BS 10-2023
Editorial: Die »First Mover« | Personalien | Nachrichten | HGK: »Zukunft im schweren Fahrwasser gestalten« | Neska geht in der HGK auf | Am Mittelrhein braucht es mehr Personal | NMK 2023: Warme Worte, (noch) wenig Konkretes | Wissensaustausch an der Kieler Förde | »Eiltank 120«: Auf Flachwasser optimiert | Allianz Esa-Preis: Mit viel Mut zu einer Weltpremiere | Jubiläums-Messe: 10 Jahre STL in Kalkar| STL 2023: »New kids on the block« | Zwei neue Schiffe für Dresden | 125 Jahre Meidericher Schiffswerft | Rotterdam wird zum Branchentreff | Drei Fragen an Raymond Siliakus, Direktor Europort: »Ich erwarte glückliche Gesichter« | Thyssenkrupp investiert in Rotterdam | Häfen brauchen mehr Geld vom Bund | MSC-Beteiligung an HHLA: Hohe Wellen an der Elbe | Immer weniger Güter in den Häfen | Flusskreuzfahrtschiffe unter Strom | Friesenbrücke Weener voll im Zeitplan | H2: Duisport und Rotterdam kooperieren | Buyer’s Guide | BDS: Der Soziale Dialog muss stabil bleiben! | Impressum
Editorial: Die »First Mover« | Personalien | Nachrichten | HGK: »Zukunft im schweren Fahrwasser gestalten« | Neska geht in der HGK auf | Am Mittelrhein braucht es mehr Personal | NMK 2023: Warme Worte, (noch) wenig Konkretes | Wissensaustausch an der Kieler Förde | »Eiltank 120«: Auf Flachwasser optimiert | Allianz Esa-Preis: Mit viel Mut zu einer Weltpremiere | Jubiläums-Messe: 10 Jahre STL in Kalkar| STL 2023: »New kids on the block« | Zwei neue Schiffe für Dresden | 125 Jahre Meidericher Schiffswerft | Rotterdam wird zum Branchentreff | Drei Fragen an Raymond Siliakus, Direktor Europort: »Ich erwarte glückliche Gesichter« | Thyssenkrupp investiert in Rotterdam | Häfen brauchen mehr Geld vom Bund | MSC-Beteiligung an HHLA: Hohe Wellen an der Elbe | Immer weniger Güter in den Häfen | Flusskreuzfahrtschiffe unter Strom | Friesenbrücke Weener voll im Zeitplan | H2: Duisport und Rotterdam kooperieren | Buyer’s Guide | BDS: Der Soziale Dialog muss stabil bleiben! | Impressum
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>10</strong><br />
<strong>2023</strong><br />
<strong>10</strong><br />
SCHIFFFAHRT<br />
TECHNIK<br />
HÄFEN<br />
Interview mit HGK-Chef<br />
Preis für Wasserstoff-<br />
MSC steigt bei der<br />
9 770939 19<strong>10</strong>01<br />
Steffen Bauer 8 Schiff »Antonie« 20 HHLA ein 32<br />
Oktober <strong>2023</strong> | 78. Jahrgang<br />
ISSN 0939–1916 | C 4397 D | € <strong>10</strong>,50<br />
www.binnenschifffahrt-online.de<br />
POWER 2<br />
www.torqeedo.com<br />
Doppelte Kapazität bei reduziertem Platzbedarf.<br />
Deep Blue Battery 80 NEU
SCHIFFBAU IST...<br />
Tradition<br />
Leidenschaft<br />
HITZLER<br />
Neubau - Konstruktion - Reparatur<br />
HITZLER WERFT<br />
innovativ seit 1885<br />
www.hitzler-werft.de<br />
Tel.: 04153/5880<br />
info@hitzler-werft.de<br />
Bahnhofstr. 4-12<br />
21481 Lauenburg/Elbe
INHALT<br />
<strong>10</strong> <strong>2023</strong><br />
16 20<br />
3 EDITORIAL<br />
3 – Die »First Mover«<br />
5 PERSONALIEN<br />
6 NACHRICHTEN<br />
8 SCHIFFFAHRT<br />
8 – HGK: »Zukunft im schweren Fahrwasser<br />
gestalten«<br />
<strong>10</strong> – Neska geht in der HGK auf<br />
12 – Am Mittelrhein braucht es mehr Personal<br />
14 – NMK <strong>2023</strong>: Warme Worte,<br />
(noch) wenig Konkretes<br />
16 SCHIFFSTECHNIK<br />
16 – Wissensaustausch an der Kieler Förde<br />
18 – »Eiltank 120«: Auf Flachwasser optimiert<br />
