16.11.2023 Aufrufe

Aspekte des Qualitätsmanagements in ambulanten Hospizdiensten - eine Arbeitshilfe

Mit der vorgelegten Arbeitshilfe sollen ambulante Hospizdienste (AHD) ermutigt werden, sich Fragen aus dem Bereich des Qualitätsmanagements zu stellen. Hintergrund: In der Bundesrahmenvereinbarungen (BRV) für die ambulante Hospizarbeit für Erwachsene, die seit dem 01.01.2023 gilt, ist u.a. die ständige Weiterentwicklung und Sicherung der Qualität festgelegt, orientiert an den individuellen Wünschen und Bedürfnissen des sterbenden Menschen. Die Arbeitshilfe verweist zu fünf Themenschwerpunkten zunächst auf die rechtlichen Grundlagen der BRV. Die anschließenden spezifischen Fragestellungen laden dazu ein, sich im Dienst mit den eigenen Strukturen und Prozessen auseinanderzusetzen. Diese Fragestellungen stehen auf der Homepage des DHPV zum Download zur Verfügung (Link im Heft). Die Arbeitsblätter, die in DIN A4 ausgedruckt werden können, sind eine praktische Unterstützung, um sich mit den eigenen Strukturen und Prozessen auseinanderzusetzen, Notizen zu machen und den Stand der Dinge schriftlich festzuhalten. So können die Ergebnisse zu einem späteren Zeitpunkt zum Vergleich herangezogen werden.

Mit der vorgelegten Arbeitshilfe sollen ambulante Hospizdienste (AHD) ermutigt werden, sich Fragen aus dem Bereich des Qualitätsmanagements zu stellen.

Hintergrund: In der Bundesrahmenvereinbarungen (BRV) für die ambulante Hospizarbeit für Erwachsene, die seit dem 01.01.2023 gilt, ist u.a. die ständige Weiterentwicklung und Sicherung der Qualität festgelegt, orientiert an den individuellen Wünschen und Bedürfnissen des sterbenden Menschen.

Die Arbeitshilfe verweist zu fünf Themenschwerpunkten zunächst auf die rechtlichen Grundlagen der BRV. Die anschließenden spezifischen Fragestellungen laden dazu ein, sich im Dienst mit den eigenen Strukturen und Prozessen auseinanderzusetzen. Diese Fragestellungen stehen auf der Homepage des DHPV zum Download zur Verfügung (Link im Heft). Die Arbeitsblätter, die in DIN A4 ausgedruckt werden können, sind eine praktische Unterstützung, um sich mit den eigenen Strukturen und Prozessen auseinanderzusetzen, Notizen zu machen und den Stand der Dinge schriftlich festzuhalten. So können die Ergebnisse zu einem späteren Zeitpunkt zum Vergleich herangezogen werden.

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Deutscher Hospiz- und<br />

PalliativVerband e.V.<br />

<strong>Aspekte</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Qualitätsmanagements</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>ambulanten</strong><br />

<strong>Hospizdiensten</strong><br />

E<strong>in</strong>e <strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>des</strong> DHPV<br />

2. überarbeitete Auflage<br />

Qualitätsmanagement <strong>in</strong><br />

<strong>ambulanten</strong> <strong>Hospizdiensten</strong><br />

www.dhpv.de


Inhalt<br />

E<strong>in</strong>leitung ................................................. 3<br />

Struktur-, Prozess- und<br />

Ergebnisqualität ..................................... 6<br />

Qualifizierte Vorbereitung der<br />

Ehrenamtlichen ....................................... 8<br />

Grundlagen für Vorbereitungskurse<br />

(Rahmenempfehlungen, Curricula) ............ 8<br />

Gestaltung der Vorbereitungskurse<br />

(Kursleitung, Referierende, Räume) ........... 9<br />

Umgang mit Teilnehmenden, Hospitationsphasen,<br />

Zwischen- und Endauswertung<br />

von Vorbereitungskursen ........................ 10<br />

Tätigkeiten der Ehrenamtlichen ........... 12<br />

Vere<strong>in</strong>barungen mit Ehrenamtlichen ......... 12<br />

Fortbildungsangebote und Gespräche<br />

mit ehrenamtlich Mitarbeitenden .............. 13<br />

Praxisbegleitung und Supervision ........... 14<br />

Wertschätzung der Ehrenamtlichen ......... 15<br />

Tätigkeiten der Koord<strong>in</strong>ationskräfte<br />

(Fachkräfte) ............................................ 16<br />

Voraussetzungen für die<br />

Koord<strong>in</strong>ationstätigkeit ...............................19<br />

Arbeitsorganisation im AHD ..................... 20<br />

Arbeitszeit und Arbeitsschutz ....................21<br />

Begleitungen .......................................... 22<br />

Hospizdienste ....................................... 24<br />

Räume .................................................... 26<br />

Netzwerk / Kooperationen ....................... 27<br />

Qualitätsrichtl<strong>in</strong>ien (QR) ............................ 28<br />

Interne und externe Kommunikation ........ 29<br />

Ausblick: Weitere Themen<br />

zur Qualitätsentwicklung ...................... 31<br />

Autor<strong>in</strong>nen und Autoren ........................... 32<br />

Abkürzungen ........................................... 33<br />

Glossar .................................................... 34<br />

L<strong>in</strong>ks ....................................................... 35<br />

Herausgeber<br />

Deutscher Hospiz- und<br />

PalliativVerband e. V. (DHPV)<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsjahr: 2023<br />

2. Auflage<br />

2


Qualitätsmanagement <strong>in</strong> <strong>ambulanten</strong> <strong>Hospizdiensten</strong><br />

<br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

Mit der vorgelegten <strong>Arbeitshilfe</strong> sollen ambulante<br />

Hospizdienste (AHD) ermutigt werden,<br />

sich Fragen aus dem Bereich <strong>des</strong> <strong>Qualitätsmanagements</strong><br />

zu stellen. Dies betrifft <strong>in</strong>sbesondere<br />

die AHDs, die nach § 39a SGB V e<strong>in</strong>e<br />

Förderung durch die Krankenkassen erhalten.<br />

Seit dem 01.01.2023 gibt es zwei getrennte<br />

Bun<strong>des</strong>rahmenvere<strong>in</strong>barungen (BRV) für die<br />

ambulante Hospizarbeit für Erwachsene und<br />

für K<strong>in</strong>der/Jugendliche. Wir beziehen uns im<br />

Folgenden auf die BRV für Erwachsene und<br />

weisen (durch unterstreichen) auf die Besonderheiten<br />

der BRV für K<strong>in</strong>der/Jugendliche h<strong>in</strong>.<br />

Entsprechend der BRV nach § 39a Abs. 2<br />

Satz 8 SGB V zu den Voraussetzungen der<br />

Förderung sowie zu Inhalt, Qualität und Umfang<br />

der <strong>ambulanten</strong> Hospizarbeit für Erwachsene<br />

vom 03.09.2002, i. d. F. vom 21.11.2022<br />

heißt es:<br />

„Die ambulante Hospizarbeit ist qualifiziert<br />

zu erbr<strong>in</strong>gen und muss dem jeweiligen allgeme<strong>in</strong><br />

anerkannten Stand der wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisse entsprechen. E<strong>in</strong>e<br />

ständige Weiterentwicklung der Qualität ist<br />

anzustreben. (Ebd. § 3 (1)).<br />

„Der ambulante Hospizdienst ist dafür verantwortlich,<br />

dass Maßnahmen zur Sicherung<br />

der Qualität festgelegt und durchgeführt werden.<br />

Dabei s<strong>in</strong>d die <strong>in</strong>dividuellen Wünsche<br />

und Bedürfnisse <strong>des</strong> sterbenden Menschen<br />

zu berücksichtigen, um <strong>in</strong> der letzten Lebensphase<br />

e<strong>in</strong> Höchstmaß an persönlicher<br />

Lebensqualität zu ermöglichen. […]“ (Ebd.<br />

§ 3 (2)).<br />

Diese Festlegungen aus der BRV waren Motor<br />

und Inspiration für diese <strong>Arbeitshilfe</strong>. Die<br />

Qualitätsfragen werden nach E<strong>in</strong>schätzung<br />

<strong>des</strong> Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands<br />

(DHPV) <strong>in</strong> Zukunft an Bedeutung gew<strong>in</strong>nen.<br />

Dabei gibt es unterschiedliche Entwicklungen<br />

<strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen hospizlichen Bereichen. Für<br />

stationäre Hospize gibt es zum Beispiel <strong>in</strong> Niedersachsen<br />

das „Gütesiegel Stationäre Hospize“,<br />

im Bereich der K<strong>in</strong>der- und Jugendhospizarbeit<br />

wurde der Qualitäts<strong>in</strong>dex „Qu<strong>in</strong>K“<br />

entwickelt.<br />

Maßnahmen zur Sicherung von Qualität s<strong>in</strong>d<br />

oft mit der Entwicklung von Standards für<br />

Abläufe und Handlungen verbunden. In der<br />

Hospizarbeit treffen wir hierbei auf zwei Besonderheiten:<br />

Zum e<strong>in</strong>en bedeutet hospizliche Arbeit immer<br />

das E<strong>in</strong>gehen auf die bzw. den E<strong>in</strong>zelnen, auf<br />

ihre bzw. se<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuellen Wünsche und<br />

Bef<strong>in</strong>dlichkeiten, demnach das Abweichen<br />

von festen und geraden Wegen. Zum anderen<br />

s<strong>in</strong>d für die Umsetzung e<strong>in</strong>er hospizlichen<br />

