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Ausgabe 1 | März – Mai 2023<br />

LEBE JETZT<br />

natürlich und gesund<br />

Zurück zur Natur<br />

Li(e)bellenschule<br />

Ergotherapie<br />

– Bewegung für<br />

Körper und Geist<br />

Die Naturapotheke<br />

– Propolis und Johanniskraut<br />

NUR KEIN<br />

STRESS<br />

Heiko Eich Gesundheits-Coach<br />

Ohrakupunktur<br />

– Nadelstiche, die wohltun<br />

1


2


Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

die Zeit vergeht wie im Flug und schon steht Ostern<br />

wieder vor der Tür. Bunt wie der Frühling sind auch die<br />

Themen, die wir wieder für euch zusammengestellt<br />

haben. Natürlich und gesund leben bedeutet nicht nur,<br />

etwas für die eigene Gesundheit zu tun, sondern immer<br />

auch ein Stück weit Verantwortung dafür mitzutragen,<br />

dass es auch unserer Umwelt gut geht - oder besser<br />

ausgedrückt, dafür Sorge zu tragen, diese nicht noch<br />

weiter zu schädigen. Wir sollten uns immer bewusst<br />

machen, wie wertvoll Mutter Natur ist. Es heißt nicht<br />

umsonst – die beste Apotheke ist die Natur selbst. Jeder sollte sich deshalb auf seine<br />

eigene „Natürlichkeit“ besinnen. Nicht nur durch unsere Magazine möchten wir vom<br />

Team darauf hinweisen, sondern auch durch die umfangreichen Aktivitäten innerhalb<br />

unserer Community, die wir derzeit mit eurer Hilfe aufbauen. Selbst wieder aktiver<br />

werden, rauszugehen und am echten Leben teilzunehmen, etwas über die Natur und<br />

ihre Möglichkeiten zu lernen und darauf zu achten, dass sich auch unsere Nachkommen<br />

noch an ihr erfreuen können.<br />

In diesem Sinne wünschen wir euch viel Freude beim Lesen und ein gesundes sowie<br />

