Monokel 66.pmd - Monokel - Das Magazin für ein aktives Leben
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Manfred Fiedler<br />
Nr. 66 · 11. Jahrgang - August/September 2006<br />
- Zum Mitnehmen -
2<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
der 8. Deutsche Seniorentag fand in diesem Jahr<br />
in Köln statt. Er stand unter dem Motto „Alter als<br />
Chance“ in <strong>ein</strong>er Gesellschaft des langen <strong>Leben</strong>s.<br />
Die Organisation lag wieder in Händen der<br />
BAGSO, der Bundesgem<strong>ein</strong>schaft der Senioren-<br />
Organisationen - der Lobby der Älteren. Rund<br />
20.000 Besucher waren nach Köln gekommen,<br />
und auch das Interesse der Medien war nie vorher<br />
so groß. Was hat die Menschen angelockt? Sie wollten wissen, ob sie<br />
ihre Chancen im Alter richtig nutzen oder ob sie noch mehr aus ihrem<br />
<strong>Leben</strong> machen können. Immer wieder ist von den Lasten und Einschränkungen<br />
des Alters, von den kaum lösbaren Problemen in unserer<br />
rasch alternden Gesellschaft zu hören. Hier nun konnte man innerhalb<br />
der großen Gruppe der Senioren unter positiven Aspekten diskutieren,<br />
was Ältere wert sind, was sie <strong>ein</strong>bringen und leisten können in<br />
allen Bereichen unserer Gesellschaft. Anregungen und Möglichkeiten<br />
gab es reichlich.<br />
<strong>Das</strong>s über das Alter und die älteren Menschen in <strong>ein</strong>em neuen Ton<br />
geredet wird, machte Bundespräsident Köhler in s<strong>ein</strong>er Rede deutlich.<br />
Die Folgewirkungen des demografischen Wandels wurden auch<br />
im Grußwort von Seniorenministerin Ursula von der Leyen angesprochen,<br />
wie auch der notwendige Umbau des Sozialstaates und die daraus<br />
folgenden Einschränkungen. Die Probleme sind lösbar, wenn die Älteren<br />
ihr Wissen, ihr Können, ihre <strong>Leben</strong>serfahrung und ihre Menschlichkeit<br />
<strong>ein</strong>bringen, und wenn da<strong>für</strong> der notwendige Freiraum geschaffen<br />
wird.<br />
Wie wollen ältere Menschen nun die gewonnene Zeit nutzen, die früher<br />
durch Beruf und Familie ausgefüllt war? Je nach Alter und persönlichen<br />
Erwartungen möchten sie ganz unterschiedliche Zielsetzungen<br />
verwirklichen wie:<br />
- ihr Alter bewusst und selbstbestimmt gestalten,<br />
- neue Facetten des <strong>Leben</strong>s kennen lernen und die eigene Kreativität<br />
entdecken,<br />
- auf Jüngere zugehen und gem<strong>ein</strong>sam etwas unternehmen<br />
- ihr Wissen und ihre Erfahrungen weitergeben,<br />
- sich <strong>für</strong> andere <strong>ein</strong>setzen und ihnen helfen,<br />
- Verantwortung übernehmen,<br />
- Kontakte zu ausländischen Senioren aufbauen und nachhaltig pflegen.<br />
Liebe Leserinnen und Leser, Sie werden sich sicher schon entschieden<br />
haben, wie Sie Ihre gewonnene Zeit sinnvoll nutzen! Können Sie<br />
sich mit den Zielsetzungen der Seniorentag-Besucher identifizieren?<br />
Einen schönen Sommer wünscht Ihnen Ihre<br />
»Der Comfortschuh-<br />
Berater«<br />
Verwöhnen Sie Ihre Füße<br />
mit bequemen Schuhen<br />
zum Wandern in den Herbst<br />
Inhalt Seite<br />
Editorial, Inhalt, Impressum ...... 2<br />
Aus der Region .......................... 3<br />
Nachdenkliches ......................... 4<br />
„Wir lagen auf der Wiese und baumelten<br />
mit der Seele...“<br />
Sehenswertes ............................ 5<br />
Olderdissen: Zu Gast bei Paul und Erna<br />
Ansichten .................................. 6<br />
„Der innere Schw<strong>ein</strong>ehund“<br />
Ausflugsziele ............................. 8<br />
Wanderparadies Südsenne<br />
Wissenswertes ......................... 10<br />
Der „Knochenkrimi“ - Widukind-Museum<br />
Enger, 40 Jahre Gymnastikgruppe<br />
Brodhagen<br />
Unterhaltung ........................... 11<br />
Geburtstagsfeier im Fernsehgarten<br />
Literatur .................................. 12<br />
Feuilleton ................................ 13<br />
Gegensätzliche Kunst, Ein junger<br />
Künstler im Kommen, Malerei hilft<br />
Flora & Fauna .................... 16/17<br />
Kultur ...................................... 18<br />
Zeitungsnotiz <strong>für</strong> <strong>Monokel</strong>, <strong>ein</strong> Leserbrief<br />
aus der Ukraine<br />
Aus Nah und Fern ................... 20<br />
Gesundes <strong>Leben</strong> ...................... 21<br />
Naturheilkunde: Magen- und Darmprobleme<br />
(Teil 2)<br />
Erlebtes ................................... 22<br />
Erna Meckerliese<br />
Anno Dazumal ........................ 24<br />
Wissenswertes ......................... 25<br />
Ratgeber .................................. 26<br />
Sonnenbrand, Pestizide in grünem Tee<br />
Reisen ..................................... 27<br />
Mittsommernacht in Finnland - wo<br />
sonst?<br />
Bunte Seite .............................. 28<br />
Dies und <strong>Das</strong> ........................... 30<br />
Treffpunkt/Bücherecke ........... 31<br />
Veranstaltungen ...................... 32<br />
Kralemann<br />
Ihr Schuh-Fachgeschäft<br />
Jöllenbecker Straße 163<br />
33613 Bielefeld · Tel. (05 21) 89 20 46<br />
Parkplätze im Hof<br />
Sie werden modisch informiert<br />
und fachlich beraten.<br />
Editorial<br />
Impressum<br />
Chefredaktion:<br />
Marianne Zander (V.i.S.d.P.)<br />
H<strong>ein</strong>rich-Kraak-Str. 33<br />
33617 Bielefeld<br />
Telefon: 0521/15 09 48<br />
Telefax: 0521/15 03 54<br />
Herausgeber:<br />
Werk | 2 Werbeagentur<br />
Markus Galla<br />
Telefon: 0521-201 88-12<br />
Redaktion:<br />
Erika Bunzemeier, Manfred Fiedler,<br />
Loretta Garthoff, Almut<br />
Kroll, Paula Lennartz, Ingeborg<br />
Ludwig (als Mitglieder der stud.<br />
Arbeitsgem<strong>ein</strong>schaft des Weiterbildungsprogramms<br />
„Studieren<br />
ab 50“ an der Universität Bielefeld)<br />
und Jörg Meyer<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />
Karin Benn, Folker Dewald, Stephanie<br />
Elsner, H<strong>ein</strong>z Faust, Ulrike<br />
Ksol, Ortwin Kuhn, Renate<br />
Rüter, Werner Schlüpmann, Gabriele<br />
und Bernd Stegemann, Lilo<br />
Turek, Lea Ullrich, Hildegard<br />
Vogel, Anneliese Vormbrock,<br />
Christel Wiemers<br />
Layout & Anzeigen:<br />
Werk | 2 Werbeagentur<br />
Salzufler Str. 145<br />
33719 Bielefeld<br />
Telefon: 0521-201 88-12<br />
E-Mail: <strong>Monokel</strong>@Werkzwei.info<br />
www.<strong>Monokel</strong>.eu<br />
Druck:<br />
Oppermann · Gutenbergstr. 1<br />
31552 Rodenberg<br />
Alle Rechte vorbehalten. Ein<br />
Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher<br />
Genehmigung gestattet.<br />
Namentlich gekennzeichnete<br />
Beiträge geben die M<strong>ein</strong>ung der<br />
Autoren wieder - nicht aber unbedingt<br />
die des Herausgebers.<br />
Service-Leistungen erfolgen<br />
ohne Gewähr. Für unverlangt <strong>ein</strong>gesandte<br />
Manuskripte oder Fotos<br />
wird nicht gehaftet.<br />
<strong>Monokel</strong> ersch<strong>ein</strong>t zweimonatlich<br />
und ist kostenlos im Großraum<br />
Bielefeld und im Kreis Gütersloh<br />
an ca. 400 Verteilerstellen<br />
(Einzelhandel, Verbrauchermärkte,<br />
Banken, Apotheken,<br />
Krankenkassen, Arztpraxen, Behörden,<br />
städtische Einrichtungen,<br />
Universität Bielefeld, Stadtsportbund,<br />
diverse lokale Sport- und<br />
Freizeitver<strong>ein</strong>e, Kirchengem<strong>ein</strong>den,<br />
Caritas, Diakonie, die AWO,<br />
DPWV, DGB, Seniorenclubs,<br />
Begegnungsstätten sowie karitative<br />
Einrichtungen) erhältlich.<br />
Darüber hinaus liegt <strong>Monokel</strong><br />
<strong>ein</strong>er Teilauflage des Lesezirkels<br />
"Medien-Palette" bei.
Aus der Region<br />
Einer von mehreren Schwerpunkten der<br />
Arbeit im Seniorenrat liegt naturgemäß<br />
beim Arbeitskreis „Wohnen im Alter und<br />
Pflege<strong>ein</strong>richtungen“. Besondere Einzelthemen<br />
sind hier:<br />
· Altersgerechte Anpassung der eigenen<br />
Wohnung<br />
· Altenwohnungen<br />
· Wohnen und <strong>Leben</strong> in Seniorenzentren<br />
· Neue Wohnformen<br />
· Mieterschutz<br />
· Infrastruktur<br />
· Wohnumfeldgestaltung<br />
· Erstellen von Informationsschriften<br />
Seniorenrat<br />
der Stadt Bielefeld<br />
- Aktionen<br />
- Informationen<br />
- Berichte<br />
Aus den Aufgaben der Arbeitskreise<br />
des Seniorenrates<br />
Mit viel Engagement und Aktivitäten werden<br />
die Bedürfnisse älterer Menschen an<br />
das Wohnen in Bielefeld ermittelt. Es werden<br />
Einrichtungen verschiedener Wohnformen<br />
wie „Wohnen mit Service“, „Jung und<br />
Alt“, „Wahlfamilie“ oder die „Beguinenhöfe“<br />
besucht. In Diskussionen mit Wohnungsbaugesellschaften<br />
(BGW, Freie<br />
Scholle) werden Interessen ausgetauscht.<br />
Informationsbesuche in Einrichtungen der<br />
Tages-, Kurzzeit- und vollstationären Pflege<br />
und der Erfahrungsaustausch mit der<br />
Pflege- und Wohnberatung der Stadt vervollständigen<br />
die Beratungsmöglichkeiten<br />
des Seniorenrates.<br />
So ist es möglich, dass der Arbeitskreis auch<br />
Informationsschriften als Hilfe <strong>für</strong> spezielle<br />
<strong>Leben</strong>ssituationen herausgeben kann.<br />
Meere und Küsten<br />
Wanderndes Museum, Universität Kiel<br />
Ausstellung im Naturkunde-Museum Bielefeld<br />
11. Juni - 22. Oktober 2006<br />
Ausgehend von der Vorstellung der Erde als<br />
flache Scheibe in der Antike und später im<br />
Mittelalter nach den ersten Weltumsegelungen<br />
als Kugel, haben wir heute die Zeit-<br />
Raum-Vorstellung unseres Wasserplaneten<br />
Erde im kosmischen Planetensystem. Gezeigt<br />
wird der Aufbau der Erde,<br />
insbesondere ihrer dünnen Kruste, die ständigen<br />
Umwandlungen und Veränderungen<br />
im Auf- und Abbau, die als große Kreisprozesse<br />
der Natur bereits im Laufe von<br />
Jahrmillionen abgelaufen sind.<br />
Als Kontrast zu den riesigen Weiten und<br />
Tiefen der Ozeane unsere Erde werden auch<br />
die kl<strong>ein</strong>en und flachen Nebenmeere Nordsee<br />
und Ostssee vorgestellt. Zu sehen sind<br />
in natürlicher Größe Vögel, Muscheln,<br />
3<br />
Dort wird auf die Mindestanforderungen an<br />
z.B.„Wohnen mit Service“, Essen auf Rädern<br />
<strong>für</strong> ältere Menschen, Umzug ins Pflegeheim,<br />
betreute Pauschalreisen oder Wohnungsanpassung<br />
hingewiesen.<br />
Einige Mitglieder des Arbeitskreises arbeiten<br />
außerdem noch in der Pflegekonferenz<br />
der Stadt Bielefeld, im Förderver<strong>ein</strong> „<strong>Leben</strong>sgerechtes<br />
Wohnen OWL“ und bei der<br />
Erarbeitung des Masterplanes „Wohnen in<br />
Bielefeld“ mit.<br />
<strong>Das</strong> Portrait: Dr.-Ing. Peter von Becker,<br />
Leiter des Arbeitskreises<br />
des Seniorenrates.<br />
„Wohnen im Alter und<br />
Pflege<strong>ein</strong>richtungen“.<br />
- 1931 in Rawicz/Polen<br />
geboren<br />
-Verheiratet, zwei Kinder,<br />
fünf Enkelkinder<br />
-parteilos<br />
-1993 Baudirektor im Bundesverkehrsministerium<br />
in Bonn, danach beratender Ingenieur<br />
im Straßenwesen<br />
-1996 von Neuwied (RLP) nach Bielefeld<br />
in den „Kapellenbrink“(Einrichtung des<br />
betreuten Wohnens) gezogen<br />
-seit 2000 gewähltes Mitglied des Seniorenrates,<br />
Wiederwahl 2005.<br />
Christel Wiemers<br />
Schnecken, Wattwürmer und andere im Boden<br />
lebende Tiere des Wattenmeeres.<br />
Besonders be<strong>ein</strong>druckend sind <strong>ein</strong> aufklappbares<br />
Modell <strong>ein</strong>er 20fach vergrößerten<br />
Herzmuschel mit transparenter Darstellung<br />
ihrer inneren Organe sowie <strong>ein</strong><br />
500fach vergrößertes Modell <strong>ein</strong>es Sandwürfels<br />
mit kl<strong>ein</strong>en, an das <strong>Leben</strong> im Sandlückensystem<br />
angepassten Tieren.<br />
Angebot <strong>für</strong> Seniorinnen uns Senioren:<br />
Der besondere Freitag,<br />
Führung durch die Sonderausstellung bei<br />
<strong>ein</strong>er Tasse Kaffee:<br />
25. August und 29. September,<br />
15.00 - 16.30 Uhr (1,50 Euro)<br />
Naturkunde-Museum Bielefeld<br />
Kreuzstr. 20 - Spiegelshof<br />
Mi - So 10 - 17 Uhr, Tel. 0521/51 67 34
4 Nachdenkliches<br />
„Wir lagen auf der Wiese und<br />
baumelten mit der Seele“<br />
AUF DEN SPUREN VON<br />
KURT TUCHOLSKY IN SCHWEDEN<br />
Schloss Gripsholm auf <strong>ein</strong>er Landzunge<br />
des Mälarsees in Mariefred, Schweden<br />
Mariefred heißt der malerische Ort 60<br />
Kilometer vor Stockholm am<br />
Mälarsee gelegen. Auf <strong>ein</strong>er Landzunge<br />
jenseits des kl<strong>ein</strong>en Yachthafens steht<br />
Schloss Gripsholm. Kurt Tucholsky lässt<br />
dort s<strong>ein</strong>e fröhliche Liebesgeschichte gleichen<br />
Titels spielen.<br />
<strong>Das</strong> Bild von der baumelnden Seele blieb<br />
in m<strong>ein</strong>em Kopf haften. Jahrzehnte nach<br />
dieser Lektüre konnte ich nun diesen wunderschönen<br />
Platz selbst erleben und war<br />
restlos begeistert, konnte nachvollziehen,<br />
was Kurt Tucholsky damit gem<strong>ein</strong>t hat.<br />
Im Sommer 1929 hat er dort selbst unbeschwerte<br />
Tag voller Verliebtheit erlebt.<br />
Allerdings hat er nicht in dem Schloss<br />
wohnen können, das entstammt s<strong>ein</strong>er<br />
Phantasie, das Schloss ist seit Urzeiten<br />
Museum.<br />
S<strong>ein</strong>e beiden Liebesgeschichten „Rh<strong>ein</strong>sberg“<br />
und „Schloss Gripsholm“ tragen autobiographische<br />
Züge. Sie sind voller Poesie<br />
und Wortwitz, dass man am liebsten<br />
ewig weiterlesen möchte. Tucholsky war<br />
zweimal verheiratet, hat sich aber wohl<br />
trotzdem immer wieder in andere Frauen<br />
verliebt, bis s<strong>ein</strong>e erste Frau ihn verließ.<br />
Es gibt von Tucholsky nur zwei so unbeschwerte<br />
und fröhliche Erzählungen. Andere<br />
Schriften, darunter Gedichte, Liedertexte,<br />
Essays und Couplets, sind ernst, zum<br />
Teil voller Ironie, dennoch brillant im Aus-<br />
druck und äußerst zielsicher. Sie geißeln die<br />
Zustände in Deutschland während der Weimarer<br />
Republik und beschwören die Gefahr<br />
<strong>ein</strong>er Machtübernahme durch Adolf Hitler.<br />
Oft ist er gezwungen, unter Pseudonymen<br />
zu schreiben, so unterschrieb er als Peter<br />
Panter , Theobald Tiger, Ignaz Wrobel oder<br />
Caspar Hauser s<strong>ein</strong>e Artikel. Besonders <strong>für</strong><br />
die Berliner Zeitschrift „Die Weltbühne“ hat<br />
er unter verschiedenen Namen geschrieben,<br />
sie sogar <strong>ein</strong>e Zeit lang geleitet.<br />
S<strong>ein</strong> <strong>Leben</strong>slauf ist geprägt von politischem<br />
Engagement. In satirischen Zeitschriften hat<br />
er den Militarismus bekämpft und - selbst<br />
promovierter Jurist - die Zustände in der<br />
deutschen Rechtsprechung schonungslos<br />
angeprangert.<br />
Schon in den Anfängen der nationalsozialistischen<br />
Bewegung erkannte Tucholsky<br />
<strong>Das</strong> <strong>ein</strong>fache Grab des großen Dichters<br />
auf dem Friedhof in Mariefred.<br />
die Gefahr, dass nach deren Machtübernahme<br />
Deutschland in <strong>ein</strong>en schrecklichen<br />
Krieg und schließlich in den totalen Untergang<br />
stürzen würde.<br />
S<strong>ein</strong>e Schriften werden von den Nazis als<br />
„undeutsch“ <strong>ein</strong>geordnet und verbrannt, er<br />
selbst wird ausgebürgert. Staatenlos bekommt<br />
er in Frankreich <strong>ein</strong>en Pass, der<br />
allerdings befristet ist. Auch in Schweden<br />
bekommt Tucholsky nur <strong>ein</strong>e befristete<br />
Aufenthaltsgenehmigung, <strong>ein</strong>en Einbürgerungsantrag<br />
hat er erwogen aber wohl nie<br />
gestellt.<br />
Rastlos und heimatlos reist er in Europa<br />
herum, gesundheitlich angeschlagen kauft<br />
er schließlich in Schweden in der Nähe von<br />
Göteborg <strong>ein</strong> Haus. Dort lebt er bis zu s<strong>ein</strong>em<br />
Tod am 21. Dezember 1935. Bis heute<br />
ist ungeklärt, ob Kurt Tucholsky Selbstmord<br />
beging oder ob er Opfer <strong>ein</strong>es Medikamentenunfalls<br />
wurde, es gibt<br />
allerdings <strong>ein</strong>en Abschiedsbrief an s<strong>ein</strong>e<br />
erste Frau.<br />
Freunde sorgen da<strong>für</strong>, dass der Schriftsteller<br />
auf dem kl<strong>ein</strong>en Friedhof von Mariefred<br />
s<strong>ein</strong>e letzte Ruhe findet. Auf <strong>ein</strong>em <strong>ein</strong>fachen<br />
Grabst<strong>ein</strong>, der erst nach dem 2. Weltkrieg<br />
auf s<strong>ein</strong> Grab gelegt wurde, steht <strong>ein</strong><br />
Zitat aus Goethes Faust II: „Alles Vergängliche<br />
ist nur <strong>ein</strong> Gleichnis“.<br />
Text: Manfred Fiedler - Fotos: Erika Fiedler
Sehenswertes<br />
Zu Gast bei Paul und Erna<br />
Bielefelder Zoo empfängt Tierfreunde rund um die Uhr ohne Eintritt<br />
Bei den kl<strong>ein</strong>en Bielefeldern heißt er „Ollerdissen“.<br />
Er gehört <strong>für</strong> sie zu ihrer Stadt<br />
wie die Sparrenburg und der Oetker-Pudding.<br />
Der Heimat-Tierpark Olderdissen am<br />
Rande der Bielefelder Innenstadt steht seit<br />
75 Jahren <strong>für</strong> hautnahe Begegnungen mit<br />
Tieren und ihren <strong>Leben</strong>sgewohnheiten.<br />
2004 wurde der Bielefelder Zoo von der<br />
Umweltschutzorganisation Greenpeace zu<br />
den besten s<strong>ein</strong>er Art gewählt. Der Eintritt<br />
ist frei und der Tierpark ist an 365 Tagen<br />
im Jahr rund um die Uhr geöffnet.<br />
464 Tiere in 43 Gehegen und Volieren standen<br />
bei der Inventur 2005 auf der Futterliste.<br />
Bei den 34 Säugetier- und 69 Vogelarten<br />
handelt es sich überwiegend um Wildtiere<br />
aus Mitteleuropa, aber auch um heimische<br />
Haus- und Nutztierrassen. „Alle<br />
sind sie in Zoos zur Welt gekommen und<br />
betrachten ihr Gehege als ihr Zuhause“,<br />
erklärt Tierparkleiter Volker Brekenkamp.<br />
Tiere im natürlichen <strong>Leben</strong>sraum<br />
<strong>Das</strong> Treiben von Paul und Erna, dem seltenen<br />
Vielfraß-Pärchen, können Besucher von<br />
<strong>ein</strong>er höher gelegenen Plattform beobachten.<br />
K<strong>ein</strong> Draht und k<strong>ein</strong>e Verglasung trüben<br />
den Blick in das 1.200 Quadratmeter<br />
große Areal. Im Ostteil des Parks haben<br />
Gräben die Zäune des Wildschw<strong>ein</strong>geheges<br />
ersetzt. „Diesen freien Blick auf die<br />
Tiere streben wir <strong>für</strong> alle Gehege an. Natürlich<br />
achten wir dabei auf die Sicherheit,<br />
Jedes Gehege zeigt den natürlichen <strong>Leben</strong>sraum<br />
der Tiere.“ Zum Zuhause der Vielfraße<br />
gehören deshalb auch <strong>ein</strong>e Teichanlage<br />
und <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>es Felsmassiv.<br />
Die Marder klettern in Olderdissen im Gebälk<br />
<strong>ein</strong>er alten Scheune herum. Alte land-<br />
Foto: L. Garthoff<br />
wirtschaftliche Gerätschaften und sogar <strong>ein</strong><br />
ausgedienter Traktor sollen Lust wecken,<br />
nicht nur die flinken Bewohner, sondern<br />
auch das Gehege genau zu studieren. „Den<br />
Traktor hat uns <strong>ein</strong> Landmaschinenbetrieb<br />
aus Brockhagen geschenkt. Die Menschen<br />
dieser Region verbindet viel mit ihrem Tierpark<br />
und ihre Spendenbereitschaft ist ungebrochen.<br />
Es ist gute Tradition, dass zu<br />
Firmenjubiläen oder runden Geburtstagen<br />
<strong>für</strong> Olderdissen gesammelt wird“, berichtet<br />
Volker Brekenkamp. Neben den Anlagen<br />
<strong>für</strong> Luchse, Rotwild, Wildschw<strong>ein</strong>e<br />
oder Wölfe konnte so auch das 7.500 Quadratmeter<br />
große neue Zuhause von Braunbärin<br />
Alma und ihrem Sohn Max durch<br />
Unterstützung der Sparkasse Bielefeld realisiert<br />
werden, Wasserfall und Finanzierung<br />
der Tierpflegerin inklusive. Übrigens: Nicht<br />
alle Bewohner halten sich an den ihnen<br />
zugedachten Wohnraum: Stolz herumspazierende,<br />
handzahme Pfauen und hier und<br />
da <strong>ein</strong> Murmeltier am Wegesrand machen<br />
den ganz besonderen Charme des Parks aus.<br />
Fünfzehn Hektar Erholung<br />
Jährlich kommen rund 500.000 Besucherinnen<br />
und Besucher, um die Bielefelder<br />
Einrichtung <strong>für</strong> Jung und Alt zu erleben.<br />
Wenn Volker Brekenkamp morgens um<br />
halb sieben quer durch das fünfzehn Hektar<br />
große Areal zur Arbeit geht, begegnen<br />
dem 53-jährigen bereits die ersten Jogger<br />
und Spaziergänger. „Olderdissen hat mehrere<br />
Ein- und Ausgänge und geht fließend<br />
über in die schöne Landschaft des Teutoburger<br />
Waldes. Die Menschen kommen<br />
nicht nur um Tiere zu bestaunen, sondern<br />
nutzen unseren Tierpark auch als Ort der<br />
Erholung. <strong>Das</strong>s er nicht auf dem Reißbrett<br />
entstanden ist, ist <strong>ein</strong> großer Vorteil.“<br />
Im Jahr 1929 hatte<br />
