Kultur- und Stadtatlas 2023/24

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© Winfried Reinhardt © Picturdom © A.K.T; © BFriese WO JUNGE KULTURSCHAFFENDE FINDEN, WAS SIE SUCHEN PFORZHEIM – DAS P STEHT FÜR POTENZIAL Großes Potenzial – das erkennen viele Kreativschaffende in Pforzheim. Mit unbespielten Räumen und Flächen bietet es einen idealen Nährboden für Kunst und Kultur. Kreative begreifen das als Chance, diese in vielen Bereichen so gegensätzliche Stadt zu gestalten. Sie suchen sich gezielt diese Räume und entwickeln sie nicht selten zu etablierten Anlaufpunkten für ein breites Publikum. Dabei bietet Pforzheim den nötigen Freiraum zur Entfaltung innovativer Konzepte abseits des Arrivierten. Ihre Schaffenskraft schöpft die junge Pforz heimer Kreativszene häufig direkt aus dem was sie umgibt. Sie formuliert Antworten auf gesellschaftliche Fragen und Entwicklungen, mal künstlerisch abstrakt, mal ganz lebensnah. Nahe liegt dabei in Pforzheim mit seiner internationalen Gesellschaft die Nutzung des sozialen Moments, das der Kultur innewohnt. Als verbindendes Element dieser heterogenen Stadtgesellschaft entstehen so immer wieder neue Formate, Projekte und Initiativen. Oder sogar Genossenschaften. Wie im Falle des Alten Schlachthofs. Mit dem Ziel, das brachliegende Gelände an der Kleiststraße im Osten der Stadt sozial, ökologisch und kooperativ zu entwickeln, zeigt die Genossenschaft Gewerbekultur Pforzheim eG, wie Wohnen und Gewerbe, Kunst und Kultur zusammengeführt werden kann. Und so dem sich abzeichnenden sozialen und ökonomischen Wandel Rechnung trägt. Mit diesem Vorhaben stößt sie auf großes Interesse weit über die Stadtgrenzen hinaus. Auch der Alfons-Kern-Turm – kurz: A.K.T. – hat sich im Quartier an der Enz zu einer echten Keimzelle partizipativer Designund Kunstprojekte mit Magnetwirkung entwickelt. In unmittelbarer Nachbarschaft des EMMA-Kreativzentrums ist dort in den vergangenen Jahren ein Ort für gesellschaftliche Diskurse und ein von der Hochschule Pforzheim bespieltes inter disziplinäres Zukunftslabor entstanden, das die Bevölkerung regelmäßig mit Ausstellungen und Veranstaltungen zur Mitgestaltung an diesen Prozessen einlädt. Die Idee der Teilhabe ist elementar in Pforzheims junger Kreativszene. Kultur findet nicht mehr nur in Museen, Theatern und Galerien statt. Kultur kommt zu den Menschen – niedrigschwellig, wie etwa bei den Mobilen Ateliers, bei denen Künstlerinnen und Künstlern im Schaffensprozess über die Schulter geschaut werden kann. Sie begegnet ihnen an Fassaden in der Westlichen, der Dietlinger Straße oder der Karlstraße, wo die haushohen Werke der Urban Art-Künstler KEF!, Guido van Helten und 1010 rund um die Uhr zugänglich sind. Kultur erwartet Bürgerinnen und Bürger, aber auch Gäste an Orten auf Zeit wie den Ateliers an der Östlichen 7-11 oder im "LAF – Leerstand als Freiraum", das Kreativen eine Ausstellungsfläche bietet und mit Abendevents regelmäßig das junge Publikum anzieht. Sie baut Brücken zwischen Jung und Alt, Tradition und Zukunft. Sie arbeitet mit den Menschen für die Menschen, unterhält, hinterfragt, inspiriert sie. Sie schafft Verbindung, Identität und Zukunft. Ein Vorhaben, das auch die "ORNAMENTA 2024" fördert und verfolgt: Sie will die Potenziale Pforzheims und der Region in den Mittelpunkt rücken und die langfristige Entwicklung, Vernetzung und Förderung von Kulturschaffenden, Wirtschaft und Gesellschaft vorantreiben. Pforzheim und seine Kunst-, Kultur- und Kreativszene (er)schafft immer wieder Neues – und gemeinsam schaffen sie täglich mehr. Bürgermeisterin Sibylle Schüssler 11
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