freudiges Osterfest!<br />

Euer Team<br />

3


40 Von der Kraft der Farben<br />

6 Ohrakupunktur<br />

24 Rezepte<br />

64 Aromatherapie<br />

12 Die Naturapotheke<br />

4


Inhalt<br />

Ausgabe 1 | März – Mai 2023<br />

3 | Editorial<br />

Gutes für Körper, Seele und Geist<br />

6 | Ohrakupunktur nach NADA-Protokoll<br />

Wichtiger Hinweis!<br />

Die Artikel zum Thema<br />

Gesundheit ersetzen<br />

keinen Besuch beim<br />

Arzt, Therapeuten oder<br />

Heilpraktiker.<br />

Sie stellen nur eine mögliche<br />

Hilfe zur Selbsthilfe dar!<br />

12 | Die Naturapotheke – Heilpflanzen und Naturprodukte (Neu)<br />

• Johanniskraut – hellt die Stimmung auf<br />

• Popolis (Bienenkraft) – ein natürliches Antibiotikum<br />

40 | Von der Kraft der Farben und des Wünschens<br />

64 | Aromatherapie – Wirkstoffe ätherischer Öle<br />

Erfahrungen und Tipps<br />

18 | Wie du deinen beruflichen Stress in den Griff bekommst…<br />

32 | Ergotherapie – ein Erfahrungsbericht<br />

46 | Das Erste Hilfe-Equipment<br />

Gesunde Ernährung<br />

24 | Rezepte zum Osterfest<br />

– unter anderem Falscher Hase (Hackbraten)<br />

Natur und Umwelt<br />

52 | Zurück zur Natur<br />

– Li(e)bellenschule in Burg-Reuland Belgien<br />

77 | Impressum<br />

5


OHR-Akupunktur<br />

nach<br />

NADA<br />

NADA-Protokoll<br />

Foto: pixabay.com<br />

6


Anwendung der Ohrakupunktur<br />

Bild: Zeitzauber Andrea Stragier<br />

Die Frage nach der inneren<br />

Bereitschaft…<br />

Nur diese kurze Frage muss<br />

beantwortet werden, dann<br />

werden Ihnen in einer Gruppe von<br />

5–20 Menschen, die gemütlich<br />

beisammensitzen, jeweils 3-5<br />

sehr feine Nadeln je 2 mm tief in<br />

den Knorpel jeder Ohrmuschel<br />

gesetzt und verbleiben dort für<br />

30-45 Minuten. Danach ziehen<br />

Sie sich die Nadeln selbst und<br />

fühlen sich unmittelbar und länger<br />

anhaltend entspannter, den<br />

Herausforderungen des Alltags<br />

besser gewachsen, schlafen<br />

erholsamer, haben weniger<br />

Schmerzen oder Suchtdruck.<br />

Klingt zu gut, um wahr zu sein?<br />

Doch genau das berichten viele<br />

Patienten nach der Ohrakupunktur<br />

nach dem NADA-Protokoll – und<br />

kommen jede Woche wieder.<br />

Sich selbst spüren…<br />

Natürlich gibt es vor dem ersten<br />

Termin ein persönliches Gespräch,<br />

Informationen zum Ablauf, zur<br />

Beantwortung von Fragen und<br />

Ihre schriftliche Einwilligung.<br />

Aber in der Gruppe selbst gibt es<br />

keinen Seelenstriptease = keine<br />

Fragen, warum man da ist, keine<br />

Gespräche, sondern Ruhe, und das<br />

ganze 30-45 Minuten.<br />

Patient*innen, die Angst vor<br />

der ersten Behandlung haben,<br />

dürfen sich auch einfach mit in<br />

den Gruppenraum setzen und<br />

ohne selbst Nadeln gesetzt zu<br />

bekommen, zusehen, was passiert.<br />

Aus meiner Erfahrung lassen sich<br />

die meisten dann doch Nadeln<br />

setzen.<br />

Und dann: Still sitzen, nicht<br />

rauchen, nicht essen, nicht trinken,<br />

nicht unterhalten. Es ist anfangs<br />

oft schwer - die Stille zu ertragen,<br />

dieses „sich selbst“ spüren<br />

auszuhalten. Aber es gelingt meist<br />

von Woche zu Woche leichter.<br />

7


Nadeln im Ohr…<br />

Bei der Akupunktur werden<br />

Metallnadeln in anatomisch genau<br />

definierte Areale oder Punkte<br />

gestochen. Die Mikroverletzung<br />

mit der Nadel setzt einen Reiz,<br />

der komplizierte biochemische<br />

und biophysikalische Reaktionen<br />

des Körpers auslöst, um die<br />

Selbstheilungskräfte des<br />

vegetativen Systems zu aktivieren<br />

(Der Ausgleich körperlicher und<br />

seelischer Funktionen ist sowohl<br />

spürbar als auch messbar).<br />

Das Ohr ist eines der Mikrosysteme<br />

des Körpers (ähnlich den<br />

Fussreflexzonen). Dies bedeutet,<br />

über das Ohr soll der gesamte<br />

Organismus behandelt werden<br />

können. Man kann es sich so<br />

vorstellen, als wäre das Ohr eine<br />

Landkarte, auf der alle körperlichen<br />

und seelischen Organfunktionen in<br />

Arealen oder Punkten abgebildet<br />

sind. Der französische Arzt Paul<br />

Nogier war einer der ersten<br />

Mediziner, der herausfand, dass<br />

die Verteilung der Reflexzonen<br />

einem in der Gebärmutter<br />

liegenden Fötus gleicht. Er testete<br />

die zu behandelnden Punkte nach<br />

Empfindlichkeit.<br />

Bei der Ohrakupunktur nach<br />

dem NADA.- Protokoll ist eine<br />

Testung nicht erforderlich, es<br />

werden kleine Areale genadelt. Es<br />

geht dabei nicht darum, gezielte<br />

Körperstörungen zu behandeln. Die<br />

standardisierte Punktekombination<br />

der Ohrakupunktur nach dem<br />

NADA-Protokoll soll körperlich<br />

und seelisch ausgleichen und<br />

stabilisierend wirken.<br />

Häufigkeit der Behandlung…<br />

Wie häufig die Behandlung<br />

durchgeführt wird, richtet sich zum<br />

einen nach den Bedürfnissen der<br />

Patient*innen, zum anderen aber<br />

auch danach, wie es organisatorisch<br />

machbar ist. Für mich als<br />

Therapeutin in eigener Praxis hat<br />

sich 1 x wöchentlich zu einer festen<br />

Uhrzeit als gut herausgestellt,<br />

es lässt sich für mich und die<br />

Patient*innen gut einrichten.<br />

Als Heilpraktikerin, spezialisiert auf<br />

ganzheitliche Gesundheitsberatung<br />

zur Prävention und (Mit-)<br />

Behandlung stressbedingter und<br />

psychosomatischer Beschwerden,<br />

setze ich seit 2019 in meiner<br />

Praxis mit großem Erfolg diese<br />

einfache, sichere, effektive und<br />

kostengünstige Therapie der<br />

Ohrakupunktur nach dem NADA-<br />

Protokoll ein – in Ausnahmefällen<br />

(zuvor Corona) im Einzeltermin,<br />

sonst in der Gruppe.<br />

Neben mir tun das über 25000<br />

Menschen in über 40 Ländern<br />

weltweit (Stand 2020), allein in<br />

Deutschland wurden (Stand 2018)<br />

über 12000 Menschen aus allen<br />

Berufen des Gesundheitswesens<br />

durch die NADA ausgebildet<br />

- in den von mir besuchten<br />

Ausbildungskursen im Übrigen -<br />

fachübergreifend Kranken- und<br />

Gesundheitspfleger*innen,<br />

Sozialarbeiter*innen, Ärzte*innen<br />

und Heilpraktiker*innen.<br />

Denn das Ziel der NADA e.V. ist<br />

es, die Behandlung nach dem<br />

NADA-Protokoll als spezifische<br />

Behandlungsmethode für<br />

Menschen mit Suchterkrankungen<br />

oder sozialen und psychischen<br />

Problemen zu etablieren.<br />

Feinste Akupunkturnadeln Kommen zur Anwendung<br />

Bild: pixabay.com<br />

8


Andrea Stragier Therapeutin<br />

Bild: Zeitzauber Andrea Stragier<br />

9


Wo die Ohrakupunktur nach NADA<br />

eingesetzt wird…<br />

Als etablierter Bestandteil des<br />

Behandlungskonzepts wird<br />

diese standardisierte Form der<br />

Ohrakupunktur eingesetzt in:<br />

• psychiatrischen und<br />

psychosomatischen Fachkliniken<br />

und Praxen:<br />

zur Unterstützung beim<br />

Entzug von Alkohol, Drogen,<br />

Medikamenten oder Nikotin,<br />

aber auch bei Essstörungen,<br />

Depressionen, Angststörungen,<br />

Traumapatienten und ADHS,<br />

• Arzt- und Heilpraktikerpraxen zur<br />

„Mitbehandlung“ und Prävention<br />

bei stressbedingten und<br />

psychosomatischen Erkrankungen<br />

und Schmerzen<br />

• Suchtberatungsstellen<br />

zur Stabilisierung und<br />

Rückfallprophylaxe,<br />

• in Ambulanzen nach Trauma,<br />

Schock und Schmerz,<br />

• in der Gesundheitsvorsorge von<br />

Betrieben bei Gestressten und<br />

„Workaholics“ zur Burn-out-<br />

Prophylaxe,<br />

• in der Flüchtlingshilfe gegen<br />

Trauma und Schock<br />

• in Justizvollzugsanstalten zur<br />

Gewaltprävention<br />

Unter www.nada-akupunktur.de<br />

sind alle Einrichtungen gelistet,<br />

da gibt es sicher auch eine in<br />

Ihrer Nähe. Trotz zahlreicher<br />

vorliegender Studien über die<br />

Wirksamkeit gilt die Methode nicht<br />

als evidenzbasiert (medizinisch<br />

fundiert).<br />

Eine spezielle Art der<br />

Ohrakupunktur…<br />

Bei der Behandlung postoperativer<br />

Schmerzen u.a. durch<br />

Ohrakupunktur entdeckte der<br />

Hongkonger Neurochirurg Dr.<br />

Wen zunächst, dass auch die<br />

Symptome eines Drogenentzugs<br />

bei Heroinsüchtigen durch<br />

Ohrakupunktur gemildert werden<br />

konnten. Dr. Michael Smith<br />

(Psychiater) und seine Mitarbeiter<br />

aus dem Lincoln Hospital in New<br />

York entwickelten das Konzept<br />

weiter und gründeten 1985 eine<br />

gemeinnützige NON-PROFIT-<br />

Organisation mit dem Namen<br />

NADA = National Acupuncture<br />

Detoxication Association.<br />

Die Methode heißt seitdem das<br />

„NADA-Protokoll“. Hervorragende<br />

klinische Studien und Erfahrungen<br />

führten 1993 zur Gründung des<br />

deutschen Vereins (NADA e.V).<br />

Ausbildung bei der NADA…<br />

Die Ausbildung nach NADA<br />

(einer geschützten Marke) kann<br />

bundesweit in 2 Kursen absolviert<br />

werden. Akupunkturerfahrung<br />

ist nicht erforderlich. Ich selbst<br />

war in Kiedrich und habe es mit<br />

einem Kurzurlaub in der herrlichen<br />

Weingegend verbunden (man<br />

nadelt sich im Seminar gegenseitig)<br />

Der Abschluss von Kurs 2 ist eine in<br />

einen schriftlichen und praktischen<br />

Teil gegliederte Prüfung. Um das<br />

Zertifikat zu erlangen, muss man 20<br />

Nadelungen unter Aufsicht eines<br />

zertifizierten NADA-Akupunkteurs<br />

nachweisen. Das Zertifikat ist 3<br />

Jahre gültig und kann durch einen<br />

Refresher Kurs verlängert werden.<br />

Weitere Infos unter<br />

www.nada-akupunktur.de<br />

Quellenangaben: Nada (deutsche<br />

Sektion e.V.) und Nada Reader<br />

Akupunktur Austria.<br />

Andrea Stragier - Heilpraktikerin -<br />

www.zeitzauber-naturheilpraxis.de<br />

OHR-Akupunktur<br />

nach<br />

NADA-Protokoll<br />

10


Nicht so schlimm, wie es aussieht,<br />

aber mit großer Wirkung.<br />

Bild: pixabay.com<br />

11


Die Naturapotheke - Heilpflanzen und Naturprodukte (Neu)<br />

Kraut<br />

Johannis-<br />

von Astrid Markgraf<br />

Immer wieder darf ich feststellen,<br />

dass in der Natur tatsächlich für<br />

alles ein Kraut gewachsen ist.<br />

Viele von Euch kennen bestimmt<br />

das Johanniskraut. Aber wisst ihr<br />

auch, wie es aussieht und wie<br />

man es sicher unter all den gelben<br />

Blüten erkennen kann?<br />

Info: Ursprünglich beheimatet<br />

ist das „Echte Johanniskraut“ in<br />

Europa, Nordafrika und<br />

Zentralasien. Mittlerweile findet<br />

man es aber beinahe weltweit und<br />

es wächst mit Vorliebe in mittleren<br />

Höhenlagen an Waldrändern und<br />

auf natürlichen Wiesen.<br />

Doch zunächst zu den<br />

Einsatzmöglichkeiten dieser<br />

vielfältigen Pflanze:<br />

Johanniskraut als Naturmedizin<br />

gegen zahlreiche Beschwerden<br />

12


Johanniskrautblüte<br />

Bekannt ist wohl schon seit der<br />

Antike, dass es gegen Depressionen<br />

bzw. depressive Verstimmungen<br />

eingesetzt wird. Dabei sorgen<br />

schon allein ihre leuchtend<br />

gelben Blüten für eine gewisse<br />

Stimmungsaufhellung, wenn<br />

man sie in der Natur betrachtet.<br />

Das Kraut wird sehr gern und oft<br />

bei Stimmungsschwankungen,<br />

Schlafstörungen und nervöser<br />

Unruhe eingesetzt. Umfangreiche<br />

wissenschaftliche Studien belegen<br />

die heilende Wirksamkeit der<br />

Pflanze.<br />

Aber Johanniskraut ist noch<br />

vielseitiger und wird auch als<br />

Heilmittel zur Behandlung von<br />

Wunden eingesetzt. Durch seine<br />

antibakteriellen Eigenschaften<br />

wird es zunehmend im<br />

Zusammenhang mit Verletzungen<br />

sowie entzündlichen Prozessen<br />

genutzt. Weiterhin ist es wirksam<br />

zur Schmerzlinderung in Bezug<br />

auf sehr nervenreiches Gewebe,<br />

wobei es auch bei Harnwegsund<br />

Menstruationsbeschwerden<br />

sehr hilfreich gegen<br />

Beschwerden eingesetzt<br />

werden kann – bzw. Linderung<br />

verspricht. Selbst bei Magen -u.<br />

Darmbeschwerden (besonders<br />

Verdauungsbeschwerden) sowie<br />

rheumatischen Beschwerden wird<br />

es empfohlen.<br />

Mangelnde Leistungsfähigkeit,<br />

Müdigkeit und Abgeschlagenheit<br />

können ein Signal dafür sein, dass<br />

die Leber evtl. geschwächt ist. Auch<br />

hier kann das Johanniskraut für<br />

Gegenmaßnahmen - zumindest<br />

begleitend - eingesetzt werden.<br />

Dies waren bei weitem<br />

noch nicht alle Vorteile und<br />

Einsatzmöglichkeiten, aber<br />

es ist ganz klar zu erkennen,<br />

Johanniskraut ist sehr vielseitig.<br />

Es kann sowohl innerlich als auch<br />

äußerlich angewandt werden.<br />

Hinweis: Es wird empfohlen, sich bei<br />

Anwendung von Johanniskraut nicht<br />

in direkte Sonnenbestrahlung zu<br />

begeben, gerade bei empfindlichen<br />

Hauttypen. Auch ersetzen meine<br />

Ausführungen keinen Besuch beim<br />

Arzt oder Heilpraktiker, wenn ernste<br />

und dauerhafte Beschwerden<br />

auftreten.<br />

Zum Aussehen von Johanniskraut:<br />

Wie schon erwähnt, kann man<br />

es an seinen leuchtend gelben<br />

Blüten erkennen. Wenn man sich<br />

aber nicht sicher ist, ob es sich<br />

nun tatsächlich um Johanniskraut<br />

handelt, gibt es noch zwei sichere<br />

Methoden, um dies festzustellen.<br />

13


Nimmt man ein Blatt des<br />

Johanniskrauts und hält es gegen<br />

das Licht, kann man ganz deutlich<br />

dunkle Punkte im Blatt erkennen.<br />

Dies sind die sogenannten Ölblasen.<br />

Sollte man dann immer noch<br />

unsicher sein, legt das Blatt<br />

zwischen die Finger und zerreibt es<br />

kräftig. Wenn sich dann eure Finger<br />

rot färben, könnt ihr sicher sein, es<br />

ist Johanniskraut.<br />

Wie kann man nun ein<br />

Johanniskraut-Öl (Tinktur) selbst<br />

herstellen:<br />

Es ist ganz einfach. Sammelt ein<br />

Einmachglas voll Johanniskraut.<br />

Wenn ihr mögt, zerkleinert es<br />

und legt es in ein helles Glas. Ich<br />

selbst teile es nur in der Mitte und<br />

lege es mit samt Stiel in ein helles<br />

Glas, welches ich zuschrauben<br />

kann. Dann füllt es mit Öl auf.<br />

Geeignete Öle sind vor allem<br />

neutrale Öle wie Sonnenblumenöl,<br />

Mandelöl oder Nussöl (ich teste<br />

derzeit Rapsöl). Stellt das Glas<br />

einfach für ca. 6 Wochen in die<br />

Sonne. Zwischendurch immer mal<br />

durchschütteln. Das Öl färbt sich<br />

langsam rot. Ich habe festgestellt,<br />

je dunkler das Öl wird, umso<br />

intensiver ist die Wirkung.<br />

Wenn es dann so richtig schön rot<br />

ist – deshalb wird es u.a. auch Rotöl<br />

genannt – könnt ihr es durch einen<br />

Kaffee- oder Teefilter in ein dunkles<br />

Glas mit einem Verschluss sieben.<br />

Das Öl ist nun so lange haltbar wie<br />

das Öl, welches ihr verwendet (s.<br />

Haltbarkeitsdatum). Fertig ist euer<br />

selbst gemachtes Johanniskraut Öl.<br />

Ach ja, das Johanniskraut kann<br />

von Ende Juni bis Ende September<br />

gesammelt werden. In dieser Zeit<br />

hat es die meisten Ölanteile in ihren<br />

Blättern und Blüten.<br />

Ich wünsche euch nun viel Spaß<br />

beim Sammeln und vergesst nicht,<br />

euch bei der Pflanze und Mutter<br />

Erde für dieses wunderbare<br />

Geschenk zu bedanken.<br />

Johanniskraut<br />

14


Imker bei der Arbeit<br />

Propolis<br />

(Bienenextrakt)<br />

Bienenstock<br />

Was Propolis ist:<br />

Es ist eine harzähnliche Masse, die<br />

von den Bienen produziert wird.<br />

Noch ein Grund, aus dem wir alles<br />

Erdenkliche tun sollten, um unsere<br />

Bienen zu schützen.<br />

Es wird auch als Bienenharz oder<br />

Bienenkitt bezeichnet und hat<br />

einen antivirale, -mykotische und -<br />

biotische Wirkung. Das Kitt - Harz,<br />

wie man es auch nennt, kann<br />

aus verschiedenen Substanzen<br />

bestehen und schwankt in seiner<br />

Zusammensetzung. Die Bienen<br />

sammeln an Kastanien, Tannen,<br />

Weiden, Birken, Pappeln, Kiefern<br />

etc. die bräunliche Substanz der<br />

Knospen, welche wiederum als<br />

Baumaterial für den Bienenstock<br />

dient.<br />

Hinweis: In Propolis sind ca. 50 %<br />

Harz und Balsam enthalten sowie<br />

ca. 35 % Wachs, ca. 10 % flüchtige<br />

Öle und ca. 5 % Blütenpollen.<br />

15


Dieser „Bienenkitt“ verhindert<br />

das Eindringen von Krankheiten<br />

im Bienenstock, denn Infektionen<br />

haben eine existenzbedrohende<br />

Wirkung auf das gesamte<br />

Bienenvolk. Deshalb kleiden die<br />

Bienen ihren gesamten Stock mit<br />

Propolis aus, verkitten vorhandene<br />

Risse und verengen damit sogar<br />

die Ausflugslöcher. Darüber hinaus<br />

überziehen die Bienen sämtliche<br />

für sie als Fremdkörper empfunden<br />

Gegenstände, die zu schwer sind,<br />

um hinaus getragen zu werden mit<br />

dem Kitt-Harz. Solche Gegenstände<br />

werden so lange mit Propolis und<br />

Wachs überzogen, bis sie keine<br />

infektiöse Gefahr mehr darstellen.<br />

Propolis war schon in der Antike<br />

bekannt, selbst die Inkas kannten<br />

es und es wurde vielseitig<br />

eingesetzt. Sogar in der russischen<br />

Volksheilkunde hat das Bienenharz<br />

eine lange Tradition. Für die Bienen<br />

ist es eine Art Hausapotheke und<br />

was für die Bienen gut ist, kann für<br />

die Menschen auch nicht schlecht<br />

sein. Das Bienenharz wird also<br />

auch als natürliches Antibiotikum<br />

bezeichnet.<br />

Zahlreiche Untersuchungen haben<br />

ergeben, dass Propolis auch<br />

grundlegend für die Gesundheit des<br />

Menschen nutzbringend eingesetzt<br />

werden kann. Es wirkt vor allem<br />

antibakteriell, da es die Zellteilung<br />

von Bakterien hemmt und ihre<br />

Zellwände zerstört. Es wirkt auch<br />

als natürliches Anästhetikum,<br />

Antioxidans, Antiseptikum wirkt<br />

gegen viele Viren und kann uns<br />

sogar gegen sehr resistente<br />

Grippeviren helfen.<br />

Weiter ist auch bekannt, dass<br />

Propolis ausgezeichnet im Kampf<br />

gegen Pilze und Parasiten hilft.<br />

Was dieses Bienenharz zu etwas<br />

Besonderem macht, ist, dass<br />

Bakterien keine Resistenzen<br />

dagegen entwickeln und es keine<br />

grundlegenden Nebenwirkungen/<br />

Wechselwirkungen zu befürchten<br />

gibt.<br />

Hinweis: Jedoch soll hier<br />

erwähnt sein, dass durch die<br />

Zusammensetzung von Propolis<br />

durchaus Menschen allergisch<br />

reagieren können und dies daher<br />

unbedingt „vor Anwendung“<br />

abgeklärt werden sollte. Auch<br />

ist die Zusammensetzung jedes<br />

Propolis-Produkts anders. Du<br />

solltest dich evtl. vor Anwendung<br />

mit deinem Arzt oder Apotheker<br />

besprechen, ggf. ist ein Allergietest<br />

ratsam.<br />

Propolis gibt es in verschiedenen<br />

Darreichungsformen: Tinkturen,<br />

Tropfen, Salben, Pulver und<br />

Kapseln. Erhältlich sind diese<br />

Produkte in Reformhäusern,<br />

Apotheken oder direkt beim Imker.<br />

Wirksame Anwendungen von<br />

Propolis sind unter anderem<br />

bekannt bei:<br />

Magenbeschwerden,<br />

Furunkeln, Pilzerkrankungen,<br />

Akne, Dermatitis, Ekzemen,<br />

Zahnfleischentzündungen,<br />

Atemwegsbeschwerden,<br />

Halsschmerzen und<br />

Entzündungen, Hämorriden,<br />

Schuppenflechte,<br />

Verbrennungen, offene<br />

(blutende) Wunden,<br />

Hühneraugen,<br />

Nekrotische Wunden -<br />

auch bei Tieren...<br />

Eure Astrid<br />

16


Blütenpollen sind die<br />

männlichen Keimzellen der<br />

Blüten. Diese werden von den<br />

Bienen auf die weiblichen<br />

Blütenteile übertragen.<br />

17


Wie du deinen beruflichen<br />

STRESS<br />

in den Griff bekommst<br />

und warum es so wichtig ist,<br />

der Grauzone deines Alltags zu entfliehen…<br />

von Heiko Eich (Gesundheitscoach)<br />

18


Gesundheit ist für mich weit<br />

mehr als nur das Fernbleiben von<br />

Beschwerden, Symptomen und<br />

Krankheiten. Wichtig ist es auch,<br />

ein gesundes Verhältnis zwischen<br />

Arbeitsbelastung und Erholung zu<br />

schaffen. Viele fühlen sich gerade<br />

durch die Kombination Arbeit /<br />

Familie - Alltag überlastet. Dabei<br />

liegt es aus meiner Sicht sehr selten<br />

an den Arbeitsumständen selbst,<br />

sondern daran, wie du sie für dich<br />

gestaltest.<br />

Wahrscheinlich ist es dir folgende<br />

Situation ebenso bekannt wie mir:<br />

Du hast für den ganzen Tag Dinge<br />

geplant und am Ende des Tages<br />

fragst du dich, warum noch so viel<br />

auf deiner To-Do-Liste steht. Wenn<br />

du dich dann abends ins Bett legst,<br />

denkst du dir: "Ok, das mach ich<br />

dann morgen auch noch schnell<br />

mit, denn schließlich muss es noch<br />

gemacht werden."<br />

Aber du hast eben allgemein sehr<br />

viel zu tun und somit wirst du auch<br />

am nächsten Tag wieder nicht ganz<br />

fertig, nimmst erneut Unerledigtes<br />

mit in deinen nächsten Tag und bist<br />

wieder nicht ganz zufrieden mit dir.<br />

Frust macht sich dann mit der Zeit<br />

breit, was verständlich ist.<br />

Dieses Szenario wiederholt sich<br />

dann ein paar Wochen oder<br />

sogar Monate lang, wobei es für<br />

dich immer anstrengender und<br />

ermüdender wird, besonders<br />

weil es mit der Zeit zu echten<br />

Schlafstörungen kommt. Neben<br />

dem körperlichen Stress kreisen<br />

die Gedanken ständig um das<br />

Thema Problemlösung in Bezug<br />

auf das noch zu bewältigende<br />

Arbeitspensum. Und natürlich gibt<br />

es ja nicht nur die Arbeit allein.<br />

Es artet echt in Stress aus und<br />

du machst halt immer öfter<br />

Überstunden, sitzt bis spät in die<br />

Nacht am Schreibtisch und auch am<br />

Wochenende wird gearbeitet. Es<br />

bleibt immer weniger Zeit für dich,<br />

deine Freizeit und deine Liebsten.<br />

19


Fakten dazu vom Gallup-Institut,<br />

einem forschungsbasierten<br />

Beratungsunternehmen -<br />

spezialisiert auf Schnittstellen<br />

zwischen Ökonomie und<br />

Psychologie:<br />

• Im Schnitt arbeitet der<br />

Durchschnittsmensch nur 2,3<br />

Stunden effektiv<br />

• Du checkst etwa 36 E-Mails - pro<br />

Stunde<br />

• Du lässt dich etwa 56x am Tag bei<br />

der Arbeit unterbrechen<br />

• Du hast etwa 36 Stunden<br />

unnötige Meetings pro Monat<br />

• Du bist etwa nur 11 Minuten am<br />

Tag wirklich konzentriert<br />

• 44% deiner Ablenkung am<br />

Arbeitstag ist selbst verschuldet<br />

Und doch gibt es Menschen, die<br />

sind bis zu 90% effektiver und<br />

effizienter als du. Sie schaffen in<br />

90 Minuten mehr als andere in 8-9<br />

Stunden.<br />

Willst du wissen, wie das geht<br />

und du in Zukunft mit Leichtigkeit<br />

all deine gesetzten Ziele am Tag<br />

erreichen kannst?<br />

Ich stelle dir nachfolgend 3<br />

möglichen Arbeitsphasen bzw.<br />

Zustände vor. Diese solltest du<br />

verstehen und lernen, sie in deinen<br />

Tag zu integrieren. Dann wird das<br />

auch für dich DER Gamechanger in<br />

Bezug auf mehr Produktivität und<br />

Zeit.<br />

Wie also kannst du es an deinem<br />

Arbeitstag schaffen, in 90 Minuten<br />

mehr zu erledigen als andere in 8-9<br />

Stunden?<br />

Wie bereits beschrieben - jeder<br />

kennt es: Du machst und tust<br />

den ganzen Tag und denkst dir<br />

am Ende des Tages dann: "Mist,<br />

schon wieder nicht mit allem fertig<br />

geworden."<br />

Und gefühlt ist auch ständig<br />

irgendetwas, was dich abhält.<br />

Es gibt 3 Arbeitszustände, in denen<br />

wir aktiv sein können.<br />

20<br />

1. FLOW-Zustand<br />

(positiver Zustand)<br />

• Du bist ausgeruht.<br />

• Du fühlst dich wach.<br />

• Du bist hoch konzentriert.<br />

• Du bist voll aufnahmefähig.<br />

• Du freust dich über jeden Schritt<br />

• Du fühlst dich beflügelt<br />

• Verschmelzung von Handlung und<br />

Bewusstsein<br />

2. Aktive Erholung<br />

(positiver Zustand)<br />

• Sauna (regelmäßig) als eine<br />

Möglichkeit<br />

• Yoga könnte man ebenfalls<br />

ausprobieren<br />

• Sex wirkt entspannend<br />

• Versuchs mit Tanzen, Malen<br />

(Kreativität)<br />

• Eisbaden wirkt sehr kraftvoll<br />

• Entspannung durch Sport und<br />

leichtes Durchbewegen<br />

• Meditation wirkt Wunder<br />

• Wellness – Massage tut gut<br />

• Tiefschlaf (Powernap) – bringt<br />

Energie<br />

3. Grauzone<br />

(negativer Zustand)<br />

• Du bist einfach nicht 100%<br />

konzentriert<br />

• Du bist in keinem Flow - Zustand<br />

• Du machst keine richtigen Pausen<br />

• Du erlebst ständige Ablenkung<br />

• Du siehst keine richtigen Erfolge<br />

• Deine To-Do-Liste wird immer<br />

länger<br />

• Du arbeitest zwar viel, aber<br />

wirklich getan hast du wenig<br />

Während des Flow-Zustandes bist<br />

du wirklich effektiv und effizient.<br />

Da kratzt du bewusst etwas<br />

an deinen Grenzen. Dann folgt<br />

idealerweise die aktive Erholung,<br />

um deinen Körper und Geist wieder<br />

aufzuladen.<br />

Jeder, der Sport treibt, kennt das<br />

auch:<br />

Nach dem Training brauchst du<br />

ausgiebige Pausen, damit der<br />

Körper stärker und fitter daraus<br />

hervorgehen kann.<br />

Genauso ist es auch mit deinem<br />

„Arbeitsmuskel Gehirn"<br />

Solange du im positiven Zustand<br />

arbeitest, ist alles top und du<br />

wirst Erschöpfung oder Burn-out<br />

vermeiden können.<br />

Problem: Die meisten Menschen<br />

arbeiten in der Grauzone!<br />

Bedeutung: Arbeiten mit ständiger<br />

Ablenkung und Pause mit ständiger<br />

kognitiver Last bedeutet eigentlich<br />

dauernd Stress für dein System.<br />

Kognitive Last bedeutet, dass du<br />

auch in deinen Ruhephasen ständig<br />

mit irgendwas beschäftigt bist.<br />

Du hast eine dauerhafte<br />

Reizüberflutung, hetzt von einem<br />

Stimulus zum nächsten und<br />

wunderst dich dann, dass der Tag<br />

schon rum ist - und du platt.<br />

Die richtige Vorgehensweise beim<br />

Sport hat jeder verstanden, setze<br />

es ab sofort auch für deinen Kopf<br />

(Geist / Gehirn) ein.<br />

Fokus! Fokus! Fokus!<br />

• Lebe morgens 90 Minuten den<br />

vollen Fokus auf eine einzige<br />

Sache<br />

• Handy aus, Klingel aus<br />

• Emails aus, Browser schließen<br />

• Gamma-Wellen aktivieren<br />

(Bedeutung: schau mal auf<br />

Youtube vorbei)<br />

• Sorge für ein helles Licht<br />

• Achte möglichst auf absolute<br />

Stille um dich herum<br />

Danach kommt die aktive Pause<br />

von ca. 15 Minuten.<br />

• 10-15 Minuten spazieren<br />

• Versuch es mit Tanzen, Malen,<br />

Atmen<br />

• Toilettengang<br />

• Unterhalten über lapidares<br />

• Dann geht es wieder ab!