Stadtoberförster Wilhelm<br />
Hornberg <strong>ein</strong><br />
verwaistes Rehkitz<br />
gefunden, das zu<br />
Hause von s<strong>ein</strong>er<br />
Ehefrau mit der Flasche<br />
aufgezogen<br />
wurde. „Lisa“ gewöhnte<br />
sich an Menschen<br />
und brauchte<br />
<strong>ein</strong>en dauerhaften<br />
Schutzraum. Die<br />
Idee war geboren:<br />
1930 beschloss der<br />
5<br />
Rat der Stadt Bielefeld,<br />
auf dem Gelände<br />
des jahrhundertealten<br />
Meierhofes den Heimat-Tierpark Olderdissen<br />
entstehen zu lassen. <strong>Das</strong> ursprüngliche<br />
Ziel hat sich über die Jahrzehnte als tragfähig<br />
erwiesen: großen und vor allem kl<strong>ein</strong>en<br />
Besuchern durch praktische Anschauung<br />
heimische Natur erlebbar zu machen.<br />
Für ältere Menschen, die aus gesundheitlichen<br />
Gründen nicht mehr auf eigene Faust<br />
durch die Wiesen und Wälder Olderdissens<br />
spazieren können, bietet die Zoo-Schule<br />
<strong>ein</strong>en virtuellen Rundgang mit interessanten<br />
Begleitinformationen an. Eine Tierpräparate-Ausstellung<br />
umfasst 650 Exponate<br />
heimischer Tierarten. Auch hier gilt Anfassen<br />
und Begreifen erlaubt.<br />
Besondere Erfolge kann der Bielefelder<br />
Tierpark bei der Aufzucht seltener und vom<br />
Aussterben bedrohter Arten wie Wisent,<br />
Wolf, Luchs, Wildkatze oder Kolkrabe aufweisen.<br />
Seit 1977 wurden 98 Uhus nachgezogen<br />
und der „Aktion zur Wieder<strong>ein</strong>bürgerung<br />
des Uhus“ übergeben. In der<br />
Greifvogelaufnahmestation werden seit<br />
1984 verletzt aufgefundene Greifvögel gepflegt<br />
und wieder in die Freiheit entlassen.<br />
Der Umweltbetrieb der Stadt Bielefeld ist<br />
Träger des Heimat-Tierparks, der als soziale<br />
und kulturelle Einrichtung allen Menschen<br />
offen stehen soll. „Ideen <strong>für</strong> den Ausbau<br />
sind immer da, aber die Wege bis zu<br />
ihrer Realisierung sind häufig sehr lang“,<br />
beschreibt Volker Brekenkamp die finanziellen<br />
Möglichkeiten. Behutsam hat er das<br />
Bielefelder Kl<strong>ein</strong>od ausgebaut und modernisiert.<br />
Seit kurzem werden im Tierpräparate-Shop<br />
Merchandising-Artikel wie das<br />
Olderdisser Frühstücksgeschirr verkauft.<br />
Obwohl der Tierparkleiter damit <strong>ein</strong>em neuen<br />
Trend folgt, hält er an s<strong>ein</strong>en Ansprüchen<br />
fest. Olderdissen soll rund um die Uhr<br />
<strong>ein</strong> Lernort bleiben und ausschließlich die<br />
heimische Tierwelt abbilden: „Einen Kakadu<br />
wird es in Olderdissen nie geben. Und<br />
das ist auch gut so.“<br />
Informationen<br />
Heimat-Tierpark Olderdissen<br />
Volker Brekenkamp, Tierparkleiter<br />
Dornberger Straße 149 a<br />
33619 Bielefeld<br />
Telefon 0521-51 29 56
6 Ansichten<br />
Wieder <strong>ein</strong>mal steht unseren sechsjährigen<br />
„Männl<strong>ein</strong> und Weibl<strong>ein</strong>“ das Tor zu <strong>ein</strong>em<br />
neuen <strong>Leben</strong>sabschnitt offen, und ganz sicher<br />
sind längst nicht alle davon restlos<br />
begeistert. Immerhin ist damit doch der<br />
Abschied von <strong>ein</strong>er meist recht unbeschwerten<br />
Kindheit verbunden, in welcher<br />
gerade mal der Kindergarten den ersten<br />
Anflug von Disziplin und Pflichten vermittelte.<br />
Eine fröhliche Leichtigkeit bestimmte<br />
wohl bislang ihr <strong>Leben</strong>, vorausgesetzt,<br />
ihre Eltern besaßen die Fähigkeit, sie in dieser<br />
Zeit mit genau jener Menge Liebe zu<br />
begleiten, die erforderlich ist, damit sie als<br />
Erwachsene selbst lieben können. Nun also<br />
begegnen sie von <strong>ein</strong>em Tag auf den anderen<br />
Mitschülern, deren Verhalten vielleicht<br />
– drücken wir es <strong>ein</strong>mal vorsichtig aus –<br />
der Gewöhnung bedarf und von Schwächeren<br />
zunächst als Bedrohung empfunden<br />
werden kann. Da treffen jetzt die verschiedenen<br />
Charaktere auf<strong>ein</strong>ander, die sich je<br />
nach Temperament und Erziehung abwartend<br />
oder schon <strong>ein</strong> bisschen aggressiv aufführen,<br />
denn auch in diesem Alter hat der<br />
Kampf um die besten Plätze längst begonnen.<br />
Die <strong>ein</strong>en wollen gleich Hahn im Korb<br />
s<strong>ein</strong> (manche sind es schon von Natur aus),<br />
andere suchen sich verm<strong>ein</strong>tlich stärkere<br />
sozusagen als „Bodyguards“ aus, und<br />
schließlich gibt es noch die Mitläufer, die<br />
froh sind, wenn sie in Ruhe gelassen werden.<br />
Es ist also, genau betrachtet, schon <strong>ein</strong><br />
kl<strong>ein</strong>es Abbild dessen, was unter Erwachsenen<br />
mehr oder weniger an der Tagesordnung<br />
ist, <strong>ein</strong> Spiel, das letztlich von der<br />
Natur vorgegeben ist. Solange es friedlich<br />
bleibt, dient es der individuellen Entwick-<br />
lung, und es liegt an den Pädagogen (den<br />
„Kinderführern“), wie sie mit der Rasselbande<br />
fertig werden. Immerhin ist der Status<br />
Quo nicht mit den Verhältnissen zu vergleichen,<br />
als die Großeltern in den harten<br />
Bankreihen ihre ersten Lese- und Schreibversuche<br />
starteten. Sie kamen alle aus den<br />
gleichen Wohngegenden, kannten sich oft<br />
genug vor dem „Treff mit der Schultüte“,<br />
und selbst die fremden Flüchtlingskinder<br />
nach dem Krieg waren relativ schnell integriert,<br />
sprachen, abgesehen von dem oft als<br />
lustig empfundenen Dialekt, die gleiche<br />
Sprache und lösten etwaige Probleme unter<strong>ein</strong>ander,<br />
wobei fast immer die natürliche<br />
Hackordnung zum Tragen kam.<br />
Heute liegen die Dinge bekanntlich anders,<br />
da in manchen Klassengem<strong>ein</strong>schaften <strong>ein</strong><br />
unverhältnismäßig hoher Ausländeranteil<br />
besteht, <strong>ein</strong> Problem, das wahrsch<strong>ein</strong>lich in<br />
dem Augenblick k<strong>ein</strong>es mehr wäre, wenn<br />
Der innere Schw<strong>ein</strong>ehund!<br />
Manchmal an ganz trüben Tagen<br />
sitzt man stumm vor dem TV<br />
guckt nach diversen Wetterlagen<br />
und hin und wieder Tagesschau.<br />
Ist an all dem Weltgeschehen<br />
nur am Rande interessiert,<br />
besser wär’s spazier’n zu gehen,<br />
weil’s den Kreislauf stimuliert.<br />
Ach, der Mensch ist leider träge,<br />
neigt eher zur Bequemlichkeit,<br />
wenn’s nur am guten Willen läge,<br />
wär’ man bisweilen schon bereit.<br />
Doch es gilt zu überwinden<br />
den körpereignen Schw<strong>ein</strong>ehund<br />
und der rät - aus guten Gründen -<br />
spazieren gehen wär’ ungesund.<br />
Lilo Turek<br />
die Eltern ihren Sprösslingen über alle kulturellen<br />
und religiösen Unterschiede hinweg<br />
beim Brückenbauen helfen würden.<br />
Kinder nehmen sich nämlich viel schneller<br />
und leichter an die Hand als Erwachsene,<br />
und es sind schließlich weder die Kulturen<br />
noch die Religionen, die trennen, sondern<br />
nur jene Kräfte, die sie missbrauchen. Natürlich<br />
gibt es k<strong>ein</strong>e Patentrezepte <strong>für</strong> unser<br />
aller Zusammenleben, aber man kann<br />
nicht früh genug damit beginnen, bei der<br />
Erziehung von jungen Menschen die Weichen<br />
<strong>für</strong> <strong>ein</strong> friedliches Mit<strong>ein</strong>ander zu stellen,<br />
damit sie alle <strong>ein</strong>e lebenswerte Zukunft<br />
haben. Wie könnte man das besser ausdrücken<br />
als mit den Worten Heraklits, der vor<br />
zwei Jahrtausenden sagte: „Lehren heißt<br />
nicht, <strong>ein</strong> leeres Gefäß zu füllen, sondern<br />
<strong>ein</strong>e Fackel anzuzünden.“<br />
Die Welt ist zusammengerückt, ihre Entfernungen<br />
- bildlich gesprochen mit Katzensprüngen<br />
zu überwinden. Unsere Schulanfänger<br />
sind auf dem Sprung, alles zu lernen,<br />
was moderne Technik an Kommunikationsmöglichkeiten<br />
bietet, und das Internet<br />
wird ihnen schon bald <strong>ein</strong> Helfer s<strong>ein</strong>,<br />
der alles in den Schatten stellt, was ihren<br />
Eltern im allgem<strong>ein</strong>en und den Großeltern<br />
im besonderen zur Verfügung stand. Wenn<br />
wir sie jetzt zu ihrem ersten „Dienstantritt“<br />
begleiten, haben sie die I-Männchen von<br />
gestern längst hinter sich gelassen und sind<br />
schon selbstbewusster als alle Schülergenerationen<br />
vor ihnen. Ob sie was daraus<br />
machen und sich Ziele setzen, hängt indes<br />
auch davon ab, wie die Erwachsenen sie<br />
dabei begleiten, wieviel Liebe und Harmonie,<br />
aber auch Vorbild und Anleitung ihnen<br />
zuteil wird.<br />
Es ist <strong>ein</strong>e neue Welt, die sie nun betreten.<br />
Wünschen wir ihnen, dass sie dazu beitragen<br />
können, sie zu <strong>ein</strong>er friedlichen, barmherzigen<br />
und glücklichen Welt zu gestalten.<br />
Ortwin Kuhn
Service<br />
Ordelheide´s Kürbisparade<br />
01. September - 31. Oktober 2006<br />
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„Karneval der Kalebassen“<br />
Große Kürbisparade in St<strong>ein</strong>hagen<br />
Vom 01. September bis 31. Oktober findet auf Ordelheides Hof wieder die große Kürbisparade mit der originellen<br />
Kreativ-Ausstellung „Karneval der Kalebassen“ statt, zu der Renate und Wilken Ordelheide herzlich<br />
<strong>ein</strong>laden.<br />
Unter den Eichen vor dem historischen Hof wird wie alljährlich <strong>ein</strong> Angebot von über hundert Sorten an<br />
Speise- und Zierkürbissen präsentiert. Beim „Karneval der Kalebassen“ werden fantastische Träume aus der<br />
Kürbiswelt in Szene gesetzt!<br />
Renate und Wilken Ordelheide, Kürbishof, Sandforther Str. 96, 33803 St<strong>ein</strong>hagen/Brockhagen<br />
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8 Ausflugsziele<br />
Wanderparadies Südsenne<br />
Im Sommer, wenn sich die Natur von ihrer schönsten und vielfältigsten<br />
Seite zeigt, sollte man in der Freizeit auch <strong>ein</strong>mal <strong>ein</strong>e schöne Wanderung<br />
oder Fahrradtour machen. Hierzu bieten sich in unserer näheren<br />
Umgebung Wanderziele der unterschiedlichsten Art und Länge an.<br />
Wie wäre es z.B. mit folgender Wanderung?<br />
Jeder hat sicher schon <strong>ein</strong>mal vom „Wappenweg“<br />
gehört. Dieser zieht sich rund um<br />
Bielefeld in <strong>ein</strong>er Gesamtlänge von 78 km.<br />
Auf <strong>ein</strong>em reizvollen Teilstück des Wappenweges<br />
kann man bequem die flache<br />
Landschaft der Südsenne durchwandern.<br />
Die Wanderung geht in Eckardtsheim los<br />
und führt bis in die Siedlung Windflöte.<br />
Start ist an der Eckardtskirche. Dort sind<br />
Parkplätze vorhanden. Die Wanderstrecke<br />
beträgt 6,5 km, d.h. man muss mit <strong>ein</strong>er<br />
Gehzeit von ca. 1 Stunde und 45 Minuten<br />
rechnen. Man kann allerdings auch mit der<br />
Erlenbruchwälder am Finteich<br />
Buslinie 135 dorthin gelangen, und zwar<br />
bis Haltestelle Sennestadthaus, dann Umstieg<br />
in die Buslinie 37 bis Haltestelle Pontus.<br />
Von der Bushaltestelle Pontus geht man <strong>ein</strong>ige<br />
Schritte bis zur Eckardtskirche, dann<br />
links über den Bullerbach. Bald trennen Sie<br />
sich jedoch vom Wanderweg „S“ und kommen<br />
in der Nähe der ehemaligen Kolonisten-Siedlung<br />
Wilhelmsdorf auf den Wappenweg,<br />
der mit dem Bielefelder Drei-Sparren-Wappen<br />
gekennzeichnet ist.<br />
In dieser Siedlung, <strong>ein</strong>em Teil der von<br />
Bodelschwingh’schen Anstalten Bethel,<br />
erhielten <strong>ein</strong>st Obdachlose Unterkunft und<br />
somit das Angebot, zu <strong>ein</strong>em selbstbestimmten<br />
<strong>Leben</strong> zurückzufinden.<br />
Auf <strong>ein</strong>er Strecke von ca. 3 km Länge<br />
durchqueren Sie <strong>ein</strong>en von schmalen Bächen<br />
und kl<strong>ein</strong>en Tümpeln durchzogenen<br />
typischen Teil der Senne.<br />
Dieses Gebiet bezeichnet<br />
man auch als Feuchtsenne.<br />
Wie kommt es hier zur Ansammlung<br />
von Feuchtigkeit<br />
in der sonst so bekannten<br />
“trockenen“ Senne?<br />
Einfach deshalb, weil dicht<br />
unter der Oberfläche anstehendewasserundurchlässige<br />
Schichten aus Geschiebemergel<br />
oder Lehm vorhanden<br />
sind.<br />
Nach Überquerung der<br />
Autobahn gelangt man in das Naturschutzgebiet<br />
„Erlenbruchwälder am Finteich.“<br />
Dieses Gebiet wird vom Hasselbach durchflossen.<br />
Es handelt sich hier um <strong>ein</strong> Areal,<br />
auf dem man seltene Pflanzenarten vorfindet,<br />
und das in s<strong>ein</strong>er Art <strong>für</strong> Bielefeld und<br />
s<strong>ein</strong>e Umgebung <strong>ein</strong>malig ist. Dadurch,<br />
dass man entwässerte Bereiche in die Wiedervernässung<br />
umgewandelt hat, wird dieses<br />
Gebiet schrittweise weiter aufgewertet<br />
und vergrößert. Man sollte jedoch die besondere<br />
Atmosphäre dieses Naturschutzgebietes<br />
vom Wege aus genießen. Kurz<br />
danach erreicht man den Bauernhof Bethlehem<br />
mit <strong>ein</strong>er riesigen, sehenswerten und<br />
denkmalgeschützten Eiche.<br />
Wenn man die Buschkampstrasse überquert<br />
hat, kann man <strong>ein</strong>en kl<strong>ein</strong>en Abstecher von<br />
ca. 300 m zum Heideweiher „Kampeters<br />
Kolk“ machen.<br />
Heideweiher Kampeters Kolk<br />
Man biegt rechts ab und geht auf dem linken<br />
Seitenstreifen der Strasse bis zu <strong>ein</strong>er<br />
kl<strong>ein</strong>en Durchfahrt. Von dort aus können<br />
Sie <strong>ein</strong>ige Meter in das Gelände gehen und<br />
über das Gewässer schauen. Man sollte<br />
allerdings nicht in das Gebiet hin<strong>ein</strong>gehen,<br />
da dieser <strong>Leben</strong>sraum sich als sehr empfindlich<br />
darstellt. In den 90er Jahren wurde<br />
dieses Kl<strong>ein</strong>od grundlegend renaturiert. Die<br />
in der Vergangenheit angerichteten Schäden<br />
in Form von Bodenverfüllungen und<br />
Einleitungen in das Gewässer wurden beseitigt.<br />
Inzwischen hat sich dieser Kolk<br />
wieder zu <strong>ein</strong>em <strong>ein</strong>zigartigen <strong>Leben</strong>sraum<br />
<strong>für</strong> zahlreiche Libellenarten, die seltene<br />
Knoblauchkröte und viele andere Arten entwickelt.<br />
Außerdem ist er schön anzuschauen.<br />
Man gelangt nun auf dem Wappenweg auf<br />
<strong>ein</strong>er 1,6 km langen Asphaltstrecke in die<br />
Siedlung Windflöte. Hier endet unsere Wanderung.<br />
Sie finden hier an den Haltestellen Kornblumenweg<br />
oder Nelkenweg die Buslinie<br />
94, die zwischen Gütersloh ZOB und Bielefeld<br />
Brackwede verkehrt. In Brackwede<br />
an der Kirche hat man dann den Anschluss<br />
an die Stadtbahn-Linie 1 in Richtung Bielefeld.<br />
Erika Bunzemeier<br />
Aus der Broschüre „Auf<br />
ins Grüne“ (Neuauflage<br />
2006) haben wir den in<br />
Route 15 beschriebenen<br />
„Wappenweg“ ausgesucht,<br />
den unsere Redakteurin<br />
begeistert erwandert<br />
hat.<br />
Einen Bericht über die<br />
von moBiel herausgegebenen<br />
Wanderbroschüren lesen Sie auf<br />
Seite 30.<br />
Die Redaktion
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92<br />
Heilung und Gesundheit -<br />
in der heutigen Zeit <strong>ein</strong> Traum?<br />
Krankheit, <strong>ein</strong> Wort das in aller Munde ist. Muss das s<strong>ein</strong>? Dabei<br />
ist Gesundheit <strong>ein</strong> völlig natürlicher Zustand. In dreiwöchigem<br />
Abstand finden in Bielefeld und Gütersloh Informationsvorträge<br />
zum Thema „Heilung auf dem geistigen Weg durch die Lehre Bruno<br />
Grönings - medizinisch beweisbar“ statt. Bruno Gröning (1906-<br />
1959) war <strong>ein</strong> <strong>ein</strong>facher, schlichter Mann, der mit ebenso <strong>ein</strong>fachen<br />
wie schlichten Worten in der Lage war, die Gesetzmäßigkeiten<br />
der geistigen Heilung aufzuzeigen.<br />
Die Wahrheit s<strong>ein</strong>er Worte bestätigt sich damals wie heute. Im<br />
Bruno Gröning Freundeskreis geschehen weiterhin - wie zu Lebzeiten<br />
Bruno Grönings - Heilungen selbst von als unheilbar bezeichneten<br />
Leiden.<br />
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9
10<br />
Der „Knochenkrimi“<br />
Widukind-Museum Enger: Eröffnung am 20. August 2006<br />
Am 20. August öffnet das Widukind-Museum<br />
im westfälischen Enger wieder s<strong>ein</strong>e<br />
Türen. Die völlig neu entwickelte Ausstellung<br />
gewährt Einblicke in das frühe Mittelalter.<br />
Die Besucher bleiben nicht nur<br />
Betrachter, sondern können sich in die Rolle<br />
<strong>ein</strong>es Forschers versetzen – zum Beispiel<br />
in <strong>ein</strong>em modernen Labor. Dort helfen Mikroskope<br />
mit Kameras und Bildschirmen<br />
den Gästen bei der Lösung des „Widukind-<br />
Knochenkrimis“.<br />
Mehrere Jahrhunderte galten sie als heilige<br />
Überreste: die Geb<strong>ein</strong>e des Widukind. Im<br />
Mittelalter sprach man ihnen sogar <strong>ein</strong>e<br />
gewisse Heilwirkung zu. Erst in den 70er<br />
Jahren fand man heraus, dass es sich bei<br />
den verm<strong>ein</strong>dlichen Überresten um die<br />
Geb<strong>ein</strong>e <strong>ein</strong>er jungen Frau handelte. Die<br />
„richtigen“ Knochen sollen vielleicht in<br />
<strong>ein</strong>er benachbarten Grabstelle innerhalb der<br />
Stiftskirche Enger liegen.<br />
Widukinds <strong>Leben</strong> blieb nahezu verborgen.<br />
Es gibt nur spärliche zeitgenössische Quellen.<br />
Sie berichten von heftigen Kämpfen<br />
Frauenturnen gibt es in der BTG seit sage<br />
und schreibe 108 Jahren! Welcher andere<br />
Ver<strong>ein</strong> kann auf <strong>ein</strong>e solche Tradition zurückblicken?<br />
Noch in den 20er Jahren des<br />
vergangenen Jahrhunderts war es längst<br />
nicht selbstverständlich, dass Frauen im<br />
Ver<strong>ein</strong> und in der Öffentlichkeit turnten.<br />
M<strong>ein</strong>e Mutter, geboren 1902, hatte in dieser<br />
Zeit <strong>ein</strong>e erste M<strong>ein</strong>ungsverschiedenheit<br />
mit m<strong>ein</strong>em Vater, weil sie bei <strong>ein</strong>er<br />
großen Turnveranstaltung auf <strong>ein</strong>em erhöhten<br />
Podium vorturnen sollte – im Turnanzug.<br />
Vater war entschieden dagegen! Wie<br />
gut, dass sich die Zeiten geändert haben...<br />
Heutzutage ist es selbstverständlich, dass<br />
Frauen auch im Alter von 60, 70 oder älter<br />
in Ver<strong>ein</strong>en turnen. In der BTG ist die Älteste<br />
in der von Anneliese Lewald geleite-<br />
zwischen heidnischen Sachsen und christlichen<br />
Franken in den Jahren 772 bis 785.<br />
Damals soll Widukind Aufstände gegen die<br />
Franken organisiert haben; doch am Ende<br />
gab er auf und ließ sich taufen. <strong>Das</strong> neue<br />
Widukind-Museum widmet sich der Erinnerungskultur<br />
und liefert Hinweise zu der<br />
Frage: „Wie und warum wurde der sächsische<br />
Adelige zu <strong>ein</strong>er historischen Gestalt?“<br />
Jede Zeit macht sich ihr eigenes Bild: Während<br />
<strong>für</strong> die Franken der Sachse Widukind<br />
<strong>ein</strong> Anti-Held war, erschien er späteren<br />
Autoren als Vorbild. Sie beschrieben ihn als<br />
bedeutenden Krieger und wohltätigen<br />
Christen. Adelshäuser der frühen Neuzeit<br />
rühmten sich mit Widukind als ihren<br />
Stammvater. Schriftsteller, Künstler und<br />
Historiker des 19 Jahrhunderst beschrieben<br />
ihn gar als charismatischen Helden. Und die<br />
Nazis sahen in dem „Sachsenführer“ <strong>ein</strong><br />
Idol <strong>für</strong> Kampfesmut und Volksgem<strong>ein</strong>schaft.<br />
Nach <strong>ein</strong>er umfassenden Sanierung des<br />
denkmalgeschützten Museumsgebäudes<br />
will die Stadt Enger am Sonntag, 20. August,<br />
die Wiedereröffnung mit <strong>ein</strong>em Fest<br />
feiern. Von 11 bis 18 Uhr steht emsiges Treiben<br />
rund um die Stiftskirche auf dem Programm.<br />
Bei <strong>ein</strong>em historischen Sachsenlager<br />
zeigen Akteure mittelalterliches <strong>Leben</strong><br />
und Handwerkskünste. Außerdem errichten<br />
Engeraner Gastwirte <strong>ein</strong> „Schlemmerdorf“.<br />
Natürlich fehlt es nicht an Musik und<br />
Mitmach-Angeboten <strong>für</strong> Kinder.<br />
40 Jahre Gymnastikgruppe Brodhagen<br />
in der Bielefelder Turngem<strong>ein</strong>de<br />
ten Gymnastikgruppe 92 Jahre alt. 40 Jahre<br />
Gymnastikgruppe - das ist <strong>ein</strong> Grund<br />
zum Feiern!<br />
Die Gruppe ist fit und aktiv, und Anneliese<br />
Lewald hat mit ihren Turnerinnen im Laufe<br />
der Jahre vielseitige Übungsprogramme<br />
trainiert, die sie schon oft in der Öffentlichkeit<br />
gezeigt hat. So wird auch am 8. Okto-<br />
Wissenswertes<br />
Fotos: Harald Wurm<br />
Widukind-Museum<br />
Kirchplatz 10<br />
32130 Enger<br />
Telefon 05224-91 09 95<br />
E-Mail: info@widukind-museum-enger.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Dienstag - Samstag 15 - 18 Uhr<br />
