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Jahresbericht 2021 - Stiftung Deutschland

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TÄTIGKEITSBERICHT <strong>2021</strong><br />

TIERRETTUNGEN<br />

Tierrettung wegen Beeinträchtigung.<br />

Kathi. Die kleinwüchsige Kuh.<br />

Darf Größe über Leben entscheiden? Wenn eine Kuh weder als Milchkuh noch für die Mast zu gebrauchen ist,<br />

führt der Weg oft automatisch zur Schlachtung – es sei denn, jemand gibt diesem Tier eine Stimme.<br />

Gut Aiderbichl erreicht ein Hilferuf per Mail. Eine Familie bittet uns, ein Minikälbchen<br />

aufzunehmen. Kathi kommt auf einem Milchviehbetrieb zur Welt.<br />

Zwei Wochen zu früh und kleinwüchsig. Doch ihr eigener, eiserner Überlebenswille<br />

als auch Wärmelampen, Decken, Kuscheln mit den Bauersleuten<br />

und zweistündiges Füttern mit der Flasche, helfen dem Kälbchen am Leben<br />

zu bleiben. Bei der Aufnahme in Gut Aiderbichl Deggendorf ist Kathi knapp<br />

ein Jahr alt und hat die Größe eines vier bis sechs Monate alten Kälbchens.<br />

Benedikt Gruber, Verwalter in Deggendorf, schmunzelt, wenn er von Kathi<br />

erzählt: „Sie wird wohl nicht mehr allzu viel wachsen. Kathi hat allerdings ein<br />

enormes Selbstbewusstsein, genau wie eine normal gewachsene Kuh. Und<br />

sie hat immer irgendwelchen Schabernack zu bieten!“<br />

Kathi genießt ihren Auslauf im Schnee.<br />

Tierrettung aus persönlichen Gründen der Halter.<br />

Ein Platz für Herold und Jonathan.<br />

Alter und Krankheit des Besitzers sind nicht selten ein Grund, dass für ein Tier ein guter Platz auf Lebenszeit<br />

gesucht wird. Wer Tiere hält, geht davon aus, dass er diese auch versorgen kann. Inbesondere wenn er auf einem<br />

Bauernhof lebt. Doch nicht immer meint es das Schicksal gut mit uns.<br />

Als die österreichische Bäuerin ihren Hof an Sohn und<br />

Schwiegertochter übergibt, erbittet sie eine Box und<br />

kleine Weide für ihren Esel Herold und ihr Pony Jonathan.<br />

Das Paar, das in jungen Jahren im Gespann die<br />

Bauersleute mit der Kutsche gezogen hat, soll auf dem<br />

Esel Herold und Pony Jonathan.<br />

eigenen Hof den Lebensabend verbringen. Doch familiäre<br />

Streitigkeiten, eine Operation und zu guter Letzt<br />

auch noch eine Covid-19 Erkrankung, durchkreuzen<br />

die Pläne und Wünsche der alten Bäuerin. So ist es<br />

sie selbst, die sich schließlich <strong>2021</strong> an Gut Aiderbichl<br />

Henndorf wendet. Die Tierretter machen sich auf den<br />

Weg. Die Tiere werden untersucht, der Transport organisiert,<br />

das neue Zuhause der beiden unzertrennlichen<br />

Vierbeiner vorbereitet. Beide Tiere sind alt, aber gesund<br />

und in einem guten Zustand. Schnell haben sich Jonathan<br />

und Herold in ihrem neuen Zuhause eingewöhnt<br />

und genießen ihr neues Leben mit vielen anderen Ponys<br />

und Eseln. „Das war mir wichtig. Dass es die Tiere wirklich<br />

gut haben“, sagt die Bäuerin aus dem Salzburger<br />

Land. Mit diesem Wissen kann nun auch die ehemalige<br />

Besitzerin ihren Lebensabend viel besser genießen.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2021</strong><br />

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