21


Und genau so, wie du deine<br />

Arbeitsphasen planst, planst du<br />

zukünftig auch deine Pausenphasen<br />

fest ein.<br />

• Deine Pausen stehen langfristig<br />

auch im Kalender<br />

• Es sollten tägliche fixe Pausen<br />

eingeplant werden<br />

• Gönne dir pro Woche ab jetzt 1<br />

Tag Pause<br />

• 14- tägig nimmst du dir möglichst<br />

2 Tage Auszeit<br />

• Alle 3 Monate solltest du für<br />

mindestens 5-7 Tage frei machen<br />

Morgens gleich 90 Minuten in<br />

den Flow-Zustand kommen, voller<br />

Fokus, keinerlei Ablenkung: Und<br />

du wirst schneller und entspannter<br />

Dinge erledigen als andere am<br />

gesamten Arbeitstag. Du wirst<br />

mit Leichtigkeit und Freude alles<br />

erledigt bekommen, was du dir<br />

vornimmst.<br />

Definitiv!<br />

Das Geniale daran ist: Du hast<br />

dadurch auch einfach mehr Zeit<br />

für dich. Das ist ein riesengroßes<br />

Geschenk und daraus ergibt sich<br />

eine unglaubliche Lebensqualität.<br />

Zu guter Letzt: Wertschätzung.<br />

Danke dir täglich selbst für dein<br />

Sein und dein Tun. Danke dir<br />

zukünftig für die Aufmerksamkeit<br />

und Zeit, die du dir jetzt schenkst.<br />

Und ich danke dir für deine Zeit, die<br />

du gerade ins Lesen dieser Zeilen<br />

gesteckt hast.<br />

https://heiko-eich-bewegtdich.business.site/<br />

Herzlichst, Euer Heiko<br />

22


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23


„Es ist das Osterfest alljährlich<br />

für den Hasen recht beschwerlich.”<br />

Wir Deutschen lieben Eier. Seit Jahren steigt der<br />

Pro-Kopf-Verbrauch stetig. Eier werden in vielen<br />

Formen verzehrt - als Spiegelei, Rührei, Omelette,<br />

gekocht oder verarbeitet in Form von Nudeln,<br />

Gebäck und Desserts. Eigentlich ein richtiges<br />

Multitalent, in der Küche nicht mehr wegzudenken<br />

und zudem ein proteinreiches Nahrungsmittel mit<br />

einer großen Vita. Früher nannte man das Ei auch<br />

das „Fleisch des armen Mannes“. Eier waren und<br />

sind immer preisstabil geblieben und erfreuen sich<br />

deshalb einer großen Beliebtheit.<br />

Eier gibt es nicht nur von Hühnern zu kaufen, nein,<br />

auch andere Vögel sind Eierlieferanten. Wachtel,<br />

Gans, Ente, Taube und Strauß stehen neben dem<br />

Huhn, um kurz die bekanntesten zu nennen, auf<br />

unserem Speiseplan. Enten- und Taubeneier sind<br />

aber aktuell beinahe vollkommen vom Speiseplan<br />

verschwunden.<br />

Das Ei hat in der christlichen Kirche eine hohe<br />

Bedeutung. Es ist das Symbol für Fruchtbarkeit und<br />

Wiedergeburt. Traditionell bringt der Osterhase<br />

es zum Osterfest den Familien. Das hart gekochte<br />

steht für das kalte Grab Christi. Ursprünglich<br />

wurden diese Eier rot gefärbt, um das Blut Christi zu<br />

symbolisieren. Heute sind sie bekanntlich in vielen<br />

Farben eingefärbt zu kaufen oder man färbt sie<br />

selbst, was besonders Kindern zu Ostern viel Freude<br />

bereitet.<br />

Anschließend werden die bunten Eier versteckt,<br />

und Kinder haben große Freude daran, diese zu<br />

suchen. Das Verstecken von Ostereiern hat eine<br />

lange Tradition, wobei das Verschenken derselben<br />

einen historischen Hintergrund hat, welcher nicht<br />

hinreichend belegt ist. Eine mögliche Erklärung ist,<br />

dass man sich früher zum heidnischen Ostarafest<br />

gefärbte und verzierte Eier schenkte. Nach<br />

der Christianisierung verboten einige Bischöfe<br />

diese Tradition. Um aber weiterhin bunte Eier<br />

verschenken zu können, versteckte man diese auf<br />

den Feldern und in Gärten und ließ Verwandte und<br />

Freunde, vor allem Kinder, danach suchen.<br />

(Wilhelm Busch)<br />

Hühner-Eier kennen<br />

wir als braune und<br />

weiße Sorten, das aber<br />

keinerlei Unterschiede im<br />

Nähwertgehalt bedeutet. Der farbliche Unterschied<br />

ist durch eine Genkombination der Hennen<br />

begründet. Ein Mythos ist es, dass braune Hühner<br />

auch braune Eier legen.<br />

Nein, auch weiße Hühner können braune Eier legen.<br />

Bleiben wir einmal beim Hühner-Ei und die<br />

Aufteilung in seinen Klassen.<br />

Hier sind als Erstes die Haltungsform der Hennen zu<br />

nennen, was gerade heute eine große Rolle spielt.<br />

• 0 = bedeutet eine ökologische Haltung; die beste<br />

Haltungsform<br />

• 1 = Freilandhaltung; Hühner haben Auslauf, haben<br />

aber kein Bio-Siegel<br />

• 2 = Bodenhaltung; hier teilen sich ca. 9 Hennen<br />

einen Quadratmeter<br />

• 3 = Käfighaltung; die aber schon seit Jahren<br />

abgeschafft worden ist.<br />

Heute nennt man das Kleingruppenhaltung. Diese<br />

ist aber ab 2026 verboten. Ein Fortschritt!<br />

Kommen wir jetzt zu den Größen der Hühner-Eier.<br />

Eier gibt es in den Größen von S-XL. Die Klassen sind<br />

nach dem Gewicht klassifiziert.<br />

• Klasse S wiegt weniger als 53 g<br />

• Klasse M wiegt bis zu 63 g<br />

• Klasse L wiegt bis zu 73 g<br />

• Klasse XL geht darüber hinaus<br />

Aber ehrlich, ich habe aber im Handel noch kein XL<br />

Ei im freien Verkauf gesehen.<br />

Natürlich ließ sich über das Hühner-Ei im<br />

Besonderen noch vieles über den Nährstoffgehalt<br />

schreiben, ich möchte mich aber lieber auf das<br />

Kochen konzentrieren.<br />

24


Artischockencremesuppe | pochiertes Ei<br />

In unserem Rezeptteil, dem wir uns jetzt<br />

zuwenden werden, möchte ich darauf<br />

hinweisen, dass ich in meinen Rezepten die<br />

Gewürze punktuell von Tasty Pott verwendet<br />

habe und ich gerne darauf hinweisen möchte.<br />

Schauen Sie sich doch einmal auf der Webseite<br />

um, Sie werden begeistert sein, über welch<br />

eine umfangreiche Angebotspalette Sie hier<br />

verfügen können.<br />

www.tasty-pott.de<br />

Zutaten für 4 Personen:<br />

Artischockencremesuppe pochiertes Ei<br />

• 400 g Artischockenherzen (Dosenware)<br />

• 50 g Zwiebeln in Würfeln<br />

• 40 ml trockener Weißwein<br />

• 500 ml Geflügelbrühe (es gibt<br />

hervorragende Geflügelbrühen aus<br />

industrieller Produktion zu kaufen)<br />

• 100 g Butter<br />

• 50 g Mehl<br />

• 250 ml Sahne<br />

• Salz aus der Mühle<br />

• Weißer Pfeffer aus der Mühle<br />

• 4 Eier Klasse „M“<br />

• Etwas Kräuteressig 5%<br />

• Etwas Kresse zur Garnitur<br />

Zubereitung: Artischockencremesuppe pochiertes Ei<br />

• An den Artischockenherzen die Böden<br />

abschneiden und beiseitelegen.<br />

• Die Artischockenherzen vierteln.<br />

• Die Artischockenböden als Einlage in kleine Würfel<br />

schneiden.<br />

• Die Zwiebelwürfel in 50 g Butter in einem Topf<br />

glasig werden lassen und anschließend die<br />

Artischockenherzen mit anschwitzen.<br />

• Mit dem Weißwein ablöschen.<br />

• Mit der kalten Geflügelbrühe aufgießen und ca. 10<br />

Minuten köcheln lassen.<br />

• In der Zwischenzeit aus der restlichen Butter und<br />

dem Mehl eine Roux (Mehlschwitze) in einem<br />

separaten kleinen Topf herstellen. Abkühlen<br />

lassen!<br />

• Die Suppe nun mit einem Passierstab fein mixen<br />

und durch ein Haar-Spitzsieb in einen weiteren<br />

Topf passieren.<br />

• Auf den Herd stellen, leicht köcheln lassen und die<br />

Sahne hinzugeben.<br />

• Nun flockenweise die fertige Roux in die Suppe<br />

mit einem Schneebesen einrühren, bis sie den<br />

richtigen Bindungsgrad erreicht hat.<br />

• Salzen und pfeffern.<br />

• In einem Topf so viel Wasser einfügen, bis<br />

augenscheinlich die Eier völlig vom Wasser<br />

bedeckt sind.<br />

• Eine Prise Salz und 3 EL Kräuteressig in das Wasser<br />

geben und zum Kochen bringen.<br />

• Nach und nach nun jedes Ei in eine Tasse<br />

aufschlagen und einzeln in das leicht kochende<br />

Essig-Wasser gleiten lassen.<br />

• Je nachdem Sie das Ei mögen, 2-4 Minuten kurz<br />

vor dem Siedepunkt ziehen lassen.<br />

Anrichten: In einem tiefen Suppenteller die<br />

gewürfelten Artischockenböden legen und die heiße<br />

Suppe angießen. Das pochierte Ei mittig platzieren<br />

und mit Kresse garnieren. Siehe Foto.<br />

25


Falscher Hase vom Geflügel mit Rahmsauce| grüne platte Bohnen | Kartoffelpüree<br />