Sonntag 11 - 18 Uhr<br />
ber, dem 40. Geburtstag der Gymnastikgruppe<br />
Brodhagen, <strong>ein</strong> abwechslungsreiches<br />
Programm aus ihrer langjährigen Arbeit<br />
gezeigt werden (Brodhagen Schule,<br />
14.00 Uhr). Anschließend ist <strong>ein</strong>e gemütliche<br />
Kaffeerunde geplant, und es wird <strong>ein</strong>e<br />
Bilderschau geben, die an manch schönes<br />
Erlebnis aus alter und neuer Zeit erinnert.<br />
Anneliese Lewald hat großen Anteil an den<br />
Erfolgen der Gymnastikgruppe Brodhagen.<br />
Auch sie persönlich hat Grund zum Feiern:<br />
Goldene Hochzeit mit Ehemann und BTG-<br />
Übungsleiter H<strong>ein</strong>z, 65 Jahre BTG-Mitglied,<br />
75. Geburtstag...<br />
<strong>Monokel</strong> wünscht viel Glück zu all diesen<br />
Anlässen und wünscht noch viele gesunde,<br />
erfolgreiche und aktive Jahre!<br />
M. Z.
Unterhaltung<br />
Geburtstagsfeier im Fernsehgarten - 20 Jahre<br />
und gefeiert wird im ZDF noch bis zum 03. September 2006<br />
Es war bis jetzt <strong>ein</strong> heißer Sommer. Überall<br />
in Deutschland gab es Sonnensch<strong>ein</strong>, und<br />
die Höchsttemperaturen kletterten über die<br />
30 Grad hinaus. So war es auch auf dem<br />
Lerchenberg, dem „Fernsehgartenfestplatz“,<br />
bei <strong>ein</strong>er langen Geburtstagsparty.<br />
Aus diesem besonderen Anlass soll nun <strong>ein</strong><br />
Bilderbogen aus <strong>ein</strong>igen Sendungen folgen.<br />
Logisch ist, wenn zu solch <strong>ein</strong>em Ereignis<br />
Gäste erwartet werden, dass „vorgekocht“<br />
wird.<br />
Andrea Kiewel, Kiwi genannt, lernt die<br />
f<strong>ein</strong>e Küche bei Armin Rossmeier<br />
„Ein bisschen Wahnsinn...“ sang Andrea<br />
Berg. Fast alle Zuschauer kennen sie, denn<br />
sie ist mit diesem Titel ganz oben in den<br />
Charts – und wenn ich als nicht eben hochmusikalische<br />
Seniorin dieses Lied mitsingen<br />
kann, muss schon was dran s<strong>ein</strong>!<br />
Seit 20 Jahren bin ich immer mal wieder<br />
auf dem Lerchenberg und blicke gern zurück.<br />
Während der Proben wird mir jedes<br />
Mal bewusst, dass alles, was am Sonntagmorgen<br />
so launig-leicht über den Bildschirm<br />
in unsere Wohnzimmer flimmert,<br />
mit viel Arbeit hinter den Bühnen auf dem<br />
Fernsehgartengelände verbunden ist. Die<br />
„Produktion“ mit den Redakteuren Christoph<br />
Hillenbrand und Dirk Heihoff leisten<br />
die klassische Vorarbeit.<br />
Andrea Berg<br />
Dem gut <strong>ein</strong>gespielten Team mit vielen<br />
Helferinnen im Büro und den starken Männern<br />
beim Bühnenumbau im Freien – ihnen<br />
allen zolle ich m<strong>ein</strong>e Hochachtung.<br />
Regieanweisung <strong>für</strong> den Künstler<br />
André Stade<br />
11<br />
In der Zwischenzeit erklärt RegisseurFrank<br />
Hof dem Sänger André Stade, wie er sich<br />
den Vortrag des Liedes „Weißt du, was ich<br />
an dir mag...“ vorstellt.<br />
Roger Cicero mit Band intoniert passend<br />
zum Wetter: „Zieh die Schuhe aus...“. Als<br />
der Text wiederholt wird, erkenne ich: Er<br />
beschwert sich darüber, dass dies s<strong>ein</strong>e Frau<br />
immer zu ihm sagt, wenn er nach Hause<br />
kommt! Neue Sänger mit neuen Liedern<br />
machen mir Spaß. Da lohnt sich das Hinhören,<br />
vor allem, wenn deutsch gesungen<br />
wird.<br />
Roger Cicero und Band<br />
So <strong>ein</strong>e Sendung geht viel zu schnell vorüber.<br />
Zum Schluss wurde die Geburtstagstorte<br />
angeschnitten. Der Programmdirektor<br />
Dr. Thomas Bellut und auch Kiwi brachten<br />
mir beide <strong>ein</strong> Stück - <strong>ein</strong>fach lecker!<br />
Andrea Kiewel und Loretta Garthoff, die<br />
„Patin“ des ZDF-Fernsehgartens<br />
Bei der kl<strong>ein</strong>en Nachfeier auf das gute Gelingen<br />
der Sendung war noch Zeit <strong>für</strong> <strong>ein</strong><br />
kl<strong>ein</strong>es Foto mit Kiwi, das ihr Ehemann<br />
schoss. Es gehört nun zu m<strong>ein</strong>en liebsten<br />
Erinnerungen an den 20. Geburtstag des<br />
ZDF-Fernsehgartens.<br />
Text und Fotos: Loretta Garthoff
12 Literatur<br />
Wie wehende Seidentüchl<strong>ein</strong><br />
Es sind solche Tage, die <strong>ein</strong>em irgendwie<br />
unangenehm in Erinnerung bleiben können.<br />
Ich hetze von Termin zu Termin, ohne<br />
wirklich das Gefühl zu haben, auch etwas<br />
zu schaffen. Da, plötzlich sehe ich in <strong>ein</strong>em<br />
Vorgarten, an dem ich schon tagelang<br />
vorbeigefahren bin, Gladiolen in voller<br />
Blüte. Ein ganzes Beet davon, in den herrlichsten<br />
Farben. Sie können gar nicht alle<br />
über Nacht erblüht s<strong>ein</strong>, trotzdem fallen sie<br />
mir heute das erste Mal auf. Ich halte an.<br />
Ich weiß, es sind Zwiebelpflanzen, gehören<br />
zur Gattung der Schwertliliengewächse.<br />
Der Fachmann nennt sie Siegwurz oder<br />
Gladiolus. Und die verschiedenen, farbenprächtigen<br />
Arten sind meistens, oder waren<br />
es, südafrikanischer Herkunft. Daran<br />
erinnere ich mich, wenn auch dunkel, aber<br />
<strong>für</strong> mich sind sie vor allem die Blumen,<br />
die ich mit m<strong>ein</strong>er Großmutter in Verbindung<br />
bringe, und die die Erinnerung an sie,<br />
wie <strong>ein</strong>e Lampe, auf Knopfdruck anknipsen<br />
können.<br />
Immer zu ihrem Geburtstag blühten Gladiolen<br />
in den Gärten, auch in unserem,<br />
wenn auch dort nicht so viele. Ich kann<br />
nicht sagen, dass sie mir als Kind<br />
besonders gefielen. Seit <strong>ein</strong>igen Jahren erst<br />
ersch<strong>ein</strong>en sie mir wunderschön. Ich besehe<br />
mir die Gladiolen von nahem. Ihre<br />
langen, etwas geriffelt aussehenden Stiele,<br />
die schmalen, spitz zulaufenden Blätter,<br />
die mich immer an Schilf erinnern. Die<br />
wunderschönen, tütenartigen Blüten, die<br />
von unten den Stängel hinauf erblühen,<br />
sich öffnen, mit sechs Blättern, in zwei<br />
<strong>Das</strong> Orakel der Calendula<br />
Kranz aus Blütenblättern<br />
Hat es mir angetan<br />
Ein Blättchen nach dem anderen<br />
Ich zupf es heraus<br />
Hat es mir angetan<br />
<strong>Das</strong> Körbchen zu entblättern<br />
Ich zupf es heraus<br />
Und stell m<strong>ein</strong>e Frage<br />
<strong>Das</strong> Körbchen zu entblättern<br />
Es ist m<strong>ein</strong> Begehr<br />
Und stell m<strong>ein</strong>e Frage<br />
Liebt er mich oder nicht<br />
Es ist m<strong>ein</strong> Begehr<br />
In Blättchen nach dem anderen<br />
Liebt er mich oder nicht<br />
Kranz aus Blütenblättern<br />
Karin Benn<br />
Dreiergruppen auf Lücke hinter<strong>ein</strong>ander<br />
aufgereiht, und sich leicht, manchmal wie<br />
wehende Seidentüchl<strong>ein</strong>, nach außen biegen.<br />
Und die aus der Mitte herausragenden,<br />
langen Blütenstempel und Staubgefäße in<br />
Braun und weiß. Blüten in herrlich leuchtenden<br />
Farben. Gelb, orange, rosa, rot – und<br />
in vermutlich allen anderen erdenklichen<br />
Farbzüchtungen, dunkelviolett oder zweifarbig<br />
geflammt, lila - gelb. Und sind die<br />
ersten unteren Blüten schon schlapp, verwelkt<br />
warten ganz oben am Stängel noch<br />
ungeöffnete grüne Knospen auf ihre Stunde<br />
der Entfaltung.<br />
Ich m<strong>ein</strong>e, früher wären sie nicht so schön<br />
gewesen.<br />
In jedem Jahr bekam Großmutter zu ihrem<br />
Geburtstag <strong>ein</strong>en Riesenstrauß davon. Da<br />
kamen ihre Freundinnen zu Besuch. Zuerst<br />
noch mit den Männern, auch Großvater<br />
lebte noch, später dann all<strong>ein</strong>e, sie waren<br />
alle Witwen geworden. Eine Freundin wurde<br />
von ihrem Schwiegersohn gebracht und<br />
dieser hatte Unmengen von Gladiolen in<br />
s<strong>ein</strong>em Garten und von denen brachte er,<br />
mit der Schwiegermutter, jedes Mal Arme<br />
voll langstieliger Blumen ins Haus m<strong>ein</strong>er<br />
Großmutter mit. Wir erwarteten es ja schon<br />
und holten schnell die bereitgestellten Bodenvasen<br />
und andere größere Gefäße und<br />
stellten die Stängel ins Wasser.<br />
Ich fasse <strong>ein</strong>en Blütenkelch an, fühle <strong>ein</strong><br />
samtenes Blatt. Diese vielen kl<strong>ein</strong>en Blütentüten.<br />
Mir sch<strong>ein</strong>t, in jeder spielt sich<br />
<strong>ein</strong>e kl<strong>ein</strong>e August-Szene aus früheren Jahren<br />
ab.<br />
Großmutters leuchtende Augen, wenn sie<br />
die Riesengebinde in die Arme gelegt bekam.<br />
Ihre Ausrufe: oh! Haben Sie wieder<br />
an mich gedacht! <strong>Das</strong> Verteilen der Blumen<br />
im ganzen Haus. Die tägliche Pflege,<br />
das Abzupfen der verblühten Kelche, bis<br />
die Stängel, schon etwas unschön kahl, gekürzt<br />
in kl<strong>ein</strong>e Vasen gesteckt, später die<br />
<strong>ein</strong>zelnen Blüten in Glasschalen gelegt<br />
wurden, und letztendlich abgeblüht, fortgeworfen<br />
werden mussten. Dann waren der<br />
Geburtstag und s<strong>ein</strong>e Nachwirkung unwiederbringlich<br />
vorbei. Bis zum nächsten Jahr,<br />
wenn wieder <strong>ein</strong>e kurze Zeit lang <strong>ein</strong>e Gladiolenorgie<br />
in unserem Haus tobte.<br />
Die eigenen Blumen aus ihrem Garten, deren<br />
Platz war heiß vom Großvater abgekämpft,<br />
da er eigentlich nur Nutzpflanzen<br />
duldete, die eigenen Blumen schnitt sie nur<br />
sehr spärlich - auch nach Großvaters Tod.<br />
Hin und wieder <strong>ein</strong>mal <strong>ein</strong>en Stängel, auch<br />
<strong>für</strong> den Friedhof.<br />
Nach ihrem Tod, Großmutter hatte ihre<br />
Freundinnen überlebt, haben wir kaum<br />
noch Gladiolen im Garten gehabt. Seit <strong>ein</strong><br />
paar Jahren fallen mir Felder auf, mit langen<br />
Beeten voller Blüten, zum Selbstpflücken.<br />
Und ich fange an, Gladiolen immer<br />
mehr zu lieben.<br />
In <strong>ein</strong>igen Tagen ist Großmutters Geburtstag.<br />
Ich werde mit <strong>ein</strong>em kl<strong>ein</strong>en Messerchen<br />
bewaffnet durch die Reihen <strong>ein</strong>es<br />
Beetes gehen, mir die schönsten Blumen<br />
aussuchen und werde ihr <strong>ein</strong>en Arm voll<br />
davon aufs Grab stellen.<br />
Ulrike Ksol<br />
Ich gehe durch die Tür - wie in <strong>ein</strong>e andere Welt<br />
Voller Farben - grün, gelb, rot, blau, weiß<br />
Voll von Tönen - Gesumm von Hummeln und Bienen<br />
Voller Gerüche - duftig, zart, sinnlich, schwer<br />
Wohin ich sehe: Vielfältigkeit, überquellend, verschwenderisch<br />
Und ich soll nun <strong>ein</strong>greifen? Ordnen, abstechen, kurz schneiden, mähen?<br />
N<strong>ein</strong>!<br />
Ich werde alles lassen: übertretend, ungebändigt, überschwänglich<br />
Und die Tür weit offen!<br />
Wer weiß vielleicht<br />
kommt etwas davon zu mir her<strong>ein</strong>.<br />
Ulrike Ksol
Feuilleton<br />
Gegensätzliche Kunst<br />
Bibliothek der Fachhochschule<br />
Lampingstraße, Bielefeld<br />
bis zum 17. September<br />
Vom zweifelhaften Nutzen allzustrenger<br />
Obst-Diät 1980<br />
Werner Pöschel, genannt Petit Frere, hätte<br />
bestimmt etwas dagegen gehabt, zusammen<br />
mit den Werken von H<strong>ein</strong>er Meyer<br />
ausgestellt zu werden. Zwar haben die Werke<br />
beider Künstler etwas gem<strong>ein</strong>sam, sie<br />
haben <strong>ein</strong>e Botschaft und sind künstlerisch<br />
wie handwerklich ausgezeichnet, nur dass<br />
H<strong>ein</strong>er Meyers Werke oberflächliche platitüdenhafte<br />
großformatige Arbeiten sind, die<br />
uns unsere Welt vor Augen halten wollen.<br />
Werner Pöschel starb 2002 im Alter von 75<br />
Jahren, er war Diakon in Bethel, arbeitete<br />
als Künstler unter dem Namen Petit Frere.<br />
S<strong>ein</strong>e Werke sind tiefgründig, voller Gedanken<br />
und Vorausschau. Er nahm selbst als<br />
Diakon die Kirche ins Visier, z. B. das<br />
Selbstbildnis <strong>ein</strong>es Patroneurs. Es ist <strong>ein</strong>e<br />
„Federzeichnung auf stockfleckigem Bütten<br />
von 1968“. Mit senkrechten und waagerechten<br />
Strichen ist das Brustbild <strong>ein</strong>es<br />
Mannes zu erkennen, unzweifelhaft ist es<br />
<strong>ein</strong>e Anlehnung an das Turiner Tuch mit<br />
Christuskopf. Daneben finden sich in der<br />
Ausstellung Materialbilder wie das „Portrait<br />
<strong>ein</strong>er Altbauwohnung“ oder <strong>ein</strong>e „Assemblage<br />
aus Fundsachen auf Karton“.<br />
Eine Friedenstaube fliegt über <strong>ein</strong> DDR<br />
Emblem mit Ährenkreuz, Hammer und Sichel.<br />
Die Mauer ersch<strong>ein</strong>t als Gitterwerk.<br />
Es liegt im Bild die Hoffnung, dass die<br />
Mauer durchlässig würde! <strong>Das</strong> Bild nennt<br />
sich „Petit Freres kl<strong>ein</strong>e Pfingstandacht,<br />
Anno 1968“. Almut Kroll<br />
H<strong>ein</strong>er Meyer<br />
Ein junger Künstler<br />
im Kommen<br />
Julian Thumel, Bielefeld<br />
Ausstellung im Haus der Stille, Mutterhaus,<br />
Am Zionswald 5, Bielefeld-Bethel<br />
bis Ende September<br />
Julian, erst 15 Jahre alt, bereichert mit s<strong>ein</strong>en<br />
Monotypien seit 2004 die Kunstwelt<br />
Bielefelds.<br />
S<strong>ein</strong>e Bilder erzählen Geschichten, obwohl<br />
es Geschichten ohne Worte sind. Sie brauchen<br />
auch k<strong>ein</strong>e Erklärungen, man findet<br />
s<strong>ein</strong>e eigenen Gedanken oder die eigene<br />
Welt darin wieder. Farbflächen auf <strong>ein</strong>e<br />
Glasplatte gegeben und auf Papier gedruckt<br />
ergeben die Quelle s<strong>ein</strong>er Fantasie. Julian<br />
fabuliert fröhlich mit s<strong>ein</strong>em Stift weiter<br />
und entwickelt <strong>ein</strong>e wundervolle labyrinthische<br />
Welt voller Geheimnisse. Es entsteht<br />
<strong>ein</strong>e lustige, freundlich verträumte Geschichte,<br />
in die man in Sehnsucht versinken<br />
möchte. Es ist <strong>ein</strong> paradisischer Garten<br />
von Möglichem und Unmöglichem.<br />
AKr.<br />
Farbenspiele<br />
Frauke Düll, Haus der offenen Tür<br />
Bielefeld, Kreuzstr. 19a<br />
bis zum 05. September<br />
la fabrica<br />
Luise Krolzik, im Rahmen der „Offenen<br />
Ateliers“, Bielefeld, Königsbrügge 8<br />
Sa. 02.09. 14 - 19 h, So. 03.09., 11 - 19 h<br />
Silbergrube<br />
Florian Merkel,<br />
«von allen bösen Geistern verlassen»,<br />
G.CH. Rump,<br />
Samuelis Baumgarte Galerie, Bielefeld,<br />
Niederwall 10, bis zum 26. August<br />
13<br />
Malerei hilft<br />
Astrid Heitmann<br />
„Gelebte Träume“ als Tonmalerei<br />
In den Räumen des Psychologischen Beratungsdienstes,<br />
Marktstr. 2-4, Bielefeld<br />
bis Ende August<br />
Die Künstlerin, in Rahden 1954 geboren,<br />
erfuhr <strong>ein</strong>e Ausbildung im graphischen<br />
Bereich als Zeichnerin. Sie besuchte <strong>ein</strong>ige<br />
Semester in der Fachhochschule Bielefeld.<br />
Aus Krankheitsgründen brach sie ihr<br />
Studium ab und suchte anschließend ihren<br />
Weg im All<strong>ein</strong>gang zur Malerei. Dazu benutzte<br />
sie die Musik, die ihren Niederschlag<br />
in den Malereien dieser Ausstellung fand.<br />
Ihre farbenfrohen Bilder erinnern an Seidenmalerei.<br />
Graphische schwingungsvolle<br />
Linien bündeln ihre Farbkompositionen.<br />
Die Musik ist der Künstlerin <strong>ein</strong> ständiger<br />
Begleiter. Unbewusst geht sie den Tönen<br />
mit dem Zeichenstift nach und übersetzt die<br />
Stimmung in Farben. Astrid Heitmann<br />
glaubt, damit auch ihre Migräne und<br />
Schmerzen gelindert zu haben. Am 23. und<br />
24. September zeigt die Künstlerin weitere<br />
Werke in ihrem Haus in Enger, Ringsthofstr.<br />
43. AKr.<br />
Museum Waldhof<br />
Ausstellung Henning Kles, Malerei<br />
18. August bis 15. Oktober 2006<br />
Die Malerei von Henning Kles (geboren<br />
1970 in Hamburg), der an der Hamburger<br />
Hochschule <strong>für</strong> bildende Künste studiert<br />
hat, kreist um das Phantastische. S<strong>ein</strong>e Bildwelten<br />
wirken assoziativ, bisweilen abgründig.<br />
Aus fotografischen Vorlagen unterschiedlicher<br />
Natur erarbeitet er s<strong>ein</strong>e Kompositionen<br />
aus Pressefotos, Werbefotografien,<br />
Filmstills von Science-Fiction- oder<br />
Horrorfilmen. Dieses Motivrepertoire aus<br />
High- and Low-Art verbindet er mit Zitaten<br />
aus der Kunstgeschichte oder mit ikonographisch<br />
tradierten Bildformeln wie<br />
dem aus der Barockmalerei vertrauten Requisit<br />
des Vorhangs. S<strong>ein</strong> kunsthistorisch<br />
zentraler Bezugspunkt ist die künstlerische<br />
Tradition des Traums, wie sie insbesondere<br />
im Symbolismus formuliert wurde.