20 – Allianz Esa-Preis: Mit viel Mut<br />
zu einer Weltpremiere<br />
22 – Jubiläums-Messe: <strong>10</strong> Jahre STL in Kalkar<br />
24 – STL <strong>2023</strong>: »New kids on the block«<br />
26 – Zwei neue Schiffe für Dresden<br />
27 – 125 Jahre Meidericher Schiffswerft<br />
28 – Rotterdam wird zum Branchentreff<br />
29 – Drei Fragen an Raymond Siliakus, Direktor<br />
Europort: »Ich erwarte glückliche Gesichter«<br />
30 SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />
30 – Thyssenkrupp investiert in Rotterdam<br />
31 – Häfen brauchen mehr Geld vom Bund<br />
33 SEEHÄFEN | HINTERLAND<br />
32 – MSC-Beteiligung an HHLA:<br />
Hohe Wellen an der Elbe<br />
37 WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
37 – Immer weniger Güter in den Häfen<br />
38 – Flusskreuzfahrtschiffe unter Strom<br />
40 – Friesenbrücke Weener voll im Zeitplan<br />
42 – H2: Duisport und Rotterdam kooperieren<br />
45 BUYER’S GUIDE<br />
50 BDS<br />
50 – Der Soziale Dialog muss stabil bleiben!<br />
51 IMPRESSUM<br />
SET SCHIFFBAU- U. ENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT<br />
TANGERMÜNDE MBH<br />
<br />
39590 Tangermünde | Carlbau 7b<br />
Tel.: +49 39322 993-0 | Fax: +49 39322 99319<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
39307 Genthin | Bergzower Str. 32<br />
Tel.: +49 3933 907790 | Fax: +49 3933 907799<br />
<br />
<br />
SET_181x65.indd 1 06.09.23 12:25<br />
4 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>
PERSONALIEN<br />
IWT PLATFORM: Janeta Toma ist<br />
mit Wirkung zum 1. Oktober <strong>2023</strong> zur<br />
Geschäftsführerin<br />
der IWT-Plattform<br />
ernannt worden. Sie<br />
folgt auf Nik Delmeire,<br />
der Mitte 2024 in<br />
den Ruhestand gehen<br />
wird. Toma ist<br />
Wirtschaftswissenschaftlerin,<br />
hat einen<br />
MSc in Maritime Affairs von der World<br />
Maritime University in Malmö. Sie verfügt<br />
über mehr als 15 Jahre Erfahrung<br />
im Bereich der Schifffahrt.<br />
KÜHNE LOGISTICS UNIVERSITY:<br />
Andreas Kaplan ist neuer Präsident der<br />
KLU. Er hatte bereits<br />
im Mai die Nachfolge<br />
von Prof. Thomas<br />
Strothotte angetreten<br />
und wurde jetzt offiziell<br />
ins Amt eingeführt.<br />
Die Kühne-<br />
Stiftung will Mittel<br />
bereitstellen, um die<br />
Studierendenzahl am Standort Hamburg<br />
zu verdoppeln, internationale Satelliten-<br />
Campusse zu eröffnen und ein Gründerzentrum<br />
für grüne Logistik zu etablieren.<br />
Personalie des Monats: Heilmaier folgt auf Fraas beim DWSV<br />
DWSV: Andrea Heilmaier, Wirtschafts- und Wissenschaftsreferentin der Stadt<br />
Nürnberg, ist bei der turnusmäßigen Mitgliederversammlung einstimmig zur neuen<br />
Vorsitzenden des DWSV e.V. (Deutscher Wasserstraßen- und Schifffahrtsverein<br />
Rhein-Main-Donau) gewählt worden. Sie tritt die Nachfolge von Michael Fraas<br />
an, der den Verein seit 2011 erfolgreich geführt hat. Nach dem regulären Ende seiner<br />
Amtszeit als Wirtschaft- und Wissenschaftsreferent der Stadt Nürnberg wurde<br />
er zum Professor für Wirtschaftsrecht an der OHM Hochschule berufen. In der<br />
mehr als 130-jährigen Geschichte des Vereins übernimmt erstmals eine Frau den<br />
Vorsitz. Der DWSV ist eine zentrale Netzwerkplattform. Ziel ist der Ausbau und<br />
Erhalt der Wasserstraßeninfrastruktur mit regionalem Fokus auf der Main-Donau-<br />