Info: Der falsche Hase ist ein saftiger Hackbraten mit<br />

einer Eifüllung. Laut der WDR Sendung „Die Maus“<br />

ist dieser Braten vor 80 zig Jahren entstanden, weil<br />

sich die Menschen nach dem zweiten Weltkrieg<br />

keinen richtigen Hasenbraten leisten konnten.<br />

Hackfleisch gab es dazu im Gegensatz genug. In<br />

diesem Rezept werden wir aber Geflügelhackfleisch<br />

verwenden. Ich war überrascht, wie gut dieses<br />

Gericht auch mit Geflügelfleisch schmeckt.<br />

Schließlich möchten wir beim Geflügel bleiben.<br />

Zutaten für 6 Personen: Falscher Hase vom<br />

Geflügel<br />

• 1 kg Geflügelhackfleisch (Pute)<br />

• 1 altbackenes Brötchen (eingeweicht, fein<br />

gehackt)<br />

• 100 g Zwiebeln in feinen Würfeln (in wenig<br />

Butterschmalz vorher glasig werden lassen)<br />

• 7 Eier Klasse M (2 Eier für die Hackmasse)<br />

• 4 El feines Paniermehl<br />

• 1 Msp Knoblauchgranulat<br />

(Tasty Pott Bio Knoblauchgranulat)<br />

• 2 Tl Senf (Tasty Pott grober Mühlensenf)<br />

• 1 Msp Thymian<br />

• Salz aus der Mühle<br />

• Pfeffer aus der Mühle<br />

(Tellicherry Pfeffer Tasty Pott)<br />

• Eine 30 cm Kastenform (leicht eingeölt)<br />

Zubereitung: Falscher Hase vom Geflügel<br />

• 5 Eier hart kochen, schälen und auskühlen lassen<br />

• Das Puten-Geflügelfleisch in einer Schüssel mit<br />

den gehackten eingeweichten Brötchen, den<br />

Zwiebeln, Paniermehl, Senf, Knoblauchgranulat,<br />

Thymian, Salz und Pfeffer zu einer Hackmasse<br />

durchmengen.<br />

• Die Hälfte der Geflügelhackmasse in die<br />

Kastenform hineinlegen, danach die hart<br />

gekochten Eier einsetzen und mit der restlichen<br />

Geflügelhackmasse abdecken.<br />

• Den Backofen auf 180° Umluft Hitze vorheizen und<br />

die Kastenform für ca. 50 Minuten garen.<br />

Tipp: Ich empfehle hier die Nadelprobe, um den<br />

genauen Gargrad festzustellen oder die Temperatur<br />

mit einem Kerntemperaturfühler zu messen. Es<br />

sollten 70° sein!<br />

Zutaten 6 Personen: Rahmsauce<br />

• 400 ml Geflügelbrühe (es gibt hervorragende<br />

Geflügelbrühen aus industrieller Produktion zu<br />

kaufen)<br />

• 40 g Butter<br />

• 40 g Mehl<br />

• 3 EL Creme fraîche<br />

• Einige Tropfen Zitronensaft<br />

• Salz aus der Mühle<br />

• Pfeffer aus der Mühle<br />

(Tellicherry Pfeffer Tasty Pott)<br />

Zubereitung: Rahmsauce<br />

• Aus der Butter und dem Mehl in einem Topf eine<br />

bräunliche Roux (Mehlschwitze) herstellen.<br />

• Anschließen die kalte Geflügelbrühe aufgießen,<br />

leicht köcheln lassen, bis die Sauce bindet.<br />

• Zitronensaft hinzufügen und die Creme fraîche<br />

einrühren.<br />

• Salzen und pfeffern<br />

Zutaten für 6 Personen: grüne platte Bohnen<br />

• 900 g grüne platte Bohnen<br />

• 50 g Zwiebeln in feine Würfeln<br />

• 1 EL Butter<br />

• Salz aus der Mühle<br />

• Pfeffer aus der Mühle<br />

(Tellicherry Pfeffer Tasty Pott)<br />

• Muskatnuss aus der Mühle<br />

Zubereitung: Grüne Bohnen<br />

• Grüne Bohnen putzen und gegebenenfalls die<br />

Fäden ziehen. In 3 cm lange Stücke schneiden.<br />

• Die grünen Bohnen in Salzwasser offen ohne<br />

Deckel kochen, bis sie weich sind. Anschließend<br />

im kalten Wasser abschrecken und in einem Sieb<br />

abgießen.<br />

• Die Zwiebelwürfel in der Butter glasig werden<br />

lassen, grüne Bohnen hinzugeben und<br />

anschwenken, bis sie gut warm sind.<br />

• Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.<br />

26


Zutaten für 6 Personen: Kartoffelpüree<br />

• 1 kg mehlig kochende Kartoffeln<br />

• 1/4 l Milch oder Sahne<br />

• Salz<br />

• Muskatnuss aus der Mühle<br />

• 2 EL Butter<br />

Anrichten: Auf einem vorgewärmten Teller etwas<br />

Rahmsauce mittig angießen und zwei Scheiben<br />

des falschen Hasen platzieren. Die grünen platten<br />

Bohnen ringsum platzieren und drei schöne Nocken<br />

des Kartoffelpürees anrichten. Siehe Foto.<br />

Zubereitung: Kartoffelpüree<br />

• Kartoffeln schälen, vierteln und weichkochen.<br />

• Die Kartoffeln abgießen, ausdampfen lassen<br />

und durch eine Kartoffelpresse oder mit einem<br />

Kartoffelstampfer zerdrücken.<br />

• Die Milch oder die Sahne erhitzen und nach<br />

und nach zu den Kartoffeln gießen, mit einem<br />

Schneebesen verrühren, bis ein lockeres<br />

Kartoffelpüree entsteht.<br />

• Mit Salz, Muskat würzen und die Butter zum<br />

Schluss unterrühren.<br />

27


Eivocado aus dem Ofen | Vollkornbrot | Radieschen-Salat<br />

Info: Ein wirklich interessantes Rezept, das man<br />

einmal ausprobieren sollte. Hier kann auch je<br />

nach Geschmack einmal schärfer gewürzt werden.<br />

Dafür spricht auch, dass gerade Avocados warm,<br />

besonders gut schmecken.<br />

Zutaten 4 Personen: Eivocado aus dem Ofen<br />

• 2 Stck. Avocados Hass Qualität<br />

• 4 Eier Klasse „S oder M“<br />

• Nach Geschmack mit etwas Pfeffer aus der Mühle<br />

würzen (Tasty Pott Bio Szechuan (Timut) Pfeffer)<br />

• Butter zum bestreichen des Vollkornbrotes<br />

• 4 Scheiben Vollkornbrot<br />

• Etwas Kresse zur Garnitur<br />

Zubereitung: Eivocado aus dem Ofen<br />

• Den Backofen auf ca. 160° Umluft vorheizen<br />

• Die Avocados halbieren und den Stein entfernen.<br />

• Mit einem Teelöffel etwas Avocado entnehmen.<br />

(Anderweitig zur Verwendung eines<br />

Brotaufstriches oder einer Guacamole)<br />

• In die Avocados nun jeweils ein Ei setzen, salzen<br />

und pfeffern und in eine leicht geölten Form<br />

setzen.<br />

• Nach Augenmaß im Backofen das Ei stocken lassen<br />

(ca. 20 Min.)<br />

Zutaten 4 Personen: Radieschen-Salat<br />

• 1, 5 Bnd. Radieschen<br />

• Einige Spritzer Weißweinessig 5 %<br />

• 2 Stck. Frühlingszwiebeln in feine Ringe<br />

• 2 EL Olivenöl<br />

• Salz aus der Mühle<br />

• Pfeffer aus der Mühle<br />

(Tellicherry Pfeffer Tasty Pott)<br />

Zubereitung: Radieschen Salat<br />

• Die Radieschen von den Blättern entfernen und<br />

gut waschen.<br />

• Radieschen in feine Scheiben schneiden, mit Salz<br />

und Pfeffer würzen.<br />

• Den Weißweinessig und das Olivenöl hinzugeben<br />

und vermengen.<br />

Anrichten: Auf einem länglichen Teller an beiden<br />

Enden den Radieschen Salat anrichten, mit Kresse<br />

garnieren und die Eivocado mittig platzieren. Das<br />

Schwarzbrot gebuttert ebenfalls ansetzen. Siehe<br />

Foto.<br />

28


Pilz-Fregola Sarda | Gänse-Ei<br />

Info: Fregola Sarda, eine sardinische Nudel-<br />

Spezialität. Forscht man seinem Namen nach,<br />

kommt er aus dem Lateinischen und heißt Krumen<br />

oder Brösel. Mit Fregola Sarda lassen sich zahlreiche<br />

Kombinationen kreieren. Hier einer meiner<br />

Lieblingsrezepturen. Leider habe ich Fregola Sarda<br />

noch niemals in einem Lebensmittelgeschäft kaufen<br />

können. Warum das so ist, erschließt sich mir nicht.<br />

Deshalb ganz sicher über online bestellen.<br />

Zutaten für 4 Personen: Pilz-Fregola Sarda Gänse-Ei<br />

Tipp: In vielen Rezepten wird Fregola Sarda nur in<br />

Salzwasser gar gekocht. Wir machen es aber anders<br />

nach Risotto-Art.<br />

• 150 g Fregola Sarda (ital. Nudelsorte aus Sardinien<br />

in kleiner Kugelform. Nur im Internet bestellbar!)<br />

• 300 g frische Shiitake-Pilze<br />

• 400 g Kräuterseidlinge<br />

• 2 Schalotten in feinen Würfeln<br />

• 1 Knoblauchzehe gerieben<br />

• 100 ml trockener Weißwein<br />

• 100 g Butter<br />

• 1 EL Tomatenmark<br />

• Heiße Gemüsebrühe, optionale Menge (es gibt<br />

hervorragende Gemüsebrühen aus industrieller<br />

Produktion zu kaufen)<br />

• 50 ml Sahne<br />

• 2 TL Butterschmalz<br />

• 2 Stg. Frühlingszwiebeln<br />

• 16 Stck. Kirschtomaten<br />

• Einige Thymianblätter<br />

• 120 g Pecorino oder Grana Padano<br />

Parmesankäse gerieben<br />

• Salz und weißer Pfeffer aus der<br />

Mühle<br />

• 4 Stck. Gänse-Eier (Auf dem<br />

Wochenmarkt erhältlich)<br />

• Das Tomatenmark leicht mit anschwitzen und mit<br />

dem Weißwein ablöschen.<br />

• Nach Risotto-Art nun nach und nach heiße<br />

Gemüsebrühe hinzugeben und immer wieder<br />

einkochen lassen, bis das Fregola Sarda gar ist.<br />

Dieser Prozess kann bis zu 15 Minuten dauern!<br />

Einfach probieren!<br />

• Ist die Fregola Sarda gargekocht, die<br />

geschnittenen Pilze unterheben und garziehen<br />

lassen.<br />

• Die Sahne, die Thymianblätter und die<br />

Frühlingszwiebelringe unterrühren.<br />

• Zum guten Schluss salzen und pfeffern und den<br />

geriebenen Hartkäse ihrer Wahl einrieseln lassen.<br />

• Butterschmalz in einer Pfanne heiß werden lassen<br />

und die Kräuterseidling-Scheiben knusprig braten<br />

lassen. Auf einem Küchenkrepp abtrocknen<br />

lassen.<br />

• Die Kirschtomaten halbieren und ebenfalls<br />

beiseitelegen.<br />

Die Gänse-Eier 12-13 Minuten kochen lassen, kurz<br />

abschrecken, schälen und halbieren. Sie sollten<br />

noch ein halbflüssiges Eigelb haben.<br />

Anrichten: In einem vorgewärmten großen tiefen<br />

Teller das fertige Pilz-Fregola Sarda anrichten<br />

und die Gänse-Eier aufsetzen. Die gebratenen<br />

Kräuterseidlinge an den Rand des Tellers platzieren.<br />

Final mit den Kirschtomaten und geriebenem<br />

Parmesan garnieren. Siehe Foto.<br />

Zubereitung: Pilz-Fregola Sarda<br />

• Shiitake Pilze in Scheiben schneiden<br />

und von den Kräuterseidlingen<br />

jeweils 8-12 längs geschnittene<br />

Pilzescheiben beiseitelegen. Den<br />

Rest der Kräuterseidlinge würfeln.<br />

• In einem Topf die Schalottenwürfel<br />

in der Butter und die geriebene<br />

Knoblauchzehe anschwitzen,<br />

sodann die rohe Fregola Sarda<br />

hinzugeben.<br />

29


Schnee-Eier | Vanillesauce | Himbeeren | Mandelblättchen<br />

Zutaten 4 Personen: Schnee-Eier<br />

• 4 Stck. Eier Klasse „M“ (hier benötigen wir nur das<br />

Eiweiß, die Eigelbe abgedeckt bereitstellen)<br />

• 1 Prise Salz<br />

• 120 g Kristall-Zucker<br />

• 500 ml Milch 3;5% (3 EL abnehmen)<br />

• Etwas Vanillearoma oder eine Stange<br />

Vanilleschote ausgekratzt.<br />

• 2 TL Speisestärke<br />

• 200 g frische Himbeeren<br />

• Einige Mandelblättchen<br />

Zubereitung: Schnee-Eier<br />

• Das Eiweiß der 4 Eier mit der Prise Salz und einem<br />

Handmixer zu Beginn anschlagen. Ist das Eiweiß<br />

schon, fest 60 g des Zuckers hinzugeben und das<br />

Eiweiß zu einem festen Baiser schlagen.<br />

• Die Milch in einem Topf erhitzen. Das Baiser mit<br />

zwei Esslöffeln Nocken formen und auf die heiße<br />

Milch setzen. Ab und zu mit einem Esslöffel die<br />

Nocken wenden.<br />

• Nach ca. 6 Minuten die Eiweiß-Nocken aus der<br />

Milch holen und beiseitestellen.<br />

• Die Mandelblättchen in einer beschichteten<br />

Pfanne ohne Fett goldbraun werden lassen.<br />

30


Zutaten und Zubereitung 4 Personen: Vanillesauce<br />

• Vanille, egal in welcher Form, in die heiße Milch<br />

mit dem restlichen Zucker geben.<br />

• Die beiseite gestellten 3 EL kalte Milch mit den 4<br />

Eigelben und der Speisestärke verrühren.<br />

• Unter ständigem Rühren die Eigelb-Milch-<br />

Mischung in die Milch gießen und leicht köcheln<br />

lassen.<br />

• Die fertige Vanillesauce durch ein Sieb gießen<br />

und in einer Schüssel, bedeckt mit Klarsichtfolie,<br />

erkalten lassen.<br />

Anrichten: In einem tiefen Teller die kalte<br />

Vanillesauce anrichten. Die Schnee-Eier aufsetzen,<br />

mit Himbeeren und den Mandelblättchen garnieren.<br />

Hier noch einmal der Ansatz für eine Gemüse-<br />

Grundbrühe, wenn sie diese selber kochen<br />

möchten!<br />

Hierfür nimmt man verschiedene Gemüsesorten wie<br />

Lauch (Porree), Sellerie, Möhren, Petersilienwurzeln,<br />

Petersilienstängel, Zwiebeln. Nelken, Lorbeerblätter<br />

und einige Pfefferkörner, Salz und ausreichend<br />

Wasser hinzufügen. Nach einer Stunde Kochzeit<br />

kann die Gemüse-Grundbrühe passiert werden<br />

Haben Sie Fragen zum Thema oder brauchen<br />

Unterstützung, können Sie sich gerne an mich<br />

wenden. f.hermannduerselen@gmx.de<br />

Hermann Dürselen<br />

Chefkoch und Spitzen-Gourmet<br />

Fotos: Hermann Dürselen<br />

und pixabay.com<br />

31


Ergotherapie? Da geht’s doch<br />

darum, richtig zu sitzen, zu<br />

heben etc. Alles schon mal<br />

gehört… dachte ich zumindest<br />

noch vor einem Jahr. Ein<br />

Fehltritt im Juni 2022 belehrte<br />

mich eines anderen. Folgen<br />

Sie mir zurück an den Anfang<br />

dieser Geschichte.<br />

ERFAHRUNGSBERICHT<br />

ERGOTHERAPIE<br />

von Lesley B. Strong<br />

32


Es begann mit einem<br />

Ausweichmanöver während<br />

eines Geländelaufs. Ein (dort<br />

nicht hingehörendes) Häufchen<br />

eines Hundes ließ mich einen<br />

ungeplanten Schritt zur Seite<br />

machen. Ich blieb an einem aus<br />

dem Boden ragenden Stein hängen<br />

und kam zu Sturz. Abgesehen von<br />

den blutenden Schürfwunden<br />

konnte ich mein linkes Handgelenk<br />

nicht mehr bewegen. Also ab ins<br />

Krankenhaus, Röntgen, Diagnose<br />

„nix passiert“, nur gestaucht. Mit<br />

einer elastischen Bandage am<br />

Handgelenk wurde ich nach Hause<br />

geschickt. Doch die Schmerzen<br />

blieben ebenso wie die starken<br />

Bewegungseinschränkungen.<br />

Nach einigen Wochen zeigte<br />

ein MRT einen suboptimal<br />

zusammenwachsenden<br />

Knochenbruch am Griffelköpfchen.<br />

In der Gegenüberstellung mit<br />

den Röntgenbildern unmittelbar<br />

nach dem Sturz war dieser Bruch<br />

nun auch auf der aktuellen<br />

Röntgenaufnahme erkennbar.<br />

Die Ursache meiner Probleme<br />

und Schmerzen war also<br />

gefunden, nur – was tun? Ein<br />

längeres Gespräch mit einer<br />

Handchirurgin überzeugte<br />

mich rasch davon, von einem<br />

operativen Eingriff vorerst<br />

abzusehen, der mit sehr hoher<br />

Wahrscheinlichkeit bleibende<br />

Einschränkungen mit sich<br />

gebracht hätte. Bruch öffnen, neu<br />

einrichten, verschrauben … das<br />

klang für mich alles sehr invasiv,<br />

weshalb ich mich entschied, es<br />

mit einer sanften Alternative<br />

in Form von Ergotherapie zu<br />

versuchen. Glück im Unglück, denn<br />

im Zuge der Ergotherapie lernte<br />

ich (die sich nach Jahrzehnten<br />

des Leistungssports bis dato als<br />

einigermaßen wissend um die<br />

Zusammenhänge des Körpers<br />

einschätzte) so einiges dazu.<br />

Bereits beim ausführlichen<br />

Anamnese-Gespräch mit der<br />

Ergotherapeutin spitzte ich die<br />

Ohren. Es ging nicht nur darum,<br />

wieder halbwegs schmerzfrei im<br />

Job am PC arbeiten zu können,<br />

sondern um Alltägliches, ja sogar<br />

meine Hobbys wie Stricken und<br />

Häkeln. Zum ersten Mal kam ich mit<br />

der Definition von Ergotherapie in<br />

Berührung:<br />

Die Ergotherapie – abgeleitet vom Griechischen „ergein“ (handeln,<br />

tätig sein) – geht davon aus, dass „tätig sein“ ein menschliches<br />

Grundbedürfnis ist und dass gezielt eingesetzte Tätigkeit<br />

gesundheitsfördernde und therapeutische Wirkung hat. Deshalb<br />

unterstützt und begleitet Ergotherapie Menschen jeden Alters, die<br />

in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung<br />

bedroht sind und/oder ihre Handlungsfähigkeit erweitern<br />

möchten.<br />

Ziel der Ergotherapie ist es, Menschen bei der Durchführung<br />

von für sie bedeutungsvollen Betätigungen in den Bereichen<br />

Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit/Erholung in ihrer<br />

Umwelt zu stärken.<br />

Quelle: https://www.ergotherapie.at/definition-der-ergotherapie<br />

Bewegung neu erlernen –<br />

in jedem Alter sowie bei<br />

jeder Gelegenheit<br />

33


Die Wiedererlangung für mich<br />

bedeutungsvoller Tätigkeiten<br />

erfolgte auf vielfältigen Wegen.<br />

Manche Übungen durfte ich<br />

stündlich ausführen, andere<br />

„nur“ täglich. Ein Mix aus<br />

passiver Therapie, bei der von der<br />

Ergotherapeutin unterschiedlichste<br />

Hilfsmittel eingesetzt wurden,<br />

deren Namen sich nicht bleibend in<br />

mein Gedächtnis eingeprägt haben,<br />

wohl aber deren Wirkung. Das<br />

Gewebe rund um mein Handgelenk<br />

und an meinem Unterarm wurde<br />

aktiviert, stimuliert und geschröpft,<br />

verklebte Faszien gelöst und<br />

Muskeln trainiert, wo ich niemals<br />

bewusste Muskelsteuerung<br />

vermutet hätte. Zwischendurch<br />

klebten bunte Tape-Streifen auf<br />

meiner Haut.<br />

Stimulation durch sanfte Massage<br />

Tape – zur Stabilisierung<br />

und Unterstützung<br />

34


Neben eindeutig erkennbaren<br />

medizinischen Hilfsmitteln kamen<br />

auch alltägliche Gegenstände wie<br />

Glasnuggets, Haushaltsschwämme<br />

und Kinderknete zum Einsatz.<br />

Verschiedenste Übungen<br />

wurden trainiert, die mich im<br />

Berufsalltag zu begleiten begannen.<br />

Insbesondere bei der Teilnahme<br />

an Videokonferenzen, wenn die<br />

Hände für die Teilnehmenden<br />

unsichtbar blieben, bot sich eine<br />

gute Gelegenheit, ein wenig<br />

Handgymnastik am Schreibtisch<br />

in den Alltag einfließen zu lassen.<br />

Nebenbei realisierte ich, wie<br />

eingeschränkt mein Fokus auf die<br />

Grobmotorik war und wie wenig<br />

ich mich mit der Feinmotorik<br />

beschäftigt hatte. Ein Fußgelenk<br />

zu bewegen war normal, aber<br />

die Zehen einzeln? Ich erkannte,<br />

was ich alles nicht (mehr) konnte.<br />

Meine Finger tippen schnell über<br />

die Tasten, aber die Muskeln in der<br />

Mittelhand bewusst anzusprechen,<br />

brachte mich rasch an meine<br />

Beweglichkeitsgrenzen. Doch genau<br />

dort beginnen die Probleme in den<br />

Bereichen, die wir normalerweise<br />

wenig bis gar nicht beachten, bis sie<br />

dorthin ausstrahlen, wo es richtig<br />

wehtut.<br />

Da kein Teil unseres<br />

Körpers von den anderen<br />

getrennt existiert und<br />

entsprechend alles mit<br />

allen verbunden ist,<br />

wirkt jede Veränderung<br />

systemisch. Die über<br />

Wochen praktizierte<br />

Fehlhaltung durch die<br />

Bewegungseinschränkung<br />

meines Handgelenks – vor<br />

allem bei der Arbeit am<br />

PC – hatte entsprechende<br />

Auswirkungen auf<br />

Arme, Schultergürtel,<br />

Wirbelsäule … Die<br />

Ergotherapie befasste<br />

sich auch damit, diese<br />

Fehlhaltungen wieder<br />

rückgängig zu machen und<br />

grundsätzlich eine gesunde<br />

Haltung zu finden.<br />

Übungen<br />

für Muskeln<br />

und Gelenke<br />

35


Wie sehr ich manche meiner<br />

Finger- und anderen Gelenke in<br />

einem langfristig schädlichen<br />

Bereich beanspruchte, prägte sich<br />

nachhaltig in mein Bewusstsein ein.<br />

Viele Handgriffe des alltäglichen<br />

Lebens führe ich seither anders,<br />

nämlich gelenkschonender aus<br />

– und sei es das Auspressen<br />

einer Zitrone. Wie viele andere<br />

Menschen auch, habe ich dabei<br />

stets die Zitrone so gegen die<br />

Presse gedrückt, dass meine<br />

Fingergelenke durchgedrückt<br />

wurden. Das schädigt langfristig<br />

die Fingergelenke. Heute achte ich<br />

darauf, in einem gelenkfreundlichen<br />

Winkel zu arbeiten.<br />

Spannendes Detail am Rande:<br />

Lange (Kunst)Fingernägel<br />

machen es beinahe unmöglich,<br />

gelenkschonend zu agieren. Will<br />

man sich – oder andere – nicht<br />

verletzen, muss das äußerste<br />

Fingergelenk durchgedrückt<br />

werden, um z.B. übers<br />

Handydisplay zu wischen. Eine<br />

Fehlhaltung, die ich täglich beim<br />

Bahnfahren an den Menschen<br />

rund um mich beobachte. Die<br />

Konsequenzen dieser Fehlbelastung<br />

werden in späteren Jahren spürbar<br />

werden.<br />

In den 30 Sitzungen, die<br />

ich bei der Ergotherapeutin<br />

verbrachte, streiften wir eine<br />

Menge Themen. Ich erzählte von<br />

meinen jahrelangen Problemen<br />

mit der Achillessehne am linken<br />

Fuß. Postwendend erhielt ich<br />

Informationen zur Spiraldynamik®<br />

(https://spiraldynamik.com/<br />

de/therapie/krankheitsbilder/<br />

fuss/index.html) und wie ich mit<br />

einfachen Übungen selbst etwas<br />

tun kann, um auf gesunden Füßen<br />

durchs Leben zu gehen (z.B. hin<br />

und wieder quer auf einem am<br />

Boden liegenden Besenstiel zu<br />

stehen, um die Plantarfaszie zu<br />

lockern). Unsere durchschnittliche<br />

Lebensumgebung ist alles<br />

andere als gut zu unseren Füßen.<br />

Angefangen bei glatten, harten<br />

Böden, ungeeignetem Schuhwerk<br />

bis hin zu Bewegungsmangel – die<br />

Belastungen sind enorm, Entlastung<br />

findet viel zu selten statt.<br />

36


Gewusst wie - lautet die Devise. Es<br />

braucht keine teuren Spezialgeräte.<br />

Mit einfachen Gegenständen<br />

wie Tennisbälle, Golfbälle,<br />

Strumpfhosen, Besenstielen<br />

lassen sich mit dem richtigen<br />

Knowhow Übungen ausführen,<br />

die wesentlich dazu beitragen, in<br />

unser nicht unbedingt ergonomisch<br />

ausgerichteten Arbeits- und<br />

Lebenswelt etwas für den eigenen<br />

Körper zu tun. Eines meiner neuen<br />

Lieblingsfitnessgeräte findet sich<br />

auf meinem Schreibtisch und<br />

heißt Heftklammerentferner<br />

(umgangssprachlich auch<br />

Schwiegermutter oder Klammeraffe<br />

genannt). Damit lassen sich einfach<br />

nebenbei (in einem Video-Meeting)<br />

Kräftigungsübungen für die Finger<br />

durchführen.<br />

Der gedankliche Ansatz von<br />

Spiraldynamik® faszinierte mich<br />

vom ersten Moment an. Vereinfach<br />

dargestellt: Nichts im Körper ist gerade.<br />

Alle Knochen sind gebogen. Fuß- und<br />

Handgewölbe statische Wunderwerke,<br />

ähnlich dem Gewölbe einer Kathedrale.<br />

Wir bewegen uns in einer Welt der<br />

ebenen Flächen mit einem Körper voller<br />

Bögen, die gepflegt werden wollen, um<br />

ihre (statische) Funktion bestmöglich<br />

erfüllen zu können.<br />

Unsere Füße haben es nicht immer leicht<br />

37


Ergotherapie öffnete meinen Blick<br />

für Aspekte meines Körpers und<br />

Lebens, die bislang im Alltag eher<br />

unsichtbar blieben. Definitiv geht<br />

es um mehr als „nur“ richtig sitzen<br />

und heben. Unser Körper – und<br />

wir alle haben nur diesen einen,<br />

den wir im Laufe des Lebens<br />

vielleicht mit einigen Ersatzteilen<br />

reparieren, aber definitiv nicht<br />

austauschen können – ist ein<br />

komplexes Wunderwerk der<br />

Natur, entwickelt und optimiert<br />