14 Verlosung<br />
MONOKEL-Verlosung Schreiben Sie bis 30. September 2006 <strong>ein</strong>e Postkarte mit Ihrem<br />
Absender (und Telefonnummer) unter dem Kennwort<br />
Liebe Leserinnen und Leser, wir verlosen diesmal:<br />
2 Buchtitel „Zeitzeugen schreiben Geschichte(n)“<br />
Berliner und Brandenburger erinnern sich an die Jahre 1945 - 1960<br />
und<br />
2 Gutsch<strong>ein</strong>e <strong>für</strong> <strong>ein</strong> Frühstück <strong>für</strong> zwei Personen<br />
im „Seekrug“, Bielefeld-Schildesche, Am Obersee<br />
Herzlichen Dank dem Frieling-Verlag Berlin und dem Restaurant<br />
„Seekrug“ in Schildesche <strong>für</strong> die Verlosungsgewinne!<br />
„MONOKEL 66 Verlosung“ an:<br />
<strong>Monokel</strong>-Redaktion Marianne Zander,<br />
H<strong>ein</strong>rich-Kraak-Str.33, 33617 Bielefeld.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Glück!<br />
Die Gewinner unserer „MONOKEL65 Verlosung“ sind:<br />
Ursula Elbracht, Christel Lehning (je 2 Theaterkarten <strong>für</strong> „Maria<br />
Magdalena“, Premiere am 24.09.2006) und Helmut Menze, Renate<br />
Schöning (je 2 Theaterkarten <strong>für</strong> „Die Hochzeit des Figaro“ am<br />
30.09.2006). Herzlichen Glückwunsch! Die Redaktion
Service<br />
Schon in <strong>Monokel</strong> Nummer 61<br />
(Oktober/November 2005) hatte<br />
ich empfohlen, zur Nutzung<br />
der noch immer günstigen Steuerwerte<br />
Immobilien schnellstmöglich<br />
in die nächste Generation<br />
zu übertragen, wenn die<br />
Rahmenbedingungen passen.<br />
Jetzt wird es höchste Zeit! <strong>Das</strong><br />
Wirtschaftsmagazin „Focus<br />
Money“ erschien am 2. August<br />
2006 mit der Titelseite „So retten<br />
Sie Ihr Erbe“. Jetzt ist es<br />
amtlich: Die Änderungen bei<br />
der Erbschaftsteuer und<br />
insbesondere bei der Immobilienbewertung<br />
sollen am 1. Januar<br />
2007 in Kraft treten. Die<br />
Fachleute sind sich allesamt <strong>ein</strong>ig:<br />
Billiger wird es nicht!<br />
Bis 1995 waren die alten Einheitswerte<br />
die Grundlage <strong>für</strong> die<br />
Besteuerung von Immobilien in<br />
der Erbschaft- und Schenkungsteuer.<br />
Seit dem 01.01.1996 findet<br />
<strong>ein</strong>e sogenannte Bedarfswertermittlung<br />
statt, die jedoch<br />
nicht zu realen Verkehrswerten<br />
führt, sondern zu <strong>ein</strong>em Steuerwert,<br />
der in der Regel nur<br />
etwa 50 - 60 % des Verkehrswertes<br />
beträgt. Die Fachleute<br />
gehen davon aus, dass das Bundesverfassungsgericht<br />
in der<br />
günstigen Besteuerung von<br />
Grundbesitz gegenüber Kapitalvermögen<br />
<strong>ein</strong>en Verstoß gegen<br />
den Gleichheitsgrundsatz sehen<br />
wird. Der Fall ist schon seit Jahren<br />
beim Bundesverfassungsgericht<br />
anhängig. Mit dem Urteil<br />
wird nun allerdings endgültig<br />
im Herbst 2006 gerechnet. Experten<br />
nehmen an, dass das<br />
Bundesverfassungsgericht den<br />
Gesetzgeber zwingen wird, sehr<br />
kurzfristig die Bewertungsvorschriften<br />
<strong>für</strong> Grundvermögen<br />
zu ändern. Bei Anhebung der<br />
Wertansätze bis auf Verkehrswertniveau<br />
kann sich im Einzelfall<br />
<strong>für</strong> Erben <strong>ein</strong>e dreifach hö-<br />
15<br />
Schenken und Vererben mit Sinn und Verstand<br />
von Jörg-Christian Linkenbach, Rechtsanwalt und Notar,<br />
Fachanwalt <strong>für</strong> Erbrecht und Fachanwalt <strong>für</strong> Arbeitsrecht in Bielefeld<br />
Folge 7: Fünf Minuten vor zwölf - die Immobilienübertragung als Steuersparmodel<br />
„Eine halbe Stunde gut beurkunden ist besser als fünf Jahre arbeiten“<br />
(Schlesisches Sprichwort, abgewandelt durch den Autor)<br />
here Steuerbelastung ergeben.<br />
Erbte beispielsweise <strong>ein</strong> Kind<br />
heute <strong>ein</strong> Einfamilienhaus mit<br />
<strong>ein</strong>em Verkehrswert von<br />
500.000,00 Euro, so wären rund<br />
21.400,00 Euro Erbschaftsteuer<br />
fällig. Nach der geplanten<br />
Steueränderung könnte die<br />
Steuerbelastung durchaus<br />
knapp 60.000,00 Euro betragen<br />
und hätte sich dann fast verdreifacht.<br />
Wer also ohnehin daran denkt,<br />
Immobilien in die nächste Generation<br />
zu übertragen, der sollte<br />
jetzt schnellstens aktiv werden.<br />
Nahezu alle Fachleute gehen<br />
davon aus, dass <strong>ein</strong>e rückwirkende<br />
Besteuerung nach neuen<br />
Vorschriften nicht erfolgen<br />
wird, wenn die Übertragung der<br />
Immobilie in die nächste Generation<br />
noch rechtzeitig vor dem<br />
Erlass des Urteils des Bundesverfassungsgerichts<br />
beurkundet<br />
worden ist. Insoweit wird der<br />
Bürger Vertrauensschutz <strong>für</strong><br />
sich in Anspruch nehmen können.<br />
Fast alle Risiken <strong>ein</strong>er<br />
Übertragung können durch die<br />
richtige Vertragsgestaltung weitestgehend<br />
ausgeschlossen werden.<br />
So kann die Übertragung<br />
beispielsweise unter Vorbehalt<br />
<strong>ein</strong>es Nießbrauchsrechtes erfol-<br />
Rechtsanwälte Linkenbach & Partner GbR Notar<br />
Spezialist <strong>für</strong> Erbrecht Fachanwalt <strong>für</strong> Erbrecht u. Arbeitsrecht(L)<br />
Tätigkeitsschwerpunkte:<br />
Erbrecht<br />
insb. steuergünstige Erbfolge,<br />
Testamentsgestaltung,<br />
Erbaus<strong>ein</strong>andersetzung,<br />
Testamentsvollstreckung,<br />
Pflichtteilsrecht (L,K)<br />
Arbeitsrecht<br />
insb. Kündigungsschutz (L,B,K)<br />
Immobilienrecht (L)<br />
Familienrecht (K)<br />
gen. Wirtschaftlich bleibt dann<br />
<strong>für</strong> Übergeber und Übernehmer<br />
alles wie bisher. Außerdem<br />
kann die Übertragung durch<br />
sogenannte „Notbremsen“ abgesichert<br />
werden, nämlich<br />
durch im Grundbuch gesicherte<br />
Rückübertragungsvorbehalte<br />
<strong>für</strong> bestimmte Situationen, so<br />
z.B. im Falle des Vorversterbens<br />
der Kinder, deren Scheidung,<br />
im Falle der ungenehmigten<br />
Belastung oder Veräußerung<br />
und im Falle der Zwangsvollstreckung<br />
durch Gläubiger der<br />
Kinder in den Grundbesitz.<br />
Wer nur über wenige Erben,<br />
da<strong>für</strong> jedoch über mehrfachen<br />
Grundbesitz verfügt, der sollte<br />
schnellstens handeln. Durch<br />
<strong>ein</strong>e lebzeitige Übertragung<br />
(„mit warmer Hand“) kann die<br />
derzeit noch günstige Situation<br />
genutzt werden. Außerdem<br />
kann die Steuerprogression bei<br />
den sonstigen Erben erheblich<br />
reduziert werden.<br />
Gerade das klassische „Berliner<br />
Testament“ führt zu dem Nachteil,<br />
dass die Steuerfreibeträge<br />
der Kinder nach dem Tode des<br />
ersten Elternteils regelrecht verschenkt<br />
werden, weil sich die<br />
Eltern zunächst gegenseitig zu<br />
all<strong>ein</strong>igen Erben <strong>ein</strong>setzen. Die<br />
Kinder können dann nur noch<br />
<strong>ein</strong>en Freibetrag nach dem längerlebenden<br />
Elternteil <strong>für</strong> sich<br />
in Anspruch nehmen (zur Zeit<br />
205.000,00 Euro pro Kind).<br />
Dieser Betrag wird schnell erreicht<br />
und überschritten, wenn<br />
<strong>für</strong> die Besteuerung der Verkehrswert<br />
von Immobilien zu<br />
Grunde gelegt wird. Aber auch<br />
wenn leibliche Abkömmlinge<br />
fehlen und statt dessen fernere<br />
Verwandte (Geschwister, Nichten,<br />
Neffen etc.) als Erben in<br />
Betracht kommen, besteht dringender<br />
Handlungsbedarf.<br />
Diese Personen sind der Erbschaftsteuerklasse<br />
II oder III<br />
zuzurechnen und können pro<br />
Kopf <strong>ein</strong>en Freibetrag nur von<br />
10.300,00 Euro bzw. 5.200,00<br />
Euro in Anspruch nehmen. Solche<br />
Personen werden durch<br />
<strong>ein</strong>e Höherbesteuerung von Immobilien<br />
in ganz besonders unangenehmer<br />
Weise getroffen.<br />
Wer also <strong>ein</strong>en geeigneten<br />
Übernehmer hat, der sollte sich<br />
jetzt schnellstens durch <strong>ein</strong>en<br />
erfahrenen Notar beraten lassen<br />
und die Übertragung in Angriff<br />
nehmen.<br />
Jörg-Christian Linkenbach<br />
Kanzlei Bielefeld-Jöllenbeck:<br />
RA und Notar Jörg C. Linkenbach (L)<br />
RAin Milena Barisic (B)<br />
Dorfstraße 28, 33739 Bielefeld<br />
Telefon: 05206/9155-0, Fax: 05206/8767<br />
Kanzlei Bielefeld-Innenstadt:<br />
RA Wolf-Rüdiger Kneller (K)<br />
Detmolder Straße 15 (Villa Katzenst<strong>ein</strong>)<br />
33604 Bielefeld<br />
Telefon: 0521/1366613, Fax: 0521/1366614<br />
Internet : www.linkenbach.de e-mail : rechtsanwaelte@ linkenbach.de
16 Flora & Fauna<br />
Erfrischung <strong>für</strong> Körper und Geist<br />
Wasser im Garten<br />
(CMA) Welch <strong>ein</strong>e Wohltat - <strong>ein</strong> Sonnentag im Freien! Raus in den Garten, den Liegestuhl aufgeklappt oder den<br />
Sonnenschirm auf der Terrasse aufgespannt. K<strong>ein</strong>er stört den Luxus der Stille, Bienen summen, Blätter rauschen,<br />
Wasser plätschert - <strong>für</strong> <strong>ein</strong> Miniatur-Wasseridyll ist auch auf dem kl<strong>ein</strong>sten Balkon noch Platz!<br />
<strong>Das</strong> kostbare Nass ist seit alters her <strong>ein</strong> besonders beliebtes Gestaltungselement.<br />
Wasser belebt jeden noch so kl<strong>ein</strong>en Garten oder<br />
Balkon, denn es kommt nicht auf die Menge, sondern auf die<br />
harmonische Einfügung ins Gesamtkonzept an. Wasser übt auf<br />
den Menschen zugleich <strong>ein</strong>en beruhigenden und anregenden Einfluss<br />
aus: S<strong>ein</strong>e R<strong>ein</strong>heit und Klarheit erfrischt, s<strong>ein</strong> Plätschern<br />
und Murmeln beruhigt und die gleichmäßige Bewegung ist <strong>ein</strong>e<br />
Wohltat <strong>für</strong>s Auge und <strong>für</strong> die Seele.<br />
Steht nicht genügend Platz im Garten zur Verfügung, so sind Vogeltränken<br />
oder Miniatur-Teiche in Schalen, Bottichen oder Trögen<br />
geeignete Alternativen zum großen Gartenteich. Bei der Wahl<br />
der Behältnisse <strong>ein</strong>d der Fantasie k<strong>ein</strong>e Grenzen gesetzt: Metall,<br />
Keramik, Holz oder Kunststoff – Hauptsache wasserdicht. Je nach<br />
Wassertiefe gedeihen Sumpfpflanzen wie z. B. die Sumpfdotterblume<br />
oder verschiedene Iris-Arten, Wasserpflanzen wie die<br />
Sumpfcalla, Fieberklee oder Rohrkolben-Arten und Schwimmpflanzen<br />
wie Froschbiss oder Schwimmfarn. Durch kl<strong>ein</strong>e Skulpturen,<br />
schöne St<strong>ein</strong>e oder Figuren lassen sich zudem attraktive<br />
Blickfänge gestalten. Mit solch <strong>ein</strong>em mobilen Wassergarten können<br />
Balkone oder Terrassen immer wieder aufs Neue gestaltet<br />
werden. Achten Sie aber auf den Standort: Wasserpflanzen sind<br />
zwar sonnenliebend, zuviel Wärme und zu starke Erwärmung der<br />
Wassertemperatur führen jedoch zu Algenbildung und Sauerstoffmangel<br />
und lassen die Pflanzen absterben.<br />
Wer es etwas bewegter im <strong>Leben</strong> mag, <strong>für</strong> den sind Sprudelst<strong>ein</strong>e<br />
oder <strong>ein</strong> Wasserspeier genau richtig. Es gibt sie in verschiedenen<br />
Größen und Materialien; sie lassen sich mühelos auf engstem<br />
Raum platzieren und sorgen mit ihrem Plätschern <strong>für</strong> angenehme<br />
Hintergrundakustik. Auch Skulpturen oder Findlinge können<br />
mit fachkundiger Unterstützung in Sprudelst<strong>ein</strong>e verwandelt<br />
werden und ziehen alle Blicke auf sich.<br />
Wo der Platz es Ihnen erlaubt, ist <strong>ein</strong> Teich <strong>ein</strong>e wunderbare Bereicherung:<br />
Schilf tanzt im Wind, die Sonne spiegelt sich auf der<br />
Wasseroberfläche, <strong>ein</strong>ige Libellen schwirren und Wasserläufer<br />
flitzen über die Oberfläche. Integrieren Sie <strong>ein</strong>e kl<strong>ein</strong>e Fontäne,<br />
vielleicht in Form <strong>ein</strong>er schönen Skulptur, und genießen Sie das<br />
muntere Plätschern.<br />
Schon <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>er Teich bringt Erholung und spannende Natur in<br />
Ihren Garten. Da in der freien Landschaft nur noch selten Feuchtbiotope<br />
zu finden sind, stellen Gartenteiche neue <strong>Leben</strong>sräume<br />
<strong>für</strong> Pflanzen und Tiere dar. An <strong>ein</strong>em Teich gedeihen neben Wasserpflanzen,<br />
Seerosen und Sumpfpflanzen auch wunderschöne<br />
Pflanzen <strong>für</strong> den Ufer- und feuchten Randbereich wie Sumpfgarbe,<br />
Bambus oder Chinarohrgras. Um den Teich bieten sich Gehölze,<br />
Stauden, Zwiebelgewächse und Sommerblumen zur harmonischen<br />
Bepflanzung an.<br />
Textauswahl: H<strong>ein</strong>z Faust
Flora & Fauna<br />
Tierische Meldungen<br />
zusammengestellt von Stephanie Elsner<br />
Protest gegen geplantes Delfinarium auf Rügen<br />
Tier- und Artenschutzverbände informieren immer wieder über<br />
das Leid von Delfinen in Gefangenschaft. Hohe Todesraten und<br />
geringe Nachzuchterfolge stützen ihre Argumente. Auch in<br />
Deutschland haben in den letzten Jahren fünf (von neun) Delfinarien<br />
geschlossen.<br />
Derzeit plant jedoch die Firma Nature Projekt GmbH <strong>ein</strong> neues<br />
Delfinarium in Glowe auf Rügen. Dort sollen fünf Große Tümmler<br />
Therapietiere s<strong>ein</strong> und gleichzeitig<br />
<strong>ein</strong> Unterhaltungsprogramm <strong>für</strong><br />
Touristen bieten. In <strong>ein</strong>er strukturschwachen<br />
Region treffen Prognosen<br />
von hohen Besucherzahlen natürlich<br />
auf offene Ohren. Daher haben<br />
20 deutsche Tier- und Artenschutzorganisationen<br />
vor kurzem<br />
öffentlich dargelegt, dass <strong>ein</strong>e artgerechte Haltung von Delfinen<br />
in Gefangenschaft nicht möglich ist und die Erfolge von Delfintherapien<br />
durchaus zweifelhaft sind. Die Organisationen fordern<br />
die Untersagung der Betriebsgenehmigung <strong>für</strong> das geplante Delfinarium<br />
und der Einfuhrgenehmigung <strong>für</strong> lebende Delfine zur<br />
Nutzung auf Rügen. Ob die Proteste das Vorhaben stoppen werden<br />
ist noch unbekannt.<br />
Zirkus: EU sch<strong>ein</strong>t Österreichs Verbot zu akzeptieren<br />
Zirkus mit Tieren, insbesondere mit Wildtieren, wird seit langem<br />
kritisiert. In Deutschland hat die Aufklärungsarbeit namhafter<br />
Tierschutzorganisationen erfolgreich die erste Hürde der politischen<br />
Bühne erklommen: Der Bundesrat forderte 2003 die Regierung<br />
auf, <strong>ein</strong> Verbot <strong>für</strong> bestimmte wild lebende Tiere im Zirkus<br />
- insbesondere <strong>für</strong> Affen, Bären und Elefanten - mit entsprechenden<br />
Übergangsregelungen <strong>für</strong> vorhandene Tiere zu erlassen.<br />
Zugleich solle <strong>ein</strong>e zentrale Erfassung von mobilen Tierschauen<br />
und Zirkusbetrieben sowie <strong>ein</strong>e Kennzeichnung der dort vorhandenen<br />
Wildtiere rechtlich geregelt werden. Doch noch hat unsere<br />
Regierung k<strong>ein</strong>e entsprechenden Vorschriften erlassen. Österreich<br />
hingegen ist fortschrittlicher: Seit 2005 verbietet das österreichische<br />
Tierschutzgesetz die Haltung und Präsentation von Wildtieren<br />
im Zirkus.<br />
Jedoch hat sich mittlerweile die EU <strong>ein</strong>gemischt. Die EU-Kommission<br />
sieht durch das Verbot den freien Dienstleistungsverkehr<br />
unrechtmäßig <strong>ein</strong>geschränkt und hat <strong>ein</strong> so genanntes Vertragsverletzungsverfahren<br />
gegen Österreich eröffnet, d. h. der Vorgang<br />
soll vor den Europäischen Gerichtshof (EuGH) gebracht werden.<br />
Nun gibt es Hoffnung auf Einstellung des Verfahrens. Der EU-<br />
Binnenmarktkommissar hat öffentlich bekannt gegeben, dass der<br />
Fall wohl nicht weiter verfolgt werde. Diese Entscheidung hätte<br />
nicht nur positive Folgen <strong>für</strong> Österreichs Zirkustiere, auch <strong>für</strong><br />
ausländische Zirkusbetriebe mit Wildtieren wären Auftritte in<br />
Österreich passé. Zudem könnte die Umsetzung des deutschen<br />
Bundesratsbeschlusses <strong>für</strong> <strong>ein</strong> Verbot bestimmter Wildtierarten<br />
im Zirkus näher rücken.<br />
17<br />
Giovanni Althoff verurteilt<br />
Zirkus Giovanni Althoff steht seit über zehn Jahren wegen schlechter<br />
Tierhaltung in der Kritik. Nun sind Zirkus-Chef Giovanni Althoff,<br />
s<strong>ein</strong>e Frau sowie die Zirkusmanagerin vom Hanauer Landgericht<br />
zu Geldbußen von insgesamt 11.700,- Euro verurteilt worden.<br />
Die ZDF-Sendung „heute“ berichtete am 16.06.2006: „Elefanten,<br />
die an kurzen Ketten gefesselt waren, konnten sich der<br />
Anklage zufolge nicht bewegen, hinlegen oder anlehnen. Eine<br />
afrikanische Elefantenkuh, die an <strong>ein</strong>er Lungenkrankheit litt, soll<br />
über Monate hinweg bis zu ihrem Tod nicht medizinisch versorgt<br />
worden s<strong>ein</strong>. Ein Pony habe trotz <strong>ein</strong>er chronischen Kniegelenksentzündung<br />
auftreten müssen, <strong>ein</strong> anderes sei bei <strong>ein</strong>er Pilzinfektion<br />
nicht behandelt worden. Weitere Elefanten sowie Pferde wurden<br />
nicht ausreichend gepflegt und gefüttert. Experten hatten vor<br />
Gericht die Anklagepunkte bekräftigt.“<br />
Weitere Geldstrafen wurden wegen Beleidigung, Körperverletzung<br />
und Betrug zur Bewährung verhängt. <strong>Das</strong> Urteil ist bereits<br />
rechtskräftig. Mit dem Urteilsspruch ist bedauerlicherweise jedoch<br />
k<strong>ein</strong> Tierhaltungsverbot verbunden.<br />
<strong>Das</strong> Menschenrennen in Pamplona<br />
Alljährlich berichten die Medien von der berüchtigten Hatz auf<br />
Stiere im spanischen Pamplona, bei der aus r<strong>ein</strong>em Vergnügen<br />
Hunderte Menschen Stiere durch die Straßen der Stadt jagen. In<br />
den letzten Jahren ersch<strong>ein</strong>t Pamplona aber auch unter <strong>ein</strong>em anderen<br />
Aspekt in den Schlagzeilen: Um die Qual der Stiere in den<br />
Strassen und in der Arena dieser<br />
Stadt weltweit anzuprangern, veranstaltet<br />
die internationale Tierschutz-Organisation<br />
Peta alljährlich<br />
<strong>ein</strong> Menschenrennen als<br />
Kontrastprogramm. Nackt wie<br />
<strong>ein</strong> Stier bzw. spärlich bekleidet<br />
rennen die Teilnehmer durch die<br />
Strassen Pamplonas und protestieren gegen diese „Tradition“ und<br />
den Stierkampf. Im Juli diesen Jahres waren es rund 1.500 Teilnehmer<br />
aus verschiedensten Ländern Europas, mehr als doppelt<br />
so viele wie im Vorjahr. Es soll damit gezeigt werden, dass <strong>ein</strong><br />
großes Fest auch ohne Tierquälerei gefeiert werden kann.<br />
NRW verhängt Teilverbote <strong>für</strong> Rodeo<br />
Seit <strong>ein</strong>iger Zeit finden Rodeo-Veranstaltungen auch in Deutschland<br />
statt, und Tierschützer protestieren. <strong>Das</strong> NRW-Verbraucherschutzministerium<br />
hat hier nun erfreulicherweise mit <strong>ein</strong>em neuen<br />
Erlass <strong>ein</strong>iges verboten. So sind die Disziplinen „Wildpferde<br />
<strong>ein</strong>fangen“ und „Bullenreiten“ ab sofort nicht mehr erlaubt. „Reiten<br />
ohne Sattel“ und „Reiten mit Rodeosattel“ sind nur noch gestattet,<br />
wenn dabei auf den Einsatz von Sporen und so genanntem<br />
Flankengurten verzichtet wird. Damit reagiert das Land auf das<br />
Gutachten <strong>ein</strong>er Tierärzteorganisation, das deutliche Verstöße gegen<br />
das Tierschutzgesetz gegeben sieht. Mit dem Erlass sind nun<br />
die Veterinärbehörden der Kommunen angewiesen worden, bei<br />
der Genehmigung von Rodeoveranstaltungen entsprechende Verbote<br />
auszusprechen.