Wasserstraße als einer der wichtigsten Binnenwasserstraßen Europas.<br />
HELLMANN: Marijo Pesic übernimmt<br />
bei Hellmann Worldwide Logistics<br />
die neu geschaffene<br />
Position des Director<br />
Product Management<br />
Rail<br />
Europe. Damit verantwortet<br />
er die strategische<br />
Weiterentwicklung<br />
des gesamten<br />
Intermodalverkehrs.<br />
Der 41-jährige Verkehrsfachwirt<br />
war zuvor fast 22 Jahre beim Unternehmen<br />
Kombiverkehr in Frankfurt tätig.<br />
Künftig soll er neue Produkte auf den<br />
europäischen Markt bringen, heißt es.<br />
FASSMER WERFT: Jan Oskar Henkel<br />
ist seit dem 1. Oktober dritter Geschäftsführer<br />
bei der Fassmer-Werft. Neben<br />
Holger (oben links) und Harald<br />
(oben rechts) Fassmer leitet jetzt auch<br />
Jan Oskar Henkel (unten) das Schiffbauunternehmen.<br />
Wie die Werft mit Sitz in<br />
Berne mitteilt, stellt sie sich damit für die<br />
Herausforderungen<br />
der Zukunft neu auf.<br />
Jan Oskar Henkel ist<br />
bereits seit 2019 in<br />
verschiedenen Management-Positionen<br />
bei der Werft tätig. In<br />
seiner neuen Position<br />
verantwortet der 43-Jährige im Schwerpunkt<br />
die operativen Bereiche Konstruktion,<br />
Fertigung, Projektmanagement<br />
und Einkauf. Das 1850 gegründete<br />
Unternehmen ist ein Hersteller von Spezialschiffen.<br />
Mit den Brüdern Holger<br />
und Harald Fassmer wird die Firmengruppe<br />
jetzt in 5. Generation geleitet.<br />
Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />
5
NACHRICHTEN<br />
ROSTOCKER KREUZFAHRTREEDEREI<br />
A-Rosa baut Flotte mit zwei Schiffen aus<br />
Die Rostocker Kreuzfahrtreederei A-Rosa<br />
baut ihre Flotte aus. Die »A-Rosa Alea«<br />
und die »A-Rosa Clea« fahren ab der<br />
kommenden Saison auf dem Rhein. Für<br />
die Saison 2024 konnte die A-Rosa Flussschiff<br />
ihre Flotte um zwei Schiffe erweitern.<br />
Aufgrund der kurzfristigen<br />
Übernahme werden die beiden 1<strong>10</strong> m<br />
langen Premium-Schiffe ab Anfang April<br />
2024 unter den Namen »A-Rosa Alea«<br />
und die »A-Rosa Clea« zunächst auf dem<br />
Rhein unterwegs sein.<br />
Ab der Saison 2025 wird eines der beiden<br />
Schiffe auf die Seine überführt und<br />
aus der Innenstadt von Paris aus bis nach<br />
Le Havre an den Atlantik fahren. Zeitgleich<br />
wird das dort derzeit operierende<br />
Schiff »A-Rosa Viva« auf den Rhein zurückkehren.<br />
2026 soll das zweite Schiff<br />
dann auf der Gironde/Garonne in der<br />
französischen Bordeaux-Region eingesetzt<br />
werden.<br />
Die Kreuzfahrtreederei A-Rosa erweitert ihre Flotte um zwei neue Schiffe<br />
Bis zu 138 Gäste finden Platz in den<br />
16 m2 großen Standardkabinen mit französischem<br />
Balkon sowie den zwei beziehungsweise<br />
vier Suiten (24 m2). Mit den<br />
beiden Neuzugängen erweitert sich die<br />
A-Rosa-Flotte auf 15 Schiffe. In der kommemden<br />
Saison 2024 fahren davon sechs<br />
auf dem Rhein, fünf auf der Donau, zwei<br />
auf der Rhône und je eines auf Seine und<br />
Douro.<br />
<br />
© A-Rosa<br />
STANDORT HAREN<br />
Baustart für neues Deymann-Gebäude<br />
Auf der Baustelle (v.l.): Maxine Deymann, Leonie Deymann, Marten Deymann und Martin Deymann<br />
Die Harener Reederei Deymann wächst.<br />
Jetzt hat sie mit dem Bau eines neuen Bürogebäudes<br />
begonnen. Wie das Schifffahrtsunternehmen<br />
mitteilt, wächst es aktuell<br />
