Reflexion-KV-Anleitung-Druck-0706
GUT ZU WISSEN! Wir haben in unserer Arbeit mit Grundschulkindern immer wieder die Erfahrung gemacht, wie hilfreich es für die Kinder ist, zu erfahren, dass die Schwierigkeit, sich stoppen und umstellen zu können, die Aufmerksamkeit zu fokussieren und die eigenen Gefühle zu steuern, u. a. damit zu tun hat, dass ihr Stirnhirn noch nicht voll entwickelt ist. 6,7 Dieses und weiteres neurobiologisches Grundlagenwissen – das den Kindern in den Kinderbüchern Die Drei aus Hirnschmalz 6,8,9,10,11 in lustigen Geschichten vermittelt und mit ihnen in den Wissensteilen der Bücher reflektiert wird – stellt vor allem für die Kinder eine erhebliche Entlastung dar, die noch größere Schwierigkeiten mit der Selbstregulation haben. Machen Sie den Kindern deutlich, dass es zunächst nur darum geht, zu erkennen, wann sie wütend werden, abgelenkt oder unmotiviert sind. Ein solches Bewusstsein ist der erste Schritt, um darauf regulierend Einfluss nehmen zu können. Zur Steuerung des Lernverhaltens bieten wir bei VERLAG BILDUNG plus u. a. den Kopiervorlagenband Startklar fürs Lernen mit einem Bastelset für Schulklassen an. 12 Verdeutlichen Sie den Kindern auch, dass es in Bezug auf die Selbstregulationsfähigkeit große individuelle Unterschiede gibt. Um ihnen das zu erklären, setzen wir einfache Reflexionsfragen ein, wie z. B.: „Seid ihr alle gleich gut im Fußballspielen?“ und „Seid ihr alle gleich gut in Mathe?“ Die Kinder haben diese Fragen realistischerweise bislang immer mit einem eindeutigen „Nein“ beantwortet. Wir fügen dann hinzu: „Und so ist das auch beim Sich-stoppen- oder Sich-konzentrieren-Können. Manchen Kindern fällt das leichter, anderen schwerer. Das ist ganz normal!“ Ergänzend fragen wir dann einzelne Kinder: „Und warum kannst du so gut Fußball spielen?“ oder „… das Einmaleins aufsagen?“ Darauf antworten Kinder häufig: „Weil ich viel trainiere.“ oder „Weil ich das oft wiederholt oder geübt habe.“ Worauf wir dann hinzufügen: „Und so ist das auch mit dem Konzentrieren, sich motivieren, anstrengen, durchhalten oder sich stoppen und umstellen Können – auch diese Fähigkeiten kann man durch Übung verbessern.“ Die Kinder erfahren also, dass man selbstregulatorische Kompetenzen üben und auf diese Weise verbessern kann. Fehlverhalten ist somit keine Schuldfrage, sondern Übungssache. 12
AUFMERKSAMKEIT KV 11 bis 13 Beispiel für eine 3er-Skala Zur Beurteilung der Aufmerksamkeit können die Kinder mit einer verbalisierten 3er-Skala arbeiten. Die Skala kann dazu eingesetzt werden, darüber nachzudenken und sich bewusst zu machen, wie aufmerksam man eine anstehende Aufgabe erledigen möchte, in welchem Aufmerksamkeitszustand man die Aufgabe am besten erledigen kann, wie aufmerksam man gegenwärtig ist oder – rückblickend – wie aufmerksam man eine Aufgabe bearbeitet oder am Unterricht teilgenommen hat. Über die Zahlenwerte können Sie die passenden Illustrationen aus den KV 11 bis 13 auslegen. Die Kinder notieren sich ihre Bewertung oder legen eine Spielfigur, ein Namenskärtchen, einen markierten Flaschendeckel o. Ä. auf der entsprechenden Zahl ab. Nach der Aufgabe überprüfen sie ihr Ergebnis, passen es ggf. an (verschieben die Spielfigur, das Namenskärtchen etc.) und begründen ihre Entscheidung. 1 2 3 Wie aufmerksam möchtest du die Aufgabe erledigen? Wie kannst du die Aufgabe am besten erledigen? Wie aufmerksam bist du gerade? | Wie aufmerksam warst du? • 1: unaufmerksam • 2: leicht abgelenkt • 3: aufmerksam 13
- Seite 1 und 2: Sabine Kubesch Darya Lenz Sonja Han
- Seite 3 und 4: INHALT VORWORT TEIL 1: REFLEXIONSTR
- Seite 5 und 6: KV 41 Sprechstufen KV 42 Selbstbeob
- Seite 7 und 8: Die Lehrmaterialien sind in Zusamme
- Seite 9 und 10: REFLEXIONSFRAGEN VOR DEM LERNEN •
- Seite 11: einem Tisch, auf dem Boden oder auc
- Seite 15 und 16: EMOTIONSREGULATION | WUT KV 14 bis
- Seite 17 und 18: 4 Gefährlich wird es, wenn die Wut
- Seite 19 und 20: • Superschnell? Dann wähle die Z
- Seite 21 und 22: Zur Untersuchung der Selbstwirksamk
- Seite 23 und 24: STIMMUNG KV 27 bis 29 Beispiel für
- Seite 25 und 26: Dabei sollte das Kind in der Lage s
- Seite 27 und 28: Verschiedene Pfeifsignale werden un
- Seite 29 und 30: obachten und dokumentieren, wenn si
- Seite 31 und 32: Das ist das optische und / oder aku
- Seite 33 und 34: Sozialverhalten Streit mit Freunden
- Seite 35 und 36: ZIELÜBERPRÜFUNG Zu dem zuvor best
- Seite 37: 18. Bodrova, E., Leong, D. (2007).
AUFMERKSAMKEIT<br />
<strong>KV</strong> 11 bis 13<br />
Beispiel für eine 3er-Skala<br />
Zur Beurteilung der Aufmerksamkeit können die Kinder mit einer verbalisierten 3er-Skala<br />
arbeiten.<br />
Die Skala kann dazu eingesetzt werden, darüber nachzudenken und sich bewusst zu machen,<br />
wie aufmerksam man eine anstehende Aufgabe erledigen möchte, in welchem Aufmerksamkeitszustand<br />
man die Aufgabe am besten erledigen kann, wie aufmerksam man<br />
gegenwärtig ist oder – rückblickend – wie aufmerksam man eine Aufgabe bearbeitet oder<br />
am Unterricht teilgenommen hat. Über die Zahlenwerte können Sie die passenden Illustrationen<br />
aus den <strong>KV</strong> 11 bis 13 auslegen.<br />
Die Kinder notieren sich ihre Bewertung oder legen eine Spielfigur, ein Namenskärtchen,<br />
einen markierten Flaschendeckel o. Ä. auf der entsprechenden Zahl ab. Nach der Aufgabe<br />
überprüfen sie ihr Ergebnis, passen es ggf. an (verschieben die Spielfigur, das Namenskärtchen<br />
etc.) und begründen ihre Entscheidung.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Wie aufmerksam möchtest du die Aufgabe erledigen?<br />
Wie kannst du die Aufgabe am besten erledigen?<br />
Wie aufmerksam bist du gerade? | Wie aufmerksam warst du?<br />
• 1: unaufmerksam<br />
• 2: leicht abgelenkt<br />
• 3: aufmerksam<br />
13