18 Kultur<br />
Folgender Leserbrief von Frau Dr. Olga Pankewytsch, Lektorin des Lehrstuhls <strong>für</strong> deutsche<br />
Philologie an der Wolyner Staatlichen Lessja-Ukrainka-Universität (Ukraine), erreichte<br />
uns kürzlich. (Text im Original übernommen.)<br />
Zeitungsnotiz <strong>für</strong> „<strong>Monokel</strong>“<br />
Die Studentinnen und Studenten der Abteilung<br />
<strong>für</strong> deutsche Philologie der Wolyner<br />
Staatlichen Lessja-Ukrainka-Universität<br />
(Ukraine) sind große Freunde der deutschen<br />
Sprache. Und es ist so nicht nur darum,<br />
dass sie Deutsch als Hauptfach studieren,<br />
sondern auch darum, dass sie als<br />
junge zukunftsorientierte Leute immer auf<br />
dem laufenden s<strong>ein</strong> wollen. Die Deutschkenntnisse<br />
sind <strong>für</strong> sie <strong>ein</strong> Schlüssel zu vielen<br />
(verschiedenen) Kenntnissen. Dank den<br />
verschiedenen Massenmedien schöpfen die<br />
Studenten Information in der deutschen<br />
Sprache. Wolyner Germanistikstudenten<br />
sind auch Leser vom „<strong>Monokel</strong>“, das durch<br />
langwierige private Kontakte in die Westukrainische<br />
Stadt Lutsk zugestellt wird.<br />
Einerseits werden zum Besprechungsgegenstand<br />
im Deutschunterricht <strong>ein</strong>ige Zeitungsartikel,<br />
die sich auf soziale, ökologische<br />
und sittlich-ethische Probleme beziehen,<br />
gemacht. Andererseits blättern die Studierenden<br />
die Zeitung <strong>ein</strong>fach <strong>für</strong> sich<br />
durch, indem sie darin landeskundliche Information<br />
und interessante Essays finden.<br />
Ich als Lektorin <strong>für</strong> Deutsch finde auch gut,<br />
dass das „<strong>Monokel</strong>“ den niederdeutschen<br />
Dialekt pflegt. Manche Artikel, die auf Niederdeutsch<br />
geschrieben sind, sind <strong>ein</strong> guter<br />
Lehrstoff <strong>für</strong> die Studenten während der Seminare<br />
in der deutschen Sprachgeschichte.<br />
Obwohl die Zeitung <strong>ein</strong>e konkrete Zielgruppe<br />
- Senioren - voraussetzt, können<br />
auch die jüngeren und die ganz jungen Leserinnen<br />
und Leser davon geistig profitieren.<br />
Und <strong>für</strong> die jüngsten Leserinnen und<br />
Leser, die das „<strong>Monokel</strong>“ in die Hand nehmen,<br />
hat das <strong>ein</strong>e erzieherische Bedeutung:<br />
das Bestehen solcher Zeitung dient als Beweis<br />
<strong>für</strong> aufmerksames Verhalten zu den<br />
Senioren.<br />
Dr. Olga Pankewytsch,<br />
Lektorin des Lehrstuhls<br />
<strong>für</strong> deutsche Philologie<br />
Deutschlektorin Dr. O. Pankewytsch, Deutschlektor H. O. Frantschuk und Studentengruppe<br />
35 der Abteilung <strong>für</strong> deutsche Philologie der Wolyner Staatlichen<br />
Lessja-Ukrainka-Universität im Deutschunterricht am „<strong>Monokel</strong>“.<br />
Entdecken<br />
Sie die W<strong>ein</strong>e aus Europa und Übersee<br />
Persönliche<br />
W<strong>ein</strong>verkostungen<br />
Events<br />
rund um die W<strong>ein</strong>welt<br />
Mercatus-W<strong>ein</strong>handlung<br />
Brückenschlag<br />
Der Kontakt zur Ukraine ist über den Ver<strong>ein</strong><br />
„Brückenschlag Ukraine e. V.“ entstanden.<br />
S<strong>ein</strong>e Aufgaben und Ziele sind:<br />
Kulturelle Kontakte zu pflegen, zu fördern<br />
und zu sichern.<br />
Durch die Zusammenarbeit mit der Fakultät<br />
<strong>für</strong> Musik der Lessja Ukrainka<br />
Universität in Lutzk ist es schon mehrfach<br />
zu unvergesslichen Auftritten verschiedener<br />
Musikgruppen gekommen.<br />
Der „Oranta Chor“, <strong>ein</strong>er der besten Kathedralchöre<br />
des Landes, hat z. B. längst<br />
die Herzen der Menschen in OWL erobert.<br />
Jugendbegegnungen, vor allem den<br />
Austausch von Studenten und Praktikanten<br />
zu fördern.<br />
Etwa 20 Studentinnen und Studenten aus<br />
Universitäten der Ukraine haben jährlich<br />
die Möglichkeit, <strong>für</strong> 8 bis 10 Wochen<br />
nach Deutschland zu kommen. Sie haben<br />
dann bereits 6 Semester Deutschstudium<br />
hinter sich und hospitieren in Verwaltungsbehörden,<br />
Betrieben und Banken<br />
in Ostwestfalen.<br />
Humanitäre Hilfe zu leisten.<br />
Türen, Fenster, Heizungen, sanitäre Einrichtungen<br />
und ganze Großküchen aus<br />
zum Abriss freigegebenen Liegenschaften<br />
werden ausgebaut und bis zum Abtransport<br />
in die Ukraine im Bauhof der<br />
Stadt Bad Salzuflen zwischengelagert.<br />
Auch Betten, Schränke und Kinderbekleidung<br />
finden den Weg in Waisen- und<br />
Kinderhäuser in der Ukraine.<br />
Am 26. August: 10 - 20 Uhr und 27. August: 11 - 18 Uhr<br />
<strong>Leben</strong>sart<br />
<strong>Leben</strong>sart<br />
Salzufler Straße 145 - Bielefeld Heepen - Alte Wassermühle<br />
Freitag 15 - 18 Uhr - www.Mercatus-W<strong>ein</strong>.de
Service<br />
PR-Text<br />
25. Bielefelder W<strong>ein</strong>markt<br />
vom 05. bis 10. September 2006<br />
Die Vielfalt deutscher W<strong>ein</strong>e probieren und genießen!<br />
Eine harmonische Kombination<br />
von W<strong>ein</strong>, Speisen und Musik:<br />
<strong>Das</strong> ist die passende Kurzbeschreibung<br />
des Bielefelder<br />
W<strong>ein</strong>marktes, der in diesem Jahr<br />
vom 5. bis 10. September stattfindet.<br />
Dabei handelt es sich in<br />
diesem Jahr um <strong>ein</strong>e ganz besondere<br />
Veranstaltung, da sich<br />
Bielefelds gesellige Traditionsveranstaltung<br />
zum 25. Mal jährt.<br />
Auf Einladung von Bielefeld<br />
Marketing GmbH und Deutschem<br />
W<strong>ein</strong>institut präsentieren<br />
sich in Bielefeld neun der<br />
insgesamt 13 deutschen W<strong>ein</strong>anbaugebiete<br />
mit eigenem Stand<br />
auf dem Alten Markt. Hier trifft<br />
der W<strong>ein</strong>freund - oder der, der<br />
es werden möchte - Gleichgesinnte,<br />
kann fachsimpeln, verkosten<br />
oder auch <strong>ein</strong>fach nur<br />
genießen. Hier lernt man die<br />
W<strong>ein</strong>e, die Regionen und die<br />
Menschen kennen, die täglich<br />
mit den edlen Tropfen zu tun<br />
haben. Und dass diese k<strong>ein</strong>e Eigenbrötler<br />
sind, sondern sehr gesellige<br />
Zeitgenossen, das kann<br />
jeder bestätigen, der bereits<br />
<strong>ein</strong>mal die besondere Atmosphäre<br />
des Bielefelder W<strong>ein</strong>marktes<br />
erlebt hat.<br />
Deutsche W<strong>ein</strong>e und Sekte stehen<br />
auch im Mittelpunkt der Angebote<br />
der Bielefelder Gastronomen<br />
und W<strong>ein</strong>fachhändler,<br />
deren Stände in der Niedernstraße<br />
und auf dem Altstädter Kirchplatz<br />
zu finden sind. Daneben<br />
sorgen sie aber mit <strong>ein</strong>em ausgewählten<br />
kulinarischen Angebot<br />
<strong>für</strong> die richtige „Grundlage“<br />
<strong>ein</strong>er möglicherweise feuchtfröhlichen<br />
W<strong>ein</strong>probe!<br />
Und abends darf nicht nur geschlemmt,<br />
getrunken und gefeiert<br />
werden: Mobile Musikbands<br />
W<strong>ein</strong>königin Sylvia Benzinger<br />
ziehen von Zelt zu Zelt oder<br />
Tisch zu Tisch! Sie werden sicher<br />
den <strong>ein</strong>en oder anderen<br />
Besucher - je nach Lust und<br />
Laune - zum tanzen, schunkeln,<br />
mitswingen oder gar mitsingen<br />
bringen. Beim Bielefelder W<strong>ein</strong>markt<br />
ist eben <strong>für</strong> jeden Geschmack,<br />
und das im wörtlichen<br />
und im übertragenen Sinne, das<br />
richtige Angebot dabei.<br />
Geöffnet ist der Bielefelder<br />
W<strong>ein</strong>markt täglich vom 5. bis<br />
10. September (Dienstag bis<br />
Sonntag) von 11.00 bis 23.00<br />
Uhr. Am Freitag- und Samstagabend<br />
wird sogar um <strong>ein</strong>e Stunde<br />
bis 24.00 Uhr verlängert, am<br />
Sonntag schließt der Markt<br />
bereits um 21.00 Uhr.<br />
Zur Eröffnung am Dienstag,<br />
05. September 2006, wird in<br />
Bielefeld „königlicher“ Besuch<br />
erwarten: Die Deutsche W<strong>ein</strong>königin<br />
Sylvia Benzinger sowie<br />
die W<strong>ein</strong>prinzessinnen der Anbaugebiete<br />
werden um 12.00<br />
Uhr Oberbürgermeister Eberhard<br />
David bei der offiziellen<br />
Eröffnung unterstützen.<br />
<strong>Das</strong> Programm<br />
<strong>Das</strong> detaillierte Programmheft<br />
ist in der Bielefelder<br />
Tourist-Information<br />
im Neuen Rathaus,<br />
Niederwall 23<br />
33602 Bielefeld<br />
Telefon (05 21)51 69 99,<br />
kostenlos erhältlich.<br />
Auch im Internet unter<br />
www.bielefeld.de abrufbar.<br />
Woche des Deutschen W<strong>ein</strong>es<br />
5.–10. September 2006<br />
Infos und Programme:<br />
Tourist-Information<br />
im Neuen Rathaus<br />
33602 Bielefeld<br />
Tel. (0521) 516999<br />
Fax (0521) 178811<br />
touristinfo@bielefeld-marketing.de<br />
www.bielefeld.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di.–Do. 11–23 Uhr<br />
Fr. + Sa. 11–24 Uhr<br />
So. 11–22 Uhr<br />
19
20 Aus Nah und Fern<br />
„Auf ins Grüne“<br />
Mit Bus und Bahn zu Bielefelds<br />
schönsten Wanderwegen<br />
moBiel hat in Zusammenarbeit mit dem<br />
Umweltamt der Stadt Bielefeld, dem Teutoburger-Wald-Ver<strong>ein</strong>,<br />
dem Verkehrsverbund<br />
Ostwestfalen Lippe, der Busverkehr<br />
Ostwestfalen GmbH, Bielefeld Marketing,<br />
dem Vermessungs- und Katasteramt und<br />
dem Naturwissenschaftlichen Ver<strong>ein</strong> den<br />
ersten und zweiten Teil der erfolgreichen<br />
Wanderbroschüre „Auf ins Grüne“ herausgegeben.<br />
Die Broschüren sind <strong>für</strong> <strong>ein</strong>e Schutzgebühr<br />
von 1,90 Euro im ServiceCenter moBiel,<br />
in der Haltestelle Jahnplatz, im moBiel<br />
Haus am Niederwall 9 und in der Tourist<br />
Information im Neuen Rathaus erhältlich.<br />
Die Broschüren umfassen jeweils fünfzehn<br />
Wanderrouten, von der gemütlichen Familienwanderung<br />
durch flaches Gelände bis<br />
hin zu längeren Wandertouren durch den<br />
Teutoburger Wald <strong>für</strong> durchtrainierte Wanderer.<br />
Eines haben alle Touren gem<strong>ein</strong>sam: Start<br />
und Ziel sowie ausgesuchte Abkürzungsvarianten<br />
sind alle gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
zu erreichen. So kann man aufs<br />
Auto verzichten oder aber man fährt mit<br />
Bus und Bahn zum Ausgangspunkt zurück,<br />
um dort ins Auto zu steigen.<br />
Wer <strong>für</strong> Fahrtzeiten oder Strecken <strong>ein</strong>e<br />
Auskunft benötigt, dem steht die Mobilitätsberatung<br />
im moBiel Haus zur Verfügung.<br />
Hier bekommt man auch alle Tickets<br />
<strong>für</strong> Busse und Bahnen, den Fernverkehr mit<br />
der Deutschen Bahn AG und Flugreisen.<br />
Ein besonderer Tip: Am Samstag, 26.08.06,<br />
bietet moBiel <strong>ein</strong>e geführte Wanderung aus<br />
der neuen Broschüre „Auf ins Grüne“ Teil<br />
2 an. Treffpunkt: 14.00 Uhr, Eingang mo-<br />
Biel Haus.<br />
250 Jahre Liesbergmühle<br />
Engers Wahrzeichen feiert Geburtstag!<br />
(Friedrich II., der „Alte Fritz“, ließ die Liesbergmühle 1756<br />
als Zwangsmühle erbauen.) Die Stadt Enger, der Kreisheimatver<strong>ein</strong><br />
Herford und die Naturfreunde Enger laden <strong>ein</strong> zur<br />
längsten Kaffeetafel Engers.<br />
<strong>Das</strong> Tageshaus Brake<br />
feiert s<strong>ein</strong> Sommerfest<br />
Wann und Wo? Am 02. September 2006 von 14.30 - 18.00<br />
Uhr an der Liesbergmühle unweit der Bielefelder Straße.<br />
Besucher können auf den Parkplätzen der Supermärkte an der Bielefelder Straße parken<br />
(nicht an der Mühle!). Freuen Sie sich auf <strong>ein</strong> abwechslungsreiches Programm<br />
am 2. und 3. September!<br />
Linolschnitt: Wolfgang H<strong>ein</strong>rich<br />
Zum 2. Sommerfest am 11. August 2006 lädt das Tageshaus Brake herzlich <strong>ein</strong>!<br />
<strong>Das</strong> Fest beginnt um 16.30 Uhr, und alle Gäste feiern im und am Tageshaus Brake mit<br />
Musik, Speisen vom Grill, kühlen Getränken und <strong>ein</strong>er Tombola. Die Besucher haben<br />
auch die Möglichkeit, das Tageshaus zu besichtigen und sich über „Tagespflege“ zu<br />
informieren.<br />
Tageshaus Brake, Braker Str. 115<br />
33729 Bielefeld, Telefon 0521-9 88 71 17<br />
30. Sennefest<br />
am 16. und 17. September 2006 in Bielefeld-Senne<br />
Zum traditionellen Sennefest auf dem Gelände<br />
des Schulzentrums Senne, Klashofstr.<br />
79, laden die Senner Ver<strong>ein</strong>e am Samstag<br />
von 13.00 - 18.00 Uhr und am Sonntag<br />
von 11.00 - 18.00 Uhr <strong>ein</strong>. Wie in jedem<br />
Jahr sorgen viele Stände, musikalische<br />
Einlagen und Darbietungen an beiden<br />
Tagen <strong>für</strong> <strong>ein</strong> abwechslungsreiches<br />
Programm <strong>für</strong> Jung und Alt. Am Samstagabend<br />
lädt der Karnevalsver<strong>ein</strong> Windflöte<br />
zur bewährten „Senner Oldie-Night“ ins<br />
Forum der Realschule Senne ab 20.00 Uhr<br />
<strong>ein</strong>.<br />
Im Rahmen des besonderen Jubiläums<br />
stellen die Senner Künstler Kündahl, Przybilla<br />
und Karow ihre Bilder in der Hauptschule<br />
aus.<br />
Auf der Hobbykünstler-Ausstellung in der<br />
Haupt- und Realschule sind Schmuck, Floristik,<br />
Puppen, Dekoratives aus Glas, Porzellan<br />
und Edelstahl, Holzarbeiten und<br />
viele andere Kunstgegenstände zu bewundern<br />
und zu kaufen.<br />
Die Organisatoren freuen sich auf zahlreiche<br />
Besucher, die Senner Kinder auf regen<br />
Flohmarktbesuch am Samstag und<br />
Sonntag.<br />
Informationen:<br />
Sirgrid Giebel, Telefon 0521-4 98 98<br />
Natürliche<br />
Aquarell-Impressionen<br />
Im Bezirksamt Jöllenbeck wird am 14.<br />
August um 17.30 Uhr die Ausstellung „Natürliche<br />
Aquarell-Impressionen“ von Bernd<br />
Heidsiek eröffnet.<br />
Bis zum 29. September sind die Bilder in<br />
der Amtsstraße 13 zu sehen.<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo - Mi 7.30 - 16.00 Uhr,<br />
Do 7.30 - 17.30 Uhr, Fr 7.30 - 12.30 Uhr
Foto: AOK<br />
Gesundes <strong>Leben</strong>: Naturheilkunde<br />
Magen- und Darmprobleme Teil 2<br />
65. Folge<br />
<strong>Das</strong> Reizdarmsyndrom gehört zu den am<br />
häufigsten diagnostizierten Erkrankungen im<br />
Bereich der Magen- und Darmerkrankungen.<br />
Es handelt sich um <strong>ein</strong>e weltweit verbreitete<br />
Störung des Darmes, deren Ursachen bis<br />
heute nicht <strong>ein</strong>deutig geklärt sind. In der<br />
westlichen Welt leiden ca. 15 -20 % der Bevölkerung<br />
an <strong>ein</strong>em Reizdarmsyndrom.<br />
Frauen sind dreifach häufiger betroffen als<br />
Männer. Leitsymptome des Reizdarmes<br />
sind: Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung<br />
und Blähungen. Bei etwa 30% ist<br />
auch <strong>ein</strong> Reizmagen dabei. Weitere Beschwerden,<br />
die mit <strong>ein</strong>em Reizdarm verbunden<br />
s<strong>ein</strong> können, sind: Übelkeit, Erbrechen,<br />
Völlegefühl und nichtsaures Aufstoßen.<br />
Außerhalb des Magen-Darmtraktes können<br />
Beschwerden wie Kopf- und Rückenschmerzen,<br />
Mattigkeit, Schlafstörungen, funktionelle<br />
Herzbeschwerden, Angst und Depressionen<br />
mit dem Reizdarm verbunden auftreten.<br />
Die Psyche spielt bei dieser Erkrankung<br />
immer <strong>ein</strong>e große Rolle. Sie ist nicht die<br />
Ursache der Beschwerden, trägt aber sehr zur<br />
Verstärkung oder Linderung bei. Angst und<br />
Depressionen sind häufig mit dem Reizdarmsyndrom<br />
verbunden. Außerdem gibt es<br />
<strong>ein</strong>ige Nahrungsmittelunverträglichkeiten.<br />
Praktische Relevanz hat insbesondere die<br />
Laktoseunverträglichkeit. Symptomverschlimmerung<br />
durch Eier, Milch- und Weizenprodukte<br />
deuten auf <strong>ein</strong>e Eiweißunverträglichkeit<br />
hin.<br />
Bei starken Blähungen sollte der Verzehr von<br />
Laktose, Fructose und Sorbit reduziert werden.<br />
Medikamente wie z. B. Antidepressiva,<br />
Schmerzmittel und Blutdruckmittel können<br />
zu Verstopfung führen. Lipidsenker, Psychopharmaka<br />
und Antacida können zu<br />
Durchfall führen. Eine veränderte Darmflora<br />
durch Medikamente, wie z. B. Antibiotika,<br />
oder als Folge <strong>ein</strong>er Infektion, kann auch<br />
zum Reizdarmsyndrom führen. Nahrungsmittelvergiftungen,<br />
wie z. B. Salmonellen,<br />
führen nach der akuten Phase in mehr als<br />
30% zum Reizdarm. Magen- Darmentzündungen<br />
sind ebenfalls zum Teil der Auslöser<br />
<strong>ein</strong>es Reizdarmes.<br />
Die Therapie des Reizdarmes. Sie stützt sich<br />
auf drei Säulen. 1. Die umfassende Aufklärung<br />
des Patienten als Grundlage <strong>für</strong> den eigenverantwortlichen<br />
Umgang des Patienten<br />
mit s<strong>ein</strong>er Erkrankung ist entscheidend <strong>für</strong><br />
den Therapieerfolg. 2. Medikamentöse Therapie:<br />
Bestimmte Arzneipflanzen wirken<br />
spasmolytisch (Kümmel, Angelika, Pfefferminze),<br />
entblähend (Kümmel, Mariendistel),<br />
entzündungshemmend (Kamille) beruhigend<br />
(Baldrian und Hopfen). Als wichtigstes Präparat<br />
sowohl beim Reizdarm als auch bei der<br />
chronisch entzündlichen Darmerkrankung<br />
sind probiotische Arzneimittel aus lebenden<br />
physiologischen Mikroorganismen (Mutaflor)<br />
anzuwenden. 3. Psychotherapie: Erkennen<br />
von relevanten psychischen Störungen.<br />
Feststellen von psychosozialen<br />
Faktoren,<br />
die die Entstehung<br />
und den Verlauf der<br />
Krankheit be<strong>ein</strong>flussen.<br />
Durchführung <strong>ein</strong>er<br />
entsprechenden<br />
Psychotherapie.<br />
Die Entstehung der<br />
chronisch entzündlicheDarmerkrankungen<br />
ist genauso wie<br />
beim Reizdarmsyndrom<br />
bis heute nicht<br />
abschließend geklärt.<br />
Es besteht Einigkeit<br />
darin, dass es sich um<br />
<strong>ein</strong> komplexes Geschehen<br />
handelt. Genetische<br />
Veranlagung<br />
und verschiedene Umweltfaktoren<br />
sind von<br />
Bedeutung. Eine ver-<br />
„echt<br />
super!“<br />
Zeitschriften mieten,<br />
die moderne Art<br />
des Zeitschriftenlesens.<br />
Denn wir bringen´s, wer sonst?<br />
ausprobieren . . .<br />
. . . jetzt kostenlos!<br />
21<br />
änderte Immunreaktion führt zur Zerstörung<br />
der mukosalen Schutzbarriere (das ist die<br />
schützende Schleimhaut im Darmbereich).<br />
Mikroorganismen sind wahrsch<strong>ein</strong>lich auch<br />
beteiligt. Teilweise sind vor allem Gelenkentzündungen<br />
monate- oder jahrelang vor<br />
Beginn der Darmsymptomatik aufgetreten.<br />
In der letzten Ausgabe haben wir bereits dargestellt,<br />
wie wichtig der Darm <strong>für</strong> die Immunabwehr<br />
des Körpers ist. Dieses Immunsystem<br />
spielt bei dem chronisch entzündlichen<br />
Darm verrückt. Es findet ständig <strong>ein</strong>e<br />
