Reflexion-KV-Anleitung-Druck-0706
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Dabei sollte das Kind in der Lage sein, vereinbarte Verhaltensregeln in verschiedenen Kontexten<br />
anwenden zu können.<br />
1. Wenn es durch einen Erwachsenen oder ein anderes Kind kontrolliert oder überwacht<br />
wird.<br />
2. Wenn es selbst andere Kinder beim Einhalten von Regeln kontrolliert.<br />
3. Wenn es die Regeln selbstständig anwenden soll. 20<br />
Auf die Übungen zur Lautstärke (mit <strong>KV</strong> 36 bis 41) übertragen bedeutet das zum Beispiel,<br />
dass ein Kind in der Lage sein sollte,<br />
1. leiser zu sprechen, wenn es dazu von einer anderen Person aufgefordert wird,<br />
2. zu erkennen, wenn andere Kinder zu laut sind und<br />
3. selbstständig wahrzunehmen, wenn es selbst zu laut spricht und sich entsprechend zu<br />
regulieren bzw. leiser zu werden.<br />
TRAINING DER IMPULSKONTROLLE<br />
Am Anfang der Selbstregulation steht die Impulskontrolle. Stopp! Erst nachdenken, dann<br />
handeln. Viele Kinder handeln jedoch sehr impulsiv. Sie reagieren insbesondere in emotionalen<br />
Situationen zu laut oder zu schnell, sie toben oder schlagen zu, noch bevor sie<br />
über die Situation und ihr Verhalten nachdenken und Handlungsalternativen berücksichtigen<br />
können. Das liegt daran, dass die Mandelkerne, die für die schnelle und automatische<br />
Verarbeitung von Emotionen zuständig sind, schneller reagieren, als es dem präfrontalen<br />
Kortex möglich ist, mit dem wir Situationen rational analysieren und unsere Impulse hemmen<br />
können. Bei Kindern kommt erschwerend hinzu, dass der präfrontale Kortex noch<br />
nicht vollständig entwickelt und damit voll funktionsfähig ist. Selbst wenn die Kinder genau<br />
wissen, wie sie sich in einer speziellen Situation verhalten sollten, verhindert eine mangelnde<br />
Impulskontrolle oftmals ein situationsangemessenes Verhalten. Ziel ist es, eine Pause<br />
zu schaffen zwischen dem Reiz und der Reaktion und so eine Reaktionszeitverzögerung zu<br />
trainieren.<br />
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