und wird auch in den nächsten Jahren<br />
neue Mitarbeiter benötigen. Daher habe<br />
man sich entschlossen, neue Räumlichkeiten<br />
zu bauen.<br />
Der Einzugstermin ist für September<br />
2024 geplant. Im neuen Gebäude wird Platz<br />
für rund 30 Mitarbeiter sein. Das Büro in<br />
Haren an der Ems entsteht direkt am Hafen<br />
und wird über einen eigenen Anleger verfügen.<br />
»Das Unternehmen wächst und damit<br />
auch das Team der Reederei Gruppe an<br />
Land. Gute Mitarbeiter verdienen ein gutes<br />
und modernes Arbeitsumfeld. Aus diesem<br />
Grund habe ich mich entschieden, ein neues<br />
Bürogebäude direkt am Hafen zu bauen.<br />
Wir bauen für die Zukunft, sagte Martin<br />
Deymann anlässlich des Baustarts.<br />
Das Reederei verfügt aktuell über 50<br />
eigene Schiffe. Sie beschäftigt rund 4<strong>10</strong><br />
Mitarbeiter, die an fünf Standorten – Haren,<br />
Hamburg, Luxemburg und Rotterdam<br />
– im Einsatz sind. <br />
© Deymann Reederei<br />
BMDV<br />
Neue Förderrunde<br />
Mit einer neuen Förderrunde will der Bundesminister<br />
für Digitales und Verkehr Volker<br />
Wissing die Dekarbonisierung von Küstenschiffen<br />
unterstützen. Dafür hat Wissing<br />
Fördergelder in Höhe von mehr 31 Mio. €<br />
an fünf Reedereien überreicht. »Wir setzen<br />
unsere seit 2021 erfolgreiche Unterstützung<br />
deutscher Schiffseigner auf dem Weg der<br />
Dekarbonisierung fort«, so der Minister,<br />
»Auf 17 Schiffen kommen künftig mit Hilfe<br />
unserer Förderung umweltfreundliche Antriebe<br />
sowie Windassistenzsysteme zur Reduzierung<br />
des Energieverbrauchs zum Einsatz.<br />
So minimieren wir nicht nur ganz direkt<br />
die Emissionen der Küstenschifffahrt,<br />
sondern sichern auch den Markthochlauf<br />
nachhaltiger Antriebssysteme und stärken<br />
so unsere maritime Wirtschaft in der gesamten<br />
Breite – vom Reeder bis zum Zulieferer.«<br />
Das BMDV unterstützt bereits im vierten<br />
Förderaufruf die deutsche Küstenschifffahrt<br />
bei der Modernisierung von<br />
Bestandsschiffen und fördert die innovative<br />
und technologisch führende<br />
Ausrüstung von Schiffsneubauten. Mit<br />
den bisherigen Förderaufrufen werden<br />
insgesamt 28 Projekte mit einem Fördervolumen<br />
von 59 Mio. € vom BMDV<br />
gefördert, so das Ministerium. <br />
6 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>
© Thomas Wolf<br />
Rhein-Reise:<br />
Der GEFO Low Water Carrier<br />
„Canaletto“ vor dem Kölner Dom<br />
Abladung 600 tons auf 1,30 m Tiefgang, Maximalkapazität: 2.921 m 3 ,<br />
8 Stainless-Steel-Tanks, 2 gummierte Tanks für Salzsäure, Maximale<br />
Abladung 2.985 tons, Hybrid-Antrieb
SCHIFFFAHRT<br />
Mit rund 300 Schiffen stellt die HGK Shipping die größte Flotte in der europäischen Binnenschifffahrt<br />
© HGK Shipping<br />
»Zukunft im schweren Fahrwasser gestalten«<br />
Die HGK Shipping hält trotz der aktuell schwachen Konjunktur an ihren Neubau-Plänen fest.<br />
CEO Steffen Bauer nennt den Fachkräftemangel neben technologisch ungelösten Fragen die<br />
größte Herausforderung und fordert mehr staatliche Hilfen. Von Krischan Förster<br />
Die HGK Shipping hatte in diesem<br />
Jahr schon Einiges zu feiern. Es begann<br />
mit einer Doppeltaufe der Chemietanker<br />
»Courage« und »Curiosity« im<br />
Mai. Es folgten Bestellungen von weiteren<br />
Neubauten. CEO Steffen Bauer<br />