überschießende Reaktion der Abwehr statt.<br />
In unserer Praxis haben wir immer wieder<br />
erlebt, dass neben den medizinischen Faktoren<br />
<strong>ein</strong>e psychische Beteiligung bei diesem<br />
Krankheitsbild vorhanden ist.<br />
Therapie der chronisch entzündlichen<br />
Darmerkrankung: Die Beteiligung der<br />
Darmflora an der Entstehung der Erkrankung<br />
gilt inzwischen als gesichert. Dem entsprechend<br />
sind probiotische Arzneimittel wie<br />
beim Reizdarm das erste Mittel zur Behandlung.<br />
Es gibt inzwischen <strong>ein</strong>ige Studien, die<br />
die Wirksamkeit der probiotischen Arzneimittel<br />
<strong>ein</strong>wandfrei belegen. Die wichtigsten<br />
Eigenschaften sind die Wachstumshemmung<br />
von Krankheitserregern und das „Training“<br />
des Immunsystems im Darm. Des Weiteren<br />
sind, von Fall zu Fall, unterschiedliche<br />
pflanzliche und homöopathische Mittel anzuwenden.<br />
In der nächsten Ausgabe lesen Sie über<br />
„Mikrobiologische Immunmodulation zur<br />
aktiven und passiven Immunisierung“.<br />
Von Gabriele und Bernd Stegemann<br />
Heilpraktiker<br />
DIE<br />
MEDIEN<br />
PALETTE<br />
Telefon: 05 21 / 29 00 97/8 Lesezirkel
22 Erlebtes<br />
Erna Meckerliese<br />
Schon oft habe ich über andere gemeckert. Heute meckere ich mal über mich selbst:<br />
Neulich, als ich auf Teneriffa weilte und bei <strong>ein</strong>er Freundin wohnte, sollte ich m<strong>ein</strong>e<br />
technischen Kenntnisse unter Beweis stellen und <strong>ein</strong>e digitale Sat-Empfangsanlage<br />
neu programmieren - weil man ja nur mit dieser Hochtechnologie deutsches<br />
Fernsehen empfangen kann. Dabei stellte ich mich natürlich voll trottelig an.<br />
M<strong>ein</strong>er Freundin habe ich in m<strong>ein</strong>er Großkotzigkeit<br />
versprochen, wenn sie vom Einkauf<br />
in Santa Cruz zurück ist, läuft alles<br />
wie geschmiert.<br />
Mit der englischen Gebrauchsanweisung in<br />
der Hand (<strong>ein</strong>e deutsche habe ich nicht)<br />
drücke ich also mutig die Taste „Menü“ auf<br />
der Fernbedienung. Auf dem Fernsehbildschirm<br />
ersch<strong>ein</strong>t <strong>ein</strong> ähnlich blauer Kasten<br />
wie auf Computer Monitoren. Ich schaffe<br />
es über mehrere Kästchen, „Search“, „Satellit“<br />
bis zum Kasten „Start“ vorzudringen.<br />
Mir schwant aber schon, dass ich irgendetwas<br />
falsch mache, als auf dem Bildschirm<br />
plötzlich „Press any key to start“ ersch<strong>ein</strong>t.<br />
Jetzt weiß ich nicht mehr weiter. Jetzt ist<br />
Holland in Not. Bevor m<strong>ein</strong>e Freundin zurückkommt,<br />
soll das Programm doch laufen.<br />
Da fällt mir <strong>ein</strong>: Ich rufe schnell m<strong>ein</strong>en<br />
Enkel Florian an, der kennt sich in solchen<br />
Dingen doch bestens aus: „Du Florian,<br />
auf m<strong>ein</strong>er Fernbedienung fehlt <strong>ein</strong>e<br />
Taste.“ „Welche denn Oma?“ „Die Anykey-Taste.“<br />
„Wozu brauchst du die komi-<br />
sche Taste denn überhaupt, Oma?“ „Der<br />
Decoder verlangt die Taste, lieber Florian.“<br />
„Was ist denn das <strong>für</strong> <strong>ein</strong> Decoder?“ „Na,<br />
irgend so <strong>ein</strong> neumodisches Ding“.<br />
„Ganz ruhig, Oma. Sag mir mal, was steht<br />
denn da gerade drauf?“ „Eine kl<strong>ein</strong>e Fernsehleuchte“.<br />
„N<strong>ein</strong>, Oma, das m<strong>ein</strong>e ich<br />
doch nicht! Was steht denn auf dem Fernseher?“<br />
„Philips.“ „N<strong>ein</strong>, Oma, ich möchte<br />
wissen, was auf d<strong>ein</strong>em Schirm steht.“<br />
„Moment, da muss ich nachschauen, der<br />
steht im Schirmständer an der Garderobe.“<br />
„Halt! Stopp! Oma! Oma?“ „So, jetzt hab<br />
ich ihn aufgespannt. Du Florian, da steht<br />
aber nichts drauf.“ „N<strong>ein</strong>, Oma. Schau doch<br />
<strong>ein</strong>fach mal auf d<strong>ein</strong>en Fernsehmonitor und<br />
sag mir, was da drauf steht.“ „Ach so, da<br />
steht: “Please press any key to start.“ „Ja,<br />
dann mach das doch! Drück irgend<strong>ein</strong>e Taste!<br />
Ach was, drück <strong>ein</strong>fach die Sieben.“<br />
„Warum schreiben die dann nicht gleich,<br />
dass man die Sieben drücken soll? Florian,<br />
soll ich wirklich???“ „Ja, Oma, trau dich.“<br />
„Florian du bist genial. Ich glaub`, das Gerät<br />
sucht jetzt tatsächlich Programme.“<br />
„Okay, Oma. Ruf mich ruhig noch mal an,<br />
wenn du noch Fragen hast. Tschöhö...“<br />
Fünf Minuten später hat er mich schon<br />
wieder am Telefon: „Tschuldigung, Florian,<br />
ich muss dich noch mal stören.“ „Ja,<br />
was ist denn, Oma?“ „Jetzt habe ich hier<br />
auf dem Fernseher <strong>ein</strong>en Kasten, da steht<br />
drauf: „TV Channel Organizer“. Ich will<br />
aber k<strong>ein</strong>en Organizer. Ich will deutsches<br />
Fernsehen auf Teneriffa sehen!“ „Oma, du<br />
musst erst mal aus dem Fenster gehen“.<br />
„Was??? Ich soll aus dem Fenster gehen?<br />
Ich bitte dich, Florian, wir wohnen im dritten<br />
Stock!!“ „ Bleib ruhig, Oma, ich m<strong>ein</strong>te,<br />
du sollst das Fenster schließen.“<br />
„Moment, da muss ich erst in die Küche<br />
gehen.“ „N<strong>ein</strong>, Oma! Oma? Oma?“ „So,<br />
jetzt ist das Fenster zu. Ich bin nämlich gerade<br />
dabei Fischsuppe zu kochen, weißt<br />
du.“ „Ist doch wurscht, Oma, was du gerade<br />
kochst!“ „N<strong>ein</strong>, nicht Wurst, Fischsuppe!“<br />
„Oma!!! Hör mir jetzt bitte genau zu!<br />
Weißt du, wie man den Satelliten-Decoder<br />
ausschaltet?“ „Ja, mit dem roten Knopf.<br />
Aber ich will ja erst diesen Organizer weghaben!“<br />
„Der ist schiet-egal! Nimm d<strong>ein</strong><br />
Telefon und geh bitte zum Sicherungskasten<br />
d<strong>ein</strong>er Wohnung.“ „Okay, ich bin da.“<br />
„Schalte die Hauptsicherung aus!“ „Zu<br />
Befehl! Ausgeschaltet. Und was soll ich<br />
jetzt machen, Florian, wieder <strong>ein</strong>schalten?<br />
Bist du noch da, Florian? Florian?“<br />
Weg ist er, der Schlauberger, der sich mit<br />
sowas auskennt. Ist doch klar, schnurlose<br />
Telefone funktionieren doch nur mit Strom.<br />
<strong>Das</strong> weiß doch jedes Kind. Nur der Florian<br />
hat eben k<strong>ein</strong>e Ahnung.<br />
Aber k<strong>ein</strong>e Sorge, ich hab die Sache wieder<br />
hingekriegt. Sicherung <strong>ein</strong>geschaltet, Fernseher<br />
angemacht, Decoder <strong>ein</strong>geschaltet,<br />
und schwupp-die-wupp funktionierte es<br />
wieder. Gewusst wie!<br />
Und sollten sie mal Probleme mit Ihrer Sat-<br />
Anlage, Ihrem Video-Recorder oder Ihrer<br />
DVD-Anlage haben, dann rufen Sie mich<br />
ruhig an. Ich hab jetzt nämlich rausgekriegt<br />
wie ‘s geht. Man muss in Wirklichkeit nur<br />
<strong>ein</strong>mal die Sicherung aus und wieder <strong>ein</strong>schalten<br />
und schon funktioniert das alles.<br />
Ab sofort nenne ich mich jetzt: „Sat-Spezialistin“.<br />
P.S. Nicht ernst nehmen! Bitte!<br />
Es grüßt Sie herzlich Ihre<br />
Erna Meckerliese alias Paula Lennartz
Service<br />
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Lange hat man sich auf den gebuchten<br />
Urlaub gefreut, um dann<br />
häufig am Urlaubsort festzustellen,<br />
dass die vom Reiseveranstalter<br />
im Prospekt angepriesenen<br />
Leistungen nicht mit der Realität<br />
vor Ort über<strong>ein</strong>stimmen. Hat<br />
das gebuchte Zimmer nicht den<br />
zugesagten Meerblick oder werden<br />
in unmittelbarer Nähe zum<br />
Hotel Baumaßnahmen ausgeführt,<br />
kann die Urlaubsfreude erheblich<br />
be<strong>ein</strong>trächtigt s<strong>ein</strong>. Welche<br />
Möglichkeiten der Urlauber<br />
hat, gegen den Veranstalter vorzugehen,<br />
soll im Folgenden beleuchtet<br />
werden:<br />
Grundsätzlich haftet <strong>ein</strong> Reiseveranstalter<br />
<strong>für</strong> Urlaubsmängel.<br />
Um diese Ansprüche zu sichern,<br />
muss der Urlauber <strong>ein</strong>ige Regeln<br />
beachten. Grundsätzlich muss<br />
der Veranstalter vor Ort aufgefordert<br />
werden, Abhilfe zu schaffen.<br />
Nur wenn die Abhilfe scheitert<br />
und man auch nach <strong>ein</strong>er Beschwerde<br />
beim Reiseveranstalter<br />
Gebäudetechnik GmbH & Cie.KG<br />
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33609 Bielefeld<br />
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zu Bentrup<br />
26. August: 10 - 20 Uhr und 27. August: 11 - 18 Uhr<br />
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Lassen Sie sich verzaubern vom romantischen Ambiente der „Alten Wassermühle“.<br />
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Seniorenruhesitz<br />
Ersatz <strong>für</strong> entgangene Urlaubsfreuden<br />
von Wolf-Rüdiger Kneller, Rechtsanwalt in Bielefeld<br />
nicht das gebuchte Zimmer mit<br />
Meerblick bekommt, kann man<br />
später vom Reiseveranstalter Ersatz<br />
verlangen. Wichtig ist demnach,<br />
dass der Mangel sofort der<br />
Reiseleitung vor Ort mitgeteilt<br />
wird. In jedem Fall sollte man<br />
sich zu Beweiszwecken die Anzeige<br />
des Mangels schriftlich<br />
von der Reiseleitung bestätigen<br />
lassen. Ferner sollte der Mangel<br />
dokumentiert werden (Fotos, Anschriften<br />
von Mitreisenden notieren,<br />
die den Mangel bestätigen<br />
können).<br />
Erfolgt k<strong>ein</strong>e Abhilfe, kann der<br />
Urlauber vom Reiseveranstalter<br />
die Erstattung <strong>ein</strong>es Teils der<br />
Reisekosten verlangen. In welchem<br />
Umfang <strong>ein</strong>e Reisepreisminderung<br />
verlangt werden<br />
kann, hängt entscheidend davon<br />
ab, wie schwerwiegend der Mangel<br />
die Reise be<strong>ein</strong>trächtigt hat.<br />
Der ge<strong>für</strong>chtete Baustellenlärm<br />
kann beispielsweise je nach Intensität<br />
und Dauer zu <strong>ein</strong>er Reisepreisminderung<br />
bis zu 40 %<br />
führen. Zur Einschätzung der<br />
Reisepreisminderung wird häu-<br />
Wolf-Rüdiger olf-Rüdiger Kneller<br />
Kneller<br />
23<br />
Sielemanns Hof GmbH<br />
Altenpflegeheim · Betreutes Wohnen · Kurzzeitpflege<br />
Der Seniorenruhesitz Sielemanns Hof bietet im Zentrum von Leopoldshöhe<br />
101 Pflegeheimplätze (davon 5 Kurzeitpflegeplätze) und 7 Wohnungen<br />
(betreutes Wohnen) inmitten <strong>ein</strong>er grünen Oase.<br />
Ziel unserer Arbeit ist es, durch individuelles Helfen, menschliche Wärme<br />
und häuslichen Komfort, <strong>Leben</strong>squalität zu bieten. In Sielemanns<br />
Hof wird z.B. <strong>ein</strong> umfangreiches Programm von Freizeitaktivitäten angeboten.<br />
Wir möchten, dass unsere Bewohnerinnen und Bewohner so<br />
selbständig wie möglich leben.<br />
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www.sielemanns-hof.de · E-mail: Info@sielemanns-hof.de<br />
fig auf Tabellen verwiesen (z.B.<br />
Frankfurter Tabelle). Diese Tabellen<br />
können aber nur als erster<br />
Anhaltspunkt herangezogen<br />
werden. Längst nicht alle Gerichte<br />
wenden diese Tabellen an.<br />
Darüber hinaus ist die Bewertung<br />
<strong>ein</strong>es Mangels immer anhand<br />
der Umstände des Einzelfalls<br />
vorzunehmen. So rechtfertigen<br />
beispielsweise <strong>ein</strong>e Ratte<br />
und Kakerlaken im Hotel an der<br />
Nordsee sicherlich <strong>ein</strong>e Minderung<br />
des Reisepreises. Anders<br />
kann dies bei <strong>ein</strong>er Billigreise<br />
nach Sri Lanka zu bewerten s<strong>ein</strong><br />
(so AG Nürnberg, Aktz. 20 C<br />
4728/98).<br />
Von ganz entscheidender Bedeutung<br />
ist, dass der Urlauber s<strong>ein</strong>e<br />
Ansprüche gegenüber dem Reiseveranstalter<br />
innerhalb <strong>ein</strong>er<br />
Frist von <strong>ein</strong>em Monat nach Beendigung<br />
des Urlaubs geltend<br />
macht. Die Geltendmachung der<br />
Ansprüche sollte in jedem Fall<br />
schriftlich (möglichst per Einwurf<strong>ein</strong>schreiben)<br />
erfolgen. Am<br />
besten lässt man sich den Eingang<br />
des Schreibens vom Reiseveranstalter<br />
schriftlich bestätigen.<br />
Inhaltlich muss der Mangel<br />
in dem Schreiben möglichst konkret<br />
bezeichnet s<strong>ein</strong>. Nicht erforderlich<br />
ist allerdings die konkrete<br />
Bezifferung der beanspruchten<br />
Minderung.<br />
Rechtsanwalt<br />
Rechtsanwalt<br />
Linkenbach & Partner GbR<br />
Detmolder Straße 15 (Villa Katzenst<strong>ein</strong>)<br />
33604 Bielefeld<br />
Telefon: 0521-1366613, Fax: 1366614<br />
e-mail: info@ra-kneller.de
24 Anno Dazumal<br />
De Badewannenstroade<br />
Also, mui düch, dat düt woll de oinzige Stroade inne Welt es, de<br />
düssen Namen to Recht vodoint hät: „Badewannenstroade“. Wie<br />
mag et doteo kuomen suin? Kuik, do-iawer häwwe ick mi so muine<br />
Gedanken makt. Dat mott owwer natürlick nich de oll<strong>ein</strong> sirlig<br />
makende Woahrhoit suin, wat ick hui-er niu von mui giewe.<br />
De Pläcken fo düsse iutgefallne Geschichte es dat Duarp Nordduarp<br />
up Amrum. Genau-er gesäggt: et es de Stroade, de duü-er de<br />
Marsk up dat Seehospiz I teogeng. Ganz richtig, „teogeng“. De<br />
Gebäude send nämlick vo oin pa Joahrn dalrirden weo-ern. Et was<br />
Pasteo-er von Bodelschwingh, de düt Hospiz vo 116 Joahrn bowwen<br />
loit. „Blaut oine liege Stui tuügt von voschwundner Pracht!“<br />
sau hedde de Dichter et villichte iutdrückt.<br />
An düsse Stroade niu stoaht in den Woin an de twüntig widde<br />
Badewannen. Wader es ümmer do-inne. Se send also no dichte.<br />
Un oss ick oll sia: Ick häwwe mi so muine Gedanken do-iawer<br />
makt.<br />
Vo virlen Joahrn kamm de oiste Minske in Nordduarp, et mosse<br />
oin Biu-er suin, up de Idee, de aule Badwanne riuttoruiden un ’ne<br />
moderne antoschaffen. Owwer wohen niu met de aulen Wanne?<br />
Hoi broche se to suinen Koöggen up de Woi inne Marsk. „Dat es<br />
doch Dummtuüg!“ denkt do villichte de oine odder annere Liaser.<br />
Nei, do sen ick annerer Moinung. Kuikt ju mol in den Ställen bi us<br />
de Koögge an, wat de fo oinen schirdergen Ääs hät!<br />
Paula Klütenbrink aus’er Senne schreibt Geschichten <strong>für</strong> die „Freie Presse“ (um 1950)<br />
Lehnchens Polterabend<br />
Danke schön, danke schön, Herr Redaktör. Wissen Sie, warum ich<br />
zweimal danke schön gesagt habe? <strong>Das</strong> erste Mal, weil Ihr mich<br />
doch gratuliert, weil Lehnchen jetzt Hochzeit gemacht hat und das<br />
zweite Mal, weil Ihr mich doch gratuliert, weil... Aber das muss ich<br />
Euch erst alles vorerzählen.<br />
Nun ist es soweit. Unsere leibliche Tochter heißt jetzt Lehnchen<br />
Kuhmund, geborene Klütenbrink. <strong>Das</strong> klingt, was, Herr Redaktör,<br />
da sind Sie doch platt? Und Willi heißt er auch mit Vornamen. Es<br />
hat ja man allerhand gekostet, ehe sie diesen ehrenwerten Mann<br />
gekriegt hat, und die Augustdorfer Mädchen haben es dem Lehnchen<br />
nicht gegönnt.<br />
Ich habe Euch ja schon geschrieben, dass er Musiker ist, das heißt,<br />
er hat ja man erst gesagt, dass er Organist ist, und ich habe auch<br />
sofort zu Lehnchen gesagt: „<strong>Das</strong> ist der richtige Mann <strong>für</strong> dich, den<br />
bring man mit r<strong>ein</strong>, der spielt die Orgel und verdient bannig viel<br />
Geld.“ Nachher war ich son’ büschen bedäppert, als ich hören musste,<br />
dass es man nur die Drehorgel war, aber da war es schon zu spät.<br />
Nun will ich die Hochzeit schreiben. Aber zu erst den Polterabend,<br />
denn der geht ja immer erst vor der Hochzeit. Es war schon so richtig<br />
feierlich, denn August hatte s<strong>ein</strong>en Gehrock an un’n weißen Kragen<br />
um und sah aus wie früher. Tante Mariechen aus Jöllenbeck<br />
war in Blauseide, nur ihre beiden Trabanten waren son’ büschen<br />
außer Art, denn den ganzen Tag hatten sie ihre Finger im Kuchen<br />
drin... <strong>Das</strong> macht man ja eigentlich nicht, auch als Kind nicht.<br />
Dann muss ich noch berichten, dass auch Gottlieb Piepenquast mit<br />
da war. Er hatte sich extra rasiert und s<strong>ein</strong>en Schwiegersohn mitgebracht,<br />
der auch <strong>ein</strong>geladen war. O Jott, das ist aber <strong>ein</strong> wirklich<br />
Do sia also düsse kleoke Biu-er in Nordduarp: „Wui Minsken kürnt<br />
lichte inne Nordsee goahn un us roiggen schuü-ern. Dat goiht<br />
owwer met den Koöggen nich. De schwämmt doch riawer no Sylt,<br />
wo de beste un stiarkste Bulle in ganz Nord-friesland uppe Woi es.“<br />
Suüh, dat was kleok dacht. Un dat was de Anfang von de Badewannenstroade.<br />
Intüsken stoaht an de twüntig Wannen in den Woin.<br />
Wui send niu oll virle Moale de Stroade duü-er de Marsk langgoahn.<br />
Owwer bethiar was nich oine Keoh to soihn, de oin Bad namm.<br />
De Koögge soiht owwer blitzeblank iut. Wo goiht dat teo? Of de<br />
sick schiamt un blaut in’n Duüstern in de Wannen stuiget?<br />
Schlüp’n Werner<br />
(Werner Schlüpmann)<br />
janz f<strong>ein</strong>er Mensch, Herr Redaktör, mit s<strong>ein</strong>em blauen Anzug und<br />
nicht mal <strong>ein</strong>gebildet ist er, denn als ich ihn mit „Herr Oberbriefträger“<br />
anredete, das ist er man jetzt auch geworden, sagte er: „Bitte,<br />
heute k<strong>ein</strong>e Titel, wir sind alles nur Gäste hier!“ Son Mann ist das.<br />
Auch beim Essen konnte er so gebüldet reden und bei jedem Schluck<br />
W<strong>ein</strong> verbeugte er sich vor mir und Lehnchen.<br />
Wir hatten jerade die Stube ausgeräumt, ummen büschen zu tanzen,<br />
und Willi hatte auch schon die Orgel aufgestellt, da klirrten<br />
doch mit <strong>ein</strong>mal die Fenster. Und was war das? Die Feuerwehrkapelle<br />
mit sechs Mann hoch und mittenmang Frittgen Hasenkopp,<br />
auch mitter Blase. Sie brachten doch Lehnchen und Willi ’n Ständchen,<br />
was ich eigentlich ganz schön finde. Und dann mussten sie<br />
nach der Blaserei r<strong>ein</strong>kommen und mitessen. <strong>Das</strong> taten sie denn<br />
auch ausgiebig und dabei zogen sie ihre Röcke aus. Weil sie die<br />
nicht schmutzig machen wollten, sagten sie, aber ich wusste das<br />
man besser.<br />
Und die Ansprache, Herr Redaktör, die Ansprache, die Ansprache<br />
erst. Ich musste ordentlich w<strong>ein</strong>en davon, so traurig und schön war<br />
sie. Piepenquast hielt sie und s<strong>ein</strong> Schwiegersohn half dabei.<br />
Nachher ließ er die Feuerwehr, Lehnchen, den Molkereiverband<br />
und Willi hochleben, wobei die Feuerwehr <strong>ein</strong>en Ton mit den Blasen<br />
abgaben und der Schwiegersohn stramm stand mit der Hand an<br />
der Briefträgermütze. Nur Hasenkopp konnte den richtigen Ton<br />
nicht kriegen, weil ihn <strong>ein</strong>er <strong>ein</strong> Stück Holz inne Blase gesteckt hatte.<br />
Aber da fällt mir just <strong>ein</strong>, dass ich das Vieh noch futtern muss. Aber<br />
nächsten Sonnabend schreibe ich weiter.
