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Ausgabe 1 | März – Mai 2023<br />
LEBE JETZT<br />
natürlich und gesund<br />
Zurück zur Natur<br />
Li(e)bellenschule<br />
Ergotherapie<br />
– Bewegung für<br />
Körper und Geist<br />
Die Naturapotheke<br />
– Propolis und Johanniskraut<br />
NUR KEIN<br />
STRESS<br />
Heiko Eich Gesundheits-Coach<br />
Ohrakupunktur<br />
– Nadelstiche, die wohltun<br />
1
2
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
die Zeit vergeht wie im Flug und schon steht Ostern<br />
wieder vor der Tür. Bunt wie der Frühling sind auch die<br />
Themen, die wir wieder für euch zusammengestellt<br />
haben. Natürlich und gesund leben bedeutet nicht nur,<br />
etwas für die eigene Gesundheit zu tun, sondern immer<br />
auch ein Stück weit Verantwortung dafür mitzutragen,<br />
dass es auch unserer Umwelt gut geht - oder besser<br />
ausgedrückt, dafür Sorge zu tragen, diese nicht noch<br />
weiter zu schädigen. Wir sollten uns immer bewusst<br />
machen, wie wertvoll Mutter Natur ist. Es heißt nicht<br />
umsonst – die beste Apotheke ist die Natur selbst. Jeder sollte sich deshalb auf seine<br />
eigene „Natürlichkeit“ besinnen. Nicht nur durch unsere Magazine möchten wir vom<br />
Team darauf hinweisen, sondern auch durch die umfangreichen Aktivitäten innerhalb<br />
unserer Community, die wir derzeit mit eurer Hilfe aufbauen. Selbst wieder aktiver<br />
werden, rauszugehen und am echten Leben teilzunehmen, etwas über die Natur und<br />
ihre Möglichkeiten zu lernen und darauf zu achten, dass sich auch unsere Nachkommen<br />
noch an ihr erfreuen können.<br />
In diesem Sinne wünschen wir euch viel Freude beim Lesen und ein gesundes sowie<br />
freudiges Osterfest!<br />
Euer Team<br />
3
40 Von der Kraft der Farben<br />
6 Ohrakupunktur<br />
24 Rezepte<br />
64 Aromatherapie<br />
12 Die Naturapotheke<br />
4
Inhalt<br />
Ausgabe 1 | März – Mai 2023<br />
3 | Editorial<br />
Gutes für Körper, Seele und Geist<br />
6 | Ohrakupunktur nach NADA-Protokoll<br />
Wichtiger Hinweis!<br />
Die Artikel zum Thema<br />
Gesundheit ersetzen<br />
keinen Besuch beim<br />
Arzt, Therapeuten oder<br />
Heilpraktiker.<br />
Sie stellen nur eine mögliche<br />
Hilfe zur Selbsthilfe dar!<br />
12 | Die Naturapotheke – Heilpflanzen und Naturprodukte (Neu)<br />
• Johanniskraut – hellt die Stimmung auf<br />
• Popolis (Bienenkraft) – ein natürliches Antibiotikum<br />
40 | Von der Kraft der Farben und des Wünschens<br />
64 | Aromatherapie – Wirkstoffe ätherischer Öle<br />
Erfahrungen und Tipps<br />
18 | Wie du deinen beruflichen Stress in den Griff bekommst…<br />
32 | Ergotherapie – ein Erfahrungsbericht<br />
46 | Das Erste Hilfe-Equipment<br />
Gesunde Ernährung<br />
24 | Rezepte zum Osterfest<br />
– unter anderem Falscher Hase (Hackbraten)<br />
Natur und Umwelt<br />
52 | Zurück zur Natur<br />
– Li(e)bellenschule in Burg-Reuland Belgien<br />
77 | Impressum<br />
5
OHR-Akupunktur<br />
nach<br />
NADA<br />
NADA-Protokoll<br />
Foto: pixabay.com<br />
6
Anwendung der Ohrakupunktur<br />
Bild: Zeitzauber Andrea Stragier<br />
Die Frage nach der inneren<br />
Bereitschaft…<br />
Nur diese kurze Frage muss<br />
beantwortet werden, dann<br />
werden Ihnen in einer Gruppe von<br />
5–20 Menschen, die gemütlich<br />
beisammensitzen, jeweils 3-5<br />
sehr feine Nadeln je 2 mm tief in<br />
den Knorpel jeder Ohrmuschel<br />
gesetzt und verbleiben dort für<br />
30-45 Minuten. Danach ziehen<br />
Sie sich die Nadeln selbst und<br />
fühlen sich unmittelbar und länger<br />
anhaltend entspannter, den<br />
Herausforderungen des Alltags<br />
besser gewachsen, schlafen<br />
erholsamer, haben weniger<br />
Schmerzen oder Suchtdruck.<br />
Klingt zu gut, um wahr zu sein?<br />
Doch genau das berichten viele<br />
Patienten nach der Ohrakupunktur<br />
nach dem NADA-Protokoll – und<br />
kommen jede Woche wieder.<br />
Sich selbst spüren…<br />
Natürlich gibt es vor dem ersten<br />
Termin ein persönliches Gespräch,<br />
Informationen zum Ablauf, zur<br />
Beantwortung von Fragen und<br />
Ihre schriftliche Einwilligung.<br />
Aber in der Gruppe selbst gibt es<br />
keinen Seelenstriptease = keine<br />
Fragen, warum man da ist, keine<br />
Gespräche, sondern Ruhe, und das<br />
ganze 30-45 Minuten.<br />
Patient*innen, die Angst vor<br />
der ersten Behandlung haben,<br />
dürfen sich auch einfach mit in<br />
den Gruppenraum setzen und<br />
ohne selbst Nadeln gesetzt zu<br />
bekommen, zusehen, was passiert.<br />
Aus meiner Erfahrung lassen sich<br />
die meisten dann doch Nadeln<br />
setzen.<br />
Und dann: Still sitzen, nicht<br />
rauchen, nicht essen, nicht trinken,<br />
nicht unterhalten. Es ist anfangs<br />
oft schwer - die Stille zu ertragen,<br />
dieses „sich selbst“ spüren<br />
auszuhalten. Aber es gelingt meist<br />
von Woche zu Woche leichter.<br />
7
Nadeln im Ohr…<br />
Bei der Akupunktur werden<br />
Metallnadeln in anatomisch genau<br />
definierte Areale oder Punkte<br />
gestochen. Die Mikroverletzung<br />
mit der Nadel setzt einen Reiz,<br />
der komplizierte biochemische<br />
und biophysikalische Reaktionen<br />
des Körpers auslöst, um die<br />
Selbstheilungskräfte des<br />
vegetativen Systems zu aktivieren<br />
(Der Ausgleich körperlicher und<br />
seelischer Funktionen ist sowohl<br />
spürbar als auch messbar).<br />
Das Ohr ist eines der Mikrosysteme<br />
des Körpers (ähnlich den<br />
Fussreflexzonen). Dies bedeutet,<br />
über das Ohr soll der gesamte<br />
Organismus behandelt werden<br />
können. Man kann es sich so<br />
vorstellen, als wäre das Ohr eine<br />
Landkarte, auf der alle körperlichen<br />
und seelischen Organfunktionen in<br />
Arealen oder Punkten abgebildet<br />
sind. Der französische Arzt Paul<br />
Nogier war einer der ersten<br />
Mediziner, der herausfand, dass<br />
die Verteilung der Reflexzonen<br />
einem in der Gebärmutter<br />
liegenden Fötus gleicht. Er testete<br />
die zu behandelnden Punkte nach<br />
Empfindlichkeit.<br />
Bei der Ohrakupunktur nach<br />
dem NADA.- Protokoll ist eine<br />
Testung nicht erforderlich, es<br />
werden kleine Areale genadelt. Es<br />
geht dabei nicht darum, gezielte<br />
Körperstörungen zu behandeln. Die<br />
standardisierte Punktekombination<br />
der Ohrakupunktur nach dem<br />
NADA-Protokoll soll körperlich<br />
und seelisch ausgleichen und<br />
stabilisierend wirken.<br />
Häufigkeit der Behandlung…<br />
Wie häufig die Behandlung<br />
durchgeführt wird, richtet sich zum<br />
einen nach den Bedürfnissen der<br />
Patient*innen, zum anderen aber<br />
auch danach, wie es organisatorisch<br />
machbar ist. Für mich als<br />
Therapeutin in eigener Praxis hat<br />
sich 1 x wöchentlich zu einer festen<br />
Uhrzeit als gut herausgestellt,<br />
es lässt sich für mich und die<br />
Patient*innen gut einrichten.<br />
Als Heilpraktikerin, spezialisiert auf<br />
ganzheitliche Gesundheitsberatung<br />
zur Prävention und (Mit-)<br />
Behandlung stressbedingter und<br />
psychosomatischer Beschwerden,<br />
setze ich seit 2019 in meiner<br />
Praxis mit großem Erfolg diese<br />
einfache, sichere, effektive und<br />
kostengünstige Therapie der<br />
Ohrakupunktur nach dem NADA-<br />
Protokoll ein – in Ausnahmefällen<br />
(zuvor Corona) im Einzeltermin,<br />
sonst in der Gruppe.<br />
Neben mir tun das über 25000<br />
Menschen in über 40 Ländern<br />
weltweit (Stand 2020), allein in<br />
Deutschland wurden (Stand 2018)<br />
über 12000 Menschen aus allen<br />
Berufen des Gesundheitswesens<br />
durch die NADA ausgebildet<br />
- in den von mir besuchten<br />
Ausbildungskursen im Übrigen -<br />
fachübergreifend Kranken- und<br />
Gesundheitspfleger*innen,<br />
Sozialarbeiter*innen, Ärzte*innen<br />
und Heilpraktiker*innen.<br />
Denn das Ziel der NADA e.V. ist<br />
es, die Behandlung nach dem<br />
NADA-Protokoll als spezifische<br />
Behandlungsmethode für<br />
Menschen mit Suchterkrankungen<br />
oder sozialen und psychischen<br />
Problemen zu etablieren.<br />
Feinste Akupunkturnadeln Kommen zur Anwendung<br />
Bild: pixabay.com<br />
8
Andrea Stragier Therapeutin<br />
Bild: Zeitzauber Andrea Stragier<br />
9
Wo die Ohrakupunktur nach NADA<br />
eingesetzt wird…<br />
Als etablierter Bestandteil des<br />
Behandlungskonzepts wird<br />
diese standardisierte Form der<br />
Ohrakupunktur eingesetzt in:<br />
• psychiatrischen und<br />
psychosomatischen Fachkliniken<br />
und Praxen:<br />
zur Unterstützung beim<br />
Entzug von Alkohol, Drogen,<br />
Medikamenten oder Nikotin,<br />
aber auch bei Essstörungen,<br />
Depressionen, Angststörungen,<br />
Traumapatienten und ADHS,<br />
• Arzt- und Heilpraktikerpraxen zur<br />
„Mitbehandlung“ und Prävention<br />
bei stressbedingten und<br />
psychosomatischen Erkrankungen<br />
und Schmerzen<br />
• Suchtberatungsstellen<br />
zur Stabilisierung und<br />
Rückfallprophylaxe,<br />
• in Ambulanzen nach Trauma,<br />
Schock und Schmerz,<br />
• in der Gesundheitsvorsorge von<br />
Betrieben bei Gestressten und<br />
„Workaholics“ zur Burn-out-<br />
Prophylaxe,<br />
• in der Flüchtlingshilfe gegen<br />
Trauma und Schock<br />
• in Justizvollzugsanstalten zur<br />
Gewaltprävention<br />
Unter www.nada-akupunktur.de<br />
sind alle Einrichtungen gelistet,<br />
da gibt es sicher auch eine in<br />
Ihrer Nähe. Trotz zahlreicher<br />
vorliegender Studien über die<br />
Wirksamkeit gilt die Methode nicht<br />
als evidenzbasiert (medizinisch<br />
fundiert).<br />
Eine spezielle Art der<br />
Ohrakupunktur…<br />
Bei der Behandlung postoperativer<br />
Schmerzen u.a. durch<br />
Ohrakupunktur entdeckte der<br />
Hongkonger Neurochirurg Dr.<br />
Wen zunächst, dass auch die<br />
Symptome eines Drogenentzugs<br />
bei Heroinsüchtigen durch<br />
Ohrakupunktur gemildert werden<br />
konnten. Dr. Michael Smith<br />
(Psychiater) und seine Mitarbeiter<br />
aus dem Lincoln Hospital in New<br />
York entwickelten das Konzept<br />
weiter und gründeten 1985 eine<br />
gemeinnützige NON-PROFIT-<br />
Organisation mit dem Namen<br />
NADA = National Acupuncture<br />
Detoxication Association.<br />
Die Methode heißt seitdem das<br />
„NADA-Protokoll“. Hervorragende<br />
klinische Studien und Erfahrungen<br />
führten 1993 zur Gründung des<br />
deutschen Vereins (NADA e.V).<br />
Ausbildung bei der NADA…<br />
Die Ausbildung nach NADA<br />
(einer geschützten Marke) kann<br />
bundesweit in 2 Kursen absolviert<br />
werden. Akupunkturerfahrung<br />
ist nicht erforderlich. Ich selbst<br />
war in Kiedrich und habe es mit<br />
einem Kurzurlaub in der herrlichen<br />
Weingegend verbunden (man<br />
nadelt sich im Seminar gegenseitig)<br />
Der Abschluss von Kurs 2 ist eine in<br />
einen schriftlichen und praktischen<br />
Teil gegliederte Prüfung. Um das<br />
Zertifikat zu erlangen, muss man 20<br />
Nadelungen unter Aufsicht eines<br />
zertifizierten NADA-Akupunkteurs<br />
nachweisen. Das Zertifikat ist 3<br />
Jahre gültig und kann durch einen<br />
Refresher Kurs verlängert werden.<br />
Weitere Infos unter<br />
www.nada-akupunktur.de<br />
Quellenangaben: Nada (deutsche<br />
Sektion e.V.) und Nada Reader<br />
Akupunktur Austria.<br />
Andrea Stragier - Heilpraktikerin -<br />
www.zeitzauber-naturheilpraxis.de<br />
OHR-Akupunktur<br />
nach<br />
NADA-Protokoll<br />
10
Nicht so schlimm, wie es aussieht,<br />
aber mit großer Wirkung.<br />
Bild: pixabay.com<br />
11
Die Naturapotheke - Heilpflanzen und Naturprodukte (Neu)<br />
Kraut<br />
Johannis-<br />
von Astrid Markgraf<br />
Immer wieder darf ich feststellen,<br />
dass in der Natur tatsächlich für<br />
alles ein Kraut gewachsen ist.<br />
Viele von Euch kennen bestimmt<br />
das Johanniskraut. Aber wisst ihr<br />
auch, wie es aussieht und wie<br />
man es sicher unter all den gelben<br />
Blüten erkennen kann?<br />
Info: Ursprünglich beheimatet<br />
ist das „Echte Johanniskraut“ in<br />
Europa, Nordafrika und<br />
Zentralasien. Mittlerweile findet<br />
man es aber beinahe weltweit und<br />
es wächst mit Vorliebe in mittleren<br />
Höhenlagen an Waldrändern und<br />
auf natürlichen Wiesen.<br />
Doch zunächst zu den<br />
Einsatzmöglichkeiten dieser<br />
vielfältigen Pflanze:<br />
Johanniskraut als Naturmedizin<br />
gegen zahlreiche Beschwerden<br />
12
Johanniskrautblüte<br />
Bekannt ist wohl schon seit der<br />
Antike, dass es gegen Depressionen<br />
bzw. depressive Verstimmungen<br />
eingesetzt wird. Dabei sorgen<br />
schon allein ihre leuchtend<br />
gelben Blüten für eine gewisse<br />
Stimmungsaufhellung, wenn<br />
man sie in der Natur betrachtet.<br />
Das Kraut wird sehr gern und oft<br />
bei Stimmungsschwankungen,<br />
Schlafstörungen und nervöser<br />
Unruhe eingesetzt. Umfangreiche<br />
wissenschaftliche Studien belegen<br />
die heilende Wirksamkeit der<br />
Pflanze.<br />
Aber Johanniskraut ist noch<br />
vielseitiger und wird auch als<br />
Heilmittel zur Behandlung von<br />
Wunden eingesetzt. Durch seine<br />
antibakteriellen Eigenschaften<br />
wird es zunehmend im<br />
Zusammenhang mit Verletzungen<br />
sowie entzündlichen Prozessen<br />
genutzt. Weiterhin ist es wirksam<br />
zur Schmerzlinderung in Bezug<br />
auf sehr nervenreiches Gewebe,<br />
wobei es auch bei Harnwegsund<br />
Menstruationsbeschwerden<br />
sehr hilfreich gegen<br />
Beschwerden eingesetzt<br />
werden kann – bzw. Linderung<br />
verspricht. Selbst bei Magen -u.<br />
Darmbeschwerden (besonders<br />
Verdauungsbeschwerden) sowie<br />
rheumatischen Beschwerden wird<br />
es empfohlen.<br />
Mangelnde Leistungsfähigkeit,<br />
Müdigkeit und Abgeschlagenheit<br />
können ein Signal dafür sein, dass<br />
die Leber evtl. geschwächt ist. Auch<br />
hier kann das Johanniskraut für<br />
Gegenmaßnahmen - zumindest<br />
begleitend - eingesetzt werden.<br />
Dies waren bei weitem<br />
noch nicht alle Vorteile und<br />
Einsatzmöglichkeiten, aber<br />
es ist ganz klar zu erkennen,<br />
Johanniskraut ist sehr vielseitig.<br />
Es kann sowohl innerlich als auch<br />
äußerlich angewandt werden.<br />
Hinweis: Es wird empfohlen, sich bei<br />
Anwendung von Johanniskraut nicht<br />
in direkte Sonnenbestrahlung zu<br />
begeben, gerade bei empfindlichen<br />
Hauttypen. Auch ersetzen meine<br />
Ausführungen keinen Besuch beim<br />
Arzt oder Heilpraktiker, wenn ernste<br />
und dauerhafte Beschwerden<br />
auftreten.<br />
Zum Aussehen von Johanniskraut:<br />
Wie schon erwähnt, kann man<br />
es an seinen leuchtend gelben<br />
Blüten erkennen. Wenn man sich<br />
aber nicht sicher ist, ob es sich<br />
nun tatsächlich um Johanniskraut<br />
handelt, gibt es noch zwei sichere<br />
Methoden, um dies festzustellen.<br />
13
Nimmt man ein Blatt des<br />
Johanniskrauts und hält es gegen<br />
das Licht, kann man ganz deutlich<br />
dunkle Punkte im Blatt erkennen.<br />
Dies sind die sogenannten Ölblasen.<br />
Sollte man dann immer noch<br />
unsicher sein, legt das Blatt<br />
zwischen die Finger und zerreibt es<br />
kräftig. Wenn sich dann eure Finger<br />
rot färben, könnt ihr sicher sein, es<br />
ist Johanniskraut.<br />
Wie kann man nun ein<br />
Johanniskraut-Öl (Tinktur) selbst<br />
herstellen:<br />
Es ist ganz einfach. Sammelt ein<br />
Einmachglas voll Johanniskraut.<br />
Wenn ihr mögt, zerkleinert es<br />
und legt es in ein helles Glas. Ich<br />
selbst teile es nur in der Mitte und<br />
lege es mit samt Stiel in ein helles<br />
Glas, welches ich zuschrauben<br />
kann. Dann füllt es mit Öl auf.<br />
Geeignete Öle sind vor allem<br />
neutrale Öle wie Sonnenblumenöl,<br />
Mandelöl oder Nussöl (ich teste<br />
derzeit Rapsöl). Stellt das Glas<br />
einfach für ca. 6 Wochen in die<br />
Sonne. Zwischendurch immer mal<br />
durchschütteln. Das Öl färbt sich<br />
langsam rot. Ich habe festgestellt,<br />
je dunkler das Öl wird, umso<br />
intensiver ist die Wirkung.<br />
Wenn es dann so richtig schön rot<br />
ist – deshalb wird es u.a. auch Rotöl<br />
genannt – könnt ihr es durch einen<br />
Kaffee- oder Teefilter in ein dunkles<br />
Glas mit einem Verschluss sieben.<br />
Das Öl ist nun so lange haltbar wie<br />
das Öl, welches ihr verwendet (s.<br />
Haltbarkeitsdatum). Fertig ist euer<br />
selbst gemachtes Johanniskraut Öl.<br />
Ach ja, das Johanniskraut kann<br />
von Ende Juni bis Ende September<br />
gesammelt werden. In dieser Zeit<br />
hat es die meisten Ölanteile in ihren<br />
Blättern und Blüten.<br />
Ich wünsche euch nun viel Spaß<br />
beim Sammeln und vergesst nicht,<br />
euch bei der Pflanze und Mutter<br />
Erde für dieses wunderbare<br />
Geschenk zu bedanken.<br />
Johanniskraut<br />
14
Imker bei der Arbeit<br />
Propolis<br />
(Bienenextrakt)<br />
Bienenstock<br />
Was Propolis ist:<br />
Es ist eine harzähnliche Masse, die<br />
von den Bienen produziert wird.<br />
Noch ein Grund, aus dem wir alles<br />
Erdenkliche tun sollten, um unsere<br />
Bienen zu schützen.<br />