sieht die Modernisierung der Flotte von<br />
Europas größter Binnenschiffsreederei<br />
erst am Anfang eines langen Weges. »Wir<br />
wollen und wir werden unser Erneuerungsprogramm<br />
fortsetzen«, sagt er<br />
im Gespräch mit der Binnenschifffahrt.<br />
Gerade erst sei der Investitionsplan für<br />
die kommenden Jahre aktualisiert und<br />
genehmigt worden.<br />
Sieben Schiffe sind nach Angaben von<br />
Bauer aktuell im Bau oder konkret in Planung,<br />
schon im kommenden Jahr sollen<br />
drei der Neubauten in Dienst gestellt<br />
werden. Weitere Projekte seien in der<br />
Pipeline, kündigt der CEO an. Nicht nur<br />
für die Gas- und Chemietanker-Sparte,<br />
sondern auch für die Trockengüterfahrt.<br />
Der im Januar für den Agrar-Konzern<br />
ADM bestellte Frachter, für Niedrigwasserphasen<br />
optimiert und künftig diesel-elektrisch<br />
unterwegs, soll kein Einzelfall<br />
bleiben.<br />
Dabei kämpft auch die Binnenschifffahrtsbranche,<br />
ebenso wie Wirtschaft<br />
und Logistik insgesamt, mit einem<br />
Marktumfeld, das sich innerhalb der vergangenen<br />
Jahre deutlich verschlechtert<br />
»Aktuell würde uns nicht mal<br />
eine Niedrigwasserphase<br />
aus dem Konzept bringen«<br />
hat. In den nordrhein-westfälischen Binnenhäfen<br />
sind im ersten Halbjahr <strong>2023</strong><br />
beispielsweise 9,9 % weniger Güter umgeschlagen<br />
worden als im Vorjahreszeitraum<br />
und sogar 18,36 % weniger als<br />
im ersten Halbjahr 2018. Anders als im<br />
Niedrigwasserjahr 2022, als der Schiffsraum<br />
knapp wurde, gleichzeitig aber der<br />
Bedarf an Rohstoffen immens anstieg<br />
und damit auch die Frachtraten, haben<br />
sich die wirtschaftlichen Aussichten bei<br />
wichtigen Kunden in diesem Jahr deutlich<br />
eingetrübt.<br />
Der zusätzliche Bedarf an Kohle, die<br />
zur Abwendung einer möglichen Energiekrise<br />
zuletzt vor allem für die Verstromung<br />
gebraucht wurde, ist längst<br />
wieder zurückgegangen. In anderen, für<br />
die Binnenschifffahrt wichtigen und<br />
energieintensiven Industrien wie Chemie,<br />
Bau und Stahl wurden Kapazitäten<br />
heruntergefahren. Und die Kohle-Lager<br />
sind überall voll. Im Ergebnis sind aktuell<br />
mehr Schiffe verfügbar als gebraucht<br />
werden – entsprechend sind die Frachtraten<br />
auf einer Abwärtskurve. »Es ist kein<br />
leichtes Jahr, insbesondere in Hinblick<br />
auf die zweite Jahreshälfte«, sagt Bauer.<br />
Gleichzeitig sinkt angesichts sich ver-<br />
8 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>
SCHIFFFAHRT<br />
düsternder wirtschaftlicher Aussichten<br />
für das Jahr 2024 und einem steigenden<br />
Zinsniveau der Spielraum für Investitionen.<br />
Doch bei der HGK Shipping bleibt es<br />
bei dem vor vier Jahren begonnenen<br />
Neubau-Programm mit einer hohen<br />
jährlichen Frequenz von Ablieferungen.<br />
Ein weiterer Trockenschiffneubau soll<br />
demnächst in Auftrag gegeben werden,<br />
so Bauer. »Wir blicken weiter optimistisch<br />
in die Zukunft.«<br />
2025 dürften die Märkte und damit die<br />
Nachfrage zurückkommen, glaubt er.<br />
Daher halte das Unternehmen an der<br />
Strategie fest, die wirtschaftliche Transformation<br />
mitzugehen und als Reederei<br />
den Kunden zunehmend effiziente und<br />
klimafreundliche Transportlösungen anzubieten.<br />
Das betreffe sowohl die Binnen-<br />