für einen aktiven Lebenswandel.<br />

Die Versorgung mit ausreichend<br />

Nährstoffen ist ebenso wichtig wie<br />

regelmäßige Bewegung. Wie diese<br />

gesundheitsfördernd durchgeführt<br />

werden kann, vor allem, wenn<br />

es bereits Einschränkungen gibt,<br />

dazu können Ergotherapeut*innen<br />

einiges beitragen.<br />

Noch ein abschließendes Wort zu<br />

den Kosten. Ergotherapie ist für<br />

die Patient*innen nicht gerade<br />

billig. Ob und wie viel von den<br />

Krankenkassen übernommen<br />

wird, ist unterschiedlich. Wenn<br />

ich bedenke, wie viel Knowhow<br />

ich aus meinen 30 Terminen<br />

mitnehmen durfte, empfinde ich<br />

die Kosten als völlig in Ordnung.<br />

Gute Ausbildungen haben ihren<br />

Preis. Lebensqualität ist wertvoll.<br />

Gesundheit unbezahlbar. In<br />

das eigene Wohlbefinden zu<br />

investieren, lohnt sich. Wie bereits<br />

erwähnt: Sie können Ihren Körper<br />

nicht austauschen. Möglichst lange<br />

möglichst fit zu sein, dass wünschen<br />

sich viele, aber es ist wichtig,<br />

auch etwas dafür zu tun. Deshalb<br />

führe ich die erlernten Übungen<br />

weiter, achte bewusst auf meine<br />

Bewegungen und stoppe mitunter<br />

langjährig gewohnte Handgriffe, um<br />

sie anders – gelenkschonender -<br />

wieder aufzunehmen.<br />

Gesundheitsfördernd tätig sein,<br />

darum geht es bei Ergotherapie.<br />

Weiterführende Links:<br />

https://dve.info/<br />

https://www.bed-ev.de/home/default.aspx<br />

https://www.ergotherapie.at/<br />

https://www.ergotherapie.ch/startseite<br />

https://www.ergotherapie.de/<br />

Buchtipp:<br />

Spiraldynamik<br />

Gelegenheiten bieten sich<br />

immer und überall<br />

38


39<br />

15%


Von der<br />

Kraft der Farben<br />

und des Wünschens<br />

von Connie Albers<br />

40


Als Kunsttherapeutin und psych.<br />

Beraterin weiß ich, dass uns<br />

diese schnelllebige Zeit vieles<br />

abverlangt. Die Menschen<br />

haben verlernt, auf ihre innere<br />

Stimme zu hören und dabei den<br />

„Kontakt bzw. Bezug zu ihrer<br />

Seele“ verloren. Dadurch können<br />

Erschöpfung, Burn-out und<br />

Depressionen entstehen. Wir<br />

können dem entgegenwirken,<br />

indem wir immer wieder kleine<br />

Wohlfühl-Inseln schaffen, zu<br />

denen wir uns zurückziehen<br />

und in Kontakt mit unserem<br />

Inneren kommen können. Der<br />

Umgang mit Farben und das<br />

Erschaffen des eigenen inneren<br />

Bildes bringt uns in Verbindung<br />

mit unserer Seele. Durch<br />

kreatives Tun verbunden mit<br />

tiefer Entspannung kommen<br />

wir wieder in unsere Kraft<br />

und können leichter mit den<br />

Anforderungen des Alltags<br />

umgehen.<br />

Eine dieser Wohlfühlinseln war<br />

mein Mal-Atelier in einem alten<br />

Seminarhaus. Hier gab ich bis<br />

zum Beginn der Coronakrise<br />

Kurse in intuitivem Malen.<br />

Nach einer einführenden<br />

Meditation gestalteten die<br />

Klientinnen ihr persönliches<br />

Seelen- oder Energiebild und<br />

ließen sich verzaubern von dem,<br />

was ihre Seele an kreativen<br />

und farbigen Botschaften<br />

für sie bereithielt. In ruhiger<br />

Atmosphäre bei entspannenden<br />

Klängen durften einzigartige<br />

unverkennbare Kunstwerke<br />

der Seele entstehen. Und hier<br />

durften die Teilnehmerinnen sich<br />

öffnen und loslassen, was sie<br />

bewegte.<br />

41


Eine Geschichte bleibt mir<br />

für immer im Gedächtnis. Die<br />

Namen der Beteiligten habe<br />

ich verändert. Es war Anfang<br />

Januar vor einigen Jahren.<br />

Wir begannen unser neues<br />

Jahr mit einer Meditation<br />

zum Jahresbeginn. Es ging um<br />

Wünsche und Ziele für das<br />

kommende Jahr. Anschließend<br />

sollten die Teilnehmerinnen ihr<br />

persönliches Visionboard für das<br />

kommende Jahr erstellen.<br />

Laura, eine meiner<br />

Malschülerinnen, die von Zeit<br />

zu Zeit zum Seelenmalen in<br />

mein Atelier kam, hatte einen<br />

großen Wunsch, der ihr auf der<br />

Seele brannte. Ich hatte gleich<br />

bemerkt, dass Laura etwas<br />

bedrückte und direkt nach der<br />

einführenden Fantasiereise<br />

platzte sie auch schon damit<br />

heraus.<br />

Sie wünsche sich so dringend<br />

ein Kind, der Wunsch wurde<br />

immer stärker, je mehr sie<br />

darüber nachdachte. Leider war<br />

es so, dass Lauras Mann Dirk<br />

sich noch gar nicht vorstellen<br />

konnte, Vater zu werden. Viele<br />

Diskussionen hatten sie schon<br />

geführt, aber er schien partout<br />

nicht bereit zu sein, sich auf<br />

ein Kind einzulassen. Offenbar<br />

machte ihm der Gedanke an ein<br />

Kind Angst, vielleicht hielt er sich<br />

noch für zu jung oder nicht reif<br />

genug.<br />

Laura wollte es einfach nicht<br />

gelingen, ihn zu überzeugen.<br />

Schließlich, genau an diesem Tag<br />

hatte sie beschlossen, dass es für<br />

sie besser wäre, sich von ihm zu<br />

trennen. In ihrem Inneren hatte<br />

sie auch schon einen Termin<br />

festgelegt. Deadline war ein Tag<br />

Mitte März.<br />

Wenn er sich bis dahin nicht<br />

bereit erklären würde, würde<br />

sie sich von ihm trennen. Der<br />

Wunsch nach einem eigenen<br />

Kind schien also größer zu sein<br />

als die Liebe zu ihrem Mann.<br />

Bild: pixabay.com<br />

42


Visionboard aus einem Kurs<br />

Doch sie liebe ihn sogar sehr,<br />

beteuerte sie, und der Gedanke<br />

an Trennung schmerzte sie<br />

fürchterlich. Doch lieber wolle<br />

sie einen Neubeginn mit einem<br />

neuen Partner starten, als<br />

darauf zu warten, dass Dirk sich<br />

umentscheiden würde.<br />

Das war heftig und ich hatte<br />

dergleichen in meiner Praxis<br />

noch nicht erlebt. Ich kannte<br />

allerdings andere Geschichten,<br />

wo Frauen abgetrieben haben,<br />

weil der Mann keine Kinder<br />

wollte. Diese Frauen litten<br />

ihr Leben lang unter dieser<br />

Entscheidung, in einigen Fällen<br />

zerbrach die Beziehung trotz<br />

dieses Opfers.<br />

Nun also Laura. Sie berichtete<br />

von ihren verzweifelten<br />

Gesprächen mit dem Partner<br />

und konnte nicht verstehen,<br />

warum es ihr nicht gelang, ihn<br />

umzustimmen. Im Freundeskreis<br />

hatte es schon Nachwuchs<br />

gegeben, ihre biologische Uhr<br />

tickte und sie hatte Angst, dass<br />

es irgendwann zu spät sein<br />

würde.<br />

Ich ließ sie erzählen und<br />

währenddessen spürte ich selbst,<br />

wie stark dieser Wunsch war.<br />

Er hatte so etwas Archaisches,<br />

etwas tief in ihr sehnte sich so<br />

sehr nach einem Kind, dass es<br />

schmerzte. Das Kleine hatte<br />

sogar bereits einen Namen, ein<br />

Mädchen sollte es sein, Felicitas,<br />

die Glückliche. Oh ja, ich war<br />

überzeugt davon, dieses Kind<br />

würde glücklich sein bei dieser<br />

Mutter!<br />

Laura begann ihr Visionboard<br />

zu malen. Sie nahm sich eine<br />

passende Leinwand und suchte<br />

sorgfältig die Farben aus. Rosa<br />

sollte es sein und Gold, denn<br />

dieses Kind sollte eine goldene<br />

Zukunft haben.<br />

43


Ich legte eine Musik dazu auf<br />

und bereits kurze Zeit später<br />

war Laura im Flow. Pinselstrich<br />

für Pinselstrich malte sie ihr<br />

Wunschbild - im Herzen ihre<br />

Vision von einem kleinen<br />

Mädchen. Sie ließ sich viel Zeit.<br />

Eine Spirale entstand in Rosa<br />

und goldenen Farben und in die<br />

Zwischenräume schrieb sie den<br />

Namen der Kleinen: Felicitas.<br />

Felicitas, Felicitas, vielleicht<br />

zwanzig Mal. Nach dieser Sitzung<br />

ging sie erschöpft, aber zufrieden<br />

nach Hause. Ihr Bild nahm sie<br />

natürlich mit.<br />

Eine Weile sah ich sie nicht mehr.<br />

Dann, nach ca. zwei Monaten<br />

meldete sie sich wieder zum<br />

Seelenmalen an. Gespannt<br />

erwartete ich ihre Ankunft.<br />

Lächelnd betrat sie mein Atelier<br />

und da lag tatsächlich so etwas<br />

wie ein Glanz auf ihrem Gesicht.<br />

„Du strahlst ja so“, begrüßte ich<br />

sie. „Sag, was gibt’s Neues, wie<br />

geht’s dir?“<br />

Sie fiel mir um den Hals: „Ja, es<br />

gibt tatsächlich was Neues. Stell<br />

dir vor, ich bekomme ein Baby!“<br />

Und dann erzählte sie, wie<br />

sie mit ihrem Bild nach Hause<br />

kam und es im Schlafzimmer<br />

aufgehängt hat. Und ihr Mann<br />

habe kein einziges Wort dazu<br />

gesagt. Ein paar Tage danach<br />

waren sie bei Freunden<br />

eingeladen, die gerade einen<br />

kleinen Sohn bekommen hatten.<br />

Und ihr Dirk hatte dieses kleine<br />

neugeborene Wesen sogar auf<br />

den Arm nehmen dürfen. Und da<br />

musste das Wunder geschehen<br />

sein! Alle Abwehr fiel offenbar<br />

von ihm ab. Irgendetwas musste<br />

in ihm geschmolzen sein beim<br />

Anblick des Säuglings auf seinem<br />

Arm.<br />

Ja, und noch an diesem<br />

Abend hatten sie gemeinsam<br />

beschlossen, dass jetzt die<br />

Zeit reif sei für den eigenen<br />

Nachwuchs. Felicitas durfte<br />

kommen. Sehnlichst erwartet<br />

von ihrer Mutter und gespannt<br />

und noch etwas zurückhaltend<br />

zwar vom Vater, doch er war<br />

einverstanden. Er hatte sein Ja zu<br />

diesem Kind gesagt.<br />

Natürlich freute ich mich riesig<br />

für Laura und Dirk und dass die<br />

Geschichte so eine wunderbare<br />

Wendung genommen hatte!<br />

Für mich war das der Beweis<br />

dafür, dass, wenn wir uns etwas<br />

so sehr wünschen und bereit<br />

sind, alles daran zu setzen,<br />

unseren Traum zu erfüllen,<br />

unsere Bitten erhört werden und<br />

Wunder geschehen.<br />

Nun, ein ganz kleines bisschen<br />

eigenwillig war das Schicksal<br />

dann doch: Statt Felicitas kam<br />

ein kleiner Felix zur Welt. Aber<br />

das machte rein gar nichts!<br />

Vor einigen Tagen veranstaltete<br />

ich wieder einen Visions-<br />

Workshop mit einer kleinen<br />

Teilnehmerinnen-Runde, dieses<br />

Mal in meinem Wohnzimmer.<br />

Es stellte sich heraus, dass alle<br />

Frauen in etwa ein einheitliches<br />

Thema mitbrachten. Sie waren<br />

schon etwas älter, befanden<br />

sich jenseits der Lebensmitte,<br />

noch nicht zu alt für neue Ziele,<br />

aber auch nicht mehr jung<br />

genug, um die Welt aus den<br />

Angeln zu heben. Und dennoch<br />

hatten sie den tiefen Wunsch<br />

nach Veränderung und neuen<br />

Herausforderungen. Und auch<br />

hier wird sich zeigen, welche<br />

Wunder die „wunderbare“ Arbeit<br />

mit dem Visionsboard für sie<br />

bereithält. Denn diese Arbeit ist<br />

sehr intensiv und heilsam. Auch<br />

wenn sie manchen spielerisch<br />

erscheint, so stiftet sie doch eine<br />

Ordnung in der Seele, berührt<br />

zutiefst und zeigt auf, wo etwas<br />

geradegerichtet werden muss,<br />

und bringt Klarheit bzw. Licht<br />

ins Dunkel. Wir ließen alten<br />

unnötigen Ballast los, lösten<br />

Blockaden, die sich angestaut<br />

hatten und formulierten<br />

neue Ziele und Wünsche.<br />

Vision - Workshop<br />

Und hier wird sich in der<br />

nächsten Zeit auch ganz sicher<br />

etwas offenbaren, was bisher<br />

noch im Verborgenen lag. Neue<br />

Wege werden sich öffnen,<br />

einfach dadurch, dass sie<br />

gegangen wurden.<br />

Vertrauen ist das Zauberwort!<br />

www.connie-albers.de<br />

44


45


Das Erste Hilfe-<br />

Equipment<br />

Von J. Dürselen<br />

(Arzt und Rettungssanitäter)<br />

Wir beginnen heute ein neues<br />

Kapitel in unserem Erste-Hilfe-<br />

Ratgeber! Seien sie schon einmal<br />

gespannt, was sie heute erwartet!<br />

Bisher haben wir uns zunächst mit<br />

den Basismaßnahmen der Ersten<br />

Hilfe beschäftigt. Im Anschluss<br />

haben wir die lebenswichtigen<br />

Funktionen kennengelernt und im<br />

Zuge dessen viele Maßnahmen<br />

erlernt wie nicht zuletzt die<br />

der Reanimation! Darüber<br />

hinaus haben wir zum Schluss<br />

zwei Klassiker der Ersten Hilfe<br />

kennengelernt: der Herzinfarkt<br />

sowie den Schlaganfall. Hiermit<br />

haben sie schon einmal einen<br />

äußerst guten Grundstock für die<br />

Erste Hilfe gelegt!<br />

In den folgenden Ausgaben wird<br />

es mir verstärkt darum gehen,<br />

über das Thema Wunden zu<br />

informieren – ein weiterer<br />

grundlegender Aspekt, den<br />

wohl jeder noch im Rahmen<br />

eines vergangenen Erste-Hilfe-<br />

Kurses in Erinnerung hat. Bevor<br />

wir uns dem jedoch widmen<br />

können, ist es zunächst von<br />

essenzieller Bedeutung, dass<br />

wir uns mit dem Equipment<br />

eines Ersthelfers vertraut<br />

machen.<br />

Dies benötigen wir als<br />

Basiswissen, insbesondere<br />

für die nächsten Ausgaben, in<br />

denen ich darauf aufbauen<br />

werde. Weiterhin ist es<br />

auch für die praktische<br />

46


Handhabung im Ernstfall unbedingt<br />

notwendig zu wissen, wo ich mein<br />

Erste-Hilfe-Material finde, wie<br />

ich es voneinander unterscheide<br />

und über welche Qualitäten der<br />

jeweilige Gegenstand verfügt.<br />

Andernfalls steht der Erfolg der<br />

einer jeden Maßnahme in Frage!<br />

Machen wir uns also daran, uns<br />

das Handwerkszeug eines echten<br />

Ersthelfers zu Gemüte zu führen!<br />

Die Rede ist hierbei von dem<br />

klassischen Erste-Hilfe-Kasten samt<br />

Inhalt. Dabei müssen wir zunächst<br />

einmal festhalten, dass der Erste-<br />

Hilfe-Kasten von außen durchaus<br />

verschieden anmuten<br />

kann. Sowohl Farbe<br />

als auch Form können<br />

deutlich variieren.<br />

Häufiger sind<br />

Modelle in klassischer<br />

Kastenform und<br />

orangener Farbe<br />

bekannt.<br />

Gerade kleinere<br />

Erste Hilfe Koffer<br />

beziehungsweise<br />

-Taschen zur<br />

Aufbewahrung im<br />

Auto, sind jedoch<br />

als schwarzer Beutel<br />

getarnt. Allen gemein<br />

ist jedoch das<br />

gleichschenklige Kreuz,<br />

welches als Symbol<br />

einen Erste-Hilfe-<br />

Behälter ziert. Dabei<br />

kann auch die Färbung des Kreuzes<br />

durchaus variieren. An diesem<br />

Punkt ist wichtig festzuhalten,<br />

dass es verschiedene Erste-Hilfe-<br />

Koffer gibt, deren Ausführungen<br />

beziehungsweise deren inhaltliche<br />

Ausstattung sich voneinander<br />

unterscheiden.<br />

Keine Sorge, ich verschone sie mit<br />

DIN-Normen, welche ihnen für die<br />

praktische Handhabung ohnehin<br />

nichts nützen. Es ist aber wichtig,<br />

die richtige Ausstattung am<br />

richtigen Ort bereitzuhalten.<br />

Kleinere Betriebe brauchen<br />

andere Erste-Hilfe-Koffer als<br />

große. Auch Autos haben<br />

ihre individuelle, jedoch<br />

vorschriftsmäßig einzuhaltende<br />

Ausstattung an Erste-Hilfe-Material<br />

mitzuführen. Achten sie bitte<br />

hierbei stets darauf, dass sie<br />

einen Behälter mit zutreffender<br />

Ausstattung mitführen, wo es nötig<br />

ist. Die einschlägigen Webseiten,<br />

Kataloge beziehungsweise<br />

Verpackungen bieten hierzu häufig<br />

bereits beim Kauf entsprechende<br />

Erklärungen. Im Zweifelsfall klären<br />

sie bitte zunächst, welche DIN-<br />

Norm in Ihrem Falle heranzuziehen<br />

ist. Und noch ein Tipp für die<br />

Praxis: nachdem sie den Erste-<br />

Hilfe-Koffer gekauft haben, tun sie<br />

sich bitte den Gefallen<br />

und schauen auch einmal rein!<br />

Das vergessen die meisten nämlich<br />

leider. Kaum gekauft, verschwindet<br />

das Ding - am besten noch in der<br />

Verpackung - in der nächsten<br />

Ecke. Dies sind jedoch keine<br />

guten Voraussetzungen, um Ihnen<br />

Sicherheit im Umgang mit diesem<br />

Material zu verschaffen. Achten Sie<br />

bitte auch darauf, die Verpackung<br />

der einzelnen abgepackten<br />

Materialien nicht zu beschädigen.<br />

47


Nun lassen sie uns einmal über die<br />

wichtigsten Elemente im Erste Hilfe<br />

Koffer sprechen. Hierbei werde ich<br />

nur auf das Wichtigste eingehen,<br />

denn ich mute es jedem meiner<br />

Leser zu, bereits zu wissen, wie<br />

Schere und Pflaster aussehen. Erste<br />

Hilfe ist etwas Praktisches – das<br />

betone ich immer wieder! Sollten<br />

sie einen Erste-Hilfe- Koffer haben,<br />

so nehmen sie sich diesen jetzt<br />

doch einmal vor, um das Material<br />

beim Lesen direkt anzuschauen.<br />

Beginnen wir zunächst mit der<br />

Kompresse. Hierbei handelt es<br />

sich um ein quadratförmiges<br />

Stück Zellstoff. Diese zeichnet<br />

sich nebst verschiedenen<br />

Größenausführungen vor allem<br />

dadurch aus, dass sie zum sterilen,<br />

d.h. keimfreien Equipment gehört!<br />

Das bedeutet, dass sich die<br />

Kompresse dafür eignet, direkt<br />

auf die Wundoberfläche gelegt zu<br />

werden. Denn verständlicherweise<br />

möchten wir eine Wunde nicht<br />

noch zusätzlich infizieren, in dem<br />

wir nicht keimfreies Material<br />

in direkter Berührung mit ihr<br />

bringen. Es können bei Bedarf<br />

auch mehrere Kompressen<br />

nebeneinander beziehungsweise<br />

übereinandergelegt werden.<br />

Heutige Kompressen sind<br />

aluminiumbedampft und somit<br />

bestmöglich vor einem Verkleben<br />

mit der Wunde geschützt.<br />

Außerdem eignet sie sich gut<br />

dafür, Blut und andere Sekrete,<br />

die aus der Wunde austreten,<br />

aufzunehmen.<br />

Kompressen<br />

48


Im Folgenden sei hierzu noch<br />

das sogenannte Verbandstuch<br />

erwähnt. Im Grunde genommen<br />

handelt es sich hierbei um eine<br />

„sehr große Kompresse“. Ebenfalls<br />

steril, in vielen Größenvariationen<br />

erhältlich, zur Aufnahme von<br />

Wundflüssigkeiten geeignet, stellt<br />

sie bei größeren Wundoberflächen<br />

das Mittel der ersten Wahl da.<br />

Der Nachteil ist jedoch der, dass<br />

hierbei die Größe der sterilen<br />

Wundauflage bereits vorgegeben<br />

ist und sich ein Verbandspäckchen<br />

daher nur für vergleichsweise<br />

kleine Wunden eignet.<br />

Verbandspäckchen (Kombi)<br />

Mullbinden (Fixierbinde)<br />

Davon abzugrenzen ist im Weiteren<br />

die elastische Fixierbinde bzw.<br />

landläufig auch als „Mullwickel“<br />

bezeichnet. Hierbei handelt es<br />

sich ebenfalls um Zellstoff, welcher<br />

über eine gewisse Elastizität<br />

verfügt. Dieses Verbandsmaterial<br />

eignet sich nicht dafür, direkt<br />

auf die Wundoberfläche gelegt<br />

zu werden! Es ist nicht steril, hat<br />

daher auch kein Verfallsdatum und<br />

ist wieder Name schon verlauten<br />

lässt, zur sicheren Fixierung der<br />

Kompresse beziehungsweise des<br />

Verbandstuches gedacht.<br />

Verbandstuch<br />

Eine sehr interessante Kombination<br />

aus Kompresse und Fixierbinde<br />

stellt sich in dem sogenannten<br />

Verbandspäckchen da! Die sterile<br />

Wundauflage in Form einer kleinen<br />

Kompresse ist hierbei bereits fest<br />

an das Fixiermaterial angebracht.<br />

Der Vorteil besteht in der<br />

vereinfachten Handhabung.<br />

49


Im Weiteren ist neben der Ihnen<br />

bereits aus den Basics bekannten<br />

Rettungsdecke das Dreieckstuch<br />

zu erwähnen. Hierbei handelt<br />

es sich um ein nicht steriles<br />

Zellstofftuch. Richtig angewendet<br />

kann es ebenfalls zur Fixierung von<br />

Wundauflagen verwendet werden.<br />

Weiterhin kann man hieraus eine<br />

Armschlinge improvisieren, welche<br />

es den Betroffenen ermöglicht, den<br />

Arm abzulegen.<br />

Dreieckstuch<br />

Laienreanimation! In der nächsten<br />

Ausgabe werden wir uns dann<br />

darum kümmern, wie man dieses<br />

Verbandsmaterial richtig einsetzt!<br />

Sie werden lernen, welche<br />

Qualitäten eine Wundversorgung<br />

im Rahmen der Ersten Hilfe leisten<br />

muss und was es im Rahmen<br />

von mechanischen Wunden zu<br />

beachten gilt!<br />

Alles Gute, ihr Jochen Dürselen<br />

Hinweis:<br />

Die von mir verfassten<br />

Beiträge sind lediglich als<br />

Kommentar zu verstehen!<br />

Sie ersetzten keinen<br />

Erste-Hilfe-Kursus. Die<br />

Medizin unterliegt dem<br />

ständigen Wandel und<br />

ich empfehle, die eigenen<br />

Kenntnisse regelmäßig<br />

durch einen solchen Kurs<br />

auffrischen zu lassen. Bei<br />

aller Aufmerksamkeit<br />

und Anstrengung zur<br />

Korrektur kann auch<br />

ich Fehler jedweder<br />

Art in meinen Texten<br />

niemals ausschießen.<br />

Daher kann ich keine<br />

Gewähr für die Richtigkeit<br />

des Geschriebenen<br />

übernehmen.<br />

Ich empfehle natürlich an dieser<br />

Stelle zum Lernen einer sicheren<br />

Handhabung mit diesen Materialien<br />

die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-<br />

Kurs!<br />

Das Equipment des Erste Hilfe<br />

Koffers wird dann noch durch<br />

kleinere Bestandteile wie Pflaster,<br />

Schere, Einmalhandschuhen und<br />

weiteren Kleinigkeiten ergänzt. Ich<br />

persönlich empfehle - sofern nicht<br />

schon bereits am Schlüsselbund<br />

getragen - den Erste-Hilfe-<br />

Kasten durch ein oder mehrere<br />

Beatmungstücher zu ergänzen!<br />

Dies ist meiner Meinung nach<br />

ein unverzichtbarer Bestandteil<br />

im Rahmen der modernen<br />

50<br />

Rettungsdecke


Auf Augenhöhe<br />

mit unseren Leserinnen und Lesern…<br />

Das bedeutet für uns nachfragen, verstehen lernen, helfen wollen, sich einzusetzen und euch<br />

eure Geschichte erzählen zu lassen. Unsere sollen nur einen kleinen Teil dazu beitragen.<br />

Interaktion bedeutet für uns – gelebte Realität und echte Gemeinschaft.<br />

Dazu möchten wir euch folgende<br />

Möglichkeiten und Plattformen anbieten:<br />

• Organisation von realen Treffen in eurer Nähe<br />

• Onlinetreffen – auch in Form kostenfreier<br />

Workshops<br />

• Hilfe zur Selbsthilfe in privaten (geschützten)<br />

Themen-Gruppen<br />

• Kommunikationsforum innerhalb unserer<br />

offiziellen Webpräsenz<br />

• Plan B (Borderline) – wie im Erfahrungsbericht<br />

von Lesley B. Strong (Autorin und Team<br />

Mitglied) beschrieben – weit mehr als eine<br />

Selbsthilfegruppe für Betroffene, deren<br />

Angehörige und Menschen, die an echten<br />

Hintergrundinformationen interessiert sind.<br />

• Selbstfindung, Selbsterfahrung, Selbstbestimmung<br />

(Info und Austausch) – eine Initiative, in der<br />

Leserinnen und Leser ihre Geschichte erzählen.<br />

Es geht hier um Erfahrungen, Wünsche, Visionen<br />

und tiefgründigen Austausch.<br />

Wir arbeiten derzeit an einem Austauschforum außerhalb der sozialen Netzwerke für euch!<br />