Es wird auch als Bienenharz oder<br />
Bienenkitt bezeichnet und hat<br />
einen antivirale, -mykotische und -<br />
biotische Wirkung. Das Kitt - Harz,<br />
wie man es auch nennt, kann<br />
aus verschiedenen Substanzen<br />
bestehen und schwankt in seiner<br />
Zusammensetzung. Die Bienen<br />
sammeln an Kastanien, Tannen,<br />
Weiden, Birken, Pappeln, Kiefern<br />
etc. die bräunliche Substanz der<br />
Knospen, welche wiederum als<br />
Baumaterial für den Bienenstock<br />
dient.<br />
Hinweis: In Propolis sind ca. 50 %<br />
Harz und Balsam enthalten sowie<br />
ca. 35 % Wachs, ca. 10 % flüchtige<br />
Öle und ca. 5 % Blütenpollen.<br />
15
Dieser „Bienenkitt“ verhindert<br />
das Eindringen von Krankheiten<br />
im Bienenstock, denn Infektionen<br />
haben eine existenzbedrohende<br />
Wirkung auf das gesamte<br />
Bienenvolk. Deshalb kleiden die<br />
Bienen ihren gesamten Stock mit<br />
Propolis aus, verkitten vorhandene<br />
Risse und verengen damit sogar<br />
die Ausflugslöcher. Darüber hinaus<br />
überziehen die Bienen sämtliche<br />
für sie als Fremdkörper empfunden<br />
Gegenstände, die zu schwer sind,<br />
um hinaus getragen zu werden mit<br />
dem Kitt-Harz. Solche Gegenstände<br />
werden so lange mit Propolis und<br />
Wachs überzogen, bis sie keine<br />
infektiöse Gefahr mehr darstellen.<br />
Propolis war schon in der Antike<br />
bekannt, selbst die Inkas kannten<br />
es und es wurde vielseitig<br />
eingesetzt. Sogar in der russischen<br />
Volksheilkunde hat das Bienenharz<br />
eine lange Tradition. Für die Bienen<br />
ist es eine Art Hausapotheke und<br />
was für die Bienen gut ist, kann für<br />
die Menschen auch nicht schlecht<br />
sein. Das Bienenharz wird also<br />
auch als natürliches Antibiotikum<br />
bezeichnet.<br />
Zahlreiche Untersuchungen haben<br />
ergeben, dass Propolis auch<br />
grundlegend für die Gesundheit des<br />
Menschen nutzbringend eingesetzt<br />
werden kann. Es wirkt vor allem<br />
antibakteriell, da es die Zellteilung<br />
von Bakterien hemmt und ihre<br />
Zellwände zerstört. Es wirkt auch<br />
als natürliches Anästhetikum,<br />
Antioxidans, Antiseptikum wirkt<br />
gegen viele Viren und kann uns<br />
sogar gegen sehr resistente<br />
Grippeviren helfen.<br />
Weiter ist auch bekannt, dass<br />
Propolis ausgezeichnet im Kampf<br />
gegen Pilze und Parasiten hilft.<br />
Was dieses Bienenharz zu etwas<br />
Besonderem macht, ist, dass<br />
Bakterien keine Resistenzen<br />
dagegen entwickeln und es keine<br />
grundlegenden Nebenwirkungen/<br />
Wechselwirkungen zu befürchten<br />
gibt.<br />
Hinweis: Jedoch soll hier<br />
erwähnt sein, dass durch die<br />
Zusammensetzung von Propolis<br />
durchaus Menschen allergisch<br />
reagieren können und dies daher<br />
unbedingt „vor Anwendung“<br />
abgeklärt werden sollte. Auch<br />
ist die Zusammensetzung jedes<br />
Propolis-Produkts anders. Du<br />
solltest dich evtl. vor Anwendung<br />
mit deinem Arzt oder Apotheker<br />
besprechen, ggf. ist ein Allergietest<br />
ratsam.<br />
Propolis gibt es in verschiedenen<br />
Darreichungsformen: Tinkturen,<br />
Tropfen, Salben, Pulver und<br />
Kapseln. Erhältlich sind diese<br />
Produkte in Reformhäusern,<br />
Apotheken oder direkt beim Imker.<br />
Wirksame Anwendungen von<br />
Propolis sind unter anderem<br />
bekannt bei:<br />
Magenbeschwerden,<br />
Furunkeln, Pilzerkrankungen,<br />
Akne, Dermatitis, Ekzemen,<br />
Zahnfleischentzündungen,<br />
Atemwegsbeschwerden,<br />
Halsschmerzen und<br />
Entzündungen, Hämorriden,<br />
Schuppenflechte,<br />
Verbrennungen, offene<br />
(blutende) Wunden,<br />
Hühneraugen,<br />
Nekrotische Wunden -<br />
auch bei Tieren...<br />
Eure Astrid<br />
16
Blütenpollen sind die<br />
männlichen Keimzellen der<br />
Blüten. Diese werden von den<br />
Bienen auf die weiblichen<br />
Blütenteile übertragen.<br />
17
Wie du deinen beruflichen<br />
STRESS<br />
in den Griff bekommst<br />
und warum es so wichtig ist,<br />
der Grauzone deines Alltags zu entfliehen…<br />
von Heiko Eich (Gesundheitscoach)<br />
18
Gesundheit ist für mich weit<br />
mehr als nur das Fernbleiben von<br />
Beschwerden, Symptomen und<br />
Krankheiten. Wichtig ist es auch,<br />
ein gesundes Verhältnis zwischen<br />
Arbeitsbelastung und Erholung zu<br />
schaffen. Viele fühlen sich gerade<br />
durch die Kombination Arbeit /<br />
Familie - Alltag überlastet. Dabei<br />
liegt es aus meiner Sicht sehr selten<br />
an den Arbeitsumständen selbst,<br />
sondern daran, wie du sie für dich<br />
gestaltest.<br />
Wahrscheinlich ist es dir folgende<br />
Situation ebenso bekannt wie mir:<br />
Du hast für den ganzen Tag Dinge<br />
geplant und am Ende des Tages<br />
fragst du dich, warum noch so viel<br />
auf deiner To-Do-Liste steht. Wenn<br />
du dich dann abends ins Bett legst,<br />
denkst du dir: "Ok, das mach ich<br />
dann morgen auch noch schnell<br />
mit, denn schließlich muss es noch<br />
gemacht werden."<br />
Aber du hast eben allgemein sehr<br />
viel zu tun und somit wirst du auch<br />
am nächsten Tag wieder nicht ganz<br />
fertig, nimmst erneut Unerledigtes<br />
mit in deinen nächsten Tag und bist<br />
wieder nicht ganz zufrieden mit dir.<br />
Frust macht sich dann mit der Zeit<br />
breit, was verständlich ist.<br />
Dieses Szenario wiederholt sich<br />
dann ein paar Wochen oder<br />
sogar Monate lang, wobei es für<br />
dich immer anstrengender und<br />
ermüdender wird, besonders<br />
weil es mit der Zeit zu echten<br />
Schlafstörungen kommt. Neben<br />
dem körperlichen Stress kreisen<br />
die Gedanken ständig um das<br />
Thema Problemlösung in Bezug<br />
auf das noch zu bewältigende<br />
Arbeitspensum. Und natürlich gibt<br />
es ja nicht nur die Arbeit allein.<br />
Es artet echt in Stress aus und<br />
du machst halt immer öfter<br />
Überstunden, sitzt bis spät in die<br />
Nacht am Schreibtisch und auch am<br />
Wochenende wird gearbeitet. Es<br />
bleibt immer weniger Zeit für dich,<br />
deine Freizeit und deine Liebsten.<br />
19
Fakten dazu vom Gallup-Institut,<br />
einem forschungsbasierten<br />
Beratungsunternehmen -<br />
spezialisiert auf Schnittstellen<br />
zwischen Ökonomie und<br />
Psychologie:<br />
• Im Schnitt arbeitet der<br />
Durchschnittsmensch nur 2,3<br />
Stunden effektiv<br />
• Du checkst etwa 36 E-Mails - pro<br />
Stunde<br />
• Du lässt dich etwa 56x am Tag bei<br />
der Arbeit unterbrechen<br />
• Du hast etwa 36 Stunden<br />
unnötige Meetings pro Monat<br />
• Du bist etwa nur 11 Minuten am<br />
Tag wirklich konzentriert<br />
• 44% deiner Ablenkung am<br />
Arbeitstag ist selbst verschuldet<br />
Und doch gibt es Menschen, die<br />
sind bis zu 90% effektiver und<br />
effizienter als du. Sie schaffen in<br />
90 Minuten mehr als andere in 8-9<br />
Stunden.<br />
Willst du wissen, wie das geht<br />
und du in Zukunft mit Leichtigkeit<br />
all deine gesetzten Ziele am Tag<br />
erreichen kannst?<br />
Ich stelle dir nachfolgend 3<br />
möglichen Arbeitsphasen bzw.<br />
Zustände vor. Diese solltest du<br />
verstehen und lernen, sie in deinen<br />
Tag zu integrieren. Dann wird das<br />
auch für dich DER Gamechanger in<br />
Bezug auf mehr Produktivität und<br />
Zeit.<br />
Wie also kannst du es an deinem<br />
Arbeitstag schaffen, in 90 Minuten<br />
mehr zu erledigen als andere in 8-9<br />
Stunden?<br />
Wie bereits beschrieben - jeder<br />
kennt es: Du machst und tust<br />
den ganzen Tag und denkst dir<br />
am Ende des Tages dann: "Mist,<br />
schon wieder nicht mit allem fertig<br />
geworden."<br />
Und gefühlt ist auch ständig<br />
irgendetwas, was dich abhält.<br />
Es gibt 3 Arbeitszustände, in denen<br />
wir aktiv sein können.<br />
20<br />
1. FLOW-Zustand<br />
(positiver Zustand)<br />
• Du bist ausgeruht.<br />
• Du fühlst dich wach.<br />
• Du bist hoch konzentriert.<br />
• Du bist voll aufnahmefähig.<br />
• Du freust dich über jeden Schritt<br />
• Du fühlst dich beflügelt<br />
• Verschmelzung von Handlung und<br />
Bewusstsein<br />
2. Aktive Erholung<br />
(positiver Zustand)<br />
• Sauna (regelmäßig) als eine<br />
Möglichkeit<br />
• Yoga könnte man ebenfalls<br />
ausprobieren<br />
• Sex wirkt entspannend<br />
• Versuchs mit Tanzen, Malen<br />
(Kreativität)<br />
• Eisbaden wirkt sehr kraftvoll<br />
• Entspannung durch Sport und<br />
leichtes Durchbewegen<br />
• Meditation wirkt Wunder<br />
• Wellness – Massage tut gut<br />
• Tiefschlaf (Powernap) – bringt<br />
Energie<br />
3. Grauzone<br />
(negativer Zustand)<br />
• Du bist einfach nicht 100%<br />
konzentriert<br />
• Du bist in keinem Flow - Zustand<br />
• Du machst keine richtigen Pausen<br />
• Du erlebst ständige Ablenkung<br />
• Du siehst keine richtigen Erfolge<br />
• Deine To-Do-Liste wird immer<br />
länger<br />
• Du arbeitest zwar viel, aber<br />
wirklich getan hast du wenig<br />
Während des Flow-Zustandes bist<br />
du wirklich effektiv und effizient.<br />
Da kratzt du bewusst etwas<br />
an deinen Grenzen. Dann folgt<br />
idealerweise die aktive Erholung,<br />
um deinen Körper und Geist wieder<br />
aufzuladen.<br />
Jeder, der Sport treibt, kennt das<br />
auch:<br />
Nach dem Training brauchst du<br />
ausgiebige Pausen, damit der<br />
Körper stärker und fitter daraus<br />
hervorgehen kann.<br />
Genauso ist es auch mit deinem<br />
„Arbeitsmuskel Gehirn"<br />
Solange du im positiven Zustand<br />
arbeitest, ist alles top und du<br />
wirst Erschöpfung oder Burn-out<br />
vermeiden können.<br />
Problem: Die meisten Menschen<br />
arbeiten in der Grauzone!<br />
Bedeutung: Arbeiten mit ständiger<br />
Ablenkung und Pause mit ständiger<br />
kognitiver Last bedeutet eigentlich<br />
dauernd Stress für dein System.<br />
Kognitive Last bedeutet, dass du<br />
auch in deinen Ruhephasen ständig<br />
mit irgendwas beschäftigt bist.<br />
Du hast eine dauerhafte<br />
Reizüberflutung, hetzt von einem<br />
Stimulus zum nächsten und<br />
wunderst dich dann, dass der Tag<br />
schon rum ist - und du platt.<br />
Die richtige Vorgehensweise beim<br />
Sport hat jeder verstanden, setze<br />
es ab sofort auch für deinen Kopf<br />
(Geist / Gehirn) ein.<br />
Fokus! Fokus! Fokus!<br />
• Lebe morgens 90 Minuten den<br />
vollen Fokus auf eine einzige<br />
Sache<br />
• Handy aus, Klingel aus<br />
• Emails aus, Browser schließen<br />
• Gamma-Wellen aktivieren<br />
(Bedeutung: schau mal auf<br />
Youtube vorbei)<br />
• Sorge für ein helles Licht<br />
• Achte möglichst auf absolute<br />
Stille um dich herum<br />
Danach kommt die aktive Pause<br />
von ca. 15 Minuten.<br />
• 10-15 Minuten spazieren<br />
• Versuch es mit Tanzen, Malen,<br />
Atmen<br />
• Toilettengang<br />
• Unterhalten über lapidares<br />
• Dann geht es wieder ab!
21
Und genau so, wie du deine<br />
Arbeitsphasen planst, planst du<br />
zukünftig auch deine Pausenphasen<br />
fest ein.<br />
• Deine Pausen stehen langfristig<br />
auch im Kalender<br />
• Es sollten tägliche fixe Pausen<br />
eingeplant werden<br />
• Gönne dir pro Woche ab jetzt 1<br />
Tag Pause<br />
• 14- tägig nimmst du dir möglichst<br />
2 Tage Auszeit<br />
• Alle 3 Monate solltest du für<br />
mindestens 5-7 Tage frei machen<br />
Morgens gleich 90 Minuten in<br />
den Flow-Zustand kommen, voller<br />
Fokus, keinerlei Ablenkung: Und<br />
du wirst schneller und entspannter<br />
Dinge erledigen als andere am<br />
gesamten Arbeitstag. Du wirst<br />
mit Leichtigkeit und Freude alles<br />
erledigt bekommen, was du dir<br />
vornimmst.<br />
Definitiv!<br />
Das Geniale daran ist: Du hast<br />
dadurch auch einfach mehr Zeit<br />
für dich. Das ist ein riesengroßes<br />
Geschenk und daraus ergibt sich<br />
eine unglaubliche Lebensqualität.<br />
Zu guter Letzt: Wertschätzung.<br />
Danke dir täglich selbst für dein<br />
Sein und dein Tun. Danke dir<br />
zukünftig für die Aufmerksamkeit<br />
und Zeit, die du dir jetzt schenkst.<br />
Und ich danke dir für deine Zeit, die<br />
du gerade ins Lesen dieser Zeilen<br />
gesteckt hast.<br />
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Herzlichst, Euer Heiko<br />
22
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23
„Es ist das Osterfest alljährlich<br />
für den Hasen recht beschwerlich.”<br />
Wir Deutschen lieben Eier. Seit Jahren steigt der<br />
Pro-Kopf-Verbrauch stetig. Eier werden in vielen<br />
Formen verzehrt - als Spiegelei, Rührei, Omelette,<br />
gekocht oder verarbeitet in Form von Nudeln,<br />
Gebäck und Desserts. Eigentlich ein richtiges<br />
Multitalent, in der Küche nicht mehr wegzudenken<br />
und zudem ein proteinreiches Nahrungsmittel mit<br />
einer großen Vita. Früher nannte man das Ei auch<br />
das „Fleisch des armen Mannes“. Eier waren und<br />
sind immer preisstabil geblieben und erfreuen sich<br />
deshalb einer großen Beliebtheit.<br />
Eier gibt es nicht nur von Hühnern zu kaufen, nein,<br />
auch andere Vögel sind Eierlieferanten. Wachtel,<br />
Gans, Ente, Taube und Strauß stehen neben dem<br />
Huhn, um kurz die bekanntesten zu nennen, auf<br />
unserem Speiseplan. Enten- und Taubeneier sind<br />
aber aktuell beinahe vollkommen vom Speiseplan<br />
verschwunden.<br />
Das Ei hat in der christlichen Kirche eine hohe<br />
Bedeutung. Es ist das Symbol für Fruchtbarkeit und<br />
Wiedergeburt. Traditionell bringt der Osterhase<br />
es zum Osterfest den Familien. Das hart gekochte<br />
steht für das kalte Grab Christi. Ursprünglich<br />
wurden diese Eier rot gefärbt, um das Blut Christi zu<br />
symbolisieren. Heute sind sie bekanntlich in vielen<br />
Farben eingefärbt zu kaufen oder man färbt sie<br />
selbst, was besonders Kindern zu Ostern viel Freude<br />
bereitet.<br />
Anschließend werden die bunten Eier versteckt,<br />
und Kinder haben große Freude daran, diese zu<br />
suchen. Das Verstecken von Ostereiern hat eine<br />
lange Tradition, wobei das Verschenken derselben<br />
einen historischen Hintergrund hat, welcher nicht<br />
hinreichend belegt ist. Eine mögliche Erklärung ist,<br />
dass man sich früher zum heidnischen Ostarafest<br />
gefärbte und verzierte Eier schenkte. Nach<br />
der Christianisierung verboten einige Bischöfe<br />
diese Tradition. Um aber weiterhin bunte Eier<br />
verschenken zu können, versteckte man diese auf<br />
den Feldern und in Gärten und ließ Verwandte und<br />
Freunde, vor allem Kinder, danach suchen.<br />
(Wilhelm Busch)<br />
Hühner-Eier kennen<br />
wir als braune und<br />
weiße Sorten, das aber<br />
keinerlei Unterschiede im<br />
Nähwertgehalt bedeutet. Der farbliche Unterschied<br />
ist durch eine Genkombination der Hennen<br />
begründet. Ein Mythos ist es, dass braune Hühner<br />
auch braune Eier legen.<br />
Nein, auch weiße Hühner können braune Eier legen.<br />
Bleiben wir einmal beim Hühner-Ei und die<br />
Aufteilung in seinen Klassen.<br />
Hier sind als Erstes die Haltungsform der Hennen zu<br />
nennen, was gerade heute eine große Rolle spielt.<br />
• 0 = bedeutet eine ökologische Haltung; die beste<br />
Haltungsform<br />
• 1 = Freilandhaltung; Hühner haben Auslauf, haben<br />
aber kein Bio-Siegel<br />
• 2 = Bodenhaltung; hier teilen sich ca. 9 Hennen<br />
einen Quadratmeter<br />
• 3 = Käfighaltung; die aber schon seit Jahren<br />
abgeschafft worden ist.<br />
Heute nennt man das Kleingruppenhaltung. Diese<br />
ist aber ab 2026 verboten. Ein Fortschritt!<br />
Kommen wir jetzt zu den Größen der Hühner-Eier.<br />
Eier gibt es in den Größen von S-XL. Die Klassen sind<br />
nach dem Gewicht klassifiziert.<br />
• Klasse S wiegt weniger als 53 g<br />
• Klasse M wiegt bis zu 63 g<br />
• Klasse L wiegt bis zu 73 g<br />
• Klasse XL geht darüber hinaus<br />
Aber ehrlich, ich habe aber im Handel noch kein XL<br />
Ei im freien Verkauf gesehen.<br />
Natürlich ließ sich über das Hühner-Ei im<br />
Besonderen noch vieles über den Nährstoffgehalt<br />
schreiben, ich möchte mich aber lieber auf das<br />
Kochen konzentrieren.<br />
24
Artischockencremesuppe | pochiertes Ei<br />
In unserem Rezeptteil, dem wir uns jetzt<br />
zuwenden werden, möchte ich darauf<br />
hinweisen, dass ich in meinen Rezepten die<br />
Gewürze punktuell von Tasty Pott verwendet<br />
habe und ich gerne darauf hinweisen möchte.<br />
Schauen Sie sich doch einmal auf der Webseite<br />
um, Sie werden begeistert sein, über welch<br />
eine umfangreiche Angebotspalette Sie hier<br />
verfügen können.<br />
www.tasty-pott.de<br />
Zutaten für 4 Personen:<br />
Artischockencremesuppe pochiertes Ei<br />
• 400 g Artischockenherzen (Dosenware)<br />
• 50 g Zwiebeln in Würfeln<br />
• 40 ml trockener Weißwein<br />
• 500 ml Geflügelbrühe (es gibt<br />
hervorragende Geflügelbrühen aus<br />
industrieller Produktion zu kaufen)<br />
• 100 g Butter<br />
• 50 g Mehl<br />
• 250 ml Sahne<br />
• Salz aus der Mühle<br />
• Weißer Pfeffer aus der Mühle<br />
• 4 Eier Klasse „M“<br />
• Etwas Kräuteressig 5%<br />
• Etwas Kresse zur Garnitur<br />
