Pirouette No. 09/2023 November

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18 Swiss Ice Skating Open Lausanne Hohes Niveau bei den Junior Damen Den spannendsten Wettkampf lieferten sich die Juniorinnen mit fantastischen Präsentationen. In den Spitzenpositionen gab es nicht vorhersagbare Rangverschiebungen, so wie es das Publikum liebt. Die Rangliste sagt hierzu alles: 1. Rang: Olivia Bacsa, 156,23 Punkte (4. KP/2. Kür), 2. Anthea Gradinaru, 155,47 Punkte (7./1.), 3. Anastasia Brandenburg, 152,31 Punkte (2./4.), 4. Leandra Tzimpoukakis, 150,02 Punkte (6./3.,alle Schweiz), 5. Olesya Ray, 142,34 Punkte, Deutschland (1./7.). Siegerin wurde leicht überraschend Olivia Bacsa. Die 14-Jährige faustete mit den Händen ganz kurz nach der Kür, ein untrügliches Zeichen, dass einiges geklappt haben musste. Und in der Tat erwies sich Bacsa an beiden Tagen als sehr sprungsicher mit hohen Komponenten und nur wenigen technischen Fehlern. „Ich habe nichts erwartet. Diese Woche war ich noch etwas krank, mit Fieber“, meinte sie. Die Silbermedaille ging dank dem Kürsieg an Anthea Gradinaru. Im KP unterliefen der Junioren-Schweizermeisterin zwei Sprungfehler. Das ist ungewohnt. „Sie ist keine Maschine. Ab und zu können Fehler passieren“, relativierte der Schweizer Nachwuchsnationaltrainer Richard Leroy. Wer Gradinaru zuschaut, sieht: Das Eis, der Körper Gradinarus und die Musik verschmelzen zu einem Ganzen. Eiskunstlauf vom Feinsten der 14-Jährigen. Anastasia Brandenburgs 3. Rang kommt nicht von ungefähr – sie stürzte zwar je einmal, stand aber insgesamt sechs Dreifachsprünge und erzielte hohe Komponenten. Olesya Ray führte nach dem KP (3T-3T mit Handberührung, 3Lq, 2A). Die 15-Jährige vermochte aber die Spitzenposition in der Kür mit einem Sturz und vier unterrotierten Sprüngen gegen die starken Schweizerinnen nicht zu halten. Ray fiel mit enorm schnell ausgeführten Drehungen auf, ein Teil der Kür wirkte hingegen zu wenig abgestimmt auf die Musik. Weitere Klassierungen: 6. Sara Franzi, 8. Chiara Schöll, 12. Ophelie Clerc (alle Schweiz), 18. Sophie Erhardt, 23. Hoshiyo Raasch (alle Deutschland). Heimspiel für Noah Bodenstein „Allez Noah“ stand auf einem Banner – eine Gruppe Teenager vom Eislaufclub Lausanne et Malley feuerte den Schweizer Noah Bodenstein von der Tribüne aus an. „Ich trainiere zwar meist in Oberstdorf. Aber wenn ich zu Hause bin, dann komme ich hierher. Ich kenne die neue Halle“, erklärte der Lausanner und ergänzte: „In den letzten Wochen gab es einige Probleme. Ich musste mehrmals die Schlittschuhe wechseln. Vor Tagen brach mir gar eine Kufe.“ Der 19-Jährige ließ sich hiervon nicht beeindrucken und siegte bei den Junioren mit 151,05 Punkten souverän. Zweiter und Dritter wurden die Deutschen Hugo Willi Herrmann und Luca Fünfer. Die Schweizer Georgii Pavlov und Damien Eckstein erreichten die Ränge 5 und 6. Albert René Kolb Silber für Janse van Rensburg/Steffan beim Denis Ten Memorial Die Oberstdorfer Eistänzer Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan haben beim Denis Ten Memorial in der kasachischen Hauptstadt Astana hinter den für Georgien startenden Diana Davis/Gleb Smolkin Platz zwei belegt. Die Deutschen Meister