Kultur das besondere Zusammenspiel ehrenamtlich<br />

und hauptberuflich Mitarbeitender<br />

und der Austausch von Erfahrung(swissen)<br />

3


wichtig. Aufgrund ihrer besonderen Perspektive<br />

können ehrenamtlich Hospizmitarbeitende<br />

e<strong>in</strong> wichtiges Korrektiv für hauptberuflich<br />

Mitarbeitende <strong>in</strong> der Hospizarbeit und Palliativversorgung<br />

darstellen, um standardisierte<br />

Abläufe sowie e<strong>in</strong>e im Gesundheitswesen<br />

oft vorherrschende Kultur der Effizienz, der<br />

Effektivität und der Qualitätskontrolle immer<br />

wieder zu h<strong>in</strong>terfragen. Umgekehrt können<br />

die Ehrenamtlichen <strong>in</strong> qualifizierten Vorbereitungskursen<br />

und ihrer hospizlichen Arbeit an<br />

Wissen und Erfahrungen der beruflich Engagierten<br />

Anteil nehmen. Dieser Austausch auf<br />

Augenhöhe ist e<strong>in</strong>e zu fördernde Qualität der<br />

Hospizarbeit.<br />

Mit dem folgenden Fragenkatalog, der die besonderen<br />

Ansprüche und Qualitätsmerkmale<br />

der <strong>ambulanten</strong> Hospizarbeit berücksichtigt,<br />

wollen wir e<strong>in</strong>en weiteren Schritt zur Entwicklung<br />

von Qualitätsentwicklungsprozessen <strong>in</strong><br />

ADHs gehen.<br />

Anhand der zwei wesentlichen Personengruppen<br />

– ehrenamtlich Begleitende und<br />

hauptberufliche Koord<strong>in</strong>ationskräfte (wir verwenden<br />

<strong>in</strong> dieser <strong>Arbeitshilfe</strong> den Begriff Koord<strong>in</strong>ationskräfte,<br />

auch wenn <strong>in</strong> der BRV der<br />

Begriff Fachkräfte benutzt wird) – und anhand<br />

zweier wesentlicher Prozesse der AHD – der<br />

qualifizierten Vorbereitung Ehrenamtlicher und<br />

der Begleitung schwerstkranker und sterbender<br />

Menschen – soll mit dem Fragenkatalog<br />

dieser <strong>Arbeitshilfe</strong> e<strong>in</strong>zelnen und oft vielfach<br />

unterschiedlichen Diensten e<strong>in</strong>e Richtschnur<br />

zur Entwicklung eigener Qualitätsmaßnahmen<br />

an die Hand gegeben werden. Des Weiteren<br />

sollte der jeweilige Dienst se<strong>in</strong>e Strukturen<br />

und Prozesse h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Wirksamkeit<br />

zur Erreichung von Zielen (Ergebnisse) reflektieren.<br />

Die Struktur der <strong>Arbeitshilfe</strong> ist so gestaltet,<br />

dass zunächst zu dem jeweiligen Themenschwerpunkt<br />

e<strong>in</strong> Verweis auf die rechtlichen<br />

Grundlagen der BRV gegeben wird,<br />

woran sich spezifische Fragestellungen anschließen,<br />

die den jeweiligen Dienst e<strong>in</strong>laden,<br />

sich <strong>in</strong> der Beantwortung mit den eigenen<br />

Strukturen und Prozessen ause<strong>in</strong>anderzusetzen.<br />

Manche Fragestellungen können mit „Ja“<br />

oder „Ne<strong>in</strong>“ beantwortet werden, e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />

der Fragen ist so gestellt, dass der jeweilige<br />

Dienst eigene Kriterien und die sich daraus<br />

ableitenden Maßnahmen noch e<strong>in</strong>mal überdenken<br />

kann. E<strong>in</strong>e Verschriftlichung der Vorgehensweise<br />

halten wir für s<strong>in</strong>nvoll.<br />

4


1) Ist die Broschüre „Handreichung qualifizierte Vorbereitung Ehrenamtlicher Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />

Mitarbeiter <strong>in</strong> der Hospizarbeit“ (von 2017) <strong>des</strong> DHPV bekannt?<br />

2) Werden die <strong>in</strong>haltlichen Vorgaben dieser Handreichung (m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens 100 Unterrichtse<strong>in</strong>heiten,<br />

<strong>in</strong> 6 bis 8 Monaten Umfang und die 10 <strong>in</strong>haltlichen Themen) angewendet?<br />

3) Wenn ne<strong>in</strong>, an welchen Stellen wird aus welchen Gründen davon abgewichen? S<br />

4) Ist die Broschüre <strong>des</strong> DHPV („Qualifizierte Vorbereitung Ehrenamtlicher <strong>in</strong> der Sterbebegleitung<br />

– Rahmenempfehlungen für Kursleitungen“ von 2021) bekannt und wird sie an die Kursleitungen<br />

weitergegeben?<br />

5) Wenn ja, wie werden die dar<strong>in</strong> gemachten Empfehlungen umgesetzt? S<br />

6) Werden die vom DHPV vertretenen Grundlagen der hospizlichen Haltung (siehe Broschüre aus<br />

2021, S. 11) <strong>in</strong> konkretes Gestalten der Vorbereitungskurse umgesetzt? Wenn ja, wie?<br />

7) Gibt es im AHD andere bewährte und bevorzugte Curricula für den Vorbereitungskurs? Wonach<br />

s<strong>in</strong>d sie ausgesucht?<br />

8) Gibt es e<strong>in</strong>e Evaluation zum Weggang von Ehrenamtlichen. Spielt der Vorbereitungskurs dabei e<strong>in</strong>e<br />

Rolle (falsche Erwartungen, fühlen sich nicht gut vorbereitet etc.)<br />

9) Gibt es e<strong>in</strong>e Evaluation bzw. Rückkopplung mit den Teilnehmenden <strong>des</strong> Vorbereitungskurses, bzw.<br />

den aktiven Ehrenamtlichen zu Inhalten und Vermittlungsformen <strong>des</strong> Kurses? Wie fließt die Evaluation<br />

<strong>in</strong> die weiteren Planungen e<strong>in</strong>?<br />

10) Gibt es e<strong>in</strong>e regelmäßige Be-/Überarbeitung der Vorbereitungskurse (Inhalte, Vermittlungsformen,<br />

Abläufe etc.)? Wenn ja, durch wen: Kursleitung, Koord<strong>in</strong>ation und Vorstand?<br />

Ja<br />

Ne<strong>in</strong><br />

Ja<br />

Ne<strong>in</strong><br />

Ja<br />

Ne<strong>in</strong><br />

Ja<br />

Ne<strong>in</strong><br />

Ja<br />

Ne<strong>in</strong><br />

S<br />

S<br />

S<br />

S<br />

S<br />

P<br />

P<br />

E<br />

Qualitätsmanagement <strong>in</strong> <strong>ambulanten</strong> <strong>Hospizdiensten</strong><br />

Wir würden es sehr begrüßen, wenn dieser<br />

Fragenkatalog für Selbst- und Fremdaudits<br />

benutzt wird. Beispielsweise können e<strong>in</strong>mal<br />

jährlich Koord<strong>in</strong>ation, Vorstand und Ehrenamtliche<br />

zusammenkommen und den Fragenkatalog<br />

oder Teile davon durchgehen,<br />

um zu überprüfen, bei welchen Prozessen<br />

im Dienst Veränderungen geplant und vorgenommen<br />

werden müssen. Dazu wäre es<br />

hilfreich, wenn diese <strong>Arbeitshilfe</strong> bei den Koord<strong>in</strong>ationssem<strong>in</strong>aren<br />

nach § 39a (2) und den<br />

jährlichen lan<strong>des</strong>weiten oder regionalen Koord<strong>in</strong>ationstreffen<br />

Verwendung f<strong>in</strong>det.<br />

In e<strong>in</strong>er Vielzahl von Diensten werden bereits<br />

viele e<strong>in</strong>zelne Bauste<strong>in</strong>e der Qualitätsentwicklung<br />

angewendet. Daher ist zu wünschen,<br />

dass der Fragenkatalog e<strong>in</strong>e Unterstützung<br />

der tagtäglichen Bemühungen von Ehrenamtlichen,<br />

Hauptberuflichen und Vorständen<br />

darstellen würde, um betroffenen Menschen<br />

e<strong>in</strong>e qualitativ gute ambulante Hospizarbeit<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Wir freuen uns sehr über Rückmeldungen an<br />

die Geschäftsstelle <strong>des</strong> DHPV (<strong>in</strong>fo@dhpv.de),<br />

um diese <strong>Arbeitshilfe</strong> weiterzuentwickeln.<br />

Alle Arbeitsblätter zu dieser Broschüre f<strong>in</strong>den Sie hier!<br />

Qualifizierte Vorbereitung der Ehrenamtlichen<br />

Grundlagen für Vorbereitungskurse (Rahmenempfehlungen, Curricula)<br />

Deutscher Hospiz- und<br />

PalliativVerband e.V.<br />

Arbeitsblätter zu den spezifischen Fragestellungen stehen<br />

Ihnen auf der Homepage <strong>des</strong> DHPV zum Download zur<br />

Verfügung. Die Blätter, die <strong>in</strong> DIN A4 ausgedruckt werden<br />

können, s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e praktische Unterstützung, um sich mit<br />

den eigenen Strukturen und Prozessen ause<strong>in</strong>anderzusetzen,<br />

Notizen zu machen und den Stand der D<strong>in</strong>ge<br />

schriftlich festzu halten. So können die Ergebnisse zu e<strong>in</strong>em<br />

späteren Zeitpunkt zum Vergleich herangezogen werden.<br />

Download unter:<br />

bit.ly/DHPV_Arbeitsblätter_QM_AHD<br />

5


Struktur-, Prozess- und<br />

Ergebnisqualität S P E<br />

Für unsere Darstellung von Qualitätskriterien<br />

für die ambulante Hospizarbeit haben wir<br />

uns von dem Modell der Struktur-, Prozessund<br />

Ergebnisqualität leiten lassen, welches<br />

der amerikanische Arzt Avedis Donabedian<br />

1966 entwickelt hat. Von ihm stammt die<br />

Unterscheidung <strong>in</strong> die drei Qualitätsebenen<br />

(Struktur, Prozess, Ergebnis). In der Entwicklung<br />

von Angeboten der Gesundheitsförderung<br />

wurde der Qualitätsbegriff durch e<strong>in</strong>en<br />

vierten Aspekt, die Planungs-/Konzept-/<br />

Assessmentqualität ergänzt. Wir haben für<br />

diese Handreichung die Planungs- und Strukturqualität<br />

<strong>in</strong> dem Punkt Strukturqualität zusammengefasst.<br />

Strukturqualität<br />

S<br />

Strukturqualität bezieht sich auf die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

e<strong>in</strong>es Angebotes, also zum Beispiel<br />

auf die personelle, räumliche, technische<br />

oder f<strong>in</strong>anzielle Ausstattung. Materielle oder<br />

sachliche Rahmenbed<strong>in</strong>gungen beziehen sich<br />

auf die technische Ausrüstung, die bauliche<br />

E<strong>in</strong>richtung, die Infrastruktur sowie die Räumlichkeiten<br />

und Arbeitsmittel. Unter personellen<br />

Ressourcen lassen sich die Kenntnisse, Fähigkeiten,<br />

Kompetenzen, Qualifikationen sowie<br />

der Aus-, Fort- und Weiterbildungsstand<br />

der Mitarbeitenden verstehen. In der <strong>ambulanten</strong><br />

Hospizarbeit f<strong>in</strong>den wir dabei die Besonderheit,<br />

dass zwei sehr unterschiedliche<br />

Personengruppen, nämlich haupt- und ehrenamtlich<br />

Mitarbeitende mit unterschiedlichen<br />

Qualifikationsanforderungen zusammenarbeiten.<br />

Der Aspekt der Strukturqualität bezieht sich<br />

aber auch auf die adm<strong>in</strong>istrativen, gesetzlichen,<br />

organisatorischen und f<strong>in</strong>anziellen Bed<strong>in</strong>gungen.<br />