Und gemeinsam mit euch möchten wir noch weit mehr auf die Beine stellen. Schaut doch mal rein und<br />

entscheidet dann, ob wir zueinander passen. Wir freuen uns auf euch!<br />

Euer Team<br />

51


Unterwegs durch ein Stück kraftvollen<br />

Wildnis-Garten Europas<br />

Die Tiere, so hieß es in früheren Zeiten, sind die<br />

Gedanken der Mutter Erde, die Pflanzen mit ihren<br />

Düften und Farben, ihre Stimmungen und Gefühle.<br />

von Elisabeth Udelhoven<br />

– gelernte Försterin, Guide<br />

Naturelle und Schristellerin<br />

Foto: Elisabeth Udelhoven<br />

Elisabeth - ein Unikat<br />

Fotos: Katia Panella<br />

52


Ich schnüre mir behänd meine<br />

sportlichen Schuhe, packe<br />

noch das Salatsieb sowie mein<br />

Lieblingsmesser ein und schreite<br />

frohgemut hinaus. Einen großen<br />

Bleistift, ein Stück Papier und ein<br />

Pflanzenbüchlein habe ich auch<br />

dabei. Die karierte Hose steckt in<br />

meinen Socken und wie im Tanz<br />

trippeln meine Füße über die<br />

Veranda und über zwei Steinstufen<br />

hinab. Die Frühlingssonne hat<br />

den Nachtreif abgetrocknet. Der<br />

Bach rauscht halbstark. Eine Taube<br />

durchflattert das Bild, ihr lauter<br />

Flügelschlag wie ein Applaus.<br />

Sodann fliege auch ich begeistert<br />

hinaus in die Welt, die aus<br />

Landschaft und Himmel besteht<br />

und tauche ein in die Grüntöne<br />

eines Frühlingsmorgens im<br />

Auelland. Es läuten die Glocken und<br />

sie klingen nach Zauber.<br />

Heute habe ich Besuch, empfange<br />

die erste kleine Gruppe auf meinem<br />

Hof:<br />

Drei Mütter mit insgesamt fünf<br />

Kindern. So sind wir zu neunt,<br />

der Specht lacht lauthals und ein<br />

sonnenfroher Tag zaubert sich<br />

aus der kühlen Nacht. Mit dem<br />

Signal aus dem kleinen Jagdhorn,<br />

einem Punkt auf der Nase und<br />

einer aufgefüllten Wasserflasche<br />

in dem Rucksack, machen wir uns<br />

auf den Weg durch die Wiese.<br />

Der Sauerampfer mit den spitzen<br />

Ohren am Stil und den vielen<br />

Löchern anderer Feinschmecker<br />

wird gekostet und gehört des<br />

Weiteren in unsere Salatschleuder<br />

(den Riesenampfer mit den runden<br />

Ohren lassen wir stehen). Dann<br />

ist da noch der SpitzwegErich<br />

(und auf dem Weg - dann der<br />

BreitwegErich), der sich dazugesellt<br />

(auch als brennnesselbrandheilende<br />

Gesellen bekannt).<br />

53


Hahnenfuß<br />

Wir beachten zudem die schöne gelbe fettglänzende<br />

Blüte des Hahnenfußes (deshalb auch Butterblume<br />

genannt) und ich zeige den Kindern mit ihren Müttern<br />

die namengebenden drei Zehen am Stängel - die noch<br />

verschlossenen Blütenknospen wie ein Fußball dazu.<br />

Diese Pflanze kommt beim Speiseplan „nur“ als Zier in<br />

der Vase auf den Tisch, da sie Giftstoffe enthält. Dann<br />

pflückt ein jeder noch ein wenig von der Schafgarbe<br />

mit ihren federartigen feingekämmten Blättern – eine<br />

Mutter erzählt, sie nimmt zu Hause die Distel mit auf ihre<br />

Menükarte.<br />

54


Mit einer sich durch die fleißigen<br />

Sammler und Sammlerinnen<br />

füllenden Schüssel erreichen wir<br />

den von Sternmieren umwolkten<br />

Weg, wo wir frische Buchenblätter<br />

und junge Fichtentriebe kosten,<br />

wie die vorwitzigen Rinder am<br />

Zaun (auch Färsen genannt, wie<br />

ich von einer Teilnehmerin lernen<br />

darf). Ein paar Triebe schichten wir<br />

mit Rohrzucker in Gläser für den<br />

Fichtennadelsirup (ca. 3-4<br />

Wochen ins Sonnenlicht stellen,<br />

dann abfiltern und zur Feier des<br />

Tages genießen - falls etwas übrig<br />

bleibt, kühl lagern). Aus dem<br />

dicht gedrängten Busch schneide<br />

ich noch ein paar Haselruten<br />

für die lieben Kinder, die sie wie<br />

Kehrbesen hinter sich herziehen<br />

und es geht weiter durch das<br />

Schattenlichtspiel des Waldweges.<br />

Das Bachgemurmel begleitet uns<br />

und wir können uns bei aller Freude<br />

über diese ersehnte Sonnenwärme<br />

nach den kalten Nächten des<br />

Frühjahrs ihm kaum erwehren –<br />

nach weniger als einem Kilometer<br />

führt uns der Weg am Sauerklee<br />

vorbei über fichtennadelweichen<br />

Boden schon einen Hang hinunter<br />

und über einen Pfad durch die<br />

Urwaldbrennnesseln.<br />

55


JA, der Weg geht durch würzig<br />

riechenden Duft der zarten lila<br />

Blumen und an diesen vorbei<br />

bis eben zu dem Gewässer. Im<br />

Uferbereich wird dann die einfache<br />

Lagerküche dort auf Steinen<br />

eröffnet, die die Flut genau vor<br />

einem Jahr zuhauf auf`s Land<br />

geschwemmt hatte. Während<br />

56<br />

einige von uns Brunnenkresse<br />

erbeuten und barfuß kalte Füße<br />

fischen gehen, werden die Kräuter<br />

mit Brunnenwasser gewaschen,<br />

was ich in einer Glasflasche<br />

mitgebracht habe. Wer will, darf<br />

das Grün auf einem Holzbrett klein<br />

schneiden oder mit einem Holz in<br />

die Butter stampfen, was durch die<br />

erweichende Wärme erleichtert<br />

wird. Mit etwas Kräutersalz und<br />

nachdem ein hungriger Vorkoster<br />

sie als lecker gerühmt hat, wird<br />

das Buffet eröffnet und jeder<br />

schmiert jemand anderem mit<br />

einem geschnitzten Holzmesser die<br />

Kräcker.


Erste Spinnenschreckmomente<br />

werden vergessen, da diese<br />

Achtbeiner schneller wegrennen<br />

als eine von uns und bald nehmen<br />

alle an der appetitanregenden<br />

Vorspeise teil, manche sitzend<br />

(irgendwann wird gar eine Bank<br />

aus einem winkenden Zaunpfahl<br />

gebaut), andere zwischen<br />

Bachabenteuern und allerlei Ideen.<br />

Jetzt heißt es, noch mehr Blätter<br />

und bunte Blüten für die weiße<br />

Hauptspeise zu finden.<br />

Gundermann Blättchen und<br />

seine blauvioletten Blüten sowie<br />

die goldenen Lippenblüten von<br />

der Goldnessel. Für die Süße<br />

der Speisung werden fleißig mit<br />

einem Astholz auf dem Brett<br />

weiche Bananen gequetscht und<br />

diese landen kopfüber in unserem<br />

Quarktopf. Wir löffeln unsere<br />

Becher erfreut aus und spülen<br />

diese noch im Bach aus, bevor<br />

wir gestärkt in unserem Tempo<br />

den Hang wieder hinauf und<br />

weitergehen... wieder freundlich<br />

beschattet von den Bäumen am<br />

Wegesrand. Eine Pfütze erzählt von<br />

der Quelle am Hang und beweist,<br />

dass nicht jeder Schuh wasserdicht<br />

ist.<br />

Tannenzapfen fliegen als<br />

Fichtenzapfen hinunter zum Bach<br />

und schwimmen den Weg zurück,<br />

den wir gekommen sind. Als dann<br />

an einer offenen Wiese die Frage<br />

gestellt wird, wer die Brücke und<br />

wer den Abenteuerweg nehmen<br />

wolle, ist die Bande ruckzuck durch<br />

die Weide am blühenden Bach<br />

angekommen (es ist wohl der<br />

flutende Hahnenfuß, der seine<br />

weißen Blüten aus dem Wasser<br />

streckt, sie liegen dort so ruhig).<br />

Nach dem Staunen und Erfreutsein<br />

wird gemeinsam geschaut, wie alle<br />

möglichst trocken auf die andere<br />

Seite kommen… eben auch die<br />

Mütter. Manch einer erweist sich<br />

als TrittsteinBrückenBauer, ein<br />

anderer als GuteStelleSucher.<br />

57


Nach erfolgreicher Mission wird<br />

auch der Zaun überwunden und<br />

sodann zieht es die Truppe auch<br />

(wie die im Wasser gelandeten<br />

Zapfen) recht gezielt zurück zum<br />

Ausgangspunkt, wo versprochen<br />

war, dass sie noch im Bach spielen<br />

dürfen und ein Feuer gemacht<br />

würde… Da hielt uns auch kein<br />

Klettenlabkraut ab… vielmehr<br />

krönte es eine von uns. Der Weg<br />

von den auf ihre Weise duftenden<br />

Blüten des Weißdorns und dem<br />

Gelb des Ginsters feierlich gesäumt,<br />

führt uns auf der anderen Talseite<br />

nach drei Stunden zurück. Unter<br />

dem Schatten der Birke im Garten<br />

besprechen wir kurz, was im<br />

Angebot steht. Die Grenzen des zu<br />

erobernden und einzusehenden<br />

Geländes werden kommuniziert<br />

und die Gruppe verteilt sich.<br />

Einer macht mit mir das Feuer an,<br />

Holz wird unter meiner Aufsicht<br />

gesägt und gehackt und das Feuer<br />

gefüttert. Manche schnitzen ihre<br />

Äste, andere durchtrippeln erstmals<br />

barfüßig den Bach oder eröffnen<br />

die Bachbadesaison. Eine Suppe<br />

mit Giersch, Taubnesselblättern…<br />

wird angesetzt. Eine Mutige pflückt<br />

Brennnesseln für die Chips, die mit<br />

etwas Fett und Salz in der Pfanne<br />

hergestellt werden und serviert<br />

diese auch dem Kamerateam,<br />

welches eine Stunde vor Ende der<br />

Veranstaltung zu uns dazustößt<br />

(man hatte mir dies zwei Tage zuvor<br />

angeboten – ich nahm es sozusagen<br />

als Geschenk zur Eröffnung). Wer<br />

will, wird interviewt.<br />

Die Mütter pflücken etwas Grün<br />

als Wiesenbärenklau, Klee und<br />

Beinwell für die Suppe oder<br />

ruhen sich vielmehr im Schatten<br />

aus. Letztendlich gibt es noch<br />

Stockbrot mit wildem Majoran.<br />

Falls die Mütter hungrig nach Hause<br />

gefahren sind, so entschuldige<br />

ich mich hier an dieser Stelle. Oh,<br />

ich habe bei der Hitze und aus<br />

der Situation heraus die Suppe<br />

nicht beendet und ob es genug<br />

Stockbrotteig war? Die Frage<br />

geht an die Kinder. Habt ihr vor<br />

lauter Frischelufthunger vielleicht<br />

vergessen, das Brot gerecht mit<br />

eurer Mutter zu teilen? Nun, ich<br />

hatte das Gefühl, dass wir es doch<br />

alle gut hatten.<br />

Gegen halb vier beendete ich dann<br />

offiziell die Veranstaltung und mit<br />

einem angenehmen Gespräch mit<br />

dem Kamerateam und einem kurzen<br />

Interview, ging die Veranstaltung<br />

zu Ende. Zwei Tage später konnten<br />

wir uns anschauen, was man<br />

daraus gemacht hatte. Es gab einen<br />

einfühlsamen Fernsehbeitrag von<br />

langen drei Minuten.<br />

Wildblumen<br />

58


Eisvogel<br />

Als die Eröffnungs-Gäste dann<br />

gegen siebzehn Uhr eintrudelten,<br />

war ich einfach nur trunken von<br />

dem stimmigen Erlebnis des<br />

Anfangens. Meine Liebellenschule<br />

war nun neben der Internetseite<br />

zur Wirklichkeit gekommen. Sie<br />

hatte gewirkt. Und wie? Sodann<br />

beschauten wir den erweiterten<br />

Empfangsraum, aßen zusammen<br />

Brötchen aus dem Specksteinofen,<br />

dieses Mal noch mit Käse vom<br />

Discounter und tranken allerlei Bier<br />

aus Belgien. Mein versprochenes<br />

Wort bzw. eine Rede habe ich<br />

nicht gehalten. Ich sehe es als<br />

wunderbaren Grund für ein<br />

nächstes Mal. Wenn das ja alles ein<br />

Anfangen war, so freue ich mich auf<br />

das Weitermachen beim Anfangen<br />

und auf das Weiterwerden. Bist du<br />

dabei?<br />

Übrigens, was ich euch unbedingt<br />

noch berichten will: Ein paar Tage<br />

später erst war ich dann noch<br />

mal zur Steininsel. Der restliche<br />

BananenGundermannQuark war<br />

sauer geworden. Das Butterpapier<br />

war angeknabbert und selbst die<br />

Stofftasche, wo der Topf drin stand,<br />

hatte ein paar Löcher… Ob das eine<br />

Maus war? Ein zahnloser Molch<br />

verschwindet.<br />

Weil es so warm war, habe<br />

ich mich dann auf die andere<br />

Bachseite in den Schatten<br />

gesetzt. Habe die großen Blätter<br />

gesehen, aus denen ihr Boote<br />

gebaut habt (Riesenampfer für<br />

den Riesendampfer; ). Auch eine<br />

Haselrute lag noch da. Könnte<br />

selber ein wenig schnitzen, ich<br />

liebe das und bin an unserem<br />

gemeinsamen Tag gar nicht<br />

dazu gekommen. Und wisst ihr<br />

was, wie ich da so am Bach sitze<br />

und mein Walnussbrot esse mit<br />

frischgepflückter Brunnenkresse<br />

drauf, da sah ich einen Fisch in der<br />

tieferen gestauten Stelle, der nach<br />

den Libellen (die kleineren nennt<br />

man Wasserjungfern) schnappt.<br />

Werfe einen Brotkrümel hinüber<br />

und kurz darauf … ich kann es<br />

selber noch nicht glauben … der<br />

Eisvogel. So blau, so unfassbar<br />

blau! Ich sah, wie er seine Flügel<br />

zum Abbremsen für die Landung<br />

öffnete, gleich ein paar Meter<br />

weiter und war dann schon wieder<br />

weg. Ich wusste direkt, er wollte,<br />

dass ich euch von ihm erzähle!<br />

Voilà.<br />

59


Lichtnelke<br />

Die rosa Blume übrigens, die<br />

am Bach und auch an meinen<br />

Steinstufen wächst (und in dem<br />

Filmbeitrag am Ende im Wind<br />

schaukelt), ist die sogenannte rote<br />

Lichtnelke.<br />

Das zarte blaue Blümlein von der<br />

Wiese (und aus dem Film) ist der<br />

Ehrenpreis. Möge die eine uns mit<br />

ihrem Tageslicht in froher Farbe<br />

leuchten… Ich wünsche euch allen<br />

noch eine schöne Blumenzeit.<br />

60


Inzwischen ist März 2023.<br />

Seit der Eröffnung meiner<br />

Liebellenschule ist einiges passiert<br />

an diesem abgelegen Ort mitten<br />

in Europa. Erste kleine Kinder- und<br />

Erwachsenengruppen erlebten<br />

voller Freude diesen abgelegenen<br />

Ort miten in Europa, zu Pfingsten<br />

2022 gab es ein smartes<br />

Liebellenfestival und nun ist auch<br />

den zweite Teil meines mutigen<br />

Reisetagebuches veröffentlicht<br />

worden. So habe ich die coronale<br />

Stille des Weiteren genutzt, meine<br />

Ideenflut zu sortieren und mein<br />

Konzept zu präzisieren. Ja, ich<br />

habe dabei als Lebenskünstlerin<br />

meine Geschichtenerzähler-Seele<br />

befreit und das fühlt sich nach<br />

Geborgenheit an. So trete ich aus<br />

dem Schatten heraus und gerne mit<br />

euch in Kontakt. DANKE für's Lesen.<br />

Und schaut doch mal rein!<br />

https://www.liebellenschule.com/<br />

61


62


Falls ihr euch über die Blütezeiten<br />

in der Geschichte wundert, wir<br />

wohnen hier in den Ardennen,<br />

benachbart von der Schnee Eifel<br />

und da kommt alles etwas später...<br />

Und doch ist es eine Vorausschau<br />

auf das, was da so alsbald auf<br />

uns zukommt. Der Bärlauch zeigt<br />

hier übrigens erst die ersten<br />

Schwertspitzen. Das Tempo<br />

entspricht meinem Gemüt, so kann<br />

ich achtsam folgen.<br />

Die Li(e)bellenschule stellt sich vor<br />

Vom Liebellenfestival Pfingsten<br />

2022<br />

https://youtu.be/pyIj5gDdezs<br />

htps://www.youtube.com/<br />

watch?v=_Jl7x_Kror0<br />

Bildquellen: Elisabeth<br />

Udelhoven und pixabay.com<br />

63


Aromatherapie<br />

- Wirkstoffe<br />

ätherischer Öle<br />

von Nicole Köpke – Zentrum und Akademie für Naturpädagogik (ZAN)<br />

Staatlich zugelassene Fernlehrgänge - Onlinekurse - Workshops - Beratung<br />

64<br />

In der Ausgabe 3/22 der<br />

»Lebe jetzt – natürlich<br />

und gesund« habe ich dir<br />

als kleinen Einstieg eine<br />

Grundinformation rund<br />

um die Aromatherapie<br />

vorgestellt. Mit den<br />

nächsten Artikeln möchte<br />

ich dich näher in das<br />

Thema einführen und<br />

dir weitere wichtige<br />

Informationen geben. Ich<br />

werde dir nicht nur die<br />

einzelnen Öle inkl. Rezept<br />

vorstellen, sondern auch,<br />

wie du sie am besten<br />

einsetzen kannst.<br />

Thema dieser Ausgabe:<br />

10 Wirkstoffe und wichtige<br />

Hinweise.