erzielten neue Saisonbestleistungen in beiden Segmenten und kamen auf 179,42 Punkte. Die Elemente erhielten bis auf die Kür-Schrittfolge auf einem Fuß durchweg Pluspunkte, allerdings gab es für die Schritte nur Level zwei und einmal Level drei für Janse van Rensburg. Auch die Sieger hatten keine optimalen Levels und wackelten bei der Kurvenhebung in der Kür. Der Punkteabstand kam durch höhere Elementebewertungen und Komponenten zustande (192,76). Bronze ging an die Ukrainer Mariia Pinchuk/Mykyta Pogorielov, die international auch bei den Junioren starten und in das Finale gekommen sind (167,22). Das schwedische Paar Milla Ruud Reitan/Nikolaj Majorov erreichte einen beachtlichen vierten Rang mit 160,76 Zählern vor Paaren, die z.T. deutlich mehr Erfahrung haben. Karla Maria Karl/Kai Hoferichter aus Berlin landeten ohne groben Fehler, aber mit wenigen Pluspunkten auf dem zehnten Platz (140,81). Der Südkoreaner Juheon Lim, der sich für das Juniorenfinale qualifiziert hat, gewann mit 234,86 Punkten hauchdünn dank einer fehlerfreien Kür mit zwei 3A bei den Herren vor Nika Egadze (234,82). Der Georgier riss zwei geplante Vierfache auf und stürzte in der Choreographie-Schrittfolge. Hangil Kim, ebenfalls aus Südkorea, holte Bronze (217,31). Der Este Arlet Levandi wurde ohne 3A-Versuch Vierter (216,12). Nikita Starostin fand sich auf dem siebten Rang wieder. Im KP gingen der 3A und der 3F daneben, die Lutz-Kombi gelang. In der Kür stürzte der Deutsche Meister beim zweiten 3A (205,09). Der 36 Jahre alte Finne Valtter Virtanen startete sein Comeback mit einer persönlichen Bestleistung in der Kür (8./200,83). Nach dem vorläufigen Ende seiner Paarlaufambitionen habe er sich nur sechs Wochen lang vorbereitet, schrieb der Arzt im Facebook. Mariia Seniuk aus Israel setzte sich bei den Damen mit 175,75 Zählern und zwei sauberen Programmen vor der Südkoreanerin Dabin Choi (171,00) und Alina Urushadze aus Georgien (166,62) durch. Darya Grimm/Michail Savitskiy aus Oberstdorf feierten im Junioren-Eistanz ihren dritten Saisonsieg mit einer Saisonbestleistung von 159,74 Punkten. Im Rocker Foxtrot-Pflichttanzteil sicherten sie sich Level 4 wie auch bei den Twizzlen und der Hebung. In der Kür dominierte ebenso Level vier. Einziger Wermutstropfen war, dass Grimms Teil der Diagonalschrittfolge mit Level eins bewertet wurde. Bronze ging an das erst seit dem Frühjahr zusammenlaufende Oberstdorfer Duo Mia Lee Meyer/Davide Calderari, die bei den Schritten noch niedrige Levels haben, aber bei den Hebungen und der Pirouette sowie bei den RD-Twizzlen den höchsten Schwierigkeitsgrad erzielten (119,43). Der Wettbewerb erinnert an den kasachischen Olympia-Dritten von 2014, Denis Ten, den 2019 Kriminelle ermordeten, als er sie dabei ertappte, wie sie den Außenspiegel von seinem Auto stehlen wollten. tat Von links: Jennifer Janse van Rensburg & Benjamin Steffan, Darya Grimm & Michal Savitskyi, Mia Lee Mayer & Davide Calderari, in der Mitte Trainer Rostislav Sinicyn Foto: Deutsche Eislauf-Union (Facebook)
