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Kultur- und Stadtatlas 2023/24

Eine Visitenkarte für die Goldstadt und darüber hinaus. Das Magazin will Orientierung bieten, informieren und Lust auf das machen, was die Stadt und Teile der Region zu bieten haben. Auf über 100 Seiten stellt das Werk das kulturelle Angebot in und um die Goldstadt vor.

Eine Visitenkarte für die Goldstadt und darüber hinaus. Das Magazin will Orientierung bieten, informieren und Lust auf das machen, was die Stadt und Teile der Region zu bieten haben. Auf über 100 Seiten stellt das Werk das kulturelle Angebot in und um die Goldstadt vor.

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NACHGEFRAGT<br />

<strong>Kultur</strong>amtsleiterin Angelika Drescher 1969<br />

in Schramberg geboren, lebt <strong>und</strong> arbeitet<br />

seit 1988 mit ihrer fünfköpfigen Familie<br />

in ihrer Wahlheimat Pforzheim.<br />

Bevor sie die Leitung des <strong>Kultur</strong>amtes übernommen<br />

hat, war die Diplom-Verwaltungswirtin<br />

(FH) im Eutinger Rathaus in leitendender<br />

Funktion <strong>und</strong> im Baudezernat unter<br />

Baubürgermeister Siegbert Frank tätig.<br />

Stellv. Amtsleiterin Claudia Baumbusch<br />

1960 in Pforzheim geboren, kehrte nach<br />

dem Studium der Kunstgeschichte in ihre<br />

Heimatstadt zurück <strong>und</strong> arbeitete als Kunst<strong>und</strong><br />

<strong>Kultur</strong>vermittlerin. Von 2013 an in<br />

Diensten der Stadt baute sie den Bereich der<br />

<strong>Kultur</strong>ellen Bildung auf, die sie in ihrer<br />

heutigen Funktion strategisch weiterentwickelt.<br />

Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die<br />

strategische Ausrichtung des <strong>Kultur</strong>amts in<br />

Zeiten des Wandels.<br />

INTERVIEW MIT ANGELIKA DRESCHER UND CLAUDIA BAUMBUSCH<br />

RAUM <strong>24</strong>3: MÖGLICHKEITSRÄUME IM MUSEUM<br />

Frau Drescher, was sind aus Ihrer Sicht die<br />

Herausforderungen unserer Zeit?<br />

Klimawandel, Digitalisierung, Diversität<br />

<strong>und</strong> Geschlechtergerechtigkeit sind die<br />

aktuellen Themen, die uns sicherlich alle<br />

vordringlich beschäftigen.<br />

Mit welchen, neuen Projekten reagieren Sie<br />

auf die aktuellen Entwicklungen?<br />

Mit dem Pilotprojekt “Raum <strong>24</strong>3“ möchten<br />

wir das Stadtmuseum zu einem Museumscampus<br />

für eine heterogene Stadtgesellschaft<br />

– immerhin entstammen<br />

60 % der Menschen in Pforzheim einer<br />

Familie mit Zuwanderungsgeschichte –<br />

entwickeln, inspiriert vom Konzept des<br />

„Dritten Orts“.<br />

Das malerisch gelegene Areal soll sich<br />

zum kulturellen Kristallisationspunkt des<br />

Quartiers <strong>und</strong> Stadtteils mit Fokus auf<br />

Kinder <strong>und</strong> junge Menschen entwickeln.<br />

Wie muss man sich das genau vorstellen?<br />

Der künftige Museumscampus hält für<br />

unterschiedlichste Anlässe mobile <strong>und</strong><br />

variabel eingerichtete Erfahrungsräume<br />

bereit, sowohl drinnen wie draußen. Eine<br />

Coworking Area ermöglicht begleitetes,<br />

gemeinsames oder selbständiges Lernen,<br />

etwa in Prüfungsphasen. Im Creator-<br />

Space mit seinem medienpädagogischdiversitätsorientiertem<br />

Konzept erleben<br />

die meist jugendlichen Besuchenden<br />

das kreative Potenzial von Medienbildung<br />

im Tandem mit analoger Sinnesbildung.<br />

Parallel zur anforderungsfreien<br />

Nutzung des Museumscampus werden<br />

zielgruppenorientierte, partizipative <strong>und</strong><br />

produktiv-kreative Mitmach-Angebote<br />

© <strong>Kultur</strong>amt, Melike Helimergin © <strong>Kultur</strong>amt, Melike Helimergin<br />

zu den Museumsinhalten entwickelt,<br />

basierend auf den innovativen Formaten<br />

der <strong>Kultur</strong>ellen Bildung.<br />

Im Kräutergarten mit den umgebenden<br />

Fachwerkbauten ist Bildung für nachhaltige<br />

Entwicklung ein relevantes Thema.<br />

Die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern<br />

im Quartier gibt Einblick in<br />

andere Welten <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong>en.<br />

Frau Baumbusch, Sie leiten das Projekt - was<br />

bewirkt diese Arbeit vor Ort konkret?<br />

Alle Angebote, analoge wie digitale,<br />

fördern Selbstwirksamkeitserfahrung,<br />

Persönlichkeitsbildung, Gemeinschaftserleben<br />

<strong>und</strong> Zukunftskompetenzen,<br />

insbesondere für junge Menschen. Der<br />

Museumscampus wird zum Aufenthalts-,<br />

Begegnungs- Wohlfühl- <strong>und</strong> Bildungsort<br />

mit vielen Lern- <strong>und</strong> Erlebnisimpulsen.<br />

Nachhaltige Entwicklungsprozesse haben<br />

ökologische, wirtschaftliche sowie soziale<br />

Komponenten. Der Museumscampus<br />

versetzt die Besuchenden in die Lage, im<br />

Sinne einer nachhaltigen Entwicklung<br />

handeln zu können. Durch die Schaffung<br />

eines Möglichkeitsraums wie „Raum <strong>24</strong>3“<br />

werden junge Menschen dazu angeregt,<br />

über Fragen einer nachhaltigen Entwicklung<br />

nachzudenken. Sie finden eigene<br />

Antworten <strong>und</strong> entwickeln Gestaltungskompetenzen<br />

für die Teilhabe an einer<br />

diversen <strong>und</strong> vieldeutigen Welt.<br />

Welche Rolle spielen Partizipation <strong>und</strong><br />

Teilhabe in künftigen <strong>und</strong> nachhaltigen<br />

Museum?<br />

Museen sind Orte, an denen kulturelle<br />

<strong>und</strong> damit auch soziale Teilhabe erlebbar<br />

wird. <strong>Kultur</strong>elle Teilhabe ist ein vielschichtiger<br />

Begriff. Sein Verständnis reicht<br />

vom passiven <strong>Kultur</strong>konsum bis hin zu<br />

aktiver Mitwirkung <strong>und</strong> Mitgestaltung des<br />

Museums. Damit werden wie in Raum<br />

<strong>24</strong>3 neue Publika <strong>und</strong> Zielgruppen angesprochen.<br />

Die Besuchenden werden zu Nutzenden,<br />

die sich aktiv in die Gestaltung des Museums<br />

einbringen. In „Raum <strong>24</strong>3“ werden<br />

vor allem die im Museum unterrepräsentierten<br />

jungen Zielgruppen der Bürgerschaft<br />

angesprochen.<br />

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