In der <strong>ambulanten</strong> Hospizarbeit<br />

also auf die Regelungen <strong>des</strong> § 39a SGB V und<br />

die „Bun<strong>des</strong>rahmenvere<strong>in</strong>barung zu den Voraussetzungen<br />

der Förderung sowie zu Inhalt,<br />

Qualität und Umfang der <strong>ambulanten</strong> Hospizarbeit“,<br />

allerd<strong>in</strong>gs mit den Besonderheiten,<br />

die sich aufgrund der 17 Antragsgebiete für<br />

die Förderung nach § 39a SGB V ergeben. In<br />

e<strong>in</strong>igen Bun<strong>des</strong>ländern gibt es noch länderspezifische<br />

Regelungen, die nicht berücksichtigt<br />

wurden.<br />

Insofern wurden e<strong>in</strong>ige Fragen zur Strukturqualität<br />

aus der BRV abgeleitet, andere aus<br />

unserem Verständnis von Qualität <strong>in</strong> der <strong>ambulanten</strong><br />

Hospizarbeit. Beispielsweise f<strong>in</strong>den<br />

sich wenige Vorgaben zum Vorbereitungskurs<br />

<strong>in</strong> der BRV, aber räumliche und personelle<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gen f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> Fragen wieder,<br />

wie „S<strong>in</strong>d die Räume für e<strong>in</strong>en Vorbereitungskurs<br />

groß genug? S<strong>in</strong>d die Dozierenden<br />

ausreichend qualifiziert?“.<br />

6


Qualitätsmanagement <strong>in</strong> <strong>ambulanten</strong> <strong>Hospizdiensten</strong><br />

Darüber h<strong>in</strong>aus zeigt sich die Strukturqualität<br />

<strong>in</strong> den Zugangs- und Nutzungsmöglichkeiten<br />

<strong>des</strong> Angebots für den nachfragenden Menschen<br />

und se<strong>in</strong>e An- und Zugehörigen.<br />

Prozessqualität<br />

Prozessqualität bezieht sich auf die Umsetzung<br />

e<strong>in</strong>es Angebotes oder e<strong>in</strong>er Intervention<br />

im Rahmen e<strong>in</strong>es Angebotes. Es wird zum<br />

Beispiel bewertet, ob e<strong>in</strong> Vorbereitungskurs<br />

wie geplant umgesetzt wird. Vorab ist also<br />

festzulegen, wie e<strong>in</strong>e Maßnahme umgesetzt<br />

werden soll – zum Beispiel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em detaillierten<br />

Ablaufplan. Gleiches gilt für die Beratungen<br />

der Erkrankten oder ihrer An- und Zugehörigen.<br />

Auch hier sollten Ziele und Abläufe<br />

der Beratungen benannt se<strong>in</strong> und überprüft<br />

werden. Die Umsetzung dieser Prozesse<br />

muss systematisch erfasst und ggf. dokumentiert<br />

werden (zum Beispiel mit Dokumentations-<br />

oder Evaluationsbögen). Der Begriff<br />

der Prozessqualität ist eng verwandt mit dem<br />

der Prozessevaluation. In der <strong>ambulanten</strong><br />

Hospizarbeit müssen dabei immer wieder<br />

Rückbezüge zu den grundlegenden hospizlichen<br />

Haltungen genommen werden, um zu<br />

überprüfen, ob die Prozesse die Umsetzung<br />

dieser Haltungen (z. B. die Selbstbestimmung<br />

von Erkrankten zu wahren) unterstützen und<br />

sichern.<br />

P<br />

Ergebnisqualität<br />

Ergebnisqualität bezieht sich schließlich auf<br />

die Frage, ob mit der Intervention auch das<br />

erreicht wurde, was angestrebt war. Um die<br />

Ergebnisqualität zu überprüfen, ist es wichtig,<br />

sich vorab klarzumachen, welches das<br />

Ziel der Maßnahme ist, wie mit geänderten<br />

Zielen umgegangen werden soll und woran<br />

der Erfolg gemessen werden soll. Dabei ist<br />

zu h<strong>in</strong>terfragen, ob diese Veränderungen den<br />

Angeboten / Interventionen / Prozessen <strong>des</strong><br />

ambu lanten Hospizdienstes zuzuschreiben<br />

s<strong>in</strong>d, oder andere Faktoren hier E<strong>in</strong>flüsse gehabt<br />

haben.<br />

Im Rahmen der Überarbeitung der ersten Fassung<br />

dieser Handreichung wurden die zwei<br />

wesentlichen Prozesse der <strong>ambulanten</strong> Hospizarbeit<br />

(Vorbereitung der Ehrenamtlichen<br />

und Durchführung von Sterbebegleitungen)<br />

und die Aufgaben der beiden an diesen Prozessen<br />

beteiligten Personengruppen (hauptund<br />

ehrenamtlich Mitarbeitende) angeschaut<br />

und auf den aktuellen Stand gebracht. Die<br />

Prozesse wurden weiter differenziert und<br />

nach Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität<br />

sortiert. Im Folgenden wird <strong>in</strong> den jeweiligen<br />

Unterpunkten <strong>in</strong> der Regel mit der Strukturqualität<br />

S begonnen, dann folgt die Prozessqualität<br />

P und dann die Ergebnisqualität E .<br />

E<br />

7


Qualifizierte Vorbereitung<br />

der Ehrenamtlichen<br />

Rechtliche Grundlagen aus der Rahmenvere<strong>in</strong>barung<br />

§ 39a Abs. 2 Satz 8 SGB V:<br />

Gefördert werden ambulante Hospizdienste,<br />

die ...] für Versicherte qualifizierte ehrenamtliche<br />

Sterbebegleitung […] erbr<strong>in</strong>gen. Ebd.<br />

§ 1 (2)<br />

Ehrenamtliche, die <strong>in</strong> der <strong>ambulanten</strong> Hospizarbeit<br />

tätig s<strong>in</strong>d, müssen vor Aufnahme<br />

ihrer Tätigkeit e<strong>in</strong>e Erstqualifizierung (Befähigungskurs)<br />

abgeschlossen haben. / welche<br />

die besonderen Inhalte und Anforderungen<br />

der K<strong>in</strong>der und Jugendhospizarbeit berücksichtigt.<br />

Bei bereits absolvierter Erstqualifizierung<br />

für die ambulante Hospizarbeit ist<br />

vor Antritt der Tätigkeit <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>der- und<br />

Jugendhospizarbeit e<strong>in</strong>e Zusatzqualifikation<br />

mit vergleichbaren Inhalten entsprechender<br />

Curricula abzuschließen. Ebd. § 3 (5)<br />

Fragen zu Qualitätsprozessen<br />

Grundlagen für Vorbereitungskurse (Rahmenempfehlungen, Curricula)<br />

1) Ist die Broschüre „Handreichung qualifizierte Vorbereitung Ehrenamtlicher<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter <strong>in</strong> der Hospizarbeit“ (von 2017) <strong>des</strong> DHPV<br />

bekannt?<br />

2) Werden die <strong>in</strong>haltlichen Vorgaben dieser Handreichung (m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens 100 Unterrichtse<strong>in</strong>heiten,<br />

<strong>in</strong> 6 bis 8 Monaten Umfang und die 10 <strong>in</strong>haltlichen Themen)<br />

angewendet?<br />

3) Wenn ne<strong>in</strong>, an welchen Stellen wird aus welchen Gründen davon abgewichen?<br />

4) Ist die Broschüre <strong>des</strong> DHPV („Qualifizierte Vorbereitung Ehrenamtlicher <strong>in</strong><br />

der Sterbebegleitung – Rahmenempfehlungen für Kursleitungen“ von 2021)<br />

bekannt und wird sie an die Kursleitungen weitergegeben?<br />

S<br />

S<br />

S<br />

S<br />

8


Qualitätsmanagement <strong>in</strong> <strong>ambulanten</strong> <strong>Hospizdiensten</strong><br />

5) Wenn ja, wie werden die dar<strong>in</strong> gemachten Empfehlungen umgesetzt?<br />

6) Werden die vom DHPV vertretenen Grundlagen der hospizlichen Haltung (siehe<br />

Broschüre aus 2021, S. 11) <strong>in</strong> konkretes Gestalten der Vorbereitungskurse<br />

umgesetzt? Wenn ja, wie?<br />

7) Gibt es im AHD andere bewährte und bevorzugte Curricula für den Vorbereitungskurs?<br />

Wonach s<strong>in</strong>d sie ausgesucht?<br />

8) Gibt es e<strong>in</strong>e Evaluation bzw. Rückkopplung mit den Teilnehmenden <strong>des</strong> Vorbereitungskurses,<br />

bzw. den aktiven Ehrenamtlichen zu Inhalten und Vermittlungsformen<br />

<strong>des</strong> Kurses? Wie fließt die Evaluation <strong>in</strong> die weiteren Planungen<br />

e<strong>in</strong>?<br />

9) Gibt es e<strong>in</strong>e Evaluation zum Weggang von Ehrenamtlichen. Spielt der Vorbereitungskurs<br />

dabei e<strong>in</strong>e Rolle (falsche Erwartungen, fühlen sich nicht gut<br />

vorbereitet etc.)<br />

10) Gibt es e<strong>in</strong>e regelmäßige Be-/Überarbeitung der Vorbereitungskurse (Inhalte,<br />

Vermittlungsformen, Abläufe etc.)? Wenn ja, durch wen: Kursleitung,<br />

Koord<strong>in</strong>ation und Vorstand?<br />

S<br />

S<br />

S<br />

P<br />

P<br />

E<br />

Gestaltung der Vorbereitungskurse (Kursleitung, Referierende, Räume)<br />

11) Nach welchen Kriterien wählt der AHD e<strong>in</strong>e geeignete Kursleitung bzw.<br />

Referierende aus?<br />

12) Wie werden die Koord<strong>in</strong>ationskräfte am Vorbereitungskurs beteiligt (Leitung,<br />

Vermittlung bestimmter Inhalte, ständige bis häufige Anwesenheit)?<br />

S<br />

S<br />

9


13) Nach welchen Kriterien werden geeignete Räumlichkeiten und geeignetes<br />

Inventar zur Durchführung <strong>des</strong> Kurses ausgewählt?<br />

14) Gibt es e<strong>in</strong>en Zeitplan für die gesamte Dauer <strong>des</strong> Kurses? Gibt es e<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>haltliche Übersicht für die Teilnehmenden?<br />

15) Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Kursleitungen zu<br />

Kursgestaltung und Methoden <strong>des</strong> Unterrichts?<br />

S<br />

S<br />

S<br />

Umgang mit Teilnehmenden, Hospitationsphasen, Zwischen- und<br />

Endauswertung von Vorbereitungskursen<br />

16) Wie wird um neue Ehrenamtliche geworben? P<br />

17) Gibt es e<strong>in</strong> Verfahren zum Umgang mit Interessierten am Vorbereitungskurs<br />