Wissenswertes<br />
„Darm und Ko(chen)“ -<br />
<strong>ein</strong>e Informationsveranstaltung des Darmzentrums Lippe <strong>für</strong> Jedermann<br />
Erfahrene Köche zeigen live ihre Kochkünste,<br />
und <strong>ein</strong> Arzt erklärt, warum gesundes<br />
Essen <strong>für</strong> Magen und Darm wichtig ist.<br />
Am Mittwoch, dem 23. August 2006, von<br />
15 00 - 18 00 Uhr informieren das Darmzentrum<br />
Lippe, das Staatsbad Salzuflen und die<br />
MEDIAN Klinik Bad Salzuflen im Salzufler<br />
Kurhaus über Vorsorge und Erkrankungen.<br />
Kurse in der VHS Bielefeld<br />
Anmeldung und Information: Tel. 0521/512259<br />
Stadterkundungen <strong>für</strong> jedefrau<br />
und jedermann<br />
Kurs 1748K8<br />
Gem<strong>ein</strong>sam wollen wir, jung und alt, Frauen<br />
wie Männer, Bielefelds unbekannte Seiten<br />
kennen lernen. „Hinter den Kulissen“<br />
erkunden wir kulturelle, soziale, ökologische,<br />
entwicklungspolitische und institutionelle<br />
Einrichtungen der Stadt. Ideen, Wünsche,<br />
Erfahrungen und Fragen sind herzlich<br />
willkommen.<br />
Termin: Do, 21.9. - Do, 7.12.2006<br />
10.00 - 11.30 Uhr, 10 Termine<br />
VHS, Ravensberger Park 1, Raum 164<br />
Lesen - und darüber reden<br />
Kurs 2622K8S<br />
Es gibt Texte, die lassen <strong>ein</strong>em das Herz<br />
aufgehen, andere wiederum zeigen sich<br />
spröde und unzugänglich. In diesem Kurs<br />
werden wir verschiedene Beispiele aus der<br />
Literatur von früher und heute gem<strong>ein</strong>sam<br />
lesen und darüber reden.<br />
Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister<br />
der Stadt Bad Salzuflen, Dr. Honsdorf,<br />
wird der Leiter des Darmzentrums<br />
Lippe Prof. Hiller die Bedeutung und die<br />
Strukturen des Darmzentrums erläutern.<br />
Unterstützt werden s<strong>ein</strong>e Ausführungen<br />
durch die Präsentation <strong>ein</strong>es Films, der am<br />
Beispiel <strong>ein</strong>es Patienten die wissenschaftlich<br />
fundierte Arbeitsweise des Darmzentrums<br />
verdeutlicht. Ein wichtiger Bestandteil<br />
ist die Tumorkonferenz, <strong>ein</strong> Gremium<br />
aller beteiligten medizinischen Fachdisziplinen,<br />
in der <strong>für</strong> jeden Patienten die <strong>für</strong> ihn<br />
richtige Behandlung festgelegt wird.<br />
Die gute Nachricht: Darmkrebs, frühzeitig<br />
erkannt, ist zu 100 % heilbar. Ein gesunder<br />
<strong>Leben</strong>sstil ist die beste Darmkrebsprävention.<br />
Neben <strong>ein</strong>er ausgewogenen Ernährung<br />
gehört auch die regelmäßige Teilnahme an<br />
Früherkennungsuntersuchungen dazu. Ein<br />
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, nur<br />
Neugier und Les<strong>ein</strong>teresse.<br />
Termin: Do, 21.9. - 7.12.2006<br />
15.15- 16.45 Uhr, 10 Termine<br />
Seniorenresidenz, Brunnenstr. 4<br />
Freier Tanz <strong>für</strong> Körper,<br />
Geist und Seele<br />
Die eigene Kraft im Tanz entdecken<br />
Kurs 2804K8<br />
Der körperliche Ausdruck ist <strong>ein</strong> wichtiges<br />
Element, um Kontakt mir der Welt aufzunehmen.<br />
Dabei sind Körper, Seele und<br />
Geist untrennbar mit<strong>ein</strong>ander verbunden. In<br />
dem Kurs werden wir uns spielerisch mit<br />
den Grundprinzipien der Bewegung beschäftigen.<br />
Dabei werden wir uns von unseren<br />
eigenen Bewegungen überraschen<br />
lassen.<br />
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Bitte<br />
bequeme Kleidung mitbringen!<br />
Termin: Di, 19.9 - Di, 19.12.2006<br />
1.00 - 12.30 Uhr, 12 Termine<br />
Musik- und Kunstschule<br />
Am Sparrenberg 2c<br />
Raum 504 (Nebengebäude)<br />
25<br />
niedergelassener Internist erklärt, warum<br />
zum Beispiel die Darmspiegelung lebensrettend<br />
s<strong>ein</strong> kann. Die Fragen der Zuschauer<br />
werden gern beantwortet. Sie erhalten<br />
ebenfalls Tipps und Tricks <strong>für</strong> <strong>ein</strong>e darmgesunde<br />
Küche. Erfahrene Köche kochen<br />
life, auch zum Probieren, plaudern aus der<br />
Küche und werden dabei von <strong>ein</strong>em Arzt<br />
des Darmzentrums Lippe begleitet, der<br />
nebenbei erklärt, warum gutes Essen vor<br />
Krankheiten schützen kann.<br />
ErnährungsberaterInnen, auch aus dem<br />
Bereich der traditionellen Chinesischen<br />
Medizin, stehen <strong>für</strong> Zuschauerfragen und<br />
zur individuellen Beratung bereit.<br />
Infotelefon: 05261-26 46 04<br />
Ingrid Britzelmeir<br />
Psychoonkologie Klinikum Lippe<br />
Im Sommer<br />
Wenn sich im See die Wolken spiegeln<br />
und Blumen auf den Wiesen blüh’n,<br />
hoch über sanft geschwung’nen Hügeln<br />
Milane ihre Kreise zieh’n.<br />
Wenn sich im gold’nen Meer der Ähren<br />
der Wind verspielt die Zeit vertreibt,<br />
lässt ihn des Sommers Glut gewähren,<br />
die gern an s<strong>ein</strong>er Seite bleibt.<br />
Weit reicht der Blick zu Waldessäumen,<br />
hier kommt die laute Welt zur Ruh’,<br />
du hörst, all<strong>ein</strong> mit d<strong>ein</strong>en Träumen,<br />
der wundersamen Stille zu.<br />
Um dich herum die Welt im Kl<strong>ein</strong>en,<br />
mit Faltern, Käfern, Hummelflug,<br />
hier bist du mit dir selbst im R<strong>ein</strong>en<br />
und hast zum Glücklichs<strong>ein</strong> genug.<br />
Ortwin Kuhn
26 Ratgeber<br />
Sonnenbrand<br />
<strong>Das</strong> geschieht in Ihrem Körper<br />
Wenn die Sonne intensiv und lange auf die<br />
Haut des menschlichen Körpers <strong>ein</strong>wirkt,<br />
insbesondere in den <strong>für</strong> Nordeuropäer ungewohnten<br />
südlichen Ländern, können<br />
mehr oder minder schwere Verbrennungen,<br />
nicht selten auch Blasenbildungen entstehen.<br />
<strong>Das</strong> trifft sowohl <strong>für</strong> die natürliche<br />
Sonne als auch <strong>für</strong> Kunstsonnen wie beispielsweise<br />
die Höhensonne zu. Nach internationaler<br />
Über<strong>ein</strong>stimmung gelten Sonnenbrände<br />
fast ausschließlich als Verbrennungen<br />
ersten Grades. Da es sich um häufig<br />
schwere, mit flammender Rötung <strong>ein</strong>hergehende<br />
Entzündungsprozesse der Haut<br />
handelt, sind die Verbrennungen äußerst<br />
schmerzhaft. Nicht selten tritt Fieber auf,<br />
und die giftigen Stoffwechselprodukte, die<br />
sich nach dem Sonnenbrand bilden, bewirken<br />
Krankheitsgefühle wie Mattigkeit, Appetitlosigkeit,<br />
manchmal sogar Übelkeit mit<br />
Erbrechen. Sobald sich Blasen auf der Haut<br />
bilden, ist dieses betroffene Gewebe bereits<br />
zerstört. Gefährdet sind in glühender Sonne<br />
vor allem Menschen mit heller Haut und<br />
blonden oder roten Haaren.<br />
<strong>Das</strong> können Sie selbst dagegen tun<br />
„Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“<br />
und gleichzeitig auch das beste Mittel<br />
gegen Sonnenbrand. Am Anfang jeden Sonnenbades<br />
sollte man sich zunächst nur kurze<br />
Zeit den Strahlen aussetzen - empfohlen<br />
wird <strong>ein</strong>e Bestrahlungszeit von etwa zehn<br />
bis zwanzig Minuten. Die Kosmetik bietet<br />
hervorragend wirkende Schutzcremes an,<br />
die unterschiedliche Lichtschutzfaktoren<br />
enthalten und praktisch auch bei hochempfindlicher<br />
Haut <strong>ein</strong>en Sonnenbrand verhindern<br />
können. Mittlerweile gibt es diese<br />
Cremes mit zwölf abgestuft wirkenden<br />
Lichtschutzfaktoren.<br />
Ist aber <strong>ein</strong> Sonnenbrand <strong>ein</strong>getreten, sind<br />
kühle Wasserverbände oder spezielle<br />
Brand-Gel-Salben geeignet, die Hitze aus<br />
der Haut zu ziehen, so dass der Schmerz<br />
zurückgeht. In extremen Fällen, etwa am<br />
Anfang <strong>ein</strong>es Sonnenbrandes oder zur<br />
Nachtzeit, kann man <strong>ein</strong> Schmerzmittel <strong>ein</strong>nehmen.<br />
Auf k<strong>ein</strong>en Fall sollte man sich<br />
erneut der Sonne aussetzen, wenn <strong>ein</strong> Sonnenbrand<br />
bereits besteht.<br />
In alten Hausmittel-Büchern ist nachzulesen,<br />
dass man früher bei starken Sonnenbränden<br />
den Körper mit Buttermilch <strong>ein</strong>gerieben<br />
hat. Am nächsten Tag bereits soll<br />
der Sonnenbrand verschwunden gewesen<br />
s<strong>ein</strong>. Es wird auch Lebertransalbe empfohlen,<br />
die jedoch wegen ihres penetranten<br />
Geruchs kaum <strong>ein</strong>gesetzt wird. Als <strong>ein</strong>deutig<br />
ungeeignet <strong>für</strong> die Behandlung <strong>ein</strong>es<br />
Sonnenbrandes gelten Mehl und Umschläge<br />
mit Zusätzen von Alkohol oder essigsaurer<br />
Tonerde. Gleichermaßen ungünstig<br />
ist es, die verbrannte Haut mit Sonnenöl<br />
<strong>ein</strong>zureiben.<br />
Dann müssen Sie zum Arzt<br />
In drei Situationen helfen Hausmittel nicht<br />
mehr, sondern nur noch der Arzt: Wenn der<br />
gesamte Körper glühend rot verbrannt ist,<br />
wenn das Fieber beängstigend hoch, also<br />
etwa über 39 Grad ansteigt, oder wenn sich<br />
auf der Haut große Blasen bilden.<br />
Aus „Hausmittel“ mit freundl. Genehmigung<br />
der Hamburg-Münchener Krankenkasse<br />
Pestizide in grünem Tee<br />
7 von 30 Tees waren deutlich bis stark belastet<br />
Erfreulich: War 1999 noch über die Hälfte der untersuchten Grüntees stark belastet, sind in der aktuellen Untersuchung der Stiftung<br />
Warentest nur noch 7 von 30 geprüften Produkten aus verschiedenen Anbaugebieten deutlich bis stark mit Pestiziden belastet. In<br />
<strong>ein</strong>em Tee spürten die Tester 20 verschiedene Spritzmittel auf. Gefahndet hatten sie nach 440 Pflanzenschutzmitteln. Dabei schnitten<br />
die acht Bio-Produkte im Test am besten ab - sie waren praktisch schadstofffrei.<br />
Deutlich mit Schadstoffen belastet, das heißt: der analysierte Wert im Tee lag über 50<br />
Prozent der zulässigen Höchstmenge. Ist <strong>ein</strong> Tee stark belastet, werden die gesetzlichen<br />
Grenzwerte überschritten. <strong>Das</strong> war im Test bei drei Produkten der Fall: Bei den JFC<br />
Tees 1-TOEN und Sencha Kin sowie beim Gyokuro edle Tautropfen, den der Importeur<br />
aber aufgrund der mitgeteilten Analysewerte bereits aus dem Handel nahm. Nicht oder<br />
sehr gering belastet waren dagegen die acht Bio-Tees im Test.<br />
Grüner Tee soll wegen s<strong>ein</strong>er sekundären Pflanzenstoffe das Krebsrisiko senken können<br />
und schützt zudem die Gefäße. <strong>Das</strong> im Grüntee reichlich enthaltene Vitamin C hilft,<br />
Infektionen und Entzündungen in Schach zu halten und steigert die Immunabwehr.<br />
Außerdem soll <strong>ein</strong> hoher Konsum von Grüntee wie auch von Schwarztee möglicherweise<br />
vor Alzheimer und Demenz schützen. Zu guter Letzt tun Grünteetrinker auch Ihren<br />
Zähnen etwas Gutes, denn das enthaltene Fluorid schützt den Zahnschmelz und festigt<br />
die Zähne. Viele Informationen rund um den grünen Tee und dazu <strong>ein</strong>e Tabelle mit den<br />
Untersuchungsergebnissen in der Zeitschrift „test“ und unter www.test.de.
Reisen<br />
Mittsommernacht<br />
in Finnland, wo sonst!<br />
...und da <strong>ein</strong>e low-cost-airline seit Anfang<br />
des Jahres täglich von Düsseldorf nach<br />
Helsinki fliegt, kann man sich die Faszination<br />
der hellen Nächte auch <strong>für</strong> <strong>ein</strong> paar<br />
Tage gönnen.<br />
Sonst braucht man, egal welchen Weg man<br />
wählt, zwei bis drei Tage, um nach Mittelfinnland<br />
zu kommen, und die gute alte<br />
Finnjet fährt schon seit Jahren nicht mehr<br />
von Deutschland nach Helsinki.<br />
Abfahrt also in OWL freitags um halb<br />
acht, Ankunft in Mittelfinnland kurz vor<br />
Kuopio um 18.00 Uhr. <strong>Das</strong> geht eben nur<br />
mit Flieger/Mietwagen.<br />
Bereits bei der Abfahrt vom Flughafen<br />
Helsinki fällt diese Leere auf der Autobahn<br />
nach Norden auf - die Leute von Helsinki<br />
sind am Juhannus-Wochenende<br />
schon ausgeflogen. Die Familien treffen<br />
sich in ihren Sommerhäusern. Der Freitag<br />
an diesem Wochenende ist immer frei.<br />
Also <strong>ein</strong>e problemlose Fahrt in die Nähe<br />
Die gebundenen<br />
Birkenruten,<br />
(Vihta) <strong>für</strong> den<br />
Finnischen<br />
Saunabesuch<br />
von Pieksämäki. Dort, bei ihrem wunderschönen<br />
Sommerhaus, warten schon m<strong>ein</strong>e<br />
finnischen Freunde mit den gebundenen<br />
Vihta (Birkenruten), steigt schon der Rauch<br />
aus dem Saunaschornst<strong>ein</strong> auf.<br />
Tervetuloa/Willkommen auf finnisch, das<br />
ist die geheizte Sauna, nicht zu vergleichen<br />
mit heimischen Sauna- und „Wellness-Welten“.<br />
Aus dem Fenster sieht man die langsam<br />
am Horizont <strong>für</strong> zwei kurze Stunden<br />
verschwindende Sonne<br />
Auch der Grill ist schon hergerichtet <strong>für</strong> die<br />
obligatorische Saunawurst „danach“. Dann<br />
auf dem Steg „finnisches Fernsehen“: Der<br />
Mitternachtssonne und den wechselnden<br />
Farben des Himmels zuschauen, die Stille<br />
genießen, um Mitternacht Vögel singen<br />
hören, die genauso wie die Menschen in<br />
diesen hellen Nächten kaum Schlaf zu brauchen<br />
sch<strong>ein</strong>en, baden im 22 Grad warmen<br />
See direkt vor dem Saunahäuschen. Da fällt<br />
es schwer zu glauben, dass vor sechs Wo-<br />
27<br />
chen erst die letzten Eisschollen weggetaut<br />
sind.<br />
Und Fußball-WM, natürlich im „richtigen<br />
Fernsehen“. Bisher eher Fußballmuffel,<br />
bin ich schon etwas beschämt, dass m<strong>ein</strong>e<br />
Freunde fast jeden Spieler der angesagten<br />
Mannschaften und natürlich alle<br />
deutschen Spieler kennen.<br />
Die paar Tage in der Stille kommen mir<br />
vor wie Wochen. Und doch irgendwie<br />
schneller als sonst lösen sich die Tage auf,<br />
obwohl sie soviel länger sind. Schwer, dies<br />
näher zu erklären, man muß es erleben.<br />
Dazu kaum Sehnsucht nach „draußen“.<br />
Höchstens <strong>ein</strong> fast schon obligatorischer<br />
Besuch von Koupio ist drin. Der Ausblick<br />
vom 75 m hohen Aussichtsturm über die<br />
Seen ringsum gehört <strong>ein</strong>fach zum Finnland-Besuch<br />
dazu. Im Hafen liegen die<br />
großen und kl<strong>ein</strong>en Schiffe, mit denen<br />
man die Seen rings um die Stadt <strong>für</strong> <strong>ein</strong><br />
paar Stunden befahren kann.<br />
Helsinki wurde diesmal ausgelassen.<br />
Schnell mal hin, ist jetzt per bezahlbarem<br />
Flieger immer mal zum verlängerten Wochenende<br />
möglich - das umfangreiche<br />
Kulturprogramm kommt dank m<strong>ein</strong>er finnischen<br />
Freunde regelmäßig per e-mail an.<br />
Schon werden die Tage wieder kürzer.<br />
Festhalten müsste man sie können, die<br />
hellen Nächte um Juhannus in Finnland.<br />
Renate Rüter
28<br />
Von Bison-Wams zu Fishbone-Shirt<br />
In <strong>ein</strong>er Höhle, kalt und grau,<br />
saß des Neanderthalers Frau,<br />
sie schnitt mit <strong>ein</strong>em spitzen St<strong>ein</strong><br />
zwei Löcher in <strong>ein</strong> Fell hin<strong>ein</strong>.<br />
Dann brummte sie mit dickem Mund<br />
und stampfte in den Hintergrund,<br />
dort zerrte sie ihr Kind hervor<br />
und flüsterte ihm was ins Ohr:<br />
„Ich habe dir zur Winternacht<br />
<strong>ein</strong> neues Wämsl<strong>ein</strong> heut’ gemacht,<br />
komm her, steck hier die Arme r<strong>ein</strong>,<br />
d<strong>ein</strong> Freund wird sicher neidisch s<strong>ein</strong>!“<br />
<strong>Das</strong> Kind schrie: „N<strong>ein</strong>, das will ich nicht,<br />
weil Bison-Pelz ganz eklig sticht.<br />
Krieg ich nicht Bär, ist’s mir zu dumm,<br />
dann lauf ich lieber nackt herum!“<br />
Der Vater, s<strong>ein</strong>er Ruh’ beraubt,<br />
steht auf und wiegt s<strong>ein</strong> schweres Haupt:<br />
„Da schuftet man, und m<strong>ein</strong>t es gut,<br />
und ewig meckert diese Brut.<br />
Bin lange durch den Wald getrabt,<br />
weil ihr nichts anzuziehen habt,<br />
bring’ auch noch Fleisch mit und als Dank<br />
hört man nur Nörgelei und Zank.<br />
<strong>Das</strong> gab es nicht zu unserer Zeit,<br />
wir trugen gerne Bison-Kleid.<br />
Wem’s hier nicht passt,der kann ja geh’n<br />
und bei den Bären Schlange steh’n.“<br />
Vieltausend Jahre rann die Zeit,<br />
es machten sich die Römer breit,<br />
die hatten richtig schon Kultur,<br />
Germanien war Urwald nur.<br />
So saß denn die Germanenfrau<br />
in ihrem kühlen Baumstammbau<br />
an <strong>ein</strong>em schiefen Webgestell<br />
und webte <strong>ein</strong> Gewand noch schnell.<br />
Die Sonnenwende stand bevor,<br />
der Wintersturm trieb Schnee durch’s Tor,<br />
die Kinder, blondgelockt und helle<br />
belagerten die Feuerstelle.<br />
Die Mutter brachte Wams und Rock<br />
prompt kriegt der Nachwuchs <strong>ein</strong>en<br />
Schock.<br />
Die Blondies schrien aus <strong>ein</strong>em Mund:<br />
„Beige ist nicht in - wir wollen’s bunt!“<br />
<strong>Das</strong> hörte der Germanenmann,<br />
er fuhr die Kl<strong>ein</strong>en unsanft an:<br />
„Ihr undankbare Höllenbrut,<br />
wir schuften schwer und m<strong>ein</strong>en’s gut.<br />
Ich quäl mich mit den Schafen ab,<br />
das bringt mich früh ins Hünengrab,<br />
die Mutter webt die Finger wund,<br />
ihr zetert nur und wollt es bunt!<br />
Wenn’s euch nicht passt in diesem Haus,<br />
dann wandert nach Italien aus,<br />
vielleicht gibt’s dort statt beige und grau<br />
schon hochmodernes Wäscheblau!“<br />
Zweitausend Jahre geh’n ins Land,<br />
und immer noch herrscht Unverstand.<br />
Und wieder ist <strong>ein</strong> Winter nah,<br />
die Mutter geht zu C & A.<br />
Um Jeans und T-Shirts zu ersteh’n<br />
und Anoraks sich anzuseh’n,<br />
vollwaschbar und mit null Chemie,<br />
mit Leuchtbesatz an Hals und Knie.<br />
<strong>Das</strong> kostet - sie ist hochfrustriert,<br />
egal, wenn nur das Kind nicht friert.<br />
Zufrieden steuert sie nach Haus,<br />
doch dort bricht gleich die Tobsucht aus:<br />
„Mit so was lass ich mich nicht seh’n,<br />
wo alle cool auf Fishbone steh’n,<br />
rückt ihr nicht gleich die Kohle raus,<br />
such ich mir ’n anderes Elternhaus!“<br />
So war’s, so ist’s, so wird es s<strong>ein</strong>,<br />
die Eltern groll’n, die Kinder schrei’n,<br />
wenn’s um moderne Kleidung geht,<br />
wovon nicht jeder was versteht.<br />
3001, zur Winterszeit,<br />
wenn’s wieder geht um Hemd und Kleid<br />
schwimmt Junior auf der St<strong>ein</strong>zeitwelle<br />
und fordert schicke Bison-Felle!<br />
Anneliese Vormbrock<br />
Bunte Seite<br />
Bis zur Brust<br />
Ein fettes Schw<strong>ein</strong> kam <strong>ein</strong>es Tages<br />
an <strong>ein</strong>en Fluss.<br />
Sehnsüchtig blickte es zum anderen<br />
Ufer, weil es dort <strong>ein</strong>en wunderschönen,<br />
frisch angelegten Komposthaufen<br />
erblickte mit verlockend herüberleuchtenden<br />
Essensresten, Kartoffelschalen<br />
und allerlei anderen Leckerbissen.<br />
<strong>Das</strong> Schw<strong>ein</strong> konnte jedoch<br />
nicht schwimmen.<br />
„Wie tief ist der Fluss wohl? Ob ich<br />
da <strong>ein</strong>fach hinüberwaten kann?“,<br />
sprach es zu sich selbst.<br />
„Aber selbstverständlich“, sagte <strong>ein</strong><br />
Maulwurf, der gerade aus s<strong>ein</strong>em Hügelbau<br />
herausgekommen war und das<br />
Selbstgespräch des Schw<strong>ein</strong>s gehört<br />
hatte.<br />
„M<strong>ein</strong>st du wirklich?“, fragte das<br />
Schw<strong>ein</strong> freudig.<br />
„Nur zu, das Wasser ist ganz flach“,<br />
erwiderte der Maulwurf.<br />
Er hatte das letzte Wort noch nicht zu<br />
Ende gesprochen, da war das Schw<strong>ein</strong><br />
schon hinunter ans Wasser gelaufen<br />
und hin<strong>ein</strong> gesprungen.<br />
Augenblicklich versank es, weil s<strong>ein</strong>e<br />
B<strong>ein</strong>e vergeblich nach Grund tasteten.<br />
Mit allerletzter Kraft strampelte<br />
und paddelte es ans Ufer und stellte<br />
den Maulwurf wütend zur Rede.<br />
„Merkwürdig“, sagte der Maulwurf,<br />
„den Enten reicht das Wasser immer<br />
nur bis zur Brust.“<br />
Verfasser unbekannt
Service<br />
Mit dem Nahverkehr mobil bleiben<br />
Modellversuch Sechser-Abo 60plus: Zwei Personen<br />
fahren in Bielefeld zum Preis von <strong>ein</strong>er<br />
PR-Text<br />
Für mobile Menschen ab 60 Jahren gibt es in Bielefeld <strong>ein</strong> ganz<br />
besonderes Monatsabo: Wer sich das Sechser-Abo 60plus zulegt,<br />
kann kostenlos <strong>ein</strong>e Begleitperson mitnehmen - egal welchen Alters.<br />
An jedem Tag des Jahres und rund um die Uhr kann damit die<br />
Hälfte des Fahrpreises gespart werden. Einem Ausflug mit dem<br />
Enkelkind oder der Freundin steht also nichts mehr im Wege, ebenso<br />
wenig wie <strong>ein</strong>em Stadtbummel zu zweit. Auch <strong>für</strong> Seniorinnen und<br />
Senioren, die Gaststudierende der Universität Bielefeld sind, ist das<br />
Abo auf dem Weg zu zweit in die Hochschule interessant.<br />
<strong>Das</strong> <strong>für</strong> das Stadtgebiet Bielefeld erhältliche Sechser-Abo 60plus<br />
bietet darüber hinaus alle Vorteile des normalen Sechser-Abos:<br />
Montags bis freitags nach 19 Uhr sowie am Wochenende und an<br />
Feiertagen ganztägig können sogar bis zu fünf Personen (davon max.<br />
zwei ab 15 Jahren) mit dem Ticket fahren - da ist selbst der Ausflug<br />
im größeren Kreis möglich. Für besonders Aktive ist interessant,<br />
dass statt der Personen auch Fahrräder mitgenommen werden können.<br />
Ein Hund fährt ohnehin gratis mit. Auch die Nutzung des Nacht-<br />
Busses in Bielefeld ist <strong>für</strong> den Abo-Inhaber im Sechser-Abo 60plus<br />
enthalten - das Konzert oder der Theaterbesuch kann also auch <strong>ein</strong><br />