Alle ätherischen Öle enthalten ein<br />

wahres Kraftpaket an Wirkstoffen,<br />

die genialerweise aufeinander<br />

abgestimmt sind, und dies macht<br />

die nebenwirkungsfreie oder<br />

nebenwirkungsarme und vielseitige<br />

Wirkung aus. Dies ist besonders<br />

bei der Silberweide zu erkennen.<br />

Sie ist die Mutter der Aspirin<br />

(Acetylsalicylsäure) und enthält den<br />

Wirkstoff Salicin, der von unserem<br />

Körper durch Darm und Leber zu<br />

der schmerzstillenden Salicylsäure<br />

verstoffwechselt wird (Salicin ><br />

Darm > Saligenin > Blutbahn ><br />

Salicylsäure). Im Gegensatz zur<br />

Aspirin enthält die Silberweide<br />

gleichzeitig einen Wirkstoff, der<br />

vor Magenschleimhautreizungen<br />

schützt (Magensäureschutz), eine<br />

typische Nebenwirkung der Aspirin,<br />

vor allem bei längerer Einnahme.<br />

Zudem wird das Blut wie durch die<br />

Aspirin, nicht verdünnt. Aber dies<br />

nur mal am Rande.<br />

Wir wollen uns jetzt mal die zehn<br />

wichtigsten Heilstoffe anschauen,<br />

die dein Immunsystem stärken,<br />

die Haut zarter machen und<br />

deine Stimmung pushen usw. Wir<br />

arbeiten hier ganzheitlich, das<br />

heißt, Körper, Geist und Seele<br />

werden gleichermaßen beachtet,<br />

denn anders ist kaum eine richtige<br />

Heilung möglich. Auch können die<br />

ätherischen Öle, die die Wirkstoffe<br />

enthalten, auf allen drei Ebenen<br />

angewendet werden, z.B. als<br />

wohltuendes Bad bei Erkältungen,<br />

für die beruhigende Massage<br />

oder als Anti-Aging-Emulsion.<br />

Außerdem schauen wir hier nur<br />

auf die ätherischen Öle und ich<br />

verzichte auf weitere Tipps wie<br />

Sport, frische Luft, viel trinken,<br />

gesunde Ernährung usw., es würde<br />

den Rahmen sprengen. Ich gehe<br />

nicht direkt auf die biochemischen<br />

Wirkstoffe ein, sondern eher auf<br />

deren Auswirkungen, denn die sind<br />

doch sicher viel interessanter für<br />

dich, oder?<br />

Ätherische Öle und ihre Wirkstoffe<br />

für unser gesundheitliches<br />

Wohlbefinden<br />

65


1. Der Stimmungsmacher:<br />

Johanniskraut und Co. –<br />

Flavonoide<br />

Die Stimmung kann schnell in den<br />

Keller gehen, egal, aus welchem<br />

Grund. Manchmal reicht ein<br />

Spaziergang, mitreißende Musik<br />

oder ein Witz, um uns aus dem Tief<br />

zu holen. Doch falls nicht und wenn<br />

es öfter mal vorkommt, dass wir<br />

in ein dunkles Loch fallen, gibt es<br />

auch die Möglichkeit der sanften<br />

Behandlung des Problems mit Hilfe<br />

der Aromatherapie.<br />

Stimmungsaufhellende ätherische<br />

Öle sind immer Kopfnotenöle, die<br />

schnell verfliegen und größtenteils<br />

Zitrusöle sind. Um die Stimmung zu<br />

heben und dauerhaft zu verbessern,<br />

gibt es verschiedene Anwendungen<br />

und verschiedene ätherische<br />

Öle wie Melisse, Grapefruit,<br />

Bergamotte, Lemongrass oder auch<br />

Johanniskraut. Und wer es gern<br />

waldig mag, kann auf Fichte oder<br />

andere Nadelbäume zurückgreifen,<br />

diese geben mentale Kraft und<br />

stärken den Geist, was einer guten<br />

Stimmung ebenfalls zuträglich<br />

ist. Diese ätherischen Öle können<br />

in Duschgels, in Duftlampen, in<br />

Massageöle, als Badezusatz uvm.<br />

eingesetzt werden.<br />

Aber Vorsicht: Viele<br />

stimmungsaufhellende Öle<br />

enthalten Flavonoide, die die<br />

Haut UV-empfindlicher machen<br />

(phototoxisch) wie Zitronenöle und<br />

auch das Johanniskraut. Es sollte<br />

besonders nach Anwendungen auf<br />

der Haut besser eine Weile nicht<br />

direkt in die pralle Sonne gehen<br />

Hinweis: Die Aromatherapie kann<br />

wie jede andere Naturheilmethode<br />

präventiv, begleitend und in<br />

der Rekonvaleszenz, also der<br />

Genesungsphase, eingesetzt<br />

werden, sollte aber immer mit<br />

einem Arzt oder Heilpraktiker<br />

besprochen werden. Mittelschwere<br />

bis schwere Depressionen gehören<br />

in die Hände eines Fachmanns oder<br />

einer Fachfrau.<br />

Mein Tipp: Um die Stimmung<br />

aufzuheitern, positive Gedanken<br />

oder einen freien Kopf zu<br />

bekommen, empfehle ich 2-5<br />

Tropfen Bergamotte-, Eukalyptus<br />

- oder Lemongrassöl in einer<br />

Duftlampe oder einem Diffusor zu<br />

träufeln, hier dürfen es auch ein<br />

paar mehr Tropfen sein, da der<br />

Apparat weiter wegsteht.<br />

Aromatherapie<br />

66


2. Das beruhigende Sixpack:<br />

Lavendel, Melisse, Rose, Jasmin,<br />

Ylang Ylang und Vanille – Anethol<br />

Gerade wollten wir noch die<br />

Stimmung heben, jetzt werden<br />

wir ein wenig für Ruhe und<br />

Gelassenheit tun. Zu den<br />

beruhigenden ätherischen Ölen<br />

zählen eher die Blumigen wie<br />

Lavendel und Rose, aber auch<br />

Melisse und Vanille können<br />

eine beruhigende Wirkung auf<br />

uns haben. Auch Ylang Ylang<br />

und Jasmin haben eine leicht<br />

beruhigende Wirkung auf uns.<br />

Diese Öle werden als Herznote<br />

und Basisnote (wenn ohne andere<br />

Öle) eingesetzt, da sie etwas<br />

länger erhalten bleiben wie die<br />

Kopfnotenöle. Sie werden länger<br />

benötigt.<br />

Lavendel beispielsweise beruhigt<br />

nicht nur die Nerven, sondern auch<br />

die Haut, weshalb sich dieses Öl<br />

sehr gut in Hautpflegeprodukte<br />

wie Tagescremes, Emulsionen,<br />

Massageöle usw. einsetzen lässt.<br />

Viele ätherische Öle beruhigen<br />

nicht nur, sondern mindern auch<br />

Angstzustände, Gereiztheit und<br />

Nervosität. Einer der beruhigenden<br />

Wirkstoffe ist Anethol. Dieser<br />

Wirkstoff regt die Bildung von<br />

Serotonin an, den Glücklichmacher.<br />

Wie Melisse hebt doch die<br />

Stimmung, wie passt das dann hier<br />

mit rein? Ganz einfach: Manche Öle<br />

wirken als ausgleichende Essenz,<br />

sie können also beruhigen oder<br />

anregen. Der Körper macht das<br />

daraus, was er gerade braucht,<br />

und hält dich somit in einer<br />

ausgeglichenen Position, seelisch<br />

und körperlich.<br />

Hinweis: Entspannende Öle sollten<br />

nur dann eingesetzt werden,<br />

wenn man auch die nötige Ruhe<br />

gewährleisten kann. Zwischen<br />

zwei Terminen erbringen sie eher<br />

weniger Wirkung und kurz vor einer<br />

Autofahrt sollte man auch darauf<br />

verzichten. Beruhigende Öle sollten<br />

mit Bedacht eingesetzt werden und<br />

eine Therapie oder ein dauerhafter<br />

bzw. längerer Einsatz bei zu<br />

niedrigem Blutdruck bzw. Herz-<br />

Kreislaufbeschwerden sollte vorher<br />

mit einem Arzt oder Heilpraktiker<br />

besprochen werden.<br />

Mein Tipp: Ein Organzasäckchen<br />

mit frischen oder getrockneten<br />

Lavendelblüten füllen und 3-8<br />

Tropfen ätherisches Lavendelöl<br />

darauf geträufelt ans Bett hängen<br />

oder in der Nähe anbringen.<br />

Es beruhigt die Nerven und<br />

fördert einen erholsamen Schlaf,<br />

wenn du nicht bis kurz vor dem<br />

Schlafengehen am Computer,<br />

Fernseher oder Handy sitzt.<br />

67


3. Die Schmerzstiller: Teebaum,<br />

Lavendel, Nelken, Rosmarin und<br />

Wacholder – Saligenin/Salicin/<br />

Salicylsäure<br />

Bei diesen Ölen handelt es sich<br />

um eher krautige und kräftige<br />

ätherische Öle, die möglichst nicht<br />

pur oder hoch dosiert eingesetzt<br />

werden sollten. Rosmarin und<br />

Wacholder beispielsweise fördern<br />

die Durchblutung, können also<br />

die Heilung des Schmerzes vor<br />

Ort z.B. bei einer Entzündung<br />

anregen. Diese Öle sind der<br />

Herz- und Basisnote zugeordnet.<br />

Sie halten sehr lange und<br />

sind durch ihre Schwere sehr<br />

kräftigend und anregend. Einer der<br />

schmerzstillenden Wirkstoffe ist das<br />

Salicin, welches vom Körper in den<br />

schmerzstillenden Stoff Salicylsäure<br />

umgewandelt wird.<br />

Es gibt noch einen natürlichen<br />

Schmerzstiller, der so richtig gut<br />

ist, es ist aber kein Öl, sondern<br />

eine Pflanze, aus der man ein<br />

Extrakt machen kann: Weide<br />

(vorwiegend Silber-, Purpur- und<br />

Kopfweide). Teilweise sind auch<br />

die mentholhaltigen Öle wie<br />

Eukalyptus und Pfefferminze<br />

gut geeignet. Sie kühlen und<br />

sind daher für Kopf-, Muskeloder<br />

Nervenschmerzen ideal.<br />

Lavendelöl kann als Massage z.B.<br />

bei Regelschmerzen und Anisöl bei<br />

Blähungen gut einmassiert werden.<br />

Nelken- und Teebaumöl können<br />

bei örtlichen Schmerzen sehr gut<br />

helfen, z.B. bei Zahnschmerzen.<br />

Die meisten Öle besitzen zu den<br />

schmerzstillenden Eigenschaften<br />

u.a. noch antibakterielle und<br />

entzündungshemmende Qualitäten<br />

wie beispielsweise das Teebaumöl,<br />

ein echter Allrounder.<br />

Hinweis: Bei länger andauernden,<br />

wiederkehrenden, stärker<br />

werdenden Schmerzen oder<br />

eiternden Zuständen solltest du auf<br />

jeden Fall einen Arzt aufsuchen.<br />

Ätherische Öle können zwar<br />

heilende Eigenschaften haben,<br />

oftmals muss das Problem aber<br />

anderweitig behoben werden.<br />

Ätherische Öle können heilen, nicht<br />

zaubern.<br />

Mein Tipp: Bei akuten<br />

Zahnschmerzen je einen Tropfen<br />

Teebaum- und Nelkenöl zusammen<br />

auf ein Wattestäbchen und<br />

dann den schmerzenden Zahn<br />

betupfen. Durch das Wattestäbchen<br />

bekommst du weniger von dem<br />

ätherischen Öl in den Mundbereich.<br />

Der betupfte Bereich wird leicht<br />

betäubt, desinfiziert, der Schmerz<br />

wird gelindert, Entzündungen<br />

können abklingen, aber es<br />

schmeckt widerlich. Zum Gurgeln<br />

eignen sich Salbei, Pfefferminze,<br />

Nelke und Teebaum in etwas<br />

Alkohol oder Essig (für ganz Mutige)<br />

auch sehr gut bei Zahnschmerzen.<br />

68


4. Helfende Öle gegen Krämpfe:<br />

Basilikum, Anis, Fenchel, Ylang<br />

Ylang, Bergamotte und Lavendel –<br />

Linalool und Linalylacetat<br />

Die ätherischen Öle können<br />

Krämpfe verschiedener Art<br />

mildern, z.B. Magenschmerzen<br />

mit Blähungen,<br />

Menstruationsbeschwerden,<br />

Völlegefühl mit Gasansammlungen,<br />

Muskelkrämpfe u.a. Die Wirkstoffe<br />

Linalool und Linalylacetat sind<br />

vornehmlich dafür verantwortlich<br />

und stark darin enthalten. Diese Öle<br />

können in allen drei Duftnoten bzw.<br />

Duftphasen eingesetzt werden,<br />

abhängig von den zusätzlichen<br />

Ölen. Je mehr verschiedene<br />

ätherische Öle pro Anwendung<br />

eingesetzt werden, desto mehr<br />

sollte man die Basis beachten, da<br />

diese am längsten anhält und am<br />

stärksten wirkt. Eine schwache<br />

Dosierung des Ylang Ylang geht<br />

teilweise unter einem schweren<br />

und großen Anteil Basilikum unter.<br />

Möchtest du vom Ylang Ylang<br />

also mehr haben, setze ihn als<br />

Basis anstatt des Basilikums. Die<br />

ätherischen Öle sollten sehr gut auf<br />

das jeweilige Problem abgestimmt<br />

werden, um eine bestmögliche<br />

Wirkung zu erzielen. Mit Lavendel<br />

liegst du in allen Bereichen gut.<br />

Hinweis: Schwangere Frauen und<br />

ältere Menschen sollten diese<br />

Möglichkeit zur Krampflösung mit<br />

einem Arzt besprechen. Gegen<br />

eine kurzzeitige Behandlung mit<br />

sanfteren Ölen wie Ylang Ylang,<br />

Lavendel oder Bergamotte als<br />

Krampflöser und einer niedrigen<br />

Dosierung spricht wenig, jedoch<br />

sollten gerade Schwangere in den<br />

ersten drei Monaten und im letzten<br />

Monat der Schwangerschaft auf<br />

einen Einsatz besser verzichten.<br />

Besser als Tabletten ist die<br />

Aromatherapie in diesem Falle<br />

allerdings. Krampflöser sollten<br />

nicht sehr lange für ein Problem<br />

eingesetzt werden, da bei einem<br />

länger anhaltenden Problem<br />

ein Arzt zurate gezogen werden<br />

sollte. Am hilfreichsten sind<br />

Bäder, Umschläge und Massagen<br />

sowie Tees (hier aber lieber auf<br />

die krautige Version z.B. als Tee<br />

umsteigen).<br />

Mein Tipp: Ein gut riechendes<br />

Pflanzenöl wie Rapsöl, Jojobaöl<br />

oder Mandelöl nehmen (ca. 30 ml)<br />

und ca. 5-10 Tropfen ätherisches<br />

Öl, auch ein Mix aus den o.g.<br />

ätherischen Ölen hinzugeben<br />

und mit leichtem Druck kreisend<br />

über die krampfende Örtlichkeit<br />

sanft einmassieren, Wärmflasche<br />

und einen entkrampfenden Tee<br />

wie Fenchel, Kümmel oder Anis<br />

und eine Weile entspannt liegen<br />

bleiben. Es geht bald wieder<br />

besser...<br />

69


5. Schleimlösende Helfer: Thymian,<br />

Salbei, Eukalyptus, Campher weiß,<br />

Cajeput, Pfefferminze, Teebaum,<br />

Fichte und Latschenkiefer –<br />

Ambroxol uvm.<br />

Diese tolle Auswahl an<br />

ätherischen Ölen kann nicht<br />

nur schleimlösend wirken, bei<br />

Erkältungen im Allgemeinen sind<br />

sie eine gute Wahl, da sie die<br />

Atemwege erweitern, krampf- und<br />

hustenreizmildernd wirken, das<br />

Abhusten und den Abtransport<br />

des Schleims erleichtern, die<br />

Schleimhäute beruhigen und<br />

Viren killen. Natürlich gibt es noch<br />

andere gute ätherische Öle, hier<br />

zeige ich dir meine Lieblingsöle<br />

auf. Alle enthalten mehrere der<br />

o.g. Eigenschaften, deshalb kannst<br />

du hier nach deinem Geschmack<br />

gehen oder auch verschiedene<br />

Öle zusammen nutzen. Wähle<br />

aus erfrischenden ätherischen<br />

Erkältungsölen wie Pfefferminze,<br />

Virenkillern wie Teebaum oder<br />

auch kräftigen Ölen wie Campher<br />

oder Eukalyptus, es ist für jeden<br />

etwas dabei. Einer der größten<br />

schleimlösenden Wirkstoffe heißt<br />

Ambroxol. Fast alle dieser Öle sind<br />

der Basis zuzuordnen. Warum<br />

schreibe ich das? Da ätherische<br />

Öle in diese drei Duftkategorien<br />

eingeteilt werden (Basis, Herz und<br />

Kopf, meistens für Parfums) und<br />

durch Kraft, Dosierung usw. mal<br />

schwächer und mal stärker wirken,<br />

ist es gut zu wissen, wie du sie<br />

geschickt einsetzen kannst, einzeln<br />

oder aber vor allem gemischt.<br />

Natürlich tun sie auch in einem<br />

Mix ihre Dienste, aber wenn du<br />

weißt, wie du sie am geschicktesten<br />

kombinieren kannst, ist das doch<br />

sehr gut und hilfreich.<br />

Bei dem ätherischen Öl Campher,<br />

auch Kampfer, solltest du darauf<br />

achten, nur den weißen Campher<br />

zu nutzen, da der gelbe und braune<br />

Campher gesundheits-schädlich<br />

ist, da er als krebsauslösend oder<br />

krebsfördernd eingestuft wurde.<br />

Alle diese Öle sind sehr kraftvoll,<br />

was bei Erkältungskrankheiten auch<br />

gut ist, aber du solltest auf eine<br />

eher niedrige Dosierung achtgeben<br />

und sie nur während eines Bades<br />

oder einer Inhalation nahe an dich<br />

heranlassen und auch nicht sehr<br />

lange, dafür gern häufiger. Je früher<br />

du mit einer Behandlung deines<br />

Problems (Reizhusten, Schniefnase<br />

usw.) beginnst, desto schneller<br />

ist sie wieder weg, wenn du die<br />

ätherischen Öle einsetzt. Dies ist<br />

ein Erfahrungswert, es kann bei<br />

dir länger dauern. Salbei, Thymian<br />

und Pfefferminze eignen sich sehr<br />

gut zum Gurgeln, Fichte, Campher<br />

und Eukalyptus für eine Inhalation<br />

und Cajeput, Latschenkiefer und<br />

Teebaum zusammen mit etwas<br />

Lavendel können gut in einem<br />

Bad eingesetzt werden. Teebaum,<br />

Eukalyptus, Campher und Salbei<br />

sind für Umschläge gut geeignet.<br />

Hinweis: Sollten deine<br />

Beschwerden länger als 3-7 Tage<br />

andauern oder kommen Fieber,<br />

Schüttelfrost oder blutiger Auswurf<br />

hinzu, solltest du dringend einen<br />

Arzt oder Heilpraktiker aufsuchen.<br />

Mein Tipp: Eine kleine Tasse Salz<br />

und je 2-5 Tropfen Campher weiß,<br />

Teebaum, Eukalyptus, Pfefferminze<br />

und Fichte oder Latschenkiefer<br />

dazugeben, schütteln, ins warme<br />

einfließende Badewasser geben<br />

und ca. 10-20 Minuten darin baden.<br />

Tief und langsam durch die Nase<br />

einatmen. Je weniger verschiedene<br />

Öle, desto mehr Tropfen je Öl sind<br />

erlaubt.<br />

70


6. Die Entzündungshemmer:<br />

Teebaum, Lavendel und<br />

Pfefferminze - Allicin und Sulfide<br />

Für Entzündungen jeglicher Art<br />

eignen sich folgende ätherische<br />

Öle: Teebaum, Lavendel und<br />

Pfefferminze. Dies sind meine drei<br />

stärksten ätherischen Öle, die<br />

ich im Einsatz in der natürlichen<br />

Hausapotheke gegen Entzündungen<br />

habe. Sie können auf verschiedene<br />

Weise eingesetzt werden wie z.B.<br />

als Salbe, Massageöl oder auch<br />

pur (Dosierung beachten und<br />

gegebenenfalls einen Allergietest<br />

machen). Alternativen sind<br />

u.a. Rosmarinöl und Cajeput<br />

bei den ätherischen Ölen und<br />

Knoblauch oder Zwiebeln bei den<br />

Lauchgewächsen. Note: Basis und<br />

Herz. Wirkstoff: Allicin und Sulfide.<br />

Ich habe diese drei ätherischen Öle<br />

für mich gewählt, da ich sie auf das<br />

Problem einstellen, aber auch gut<br />

zu einem Powerpaket verbinden<br />

kann. So wirkt Pfefferminze<br />

reinigend, erfrischend und<br />

antibakteriell, was dieses Öl gut<br />

bei Entzündungen im Mundraum<br />

oder bei Gelenkentzündungen<br />

einsetzbar macht. Teebaum ist<br />

durch seine schmerzstillenden und<br />

antibakteriellen Wirkstoffe bei<br />

Entzündungen des Zahnes oder bei<br />

Wunden erfolgreich und Lavendel<br />

beruhigt bei all den Eigenschaften<br />

Haut, Nerven und eiternde Wunden<br />

oder Ischiasbeschwerden.<br />

Hinweis: Entzündungen werden<br />

immer u.a. durch Bakterien, Viren<br />

oder Verletzungen verursacht.<br />

Der Körper versucht dadurch,<br />

die Verursacher abzuwehren.<br />

Eine Entzündung ist somit die<br />

hauseigene Abwehrkraft auf<br />

ein von außen kommenden<br />

Krankheitserreger (Bakterien...)<br />

oder eines Reizes (Verletzung...).<br />

Hier-bei solltest du deinen Körper<br />

nur insoweit unterstützen,<br />

solange du eine Verbesserung<br />

verspürst. Entzündungen sind<br />

im Auge zu behalten, da sie bei<br />

Nichtbehandlung oder einer nicht<br />

sachgemäßen Behandlung zu einer<br />

Sepsis (Blutvergiftung), schweren<br />

Vereiterungen u.ä. führen können.<br />

Auch hier gilt: Tritt innerhalb<br />

weniger Stunden bis Tage keine<br />

Verbesserung ein oder wird die<br />

Entzündung schlimmer oder färbt<br />

sich etwas unnatürlich, ist der Gang<br />

zum Arzt oder Heilpraktiker ein<br />

Muss.<br />