(z. B. Vorgespräche mit den Interessierten oder e<strong>in</strong>en Fragebogen für <strong>in</strong>teressierte<br />

Menschen an ehrenamtlicher Hospizarbeit)?<br />

18) Gibt es e<strong>in</strong> Auswahlverfahren für die Teilnehmenden <strong>des</strong> Vorbereitungskurses?<br />

Wer wird daran beteiligt?<br />

19) Gibt es regionale Besonderheiten, die <strong>in</strong>s Auswahlverfahren mit e<strong>in</strong>fließen<br />

sollten?<br />

20) Nach welchen Kriterien wird versucht Diversität und Interkulturalität mit<br />

e<strong>in</strong>fließen zu lassen?<br />

21) Gibt es Vere<strong>in</strong>barungen mit den Interessierten h<strong>in</strong>sichtlich der Kostenerstattung,<br />

Kurskosten, Fahrtkosten?<br />

S<br />

S<br />

S<br />

S<br />

S<br />

10


Qualitätsmanagement <strong>in</strong> <strong>ambulanten</strong> <strong>Hospizdiensten</strong><br />

22) Gibt es Verfahren bzw. Vere<strong>in</strong>barungen für die Zeit <strong>des</strong> Vorbereitungskurses?<br />

(Wie hoch ist die Anwesenheitspflicht?) S<strong>in</strong>d daran Regelungen zur Schweigepflicht/Datenschutz<br />

und zu anderen Themen wie Infektionsschutz etc.<br />

enthalten?<br />

23) Gibt es die Verpflichtung zur Vorlage e<strong>in</strong>es aktuellen erweiterten Führungszeugnisses<br />

für Teilnehmende am Vorbereitungskurs?<br />

24) S<strong>in</strong>d Hospitationsphasen (Praktika) verb<strong>in</strong>dliche E<strong>in</strong>heiten im Vorbereitungskurs?<br />

25) Wenn ja, wie werden diese Hospitationsanteile gestaltet, begleitet<br />

und ausgewertet?<br />

26) Wie wird Selbsterfahrung für die Teilnehmenden ermöglicht?<br />

S<br />

S<br />

S<br />

P<br />

S<br />

27) Wie werden Gruppenprozesse im Vorbereitungskurs für die Teilnehmenden<br />

gestaltet?<br />

28) Gibt es Zwischengespräche? Wenn ja, wann (z. B. bei Bedarf, bei<br />

„Störungen“, zu festgelegten Zeitpunkten, z. B. nach der Hälfte <strong>des</strong> Kurses)<br />

und mit wem?<br />

P<br />

P<br />

29) Gibt es e<strong>in</strong> Abschlussgespräch am Ende <strong>des</strong> Kurses, wenn ja, mit wem? P<br />

30) Welche Kriterien für die Aufnahme von Ehrenamtlichen <strong>in</strong> den AHD werden<br />

angewendet?<br />

31) Werden diese Kriterien bei Bedarf überdacht und überarbeitet?<br />

Wenn ja, von wem?<br />

S<br />

P<br />

Die Arbeitsblätter zum Download: bit.ly/DHPV_Arbeitsblätter_QM_AHD 11


Tätigkeiten der<br />

Ehrenamtlichen<br />

Rechtliche Grundlagen aus der Rahmenvere<strong>in</strong>barung § 39a Abs. 2 Satz 8 SGB V:<br />

Die Tätigkeit der Ehrenamtlichen umfasst <strong>in</strong>sbesondere:<br />

Aufbau e<strong>in</strong>er vertrauensvollen Beziehung, /<br />

zum vorhandenen Familiensystem; dies<br />

umfasst neben den jungen Menschen mit<br />

lebensverkürzender Erkrankung, <strong>in</strong>sbesondere<br />

Eltern und – sofern vorhanden – Geschwister.<br />

Begleitung der sterbenden Menschen sowie<br />

deren An- und Zugehörigen, die auch<br />

psychosozial ausgerichtet ist,<br />

Hilfe beim Verarbeitungsprozess <strong>in</strong> der<br />

Konfrontation mit dem Sterben, / Hilfe beim<br />

Umgang mit der Diagnose, der Krankheit<br />

und damit e<strong>in</strong>hergehender Verluste sowie<br />

E<strong>in</strong>schränkungen, Hilfe <strong>in</strong> der Konfrontation<br />

mit dem Sterben,<br />

Unterstützung bei der Überw<strong>in</strong>dung von<br />

Kommunikationsschwierigkeiten,<br />

Hilfe bei der im Zusammenhang mit dem<br />

Sterben erforderlichen Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit sozialen, ethischen und religiösen S<strong>in</strong>nfragen<br />

Nur K<strong>in</strong>der: Unterstützung <strong>des</strong> Selbsthilfepotentials.<br />

Ebd. § 2 (4)<br />

Fragen zu Qualitätsprozessen<br />

Vere<strong>in</strong>barungen mit Ehrenamtlichen<br />

1) Gibt es e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>barung für Ehrenamtliche zur Mitarbeit <strong>in</strong> der<br />

Sterbebegleitung?<br />

2) Welche Inhalte umfassen die Vere<strong>in</strong>barung (E<strong>in</strong>satzorte, Verpflichtungen<br />

für Ehrenamtliche bzw. für den AHD)? Enthält die Vere<strong>in</strong>barung e<strong>in</strong>e<br />

Schweigepflichtserklärung und Festlegungen zum Datenschutz?<br />

S<br />

S<br />

12


Qualitätsmanagement <strong>in</strong> <strong>ambulanten</strong> <strong>Hospizdiensten</strong><br />

3) Gibt es die Verpflichtung zur Vorlage e<strong>in</strong>es aktuellen erweiterten Führungszeugnisses<br />

für Ehrenamtliche?<br />

4) In welchen Abständen wird die Vere<strong>in</strong>barung mit den Ehrenamtlichen<br />

erneuert?<br />

5) Wie werden die Teilnehmenden am Vorbereitungskurs <strong>in</strong> den aktiven<br />

Dienst als Ehrenamtliche aufgenommen? Gibt es Mentoren/Paten (erfahrene<br />

Ehrenamtliche)?<br />

S<br />

P<br />

P<br />

Fortbildungsangebote und Gespräche mit ehrenamtlich Mitarbeitenden<br />

6) Welche Fortbildungsangebote <strong>in</strong> welchem Zeitumfang werden vom Dienst für<br />

die Ehrenamtlichen angeboten, gibt es e<strong>in</strong>e festgelegte M<strong>in</strong><strong>des</strong>tstundenzahl<br />

(z. B. 4-8 Fortbildungsstunden jährlich für jede Ehrenamtliche bzw. jeden<br />

Ehrenamtlichen)?<br />

7) Gibt es regelmäßige Gespräche (z. B. zur geme<strong>in</strong>samen Reflexion der Tätigkeit<br />

oder zur Erfassung <strong>des</strong> Fortbildungsbedarfs der Ehrenamtlichen), wenn ja, <strong>in</strong><br />

welchen Abständen und gibt es dafür e<strong>in</strong>en Gesprächsleitfaden?<br />

8) Wann und wie werden (länger dauernde bzw. kosten<strong>in</strong>tensive) Fortbildungen<br />

mit Absprachen zum späteren E<strong>in</strong>satz, bzw. Rückb<strong>in</strong>dung an die anderen<br />

Ehrenamtlichen verbunden?<br />

S<br />

S<br />

P<br />

13


Praxisbegleitung und Supervision<br />

9) Welche Formen der Begleitung der Ehrenamtlichen werden angeboten (Supervision<br />

und/oder Praxisbegleitung)? Gibt es e<strong>in</strong>e verpflichtende Teilnahme an<br />

Supervision, Praxisbegleitung und Gruppenabenden?<br />

10) Wie wird bei Nichtteilnahme an Praxisbegleitungen/Supervisionen oder Gruppenabenden<br />

reagiert?<br />

11) Welche Informationen bezüglich der Begleitung gibt die Koord<strong>in</strong>ationskraft vor<br />

dem E<strong>in</strong>satz an die ehrenamtlich Mitarbeitenden weiter?<br />

12) Gibt es Informationen, die die Koord<strong>in</strong>ationskraft von den Ehrenamtlichen<br />

benötigt? Wenn ja, wie wird die Weiterleitung der Information sichergestellt?<br />

13) Wie werden die Ehrenamtlichen auf herausfordernde Gespräche (z. B. <strong>in</strong> den<br />

Begleitungen) vorbereitet?<br />

14) Wie reagieren die Koord<strong>in</strong>ationskräfte auf e<strong>in</strong>e Ablehnung der/<strong>des</strong> Ehrenamtlichen<br />

auf e<strong>in</strong>e Begleitungsanfrage? Wie gehen Koord<strong>in</strong>ationskräfte mit<br />

wiederholten Absagen e<strong>in</strong>zelner Ehrenamtlicher um? Werden <strong>in</strong> diesen Fällen<br />

Gesprächsangebote gemacht?<br />

15) Wie reagieren Koord<strong>in</strong>ationskräfte auf wiederholte Ablehnung von Ehrenamtlichen<br />

durch die zu Betreuenden bzw. deren An- und Zugehörigen?<br />

16) Gibt es e<strong>in</strong> Verfahren mit nicht-e<strong>in</strong>satzbereiten Ehrenamtlichen umzugehen?<br />

(Wiedere<strong>in</strong>gliederung? Abschied?)<br />

S<br />

P<br />

P<br />

P<br />

P<br />

P<br />

P<br />

P<br />

14


Qualitätsmanagement <strong>in</strong> <strong>ambulanten</strong> <strong>Hospizdiensten</strong><br />

Wertschätzung der Ehrenamtlichen<br />

17) Wie wird den Ehrenamtlichen gegenüber Wertschätzung ausgedrückt? (Welche<br />

geme<strong>in</strong>samen Aktionen werden durchgeführt, wie wird mit Geburtstagen<br />

oder Hospizdienst-Jubiläen umgegangen?<br />

18) Werden die Ehrenamtlichen <strong>in</strong> die Art der Äußerung der Wertschätzung mit<br />

e<strong>in</strong>bezogen? Wenn ja, wie (z. B. über e<strong>in</strong>en Fragebogen)?<br />

19) Wie wird mit Krankheit der Ehrenamtlichen oder mit Krankheit oder Tod <strong>in</strong><br />

deren Familiensystem umgegangen?)<br />

20) Wie wird mit langjährig tätigen (z. B. länger als 10 Jahre) Ehrenamtlichen<br />

umgegangen?<br />

21) Gibt es Kriterien für e<strong>in</strong>e Beendigung der ehrenamtlichen Tätigkeit? Welche<br />