Zweiter Sieg für Hase & Volodin in Budapest Nach dem Sieg in Oberstdorf konnten Minerva Hase & Nikita Volodin beim Challenger-Wettbewerb in Budapest im Paarlaufen wieder gewinnen, diesmal mit 196 Punkten. Im KP war zwar erneut der Salchow nur einfach gesprungen, aber in der Kür gelangen alle Elemente außer dem erneut verpatzten Salchow sehr gut, auch die Kombination 3T-2A- 2A. Zweite mit 192 Punkten wurden die Lokalmatadoren Maria Pavlova & Alexei Sviatchenko. Das KP hatten sie nach so gut wie fehlerfreiem Vortrag mit knappem 3T gewonnen, aber fielen trotz fehlerfreiem Programm etwas zurück, weil die Elemente weniger Pluspunkte erhielten. Dritte mit 166 Zählern wurden Daria Dnilova & Michel Tsiba aus den Niederlanden. Sein Debüt gab das neue polnische Paar Ioulia Tchtchetinina & Michel Wozniak, das 156 Punkte gewann und in der Kür auf Anhieb die Mindestpunktzahl für die WM schaffte, aber Kings Cup in Los Angeles Der Kings Cup ist ein neuer Einzellaufwettbewerb im Eiskunstlaufen, der Anfang Oktober im Toyota Sports Center in El Segundo nahe dem Flughafen von Los Angeles stattfand, in den Hallen, in denen Frank Carroll überwiegend gearbeitet hatte. Beste in der Meisterklasse war Audrey Shin mit 171 Punkten. Ihr KP war mit 3L-2T und 3R annähernd fehlerfrei, in der Kür gelangen drei Dreifache einwandfrei, aber drei weitere waren unterdreht oder gestürzt. Zweite mit 166,95 Punkten war Starr Andrews, der ein KP ohne Patzer, mit guter 3T-3T-Kombination und erstklassigen Pirouetten glückte. Aber nach fünf Fehlern bei Dreifachsprüngen konnte sie ihre KP-Führung nicht halten. Auf Platz 3 kam mit neun hundertstel Rückstand gegenüber Andrews die Sechste der US-Juniorenmeisterschaften, Hannah Herrera. Alle weiteren Läuferinnen hatten kein internationales Niveau. Sieger bei den Männern wurde Goku Endo, 17. der US-Meisterschaften, mit 231 Zählern, unsicherem 3A, aber guter 3L-3T- Kombination im KP. In der Kür meisterte er zwei gute 3A und fünf weitere Dreifachsprünge, nur der 3S gegen Ende ging daneben. Dahinter landete mit 222 Punkten der ehemalige Ukrainer Yaroslav Paniot mit ausgezeichnetem 4F im fehlerfreien KP, aber zwei Patzern und zwei aufgerissenen Sprüngen in der Kür. Samuel Mindra, Neunter der US-Meisterschaften 2023, kam auf den dritten Rang mit 202 Punkten. Beste Juniorin war Mia Kalin mit 180 Zählern, die im September Achte beim Junioren Grand Prix in Osaka geworden war. im KP noch nicht. Chtchetinina war früher für die Schweiz und Ungarn gestartet und läuft jetzt für Polen, ihr Partner Michal Wozniak (24) stammt aus Kattowitz und das Paar trainiert in Berlin bei Nolan Seegert. Bei den Männern triumphierte der Italiener Nikolaj Memola mit 250 Punkten. Im KP meisterte er einen guten 4L, einen ausgezeichneten 3A und eine 3L-3T-Kombination mit kleiner Kantenwarnung. In der Kür erhielten der 4L und zwei Dreifache ein q, weil sie an der Grenze zur Unterdrehung waren, und der 3F eine Kantenwarnung. Aber die zweitbeste Kür reichte zum Sieg. Der „Oberstdorfer Schweizer“ Lukas Britschgi wurde Zweiter mit 246 Zählern. Im KP waren zwei Sprünge unsauber, aber mit der besten Kür kam er noch von 4 auf 2. Hier glückten 4T-3T, 4T und vier Dreifache. Tomoki Hiwatashi aus den USA belegte Platz 3 mit 223 Punkten. Kai Jagoda aus Oberstdorf erreichte erstmals mehr als 200 Punkte und kam mit 204 Zählern auf Rang 9. Im