Zubereitung: Artischockencremesuppe pochiertes Ei<br />
• An den Artischockenherzen die Böden<br />
abschneiden und beiseitelegen.<br />
• Die Artischockenherzen vierteln.<br />
• Die Artischockenböden als Einlage in kleine Würfel<br />
schneiden.<br />
• Die Zwiebelwürfel in 50 g Butter in einem Topf<br />
glasig werden lassen und anschließend die<br />
Artischockenherzen mit anschwitzen.<br />
• Mit dem Weißwein ablöschen.<br />
• Mit der kalten Geflügelbrühe aufgießen und ca. 10<br />
Minuten köcheln lassen.<br />
• In der Zwischenzeit aus der restlichen Butter und<br />
dem Mehl eine Roux (Mehlschwitze) in einem<br />
separaten kleinen Topf herstellen. Abkühlen<br />
lassen!<br />
• Die Suppe nun mit einem Passierstab fein mixen<br />
und durch ein Haar-Spitzsieb in einen weiteren<br />
Topf passieren.<br />
• Auf den Herd stellen, leicht köcheln lassen und die<br />
Sahne hinzugeben.<br />
• Nun flockenweise die fertige Roux in die Suppe<br />
mit einem Schneebesen einrühren, bis sie den<br />
richtigen Bindungsgrad erreicht hat.<br />
• Salzen und pfeffern.<br />
• In einem Topf so viel Wasser einfügen, bis<br />
augenscheinlich die Eier völlig vom Wasser<br />
bedeckt sind.<br />
• Eine Prise Salz und 3 EL Kräuteressig in das Wasser<br />
geben und zum Kochen bringen.<br />
• Nach und nach nun jedes Ei in eine Tasse<br />
aufschlagen und einzeln in das leicht kochende<br />
Essig-Wasser gleiten lassen.<br />
• Je nachdem Sie das Ei mögen, 2-4 Minuten kurz<br />
vor dem Siedepunkt ziehen lassen.<br />
Anrichten: In einem tiefen Suppenteller die<br />
gewürfelten Artischockenböden legen und die heiße<br />
Suppe angießen. Das pochierte Ei mittig platzieren<br />
und mit Kresse garnieren. Siehe Foto.<br />
25
Falscher Hase vom Geflügel mit Rahmsauce| grüne platte Bohnen | Kartoffelpüree<br />
Info: Der falsche Hase ist ein saftiger Hackbraten mit<br />
einer Eifüllung. Laut der WDR Sendung „Die Maus“<br />
ist dieser Braten vor 80 zig Jahren entstanden, weil<br />
sich die Menschen nach dem zweiten Weltkrieg<br />
keinen richtigen Hasenbraten leisten konnten.<br />
Hackfleisch gab es dazu im Gegensatz genug. In<br />
diesem Rezept werden wir aber Geflügelhackfleisch<br />
verwenden. Ich war überrascht, wie gut dieses<br />
Gericht auch mit Geflügelfleisch schmeckt.<br />
Schließlich möchten wir beim Geflügel bleiben.<br />
Zutaten für 6 Personen: Falscher Hase vom<br />
Geflügel<br />
• 1 kg Geflügelhackfleisch (Pute)<br />
• 1 altbackenes Brötchen (eingeweicht, fein<br />
gehackt)<br />
• 100 g Zwiebeln in feinen Würfeln (in wenig<br />
Butterschmalz vorher glasig werden lassen)<br />
• 7 Eier Klasse M (2 Eier für die Hackmasse)<br />
• 4 El feines Paniermehl<br />
• 1 Msp Knoblauchgranulat<br />
(Tasty Pott Bio Knoblauchgranulat)<br />
• 2 Tl Senf (Tasty Pott grober Mühlensenf)<br />
• 1 Msp Thymian<br />
• Salz aus der Mühle<br />
• Pfeffer aus der Mühle<br />
(Tellicherry Pfeffer Tasty Pott)<br />
• Eine 30 cm Kastenform (leicht eingeölt)<br />
Zubereitung: Falscher Hase vom Geflügel<br />
• 5 Eier hart kochen, schälen und auskühlen lassen<br />
• Das Puten-Geflügelfleisch in einer Schüssel mit<br />
den gehackten eingeweichten Brötchen, den<br />
Zwiebeln, Paniermehl, Senf, Knoblauchgranulat,<br />
Thymian, Salz und Pfeffer zu einer Hackmasse<br />
durchmengen.<br />
• Die Hälfte der Geflügelhackmasse in die<br />
Kastenform hineinlegen, danach die hart<br />
gekochten Eier einsetzen und mit der restlichen<br />
Geflügelhackmasse abdecken.<br />
• Den Backofen auf 180° Umluft Hitze vorheizen und<br />
die Kastenform für ca. 50 Minuten garen.<br />
Tipp: Ich empfehle hier die Nadelprobe, um den<br />
genauen Gargrad festzustellen oder die Temperatur<br />
mit einem Kerntemperaturfühler zu messen. Es<br />
sollten 70° sein!<br />
Zutaten 6 Personen: Rahmsauce<br />
• 400 ml Geflügelbrühe (es gibt hervorragende<br />
Geflügelbrühen aus industrieller Produktion zu<br />
kaufen)<br />
• 40 g Butter<br />
• 40 g Mehl<br />
• 3 EL Creme fraîche<br />
• Einige Tropfen Zitronensaft<br />
• Salz aus der Mühle<br />
• Pfeffer aus der Mühle<br />
(Tellicherry Pfeffer Tasty Pott)<br />
Zubereitung: Rahmsauce<br />
• Aus der Butter und dem Mehl in einem Topf eine<br />
bräunliche Roux (Mehlschwitze) herstellen.<br />
• Anschließen die kalte Geflügelbrühe aufgießen,<br />
leicht köcheln lassen, bis die Sauce bindet.<br />
• Zitronensaft hinzufügen und die Creme fraîche<br />
einrühren.<br />
• Salzen und pfeffern<br />
Zutaten für 6 Personen: grüne platte Bohnen<br />
• 900 g grüne platte Bohnen<br />
• 50 g Zwiebeln in feine Würfeln<br />
• 1 EL Butter<br />
• Salz aus der Mühle<br />
• Pfeffer aus der Mühle<br />
(Tellicherry Pfeffer Tasty Pott)<br />
• Muskatnuss aus der Mühle<br />
Zubereitung: Grüne Bohnen<br />
• Grüne Bohnen putzen und gegebenenfalls die<br />
Fäden ziehen. In 3 cm lange Stücke schneiden.<br />
• Die grünen Bohnen in Salzwasser offen ohne<br />
Deckel kochen, bis sie weich sind. Anschließend<br />
im kalten Wasser abschrecken und in einem Sieb<br />
abgießen.<br />
• Die Zwiebelwürfel in der Butter glasig werden<br />
lassen, grüne Bohnen hinzugeben und<br />
anschwenken, bis sie gut warm sind.<br />
• Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.<br />
26
Zutaten für 6 Personen: Kartoffelpüree<br />
• 1 kg mehlig kochende Kartoffeln<br />
• 1/4 l Milch oder Sahne<br />
• Salz<br />
• Muskatnuss aus der Mühle<br />
• 2 EL Butter<br />
Anrichten: Auf einem vorgewärmten Teller etwas<br />
Rahmsauce mittig angießen und zwei Scheiben<br />
des falschen Hasen platzieren. Die grünen platten<br />
Bohnen ringsum platzieren und drei schöne Nocken<br />
des Kartoffelpürees anrichten. Siehe Foto.<br />
Zubereitung: Kartoffelpüree<br />
• Kartoffeln schälen, vierteln und weichkochen.<br />
• Die Kartoffeln abgießen, ausdampfen lassen<br />
und durch eine Kartoffelpresse oder mit einem<br />
Kartoffelstampfer zerdrücken.<br />
• Die Milch oder die Sahne erhitzen und nach<br />
und nach zu den Kartoffeln gießen, mit einem<br />
Schneebesen verrühren, bis ein lockeres<br />
Kartoffelpüree entsteht.<br />
• Mit Salz, Muskat würzen und die Butter zum<br />
Schluss unterrühren.<br />
27
Eivocado aus dem Ofen | Vollkornbrot | Radieschen-Salat<br />
Info: Ein wirklich interessantes Rezept, das man<br />
einmal ausprobieren sollte. Hier kann auch je<br />
nach Geschmack einmal schärfer gewürzt werden.<br />
Dafür spricht auch, dass gerade Avocados warm,<br />
besonders gut schmecken.<br />
Zutaten 4 Personen: Eivocado aus dem Ofen<br />
• 2 Stck. Avocados Hass Qualität<br />
• 4 Eier Klasse „S oder M“<br />
• Nach Geschmack mit etwas Pfeffer aus der Mühle<br />
würzen (Tasty Pott Bio Szechuan (Timut) Pfeffer)<br />
• Butter zum bestreichen des Vollkornbrotes<br />
• 4 Scheiben Vollkornbrot<br />
• Etwas Kresse zur Garnitur<br />
Zubereitung: Eivocado aus dem Ofen<br />
• Den Backofen auf ca. 160° Umluft vorheizen<br />
• Die Avocados halbieren und den Stein entfernen.<br />
• Mit einem Teelöffel etwas Avocado entnehmen.<br />
(Anderweitig zur Verwendung eines<br />
Brotaufstriches oder einer Guacamole)<br />
• In die Avocados nun jeweils ein Ei setzen, salzen<br />
und pfeffern und in eine leicht geölten Form<br />
setzen.<br />
• Nach Augenmaß im Backofen das Ei stocken lassen<br />
(ca. 20 Min.)<br />
Zutaten 4 Personen: Radieschen-Salat<br />
• 1, 5 Bnd. Radieschen<br />
• Einige Spritzer Weißweinessig 5 %<br />
• 2 Stck. Frühlingszwiebeln in feine Ringe<br />
• 2 EL Olivenöl<br />
• Salz aus der Mühle<br />
• Pfeffer aus der Mühle<br />
(Tellicherry Pfeffer Tasty Pott)<br />
Zubereitung: Radieschen Salat<br />
• Die Radieschen von den Blättern entfernen und<br />
gut waschen.<br />
• Radieschen in feine Scheiben schneiden, mit Salz<br />
und Pfeffer würzen.<br />
• Den Weißweinessig und das Olivenöl hinzugeben<br />
und vermengen.<br />
Anrichten: Auf einem länglichen Teller an beiden<br />
Enden den Radieschen Salat anrichten, mit Kresse<br />
garnieren und die Eivocado mittig platzieren. Das<br />
Schwarzbrot gebuttert ebenfalls ansetzen. Siehe<br />
Foto.<br />
28
Pilz-Fregola Sarda | Gänse-Ei<br />
Info: Fregola Sarda, eine sardinische Nudel-<br />
Spezialität. Forscht man seinem Namen nach,<br />
kommt er aus dem Lateinischen und heißt Krumen<br />
oder Brösel. Mit Fregola Sarda lassen sich zahlreiche<br />
Kombinationen kreieren. Hier einer meiner<br />
Lieblingsrezepturen. Leider habe ich Fregola Sarda<br />
noch niemals in einem Lebensmittelgeschäft kaufen<br />
können. Warum das so ist, erschließt sich mir nicht.<br />
Deshalb ganz sicher über online bestellen.<br />
Zutaten für 4 Personen: Pilz-Fregola Sarda Gänse-Ei<br />
Tipp: In vielen Rezepten wird Fregola Sarda nur in<br />
Salzwasser gar gekocht. Wir machen es aber anders<br />
nach Risotto-Art.<br />
• 150 g Fregola Sarda (ital. Nudelsorte aus Sardinien<br />
in kleiner Kugelform. Nur im Internet bestellbar!)<br />
• 300 g frische Shiitake-Pilze<br />
• 400 g Kräuterseidlinge<br />
• 2 Schalotten in feinen Würfeln<br />
• 1 Knoblauchzehe gerieben<br />
• 100 ml trockener Weißwein<br />
• 100 g Butter<br />
• 1 EL Tomatenmark<br />
• Heiße Gemüsebrühe, optionale Menge (es gibt<br />
hervorragende Gemüsebrühen aus industrieller<br />
Produktion zu kaufen)<br />
• 50 ml Sahne<br />
• 2 TL Butterschmalz<br />
• 2 Stg. Frühlingszwiebeln<br />
• 16 Stck. Kirschtomaten<br />
• Einige Thymianblätter<br />
• 120 g Pecorino oder Grana Padano<br />
Parmesankäse gerieben<br />
• Salz und weißer Pfeffer aus der<br />
Mühle<br />
• 4 Stck. Gänse-Eier (Auf dem<br />
Wochenmarkt erhältlich)<br />
• Das Tomatenmark leicht mit anschwitzen und mit<br />
dem Weißwein ablöschen.<br />
• Nach Risotto-Art nun nach und nach heiße<br />
Gemüsebrühe hinzugeben und immer wieder<br />
einkochen lassen, bis das Fregola Sarda gar ist.<br />
Dieser Prozess kann bis zu 15 Minuten dauern!<br />
Einfach probieren!<br />
• Ist die Fregola Sarda gargekocht, die<br />
geschnittenen Pilze unterheben und garziehen<br />
lassen.<br />
• Die Sahne, die Thymianblätter und die<br />
Frühlingszwiebelringe unterrühren.<br />
• Zum guten Schluss salzen und pfeffern und den<br />
geriebenen Hartkäse ihrer Wahl einrieseln lassen.<br />
• Butterschmalz in einer Pfanne heiß werden lassen<br />
und die Kräuterseidling-Scheiben knusprig braten<br />
lassen. Auf einem Küchenkrepp abtrocknen<br />
lassen.<br />
• Die Kirschtomaten halbieren und ebenfalls<br />
beiseitelegen.<br />
Die Gänse-Eier 12-13 Minuten kochen lassen, kurz<br />
abschrecken, schälen und halbieren. Sie sollten<br />
noch ein halbflüssiges Eigelb haben.<br />
Anrichten: In einem vorgewärmten großen tiefen<br />
Teller das fertige Pilz-Fregola Sarda anrichten<br />
und die Gänse-Eier aufsetzen. Die gebratenen<br />
Kräuterseidlinge an den Rand des Tellers platzieren.<br />
Final mit den Kirschtomaten und geriebenem<br />
Parmesan garnieren. Siehe Foto.<br />
Zubereitung: Pilz-Fregola Sarda<br />
• Shiitake Pilze in Scheiben schneiden<br />
und von den Kräuterseidlingen<br />
jeweils 8-12 längs geschnittene<br />
Pilzescheiben beiseitelegen. Den<br />
Rest der Kräuterseidlinge würfeln.<br />
• In einem Topf die Schalottenwürfel<br />
in der Butter und die geriebene<br />
Knoblauchzehe anschwitzen,<br />
sodann die rohe Fregola Sarda<br />
hinzugeben.<br />
29
Schnee-Eier | Vanillesauce | Himbeeren | Mandelblättchen<br />
Zutaten 4 Personen: Schnee-Eier<br />
• 4 Stck. Eier Klasse „M“ (hier benötigen wir nur das<br />
Eiweiß, die Eigelbe abgedeckt bereitstellen)<br />
• 1 Prise Salz<br />
• 120 g Kristall-Zucker<br />
• 500 ml Milch 3;5% (3 EL abnehmen)<br />
• Etwas Vanillearoma oder eine Stange<br />
Vanilleschote ausgekratzt.<br />
• 2 TL Speisestärke<br />
• 200 g frische Himbeeren<br />
• Einige Mandelblättchen<br />
Zubereitung: Schnee-Eier<br />
• Das Eiweiß der 4 Eier mit der Prise Salz und einem<br />
Handmixer zu Beginn anschlagen. Ist das Eiweiß<br />
schon, fest 60 g des Zuckers hinzugeben und das<br />
Eiweiß zu einem festen Baiser schlagen.<br />
• Die Milch in einem Topf erhitzen. Das Baiser mit<br />
zwei Esslöffeln Nocken formen und auf die heiße<br />
Milch setzen. Ab und zu mit einem Esslöffel die<br />
Nocken wenden.<br />
• Nach ca. 6 Minuten die Eiweiß-Nocken aus der<br />
Milch holen und beiseitestellen.<br />
• Die Mandelblättchen in einer beschichteten<br />
Pfanne ohne Fett goldbraun werden lassen.<br />
30
Zutaten und Zubereitung 4 Personen: Vanillesauce<br />
• Vanille, egal in welcher Form, in die heiße Milch<br />
mit dem restlichen Zucker geben.<br />
• Die beiseite gestellten 3 EL kalte Milch mit den 4<br />
Eigelben und der Speisestärke verrühren.<br />
• Unter ständigem Rühren die Eigelb-Milch-<br />
Mischung in die Milch gießen und leicht köcheln<br />
lassen.<br />
• Die fertige Vanillesauce durch ein Sieb gießen<br />
und in einer Schüssel, bedeckt mit Klarsichtfolie,<br />
erkalten lassen.<br />
Anrichten: In einem tiefen Teller die kalte<br />
Vanillesauce anrichten. Die Schnee-Eier aufsetzen,<br />
mit Himbeeren und den Mandelblättchen garnieren.<br />
Hier noch einmal der Ansatz für eine Gemüse-<br />
Grundbrühe, wenn sie diese selber kochen<br />
möchten!<br />
Hierfür nimmt man verschiedene Gemüsesorten wie<br />
Lauch (Porree), Sellerie, Möhren, Petersilienwurzeln,<br />
Petersilienstängel, Zwiebeln. Nelken, Lorbeerblätter<br />
und einige Pfefferkörner, Salz und ausreichend<br />
Wasser hinzufügen. Nach einer Stunde Kochzeit<br />
kann die Gemüse-Grundbrühe passiert werden<br />
Haben Sie Fragen zum Thema oder brauchen<br />
Unterstützung, können Sie sich gerne an mich<br />
wenden. f.hermannduerselen@gmx.de<br />
Hermann Dürselen<br />
Chefkoch und Spitzen-Gourmet<br />
Fotos: Hermann Dürselen<br />
und pixabay.com<br />
31
Ergotherapie? Da geht’s doch<br />
darum, richtig zu sitzen, zu<br />
heben etc. Alles schon mal<br />
gehört… dachte ich zumindest<br />
noch vor einem Jahr. Ein<br />
Fehltritt im Juni 2022 belehrte<br />
mich eines anderen. Folgen<br />
Sie mir zurück an den Anfang<br />
dieser Geschichte.<br />
ERFAHRUNGSBERICHT<br />
ERGOTHERAPIE<br />
von Lesley B. Strong<br />
32
Es begann mit einem<br />
Ausweichmanöver während<br />
eines Geländelaufs. Ein (dort<br />
nicht hingehörendes) Häufchen<br />
eines Hundes ließ mich einen<br />
ungeplanten Schritt zur Seite<br />
machen. Ich blieb an einem aus<br />
dem Boden ragenden Stein hängen<br />
und kam zu Sturz. Abgesehen von<br />
den blutenden Schürfwunden<br />
konnte ich mein linkes Handgelenk<br />
nicht mehr bewegen. Also ab ins<br />
Krankenhaus, Röntgen, Diagnose<br />
„nix passiert“, nur gestaucht. Mit<br />
einer elastischen Bandage am<br />
Handgelenk wurde ich nach Hause<br />
geschickt. Doch die Schmerzen<br />
blieben ebenso wie die starken<br />
Bewegungseinschränkungen.<br />
Nach einigen Wochen zeigte<br />
ein MRT einen suboptimal<br />
zusammenwachsenden<br />
Knochenbruch am Griffelköpfchen.<br />
In der Gegenüberstellung mit<br />
den Röntgenbildern unmittelbar<br />
nach dem Sturz war dieser Bruch<br />
nun auch auf der aktuellen<br />
Röntgenaufnahme erkennbar.<br />
Die Ursache meiner Probleme<br />
und Schmerzen war also<br />
gefunden, nur – was tun? Ein<br />
längeres Gespräch mit einer<br />
Handchirurgin überzeugte<br />
mich rasch davon, von einem<br />
operativen Eingriff vorerst<br />
abzusehen, der mit sehr hoher<br />
Wahrscheinlichkeit bleibende<br />
Einschränkungen mit sich<br />
gebracht hätte. Bruch öffnen, neu<br />
einrichten, verschrauben … das<br />
klang für mich alles sehr invasiv,<br />
weshalb ich mich entschied, es<br />
mit einer sanften Alternative<br />
in Form von Ergotherapie zu<br />
versuchen. Glück im Unglück, denn<br />
im Zuge der Ergotherapie lernte<br />
ich (die sich nach Jahrzehnten<br />
des Leistungssports bis dato als<br />
einigermaßen wissend um die<br />
Zusammenhänge des Körpers<br />
einschätzte) so einiges dazu.<br />
Bereits beim ausführlichen<br />
Anamnese-Gespräch mit der<br />
Ergotherapeutin spitzte ich die<br />
Ohren. Es ging nicht nur darum,<br />
wieder halbwegs schmerzfrei im<br />
Job am PC arbeiten zu können,<br />
sondern um Alltägliches, ja sogar<br />
meine Hobbys wie Stricken und<br />
Häkeln. Zum ersten Mal kam ich mit<br />
der Definition von Ergotherapie in<br />
Berührung:<br />
Die Ergotherapie – abgeleitet vom Griechischen „ergein“ (handeln,<br />
tätig sein) – geht davon aus, dass „tätig sein“ ein menschliches<br />
Grundbedürfnis ist und dass gezielt eingesetzte Tätigkeit<br />
gesundheitsfördernde und therapeutische Wirkung hat. Deshalb<br />
unterstützt und begleitet Ergotherapie Menschen jeden Alters, die<br />
in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung<br />
bedroht sind und/oder ihre Handlungsfähigkeit erweitern<br />
möchten.<br />
Ziel der Ergotherapie ist es, Menschen bei der Durchführung<br />
von für sie bedeutungsvollen Betätigungen in den Bereichen<br />
Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit/Erholung in ihrer<br />
Umwelt zu stärken.<br />
Quelle: https://www.ergotherapie.at/definition-der-ergotherapie<br />
Bewegung neu erlernen –<br />
in jedem Alter sowie bei<br />
jeder Gelegenheit<br />
33
Die Wiedererlangung für mich<br />
bedeutungsvoller Tätigkeiten<br />
erfolgte auf vielfältigen Wegen.<br />
Manche Übungen durfte ich<br />
stündlich ausführen, andere<br />
„nur“ täglich. Ein Mix aus<br />
passiver Therapie, bei der von der<br />
Ergotherapeutin unterschiedlichste<br />
Hilfsmittel eingesetzt wurden,<br />
deren Namen sich nicht bleibend in<br />
mein Gedächtnis eingeprägt haben,<br />
wohl aber deren Wirkung. Das<br />
Gewebe rund um mein Handgelenk<br />
und an meinem Unterarm wurde<br />
aktiviert, stimuliert und geschröpft,<br />
verklebte Faszien gelöst und<br />
Muskeln trainiert, wo ich niemals<br />
bewusste Muskelsteuerung<br />
vermutet hätte. Zwischendurch<br />
klebten bunte Tape-Streifen auf<br />
meiner Haut.<br />
Stimulation durch sanfte Massage<br />
Tape – zur Stabilisierung<br />
und Unterstützung<br />
34
Neben eindeutig erkennbaren<br />
medizinischen Hilfsmitteln kamen<br />
auch alltägliche Gegenstände wie<br />
Glasnuggets, Haushaltsschwämme<br />
und Kinderknete zum Einsatz.<br />
Verschiedenste Übungen<br />
wurden trainiert, die mich im<br />
Berufsalltag zu begleiten begannen.<br />
Insbesondere bei der Teilnahme<br />
an Videokonferenzen, wenn die<br />
Hände für die Teilnehmenden<br />
unsichtbar blieben, bot sich eine<br />
gute Gelegenheit, ein wenig<br />
Handgymnastik am Schreibtisch<br />
in den Alltag einfließen zu lassen.<br />
Nebenbei realisierte ich, wie<br />
eingeschränkt mein Fokus auf die<br />
Grobmotorik war und wie wenig<br />
ich mich mit der Feinmotorik<br />
beschäftigt hatte. Ein Fußgelenk<br />
zu bewegen war normal, aber<br />
die Zehen einzeln? Ich erkannte,<br />
was ich alles nicht (mehr) konnte.<br />
Meine Finger tippen schnell über<br />
die Tasten, aber die Muskeln in der<br />
Mittelhand bewusst anzusprechen,<br />
brachte mich rasch an meine<br />
Beweglichkeitsgrenzen. Doch genau<br />
dort beginnen die Probleme in den<br />
Bereichen, die wir normalerweise<br />
wenig bis gar nicht beachten, bis sie<br />
dorthin ausstrahlen, wo es richtig<br />
wehtut.<br />
Da kein Teil unseres<br />
Körpers von den anderen<br />
getrennt existiert und<br />
entsprechend alles mit<br />
allen verbunden ist,<br />
wirkt jede Veränderung<br />
systemisch. Die über<br />
Wochen praktizierte<br />
Fehlhaltung durch die<br />
Bewegungseinschränkung<br />
meines Handgelenks – vor<br />
allem bei der Arbeit am<br />
PC – hatte entsprechende<br />
Auswirkungen auf<br />
Arme, Schultergürtel,<br />
Wirbelsäule … Die<br />
Ergotherapie befasste<br />
sich auch damit, diese<br />
Fehlhaltungen wieder<br />
rückgängig zu machen und<br />
grundsätzlich eine gesunde<br />
Haltung zu finden.<br />
Übungen<br />
für Muskeln<br />
und Gelenke<br />
35
Wie sehr ich manche meiner<br />
Finger- und anderen Gelenke in<br />
einem langfristig schädlichen<br />
Bereich beanspruchte, prägte sich<br />
nachhaltig in mein Bewusstsein ein.<br />
Viele Handgriffe des alltäglichen<br />
Lebens führe ich seither anders,<br />
nämlich gelenkschonender aus<br />
– und sei es das Auspressen<br />
einer Zitrone. Wie viele andere<br />
Menschen auch, habe ich dabei<br />
stets die Zitrone so gegen die<br />
Presse gedrückt, dass meine<br />
Fingergelenke durchgedrückt<br />
wurden. Das schädigt langfristig<br />
die Fingergelenke. Heute achte ich<br />
darauf, in einem gelenkfreundlichen<br />
Winkel zu arbeiten.<br />
Spannendes Detail am Rande:<br />
Lange (Kunst)Fingernägel<br />
machen es beinahe unmöglich,<br />
gelenkschonend zu agieren. Will<br />
man sich – oder andere – nicht<br />
verletzen, muss das äußerste<br />
Fingergelenk durchgedrückt<br />
werden, um z.B. übers<br />
Handydisplay zu wischen. Eine<br />
Fehlhaltung, die ich täglich beim<br />
Bahnfahren an den Menschen<br />
rund um mich beobachte. Die<br />
Konsequenzen dieser Fehlbelastung<br />
werden in späteren Jahren spürbar<br />
werden.<br />
In den 30 Sitzungen, die<br />
ich bei der Ergotherapeutin<br />
verbrachte, streiften wir eine<br />
Menge Themen. Ich erzählte von<br />
meinen jahrelangen Problemen<br />
mit der Achillessehne am linken<br />
Fuß. Postwendend erhielt ich<br />
Informationen zur Spiraldynamik®<br />
(https://spiraldynamik.com/<br />
de/therapie/krankheitsbilder/<br />
fuss/index.html) und wie ich mit<br />
einfachen Übungen selbst etwas<br />
tun kann, um auf gesunden Füßen<br />
durchs Leben zu gehen (z.B. hin<br />
und wieder quer auf einem am<br />
Boden liegenden Besenstiel zu<br />
stehen, um die Plantarfaszie zu<br />
lockern). Unsere durchschnittliche<br />
Lebensumgebung ist alles<br />
andere als gut zu unseren Füßen.<br />
Angefangen bei glatten, harten<br />
Böden, ungeeignetem Schuhwerk<br />
bis hin zu Bewegungsmangel – die<br />
Belastungen sind enorm, Entlastung<br />
findet viel zu selten statt.<br />
36
Gewusst wie - lautet die Devise. Es<br />
braucht keine teuren Spezialgeräte.<br />
Mit einfachen Gegenständen<br />
wie Tennisbälle, Golfbälle,<br />
Strumpfhosen, Besenstielen<br />
lassen sich mit dem richtigen<br />
Knowhow Übungen ausführen,<br />
die wesentlich dazu beitragen, in<br />
unser nicht unbedingt ergonomisch<br />
ausgerichteten Arbeits- und<br />
Lebenswelt etwas für den eigenen<br />
Körper zu tun. Eines meiner neuen<br />
Lieblingsfitnessgeräte findet sich<br />
auf meinem Schreibtisch und<br />
heißt Heftklammerentferner<br />
(umgangssprachlich auch<br />
Schwiegermutter oder Klammeraffe<br />
genannt). Damit lassen sich einfach<br />
nebenbei (in einem Video-Meeting)<br />
Kräftigungsübungen für die Finger<br />
durchführen.<br />
Der gedankliche Ansatz von<br />
Spiraldynamik® faszinierte mich<br />
vom ersten Moment an. Vereinfach<br />
dargestellt: Nichts im Körper ist gerade.<br />
Alle Knochen sind gebogen. Fuß- und<br />
Handgewölbe statische Wunderwerke,<br />
ähnlich dem Gewölbe einer Kathedrale.<br />
Wir bewegen uns in einer Welt der<br />
ebenen Flächen mit einem Körper voller<br />
Bögen, die gepflegt werden wollen, um<br />
ihre (statische) Funktion bestmöglich<br />
erfüllen zu können.<br />
Unsere Füße haben es nicht immer leicht<br />
37
Ergotherapie öffnete meinen Blick<br />
für Aspekte meines Körpers und<br />
Lebens, die bislang im Alltag eher<br />
unsichtbar blieben. Definitiv geht<br />
es um mehr als „nur“ richtig sitzen<br />
und heben. Unser Körper – und<br />
wir alle haben nur diesen einen,<br />
den wir im Laufe des Lebens<br />
vielleicht mit einigen Ersatzteilen<br />
reparieren, aber definitiv nicht<br />
austauschen können – ist ein<br />
komplexes Wunderwerk der<br />
Natur, entwickelt und optimiert<br />
für einen aktiven Lebenswandel.<br />
Die Versorgung mit ausreichend<br />
Nährstoffen ist ebenso wichtig wie<br />
regelmäßige Bewegung. Wie diese<br />
gesundheitsfördernd durchgeführt<br />
werden kann, vor allem, wenn<br />
es bereits Einschränkungen gibt,<br />
dazu können Ergotherapeut*innen<br />
einiges beitragen.<br />
Noch ein abschließendes Wort zu<br />
den Kosten. Ergotherapie ist für<br />
die Patient*innen nicht gerade<br />
billig. Ob und wie viel von den<br />
Krankenkassen übernommen<br />
wird, ist unterschiedlich. Wenn<br />
ich bedenke, wie viel Knowhow<br />
ich aus meinen 30 Terminen<br />
mitnehmen durfte, empfinde ich<br />
die Kosten als völlig in Ordnung.<br />
Gute Ausbildungen haben ihren<br />
Preis. Lebensqualität ist wertvoll.<br />
Gesundheit unbezahlbar. In<br />
das eigene Wohlbefinden zu<br />
investieren, lohnt sich. Wie bereits<br />
erwähnt: Sie können Ihren Körper<br />
nicht austauschen. Möglichst lange<br />
möglichst fit zu sein, dass wünschen<br />
sich viele, aber es ist wichtig,<br />
auch etwas dafür zu tun. Deshalb<br />
führe ich die erlernten Übungen<br />
weiter, achte bewusst auf meine<br />
Bewegungen und stoppe mitunter<br />
langjährig gewohnte Handgriffe, um<br />
sie anders – gelenkschonender -<br />
wieder aufzunehmen.<br />
Gesundheitsfördernd tätig sein,<br />
darum geht es bei Ergotherapie.<br />
Weiterführende Links:<br />
https://dve.info/<br />
https://www.bed-ev.de/home/default.aspx<br />
https://www.ergotherapie.at/<br />
https://www.ergotherapie.ch/startseite<br />
https://www.ergotherapie.de/<br />
Buchtipp:<br />
Spiraldynamik<br />
Gelegenheiten bieten sich<br />
immer und überall<br />
38
39<br />
15%
Von der<br />
Kraft der Farben<br />
und des Wünschens<br />
von Connie Albers<br />
40
Als Kunsttherapeutin und psych.<br />
Beraterin weiß ich, dass uns<br />
diese schnelllebige Zeit vieles<br />
abverlangt. Die Menschen<br />
haben verlernt, auf ihre innere<br />
Stimme zu hören und dabei den<br />
„Kontakt bzw. Bezug zu ihrer<br />
Seele“ verloren. Dadurch können<br />
Erschöpfung, Burn-out und<br />
Depressionen entstehen. Wir<br />
können dem entgegenwirken,<br />
indem wir immer wieder kleine<br />
Wohlfühl-Inseln schaffen, zu<br />
denen wir uns zurückziehen<br />
und in Kontakt mit unserem<br />
Inneren kommen können. Der<br />
Umgang mit Farben und das<br />
Erschaffen des eigenen inneren<br />
Bildes bringt uns in Verbindung<br />
mit unserer Seele. Durch<br />
kreatives Tun verbunden mit<br />
tiefer Entspannung kommen<br />
wir wieder in unsere Kraft<br />
und können leichter mit den<br />
Anforderungen des Alltags<br />
umgehen.<br />
Eine dieser Wohlfühlinseln war<br />
mein Mal-Atelier in einem alten<br />
Seminarhaus. Hier gab ich bis<br />
zum Beginn der Coronakrise<br />
Kurse in intuitivem Malen.<br />
Nach einer einführenden<br />
Meditation gestalteten die<br />
Klientinnen ihr persönliches<br />
Seelen- oder Energiebild und<br />
ließen sich verzaubern von dem,<br />
was ihre Seele an kreativen<br />
und farbigen Botschaften<br />
für sie bereithielt. In ruhiger<br />
Atmosphäre bei entspannenden<br />
Klängen durften einzigartige<br />
unverkennbare Kunstwerke<br />
der Seele entstehen. Und hier<br />
durften die Teilnehmerinnen sich<br />
öffnen und loslassen, was sie<br />
bewegte.<br />
41
Eine Geschichte bleibt mir<br />
für immer im Gedächtnis. Die<br />
Namen der Beteiligten habe<br />
ich verändert. Es war Anfang<br />
Januar vor einigen Jahren.<br />
Wir begannen unser neues<br />
Jahr mit einer Meditation<br />
zum Jahresbeginn. Es ging um<br />
Wünsche und Ziele für das<br />
kommende Jahr. Anschließend<br />
sollten die Teilnehmerinnen ihr<br />
persönliches Visionboard für das<br />
kommende Jahr erstellen.<br />
Laura, eine meiner<br />
Malschülerinnen, die von Zeit<br />
zu Zeit zum Seelenmalen in<br />
mein Atelier kam, hatte einen<br />
großen Wunsch, der ihr auf der<br />
Seele brannte. Ich hatte gleich<br />
bemerkt, dass Laura etwas<br />
bedrückte und direkt nach der<br />
einführenden Fantasiereise<br />
platzte sie auch schon damit<br />
heraus.<br />
Sie wünsche sich so dringend<br />
ein Kind, der Wunsch wurde<br />
immer stärker, je mehr sie<br />
darüber nachdachte. Leider war<br />
es so, dass Lauras Mann Dirk<br />
sich noch gar nicht vorstellen<br />
konnte, Vater zu werden. Viele<br />
Diskussionen hatten sie schon<br />
geführt, aber er schien partout<br />
nicht bereit zu sein, sich auf<br />
ein Kind einzulassen. Offenbar<br />
machte ihm der Gedanke an ein<br />
Kind Angst, vielleicht hielt er sich<br />
noch für zu jung oder nicht reif<br />
genug.<br />
Laura wollte es einfach nicht<br />
gelingen, ihn zu überzeugen.<br />
Schließlich, genau an diesem Tag<br />
hatte sie beschlossen, dass es für<br />
sie besser wäre, sich von ihm zu<br />
trennen. In ihrem Inneren hatte<br />
sie auch schon einen Termin<br />
festgelegt. Deadline war ein Tag<br />
Mitte März.<br />
Wenn er sich bis dahin nicht<br />
bereit erklären würde, würde<br />
sie sich von ihm trennen. Der<br />
Wunsch nach einem eigenen<br />
Kind schien also größer zu sein<br />
als die Liebe zu ihrem Mann.<br />
Bild: pixabay.com<br />
42
Visionboard aus einem Kurs<br />
Doch sie liebe ihn sogar sehr,<br />
beteuerte sie, und der Gedanke<br />
an Trennung schmerzte sie<br />
fürchterlich. Doch lieber wolle<br />
sie einen Neubeginn mit einem<br />
neuen Partner starten, als<br />
darauf zu warten, dass Dirk sich<br />
umentscheiden würde.<br />
Das war heftig und ich hatte<br />
dergleichen in meiner Praxis<br />
noch nicht erlebt. Ich kannte<br />
allerdings andere Geschichten,<br />
wo Frauen abgetrieben haben,<br />
weil der Mann keine Kinder<br />
wollte. Diese Frauen litten<br />
ihr Leben lang unter dieser<br />
Entscheidung, in einigen Fällen<br />
zerbrach die Beziehung trotz<br />
dieses Opfers.<br />
Nun also Laura. Sie berichtete<br />
von ihren verzweifelten<br />
Gesprächen mit dem Partner<br />
und konnte nicht verstehen,<br />
warum es ihr nicht gelang, ihn<br />
umzustimmen. Im Freundeskreis<br />
hatte es schon Nachwuchs<br />
gegeben, ihre biologische Uhr<br />
tickte und sie hatte Angst, dass<br />
es irgendwann zu spät sein<br />
würde.<br />
Ich ließ sie erzählen und<br />
währenddessen spürte ich selbst,<br />
wie stark dieser Wunsch war.<br />
Er hatte so etwas Archaisches,<br />
etwas tief in ihr sehnte sich so<br />
sehr nach einem Kind, dass es<br />
schmerzte. Das Kleine hatte<br />
sogar bereits einen Namen, ein<br />
Mädchen sollte es sein, Felicitas,<br />
die Glückliche. Oh ja, ich war<br />
überzeugt davon, dieses Kind<br />
würde glücklich sein bei dieser<br />
Mutter!<br />
Laura begann ihr Visionboard<br />
zu malen. Sie nahm sich eine<br />
passende Leinwand und suchte<br />
sorgfältig die Farben aus. Rosa<br />
sollte es sein und Gold, denn<br />
dieses Kind sollte eine goldene<br />
Zukunft haben.<br />
43
Ich legte eine Musik dazu auf<br />
und bereits kurze Zeit später<br />
war Laura im Flow. Pinselstrich<br />
für Pinselstrich malte sie ihr<br />
Wunschbild - im Herzen ihre<br />
Vision von einem kleinen<br />
Mädchen. Sie ließ sich viel Zeit.<br />
Eine Spirale entstand in Rosa<br />
und goldenen Farben und in die<br />
Zwischenräume schrieb sie den<br />
Namen der Kleinen: Felicitas.<br />
Felicitas, Felicitas, vielleicht<br />
zwanzig Mal. Nach dieser Sitzung<br />
ging sie erschöpft, aber zufrieden<br />
nach Hause. Ihr Bild nahm sie<br />
natürlich mit.<br />
Eine Weile sah ich sie nicht mehr.<br />
Dann, nach ca. zwei Monaten<br />
meldete sie sich wieder zum<br />
Seelenmalen an. Gespannt<br />
erwartete ich ihre Ankunft.<br />
Lächelnd betrat sie mein Atelier<br />
und da lag tatsächlich so etwas<br />
wie ein Glanz auf ihrem Gesicht.<br />
„Du strahlst ja so“, begrüßte ich<br />
sie. „Sag, was gibt’s Neues, wie<br />
geht’s dir?“<br />
Sie fiel mir um den Hals: „Ja, es<br />
gibt tatsächlich was Neues. Stell<br />
dir vor, ich bekomme ein Baby!“<br />
Und dann erzählte sie, wie<br />
sie mit ihrem Bild nach Hause<br />
kam und es im Schlafzimmer<br />
aufgehängt hat. Und ihr Mann<br />
habe kein einziges Wort dazu<br />
gesagt. Ein paar Tage danach<br />
waren sie bei Freunden<br />
eingeladen, die gerade einen<br />
kleinen Sohn bekommen hatten.<br />
Und ihr Dirk hatte dieses kleine<br />
neugeborene Wesen sogar auf<br />
den Arm nehmen dürfen. Und da<br />
musste das Wunder geschehen<br />
sein! Alle Abwehr fiel offenbar<br />
von ihm ab. Irgendetwas musste<br />
in ihm geschmolzen sein beim<br />
Anblick des Säuglings auf seinem<br />
Arm.<br />
Ja, und noch an diesem<br />
Abend hatten sie gemeinsam<br />
beschlossen, dass jetzt die<br />
Zeit reif sei für den eigenen<br />
Nachwuchs. Felicitas durfte<br />
kommen. Sehnlichst erwartet<br />
von ihrer Mutter und gespannt<br />
und noch etwas zurückhaltend<br />
zwar vom Vater, doch er war<br />
einverstanden. Er hatte sein Ja zu<br />
diesem Kind gesagt.<br />
Natürlich freute ich mich riesig<br />
für Laura und Dirk und dass die<br />
Geschichte so eine wunderbare<br />
Wendung genommen hatte!<br />
Für mich war das der Beweis<br />
dafür, dass, wenn wir uns etwas<br />
so sehr wünschen und bereit<br />
sind, alles daran zu setzen,<br />
unseren Traum zu erfüllen,<br />
unsere Bitten erhört werden und<br />
Wunder geschehen.<br />
Nun, ein ganz kleines bisschen<br />
eigenwillig war das Schicksal<br />
dann doch: Statt Felicitas kam<br />
ein kleiner Felix zur Welt. Aber<br />
das machte rein gar nichts!<br />
Vor einigen Tagen veranstaltete<br />
ich wieder einen Visions-<br />
Workshop mit einer kleinen<br />
Teilnehmerinnen-Runde, dieses<br />
Mal in meinem Wohnzimmer.<br />
Es stellte sich heraus, dass alle<br />
Frauen in etwa ein einheitliches<br />
Thema mitbrachten. Sie waren<br />
schon etwas älter, befanden<br />
sich jenseits der Lebensmitte,<br />
noch nicht zu alt für neue Ziele,<br />
aber auch nicht mehr jung<br />
genug, um die Welt aus den<br />
Angeln zu heben. Und dennoch<br />
hatten sie den tiefen Wunsch<br />
nach Veränderung und neuen<br />