bisschen länger dauern. <strong>Das</strong> Abo kann sogar an Verwandte, Freunde<br />
und Bekannte übertragen werden, die ebenfalls über 60 Jahre alt<br />
sind. Der Preis des Sechser-Abos 60plus: 41,80 Euro/Monat.<br />
Dieses kundenspezifische Tarifangebot startete moBiel im August<br />
2005 zunächst als <strong>ein</strong>jährigen Modellversuch. Wegen des Erfolgs<br />
verlängert das Bielefelder Nahverkehrsunternehmen nun das Pilotprojekt<br />
um <strong>ein</strong> weiteres Jahr. Zusammen mit dem Seniorentelefon,<br />
speziellen Veranstaltungen zum Thema Sicherheit <strong>für</strong> Senioren und<br />
zahlreichen Serviceangeboten - wie etwa dem Ausstieg nach Wunsch<br />
zwischen zwei Bushaltestellen abends ab 20 Uhr - präsentiert sich<br />
damit moBiel als besonders attraktiv <strong>für</strong> Kundinnen und Kunden<br />
fortgeschrittenen Alters.<br />
Auf <strong>ein</strong> Neues!<br />
Ambiente, Kultur und Handwerk rund um die<br />
„Alte Wassermühle“<br />
Es ist wieder soweit: Die „Alte Wassermühle zu<br />
Bentrup“ öffnet am 26. und 27. August zum zweiten<br />
Mal ihre Pforten, Türen und Tore <strong>für</strong> alle Interessierten<br />
an Handwerk und <strong>Leben</strong>skultur; die<br />
Schwäne drehen ihre Runden auf dem von Weiden<br />
gesäumten Mühlenteich, das Innenleben -<br />
die Seele der alten Mühle - mit den Sortier-,<br />
Mahl- und Abfüllmaschinen wird <strong>für</strong> <strong>ein</strong>en kurzen<br />
Moment zu neuem, frischem <strong>Leben</strong> erweckt.<br />
Händler verschiedenster Couleur stellen ihre Waren aus, geben<br />
Tipps und plaudern über ihre Tätigkeit. Schmiedearbeiten erinnern<br />
an frühere Zeiten, als die Hände noch die wichtigsten Werkzeuge<br />
der Menschen waren; Design-Tische zeigen, dass Tradition<br />
und Modeme sinnvoll mit<strong>ein</strong>ander verknüpft werden können.<br />
Mitten in der Natur gelegen, bietet das weitläufige Freigelände<br />
vielfältige Möglichkeiten <strong>für</strong> Jung und Alt. Die Besucher werden<br />
von dem reizvollen Ambiente der idyllisch gelegenen Mühle in<br />
ihren Bann gezogen. Auch <strong>für</strong> die kulinarischen und musikalischen<br />
Bedürfnisse wird an diesem Wochenende gesorgt s<strong>ein</strong>, das ganz<br />
unter dem Motto „<strong>Leben</strong>sart“ steht. Am Samstag, dem 26. August<br />
von 10 00 - 20 00 Uhr und am Sonntag, dem 27. August von 11 00 -18 00<br />
Uhr in der „Alten Wassermühle“ an der Salzufler Straße 145.<br />
Abschied nehmen<br />
braucht Zeit, Raum<br />
und <strong>ein</strong>fühlsame<br />
Begleitung<br />
Bestatterinnen<br />
Noller · Ziebell<br />
Raum <strong>für</strong> Abschied und Erinnerung<br />
29<br />
Monika Noller<br />
Lindy Ziebell<br />
August-Bebel-Str. 30b<br />
33602 Bielefeld<br />
Fon 05 21 / 3 80 22 80<br />
www.noller-ziebell.de<br />
Wir suchen <strong>Monokel</strong>-Verteiler<br />
Für die zuverlässige Verteilung von „<strong>Monokel</strong>“ suchen wir <strong>ein</strong>en<br />
freundlichen (motorisierten) Helfer, der das <strong>Magazin</strong> nach Empfängerlisten<br />
an feststehende Adressaten im Bereich Senne und Sennestadt<br />
ausliefert - alle zwei Monate gegen Bezahlung pro Auslagestelle.<br />
Bitte rufen Sie an:<br />
Werk|2 Werbeagentur · Markus Galla · Tele 0521-20188-12<br />
Flyer - Logos<br />
Internet - <strong>Magazin</strong>e<br />
Geschäftsdrucksachen
30 Dies und <strong>Das</strong><br />
Hochsommertag an der See<br />
Vom Wasser kommt noch etwas Frische,<br />
Lachmöwen wiegen sich im Wind.<br />
Ein Kormoran schreckt unsichtbare Fische,<br />
mit Muscheln spielt <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>es Kind.<br />
Auf blauem Wasser tanzen Boote.<br />
Den Augen tut die Sonne weh.<br />
Weiße Segel, blaue, rote,<br />
ziehen Windsurfer nach Lee.<br />
Heut macht die Sonne k<strong>ein</strong>e Pause,<br />
Menschen meiden jetzt die Stadt.<br />
Wilder W<strong>ein</strong> erstickt am Hause,<br />
Am Strand lacht sich das <strong>Leben</strong> satt.<br />
Doch Tiere suchen kühle Räume,<br />
Flieh’n aus dem trocknen Erntestaub<br />
in den Schatten hoher Bäume.<br />
An manchem Strauch welkt erstes Laub.<br />
Der Sonnenball taucht blutrot unter,<br />
Sinkt hinterm Horizont in’s Meer.<br />
Noch spät sind kl<strong>ein</strong>e Kinder munter,<br />
Laut lachend laufen sie umher.<br />
Ein Schwan zieht still noch s<strong>ein</strong>e Bahnen,<br />
Nachtschwärmer finden k<strong>ein</strong>e Ruh’.<br />
Müde winken <strong>ein</strong> paar Fahnen,<br />
Gleich macht der Tag die Augen zu.<br />
Folker Dewald<br />
Der demographische Wandel ist <strong>ein</strong> aktuelles<br />
und darüber hinaus gesellschaftspolitisch<br />
hoch brisantes Thema. Der Stadt<br />
Bielefeld und der Bielefeld Marketing<br />
GmbH ist das durchaus bewusst. Nicht<br />
umsonst gibt es in Bielefeld bundesweit<br />
die erste Demographiebeauftragte, und die<br />
Bielefeld Marketing GmbH hat sich<br />
bereits in 2005 im Rahmen ihres Jahresthemas<br />
„Stadtvisionen: Zukunft gestalten!“<br />
intensiv diesem Thema gewidmet.<br />
<strong>Das</strong> Land NRW würdigt diese Bemühungen<br />
und fördert <strong>ein</strong> von der Bielefeld Marketing<br />
GmbH initiiertes Projekt „Städte-<br />
Einladung<br />
zum Tag der offenen Tür<br />
In Kooperation mit dem Generationen Treff<br />
Bielefeld und dem Johanneswerk hat der<br />
ambulante Pflegedienst Alt und Jung Süd-<br />
West e. V. im Rahmen der Gem<strong>ein</strong>wesenarbeit<br />
in der Tanzschule Teubner-Schneider<br />
<strong>ein</strong> Projekt initiiert, dessen Ziel es ist,<br />
Angebote <strong>für</strong> behinderte und nichtbehinderte<br />
Menschen zu schaffen, Treffpunkt zu s<strong>ein</strong><br />
<strong>für</strong> hilfsbedürftige Menschen und Menschen,<br />
die helfen wollen, sowie <strong>für</strong> die, die<br />
<strong>ein</strong>sam sind.<br />
Durch dieses Selbsthilfeprojekt wird die<br />
Möglichkeit geboten, sich an <strong>ein</strong>em Ort zu<br />
treffen, an dem jeder im Rahmen s<strong>ein</strong>er eigenen<br />
Möglichkeiten aktiv s<strong>ein</strong> kann, und<br />
an dem Platz <strong>für</strong> Sorgen und Nöte ist.<br />
Dieses Projekt wird am 26. August 2006<br />
ab 12.00 Uhr der breiten Öffentlichkeit<br />
vorgestellt.<br />
Über alle laufenden Angebote kann man<br />
sich informieren und das <strong>ein</strong>e oder andere<br />
gleich ausprobieren, wie z. B. das Tanzcafé<br />
„Vergiss m<strong>ein</strong> nicht“ von 14.00 - 16.00<br />
Uhr im Spiegelsaal. Bei Lifemusik, Kaffee<br />
und Kuchen wird zum Tanz gebeten.<br />
Außerdem präsentieren sich u.<br />
a. die Computer- und<br />
Sprachkurse, das Generationen<br />
Frühstück, der integrative<br />
Maltreff und das Team vom<br />
Tanztee-Oriental. Für den musikalischen<br />
Rahmen ist gesorgt<br />
und natürlich auch <strong>für</strong><br />
das leibliche Wohl.<br />
Städtetourismus und<br />
demographischer Wandel<br />
Bielefelder Experten zur Zukunft des Tourismus<br />
tourismus und demographischer Wandel“.<br />
Rund 30 Bielefelder Experten u. a. aus<br />
Kultur, Wissenschaft und Hotel- und<br />
Gaststättengewerbe trafen sich jetzt zu<br />
<strong>ein</strong>er ersten Diskussion um die touristische<br />
Zukunft der Stadt. Ziel soll es s<strong>ein</strong>,<br />
möglichst praxisnahe Handlungsfelder zu<br />
entwickeln, um Bielefeld auch weiterhin<br />
<strong>für</strong> Besucher und Bürger erlebbar zu machen.<br />
Nach dem Tourismusforum im Juni<br />
2005 unter dem Thema „Bald sehen wir<br />
alt aus!? Städtetourismus zwischen Silver<br />
Ager und Seniorenteller“ ist damit <strong>ein</strong><br />
weiterer Schritt des Förderprojektes realisiert<br />
worden.<br />
Veranstaltungen<br />
August/September<br />
Capella hospitalis<br />
10.08. <strong>Leben</strong>sgeschichten<br />
18.00 Uhr Von der alten in die neue Welt<br />
15.08. Herztöne<br />
19.30 Uhr Eine Veranstaltung zum Zuhören<br />
und Mitsingen von Ulrike Schultz<br />
16.08. <strong>Leben</strong>skrise als Neuanfang<br />
15.00 Uhr Gesprächskreis mit Roswitha<br />
Rother<br />
25.08. Musica Antica<br />
20.00 Uhr Liederabend<br />
Michaela Ataalla, Gesang, Lika Chanadiri,<br />
Klavier<br />
29.08. Herztöne<br />
19.30 Uhr Eine Veranstaltung zum Zuhören<br />
und Mitsingen von Ulrike Schultz<br />
04.09. Jour fixe der Cooperativa<br />
Neue Musik<br />
20.00 Uhr Diagonale 2006 Vorstellung<br />
<strong>ein</strong>iger Projekte, Willem Schulz<br />
06.09. <strong>Leben</strong>skrise als Neuanfang<br />
15.00 Uhr Gesprächskreis mit Roswitha<br />
Rother<br />
12.09. Herztöne<br />
19.30 Uhr Eine Veranstaltung zum Zuhören<br />
und Mitsingen von Ulrike Schultz<br />
13.09. Klang der Stille - Spiegelbilder<br />
20.00 Uhr Natalia Stubhorn, Saxophon,<br />
Edith Murasov, Mezzosopran<br />
14.09. <strong>Leben</strong>sgeschichten<br />
18.00 Uhr<br />
20.09. <strong>Leben</strong>skrise als Neuanfang<br />
15.00 Uhr s. o.<br />
18.00 Uhr VorLesen<br />
Bielefelder Bürger lesen Heiter-Besinnliches<br />
Jürgen H<strong>ein</strong>rich, Bielefeld Marketing<br />
23.09. Begegnung im Tanz<br />
18.00 Uhr Ein offenes Angebot von Gisela<br />
Jordan<br />
26.09. Herztöne<br />
19.30 Uhr Eine Veranstaltung zum Zuhören<br />
und Mitsingen von Ulrike Schultz<br />
28.09. Zeitzeugen - Zeitfragen<br />
18.00 Uhr<br />
30.09. Play back Theater<br />
20.00 Uhr<br />
Capella hospitalis<br />
Teutoburger Str. 50<br />
33604 Bielefeld
Treffpunkt/Bücherecke<br />
14.08. Dr. Klaus Walaschewski,<br />
Schulleiter i.R.,<br />
„Machen Sie mal!“<br />
21.08. Hans-Joachim Kornmaul,<br />
Presbyter i.R.,<br />
“Kompromissbereit und abwarten.”<br />
28.08. Hans-H<strong>ein</strong>er Wiese,<br />
Bankkaufmann i.R.,<br />
„Gut angelegt.“<br />
04.09. Lore Hülsmann, Lehrerin i. R.,<br />
„Schule gestern“<br />
Ein kl<strong>ein</strong>es Fürstentum besetzt<br />
die Königshäuser Europas<br />
<strong>Das</strong> Buch in die Hand<br />
nehmen - nichts als trockene<br />
Geschichte erwarten<br />
- und gefesselt<br />
s<strong>ein</strong>. So war es! Und -<br />
zugegeben - so amüsant<br />
kann wohl nur <strong>ein</strong> Italiener<br />
schildern, wie Europa<br />
zusammengeheiratet hat.<br />
Auch Fürstenhäuser blieben vor Jahrhunderten<br />
nicht von Elend und Armut verschont,<br />
und es waren fast immer die<br />
hochedlen Frauen, die Auswege suchten<br />
und fanden. Sich so durch das Buch zu<br />
lesen, zu lachen, manchmal auch unter<br />
Tränen, und <strong>ein</strong>fach schmunzelnd das<br />
<strong>Leben</strong> an königlichen Höfen verfolgen,<br />
das macht Spaß! Zwar ist alles lang, lang<br />
her, aber die Liebesgeschichten in den<br />
Königshäusern von damals sind auch<br />
nicht anders als die von heute – alles wiederholt<br />
sich.<br />
Der Autor Roberto Giardina schreibt fesselnd,<br />
mit leichter Hand, und wenn Geschichte<br />
in Geschichten so unterhaltend<br />
verpackt serviert wird, liest man gern<br />
immer weiter... L. G.<br />
Roberto Giardina<br />
Königliche Verschwörung<br />
704 Seiten, Preis 26,- Euro<br />
C. Bertelsmann Verlag, München<br />
ISBN 3-570-00865-7<br />
Schreiben Sie Geschichte!<br />
Der Frieling-Verlag Berlin hatte zum<br />
Schreibwettbewerb aufgerufen<br />
Drei Monate nach der Preisverleihung<br />
des Frieling-Zeitzeugenpreises ist jetzt<br />
die Anthologie „Zeitzeugen schreiben<br />
Geschichte(n)“ erschienen.<br />
Programm August/September 2006<br />
Veranstalter: Ver<strong>ein</strong> zur Förderung<br />
des Treffpunkt Alter e.V.<br />
montags 15:00 Uhr<br />
Ev. Bartholomäus-Gem<strong>ein</strong>dehaus<br />
Kirchweg 10 - Bielefeld-Brackwede<br />
Telefon: 05 21-44 60 22<br />
Die vom Verlag ausgezeichneten<br />
drei Beiträge<br />
der Preisträger sind<br />
im Anschluss an die<br />
Dokumentation des<br />
Schreibwettbewerbs<br />
nachzulesen.<br />
Die prominenten Juroren<br />
haben <strong>ein</strong>e gute<br />
Wahl getroffen, denn die Geschehnisse<br />
der Nachkriegszeit sind in <strong>ein</strong>er Weise<br />
geschildert, wie man es von der professionellen<br />
Geschichtsschreibung kaum<br />
kennt. Beim Niederschreiben des selbst<br />
Erlebten fließen bei den oftmals harten<br />
historischen Fakten menschliche Gefühle<br />
mit <strong>ein</strong>. Neben den drei ausgezeichneten<br />
Beiträgen enthält das Buch noch<br />
weitere Zeitzeugenberichte, die den Erzählungen<br />
der Preisträger kaum nachstehen.<br />
Menschen, die die Zeit zwischen 1945<br />
und 1960 erlebt haben, werden Parallelen<br />
zu ihren eigenen Erlebnissen feststellen,<br />
selbst wenn sie nicht in Berlin/Brandenburg<br />
zu Hause waren.<br />
M. Z.<br />
Hrsg. Johann-Friedrich Huffmann<br />
Zeitzeugen schreiben Geschichte(n)<br />
238 Seiten, Preis 10,- Euro<br />
Frieling-Verlag Berlin<br />
ISBN 3-8280-2357-6<br />
Nichts als Modesorgen<br />
Die Zeiten sind vorbei, wo<br />
nur sonntags das Gute angezogen<br />
wurde. Jetzt sind<br />
die Kleiderschränke voll,<br />
und die modebewusste<br />
Frau steht davor und weiß<br />
nicht, was sie anziehen<br />
soll. Dieses Problem gibt es nur in der<br />
heutigen Zeit und in den mittleren und<br />
oberen Schichten der Gesellschaft.<br />
31<br />
11.09. Frank Becker, Kaufmann,<br />
„Der Traum vom Radio“<br />
18.09. Karola Rengis<br />
ehem. Küsterin,<br />
„Polio - Die vergessene Krankheit“<br />
25.09. Ernst Gaus, Polizist i. R.,<br />
„Weltenbummler“<br />
02.10. Albrecht Henke, Landwirt,<br />
„Landwirt, Laienrichter, Jagdberater –<br />
<strong>ein</strong> <strong>Leben</strong> im Zeichen der Ehrenämter“<br />
Davon weiß Wäis Kiani kompetent zu<br />
berichten, denn in der Modewelt ist sie<br />
zu Hause. <strong>Das</strong> Buch ist amüsant zu lesen,<br />
weil man sich manchmal dabei ertappt,<br />
die <strong>ein</strong>e oder andere Situation aus<br />
eigener Erfahrung zu kennen.<br />
AKr.<br />
Wäis Kiani<br />
Nichts anzuziehen!<br />
160 Seiten, Preis 6,95 Euro<br />
Goldmann Verlag, München<br />
ISBN 3-442-46244-4<br />
Ein Meer aus Zeit<br />
Es ist Mittsommernacht<br />
in Norwegen.<br />
Die Tage werden länger<br />
und auf den Wiesen<br />
grünt es. Es ist <strong>ein</strong>e<br />
Zeit der Hoffnung und<br />
des Neuanfangs, doch<br />
nicht <strong>für</strong> das 16jährige<br />
Mädchen Ebba, das<br />
sich soeben im Wald erhängt hat. Die<br />
Eltern Judith und Johann, seit langem geschieden,<br />
verzweifeln an der Frage: Warum<br />
hat Ebba sich umgebracht? Sie finden<br />
Indizien, es gibt <strong>ein</strong>en Abschiedsbrief<br />
und sogar <strong>ein</strong>e unglückliche Liebe.<br />
Aber was haben sie selbst dazu beigetragen?<br />
Merete Morken Andersen hat <strong>ein</strong>en be<strong>ein</strong>druckenden<br />
Roman über den Tod und<br />
unseren Umgang mit ihm geschrieben.<br />
Der Roman wurde in Norwegen mit dem<br />
renommierten Kritikerpreis, dem „Brage-Preis“,<br />
ausgezeichnet.<br />
E.B.<br />
Merete Morken Andersen<br />
Ein Meer aus Zeit<br />
384 Seiten, Preis 19,90 Euro<br />
btb Verlag, München<br />
ISBN 3-442-75111-X
32 Veranstaltungen<br />
KUNSTGEWERBE<br />
SAMMLUNG DER<br />
STADT BIELEFELD<br />
STIFTUNG<br />
HUELSMANN<br />
Ravensberger Park 3 · Tel. 0521-51 37 67 · Fax 51 37 68<br />
So, 20.08., 18.30 - 20.00 Uhr,<br />
Jugendstil. Neuentdecktes<br />
und Bekanntes, Verabschiedung<br />
der Sonderausstellung<br />
So, 03.09., 11.30 Uhr Ausstellungseröffnung<br />
in der Weißen<br />
Villa: Vorhang auf! Theaterarchitektur<br />
gestern und heute<br />
Theatermodelle aus 5 Jhd.<br />
Di, 05.09. Berühmte Namen<br />
15.30 - 17.00 Uhr Leonardo<br />
da Vinci<br />
Öffentliche Führungen: Sonntags 11.30 Uhr<br />
Öffnungszeiten: Di.-Sa. 14-18 Uhr, So. 11-18 Uhr<br />
Historisches Museum Ravensberger Park<br />
Ravensberger Park 2 · 33607 Bielefeld · Tel. 0521-513630<br />
geöffnet: Mi - Fr, 10 -17 Uhr, Sa/So 11 - 18 Uhr<br />
Carnival der Kulturen - Ein Nachmittag im Museum<br />
zu Gast im Museum Donnerstag, 07.09, 15.00 Uhr<br />
noch bis zum 27. August Rathausgeflüster - wie Bielefeld<br />
verwaltet wurde<br />
Jeden Sonntag um 11.30 Uhr Führung im Museum!<br />
Bauernhaus-Museum Bielefeld<br />
Dornberger Str. 82 · 33619 Bielefeld · Tel.: 0521/5218550<br />
Ausstellung: „Wetter“ - verhext,<br />
gedeutet, erforscht -<br />
Zeitreise durch die Entwicklung<br />
des Wetters vom hohen<br />
Mittelalter bis heute, noch bis<br />
3. September, Di-Fr 10-18<br />
Uhr, Sa - So 11 - 18 Uhr<br />
So, 20.08., 11.00 Uhr:<br />
„ohrenweide“,<br />
Evangelischer Gem<strong>ein</strong>dedienst<br />
- Innere Mission Bielefeld e.V.<br />
Haus der offenen Tür - Altentagesstätte · Kreuzstr. 19a · Tel.: 0521/1368075<br />
Öffnungszeiten: täglich 13:30 - 17:30, zusätzlich mittwochs 9 - 13:30 Uhr<br />
August/September 2006<br />
Regelmäßige Veranstaltungen (wöchentlich): nach Plan<br />
Sonstige Veranstaltungen<br />
Fußpflege: Mi, 09.08./13.09<br />
bitte verbindlich anmelden<br />
Frühstückstreff:<br />
Di, 08.08./12.09., 10.00 Uhr,<br />
bitte anmelden<br />
Sozialberatung:<br />
Mo - Fr zu den Öffnungszeiten<br />
und nach tel. Ver<strong>ein</strong>barung<br />
Englischkurse:<br />
Anfänger/Fortgeschrittene,<br />
nur nach Absprache möglich<br />
Neuer Kurs <strong>für</strong> Anfänger ab<br />
Mi, 09.08., 11.00 -12.30 Uhr<br />
Spaziergänge in Gem<strong>ein</strong>schaft:<br />
14tägig donnerstags<br />
internationale Folkmusik,<br />
Open-air-Konzert<br />
So, 20.08., 14-18 Uhr: Vier<br />
Clubs - <strong>ein</strong> Ziel „Frauen in<br />
Bewegung“, Benefizlauf <strong>für</strong><br />
das Projekt „Kindzuhaus“ mit<br />
Rahmenprogramm und Moderation<br />
von Radio Bielefeld<br />
Treffpunkt: 13.00 Uhr im<br />
Haus der Offenen Tür, Ziele<br />
nach Absprache, auch <strong>für</strong><br />
Menschen geeignet, die <strong>ein</strong><br />
ruhigeres Tempo bevorzugen.<br />
Nächste Termine: 10.08.,<br />
24.08., 07.09., 21.09.<br />
Angebot des Kneipp-Ver<strong>ein</strong>s<br />
Bielefeld im HOT:<br />
Wirbelsäulengymnastik/Osteoporosegymnastik<br />
als Rehabilitationssport,Kostenübernahme<br />
durch viele Krankenkassen,<br />
Info und Anträge im<br />
HOT<br />
Start: Mi, 16.08., 10.00 Uhr<br />
Sonntag, 20. August, 11 Uhr<br />
Ausstellungseröffnung:<br />
„Bilder der Erinnerung“<br />
Carola Gieselmann hat Erinnerungen<br />
an <strong>für</strong> sie wichtige<br />
Menschen auf L<strong>ein</strong>wand festgehalten.<br />
Eingearbeitet sind<br />
Federn, Stoffe, Briefe - Dinge,<br />
die charakteristisch waren<br />
<strong>für</strong> die Personen.<br />
Elisabeth Lasche führt in die<br />
Ausstellung <strong>ein</strong>.<br />
Do, 17.08. Unterhaltungsnachmittag<br />
vom F<strong>ein</strong>sten<br />
Ein buntes Showprogramm<br />
mit international bekannten<br />
Künstlern.<br />
Clublokal: Tanzschule Teubner-Schneider,<br />
Falkstr. 14,<br />
Beginn 15.00 Uhr<br />
20. - 22.08. Bahnreise mit<br />
dem ICE nach Berlin und<br />
Potsdam. Infozettel beim<br />
Westfalen-Blatt, Jahnplatz, und<br />
bei den Clubveranstaltungen.<br />
Do. 31.08. Tagesbusfahrt<br />
zum St<strong>ein</strong>huder Meer und den<br />
Herrenhäuser Gärten, Hanno-<br />
August-Bebel-Str. 30 b - Bielefeld<br />
Telefon: 0521-3 80 22 80<br />
Samstag, 7. Oktober, 12-18 Uhr<br />
Fahrt zu FriedWald Kalletal<br />
„Der Wald hat <strong>ein</strong>e besondere<br />
Wirkung auf trauernde Menschen,<br />
er bietet Geborgenheit<br />
und lindert den persönlichen<br />
Schmerz,“ so Frank Homuth,<br />
Förster im FriedWald Kalletal.<br />
Bei <strong>ein</strong>em ca. 2-stündigen<br />
Spaziergang berichtet er über<br />
das FriedWald-Konzept.<br />
Anmeld. bis 28.09. erforderlich<br />
(Tel.0521-38022 80) Kostenbeitr.:<br />
16,- Euro (Busfahrt)<br />
Veranstaltungen der<br />
Naturfreunde Bielefeld<br />
16.08. Seniorenwanderung<br />
zum Museumshof Buschkamp,<br />
Abfahrt 13.39 Uhr<br />
mit der Bahn bis Windelsbleiche,<br />
Gehzeit ca. 1 ½ Std.<br />
23.08. Seniorenfahrt<br />
nach Minden mit Stadtrundgang,<br />
Mittags<strong>ein</strong>kehr, Weserfahrt<br />
und Kaffeeabschluss.<br />
Start 10.15 Uhr am Naturfreundehaus<br />
Heepen, Anmeldung<br />
Telefon 0521/322708<br />
30.08. Singen<br />
13.30 Uhr im NFH Heepen,<br />
15.00 Uhr Kaffeetrinken,<br />
danach gem<strong>ein</strong>sames Singen<br />
mit Ursel und Flori Mallus<br />
GOLDEN<br />
«A»<br />
CLUB<br />
GEGR. 1983<br />
ver, mit Besuch des Scheunenviertels<br />
in St<strong>ein</strong>hude, <strong>ein</strong>er<br />
Schmetterlingsfarm und des<br />
Insektenmuseums. Es folgt<br />
<strong>ein</strong>e Schifffahrt auf dem St<strong>ein</strong>huder<br />
Meer. Abfahrt: 8.00<br />
Uhr, Kesselbrink.<br />
Do, 07.09. Busfahrt nach<br />
Bad Pyrmont mit Stadt- und<br />
Kurparkführung.<br />
Abfahrt: 11.30 Uhr, Kesselbrink.<br />
16.09. - 30.09. Flugreise nach<br />
Mallorca. Infozettel beim<br />
Westfalen-Blatt, Jahnplatz, und<br />
bei den Clubveranstaltungen<br />
06.09. Senioren-Kaffeeklön<br />
14.30 Uhr im AWO Zentrum,<br />
M<strong>ein</strong>olfstr. 4<br />
13.09. Senioren-Kutschfahrt<br />
im Holter Wald, mit Kaffeeabschluss,<br />
Anmeldungen<br />
Telefon 0521/322708<br />
20.09. Seniorenwanderung<br />
am Obersee, Kaffeeabschluss<br />
im Café Kraume, 14.00 Uhr<br />
Endstation L1 in Schildesche,<br />
Gehzeit ca. 1 ½ Std.<br />
27.09. Singen<br />
13.30 Uhr im NFH Heepen,<br />
15.00 Uhr Kaffeetrinken, G.<br />
und D. Karaskiewicz berichten<br />
in Wort und Bild über Seniorenurlaube<br />
in Davos