Rolle spielt dabei das Lebensalter oder e<strong>in</strong>e Erkrankung?<br />

P<br />

P<br />

P<br />

P<br />

S<br />

22) Wie werden Ehrenamtliche aus dem Dienst verabschiedet? P<br />

23) Wie wird mit ehemaligen Ehrenamtlichen umgegangen? P<br />

Die Arbeitsblätter zum Download: bit.ly/DHPV_Arbeitsblätter_QM_AHD 15


Tätigkeiten der Koord<strong>in</strong>ationskräfte<br />

(Fachkräfte)<br />

Rechtliche Grundlagen aus der Rahmenvere<strong>in</strong>barung § 39a Abs. 2 Satz 8 SGB<br />

Der Fachkraft obliegen <strong>in</strong>sbesondere folgende<br />

Aufgaben:<br />

Koord<strong>in</strong>ation der Aktivitäten <strong>des</strong> <strong>ambulanten</strong><br />

Hospizdienstes (Patientenerstbesuch,<br />

E<strong>in</strong>satzplanung/E<strong>in</strong>satzsteuerung der Ehrenamtlichen<br />

/ Ansprechbarkeit gegenüber<br />

jungen Menschen mit lebensverkürzender<br />

Erkrankung und deren An- und Zugehörigen),<br />

Gew<strong>in</strong>nung Ehrenamtlicher,<br />

Gewährleistung der Schulung/Qualifizierung<br />

der Ehrenamtlichen,<br />

Herstellung <strong>des</strong> Kontaktes zwischen den<br />

sterbenden Menschen / sowie den Eltern<br />

bzw. Sorgeberechtigten <strong>des</strong> jungen Menschen<br />

und den Ehrenamtlichen,<br />

Begleitung der Ehrenamtlichen (Praxisbegleitung<br />

zur Unterstützung ehrenamtlich tätiger<br />

Personen),<br />

Gewährleistung von Supervision für die Ehrenamtlichen,<br />

Sicherstellung e<strong>in</strong>er zuverlässigen Erreichbarkeit<br />

<strong>des</strong> <strong>ambulanten</strong> Hospizdienstes,<br />

auch unter E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Ehrenamtlichen.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus obliegen der Fachkraft die<br />

palliativ-pflegerische und psychosoziale Beratung<br />

von sterbenden Menschen und deren<br />

An- und Zugehörigen,<br />

Qualitätssicherung <strong>in</strong> der Begleitung von<br />

sterbenden Menschen<br />

Zusammenarbeit <strong>in</strong>nerhalb der multiprofessionellen<br />

Versorgungsstruktur (<strong>in</strong>sbesondere<br />

mit der palliativ-mediz<strong>in</strong>ischen Ärzt<strong>in</strong>,<br />

dem palliativ-mediz<strong>in</strong>ischen Arzt bzw. zugelassenen<br />

Pflegediensten / pflegerischen<br />

sowie mediz<strong>in</strong>ischen E<strong>in</strong>richtungen und<br />

Diensten, z. B. K<strong>in</strong>derärzte, K<strong>in</strong>derkl<strong>in</strong>iken,<br />

K<strong>in</strong>derkranken- und Intensivpflegedienste,<br />

Sozialpädiatrische Zentren, Wohnformen<br />

der E<strong>in</strong>gliederungs- sowie K<strong>in</strong>der und<br />

Jugendhilfe; hospizlichen und palliativen<br />

Diensten und E<strong>in</strong>richtungen z. B. (K<strong>in</strong>derund<br />

Jugend) <strong>Hospizdiensten</strong>, stationäre<br />

K<strong>in</strong>der- und Jugendhospizen, SAPV, K<strong>in</strong>derpalliativstationen.)<br />

Zudem ist die Vernetzung mit weiteren an<br />

der Versorgung und Beratung von jungen<br />

Menschen mit lebensverkürzender Erkrankung<br />

Beteiligten im Netzwerk förderlich, um<br />

betroffenen jungen Menschen und ihren<br />

16


Qualitätsmanagement <strong>in</strong> <strong>ambulanten</strong> <strong>Hospizdiensten</strong><br />

Familien den Zugang zu Angeboten ambulanter<br />

K<strong>in</strong>der- und Jugendhospizarbeit zu<br />

ermöglichen. Ebd. § 2 (3)<br />

§ 4 Personelle M<strong>in</strong><strong>des</strong>tvoraussetzungen<br />

(1) (Der ambulante Hospizdienst beschäftigt<br />

m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens e<strong>in</strong>e fest angestellte Fachkraft,<br />

die m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens folgende Voraussetzungen<br />

erfüllt:<br />

a) Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung<br />

„Gesundheits- und Krankenpfleger<strong>in</strong>/Gesundheits-<br />

und Krankenpfleger“,<br />

„Gesundheits- und K<strong>in</strong>derkrankenpfleger<strong>in</strong>/Gesundheits-<br />

und K<strong>in</strong>derkrankenpfleger“,<br />

„Pflegefachfrau/Pflegefachmann“,<br />

„Altenpfleger<strong>in</strong>/Altenpfleger“.<br />

Sie kann auch e<strong>in</strong>e Hochschul- bzw.<br />

Fachhochschulausbildung aus dem<br />

Bereich Pflege, Sozialpädagogik, Sozialarbeit,<br />

Heilpädagogik abgeschlossen<br />

haben. Andere abgeschlossene Studiengänge<br />

oder Berufsausbildungen s<strong>in</strong>d im<br />

E<strong>in</strong>zelfall von der Krankenkasse bzw. der<br />

von ihnen bestimmten Stelle auf der Lan<strong>des</strong>ebene<br />

dah<strong>in</strong>gehend zu prüfen, ob der<br />

abgeschlossene Studiengang oder die<br />

Berufsausbildung und die bisherige Berufstätigkeit<br />

die Fachkraft dah<strong>in</strong>gehend<br />

qualifiziert, die ihr obliegenden Aufgaben<br />

gemäß § 2 Abs. 3 der Rahmenvere<strong>in</strong>barung<br />

zu übernehmen. Die Prüfung soll 4<br />

Wochen nach Vorlage der vollständigen<br />

Unterlagen abgeschlossen se<strong>in</strong>.<br />

b) M<strong>in</strong><strong>des</strong>tens dreijährige hauptberufliche<br />

Tätigkeit <strong>in</strong> ihrem Beruf nach erteilter Erlaubnis<br />

nach Buchstabe a).<br />

c) Abschluss e<strong>in</strong>er Palliative Care-Weiterbildungsmaßnahme<br />

1 , die nach Umfang<br />

und Inhalt den Vorgaben der Anlagen 4a<br />

(m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens 160 Unterrichtse<strong>in</strong>heiten)<br />

oder 4b (m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens 120 Unterrichtse<strong>in</strong>heiten)<br />

entspricht.<br />

d) Nachweis e<strong>in</strong>es Sem<strong>in</strong>ars 2 zur Koord<strong>in</strong>ation<br />

<strong>in</strong> <strong>ambulanten</strong> <strong>Hospizdiensten</strong><br />

(m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens 40 Unterrichtse<strong>in</strong>heiten/<br />

s. Anlage 4c).<br />

1) E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>schlägige dreijährige Tätigkeit auf e<strong>in</strong>er Palliativstation, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em stationären Hospiz oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Palliativ-pflegedienst<br />

entspricht diesem Nachweis und wird anerkannt.<br />

2) E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>schlägige dreijährige Tätigkeit als Koord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong>/Koord<strong>in</strong>ator <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>ambulanten</strong> Hospizdienst unter<br />

regelmäßiger Supervision entspricht diesem Nachweis und wird anerkannt. Andere Anerkennungen müssen im<br />

E<strong>in</strong>zelfall geprüft werden.<br />

17


e) Nachweis e<strong>in</strong>es Sem<strong>in</strong>ars zur Führungskompetenz<br />

<strong>in</strong> <strong>ambulanten</strong> <strong>Hospizdiensten</strong><br />

(m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens 80 Unterrichtse<strong>in</strong>heiten/<br />

s. Anlage 4d).<br />

Die Nachweise nach den Buchstaben a) – e)<br />

s<strong>in</strong>d spätestens geme<strong>in</strong>sam mit dem Förderantrag<br />

e<strong>in</strong>zureichen. Aus den Nachweisen zu<br />

den Weiterbildungsmaßnahmen nach den<br />

Buchstaben c) – e) muss ersichtlich se<strong>in</strong>, dass<br />

die <strong>in</strong> den Anlagen 4a-d geregelten M<strong>in</strong><strong>des</strong>t<strong>in</strong>halte<br />

(mit Angaben zu Modulen und Unterrichtse<strong>in</strong>heiten)<br />

Gegenstand der entsprechenden<br />

Weiterbildungsmaßnahme waren und<br />

durchgeführt wurden. Die Anforderungen an<br />

die Nachweise gelten ab dem 01.01.2023.<br />

Sofern für die Fachkraft zu Beg<strong>in</strong>n der Tätigkeit<br />

die Nachweise zu den Weiterbildungsmaßnahmen<br />

nach den Buchstaben d) und e) nicht<br />

vorgelegt werden können, muss die Fachkraft<br />

zu diesen Weiterbildungsmaßnahmen<br />

angemeldet se<strong>in</strong> und diese <strong>in</strong>nerhalb von 6<br />

Monaten nach Beg<strong>in</strong>n der Tätigkeit 3 abschließen<br />

und nachweisen. Kann der ambulante<br />

Hospizdienst die Nachweise <strong>in</strong>nerhalb der<br />

genannten Frist nicht erbr<strong>in</strong>gen, wird die Förderung<br />

der Personalkosten der betreffenden<br />

Fachkraft bis zum Nachweis <strong>des</strong> Abschlusses<br />

der beiden Fortbildungen unterbrochen.<br />

(2) Die Anzahl der Fachkräfte steht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

angemessenen Verhältnis zu der Anzahl<br />

der e<strong>in</strong>satzbereiten Ehrenamtlichen. Die<br />

Fachkraft kann unter Berücksichtigung der<br />

Größe und <strong>des</strong> regionalen E<strong>in</strong>zugsbereichs<br />

für mehrere ambulante Hospizdienste zuständig<br />

se<strong>in</strong>, soweit die <strong>ambulanten</strong> Hospizdienste,<br />

für die sie im Rahmen dieser<br />

Kooperation tätig ist, <strong>in</strong>sgesamt nicht über<br />

mehr als 50 e<strong>in</strong>satzbereite Ehrenamtliche<br />

verfügen 4 .<br />

18<br />

3) Dies gilt ab dem Beschäftigungsbeg<strong>in</strong>n 01.01.2023. Für Neubesetzungen nach Ausscheiden oder E<strong>in</strong>stellungen<br />

bei Neugründungen mit Beschäftigungsbeg<strong>in</strong>n im Jahr 2022 gilt § 4 Abs. 2 der Rahmenvere<strong>in</strong>barung nach<br />

§ 39a Abs. 2 Satz 8 SGB V zu den Voraussetzungen der Förderung sowie zu Inhalt, Qualität und Umfang der<br />

<strong>ambulanten</strong> Hospizarbeit vom 03.09.2002, i. d. F. vom 14.03.2016<br />

4) Aus dieser Regelung kann ke<strong>in</strong>e Anerkennung der Anzahl der Fachkräfte und deren förderfähigen Personalkosten<br />

abgeleitet werden.


