Jahresbericht 2021 - Stiftung Deutschland
Heimatlose Hunde in Rumänien. Hilfe für Straßenhunde in Europa. Schon seit Beginn an ist eines der zentralen Themengebiete Gut Aiderbichls die Rettung obdachloser Hunde. Die grausamen Hundetötungen in Spanien sind einer der Auslöser für die Gründung der Tierschutzgemeinschaft durch Michael Aufhauser. Sein Ziel damals schon: die Öffentlichkeit auf diese Tötungen aufmerksam zu machen, und selbst unzählige Hunde zu retten. Dieser Aufgabe hat sich Gut Aiderbichl heute noch verschrieben. So gibt es beispielsweise in Rumänien noch über eine halbe Million heimatloser Hunde. Tausende von ihnen enden in Tötungsstationen oder zweifelhaften Tierheimen. Die bei uns verbotene Kettenhaltung ist üblich. Nach wie vor zählt Rumänien zu den ärmsten Ländern Europas. Wirtschaftliche Krisen bedrohen Existenzen und führen zu einer rasant steigenden Zahl an ausgesetzten Haustieren. Dieser Tatsache geschuldet, sind die Kapazitäten der staatlichen Tierheime begrenzt. Nur für wenige Tage wird streunenden Hunden in den Heimen Zuflucht gewährt, bei Unvermittelbarkeit werden sie nach zwei Wochen eingeschläfert. Zudem fehlen finanzielle Mittel, um die Kastration von obdachlosen Tieren voranzutreiben und der steigenden Zahl an Straßenhunden entgegenzuwirken. Gut Aiderbichl ist es wichtig, auch in diesen Ländern Tieren schnell und unbürokratisch zu helfen und Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung zu leisten. So veranlasst 2017 ein Notruf aus Rumänien Gut Aiderbichl dazu, 300 pflegebedürftige, streunende Hunde zu übernehmen und nahe der rumänischen Ortschaft Puchenii ein Versorgungsquartier für Straßenhunde zu errichten. Bis heute setzt das Projekt ein starkes Zeichen für den Tierschutz und verdeutlicht die Notwendigkeit von Auffangstationen für vernachlässigte Tiere. Angesichts der katastrophalen Lage der Hunde war der erste Schritt das schnelle Errichten provisorischer Gebäude, um die Tiere vor Wind und Wetter schützen zu können, sowie die sofortige ärztliche Versorgung der kranken und schwachen Tiere. Sauber, vor Kälte und Nässe geschützt und mit ausreichend Nahrung Im 2018 eröffneten Gut Aiderbichl Tierheim Rumänien bekommen Straßenhunde eine zweite Chance. 26 Gut Aiderbichl
TÄTIGKEITSBERICHT 2021 PROJEKTE versorgt, lernten diese Hunde zum ersten Mal menschliche Fürsorge kennen. Das Gut Aiderbichl Straßenhundeprojekt wurde 2018 ins Leben gerufen – 2021 wurde der erste Heimathof in Rumänien fertiggestellt. Eine groß angelegte Öffentlichkeitsarbeit rund um die Entstehung und Erhaltung des neuen Heimathofs soll die Haltung der Menschen in Rumänien zu ihren Tieren verändern. Der Hof selbst ist, wie alle unsere Güter, eine Heimat für alle notleidenden Tiere. Viele weitere sollen folgen. Gut Aiderbichl Tierretter mit einem der vielen ausgesetzten Welpen in Rumänien. Projekt: Das Kastrationsprogramm von Streunern in Rumänien Ausgangslage Ziel des Projekts 2021 Unser Wirken Ausblick Die Streuner-Situation in Rumänien ist nach wie vor ein großes Problem. Ein Umdenken in der Bevölkerung erwirken, um die unkontrollierte Vermehrung und das Leid der Straßenhunde zu stoppen. • Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung über die Themen: richtige Tierhaltung, Tiergesundheit und Prävention von Krankheiten. • Unterstützung von Hundebesitzern mit Impfungen, Entwurmungen und Spot-on Präparaten. • Wöchentliche gratis Kastrationen für Hunde und