Herausforderungen. Und auch<br />
hier wird sich zeigen, welche<br />
Wunder die „wunderbare“ Arbeit<br />
mit dem Visionsboard für sie<br />
bereithält. Denn diese Arbeit ist<br />
sehr intensiv und heilsam. Auch<br />
wenn sie manchen spielerisch<br />
erscheint, so stiftet sie doch eine<br />
Ordnung in der Seele, berührt<br />
zutiefst und zeigt auf, wo etwas<br />
geradegerichtet werden muss,<br />
und bringt Klarheit bzw. Licht<br />
ins Dunkel. Wir ließen alten<br />
unnötigen Ballast los, lösten<br />
Blockaden, die sich angestaut<br />
hatten und formulierten<br />
neue Ziele und Wünsche.<br />
Vision - Workshop<br />
Und hier wird sich in der<br />
nächsten Zeit auch ganz sicher<br />
etwas offenbaren, was bisher<br />
noch im Verborgenen lag. Neue<br />
Wege werden sich öffnen,<br />
einfach dadurch, dass sie<br />
gegangen wurden.<br />
Vertrauen ist das Zauberwort!<br />
www.connie-albers.de<br />
44
45
Das Erste Hilfe-<br />
Equipment<br />
Von J. Dürselen<br />
(Arzt und Rettungssanitäter)<br />
Wir beginnen heute ein neues<br />
Kapitel in unserem Erste-Hilfe-<br />
Ratgeber! Seien sie schon einmal<br />
gespannt, was sie heute erwartet!<br />
Bisher haben wir uns zunächst mit<br />
den Basismaßnahmen der Ersten<br />
Hilfe beschäftigt. Im Anschluss<br />
haben wir die lebenswichtigen<br />
Funktionen kennengelernt und im<br />
Zuge dessen viele Maßnahmen<br />
erlernt wie nicht zuletzt die<br />
der Reanimation! Darüber<br />
hinaus haben wir zum Schluss<br />
zwei Klassiker der Ersten Hilfe<br />
kennengelernt: der Herzinfarkt<br />
sowie den Schlaganfall. Hiermit<br />
haben sie schon einmal einen<br />
äußerst guten Grundstock für die<br />
Erste Hilfe gelegt!<br />
In den folgenden Ausgaben wird<br />
es mir verstärkt darum gehen,<br />
über das Thema Wunden zu<br />
informieren – ein weiterer<br />
grundlegender Aspekt, den<br />
wohl jeder noch im Rahmen<br />
eines vergangenen Erste-Hilfe-<br />
Kurses in Erinnerung hat. Bevor<br />
wir uns dem jedoch widmen<br />
können, ist es zunächst von<br />
essenzieller Bedeutung, dass<br />
wir uns mit dem Equipment<br />
eines Ersthelfers vertraut<br />
machen.<br />
Dies benötigen wir als<br />
Basiswissen, insbesondere<br />
für die nächsten Ausgaben, in<br />
denen ich darauf aufbauen<br />
werde. Weiterhin ist es<br />
auch für die praktische<br />
46
Handhabung im Ernstfall unbedingt<br />
notwendig zu wissen, wo ich mein<br />
Erste-Hilfe-Material finde, wie<br />
ich es voneinander unterscheide<br />
und über welche Qualitäten der<br />
jeweilige Gegenstand verfügt.<br />
Andernfalls steht der Erfolg der<br />
einer jeden Maßnahme in Frage!<br />
Machen wir uns also daran, uns<br />
das Handwerkszeug eines echten<br />
Ersthelfers zu Gemüte zu führen!<br />
Die Rede ist hierbei von dem<br />
klassischen Erste-Hilfe-Kasten samt<br />
Inhalt. Dabei müssen wir zunächst<br />
einmal festhalten, dass der Erste-<br />
Hilfe-Kasten von außen durchaus<br />
verschieden anmuten<br />
kann. Sowohl Farbe<br />
als auch Form können<br />
deutlich variieren.<br />
Häufiger sind<br />
Modelle in klassischer<br />
Kastenform und<br />
orangener Farbe<br />
bekannt.<br />
Gerade kleinere<br />
Erste Hilfe Koffer<br />
beziehungsweise<br />
-Taschen zur<br />
Aufbewahrung im<br />
Auto, sind jedoch<br />
als schwarzer Beutel<br />
getarnt. Allen gemein<br />
ist jedoch das<br />
gleichschenklige Kreuz,<br />
welches als Symbol<br />
einen Erste-Hilfe-<br />
Behälter ziert. Dabei<br />
kann auch die Färbung des Kreuzes<br />
durchaus variieren. An diesem<br />
Punkt ist wichtig festzuhalten,<br />
dass es verschiedene Erste-Hilfe-<br />
Koffer gibt, deren Ausführungen<br />
beziehungsweise deren inhaltliche<br />
Ausstattung sich voneinander<br />
unterscheiden.<br />
Keine Sorge, ich verschone sie mit<br />
DIN-Normen, welche ihnen für die<br />
praktische Handhabung ohnehin<br />
nichts nützen. Es ist aber wichtig,<br />
die richtige Ausstattung am<br />
richtigen Ort bereitzuhalten.<br />
Kleinere Betriebe brauchen<br />
andere Erste-Hilfe-Koffer als<br />
große. Auch Autos haben<br />
ihre individuelle, jedoch<br />
vorschriftsmäßig einzuhaltende<br />
Ausstattung an Erste-Hilfe-Material<br />
mitzuführen. Achten sie bitte<br />
hierbei stets darauf, dass sie<br />
einen Behälter mit zutreffender<br />
Ausstattung mitführen, wo es nötig<br />
ist. Die einschlägigen Webseiten,<br />
Kataloge beziehungsweise<br />
Verpackungen bieten hierzu häufig<br />
bereits beim Kauf entsprechende<br />
Erklärungen. Im Zweifelsfall klären<br />
sie bitte zunächst, welche DIN-<br />
Norm in Ihrem Falle heranzuziehen<br />
ist. Und noch ein Tipp für die<br />
Praxis: nachdem sie den Erste-<br />
Hilfe-Koffer gekauft haben, tun sie<br />
sich bitte den Gefallen<br />
und schauen auch einmal rein!<br />
Das vergessen die meisten nämlich<br />
leider. Kaum gekauft, verschwindet<br />
das Ding - am besten noch in der<br />
Verpackung - in der nächsten<br />
Ecke. Dies sind jedoch keine<br />
guten Voraussetzungen, um Ihnen<br />
Sicherheit im Umgang mit diesem<br />
Material zu verschaffen. Achten Sie<br />
bitte auch darauf, die Verpackung<br />
der einzelnen abgepackten<br />
Materialien nicht zu beschädigen.<br />
47
Nun lassen sie uns einmal über die<br />
wichtigsten Elemente im Erste Hilfe<br />
Koffer sprechen. Hierbei werde ich<br />
nur auf das Wichtigste eingehen,<br />
denn ich mute es jedem meiner<br />
Leser zu, bereits zu wissen, wie<br />
Schere und Pflaster aussehen. Erste<br />
Hilfe ist etwas Praktisches – das<br />
betone ich immer wieder! Sollten<br />
sie einen Erste-Hilfe- Koffer haben,<br />
so nehmen sie sich diesen jetzt<br />
doch einmal vor, um das Material<br />
beim Lesen direkt anzuschauen.<br />
Beginnen wir zunächst mit der<br />
Kompresse. Hierbei handelt es<br />
sich um ein quadratförmiges<br />
Stück Zellstoff. Diese zeichnet<br />
sich nebst verschiedenen<br />
Größenausführungen vor allem<br />
dadurch aus, dass sie zum sterilen,<br />
d.h. keimfreien Equipment gehört!<br />
Das bedeutet, dass sich die<br />
Kompresse dafür eignet, direkt<br />
auf die Wundoberfläche gelegt zu<br />
werden. Denn verständlicherweise<br />
möchten wir eine Wunde nicht<br />
noch zusätzlich infizieren, in dem<br />
wir nicht keimfreies Material<br />
in direkter Berührung mit ihr<br />
bringen. Es können bei Bedarf<br />
auch mehrere Kompressen<br />
nebeneinander beziehungsweise<br />
übereinandergelegt werden.<br />
Heutige Kompressen sind<br />
aluminiumbedampft und somit<br />
bestmöglich vor einem Verkleben<br />
mit der Wunde geschützt.<br />
Außerdem eignet sie sich gut<br />
dafür, Blut und andere Sekrete,<br />
die aus der Wunde austreten,<br />
aufzunehmen.<br />
Kompressen<br />
48
Im Folgenden sei hierzu noch<br />
das sogenannte Verbandstuch<br />
erwähnt. Im Grunde genommen<br />
handelt es sich hierbei um eine<br />
„sehr große Kompresse“. Ebenfalls<br />
steril, in vielen Größenvariationen<br />
erhältlich, zur Aufnahme von<br />
Wundflüssigkeiten geeignet, stellt<br />
sie bei größeren Wundoberflächen<br />
das Mittel der ersten Wahl da.<br />
Der Nachteil ist jedoch der, dass<br />
hierbei die Größe der sterilen<br />
Wundauflage bereits vorgegeben<br />
ist und sich ein Verbandspäckchen<br />
daher nur für vergleichsweise<br />
kleine Wunden eignet.<br />
Verbandspäckchen (Kombi)<br />
Mullbinden (Fixierbinde)<br />
Davon abzugrenzen ist im Weiteren<br />
die elastische Fixierbinde bzw.<br />
landläufig auch als „Mullwickel“<br />
bezeichnet. Hierbei handelt es<br />
sich ebenfalls um Zellstoff, welcher<br />
über eine gewisse Elastizität<br />
verfügt. Dieses Verbandsmaterial<br />
eignet sich nicht dafür, direkt<br />
auf die Wundoberfläche gelegt<br />
zu werden! Es ist nicht steril, hat<br />
daher auch kein Verfallsdatum und<br />
ist wieder Name schon verlauten<br />
lässt, zur sicheren Fixierung der<br />
Kompresse beziehungsweise des<br />
Verbandstuches gedacht.<br />
Verbandstuch<br />
Eine sehr interessante Kombination<br />
aus Kompresse und Fixierbinde<br />
stellt sich in dem sogenannten<br />
Verbandspäckchen da! Die sterile<br />
Wundauflage in Form einer kleinen<br />
Kompresse ist hierbei bereits fest<br />
an das Fixiermaterial angebracht.<br />
Der Vorteil besteht in der<br />
vereinfachten Handhabung.<br />
49
Im Weiteren ist neben der Ihnen<br />
bereits aus den Basics bekannten<br />
Rettungsdecke das Dreieckstuch<br />
zu erwähnen. Hierbei handelt<br />
es sich um ein nicht steriles<br />
Zellstofftuch. Richtig angewendet<br />
kann es ebenfalls zur Fixierung von<br />
Wundauflagen verwendet werden.<br />
Weiterhin kann man hieraus eine<br />
Armschlinge improvisieren, welche<br />
es den Betroffenen ermöglicht, den<br />
Arm abzulegen.<br />
Dreieckstuch<br />
Laienreanimation! In der nächsten<br />
Ausgabe werden wir uns dann<br />
darum kümmern, wie man dieses<br />
Verbandsmaterial richtig einsetzt!<br />
Sie werden lernen, welche<br />
Qualitäten eine Wundversorgung<br />
im Rahmen der Ersten Hilfe leisten<br />
muss und was es im Rahmen<br />
von mechanischen Wunden zu<br />
beachten gilt!<br />
Alles Gute, ihr Jochen Dürselen<br />
Hinweis:<br />
Die von mir verfassten<br />
Beiträge sind lediglich als<br />
Kommentar zu verstehen!<br />
Sie ersetzten keinen<br />
Erste-Hilfe-Kursus. Die<br />
Medizin unterliegt dem<br />
ständigen Wandel und<br />
ich empfehle, die eigenen<br />
Kenntnisse regelmäßig<br />
durch einen solchen Kurs<br />
auffrischen zu lassen. Bei<br />
aller Aufmerksamkeit<br />
und Anstrengung zur<br />
Korrektur kann auch<br />
ich Fehler jedweder<br />
Art in meinen Texten<br />
niemals ausschießen.<br />
Daher kann ich keine<br />
Gewähr für die Richtigkeit<br />
des Geschriebenen<br />
übernehmen.<br />
Ich empfehle natürlich an dieser<br />
Stelle zum Lernen einer sicheren<br />
Handhabung mit diesen Materialien<br />
die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-<br />
Kurs!<br />
Das Equipment des Erste Hilfe<br />
Koffers wird dann noch durch<br />
kleinere Bestandteile wie Pflaster,<br />
Schere, Einmalhandschuhen und<br />
weiteren Kleinigkeiten ergänzt. Ich<br />
persönlich empfehle - sofern nicht<br />
schon bereits am Schlüsselbund<br />
getragen - den Erste-Hilfe-<br />
Kasten durch ein oder mehrere<br />
Beatmungstücher zu ergänzen!<br />
Dies ist meiner Meinung nach<br />
ein unverzichtbarer Bestandteil<br />
im Rahmen der modernen<br />
50<br />
Rettungsdecke
Auf Augenhöhe<br />
mit unseren Leserinnen und Lesern…<br />
Das bedeutet für uns nachfragen, verstehen lernen, helfen wollen, sich einzusetzen und euch<br />
eure Geschichte erzählen zu lassen. Unsere sollen nur einen kleinen Teil dazu beitragen.<br />
Interaktion bedeutet für uns – gelebte Realität und echte Gemeinschaft.<br />
Dazu möchten wir euch folgende<br />
Möglichkeiten und Plattformen anbieten:<br />
• Organisation von realen Treffen in eurer Nähe<br />
• Onlinetreffen – auch in Form kostenfreier<br />
Workshops<br />
• Hilfe zur Selbsthilfe in privaten (geschützten)<br />
Themen-Gruppen<br />
• Kommunikationsforum innerhalb unserer<br />
offiziellen Webpräsenz<br />
• Plan B (Borderline) – wie im Erfahrungsbericht<br />
von Lesley B. Strong (Autorin und Team<br />
Mitglied) beschrieben – weit mehr als eine<br />
Selbsthilfegruppe für Betroffene, deren<br />
Angehörige und Menschen, die an echten<br />
Hintergrundinformationen interessiert sind.<br />
• Selbstfindung, Selbsterfahrung, Selbstbestimmung<br />
(Info und Austausch) – eine Initiative, in der<br />
Leserinnen und Leser ihre Geschichte erzählen.<br />
Es geht hier um Erfahrungen, Wünsche, Visionen<br />
und tiefgründigen Austausch.<br />
Wir arbeiten derzeit an einem Austauschforum außerhalb der sozialen Netzwerke für euch!<br />
Und gemeinsam mit euch möchten wir noch weit mehr auf die Beine stellen. Schaut doch mal rein und<br />
entscheidet dann, ob wir zueinander passen. Wir freuen uns auf euch!<br />
Euer Team<br />
51
Unterwegs durch ein Stück kraftvollen<br />
Wildnis-Garten Europas<br />
Die Tiere, so hieß es in früheren Zeiten, sind die<br />
Gedanken der Mutter Erde, die Pflanzen mit ihren<br />
Düften und Farben, ihre Stimmungen und Gefühle.<br />
von Elisabeth Udelhoven<br />
– gelernte Försterin, Guide<br />
Naturelle und Schristellerin<br />
Foto: Elisabeth Udelhoven<br />
Elisabeth - ein Unikat<br />
Fotos: Katia Panella<br />
52
Ich schnüre mir behänd meine<br />
sportlichen Schuhe, packe<br />
noch das Salatsieb sowie mein<br />
Lieblingsmesser ein und schreite<br />
frohgemut hinaus. Einen großen<br />
Bleistift, ein Stück Papier und ein<br />
Pflanzenbüchlein habe ich auch<br />
dabei. Die karierte Hose steckt in<br />
meinen Socken und wie im Tanz<br />
trippeln meine Füße über die<br />
Veranda und über zwei Steinstufen<br />
hinab. Die Frühlingssonne hat<br />
den Nachtreif abgetrocknet. Der<br />
Bach rauscht halbstark. Eine Taube<br />
durchflattert das Bild, ihr lauter<br />
Flügelschlag wie ein Applaus.<br />
Sodann fliege auch ich begeistert<br />
hinaus in die Welt, die aus<br />
Landschaft und Himmel besteht<br />
und tauche ein in die Grüntöne<br />
eines Frühlingsmorgens im<br />
Auelland. Es läuten die Glocken und<br />
sie klingen nach Zauber.<br />
Heute habe ich Besuch, empfange<br />
die erste kleine Gruppe auf meinem<br />
Hof:<br />
Drei Mütter mit insgesamt fünf<br />
Kindern. So sind wir zu neunt,<br />
der Specht lacht lauthals und ein<br />
sonnenfroher Tag zaubert sich<br />
aus der kühlen Nacht. Mit dem<br />
Signal aus dem kleinen Jagdhorn,<br />
einem Punkt auf der Nase und<br />
einer aufgefüllten Wasserflasche<br />
in dem Rucksack, machen wir uns<br />
auf den Weg durch die Wiese.<br />
Der Sauerampfer mit den spitzen<br />
Ohren am Stil und den vielen<br />
Löchern anderer Feinschmecker<br />
wird gekostet und gehört des<br />
Weiteren in unsere Salatschleuder<br />
(den Riesenampfer mit den runden<br />
Ohren lassen wir stehen). Dann<br />
ist da noch der SpitzwegErich<br />
(und auf dem Weg - dann der<br />
BreitwegErich), der sich dazugesellt<br />
(auch als brennnesselbrandheilende<br />
Gesellen bekannt).<br />
53
Hahnenfuß<br />
Wir beachten zudem die schöne gelbe fettglänzende<br />
Blüte des Hahnenfußes (deshalb auch Butterblume<br />
genannt) und ich zeige den Kindern mit ihren Müttern<br />
die namengebenden drei Zehen am Stängel - die noch<br />
verschlossenen Blütenknospen wie ein Fußball dazu.<br />
Diese Pflanze kommt beim Speiseplan „nur“ als Zier in<br />
der Vase auf den Tisch, da sie Giftstoffe enthält. Dann<br />
pflückt ein jeder noch ein wenig von der Schafgarbe<br />
mit ihren federartigen feingekämmten Blättern – eine<br />
Mutter erzählt, sie nimmt zu Hause die Distel mit auf ihre<br />
Menükarte.<br />
54
Mit einer sich durch die fleißigen<br />
Sammler und Sammlerinnen<br />
füllenden Schüssel erreichen wir<br />
den von Sternmieren umwolkten<br />
Weg, wo wir frische Buchenblätter<br />
und junge Fichtentriebe kosten,<br />
wie die vorwitzigen Rinder am<br />
Zaun (auch Färsen genannt, wie<br />
ich von einer Teilnehmerin lernen<br />
darf). Ein paar Triebe schichten wir<br />
mit Rohrzucker in Gläser für den<br />
Fichtennadelsirup (ca. 3-4<br />
Wochen ins Sonnenlicht stellen,<br />
dann abfiltern und zur Feier des<br />
Tages genießen - falls etwas übrig<br />
bleibt, kühl lagern). Aus dem<br />
dicht gedrängten Busch schneide<br />
ich noch ein paar Haselruten<br />
für die lieben Kinder, die sie wie<br />
Kehrbesen hinter sich herziehen<br />
und es geht weiter durch das<br />
Schattenlichtspiel des Waldweges.<br />
Das Bachgemurmel begleitet uns<br />
und wir können uns bei aller Freude<br />
über diese ersehnte Sonnenwärme<br />
nach den kalten Nächten des<br />
Frühjahrs ihm kaum erwehren –<br />
nach weniger als einem Kilometer<br />
führt uns der Weg am Sauerklee<br />
vorbei über fichtennadelweichen<br />
Boden schon einen Hang hinunter<br />
und über einen Pfad durch die<br />
Urwaldbrennnesseln.<br />
55
JA, der Weg geht durch würzig<br />
riechenden Duft der zarten lila<br />
Blumen und an diesen vorbei<br />
bis eben zu dem Gewässer. Im<br />
Uferbereich wird dann die einfache<br />
Lagerküche dort auf Steinen<br />
eröffnet, die die Flut genau vor<br />
einem Jahr zuhauf auf`s Land<br />
geschwemmt hatte. Während<br />
56<br />
einige von uns Brunnenkresse<br />
erbeuten und barfuß kalte Füße<br />
fischen gehen, werden die Kräuter<br />
mit Brunnenwasser gewaschen,<br />
was ich in einer Glasflasche<br />
mitgebracht habe. Wer will, darf<br />
das Grün auf einem Holzbrett klein<br />
schneiden oder mit einem Holz in<br />
die Butter stampfen, was durch die<br />
erweichende Wärme erleichtert<br />
wird. Mit etwas Kräutersalz und<br />
nachdem ein hungriger Vorkoster<br />
sie als lecker gerühmt hat, wird<br />
das Buffet eröffnet und jeder<br />
schmiert jemand anderem mit<br />
einem geschnitzten Holzmesser die<br />
Kräcker.