Mein Tipp: Bei Entzündungen<br />

im Mundraum können alle drei<br />

ätherischen Öle als Gurgellösung<br />

eingesetzt werden. Etwas Alkohol<br />

in ein verschraubbares Glas füllen,<br />

die Öle hinzugeben und vor<br />

Gebrauch schütteln. Täglich 2-3<br />

Mal ca. ½ bis 1 Teelöffel in ein Glas<br />

Wasser geben und ca. 30 Sekunden<br />

gurgeln. Ausspucken und mit<br />

lauwarmem Wasser nachspülen.<br />

Nicht hinunterschlucken. Tritt nach<br />

2-3 Tagen keine Verbesserung ein,<br />

ab zum Arzt.<br />

71


7. Antioxidative: Deine Kämpfer<br />

gegen freie Radikale – Chlorophyll,<br />

Flavonoide und Vitamin C und E<br />

Diese kleinen Kerlchen sorgen<br />

dafür, dass du von freien Radikalen<br />

befreit wirst. Was sind freie<br />

Radikale überhaupt? Das sind<br />

diejenigen Stoffe (Sauerstoff- oder<br />

Atommoleküle), die dich alt machen<br />

bzw. sie sind verantwortlich für<br />

die Hautalterung, Faltenbildung<br />

usw. Dies merkt man ganz<br />

deutlich bei dem Aknemittel BPO<br />

(Benzoylperoxid), denn nutzt man es<br />

eine Weile lang, ohne sich danach<br />

einzucremen, wird die Haut trocken,<br />

spröde, rissig und alt. In Cremes, die<br />

der Hautalterung entgegenwirken<br />

sollen, sind z.B. die Stoffe Hyperoxid<br />

oder Per-oxid enthalten, dies sind<br />

freie Radikale. Ist das vielleicht<br />

der Grund, warum diese Cremes<br />

einfach nicht helfen? Übrigens:<br />

Einseitige Ernährung, Stress,<br />

entzündliche Vorgänge im Körper,<br />

lange anhaltende Erkrankungen,<br />

zu viel Alkohol und Zigaretten,<br />

zu wenig Bewegung usw. können<br />

die Anzahl der freien Radikale in<br />

den Körperzellen aktivieren und<br />

ansteigen lassen.<br />

Ätherische Öle, die Antioxidantien<br />

enthalten sind: Lavendel, Rose,<br />

Grapefruit, Karottensamenöl,<br />

Myrrhe, Muskatellersalbei, Nelken,<br />

Neroli, Ylang Ylang, Zimt, Rosmarin<br />

und Patschuli. In selbsthergestellten<br />

Cremes und Massageölen aus<br />

Jojoba- oder Mandelöl sind diese<br />

ätherischen Öle ein Kraftpaket<br />

gegen Falten und allgemeiner<br />

Hautalterung. Du wirst mit 90 Jahren<br />

zwar nicht mehr aussehen wie mit<br />

20 Jahren, aber mit 50 Jahren auch<br />

nicht unbedingt wie 50 oder 60<br />

Jahre. Die kraftvollen Wirkstoffe<br />

sind u.a. das Chlorophyll, die<br />

Flavonoide und die Vitamine A und<br />

E. Die Duftnoten bzw. die Einteilung<br />

liegt bei den meisten genannten<br />

Ölen in Herz und Basis. Ausnahmen<br />

bilden hier die fruchtigen Öle wie<br />

Grapefruit, diese werden eher den<br />

Kopf- und Herznoten zugeordnet.<br />

Hinweis: Rosmarin fördert<br />

die Durchblutung und sollte<br />

bei Bluthochdruck oder Herz-<br />

Kreislaufbeschwerden eher sparsam<br />

angewendet werden. Zimt, Nelken,<br />

Rosmarin und Muskatellersalbei<br />

beispielsweise sollten während der<br />

Schwangerschaft möglichst nicht<br />

eingesetzt werden, vorwiegend in<br />

den ersten drei Monaten und dem<br />

letzten Monat der Schwangerschaft.<br />

Mein Tipp: 30 ml Jojoba - oder<br />

Mandelöl und 20 ml destilliertes<br />

Wasser in eine Braunflasche (Grün,<br />

blau und lila gehen natürlich auch.<br />

Einfach eine lichtundurchlässige<br />

Flasche). mit Pipette füllen und<br />

je 3 Tropfen Lavendel, Rose und<br />

wahl-weise Neroli, Ylang Ylang<br />

oder Patschuli hineingeben und<br />

morgens und abends im Gesicht<br />

und Dekolette auftragen. Es bedarf<br />

nicht viel davon. Vor Gebrauch gut<br />

schütteln.<br />

72


8. Deine Verbündeten gegen Viren<br />

– Terpine, Thymol, Cineol, alpha-<br />

Pinen und Co.<br />

Mit ätherischen Ölen dieser Sparte<br />

bist du während der Erkältungszeit<br />

gut gewappnet. Diese Öle enthalten<br />

viele antiviralen Wirkstoffe wie<br />

Vitamin C, Ter-pine, Cineol usw.<br />

Darunter fallen vor allem: Teebaum,<br />

Eukalyptus, Thymian, Salbei,<br />

Campher, Fichte, Latschenkiefer,<br />

Weißtanne, Pfefferminze, Lavendel<br />

und alle Zitrusöle wie Citronella,<br />

Bergamotte, Grapefruit und Co.<br />

Alle diese Öle können gezielt auf<br />

ein Problem angesetzt werden, wie<br />

beispielsweise der Lavendel zur<br />

Beruhigung der Schleimhäute und<br />

allgemeiner Unruhe, Teebaum zur<br />

Virenabwehr oder die Pfefferminze<br />

zur Reinigung und Erfrischung<br />

der Atemwege. Es gibt auch<br />

ätherische Öle, die die Atemwege<br />

erweitern wie den Eukalyptus<br />

oder den Campher weiß, aber<br />

auch schleimlösende Öle wie den<br />

Lavendel oder Latschenkiefer<br />

und Öle für die Linderung von<br />

Hustenreiz wie Pfefferminze,<br />

Eukalyptus und Salbei. Geschickt<br />

kombiniert ergibt dein natürliches<br />

Virenmittel ein wahres Kraftpaket.<br />

Besser ist es jedoch, immer vorab<br />

gut vor-bereitet zu sein, Stichwort:<br />

Prävention.<br />

Die ätherischen Öle sind<br />

meistens Baumöle, Krautöle oder<br />

mentholhaltige Öle. Sie können<br />

daher gut der Basis zugeordnet<br />

werden. Leichtere Öle wie Lavendel<br />

oder Salbei kommen in der<br />

Herznote gut zum Tragen und die<br />

frischen Zitrusöle sind dem Kopf<br />

zuzuordnen. Frische Öle kannst du<br />

sehr gut als indirekte Inhalation<br />

einsetzen wie beispielsweise<br />

einem Diffusor, Herzöle können<br />

für Umschläge, Einreibungen u.ä.<br />

hergenommen werden und die<br />

basisbildenden Öle eignen sich sehr<br />

gut zur Stärkung und der Abwehr<br />

von Viren in Bädern, direkte<br />

Inhalation und Salben.<br />

Übrigens: Ist man häufiger und für<br />

längere Zeit im Wald unterwegs,<br />

wird das Immunsystem aktiviert<br />

und gestärkt, dies liegt nicht nur<br />

an der besseren Luft, sondern<br />

vornehmlich an den Wirkstoffen,<br />

die durch den Wald, insbesondere<br />

der Bäume, abgegeben werden:<br />

Die Terpene. Ein wichtiger Wirkstoff<br />

gegen Viren.<br />

Hinweis: Zur direkten Inhalation<br />

immer nur wenige Tropfen<br />

einsetzen, im Diffusor oder<br />

in einer Duftlampe dürfen es<br />

auch etwas mehr sein und im<br />

Badewasser kannst du auch mehr<br />

als 10 Tropfen in Milch oder Salz<br />

mischen, damit die ätherischen<br />

Öle emulgieren, bevor du sie dem<br />

fließenden Badewasser hinzu-gibst.<br />

Allergiker, Schwangere, Senioren<br />

und empfindliche Menschen sollten<br />

immer erst an einer Flasche riechen,<br />

um zu schauen, wie stark die Öle<br />

wirken, bevor sie sie einsetzen.<br />

Epileptiker sollten ohne ärztliche<br />

Anordnung komplett auf diese<br />

Möglichkeit verzichten. Auch ein<br />

Allergietest kann nicht schaden, vor<br />

allem, wenn man noch unsicher ist.<br />

Mein Tipp: Je 3-5 Tropfen Lavendel,<br />

Fichte, Eukalyptus, Campher weiß<br />

und Rosmarin oder Pfefferminze<br />

in eine Tasse mit Salz oder in<br />

eine Tasse Milch träufeln und ein<br />

Bad 10-20 Minuten genießen.<br />

Anschließend warm einpacken.<br />

Die Anzahl der Tropfen sollte auf<br />

dein persönliches Duftempfinden<br />

und deine Atmung angepasst<br />

werden. Wenn du schon bei 5<br />

Tropfen ätherischem Öl eine<br />

Schnappatmung bekommst, solltest<br />

du deutlich weniger einsetzen,<br />

wie hier angegeben oder gänzlich<br />

darauf verzichten.<br />

Kiefern Öl<br />

– wohltuend<br />

bei Erkältung<br />

73


9. Antibakterielle und mikrobielle<br />

Kämpfer – Alkohol, Ethanol und<br />

Co. Es gibt sehr viele Öle, die nicht<br />

nur antiviral oder antimykotisch<br />

wirken, sondern auch antibakteriell<br />

und desinfizierend. Pfefferminze<br />

wurde und wird teilweise auch<br />

heute noch zur Desinfektion in<br />

manchen Krankenhäusern gegen<br />

Keime eingesetzt. Und ganz<br />

viele ätherische Öle vereinen<br />

sogar alle Kräfte in sich, wie<br />

beispielsweise das Teebaumöl<br />

oder auch der Lavendel. Und da<br />

diese drei ein tolles Trio bilden,<br />

möchte ich eigentlich auch nur<br />

über diese schreiben, denn sie<br />

reichen vollkommen aus, um einen<br />

Rundumschutz zu gewährleisten.<br />

Man kann den hier genannten<br />

Ölen eine bakterienvernichtende,<br />

virenvorbeugende, desinfizierende<br />

und pilzhemmende Wirkung<br />

nachsagen und sie einfach im<br />

Einsatz verbünden. Für den<br />

Hausputz reichen Zitrone oder<br />

Pfefferminze und in der Kosmetik<br />

oder Hausapotheke kann man<br />

sie nach Bedarf einsetzen:<br />

Wundheilung und sanfte Pflege =<br />

Lavendel, Teebaum als Kraftpaket<br />

gegen alles und Pfefferminze,<br />

gegen allerlei Bakterien und<br />

Keime sowie zur Frische. Sie<br />

können je nach Öl und Einsatz<br />

allen drei Duftnoten, also Kopf,<br />

Herz und Basis zugeordnet<br />

werden. Die Hauptwirkstoffe<br />

sind Alkohole (Alkoholterpene)<br />

und Ethanole sowie Citronellal.<br />

Weitere ätherische Öl-Alternativen<br />

wären Thymian, Zitrone, Orange,<br />

Lemongrass oder Eukalyptus.<br />

Hinweis: Da wir äußerlich und<br />

innerlich einen eigenen gesunden<br />

Bakterienstamm besitzen, sollte der<br />

Einsatz der genannten ätherischen<br />

Öle spärlich vorgenommen werden,<br />

um unsere natürlichen Bestände<br />

nicht zu schädigen. Auf unserer<br />

Haut befinden sich Millionen<br />

fleißiger Bakterien, die sich von<br />

außen Kommenden in den Weg<br />

stellen, damit sie nicht in unsere<br />

Haut eindringen können. Tun<br />

sie dies doch einmal, kann es<br />

zu Entzündungen und anderen<br />

Abwehrreaktionen unseres Körpers<br />

kommen. Auch im Darm sitzen sie.<br />

Mein Tipp: Besorge dir für deinen<br />

Haushalt, deine Pflege und für<br />

die Hausapotheke diese drei<br />

Öle (Teebaum, Lavendel und<br />

Pfefferminze) und du bist gegen<br />

Viren, Pilze, Bakterien und Co.<br />

sehr gut gewappnet. Zusammen<br />

mit Alkohol und destilliertem<br />

Wasser kannst du dir dein eigenes<br />

Desinfektionsspray herstellen und<br />

auch ein Antibiotikum für die Haut<br />

ist möglich.<br />

Aromatherapie<br />

74


10. Mit Kraft gegen Pilze –<br />

Allylamine, Citronellal, Amorolfin...<br />

Es gibt sehr viele Öle, die nicht nur<br />

antiviral oder antibakteriell wirken,<br />

sondern auch antimykotisch und<br />

fungizid. Ich möchte dir hier drei<br />

der häufigsten ätherischen Öle<br />

vorstellen, die du auch für viele<br />

andere Einsätze nutzen kannst,<br />

wie im Verlauf des Artikels bereits<br />

beschrieben. Allen voran das Ass<br />

der Asse, das Teebaumöl. Dieser<br />

Tausendsassa hat es in sich, man<br />

kann es sogar riechen. Teebaumöl<br />

steht gegen Pilze, Keime, Viren<br />

und Bakterien ganz oben auf der<br />

natürlichen Bekämpfungsliste.<br />

Gefolgt von Pfefferminze und<br />

Lavendel. Ich denke allerdings,<br />

dass ich dazu nicht mehr viel<br />

schreiben muss, da sie ja in den<br />

anderen Kategorien bereits näher<br />

beschrieben wurden. Egal, ob<br />

Hautpilz, Nagelpilz, Darmpilze usw.,<br />

diese Öle können schonend helfen,<br />

ohne die natürliche Hautbarriere<br />

zu zerstören. Alternativen sind u.a.<br />

Thymian, Nelke, Cajeput, Oregano,<br />

Vetiver, Kokosöl oder mal nebenbei<br />

die pflanzlichen Alternativen<br />

Knoblauch und Zwiebeln. Die für<br />

die pilzbekämpfende Wirkung<br />

verantwortlichen Wirkstoffe sind<br />

u.a. Citronellal, Amorolfin und<br />

Allylamine.<br />

Hinweis: Wie bei den<br />

antibakteriellen und antiviralen<br />

ätherischen Ölen sei hier gesagt,<br />

dass sie eine Resistenzbildung<br />

verhindern, das bedeutet, dass<br />

diese Öle - im Gegensatz zu<br />

synthetisch hergestellten Stoffen<br />

- durch den natürlichen Aufbau<br />

immer wirken können und sich die<br />

Angreifer Viren, Bakterien, Keime<br />

und Pilze nicht darauf einstellen<br />

können und somit keine Resistenz<br />

aufbauen können.<br />

Mein Tipp: Teebaumöl reicht<br />

gegen die meistens äußerlichen<br />

Pilze gut aus, sollte aber nicht<br />

innerlich angewendet werden.<br />

Für die innere Einnahme wären<br />

Lavendelöl oder Thymian eher<br />

angezeigt, jedoch solltest du auf<br />

eine innere Einnahme verzichten,<br />

da diese Öle stark konzentriert<br />

sind und bei einer zu hohen und<br />

langen Dosierung zu Beschwerden<br />

wie Magenschmerzen, Übelkeit<br />

bis hin zu Vergiftungen führen<br />

können. Sprich eine orale Einnahme<br />

immer vorher mit deinem Arzt oder<br />

Heilpraktiker ab oder verzichte<br />

ganz, es gibt gute Alternativen wie<br />

Knoblauch usw. Auf Warzen kannst<br />

du Teebaumöl auch niedrig dosiert<br />

pur anwenden, möglichst aber<br />

ohne dabei die gesunde Haut mit<br />

einzubeziehen.<br />

Hast du bemerkt, wie viele Öle sich<br />

gleichen und wie wenige davon du<br />

eigentlich hauptsächlich brauchst?<br />

Für deinen privaten Gebrauch<br />

benötigst du längst nicht alle.<br />

Welche Öle du unbedingt haben<br />

solltest, erfährst du im Laufe der<br />

nächsten »Lebe jetzt – natürlich<br />

und gesund« – Ausgaben.<br />

75


Allgemeiner Hinweis:<br />

Ätherische Öle sollten nie<br />

unverdünnt genutzt und möglichst<br />

nicht innerlich genutzt werden.<br />

Bitte frage immer deinen Arzt<br />

oder Heilpraktiker um Rat. Nutzt<br />

du ein Öl das erste Mal direkt<br />

auf der Haut, solltest du immer<br />

einen kleinen Tropfen über ein<br />

Wattestäbchen (auch etwas<br />

verdünnt) geben und an deiner<br />

Armbeuge ausprobieren, um<br />

eine allergische Reaktion oder<br />

Unverträglichkeit zu testen.<br />

Warte mindestens eine halbe<br />

Stunde bis hin zu einem Tag, um<br />

sicherzugehen, dass du das Öl<br />

verträgst. Notfalls kannst du auf die<br />

sanftere Alternative dem Hydrolat,<br />

zurückgreifen, wenn du unbedingt<br />

mit der Aromatherapie arbeiten<br />

bzw. sie für dich nutzen möchtest.<br />

Ausbildung zur Aromaberaterin<br />

oder Aromatherapeutin?<br />

Dich hat das Thema neugierig<br />

gemacht oder du spielst schon<br />

eine Weile mit dem Gedanken,<br />

die Aromatherapie beruflich<br />

auszuüben? Dann melde dich doch<br />

in meinem kostenlosen Newsletter<br />

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einen Fernlehrgang >>> www.<br />

zentrum-für-naturpädagogik.de<br />

Aromatherapie – das erwartet<br />

dich in den nächsten Ausgaben<br />

von »Lebe Jetzt – natürlich und<br />

gesund«<br />

In den nächsten Artikeln möchte<br />

ich dich weiterhin für das Thema<br />

Aromatherapie begeistern. Hierzu<br />

zeige ich dir die 5 beliebtesten<br />

Basisöle auf und gebe dir ein Rezept<br />

dazu. In den darauffolgenden<br />

Artikeln möchte ich dir u.a.<br />

einige der beliebtesten und<br />

vielseitigsten ätherischen Öle<br />

vorstellen. Wie du ja gelesen hast,<br />

gibt es zig davon, aber da viele<br />

von ihnen viele Eigenschaften in<br />

sich tragen, musst du nicht alle<br />

kaufen. Für die Hausapotheke<br />

und den Wellnessbereich reichen<br />

zwei Handvoll Öle tatsächlich<br />

aus. Du wirst erfahren, wie sie<br />

gewonnen werden, woher sie<br />

stammen, welche Inhaltsstoffe sie<br />

besitzen, welche Heilwirkungen<br />

in ihnen stecken und es gibt je<br />

ein Rezept für Küche, Wellness<br />

und Schönheit sowie Gesundheit.<br />

Außerdem werde ich dir ein paar<br />

ätherische Öle und Heilkräuter<br />

vorstellen, mit denen du u.a. den<br />

Wechseljahren besser begegnen<br />

kannst. Weitere Rezepte findest<br />

du übrigens ebenfalls auf meiner<br />

Seite, wie beispielsweise eine<br />

einfache, natürliche, nachhaltige<br />

und günstige Schüttellotion für die<br />

Haut ab 40. Diese Artikel stehen<br />

zurzeit nur meinen VIP-Lesern<br />

zur Verfügung, kostenlos als<br />

Newsletter-Abonnent.<br />

Eure Nicole, die Kräuterfee<br />

Der Teebaum – Ursprung Australien<br />

76


Impressum:<br />

Heft Nummer 01 | März – Mai 2023<br />

Lebe Jetzt<br />

– natürlich und gesund –<br />

Verteilung über Verlag, Online-Handel<br />

ISSN 2750-6525 (Print)<br />

Herausgeber:<br />

VGK-Verlag Kreft, Fontanestraße 26, 46242 Bottrop<br />

Bankverbindung: G. Kreft<br />

IBAN: DE31360501050002724938<br />

BIG: SPESDE3EXXX<br />

Mail: leben.live.postfach@gmail.com<br />

Webseite: https://vgk-medienverlag.de/<br />

Redaktion: Guido Kreft, Marcel Kreft<br />

Bildbearbeitung/Coverdesign (Art Direktion):<br />

Renee Rott – Dream Design – Cover and Art<br />

Text: Guido Kreft, Susanna Csenkey, Ralf Hillmann<br />

Anzeigen/Werbung/Marketing:<br />

Guido Kreft, Susanna Csenkey<br />

Gestaltung und Layout: Christoph Becker<br />

Druck: Wir machen Druck, 71522 Backnang Deutschland<br />

PR/Öffentlichkeitsarbeit: Marcel Kreft<br />

Hinweise:<br />

Autoren der Berichte und Artikel, können auch über die<br />

Redaktion angeschrieben werden.<br />

Für unaufgeforderte Einsendungen von Text und Bild wird<br />

keine Haftung übernommen. Die Autoren sind für den<br />

Inhalt ihrer Beiträge selbst verantwortlich!<br />

Ansichten der Autoren entsprechen nicht unbedingt der<br />

Meinung der Redaktion!<br />

Der Verlag behält sich das Recht vor, Beiträge zu kürzen<br />

oder zu ändern. Alle nicht exklusiven Rechte von Autoren-<br />

Beiträgen gehen an den Verlag über, sobald diese von<br />

der Redaktion angenommen worden sind. Diese Rechte<br />

beinhalten uneingeschränkten Nachdruck und Nutzung<br />

im digitalen Segment.<br />

Wichtiger Hinweis! Die Artikel zum Thema Gesundheit<br />

ersetzen keinen Besuch beim Arzt, Therapeuten oder<br />

Heilpraktiker. Sie stellen nur eine mögliche Hilfe zur<br />

Selbsthilfe dar!<br />

Quellen-Hinweise: Bilder zu den einzelnen Artikeln<br />

wurden von den Autoren zur Verfügung gestellt oder<br />

sind freien Bildquellen entnommen. Für weitere<br />

Quellenangaben bitte Hinweise am Seitenende/<br />

Seitenrand beachten.<br />

Texte: Autoren werden in den einzelnen Beiträgen<br />

benannt. Redaktionelle Hinweise sind gesondert<br />

gekennzeichnet.<br />

Wichtiger Hinweis! Beiträge und Hinweise zum Thema<br />

Gesundheit ersetzen keinen Arztbesuch!<br />

2023 für den gesamten Inhalt (VGK-Verlag Kreft)<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit vorheriger<br />

Genehmigung<br />

©<br />

Alle Rechte vorbehalten!<br />

All rights reserved!<br />

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Ausgabe 1 | März – Mai 2023<br />

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