KP gelang zwar wieder einmal ein guter 3A, aber der vierfach in Kombination geplante Toeloop wurde dreifach und die improvisierte Kombination nur 3F-2T. Aber in der Kür glückten zwei 3A und drei weitere Dreifache sauber, allerdings erhielten zwei weitere Sprünge ein q. Das Rennen zwischen ihm und Nikita Starostin um den einen EM- und WM-Startplatz wird spannend. Im Eistanzen hatten die für Georgien startenden Diana Davis & Gleb Smolkin die Nase mit 191 Punkten vorne. Zweite mit drei Punkten weniger wurden die früher für Frankreich gelaufenen Kanadier Marie-Jade Lauriault & Romain le Gac (188) vor den Franzosen Loicia Dermougeot & Théo Le Mercier (179). Die Deutschen Meister Jennifer Janse van Rensburg & Benjamin Steffan kamen auf den vierten Rang mit 176 Punkten, sieben mehr als bei der Nebelhorn Trophy und ohne irgendwelche Zwingerpokal in Dresden Den traditionellen Zwingerpokal in der Joynext Arena in Dresden dominierten kleinere Läufer/ innen, denn einzige Meisterklasse-Teilnehmerin war Elisabeth Jäger aus München mit 91 Gesamtpunkten. Im KP glückte der 2A, aber bei beiden Dreifachen ging sie zu Boden. Zwei Pirouetten hatten Level 4 und die Komponenten lagen bei 4,8. In der Kür misslangen fünf Sprünge, nur 2A, 2T und 2F waren sauber. Siegerin bei den Juniorinnen wurde Sarah Pesch aus Aschaffenburg mit 114 Zählern. Ihr KP blieb mit 3S-2T, 2L, 2A und Komponenten von etwa 5,0 fehlerlos, aber in der Kür war kein dreifacher Sprung sauber. Rang zwei mit 110 Punkten belegte Emilia Erlebach aus Berlin vor Kira Thurner aus Chemnitz mit 109 Zählern. Leon Lorenz aus Thüringen gewann den Juniorenwettbewerb mit 98 Punkten im Alleingang. Bei den Advanced Novice triumphierte die Chemnitzerin Milana Siniavskitie mit 102 Zählern. Minuspunkte bei den Elementen. Sechste mit 168 Zählern wurden für Spanien Sofia Val & der früher für Deutschland gelaufene Asaf Kazimov. Mit 154 Punkten auf dem achten Platz landeten die in Oberstdorf trainierenden Schweden Milla Ruud Reitan & Nikolaj Majorov. In ihrem zweiten Wettbewerb erzielten sie 13 Punkte mehr als bei der Nebelhorn Trophy und schafften beinahe sensationell in beiden Programmteilen das WM-Minimum. Siegerin wurde die Amerikanerin Bradie Tennell mit 185 Punkten, obwohl sie in der Kür bei zwei abgewerteten Sprüngen stürzte. Silber mit 178 Punkten ging an die in Oberstdorf trainierende Französin Lea Serna, Bronze an die Amerikanerin Clare Seo (171). Livia Kaiser aus der Schweizer kam auf den vierten Platz mit 170 Zählern, Olga Mikutina aus Österreich, die jetzt in den USA trainiert, auf den fünften mit 169 Punkten. Die zweite Schweizerin Sara Franzi landete auf Rang 8 mit 158 Punkten und die Oberstdorferin Kristina Isaev in ihrem ersten Saisonwettbewerb nach längeren gesundheitlichen Problemen auf Platz 18 mit 139 Punkten. Bei den Junioren gewann der Berliner Hugo Willi Herrmann überlegen mit 169 Punkten. Die Österreicherin Hannah Frank wurde mit 159 Zählern Zweite bei den Juniorinnen und die Oberstdorfer Mia Lee Mayer & Davide Calderari mit 114 Punkten Vierte im Junioren Eistanzen. Klaus-Reinhold Kany Sarah Pesch Foto: Höppner 19 Weitere Wettbewerbe
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