Erste Spinnenschreckmomente<br />
werden vergessen, da diese<br />
Achtbeiner schneller wegrennen<br />
als eine von uns und bald nehmen<br />
alle an der appetitanregenden<br />
Vorspeise teil, manche sitzend<br />
(irgendwann wird gar eine Bank<br />
aus einem winkenden Zaunpfahl<br />
gebaut), andere zwischen<br />
Bachabenteuern und allerlei Ideen.<br />
Jetzt heißt es, noch mehr Blätter<br />
und bunte Blüten für die weiße<br />
Hauptspeise zu finden.<br />
Gundermann Blättchen und<br />
seine blauvioletten Blüten sowie<br />
die goldenen Lippenblüten von<br />
der Goldnessel. Für die Süße<br />
der Speisung werden fleißig mit<br />
einem Astholz auf dem Brett<br />
weiche Bananen gequetscht und<br />
diese landen kopfüber in unserem<br />
Quarktopf. Wir löffeln unsere<br />
Becher erfreut aus und spülen<br />
diese noch im Bach aus, bevor<br />
wir gestärkt in unserem Tempo<br />
den Hang wieder hinauf und<br />
weitergehen... wieder freundlich<br />
beschattet von den Bäumen am<br />
Wegesrand. Eine Pfütze erzählt von<br />
der Quelle am Hang und beweist,<br />
dass nicht jeder Schuh wasserdicht<br />
ist.<br />
Tannenzapfen fliegen als<br />
Fichtenzapfen hinunter zum Bach<br />
und schwimmen den Weg zurück,<br />
den wir gekommen sind. Als dann<br />
an einer offenen Wiese die Frage<br />
gestellt wird, wer die Brücke und<br />
wer den Abenteuerweg nehmen<br />
wolle, ist die Bande ruckzuck durch<br />
die Weide am blühenden Bach<br />
angekommen (es ist wohl der<br />
flutende Hahnenfuß, der seine<br />
weißen Blüten aus dem Wasser<br />
streckt, sie liegen dort so ruhig).<br />
Nach dem Staunen und Erfreutsein<br />
wird gemeinsam geschaut, wie alle<br />
möglichst trocken auf die andere<br />
Seite kommen… eben auch die<br />
Mütter. Manch einer erweist sich<br />
als TrittsteinBrückenBauer, ein<br />
anderer als GuteStelleSucher.<br />
57
Nach erfolgreicher Mission wird<br />
auch der Zaun überwunden und<br />
sodann zieht es die Truppe auch<br />
(wie die im Wasser gelandeten<br />
Zapfen) recht gezielt zurück zum<br />
Ausgangspunkt, wo versprochen<br />
war, dass sie noch im Bach spielen<br />
dürfen und ein Feuer gemacht<br />
würde… Da hielt uns auch kein<br />
Klettenlabkraut ab… vielmehr<br />
krönte es eine von uns. Der Weg<br />
von den auf ihre Weise duftenden<br />
Blüten des Weißdorns und dem<br />
Gelb des Ginsters feierlich gesäumt,<br />
führt uns auf der anderen Talseite<br />
nach drei Stunden zurück. Unter<br />
dem Schatten der Birke im Garten<br />
besprechen wir kurz, was im<br />
Angebot steht. Die Grenzen des zu<br />
erobernden und einzusehenden<br />
Geländes werden kommuniziert<br />
und die Gruppe verteilt sich.<br />
Einer macht mit mir das Feuer an,<br />
Holz wird unter meiner Aufsicht<br />
gesägt und gehackt und das Feuer<br />
gefüttert. Manche schnitzen ihre<br />
Äste, andere durchtrippeln erstmals<br />
barfüßig den Bach oder eröffnen<br />
die Bachbadesaison. Eine Suppe<br />
mit Giersch, Taubnesselblättern…<br />
wird angesetzt. Eine Mutige pflückt<br />
Brennnesseln für die Chips, die mit<br />
etwas Fett und Salz in der Pfanne<br />
hergestellt werden und serviert<br />
diese auch dem Kamerateam,<br />
welches eine Stunde vor Ende der<br />
Veranstaltung zu uns dazustößt<br />
(man hatte mir dies zwei Tage zuvor<br />
angeboten – ich nahm es sozusagen<br />
als Geschenk zur Eröffnung). Wer<br />
will, wird interviewt.<br />
Die Mütter pflücken etwas Grün<br />
als Wiesenbärenklau, Klee und<br />
Beinwell für die Suppe oder<br />
ruhen sich vielmehr im Schatten<br />
aus. Letztendlich gibt es noch<br />
Stockbrot mit wildem Majoran.<br />
Falls die Mütter hungrig nach Hause<br />
gefahren sind, so entschuldige<br />
ich mich hier an dieser Stelle. Oh,<br />
ich habe bei der Hitze und aus<br />
der Situation heraus die Suppe<br />
nicht beendet und ob es genug<br />
Stockbrotteig war? Die Frage<br />
geht an die Kinder. Habt ihr vor<br />
lauter Frischelufthunger vielleicht<br />
vergessen, das Brot gerecht mit<br />
eurer Mutter zu teilen? Nun, ich<br />
hatte das Gefühl, dass wir es doch<br />
alle gut hatten.<br />
Gegen halb vier beendete ich dann<br />
offiziell die Veranstaltung und mit<br />
einem angenehmen Gespräch mit<br />
dem Kamerateam und einem kurzen<br />
Interview, ging die Veranstaltung<br />
zu Ende. Zwei Tage später konnten<br />
wir uns anschauen, was man<br />
daraus gemacht hatte. Es gab einen<br />
einfühlsamen Fernsehbeitrag von<br />
langen drei Minuten.<br />
Wildblumen<br />
58
Eisvogel<br />
Als die Eröffnungs-Gäste dann<br />
gegen siebzehn Uhr eintrudelten,<br />
war ich einfach nur trunken von<br />
dem stimmigen Erlebnis des<br />
Anfangens. Meine Liebellenschule<br />
war nun neben der Internetseite<br />
zur Wirklichkeit gekommen. Sie<br />
hatte gewirkt. Und wie? Sodann<br />
beschauten wir den erweiterten<br />
Empfangsraum, aßen zusammen<br />
Brötchen aus dem Specksteinofen,<br />
dieses Mal noch mit Käse vom<br />
Discounter und tranken allerlei Bier<br />
aus Belgien. Mein versprochenes<br />
Wort bzw. eine Rede habe ich<br />
nicht gehalten. Ich sehe es als<br />
wunderbaren Grund für ein<br />
nächstes Mal. Wenn das ja alles ein<br />
Anfangen war, so freue ich mich auf<br />
das Weitermachen beim Anfangen<br />
und auf das Weiterwerden. Bist du<br />
dabei?<br />
Übrigens, was ich euch unbedingt<br />
noch berichten will: Ein paar Tage<br />
später erst war ich dann noch<br />
mal zur Steininsel. Der restliche<br />
BananenGundermannQuark war<br />
sauer geworden. Das Butterpapier<br />
war angeknabbert und selbst die<br />
Stofftasche, wo der Topf drin stand,<br />
hatte ein paar Löcher… Ob das eine<br />
Maus war? Ein zahnloser Molch<br />
verschwindet.<br />
Weil es so warm war, habe<br />
ich mich dann auf die andere<br />
Bachseite in den Schatten<br />
gesetzt. Habe die großen Blätter<br />
gesehen, aus denen ihr Boote<br />
gebaut habt (Riesenampfer für<br />
den Riesendampfer; ). Auch eine<br />
Haselrute lag noch da. Könnte<br />
selber ein wenig schnitzen, ich<br />
liebe das und bin an unserem<br />
gemeinsamen Tag gar nicht<br />
dazu gekommen. Und wisst ihr<br />
was, wie ich da so am Bach sitze<br />
und mein Walnussbrot esse mit<br />
frischgepflückter Brunnenkresse<br />
drauf, da sah ich einen Fisch in der<br />
tieferen gestauten Stelle, der nach<br />
den Libellen (die kleineren nennt<br />
man Wasserjungfern) schnappt.<br />
Werfe einen Brotkrümel hinüber<br />
und kurz darauf … ich kann es<br />
selber noch nicht glauben … der<br />
Eisvogel. So blau, so unfassbar<br />
blau! Ich sah, wie er seine Flügel<br />
zum Abbremsen für die Landung<br />
öffnete, gleich ein paar Meter<br />
weiter und war dann schon wieder<br />
weg. Ich wusste direkt, er wollte,<br />
dass ich euch von ihm erzähle!<br />
Voilà.<br />
59
Lichtnelke<br />
Die rosa Blume übrigens, die<br />
am Bach und auch an meinen<br />
Steinstufen wächst (und in dem<br />
Filmbeitrag am Ende im Wind<br />
schaukelt), ist die sogenannte rote<br />
Lichtnelke.<br />
Das zarte blaue Blümlein von der<br />
Wiese (und aus dem Film) ist der<br />
Ehrenpreis. Möge die eine uns mit<br />
ihrem Tageslicht in froher Farbe<br />
leuchten… Ich wünsche euch allen<br />
noch eine schöne Blumenzeit.<br />
60
Inzwischen ist März 2023.<br />
Seit der Eröffnung meiner<br />
Liebellenschule ist einiges passiert<br />
an diesem abgelegen Ort mitten<br />
in Europa. Erste kleine Kinder- und<br />
Erwachsenengruppen erlebten<br />
voller Freude diesen abgelegenen<br />
Ort miten in Europa, zu Pfingsten<br />
2022 gab es ein smartes<br />
Liebellenfestival und nun ist auch<br />
den zweite Teil meines mutigen<br />
Reisetagebuches veröffentlicht<br />
worden. So habe ich die coronale<br />
Stille des Weiteren genutzt, meine<br />
Ideenflut zu sortieren und mein<br />
Konzept zu präzisieren. Ja, ich<br />
habe dabei als Lebenskünstlerin<br />
meine Geschichtenerzähler-Seele<br />
befreit und das fühlt sich nach<br />
Geborgenheit an. So trete ich aus<br />
dem Schatten heraus und gerne mit<br />
euch in Kontakt. DANKE für's Lesen.<br />
Und schaut doch mal rein!<br />
https://www.liebellenschule.com/<br />
61
62
Falls ihr euch über die Blütezeiten<br />
in der Geschichte wundert, wir<br />
wohnen hier in den Ardennen,<br />
benachbart von der Schnee Eifel<br />
und da kommt alles etwas später...<br />
Und doch ist es eine Vorausschau<br />
auf das, was da so alsbald auf<br />
uns zukommt. Der Bärlauch zeigt<br />
hier übrigens erst die ersten<br />
Schwertspitzen. Das Tempo<br />
entspricht meinem Gemüt, so kann<br />
ich achtsam folgen.<br />
Die Li(e)bellenschule stellt sich vor<br />
Vom Liebellenfestival Pfingsten<br />
2022<br />
https://youtu.be/pyIj5gDdezs<br />
htps://www.youtube.com/<br />
watch?v=_Jl7x_Kror0<br />
Bildquellen: Elisabeth<br />
Udelhoven und pixabay.com<br />
63
Aromatherapie<br />
- Wirkstoffe<br />
ätherischer Öle<br />
von Nicole Köpke – Zentrum und Akademie für Naturpädagogik (ZAN)<br />
Staatlich zugelassene Fernlehrgänge - Onlinekurse - Workshops - Beratung<br />
64<br />
In der Ausgabe 3/22 der<br />
»Lebe jetzt – natürlich<br />
und gesund« habe ich dir<br />
als kleinen Einstieg eine<br />
Grundinformation rund<br />
um die Aromatherapie<br />
vorgestellt. Mit den<br />
nächsten Artikeln möchte<br />
ich dich näher in das<br />
Thema einführen und<br />
dir weitere wichtige<br />
Informationen geben. Ich<br />
werde dir nicht nur die<br />
einzelnen Öle inkl. Rezept<br />
vorstellen, sondern auch,<br />
wie du sie am besten<br />
einsetzen kannst.<br />
Thema dieser Ausgabe:<br />
10 Wirkstoffe und wichtige<br />
Hinweise.
