Fine_416_Champagne Grandes Maisons - Perrier-Jouet

Millionen und Abermillionen Flaschen feinsten Champagners
aus den Kreidekellern der eleganten Maison Moët & Chandon
gehen von Epernay in alle Welt. Der MCIII freilich ist ein bis
dahin beispielloses Ultra-Premium-Produkt, mit dem das Haus
ein neues Kapitel seiner Geschichte spektakulär beginnt.
Moët & Chandon
Die Magie
mit der Welt teilen
Zweifellos ist Moët & Chandon das größte Champagnerhaus unter den Grandes
Marques – mit seiner Jahresproduktion von fast dreißig Millionen Flaschen. Die
Trauben kommen aus etwa zwölfhundert Hektar eigenen Weinbergen sowie
dem Dreifachen der Fläche von Vertragswinzern: Beinahe jede zehnte Flasche
Champagner trägt die elegante Halsschleife des Hauses aus Epernay. Doch seit
seiner Gründung im Jahr 1743 hat Moët & Chandon bewiesen, dass es auch hinsichtlich
der übrigen Ansprüche, die man an eine Grande Marque stellen darf, in
der ersten Reihe steht.
Groß geworden ist Moët & Chandon, weil es von Anfang
an Champagner mit Luxus verbunden hat, mit den
Festen der Mächtigen, Erfolgreichen und Schönen.
Schon der Gründer Claude Moët hatte die Vision, den damals
noch kaum bekannten Schaumwein zum Lieblingsgetränk an
den Höfen ganz Europas zu machen. Spätestens seit der Freundschaft
seines Enkels Jean-Rémy Moët mit Kaiser Napoleon
war dieses Ziel erreicht, doch die Mission, »die Magie von
Champagner mit der Welt zu teilen«, ging noch viel weiter. Das
Haus erschuf in phantasievollen Inszenierungen und Ritualen
einen großen Teil des Traums, den wir heute mit Champagner
verbinden, und wurde sein Botschafter auf allen Kontinenten:
Gepflogenheiten wie das Sabrieren, das Köpfen der Flaschen
mit dem Säbel, das Zerschellen von Schaumweinflaschen bei
Schiffstaufen und die Champagnerduschen nach Rennsportereignissen
gehen auf Moët & Chandon zurück.
Dabei wird vielfach vergessen, welch bedeutende Rolle
das Haus in der Geschichte der Champagne einnahm und
immer noch einnimmt. Moët & Chandon gehörte zu den
bedeutendsten Bekämpfern der verheerenden Reblausplage
Ende des 19. Jahrhunderts, indem es mit dem Fort Chabrol
ein Forschungs institut in Epernay erbauen ließ, an das sich alle
Winzer wenden konnten. Auch in der Wahrnehmung seiner
sozialen Verantwortung war das Haus führend. Bei der fünften
Pariser Weltausstellung im Jahr 1900 erhielt es die Goldmedaille
für die Präsentation seiner sozialen Aktivitäten, die
von kostenloser medizinischer Versorgung und Familienhilfe
bis zu einer vorbildlichen Altersversorgung reichten. Darüber
hinaus haben große Führungspersönlichkeiten von Moët auch
die Arbeit der verschiedenen Verbände der Grandes Marques
et Maisons geprägt – vom legendären Robert-Jean de Vogüé
bis zu Jean-Marie Barillère, dem amtierenden Präsidenten der
Union des Maisons de Champagne, der das ehrgeizige Projekt
»Champagne 2030« angestoßen hat.
Aber auch hinsichtlich der Qualität war Moët & Chandon
immer wieder Vorreiter der Appellation, etwa bei der Einführung
von Edelstahltanks – traditionell wird großen Wert
auf die Abwesenheit von Sauerstoff bei der Fermentation gelegt,
um zu einem möglichst puren, nicht-oxidativen Stil zu gelangen.
Auch bei der optimalen Selektion der Gärhefen war das Haus
führend. Seit 2005 Benoît Gouez mit fünfunddreißig Jahren
jüngster Chef de Cave wurde, hat die Qualität der Weine noch
einmal zugelegt. Der Brut Impérial, mit einem Anteil von 85
Prozent an der Produktion das Aushängeschild des Hauses,
erhielt eine niedrigere Dosage und wurde damit spannungsreicher.
Die Jahrgangschampagner, die sich traditionell durch
ein hervorragendes Preisleistungsverhältnis auszeichnen, tragen
die Handschrift eines Jahrgangs nun noch deutlicher als früher.
Mit großer Vorfreude wird daher der Grand Vintage 2008
erwartet, der in diesen Tagen in den Handel kommt; er ist der
Nachfolger des 2006ers – von 2007 wird es keinen Vintage
geben. 2008 war ein recht kühles Jahr, aber es war perfekt für
langlebigen Chardonnay und hat etwa im Chablis phantas tische
Weine hervorgebracht. Entsprechend sieht Benoît Gouez in
der frischen und kompromisslosen, aber nie aggressiven Säure
die bestimmende Charakteristik des Jahrgangs. Vokabeln wie
pastell farben und frühlingshaft fallen ihm zu dem Wein ein,
dessen innere Spannung derzeit noch etwas versteckt sei. In
einigen Jahren werde er einmal ein hervorragender Essensbegleiter
sein.
Dass Innovation das Herz des Hauses ist, wie Stéphane
Baschiera, der Präsident von Moët & Chandon, es
formu liert, zeigt sich bei der jüngsten und spektakulären
Neuheit im Portfolio der Marke: dem MCIII. Dieses
Ultra-Premium-Produkt ist ein Champagner, dessen Textur
sich der Verbindung von Weinen aus allen drei Umgebungen
verdankte, in denen ein Champagner reifen kann. Neben
einer Vielzahl von Weinen, die im Stahltank, und solchen, die
im Holz ausgebaut wurden, kam daher auch der Inhalt von
exklu siven Grand-Vintage-Abfüllungen in die Assemblage –
die dann noch neun Jahre auf der Hefe lag und 2014 degorgiert
wurde. Für Benoît Gouez ist es eine spannende Erfahrung, die
Entwicklung dieses beispiellosen Weins mitzuverfolgen, der im
Sommer letzten Jahres vorgestellt wurde (siehe Fine 3|15). Der
vollständige Name MCIII 001.14 deutet schon an, dass Moët &
Chandon hier den ersten Vertreter einer neuen Champagner-
Generation präsentiert hat, ein neues Kapitel in der Geschichte
einer wahrhaft großen Marke. •
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FINE 4 | 2016 FINE CHAMPAGNE