Qualitätsmanagement <strong>in</strong> <strong>ambulanten</strong> <strong>Hospizdiensten</strong><br />

Fragen zu Qualitätsprozessen<br />

Voraussetzungen für die Koord<strong>in</strong>ationstätigkeit<br />

1) Erfüllt die Koord<strong>in</strong>ationskraft die beruflichen Voraussetzungen nach § 39a<br />

Abs. 2 SGB V oder wurden andere Berufsausbildungen durch e<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>zelfallentscheidung der Krankenkassen anerkannt?<br />

2) Hat die Koord<strong>in</strong>ationskraft die entsprechenden Weiterbildungen (Palliative<br />

Care, Koord<strong>in</strong>ationssem<strong>in</strong>ar und Sem<strong>in</strong>ar Führungskompetenz) absolviert?<br />

3) Verfügt die Koord<strong>in</strong>ationskraft über weitere fachliche Kompetenzen wie Gesprächsführung,<br />

Moderation, EDV-Kenntnisse etc.? Wenn ja, welche?<br />

4) Verfügt die Koord<strong>in</strong>ationskraft über die Voraussetzungen (z. B. Führersche<strong>in</strong>)<br />

zum Erreichen der E<strong>in</strong>satzorte?<br />

5) Verfügt die Koord<strong>in</strong>ationskraft über e<strong>in</strong> aktuelles erweitertes Führungszeugnis?<br />

S<br />

S<br />

S<br />

S<br />

S<br />

Arbeitsorganisation im AHD<br />

6) Gibt es e<strong>in</strong>e Stellenbeschreibung für Koord<strong>in</strong>ationskräfte?<br />

S<br />

7) Gibt es e<strong>in</strong>e klare Aufgabenbeschreibung für die Koord<strong>in</strong>ationskraft und<br />

Aufgabenabgrenzung zu anderen Mitarbeitenden im AHD?<br />

S<br />

19


8) Ist die Aufgabenbeschreibung der Koord<strong>in</strong>ationskraft konform mit dem<br />

Anforderungskatalog aus der BRV?<br />

9) Wie wird die Zusammenarbeit der Koord<strong>in</strong>ationskraft mit den anderen Bereichen<br />

<strong>des</strong> AHDs (Verwaltung; Trägerverantwortliche etc.) gestaltet (Transparenz<br />

von Arbeitsprozessen, Informationswegen)?<br />

10) Werden bei mehreren Koord<strong>in</strong>ationskräften Teambesprechungen<br />

durchgeführt? Wenn ja, <strong>in</strong> welchen Zeitabständen?<br />

11) Wie wird der Informationsfluss zwischen den Koord<strong>in</strong>ationskräften bei<br />

Abwesenheit wie z. B. Krankheit, Urlaub, Fortbildung sichergestellt?<br />

12) Gibt es e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>arbeitungskonzept bei Neue<strong>in</strong>stellungen?<br />

S<br />

P<br />

S<br />

P<br />

S<br />

Arbeitszeit und Arbeitsschutz<br />

13) Gibt es e<strong>in</strong> Arbeitszeitkonzept (z. B. Arbeitszeitkonten) zu den flexiblen Arbeitse<strong>in</strong>sätzen<br />

(geteilte Dienste etc.)?<br />

S<br />

14) Wie wird die E<strong>in</strong>haltung der vere<strong>in</strong>barten Arbeitszeiten überprüft? P<br />

15) Gibt es Regelungen zur Rufbereitschaft (Zeiträume, Vergütung etc.)?<br />

S<br />

16) Wie wird die E<strong>in</strong>haltung der rechtlichen Vorgaben aus dem Arbeitsrecht sichergestellt?<br />

S<br />

20


Qualitätsmanagement <strong>in</strong> <strong>ambulanten</strong> <strong>Hospizdiensten</strong><br />

17) Gibt es e<strong>in</strong>en Ansprechpartner für Fragen zum Arbeitsschutz?<br />

S<br />

18) Gibt es Maßnahmen und/oder Angebote <strong>des</strong> Arbeitsgebers zur<br />

Gestaltung <strong>des</strong> Arbeitsschutzes im Betrieb?<br />

S<br />

Mitarbeiterentwicklung von Koord<strong>in</strong>ationskräften<br />

19) S<strong>in</strong>d Fort- und Weiterbildungen vorgesehen? Wenn ja, wie bzw. durch wen<br />

wird die Umsetzung kontrolliert?<br />

20) S<strong>in</strong>d Supervisionen vorgesehen? Wenn ja, <strong>in</strong> welchen Abständen? Wie bzw.<br />

durch wen wird die Umsetzung kontrolliert?<br />

21) S<strong>in</strong>d Entwicklungs- / Reflexionsgespräche mit Vorgesetzten vorgesehen?<br />

Wenn ja, durch wen und <strong>in</strong> welchen Abständen?<br />

22) S<strong>in</strong>d weitere Maßnahmen zur B<strong>in</strong>dung/Wertschätzung vorgesehen? Wenn ja,<br />

welche? Wer kontrolliert die Umsetzung der Maßnahmen?<br />

S<br />

S<br />

S<br />

S<br />

Die Arbeitsblätter zum Download: bit.ly/DHPV_Arbeitsblätter_QM_AHD 21


Begleitungen<br />

Rechtliche Grundlagen aus der Rahmenvere<strong>in</strong>barung § 39a Abs. 2 Satz 8 SGB V:<br />

§ 9 Gegenstand und Grundsätze der Förderung<br />

(2) […] Bei der Begleitung <strong>in</strong> stationären<br />

E<strong>in</strong>richtungen ist e<strong>in</strong> zwischen dem <strong>ambulanten</strong><br />

Hospizdienst und der jeweiligen<br />

E<strong>in</strong>richtung vernetztes und abgestimmtes<br />

Vorgehen sicherzustellen. E<strong>in</strong>e ausschließliche<br />

konzeptionelle Ausrichtung<br />

<strong>des</strong> Hospizangebotes auf trägerspezifische<br />

Angebote der gesundheitlichen und<br />

pflegerischen Versorgung ist nicht zulässig<br />

5,<br />

§ 3 Qualität der <strong>ambulanten</strong> Hospizarbeit<br />

(4) E<strong>in</strong> geeignetes Dokumentationssystem ist<br />

sachgerecht und kont<strong>in</strong>uierlich zu führen.<br />

Die Dokumentation muss <strong>in</strong>sbesondere<br />

Angaben h<strong>in</strong>sichtlich <strong>des</strong> Begleitungszeitraumes<br />

und den Besonderheiten bei<br />

der Sterbebegleitung enthalten. Die Dokumentation<br />

soll beim sterbenden Menschen<br />

geführt werden. Die Inhalte der<br />

Dokumentation s<strong>in</strong>d auf Wunsch mit dem<br />

sterbenden Menschen / mit dem jungen<br />

Menschen bzw. den An- und Zugehörigen<br />

zu besprechen.<br />

Fragen zu Qualitätsprozessen<br />

1) Welche Informationen bekommen die zu Begleiteten und ihre Zugehörigen <strong>in</strong><br />

schriftlicher und/oder mündlicher Form (z. B. Flyer, Hospiz-Begleitungsmappe<br />

etc.)?<br />

2) Welche Informationen haben die Ehrenamtlichen über regionale Angebote der<br />

Hospizarbeit und Palliativversorgung, <strong>in</strong> welcher Form?<br />

3) Wie ist die Koord<strong>in</strong>ationskraft während der laufenden Begleitungen für die<br />

Ehrenamtlichen zu erreichen?<br />

S<br />

S<br />

P<br />

22<br />

5) Hospizdienste, die im Förderverfahren 2022 gefördert wurden und im Jahr 2023 e<strong>in</strong>e Förderung beantragen<br />

und die Voraussetzungen nach Satz 3 nicht erfüllen, müssen entsprechende Anpassungen im Rahmen e<strong>in</strong>er<br />

Übergangszeit vornehmen und spätestens im Förderverfahren im Jahr 2024 nachweisen.


Qualitätsmanagement <strong>in</strong> <strong>ambulanten</strong> <strong>Hospizdiensten</strong><br />

4) Gibt es e<strong>in</strong>e Priorisierung bei der Kontaktaufnahme der Koord<strong>in</strong>ationskraft<br />

z. B. welche Informationen sollen auch zu Unzeiten weitergegeben werden,<br />

welche Informationen zu den üblichen Bürozeiten?<br />

5) Gibt es festgelegte Absprachen zur zeitnahen Informationsweitergabe bei<br />

Veränderungen wie Auftragsänderungen oder bei überraschenden Veränderungen<br />

wie Verlegung <strong>in</strong> stationäre E<strong>in</strong>richtungen oder Tod der Begleiteten?<br />

Von wem an wen? Ggf. wechselseitig?<br />

6) Erfüllen die Dokumentationsbögen die Vorgaben der BRV (Angaben zum<br />

Begleitungszeitraum und zu den Besonderheiten der Begleitung)?<br />

7) Welche Regelungen gibt es beim Auftreten von Konflikten <strong>in</strong> der Begleitung?<br />

Wie sieht e<strong>in</strong> Konfliktmanagement aus? Gibt es die Möglichkeit anonym<br />

Rückmeldungen zu geben?<br />

8) Gibt es durch die Koord<strong>in</strong>ationskräfte neben dem Erstgespräch weitere<br />

Verlaufsgespräche zur Bedarfsklärung mit den zu begleiteten Schwerkranken<br />

und ihren An-/Zugehörigen? Werden Vere<strong>in</strong>barungen aus diesen Beratungen<br />

schriftlich fixiert? Wer hat E<strong>in</strong>blick?<br />

9) Gibt es e<strong>in</strong>e Evaluation der Begleitungen, Abschlussgespräche, Reflexions- /<br />

Kondolenzgespräche<br />

– mit den Ehrenamtlichen<br />

– für die Angehörigen<br />

– mit den E<strong>in</strong>richtungen<br />

P<br />

P<br />

S<br />

P<br />

S<br />

P<br />

10) Wer legt die Inhalte der Evaluation fest? Werden diese regelmäßig angepasst? P<br />

