TEMPEST Jahrbuch 2023
TEMPEST Jahrbuch 2023 Copyright: German International Tempest Association e.V. www.tempestclass.de
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<strong>TEMPEST</strong><br />
1965<br />
Schon vor über 50 Jahren erkannte die ISAF – damals noch IYRU (International Yacht<br />
Race Union) – die Notwendigkeit Olympisches Segeln attraktiver zu machen und Alternativen<br />
zu bestehenden Klassen zu finden. 1965 stellten sich die Prototypen aus aller<br />
Welt einer internationalen Jury in Medemblik (Niederlande) zu Vergleichswettfahrten.<br />
Die vom Engländer Ian Proctor konstruierte Tempest siegte derart eindeutig über ihre<br />
13 Konkurrenten, dass man in einer abschließenden Wettfahrt das Boot zusätzlich mit<br />
Sandsäcken beschwerte. Das offene Kielboot mit Jollencharakter gewann auch diesen<br />
Lauf und dominierte damit in 9 von 10 Rennen.<br />
1968<br />
Es ging schnell bergauf. 1965 wurde die Tempest „Internationale Klasse“, 1968 folgte der<br />
olympische Status und 1972 segelte man während der Olympischen Spiele in München<br />
vor Kiel erstmalig um Medaillen.<br />
Eine schnelle Karriere, vielleicht zu schnell, denn die Basis, aus der sich die olympische<br />
Spitze rekrutieren sollte, kam mit dieser Entwicklung nicht nach. Der Tempest fehlte die<br />
internationale Leistungsdichte. Ohnehin hatte man in einigen anderen Klassen den Aufschwung<br />
des Bootes argwöhnisch betrachtet und schon von Beginn heftig gegen die<br />
Entscheidung der IYRU polemisiert.<br />
1972-76<br />
Offensichtlich erfolgreich, denn die weltweite Tempest-Spitze segelte mit zahlreichen<br />
prominenten Startern (darunter die Skipper-Legende Dennis Conner aus den USA und<br />
das österreichische Segel-Urgestein Hubert Raudaschl) noch die olympischen Regatten<br />
1976 vor Kingston (Kanada) und verlor nach einer umstrittenen Entscheidung im Herbst<br />
des gleichen Jahres den olympischen Status an das Starboot.<br />
Dass aber der Verlust der begehrten Ringe nicht automatisch zum Niedergang einer<br />
Klasse führen muss, zeigte sich in den folgenden Jahren. Das Potenzial des Bootes,<br />
die strikte Einhaltung der Bauvorschriften, eine solide Qualität, die Langlebigkeit und<br />
die engagierte Arbeit der Klassenvereinigungen sorgten für ständige Weiterentwicklung.<br />
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