als auch die Küstenschifffahrt, betont<br />
der HGK-Shipping-Chef.<br />
»In den kommenden fünf Jahren<br />
verlieren wir ein Drittel aller<br />
Schiffsführer«<br />
Neuestes Projekt, an dem unter anderem<br />
im HGK-Shipping-eigenen Designzentrum<br />
gearbeitet wird, ist der<br />
Transport von flüssigem CO2 oder<br />
auch von Wasserstoffderivaten wie<br />
Ammoniak. Hier sieht die Reederei einen<br />
künftig stark wachsenden Markt<br />
und damit eine neue Chance für das eigene<br />
Geschäft. »Alles, was mit der<br />
Energiewende an Veränderungen kommen<br />
wird, haben wir auf der Agenda«,<br />
berichtet Bauer. Man sei bereits im Gespräch<br />
mit den deutschen Energieversorgern<br />
und -lieferanten und potenziellen<br />
Abnehmern aus unterschiedlichen<br />
Industrien über eine mögliche Zusammenarbeit.<br />
Außerdem sei die Reederei<br />
schließlich Teil des Kölner Stadtwerke-Konzerns,<br />
»dadurch haben wir<br />
ein Interesse an diesen Themen und die<br />
entsprechende Kompetenz im eigenen<br />
Haus, um Lösungen für diese Herausforderungen<br />
zu konzipieren.«<br />
Bauer sieht die europäische Binnenschifffahrt<br />
an einem Scheideweg. Derzeit<br />
gebe es noch zu viele Schiffe im Markt.<br />
Doch die in weiten Teilen sehr alte Flotte<br />
werde schrumpfen – zum einen wegen<br />
der deutlich geringeren Transportvolumina<br />
bei Massengütern, zum<br />
anderen aus demografischen Gründen.<br />
Schätzungen besagen, dass bis 2050 etwa<br />
Steffen Bauer<br />
CEO HGK Shipping<br />
60 % aller derzeitigen Schiffe verschwinden<br />
werden. Andererseits werden<br />
auch neue Gütergruppen und entsprechender<br />
Schiffsraum hinzukommen.<br />
»Schon in den kommenden fünf Jahren<br />
verlieren wir allerdings rund ein Drittel<br />
aller Schiffsführer. Dieser Entwicklung<br />
gilt es durch geeignete Maßnahmen zur<br />
Qualifizierung und Ausbildung, aber<br />
auch zur Steigerung der Attraktivität des<br />
Berufsbildes entgegenzutreten.« Den<br />
drohenden Personalmangel sieht der<br />
Reedereichef als ebenso große Herausforderung<br />
wie die anstehende Transformation<br />
der Branche.<br />
Deshalb kooperiert die HGK Shipping<br />
bereits seit einiger Zeit eng mit dem belgischen<br />
Unternehmen Seafar, einem Pionier<br />
auf dem Gebiet der (teil-)autonomen<br />
Schifffahrt. Sowohl in den bestehenden<br />
Testgebieten in Belgien als auch demnächst<br />
auf dem Rhein stellt die Reederei<br />
Schiffe für einen Probebetrieb. Unter anderem<br />
mit technisch hochgerüsteten und<br />
digitalisierten Einheiten soll dem Personalmangel<br />
bestmöglich begegnet werden.<br />
Bereits seit einiger Zeit engagiert<br />
sich die HGK Shipping zudem im Projekt<br />
AutoBin auf dem Dortmund-Ems-Kanal.<br />
»Das Fachkräfteproblem wird für uns absehbar<br />
das größte Hemmnis, wenn es darum<br />
geht, die Position im Markt zu halten«,<br />
sagt Bauer.<br />
Doch was wird bei der HGK Shipping<br />
konkret Kohle und andere traditionelle<br />
Massengüter ersetzen? In der Chemieschifffahrt<br />
entstehen viele neue Potenziale<br />
wie Ammoniak und Methanol<br />
als neue Energieträger, sagt Bauer. Und<br />
auch in der Trockenschifffahrt sehe er<br />
ausreichend neue Gütergruppen wie Biomasse<br />
und Schwergüter, darunter Komponenten<br />
für Windenergieanlagen, sowie<br />
weiteres Verlagerungspotenzial von der<br />