11) Wird die Ergebnisse der Evaluation dokumentiert? Wenn ja, wo?<br />

E<br />

Die Arbeitsblätter zum Download: bit.ly/DHPV_Arbeitsblätter_QM_AHD 23


Hospizdienste<br />

Rechtliche Grundlagen aus der Rahmenvere<strong>in</strong>barung § 39a Abs. 2 Satz 8 SGB V:<br />

Ambulante Hospizdienste müssen<br />

grundsätzlich allen Versicherten <strong>in</strong> der Region<br />

diskrim<strong>in</strong>ierungsfrei offenstehen,<br />

eigene Räumlichkeiten haben, die möglichst<br />

barrierearm 6 s<strong>in</strong>d,<br />

Teil e<strong>in</strong>er vernetzten Versorgungsstruktur<br />

im regionalen Gesundheits- und Sozialsystem<br />

se<strong>in</strong>; sie arbeiten im lokalen und<br />

kommunalen Verbund mit Initiativen <strong>des</strong><br />

sozialen Engagements eng zusammen,<br />

Sterbebegleitungen geleistet haben,<br />

unter ständiger fachlicher Verantwortung<br />

m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens e<strong>in</strong>er entsprechend ausgebildeten<br />

Fachkraft stehen, die mit e<strong>in</strong>em<br />

Stellenumfang <strong>in</strong> Höhe von m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens 0,5<br />

VZÄ 7 angestellt ist,<br />

unter Berücksichtigung der Wahlfreiheit mit<br />

m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens e<strong>in</strong>em zugelassenen Pflegedienst<br />

und m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens e<strong>in</strong>er approbierten<br />

Ärzt<strong>in</strong> bzw. e<strong>in</strong>em approbierten Arzt zusammenarbeiten,<br />

die über palliativ-pflegerische<br />

oder palliativ-mediz<strong>in</strong>ische Erfahrungen<br />

verfügen,<br />

e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Praxisbegleitung und<br />

Supervision der Ehrenamtlichen gewährleisten,<br />

m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens 15 – im Jahr der Neugründung<br />

8 m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens 12 – qualifizierte, e<strong>in</strong>satzbereite<br />

Ehrenamtliche e<strong>in</strong>setzen können.<br />

Ebd. § 1 (4)<br />

24<br />

6) Kosten zur Herstellung von Barrierearmut s<strong>in</strong>d nicht förderfähig – vgl. § 5 Abs. 5.<br />

7) Hospizdienste, die im Förderjahr 2022 e<strong>in</strong>e Förderung erhalten haben und auch für das Jahr 2023 beantragen<br />

und diese Voraussetzungen noch nicht erfüllen, müssen entsprechende Anpassungen im Rahmen e<strong>in</strong>er Übergangszeit<br />

von e<strong>in</strong>em Jahr vornehmen. Für Hospizdienste, die nach dem 01.01.2023 erstmals den Förderantrag<br />

stellen, gilt diese Regelung erst ab dem auf die Antragsstellung folgenden Jahr.<br />

8) Als Jahr der Neugründung e<strong>in</strong>es <strong>ambulanten</strong> Hospizdienstes gilt das Kalenderjahr, <strong>in</strong> dem der ambulante Hospizdienst<br />

erstmals die Voraussetzungen der Förderung nach dieser Rahmenvere<strong>in</strong>barung erfüllt.


Qualitätsmanagement <strong>in</strong> <strong>ambulanten</strong> <strong>Hospizdiensten</strong><br />

(5) Die K<strong>in</strong>der- und Jugendhospizarbeit kann<br />

auch durch dementsprechend qualifizierte<br />

Ehrenamtliche unter dem Dach von<br />

<strong>ambulanten</strong> Erwachsenenhospizdiensten<br />

erfolgen; dabei muss die M<strong>in</strong><strong>des</strong>tzahl von<br />

10 für die K<strong>in</strong>der- und Jugendhospizarbeit<br />

qualifizierten, e<strong>in</strong>satzbereiten Ehrenamtlichen<br />

und deren fachliche Koord<strong>in</strong>ation<br />

und Begleitung – ggf. durch die Zusammenarbeit<br />

mehrerer Dienste – gewährleistet<br />

werden. Ebd. § 1 (5)<br />

Als Jahr der Neugründung e<strong>in</strong>es <strong>ambulanten</strong><br />

Hospizdienstes gilt das Kalenderjahr, <strong>in</strong> dem<br />

der ambulante Hospizdienst erstmals die Voraussetzungen<br />

der Förderung nach dieser<br />

Rahmenvere<strong>in</strong>barung erfüllt.<br />

Fragen zu Qualitätsprozessen<br />

Räume<br />

1) Hat der <strong>ambulanten</strong> Hospizdienst eigene Räume? Stehen die Räume nur dem<br />

Hospizdienst zur Verfügung?<br />

2) Wie können die vorhandenen Räume so gestaltet werden, dass e<strong>in</strong>e<br />

förderliche Gesprächsatmosphäre geschaffen und Vertraulichkeit<br />

gewährleistet wird?<br />

3) Welche Vorschriften zur Arbeitsplatzgestaltung wurden bereits umgesetzt<br />

(z. B. Brandschutz, Beleuchtung, Gestaltung e<strong>in</strong>es Computerarbeitsplatzes)?<br />

Wo muss noch nachgebessert werden?<br />

4) S<strong>in</strong>d die Räumlichkeiten von außen als zum Hospizdienst gehörend<br />

erkennbar?<br />

S<br />

P<br />

S<br />

S<br />

25


5) S<strong>in</strong>d die Räume verschließbar?<br />

S<br />

6) Wie wird der Datenschutz sichergestellt, wenn der Raum auch anders genutzt<br />

wird?<br />

P<br />

Netzwerk / Kooperationen<br />

7) Welche Kooperationspartner s<strong>in</strong>d relevant für den Hospizdienst?<br />

Wie und von wem wird dies festgelegt (Koord<strong>in</strong>ationskräfte, Vorstand etc.)?<br />

S<br />

P<br />

8) Gibt es (schriftliche) Kooperationsvere<strong>in</strong>barungen? Wenn, ja mit welchen<br />

E<strong>in</strong>richtungen oder Personen? In welchem Rhythmus werden die<br />

Kooperationsvere<strong>in</strong>barungen aktualisiert bzw. angepasst?<br />

S<br />

P<br />

E<br />

9) Wie ist die Vernetzung u.a. mit anderen <strong>Hospizdiensten</strong>, Pflegediensten,<br />

Pflegeheimen, Krankenhäusern, SAPV-Teams und anderen Institutionen<br />

organisiert?<br />

10) Wie wird die Vernetzung mit kommunalen Strukturen gewährleistet?<br />

Gibt es regelmäßige Vernetzungstreffen? Gibt es regelmäßige Sitzungen zur<br />

Weiterentwicklung der Zusammenarbeit?<br />

P<br />

S<br />

P<br />

E<br />

26


Qualitätsmanagement <strong>in</strong> <strong>ambulanten</strong> <strong>Hospizdiensten</strong><br />

11) Wenn die Zusammenarbeit mehrerer Hospizdienste vorliegt: Wie werden geme<strong>in</strong>same<br />

Identifikation, geme<strong>in</strong>samer Informationsstand, gleiche Grundlagen<br />

und Regeln für die praktische Arbeit gewährleistet?<br />

12) Besteht e<strong>in</strong>e Mitgliedschaft <strong>in</strong> übergeordneten Verbänden (Lan<strong>des</strong>- und<br />

Bun<strong>des</strong>verbänden)?<br />

P<br />

S<br />

Qualitätsrichtl<strong>in</strong>ien (QR)<br />

13) Hat der AHD schriftliche Qualitätsrichtl<strong>in</strong>ien (QR)?<br />

S<br />

14) Welche anerkannten Standards liegen den QR zugrunde?<br />

S<br />

15) Welche Gruppen bzw. Personen s<strong>in</strong>d an der Entwicklung der QR beteiligt?<br />

S<br />

16) Welche Ebene im AHD (Trägerverantwortliche, Koord<strong>in</strong>ation, …) legt die<br />

Verb<strong>in</strong>dlichkeit der QR fest?<br />

17) Wer hat E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die QR?<br />

S<br />

S<br />

18) Wie (<strong>in</strong>terne und/oder externe Audits) und <strong>in</strong> welchen Zeiträumen wird die<br />

Arbeit anhand der QR überprüft?<br />

P<br />

E<br />

19) Wie wird mit Abweichungen von den QR umgegangen? P<br />

27


Datenschutz und Dokumentation<br />

20) Welche Regelungen gibt es für den Zugriff auf personenbezogene Daten?<br />

S<br />

21) Welche Maßnahmen werden ergriffen, damit die Daten vor fremdem Zugriff<br />

geschützt s<strong>in</strong>d?<br />

22) Wo bef<strong>in</strong>det sich die Dokumentationsmappe der Begleitung?<br />

S<br />

S<br />

23) Gibt es Regelungen für den Zugang zu dieser Dokumentationsmappe?<br />

S<br />

24) Wann / wie werden die Ehrenamtlichen mit der Dokumentation vertraut<br />

gemacht?<br />

25) Welche Regelungen gibt es zum Austausch begleitungsrelevanter<br />

Informationen mit anderen Diensten (z. B. SAPV-Teams)?<br />

P<br />

P<br />

26) Wie wird die E<strong>in</strong>haltung der Datenschutzrichtl<strong>in</strong>ien überprüft? P<br />

27) Wie wird die E<strong>in</strong>haltung der Aufbewahrungsfristen überprüft? P<br />

28) Wie wird die E<strong>in</strong>haltung der Fristen zur Datenvernichtung überprüft? P<br />

28


Qualitätsmanagement <strong>in</strong> <strong>ambulanten</strong> <strong>Hospizdiensten</strong><br />

Interne und externe Kommunikation<br />

29) Gibt es e<strong>in</strong> Organigramm <strong>des</strong> <strong>ambulanten</strong> Hospizdienstes?<br />

S<br />

30) Hat der Dienst e<strong>in</strong> Leitbild? Für wen ist es wo e<strong>in</strong>sehbar?<br />

S<br />

31) Gibt es für hauptberufliche (Koord<strong>in</strong>ationskräfte, Verwaltungsmitarbeiter*<strong>in</strong>nen)<br />

und ehrenamtlich Mitarbeitende e<strong>in</strong> „Vere<strong>in</strong>s-ABC“ als Übersicht zu<br />

allen wesentlichen Handlungen und Abläufen?<br />

32) Gibt es jährliche Berichte, die für die Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden<br />

können?<br />

33) Gibt es Fortbildungsangebote für den ehrenamtlich tätigen Vorstand?<br />

Wenn ja, welche?<br />

34) Wie wird sichergestellt, dass ehrenamtlich tätige Vorstände an die benötigten<br />

Fortbildungen kommen bzw. den Bedarf anmelden können?<br />

35) Wie werden im Hospizdienst Leitl<strong>in</strong>ien für Begleitungen entwickelt (vom<br />