Alle ätherischen Öle enthalten ein<br />
wahres Kraftpaket an Wirkstoffen,<br />
die genialerweise aufeinander<br />
abgestimmt sind, und dies macht<br />
die nebenwirkungsfreie oder<br />
nebenwirkungsarme und vielseitige<br />
Wirkung aus. Dies ist besonders<br />
bei der Silberweide zu erkennen.<br />
Sie ist die Mutter der Aspirin<br />
(Acetylsalicylsäure) und enthält den<br />
Wirkstoff Salicin, der von unserem<br />
Körper durch Darm und Leber zu<br />
der schmerzstillenden Salicylsäure<br />
verstoffwechselt wird (Salicin ><br />
Darm > Saligenin > Blutbahn ><br />
Salicylsäure). Im Gegensatz zur<br />
Aspirin enthält die Silberweide<br />
gleichzeitig einen Wirkstoff, der<br />
vor Magenschleimhautreizungen<br />
schützt (Magensäureschutz), eine<br />
typische Nebenwirkung der Aspirin,<br />
vor allem bei längerer Einnahme.<br />
Zudem wird das Blut wie durch die<br />
Aspirin, nicht verdünnt. Aber dies<br />
nur mal am Rande.<br />
Wir wollen uns jetzt mal die zehn<br />
wichtigsten Heilstoffe anschauen,<br />
die dein Immunsystem stärken,<br />
die Haut zarter machen und<br />
deine Stimmung pushen usw. Wir<br />
arbeiten hier ganzheitlich, das<br />
heißt, Körper, Geist und Seele<br />
werden gleichermaßen beachtet,<br />
denn anders ist kaum eine richtige<br />
Heilung möglich. Auch können die<br />
ätherischen Öle, die die Wirkstoffe<br />
enthalten, auf allen drei Ebenen<br />
angewendet werden, z.B. als<br />
wohltuendes Bad bei Erkältungen,<br />
für die beruhigende Massage<br />
oder als Anti-Aging-Emulsion.<br />
Außerdem schauen wir hier nur<br />
auf die ätherischen Öle und ich<br />
verzichte auf weitere Tipps wie<br />
Sport, frische Luft, viel trinken,<br />
gesunde Ernährung usw., es würde<br />
den Rahmen sprengen. Ich gehe<br />
nicht direkt auf die biochemischen<br />
Wirkstoffe ein, sondern eher auf<br />
deren Auswirkungen, denn die sind<br />
doch sicher viel interessanter für<br />
dich, oder?<br />
Ätherische Öle und ihre Wirkstoffe<br />
für unser gesundheitliches<br />
Wohlbefinden<br />
65
1. Der Stimmungsmacher:<br />
Johanniskraut und Co. –<br />
Flavonoide<br />
Die Stimmung kann schnell in den<br />
Keller gehen, egal, aus welchem<br />
Grund. Manchmal reicht ein<br />
Spaziergang, mitreißende Musik<br />
oder ein Witz, um uns aus dem Tief<br />
zu holen. Doch falls nicht und wenn<br />
es öfter mal vorkommt, dass wir<br />
in ein dunkles Loch fallen, gibt es<br />
auch die Möglichkeit der sanften<br />
Behandlung des Problems mit Hilfe<br />
der Aromatherapie.<br />
Stimmungsaufhellende ätherische<br />
Öle sind immer Kopfnotenöle, die<br />
schnell verfliegen und größtenteils<br />
Zitrusöle sind. Um die Stimmung zu<br />
heben und dauerhaft zu verbessern,<br />
gibt es verschiedene Anwendungen<br />
und verschiedene ätherische<br />
Öle wie Melisse, Grapefruit,<br />
Bergamotte, Lemongrass oder auch<br />
Johanniskraut. Und wer es gern<br />
waldig mag, kann auf Fichte oder<br />
andere Nadelbäume zurückgreifen,<br />
diese geben mentale Kraft und<br />
stärken den Geist, was einer guten<br />
Stimmung ebenfalls zuträglich<br />
ist. Diese ätherischen Öle können<br />
in Duschgels, in Duftlampen, in<br />
Massageöle, als Badezusatz uvm.<br />
eingesetzt werden.<br />
Aber Vorsicht: Viele<br />
stimmungsaufhellende Öle<br />
enthalten Flavonoide, die die<br />
Haut UV-empfindlicher machen<br />
(phototoxisch) wie Zitronenöle und<br />
auch das Johanniskraut. Es sollte<br />
besonders nach Anwendungen auf<br />
der Haut besser eine Weile nicht<br />
direkt in die pralle Sonne gehen<br />
Hinweis: Die Aromatherapie kann<br />
wie jede andere Naturheilmethode<br />
präventiv, begleitend und in<br />
der Rekonvaleszenz, also der<br />
Genesungsphase, eingesetzt<br />
werden, sollte aber immer mit<br />
einem Arzt oder Heilpraktiker<br />
besprochen werden. Mittelschwere<br />
bis schwere Depressionen gehören<br />
in die Hände eines Fachmanns oder<br />
einer Fachfrau.<br />
Mein Tipp: Um die Stimmung<br />
aufzuheitern, positive Gedanken<br />
oder einen freien Kopf zu<br />
bekommen, empfehle ich 2-5<br />
Tropfen Bergamotte-, Eukalyptus<br />
- oder Lemongrassöl in einer<br />
Duftlampe oder einem Diffusor zu<br />
träufeln, hier dürfen es auch ein<br />
paar mehr Tropfen sein, da der<br />
Apparat weiter wegsteht.<br />
Aromatherapie<br />
66
2. Das beruhigende Sixpack:<br />
Lavendel, Melisse, Rose, Jasmin,<br />
Ylang Ylang und Vanille – Anethol<br />
Gerade wollten wir noch die<br />
Stimmung heben, jetzt werden<br />
wir ein wenig für Ruhe und<br />
Gelassenheit tun. Zu den<br />
beruhigenden ätherischen Ölen<br />
zählen eher die Blumigen wie<br />
Lavendel und Rose, aber auch<br />
Melisse und Vanille können<br />
eine beruhigende Wirkung auf<br />
uns haben. Auch Ylang Ylang<br />
und Jasmin haben eine leicht<br />
beruhigende Wirkung auf uns.<br />
Diese Öle werden als Herznote<br />
und Basisnote (wenn ohne andere<br />
Öle) eingesetzt, da sie etwas<br />
länger erhalten bleiben wie die<br />
Kopfnotenöle. Sie werden länger<br />
benötigt.<br />
Lavendel beispielsweise beruhigt<br />
nicht nur die Nerven, sondern auch<br />
die Haut, weshalb sich dieses Öl<br />
sehr gut in Hautpflegeprodukte<br />
wie Tagescremes, Emulsionen,<br />
Massageöle usw. einsetzen lässt.<br />
Viele ätherische Öle beruhigen<br />
nicht nur, sondern mindern auch<br />
Angstzustände, Gereiztheit und<br />
Nervosität. Einer der beruhigenden<br />
Wirkstoffe ist Anethol. Dieser<br />
Wirkstoff regt die Bildung von<br />
Serotonin an, den Glücklichmacher.<br />
Wie Melisse hebt doch die<br />
Stimmung, wie passt das dann hier<br />
mit rein? Ganz einfach: Manche Öle<br />
wirken als ausgleichende Essenz,<br />
sie können also beruhigen oder<br />
anregen. Der Körper macht das<br />
daraus, was er gerade braucht,<br />
und hält dich somit in einer<br />
ausgeglichenen Position, seelisch<br />
und körperlich.<br />
Hinweis: Entspannende Öle sollten<br />
nur dann eingesetzt werden,<br />
wenn man auch die nötige Ruhe<br />
gewährleisten kann. Zwischen<br />
zwei Terminen erbringen sie eher<br />
weniger Wirkung und kurz vor einer<br />
Autofahrt sollte man auch darauf<br />
verzichten. Beruhigende Öle sollten<br />
mit Bedacht eingesetzt werden und<br />
eine Therapie oder ein dauerhafter<br />
bzw. längerer Einsatz bei zu<br />
niedrigem Blutdruck bzw. Herz-<br />
Kreislaufbeschwerden sollte vorher<br />
mit einem Arzt oder Heilpraktiker<br />
besprochen werden.<br />
Mein Tipp: Ein Organzasäckchen<br />
mit frischen oder getrockneten<br />
Lavendelblüten füllen und 3-8<br />
Tropfen ätherisches Lavendelöl<br />
darauf geträufelt ans Bett hängen<br />
oder in der Nähe anbringen.<br />
Es beruhigt die Nerven und<br />
fördert einen erholsamen Schlaf,<br />
wenn du nicht bis kurz vor dem<br />
Schlafengehen am Computer,<br />
Fernseher oder Handy sitzt.<br />
67
3. Die Schmerzstiller: Teebaum,<br />
Lavendel, Nelken, Rosmarin und<br />
Wacholder – Saligenin/Salicin/<br />
Salicylsäure<br />
Bei diesen Ölen handelt es sich<br />
um eher krautige und kräftige<br />
ätherische Öle, die möglichst nicht<br />
pur oder hoch dosiert eingesetzt<br />
werden sollten. Rosmarin und<br />
Wacholder beispielsweise fördern<br />
die Durchblutung, können also<br />
die Heilung des Schmerzes vor<br />
Ort z.B. bei einer Entzündung<br />
anregen. Diese Öle sind der<br />
Herz- und Basisnote zugeordnet.<br />
Sie halten sehr lange und<br />
sind durch ihre Schwere sehr<br />
kräftigend und anregend. Einer der<br />
schmerzstillenden Wirkstoffe ist das<br />
Salicin, welches vom Körper in den<br />
schmerzstillenden Stoff Salicylsäure<br />
umgewandelt wird.<br />
Es gibt noch einen natürlichen<br />
Schmerzstiller, der so richtig gut<br />
ist, es ist aber kein Öl, sondern<br />
eine Pflanze, aus der man ein<br />
Extrakt machen kann: Weide<br />
(vorwiegend Silber-, Purpur- und<br />
Kopfweide). Teilweise sind auch<br />
die mentholhaltigen Öle wie<br />
Eukalyptus und Pfefferminze<br />
gut geeignet. Sie kühlen und<br />
sind daher für Kopf-, Muskeloder<br />
Nervenschmerzen ideal.<br />
Lavendelöl kann als Massage z.B.<br />
bei Regelschmerzen und Anisöl bei<br />
Blähungen gut einmassiert werden.<br />
Nelken- und Teebaumöl können<br />
bei örtlichen Schmerzen sehr gut<br />
helfen, z.B. bei Zahnschmerzen.<br />
Die meisten Öle besitzen zu den<br />
schmerzstillenden Eigenschaften<br />
u.a. noch antibakterielle und<br />
entzündungshemmende Qualitäten<br />
wie beispielsweise das Teebaumöl,<br />
ein echter Allrounder.<br />
Hinweis: Bei länger andauernden,<br />
wiederkehrenden, stärker<br />
werdenden Schmerzen oder<br />
eiternden Zuständen solltest du auf<br />
jeden Fall einen Arzt aufsuchen.<br />
Ätherische Öle können zwar<br />
heilende Eigenschaften haben,<br />
oftmals muss das Problem aber<br />
anderweitig behoben werden.<br />
Ätherische Öle können heilen, nicht<br />
zaubern.<br />
Mein Tipp: Bei akuten<br />
Zahnschmerzen je einen Tropfen<br />
Teebaum- und Nelkenöl zusammen<br />
auf ein Wattestäbchen und<br />
dann den schmerzenden Zahn<br />
betupfen. Durch das Wattestäbchen<br />
bekommst du weniger von dem<br />
ätherischen Öl in den Mundbereich.<br />
Der betupfte Bereich wird leicht<br />
betäubt, desinfiziert, der Schmerz<br />
wird gelindert, Entzündungen<br />
können abklingen, aber es<br />
schmeckt widerlich. Zum Gurgeln<br />
eignen sich Salbei, Pfefferminze,<br />
Nelke und Teebaum in etwas<br />
Alkohol oder Essig (für ganz Mutige)<br />
auch sehr gut bei Zahnschmerzen.<br />
68
4. Helfende Öle gegen Krämpfe:<br />
Basilikum, Anis, Fenchel, Ylang<br />
Ylang, Bergamotte und Lavendel –<br />
Linalool und Linalylacetat<br />
Die ätherischen Öle können<br />
Krämpfe verschiedener Art<br />
mildern, z.B. Magenschmerzen<br />
mit Blähungen,<br />
Menstruationsbeschwerden,<br />
Völlegefühl mit Gasansammlungen,<br />
Muskelkrämpfe u.a. Die Wirkstoffe<br />
Linalool und Linalylacetat sind<br />
vornehmlich dafür verantwortlich<br />
und stark darin enthalten. Diese Öle<br />
können in allen drei Duftnoten bzw.<br />
Duftphasen eingesetzt werden,<br />
abhängig von den zusätzlichen<br />
Ölen. Je mehr verschiedene<br />
ätherische Öle pro Anwendung<br />
eingesetzt werden, desto mehr<br />
sollte man die Basis beachten, da<br />
diese am längsten anhält und am<br />
stärksten wirkt. Eine schwache<br />
Dosierung des Ylang Ylang geht<br />
teilweise unter einem schweren<br />
und großen Anteil Basilikum unter.<br />
Möchtest du vom Ylang Ylang<br />
also mehr haben, setze ihn als<br />
Basis anstatt des Basilikums. Die<br />
ätherischen Öle sollten sehr gut auf<br />
das jeweilige Problem abgestimmt<br />
werden, um eine bestmögliche<br />
Wirkung zu erzielen. Mit Lavendel<br />
liegst du in allen Bereichen gut.<br />
Hinweis: Schwangere Frauen und<br />
ältere Menschen sollten diese<br />
Möglichkeit zur Krampflösung mit<br />
einem Arzt besprechen. Gegen<br />
eine kurzzeitige Behandlung mit<br />
sanfteren Ölen wie Ylang Ylang,<br />
Lavendel oder Bergamotte als<br />
Krampflöser und einer niedrigen<br />
Dosierung spricht wenig, jedoch<br />
sollten gerade Schwangere in den<br />
ersten drei Monaten und im letzten<br />
Monat der Schwangerschaft auf<br />
einen Einsatz besser verzichten.<br />
Besser als Tabletten ist die<br />
Aromatherapie in diesem Falle<br />
allerdings. Krampflöser sollten<br />
nicht sehr lange für ein Problem<br />
eingesetzt werden, da bei einem<br />
länger anhaltenden Problem<br />
ein Arzt zurate gezogen werden<br />
sollte. Am hilfreichsten sind<br />
Bäder, Umschläge und Massagen<br />
sowie Tees (hier aber lieber auf<br />
die krautige Version z.B. als Tee<br />
umsteigen).<br />
Mein Tipp: Ein gut riechendes<br />
Pflanzenöl wie Rapsöl, Jojobaöl<br />
oder Mandelöl nehmen (ca. 30 ml)<br />
und ca. 5-10 Tropfen ätherisches<br />
Öl, auch ein Mix aus den o.g.<br />
ätherischen Ölen hinzugeben<br />
und mit leichtem Druck kreisend<br />
über die krampfende Örtlichkeit<br />
sanft einmassieren, Wärmflasche<br />
und einen entkrampfenden Tee<br />
wie Fenchel, Kümmel oder Anis<br />
und eine Weile entspannt liegen<br />
bleiben. Es geht bald wieder<br />
besser...<br />
69
5. Schleimlösende Helfer: Thymian,<br />
Salbei, Eukalyptus, Campher weiß,<br />
Cajeput, Pfefferminze, Teebaum,<br />
Fichte und Latschenkiefer –<br />
Ambroxol uvm.<br />
Diese tolle Auswahl an<br />
ätherischen Ölen kann nicht<br />
nur schleimlösend wirken, bei<br />
Erkältungen im Allgemeinen sind<br />
sie eine gute Wahl, da sie die<br />
Atemwege erweitern, krampf- und<br />
hustenreizmildernd wirken, das<br />
Abhusten und den Abtransport<br />
des Schleims erleichtern, die<br />
Schleimhäute beruhigen und<br />
Viren killen. Natürlich gibt es noch<br />
andere gute ätherische Öle, hier<br />
zeige ich dir meine Lieblingsöle<br />
auf. Alle enthalten mehrere der<br />
o.g. Eigenschaften, deshalb kannst<br />
du hier nach deinem Geschmack<br />
gehen oder auch verschiedene<br />
Öle zusammen nutzen. Wähle<br />
aus erfrischenden ätherischen<br />
Erkältungsölen wie Pfefferminze,<br />
Virenkillern wie Teebaum oder<br />
auch kräftigen Ölen wie Campher<br />
oder Eukalyptus, es ist für jeden<br />
etwas dabei. Einer der größten<br />
schleimlösenden Wirkstoffe heißt<br />
Ambroxol. Fast alle dieser Öle sind<br />
der Basis zuzuordnen. Warum<br />
schreibe ich das? Da ätherische<br />
Öle in diese drei Duftkategorien<br />
eingeteilt werden (Basis, Herz und<br />
Kopf, meistens für Parfums) und<br />
durch Kraft, Dosierung usw. mal<br />
schwächer und mal stärker wirken,<br />
ist es gut zu wissen, wie du sie<br />
geschickt einsetzen kannst, einzeln<br />
oder aber vor allem gemischt.<br />
Natürlich tun sie auch in einem<br />
Mix ihre Dienste, aber wenn du<br />
weißt, wie du sie am geschicktesten<br />
kombinieren kannst, ist das doch<br />
sehr gut und hilfreich.<br />
Bei dem ätherischen Öl Campher,<br />
auch Kampfer, solltest du darauf<br />
achten, nur den weißen Campher<br />
zu nutzen, da der gelbe und braune<br />
Campher gesundheits-schädlich<br />
ist, da er als krebsauslösend oder<br />
krebsfördernd eingestuft wurde.<br />
Alle diese Öle sind sehr kraftvoll,<br />
was bei Erkältungskrankheiten auch<br />
gut ist, aber du solltest auf eine<br />
eher niedrige Dosierung achtgeben<br />
und sie nur während eines Bades<br />
oder einer Inhalation nahe an dich<br />
heranlassen und auch nicht sehr<br />
lange, dafür gern häufiger. Je früher<br />
du mit einer Behandlung deines<br />
Problems (Reizhusten, Schniefnase<br />
usw.) beginnst, desto schneller<br />
ist sie wieder weg, wenn du die<br />
ätherischen Öle einsetzt. Dies ist<br />
ein Erfahrungswert, es kann bei<br />
dir länger dauern. Salbei, Thymian<br />
und Pfefferminze eignen sich sehr<br />
gut zum Gurgeln, Fichte, Campher<br />
und Eukalyptus für eine Inhalation<br />
und Cajeput, Latschenkiefer und<br />
Teebaum zusammen mit etwas<br />
Lavendel können gut in einem<br />
Bad eingesetzt werden. Teebaum,<br />
Eukalyptus, Campher und Salbei<br />
sind für Umschläge gut geeignet.<br />
Hinweis: Sollten deine<br />
Beschwerden länger als 3-7 Tage<br />
andauern oder kommen Fieber,<br />
Schüttelfrost oder blutiger Auswurf<br />
hinzu, solltest du dringend einen<br />
Arzt oder Heilpraktiker aufsuchen.<br />
Mein Tipp: Eine kleine Tasse Salz<br />
und je 2-5 Tropfen Campher weiß,<br />
Teebaum, Eukalyptus, Pfefferminze<br />
und Fichte oder Latschenkiefer<br />
dazugeben, schütteln, ins warme<br />
einfließende Badewasser geben<br />
und ca. 10-20 Minuten darin baden.<br />
Tief und langsam durch die Nase<br />
einatmen. Je weniger verschiedene<br />
Öle, desto mehr Tropfen je Öl sind<br />
erlaubt.<br />
70
6. Die Entzündungshemmer:<br />
Teebaum, Lavendel und<br />
Pfefferminze - Allicin und Sulfide<br />
Für Entzündungen jeglicher Art<br />
eignen sich folgende ätherische<br />
Öle: Teebaum, Lavendel und<br />
Pfefferminze. Dies sind meine drei<br />
stärksten ätherischen Öle, die<br />
ich im Einsatz in der natürlichen<br />
Hausapotheke gegen Entzündungen<br />
habe. Sie können auf verschiedene<br />
Weise eingesetzt werden wie z.B.<br />
als Salbe, Massageöl oder auch<br />
pur (Dosierung beachten und<br />
gegebenenfalls einen Allergietest<br />
machen). Alternativen sind<br />
u.a. Rosmarinöl und Cajeput<br />
bei den ätherischen Ölen und<br />
Knoblauch oder Zwiebeln bei den<br />
Lauchgewächsen. Note: Basis und<br />
Herz. Wirkstoff: Allicin und Sulfide.<br />
Ich habe diese drei ätherischen Öle<br />
für mich gewählt, da ich sie auf das<br />
Problem einstellen, aber auch gut<br />
zu einem Powerpaket verbinden<br />
kann. So wirkt Pfefferminze<br />
reinigend, erfrischend und<br />
antibakteriell, was dieses Öl gut<br />
bei Entzündungen im Mundraum<br />
oder bei Gelenkentzündungen<br />
einsetzbar macht. Teebaum ist<br />
durch seine schmerzstillenden und<br />
antibakteriellen Wirkstoffe bei<br />
Entzündungen des Zahnes oder bei<br />
Wunden erfolgreich und Lavendel<br />
beruhigt bei all den Eigenschaften<br />
Haut, Nerven und eiternde Wunden<br />
oder Ischiasbeschwerden.<br />
Hinweis: Entzündungen werden<br />
immer u.a. durch Bakterien, Viren<br />
oder Verletzungen verursacht.<br />
Der Körper versucht dadurch,<br />
die Verursacher abzuwehren.<br />
Eine Entzündung ist somit die<br />
hauseigene Abwehrkraft auf<br />
ein von außen kommenden<br />
Krankheitserreger (Bakterien...)<br />
oder eines Reizes (Verletzung...).<br />
Hier-bei solltest du deinen Körper<br />
nur insoweit unterstützen,<br />
solange du eine Verbesserung<br />
verspürst. Entzündungen sind<br />
im Auge zu behalten, da sie bei<br />
Nichtbehandlung oder einer nicht<br />
sachgemäßen Behandlung zu einer<br />
Sepsis (Blutvergiftung), schweren<br />
Vereiterungen u.ä. führen können.<br />
Auch hier gilt: Tritt innerhalb<br />
weniger Stunden bis Tage keine<br />
Verbesserung ein oder wird die<br />
Entzündung schlimmer oder färbt<br />
sich etwas unnatürlich, ist der Gang<br />
zum Arzt oder Heilpraktiker ein<br />
Muss.<br />
