auf Gut Aiderbichl Kärnten mit Stier Manni.<br />

Markus Leitner, Gutleiter Gut Aiderbichl Kärnten<br />

Wie lange arbeitest du schon auf Gut Aiderbichl? Ich<br />

habe am 01. September 2008 am Hauptgut in Salzburg<br />

angefangen.<br />

Was hat dich damals dazu bewogen für Gut Aiderbichl<br />

zu arbeiten? Der Grundgedanke von Michael Aufhauser:<br />

die Begegnungsstätte von Mensch und Tier. Dass<br />

Tiere ein Recht darauf haben, bis zu ihrem natürlichen<br />

Lebensende leben zu dürfen, dass sie Gefühle haben.<br />

Das möchte ich auch nach wie vor anderen vermitteln,<br />

sie überzeugen. Und natürlich meine eigene Liebe zu<br />

den Tieren, die ich habe, seit ich denken kann.<br />

Was gefällt dir an deinem Job? Das Arbeiten mit und<br />

für die Tiere, für die Tiere da zu sein. Jeden Abend,<br />

auch an schlechten Tagen, ins Bett zu gehen und immer<br />

ein gutes und erfüllendes Gefühl zu haben, Sinnvolles<br />

geleistet zu haben. Das Beobachten der Tiere,<br />

denn auch wenn diese für andere fast gleich aussehen<br />

mögen, so hat doch jedes einzelne seinen eigenen<br />

Kopf und Charakter. Genau wie wir Menschen gleicht<br />

kein Tier dem anderen.<br />

Was war dein Highlight in all diesen Jahren?<br />

Da gibt es viele, sehr viele. Am prägendsten für mich<br />

waren die fast zwei Jahre Arbeit am Hauptgut, die<br />

Tiere, aber auch die Menschen. Einmal musste ich eine<br />

Führung mit beeinträchtigten Kindern machen. Früher<br />

bin ich solchen Personen aus dem Weg gegangen,<br />

weil sie mir so leid taten und ich das nicht anschauen<br />

konnte. Während der Führung veränderte sich alles, für<br />

Mitleid blieb keine Zeit. Einige gaben mir die Hand und<br />

wollten sie nicht mehr loslassen, sie waren voll bei mir<br />

und den Tiergeschichten. Sie waren alle so fröhlich und<br />

dankbar – jedes der Kinder auf seine eigene Art. Am<br />

Abend dieses Tages saß ich noch lange auf der Bank<br />

vor dem Hauptstall und sah über die Hügel bis zum<br />

Wallersee und dachte über dieses Ereignis nach. Dass<br />

am Ende doch alle Lebewesen gleich sind, und trotz<br />

allen Widrigkeiten ein Recht darauf haben, zu leben.<br />

Auch jeder Neuzugang hier am Hof ist für mich ein<br />

Highlight. Wie leer und hoffnungslos viele der Tiere bei<br />

uns ankommen und sich dann doch nach gewisser Zeit<br />

entfalten und jedes seinen eigenen Charakter auslebt.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2021</strong><br />

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