Katzen. • Seit 2018 wurden mehr als 3.000 streunende Hunde und Katzen kastriert. • Auch weiterhin werden etwa 30–40 Hunde und Katzen pro Monat kastriert. • Aufklärungsarbeit bleibt unser großes Ziel, auch nach 2021, um die Situation nachhaltig zu verbessern. Heimathof Rumänien Ausgangslage Ziel des Projekts 2021 Unser Wirken Ausblick Über eine halbe Million heimatloser Hunde in Rumänien, seit 2017 Behelfsunterkunft für Hunderte rumänischer Straßenhunde. Ausbau des Provisoriums zu einem echten Heimathof zur weiteren Rettung von Straßenhunden und der Bewahrung vor dem Tod. • Rettung von 700 Straßenhunden. • Den Tieren eine Stimme geben: Öffentlichkeitsarbeit. • Aufnehmen von Tieren in Not, Ausbau des Hundeshelters. • Vermittlung der Hunde an liebevolle Plätze. • Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung. • Vermittlung vieler notleidender Hunde. • Aufbau weiterer Heimathöfe für notleidende Tiere in ganz Europa. Jahresbericht 2021 27
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Heimatlose Hunde in Rumänien.<br />
Hilfe für Straßenhunde in Europa.<br />
Schon seit Beginn an ist eines der zentralen Themengebiete Gut Aiderbichls die Rettung obdachloser<br />
Hunde. Die grausamen Hundetötungen in Spanien sind einer der Auslöser für die Gründung der Tierschutzgemeinschaft<br />
durch Michael Aufhauser. Sein Ziel damals schon: die Öffentlichkeit auf diese<br />
Tötungen aufmerksam zu machen, und selbst unzählige Hunde zu retten.<br />
Dieser Aufgabe hat sich Gut Aiderbichl heute noch<br />
verschrieben. So gibt es beispielsweise in Rumänien<br />
noch über eine halbe Million heimatloser Hunde.<br />
Tausende von ihnen enden in Tötungsstationen oder<br />
zweifelhaften Tierheimen. Die bei uns verbotene<br />
Kettenhaltung ist üblich. Nach wie vor zählt Rumänien<br />
zu den ärmsten Ländern Europas. Wirtschaftliche<br />
Krisen bedrohen Existenzen und führen zu einer<br />
rasant steigenden Zahl an ausgesetzten Haustieren.<br />
Dieser Tatsache geschuldet, sind die Kapazitäten der<br />
staatlichen Tierheime begrenzt. Nur für wenige Tage<br />
wird streunenden Hunden in den Heimen Zuflucht<br />
gewährt, bei Unvermittelbarkeit werden sie nach zwei<br />
Wochen eingeschläfert. Zudem fehlen finanzielle Mittel,<br />
um die Kastration von obdachlosen Tieren voranzutreiben<br />
und der steigenden Zahl an Straßenhunden<br />
entgegenzuwirken.<br />
Gut Aiderbichl ist es wichtig, auch in diesen Ländern<br />
Tieren schnell und unbürokratisch zu helfen und Aufklärungsarbeit<br />
in der Bevölkerung zu leisten. So veranlasst<br />
2017 ein Notruf aus Rumänien Gut Aiderbichl<br />
dazu, 300 pflegebedürftige, streunende Hunde zu<br />
übernehmen und nahe der rumänischen Ortschaft<br />
Puchenii ein Versorgungsquartier für Straßenhunde zu<br />
errichten. Bis heute setzt das Projekt ein starkes Zeichen<br />
für den Tierschutz und verdeutlicht die Notwendigkeit<br />
von Auffangstationen für vernachlässigte Tiere.<br />
Angesichts der katastrophalen Lage der Hunde war<br />
der erste Schritt das schnelle Errichten provisorischer<br />
Gebäude, um die Tiere vor Wind und Wetter schützen<br />
zu können, sowie die sofortige ärztliche Versorgung<br />
der kranken und schwachen Tiere. Sauber, vor Kälte<br />
und Nässe geschützt und mit ausreichend Nahrung<br />
Im 2018 eröffneten Gut Aiderbichl Tierheim Rumänien bekommen Straßenhunde eine zweite Chance.<br />
26 Gut Aiderbichl