Mein Tipp: Bei Entzündungen<br />
im Mundraum können alle drei<br />
ätherischen Öle als Gurgellösung<br />
eingesetzt werden. Etwas Alkohol<br />
in ein verschraubbares Glas füllen,<br />
die Öle hinzugeben und vor<br />
Gebrauch schütteln. Täglich 2-3<br />
Mal ca. ½ bis 1 Teelöffel in ein Glas<br />
Wasser geben und ca. 30 Sekunden<br />
gurgeln. Ausspucken und mit<br />
lauwarmem Wasser nachspülen.<br />
Nicht hinunterschlucken. Tritt nach<br />
2-3 Tagen keine Verbesserung ein,<br />
ab zum Arzt.<br />
71
7. Antioxidative: Deine Kämpfer<br />
gegen freie Radikale – Chlorophyll,<br />
Flavonoide und Vitamin C und E<br />
Diese kleinen Kerlchen sorgen<br />
dafür, dass du von freien Radikalen<br />
befreit wirst. Was sind freie<br />
Radikale überhaupt? Das sind<br />
diejenigen Stoffe (Sauerstoff- oder<br />
Atommoleküle), die dich alt machen<br />
bzw. sie sind verantwortlich für<br />
die Hautalterung, Faltenbildung<br />
usw. Dies merkt man ganz<br />
deutlich bei dem Aknemittel BPO<br />
(Benzoylperoxid), denn nutzt man es<br />
eine Weile lang, ohne sich danach<br />
einzucremen, wird die Haut trocken,<br />
spröde, rissig und alt. In Cremes, die<br />
der Hautalterung entgegenwirken<br />
sollen, sind z.B. die Stoffe Hyperoxid<br />
oder Per-oxid enthalten, dies sind<br />
freie Radikale. Ist das vielleicht<br />
der Grund, warum diese Cremes<br />
einfach nicht helfen? Übrigens:<br />
Einseitige Ernährung, Stress,<br />
entzündliche Vorgänge im Körper,<br />
lange anhaltende Erkrankungen,<br />
zu viel Alkohol und Zigaretten,<br />
zu wenig Bewegung usw. können<br />
die Anzahl der freien Radikale in<br />
den Körperzellen aktivieren und<br />
ansteigen lassen.<br />
Ätherische Öle, die Antioxidantien<br />
enthalten sind: Lavendel, Rose,<br />
Grapefruit, Karottensamenöl,<br />
Myrrhe, Muskatellersalbei, Nelken,<br />
Neroli, Ylang Ylang, Zimt, Rosmarin<br />
und Patschuli. In selbsthergestellten<br />
Cremes und Massageölen aus<br />
Jojoba- oder Mandelöl sind diese<br />
ätherischen Öle ein Kraftpaket<br />
gegen Falten und allgemeiner<br />
Hautalterung. Du wirst mit 90 Jahren<br />
zwar nicht mehr aussehen wie mit<br />
20 Jahren, aber mit 50 Jahren auch<br />
nicht unbedingt wie 50 oder 60<br />
Jahre. Die kraftvollen Wirkstoffe<br />
sind u.a. das Chlorophyll, die<br />
Flavonoide und die Vitamine A und<br />
E. Die Duftnoten bzw. die Einteilung<br />
liegt bei den meisten genannten<br />
Ölen in Herz und Basis. Ausnahmen<br />
bilden hier die fruchtigen Öle wie<br />
Grapefruit, diese werden eher den<br />
Kopf- und Herznoten zugeordnet.<br />
Hinweis: Rosmarin fördert<br />
die Durchblutung und sollte<br />
bei Bluthochdruck oder Herz-<br />
Kreislaufbeschwerden eher sparsam<br />
angewendet werden. Zimt, Nelken,<br />
Rosmarin und Muskatellersalbei<br />
beispielsweise sollten während der<br />
Schwangerschaft möglichst nicht<br />
eingesetzt werden, vorwiegend in<br />
den ersten drei Monaten und dem<br />
letzten Monat der Schwangerschaft.<br />
Mein Tipp: 30 ml Jojoba - oder<br />
Mandelöl und 20 ml destilliertes<br />
Wasser in eine Braunflasche (Grün,<br />
blau und lila gehen natürlich auch.<br />
Einfach eine lichtundurchlässige<br />
Flasche). mit Pipette füllen und<br />
je 3 Tropfen Lavendel, Rose und<br />
wahl-weise Neroli, Ylang Ylang<br />
oder Patschuli hineingeben und<br />
morgens und abends im Gesicht<br />
und Dekolette auftragen. Es bedarf<br />
nicht viel davon. Vor Gebrauch gut<br />
schütteln.<br />
72
8. Deine Verbündeten gegen Viren<br />
– Terpine, Thymol, Cineol, alpha-<br />
Pinen und Co.<br />
Mit ätherischen Ölen dieser Sparte<br />
bist du während der Erkältungszeit<br />
gut gewappnet. Diese Öle enthalten<br />
viele antiviralen Wirkstoffe wie<br />
Vitamin C, Ter-pine, Cineol usw.<br />
Darunter fallen vor allem: Teebaum,<br />
Eukalyptus, Thymian, Salbei,<br />
Campher, Fichte, Latschenkiefer,<br />
Weißtanne, Pfefferminze, Lavendel<br />
und alle Zitrusöle wie Citronella,<br />
Bergamotte, Grapefruit und Co.<br />
Alle diese Öle können gezielt auf<br />
ein Problem angesetzt werden, wie<br />
beispielsweise der Lavendel zur<br />
Beruhigung der Schleimhäute und<br />
allgemeiner Unruhe, Teebaum zur<br />
Virenabwehr oder die Pfefferminze<br />
zur Reinigung und Erfrischung<br />
der Atemwege. Es gibt auch<br />
ätherische Öle, die die Atemwege<br />
erweitern wie den Eukalyptus<br />
oder den Campher weiß, aber<br />
auch schleimlösende Öle wie den<br />
Lavendel oder Latschenkiefer<br />
und Öle für die Linderung von<br />
Hustenreiz wie Pfefferminze,<br />
Eukalyptus und Salbei. Geschickt<br />
kombiniert ergibt dein natürliches<br />
Virenmittel ein wahres Kraftpaket.<br />
Besser ist es jedoch, immer vorab<br />
gut vor-bereitet zu sein, Stichwort:<br />
Prävention.<br />
Die ätherischen Öle sind<br />
meistens Baumöle, Krautöle oder<br />
mentholhaltige Öle. Sie können<br />
daher gut der Basis zugeordnet<br />
werden. Leichtere Öle wie Lavendel<br />
oder Salbei kommen in der<br />
Herznote gut zum Tragen und die<br />
frischen Zitrusöle sind dem Kopf<br />
zuzuordnen. Frische Öle kannst du<br />
sehr gut als indirekte Inhalation<br />
einsetzen wie beispielsweise<br />
einem Diffusor, Herzöle können<br />
für Umschläge, Einreibungen u.ä.<br />
hergenommen werden und die<br />
basisbildenden Öle eignen sich sehr<br />
gut zur Stärkung und der Abwehr<br />
von Viren in Bädern, direkte<br />
Inhalation und Salben.<br />
Übrigens: Ist man häufiger und für<br />
längere Zeit im Wald unterwegs,<br />
wird das Immunsystem aktiviert<br />
und gestärkt, dies liegt nicht nur<br />
an der besseren Luft, sondern<br />
vornehmlich an den Wirkstoffen,<br />
die durch den Wald, insbesondere<br />
der Bäume, abgegeben werden:<br />
Die Terpene. Ein wichtiger Wirkstoff<br />
gegen Viren.<br />
Hinweis: Zur direkten Inhalation<br />
immer nur wenige Tropfen<br />
einsetzen, im Diffusor oder<br />
in einer Duftlampe dürfen es<br />
auch etwas mehr sein und im<br />
Badewasser kannst du auch mehr<br />
als 10 Tropfen in Milch oder Salz<br />
mischen, damit die ätherischen<br />
Öle emulgieren, bevor du sie dem<br />
fließenden Badewasser hinzu-gibst.<br />
Allergiker, Schwangere, Senioren<br />
und empfindliche Menschen sollten<br />
immer erst an einer Flasche riechen,<br />
um zu schauen, wie stark die Öle<br />
wirken, bevor sie sie einsetzen.<br />
Epileptiker sollten ohne ärztliche<br />
Anordnung komplett auf diese<br />
Möglichkeit verzichten. Auch ein<br />
Allergietest kann nicht schaden, vor<br />
allem, wenn man noch unsicher ist.<br />
Mein Tipp: Je 3-5 Tropfen Lavendel,<br />
Fichte, Eukalyptus, Campher weiß<br />
und Rosmarin oder Pfefferminze<br />
in eine Tasse mit Salz oder in<br />
eine Tasse Milch träufeln und ein<br />
Bad 10-20 Minuten genießen.<br />
Anschließend warm einpacken.<br />
Die Anzahl der Tropfen sollte auf<br />
dein persönliches Duftempfinden<br />
und deine Atmung angepasst<br />
werden. Wenn du schon bei 5<br />
Tropfen ätherischem Öl eine<br />
Schnappatmung bekommst, solltest<br />
du deutlich weniger einsetzen,<br />
wie hier angegeben oder gänzlich<br />
darauf verzichten.<br />
Kiefern Öl<br />
– wohltuend<br />
bei Erkältung<br />
73
9. Antibakterielle und mikrobielle<br />
Kämpfer – Alkohol, Ethanol und<br />
Co. Es gibt sehr viele Öle, die nicht<br />
nur antiviral oder antimykotisch<br />
wirken, sondern auch antibakteriell<br />
und desinfizierend. Pfefferminze<br />
wurde und wird teilweise auch<br />
heute noch zur Desinfektion in<br />
manchen Krankenhäusern gegen<br />
Keime eingesetzt. Und ganz<br />
viele ätherische Öle vereinen<br />
sogar alle Kräfte in sich, wie<br />
beispielsweise das Teebaumöl<br />
oder auch der Lavendel. Und da<br />
diese drei ein tolles Trio bilden,<br />
möchte ich eigentlich auch nur<br />
über diese schreiben, denn sie<br />
reichen vollkommen aus, um einen<br />
Rundumschutz zu gewährleisten.<br />
Man kann den hier genannten<br />
Ölen eine bakterienvernichtende,<br />
virenvorbeugende, desinfizierende<br />
und pilzhemmende Wirkung<br />
nachsagen und sie einfach im<br />
Einsatz verbünden. Für den<br />
Hausputz reichen Zitrone oder<br />
Pfefferminze und in der Kosmetik<br />
oder Hausapotheke kann man<br />
sie nach Bedarf einsetzen:<br />
Wundheilung und sanfte Pflege =<br />
Lavendel, Teebaum als Kraftpaket<br />
gegen alles und Pfefferminze,<br />
gegen allerlei Bakterien und<br />
Keime sowie zur Frische. Sie<br />
können je nach Öl und Einsatz<br />
allen drei Duftnoten, also Kopf,<br />
Herz und Basis zugeordnet<br />
werden. Die Hauptwirkstoffe<br />
sind Alkohole (Alkoholterpene)<br />
und Ethanole sowie Citronellal.<br />
Weitere ätherische Öl-Alternativen<br />
wären Thymian, Zitrone, Orange,<br />
Lemongrass oder Eukalyptus.<br />
Hinweis: Da wir äußerlich und<br />
innerlich einen eigenen gesunden<br />
Bakterienstamm besitzen, sollte der<br />
Einsatz der genannten ätherischen<br />
Öle spärlich vorgenommen werden,<br />
um unsere natürlichen Bestände<br />
nicht zu schädigen. Auf unserer<br />
Haut befinden sich Millionen<br />
fleißiger Bakterien, die sich von<br />
außen Kommenden in den Weg<br />
stellen, damit sie nicht in unsere<br />
Haut eindringen können. Tun<br />
sie dies doch einmal, kann es<br />
zu Entzündungen und anderen<br />
Abwehrreaktionen unseres Körpers<br />
kommen. Auch im Darm sitzen sie.<br />
Mein Tipp: Besorge dir für deinen<br />
Haushalt, deine Pflege und für<br />
die Hausapotheke diese drei<br />
Öle (Teebaum, Lavendel und<br />
Pfefferminze) und du bist gegen<br />
Viren, Pilze, Bakterien und Co.<br />
sehr gut gewappnet. Zusammen<br />
mit Alkohol und destilliertem<br />
Wasser kannst du dir dein eigenes<br />
Desinfektionsspray herstellen und<br />
auch ein Antibiotikum für die Haut<br />
ist möglich.<br />
Aromatherapie<br />
74
10. Mit Kraft gegen Pilze –<br />
Allylamine, Citronellal, Amorolfin...<br />
Es gibt sehr viele Öle, die nicht nur<br />
antiviral oder antibakteriell wirken,<br />
sondern auch antimykotisch und<br />
fungizid. Ich möchte dir hier drei<br />
der häufigsten ätherischen Öle<br />
vorstellen, die du auch für viele<br />
andere Einsätze nutzen kannst,<br />
wie im Verlauf des Artikels bereits<br />
beschrieben. Allen voran das Ass<br />
der Asse, das Teebaumöl. Dieser<br />
Tausendsassa hat es in sich, man<br />
kann es sogar riechen. Teebaumöl<br />
steht gegen Pilze, Keime, Viren<br />
und Bakterien ganz oben auf der<br />
natürlichen Bekämpfungsliste.<br />
Gefolgt von Pfefferminze und<br />
Lavendel. Ich denke allerdings,<br />
dass ich dazu nicht mehr viel<br />
schreiben muss, da sie ja in den<br />
anderen Kategorien bereits näher<br />
beschrieben wurden. Egal, ob<br />
Hautpilz, Nagelpilz, Darmpilze usw.,<br />
diese Öle können schonend helfen,<br />
ohne die natürliche Hautbarriere<br />
zu zerstören. Alternativen sind u.a.<br />
Thymian, Nelke, Cajeput, Oregano,<br />
Vetiver, Kokosöl oder mal nebenbei<br />
die pflanzlichen Alternativen<br />
Knoblauch und Zwiebeln. Die für<br />
die pilzbekämpfende Wirkung<br />
verantwortlichen Wirkstoffe sind<br />
u.a. Citronellal, Amorolfin und<br />
Allylamine.<br />
Hinweis: Wie bei den<br />
antibakteriellen und antiviralen<br />
ätherischen Ölen sei hier gesagt,<br />
dass sie eine Resistenzbildung<br />
verhindern, das bedeutet, dass<br />
diese Öle - im Gegensatz zu<br />
synthetisch hergestellten Stoffen<br />
- durch den natürlichen Aufbau<br />
immer wirken können und sich die<br />
Angreifer Viren, Bakterien, Keime<br />
und Pilze nicht darauf einstellen<br />
können und somit keine Resistenz<br />
aufbauen können.<br />
Mein Tipp: Teebaumöl reicht<br />
gegen die meistens äußerlichen<br />
Pilze gut aus, sollte aber nicht<br />
innerlich angewendet werden.<br />
Für die innere Einnahme wären<br />
Lavendelöl oder Thymian eher<br />
angezeigt, jedoch solltest du auf<br />
eine innere Einnahme verzichten,<br />
da diese Öle stark konzentriert<br />
sind und bei einer zu hohen und<br />
langen Dosierung zu Beschwerden<br />
wie Magenschmerzen, Übelkeit<br />
bis hin zu Vergiftungen führen<br />
können. Sprich eine orale Einnahme<br />
immer vorher mit deinem Arzt oder<br />
Heilpraktiker ab oder verzichte<br />
ganz, es gibt gute Alternativen wie<br />
Knoblauch usw. Auf Warzen kannst<br />
du Teebaumöl auch niedrig dosiert<br />
pur anwenden, möglichst aber<br />
ohne dabei die gesunde Haut mit<br />
einzubeziehen.<br />
Hast du bemerkt, wie viele Öle sich<br />
gleichen und wie wenige davon du<br />
eigentlich hauptsächlich brauchst?<br />
Für deinen privaten Gebrauch<br />
benötigst du längst nicht alle.<br />
Welche Öle du unbedingt haben<br />
solltest, erfährst du im Laufe der<br />
nächsten »Lebe jetzt – natürlich<br />
und gesund« – Ausgaben.<br />
75
Allgemeiner Hinweis:<br />
Ätherische Öle sollten nie<br />
unverdünnt genutzt und möglichst<br />
nicht innerlich genutzt werden.<br />
Bitte frage immer deinen Arzt<br />
oder Heilpraktiker um Rat. Nutzt<br />
du ein Öl das erste Mal direkt<br />
auf der Haut, solltest du immer<br />
einen kleinen Tropfen über ein<br />
Wattestäbchen (auch etwas<br />
verdünnt) geben und an deiner<br />
Armbeuge ausprobieren, um<br />
eine allergische Reaktion oder<br />
Unverträglichkeit zu testen.<br />
Warte mindestens eine halbe<br />
Stunde bis hin zu einem Tag, um<br />
sicherzugehen, dass du das Öl<br />
verträgst. Notfalls kannst du auf die<br />
sanftere Alternative dem Hydrolat,<br />
zurückgreifen, wenn du unbedingt<br />
mit der Aromatherapie arbeiten<br />
bzw. sie für dich nutzen möchtest.<br />
Ausbildung zur Aromaberaterin<br />
oder Aromatherapeutin?<br />
Dich hat das Thema neugierig<br />
gemacht oder du spielst schon<br />
eine Weile mit dem Gedanken,<br />
die Aromatherapie beruflich<br />
auszuüben? Dann melde dich doch<br />
in meinem kostenlosen Newsletter<br />
an, denn aktuell erstelle ich hierfür<br />
einen Fernlehrgang >>> www.<br />
zentrum-für-naturpädagogik.de<br />
Aromatherapie – das erwartet<br />
dich in den nächsten Ausgaben<br />
von »Lebe Jetzt – natürlich und<br />
gesund«<br />
In den nächsten Artikeln möchte<br />
ich dich weiterhin für das Thema<br />
Aromatherapie begeistern. Hierzu<br />
zeige ich dir die 5 beliebtesten<br />
Basisöle auf und gebe dir ein Rezept<br />
dazu. In den darauffolgenden<br />
Artikeln möchte ich dir u.a.<br />
einige der beliebtesten und<br />
vielseitigsten ätherischen Öle<br />
vorstellen. Wie du ja gelesen hast,<br />
gibt es zig davon, aber da viele<br />
von ihnen viele Eigenschaften in<br />
sich tragen, musst du nicht alle<br />
kaufen. Für die Hausapotheke<br />
und den Wellnessbereich reichen<br />
zwei Handvoll Öle tatsächlich<br />
aus. Du wirst erfahren, wie sie<br />
gewonnen werden, woher sie<br />
stammen, welche Inhaltsstoffe sie<br />
besitzen, welche Heilwirkungen<br />
in ihnen stecken und es gibt je<br />
ein Rezept für Küche, Wellness<br />
und Schönheit sowie Gesundheit.<br />
Außerdem werde ich dir ein paar<br />
ätherische Öle und Heilkräuter<br />
vorstellen, mit denen du u.a. den<br />
Wechseljahren besser begegnen<br />
kannst. Weitere Rezepte findest<br />
du übrigens ebenfalls auf meiner<br />
Seite, wie beispielsweise eine<br />
einfache, natürliche, nachhaltige<br />
und günstige Schüttellotion für die<br />
Haut ab 40. Diese Artikel stehen<br />
zurzeit nur meinen VIP-Lesern<br />
zur Verfügung, kostenlos als<br />
Newsletter-Abonnent.<br />
Eure Nicole, die Kräuterfee<br />
Der Teebaum – Ursprung Australien<br />
76
Impressum:<br />
Heft Nummer 01 | März – Mai 2023<br />
Lebe Jetzt<br />
– natürlich und gesund –<br />
Verteilung über Verlag, Online-Handel<br />
ISSN 2750-6525 (Print)<br />
Herausgeber:<br />
VGK-Verlag Kreft, Fontanestraße 26, 46242 Bottrop<br />
Bankverbindung: G. Kreft<br />
IBAN: DE31360501050002724938<br />
BIG: SPESDE3EXXX<br />
Mail: leben.live.postfach@gmail.com<br />
Webseite: https://vgk-medienverlag.de/<br />
Redaktion: Guido Kreft, Marcel Kreft<br />
Bildbearbeitung/Coverdesign (Art Direktion):<br />
Renee Rott – Dream Design – Cover and Art<br />
Text: Guido Kreft, Susanna Csenkey, Ralf Hillmann<br />
Anzeigen/Werbung/Marketing:<br />
Guido Kreft, Susanna Csenkey<br />
Gestaltung und Layout: Christoph Becker<br />
Druck: Wir machen Druck, 71522 Backnang Deutschland<br />
PR/Öffentlichkeitsarbeit: Marcel Kreft<br />
Hinweise:<br />
Autoren der Berichte und Artikel, können auch über die<br />
Redaktion angeschrieben werden.<br />
Für unaufgeforderte Einsendungen von Text und Bild wird<br />
keine Haftung übernommen. Die Autoren sind für den<br />
Inhalt ihrer Beiträge selbst verantwortlich!<br />
Ansichten der Autoren entsprechen nicht unbedingt der<br />
Meinung der Redaktion!<br />
Der Verlag behält sich das Recht vor, Beiträge zu kürzen<br />
oder zu ändern. Alle nicht exklusiven Rechte von Autoren-<br />
Beiträgen gehen an den Verlag über, sobald diese von<br />
der Redaktion angenommen worden sind. Diese Rechte<br />
beinhalten uneingeschränkten Nachdruck und Nutzung<br />
im digitalen Segment.<br />
Wichtiger Hinweis! Die Artikel zum Thema Gesundheit<br />
ersetzen keinen Besuch beim Arzt, Therapeuten oder<br />
Heilpraktiker. Sie stellen nur eine mögliche Hilfe zur<br />
Selbsthilfe dar!<br />
Quellen-Hinweise: Bilder zu den einzelnen Artikeln<br />
wurden von den Autoren zur Verfügung gestellt oder<br />
sind freien Bildquellen entnommen. Für weitere<br />
Quellenangaben bitte Hinweise am Seitenende/<br />
Seitenrand beachten.<br />
Texte: Autoren werden in den einzelnen Beiträgen<br />
benannt. Redaktionelle Hinweise sind gesondert<br />
gekennzeichnet.<br />
Wichtiger Hinweis! Beiträge und Hinweise zum Thema<br />
Gesundheit ersetzen keinen Arztbesuch!<br />
2023 für den gesamten Inhalt (VGK-Verlag Kreft)<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit vorheriger<br />
Genehmigung<br />
©<br />
Alle Rechte vorbehalten!<br />
All rights reserved!<br />
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Ausgabe 1 | März – Mai 2023<br />
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