Vorstand, von den Koord<strong>in</strong>ationskräften, von den Ehrenamtlichen, <strong>in</strong><br />

geme<strong>in</strong>samen Arbeitsgruppen)?<br />

36) Wie sehen die Kommunikationsstrukturen und die Vernetzung im Dienst zwischen<br />

Trägerverantwortlichen, Koord<strong>in</strong>ationskräften und Ehrenamtlichen aus?<br />

S<br />

S<br />

S<br />

P<br />

P<br />

P<br />

29


37) Wie wird im <strong>ambulanten</strong> Hospizdienst mit Beschwerden umgegangen (<strong>in</strong>tern:<br />

z. B. Ehrenamtliche über Koord<strong>in</strong>ationskraft oder extern: z. B. Angehörige über<br />

Ehrenamtliche)? Wer ist zuständig? Gibt es e<strong>in</strong> für alle transparentes Verfahren<br />

im Umgang mit Beschwerden?<br />

38) Wie ist der Umgang mit Veränderungen bei der Anzahl bzw. der Art der<br />

Begleitungen? (Wodurch und wie werden Steigerung oder Stagnation bei den<br />

Anfragen, z. B. auch von e<strong>in</strong>zelnen Institutionen, ausgewertet, wie wird darauf<br />

reagiert?)<br />

39) Wie wird der Sachverstand der Ehrenamtlichen für die Entwicklung von Abläufen<br />

und Qualität genutzt und wie werden die Ehrenamtlichen <strong>in</strong> die Prozessarbeit<br />

e<strong>in</strong>bezogen? (Gibt es z. B. Arbeitsgruppen aus Ehrenamtlichen?)<br />

40) Gibt es e<strong>in</strong>e Beratung durch externe Stellen für den Hospizdienst (z. B. <strong>in</strong><br />

Form von kollegialer Hilfe bzw. kollegialer Beratung durch benachbarte AHDs?<br />

Wird der Lan<strong>des</strong>verband dafür <strong>in</strong> Anspruch genommen? Werden externe<br />

Fachleute aus anderen Institutionen oder Verbänden zu Rate gezogen)?<br />

P<br />

P<br />

P<br />

P<br />

30<br />

Die Arbeitsblätter zum Download: bit.ly/DHPV_Arbeitsblätter_QM_AHD


Qualitätsmanagement <strong>in</strong> <strong>ambulanten</strong> <strong>Hospizdiensten</strong><br />

<br />

Ausblick: Weitere Themen zur<br />

Qualitätsentwicklung<br />

Wir verstehen <strong>Qualitätsmanagements</strong>ysteme<br />

<strong>in</strong> <strong>ambulanten</strong> <strong>Hospizdiensten</strong> als dynamische<br />

Prozesse. Genauso verstehen wir auch<br />

die Entwicklung dieser <strong>Arbeitshilfe</strong>. Wir haben<br />

2016 bis 2017 als Arbeitsgruppe an der ersten<br />

<strong>Arbeitshilfe</strong> zu diesem Thema mitgearbeitet<br />

und haben diese von 2022 bis 2023<br />

überarbeitet (mit zum Teil neuen Arbeitsgruppenmitgliedern,<br />

um sie den aktuellen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

anzupassen. Wir hoffen, dass diese<br />

<strong>Arbeitshilfe</strong> breite Anwendung f<strong>in</strong>det und <strong>in</strong><br />

der Zukunft fortentwickelt wird. Dazu möchten<br />

wir e<strong>in</strong>ige Fragen aufwerfen bzw. e<strong>in</strong>ige<br />

Themen vorschlagen:<br />

Es könnte sich die Frage stellen, mit welchen<br />

Instrumenten die Koord<strong>in</strong>ationsaufgaben<br />

und die E<strong>in</strong>sätze der Ehrenamtlichen<br />

<strong>in</strong>haltlich und organisatorisch<br />

reflektiert werden sollen (Kontrolle der Ziele)<br />

und welche Mechanismen sicherstellen,<br />

dass „alle gehört“ werden (Mitgestaltung).<br />

Es könnte generell danach gefragt werden,<br />

wie Dimensionen wie Zufriedenheit<br />

erfasst oder bewertet werden können.<br />

Es könnte danach gefragt werden, wie die<br />

Haupt- und Ehrenamtlichen sicherstellen,<br />

dass sie selbst nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e schleichende<br />

Überforderung kommen (Selbstpflege/<br />

Selbstwirksamkeit).<br />

Es könnte noch genauer nach den Zielen<br />

der Arbeit der Koord<strong>in</strong>ationskräfte und <strong>des</strong><br />

E<strong>in</strong>satzes der Ehrenamtlichen gefragt werden<br />

(Handlungsorientierung).<br />

Die methodische Reflektion zur Erfassung<br />

von Qualitätsdimensionen, <strong>in</strong>sbesondere<br />

der Ergebnisqualität (z. B. Kranzspenden,<br />

Dankeskarten, Abfragen) müsste überdacht<br />

und ggf. erweitert werden.<br />

Es könnte nach den Methoden zur Erfassung<br />

von Problemen gefragt werden (Problemidentifikation).<br />

Es könnte nach den Reflexionsmethoden<br />

für die Zufriedenheit von An- und Zugehörigen<br />

gefragt werden.<br />

31


Autor<strong>in</strong>nen und Autoren<br />

E<strong>in</strong> besonderer Dank gilt den Mitgliedern der Arbeitsgruppe, die mit ihrem Sachverstand<br />

und ihrer hospizlichen Haltung die erste Fassung der <strong>Arbeitshilfe</strong> mit dem Titel „<strong>Arbeitshilfe</strong><br />

zu Qualitätsprozessen <strong>in</strong> <strong>ambulanten</strong> Hospiz- und Palliativdiensten“ (erschienen 2017)<br />

überarbeitet haben:<br />

Ilka Jope<br />

Thür<strong>in</strong>ger Hospiz- und Palliativverband,<br />

Erfurt (Thür<strong>in</strong>gen)<br />

Ulrich Kreutzberg<br />

Hospiz- und Palliativverband Niedersachsen<br />

(Niedersachsen)<br />

Reg<strong>in</strong>a Löhr<br />

Ökumenischer Hospizdienst Wipperfürth/<br />

Kürten (Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen)<br />

Renate Lohmann<br />

Stiftung Hospizdienst Oldenburg (Niedersachsen)<br />

Andrea Morgenstern<br />

DRK Ambulanter Hospizdienst<br />

Mecklenburger Seenplatte Neustrelitz<br />

(Mecklenburg-Vorpommern)<br />

Christ<strong>in</strong>e Pfeffer<br />

Hospiz Stuttgart (Baden-Württemberg)<br />

Melanie Ratz<br />

Hospiz Mannheim (Baden-Württemberg<br />

Beate Tomczak van Doorn<br />

Malteser Hauptstelle<br />

(Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen)<br />

32


Qualitätsmanagement <strong>in</strong> <strong>ambulanten</strong> <strong>Hospizdiensten</strong><br />

<br />

Abkürzungen<br />

AHD<br />

BRV<br />

DHPV<br />

QR<br />

ambulanter Hospizdienst<br />

Bun<strong>des</strong>rahmenvere<strong>in</strong>barung<br />

Deutscher Hospiz- und PalliativVerband<br />

Qualitätsrichtl<strong>in</strong>ien<br />

33


Glossar<br />

AHD – hiermit s<strong>in</strong>d ambulante Hospizdienste,<br />

ebenso wie ambulante Hospiz- und Palliativ(beratungs)dienste<br />

(oder ähnlich benannte<br />

langjährige Dienste) geme<strong>in</strong>t<br />

Dienste – hiermit s<strong>in</strong>d im Rahmen dieser<br />

Handreichung ambulante Hospizdienste geme<strong>in</strong>t<br />

Gruppenabenden – hiermit s<strong>in</strong>d die Treffen<br />

der ehrenamtlichen Sterbebegleitenden geme<strong>in</strong>t<br />

Koord<strong>in</strong>ationskräfte – <strong>in</strong> dieser Handreichung<br />

gleichzusetzen mit dem Wort Fachkräfte<br />

<strong>in</strong> der BRV<br />

Supervision – hiermit ist e<strong>in</strong>e Form der Praxisreflektion<br />

der Ehrenamtlichen geme<strong>in</strong>t, <strong>in</strong><br />

der Regel durch externe Supervisionskräfte<br />

angeleitet<br />

Prozessevaluation – me<strong>in</strong>t die Überprüfung,<br />

ob mit den Strukturen und Prozessen der<br />

Arbeit auch die Ziele erreicht werden, die geplant<br />

und gewollt s<strong>in</strong>d<br />

QR – Qualitätsrichtl<strong>in</strong>ien s<strong>in</strong>d vom Hospizdienst<br />

verfasste Richtl<strong>in</strong>ien zu den Qualitätsprozessen<br />

<strong>in</strong> der Arbeit. Da es ke<strong>in</strong>e von<br />

außen kommenden Festlegungen dazu gibt,<br />

s<strong>in</strong>d die Hospizdienste frei <strong>in</strong> der Wahl von<br />

Standards und Prozessen.<br />

Praxisbegleitung – hiermit ist e<strong>in</strong>e Form der<br />

Praxisreflektion der Ehrenamtlichen geme<strong>in</strong>t,<br />

<strong>in</strong> der Regel durch die Koord<strong>in</strong>ationskräfte angeleitet<br />

34


Qualitätsmanagement <strong>in</strong> <strong>ambulanten</strong> <strong>Hospizdiensten</strong><br />

<br />

L<strong>in</strong>ks<br />

BRV AHD für Erwachsene / BRV AHD für K<strong>in</strong>der/Jugendliche<br />

www.gkv-spitzenverband.de/krankenversicherung/hospiz_und_palliativversorgung/<br />

f_amb_hospize/foerderung_amb_hospizdienste.jsp<br />

DHPV<br />

www.dhpv.de<br />

Gütesiegel Stationäre Hospize<br />

www.hospiz-nds.de/themen/guetesiegel-stationaeres-hospiz/<strong>in</strong>formationen/<br />

Qu<strong>in</strong>K<br />

www.dhpv.de/themen_k<strong>in</strong>der-jugend-hospizarbeit.html<br />

Qualitätsmodell nach Donabedian<br />

https://de.wikipedia.org/wiki/Qualit%C3%A4tsmodell_nach_Donabedian<br />

35


Deutscher Hospiz- und<br />

PalliativVerband e. V.<br />

Aachener Straße 5<br />

10713 Berl<strong>in</strong><br />

Tel. 030 82 00 758-0<br />

Fax 030 82 00 758-13<br />

<strong>in</strong>fo@dhpv.de<br />

www.dhpv.de<br />

Download aller<br />

Arbeits blätter zur Broschüre:

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