Straße, zum Beispiel bei Containern.<br />
»Trotz allem werden wir uns daran gewöhnen<br />
müssen, dass zunächst die Mengen<br />
zurückgehen werden, nicht nur bei<br />
uns, sondern bei verschiedenen Verkehrsträgern.<br />
Die Aufgabe der Binnenschifffahrt<br />
wird es sein, die Voraussetzungen<br />
zu schaffen, um wieder steigende<br />
Mengen und neue Gütergruppen aufzunehmen<br />
und damit unseren Anteil am<br />
Modal Split zumindest halten zu können«,<br />
so Bauer.<br />
Kurzfristig setzt die HGK Shipping bei<br />
ihren Neubauten weiter auf diesel-elektrische<br />
Antriebe. Darüber hinaus sind<br />
alle Schiffsneubauten Future-Fuel-Ready<br />
konstruiert und damit für eine Umrüstung<br />
auf zukünftige Antriebskonzepte<br />
vorbereitet. Mittel- bis langfristig forsche<br />
das Unternehmen gemeinsam mit Partnern<br />
an verschiedenen Lösungen. »Wir<br />
bleiben technologieoffen. Von daher<br />
stellt auch der Verbrenner-Antrieb noch<br />
eine Option dar«, sagt Bauer. Eine vielversprechende<br />
Lösung zur klimaneutralen<br />
Binnenschifffahrt könnte neben<br />
der Brennstoffzelle mit Ammoniak oder<br />
der LOHC-Technologie auch der Verbrenner<br />
mit Ammoniak oder HVO<br />
(Hydrotreated Vegetable Oil) sein.<br />
»Alles, was mit der<br />
Energiewende zu tun hat,<br />
haben wir auf der Agenda«<br />
Angesichts der Ungewissheit, welche<br />
klimafreundlichen Antriebskonzepte<br />
sich am Ende wirtschaftlich tragfähig am<br />
Markt durchsetzen, und mit Blick auf<br />
den langen Zeithorizont bis zur Marktreife<br />
von Lösungen mit einer Brennstoffzelle<br />
plädiert er für ein staatliches Programm,<br />
um die schnellere Dekarbonisierung<br />
vor allem der Bestandsflotte voranzutreiben.<br />
»Die Binnenschifffahrt<br />
braucht eine politische Sektorenlösung«,<br />
so Bauer. Nur die Großen hätten ausreichend<br />
Investitionskraft für den Wandel,<br />
nicht aber die vielen kleinen und<br />
mittelständischen Unternehmen. Er<br />
könne sich daher OPEX-, also Betriebskostenhilfen<br />
für den Einsatz der besseren,<br />
aber teureren Kraftstoffe wie HVO<br />
vorstellen, zum Beispiel über Steuererleichterungen.<br />
Damit ließe sich sofort<br />
etwas bewirken. »Vor allem brauchen<br />
wir Planungssicherheit für unsere Investitionen.«<br />
<br />
Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />
9
Für unseren Fahrgastschifffahrtsbetrieb suchen wir<br />
Schiffsführer/in (ganzjährige Anstellung)<br />
Bei Interesse melden sie sich bitte unter den folgenden Kontaktdaten:<br />
Personenschifffahrt<br />
Personenschifffahrt<br />
im<br />
im<br />
Leipziger<br />
Leipziger<br />
Neuseenland<br />
Neuseenland<br />
GmbH<br />
GmbH &<br />
Co.<br />
Co.<br />
KG<br />
KG<br />
Seeblick<br />
Seeblick<br />
<strong>10</strong>,<br />
<strong>10</strong>,<br />
04416<br />
04416<br />
Markkleeberg,<br />
Markkleeberg,<br />
Tel.<br />
Tel.<br />
Nr.<br />
Nr.<br />
0341/33797420<br />
0341/33797420<br />
oder<br />
oder<br />
info@personenschifffahrt-leipzig.de<br />
info@personenschifffahrt-leipzig.de
SCHIFFFAHRT<br />
verlässige Dienstleistungen in der Region, das kommt Industrie<br />
und Handel sowie Millionen von Haushalten zu Gute. Es ist ein<br />
Zusammenwachsen, bei dem wir zusammen wachsen.«<br />
Gemeinsam mit Michael Przybylla leitet der 36-jährige Krämer<br />
in Personalunion die HGK Intermodal. Zu dieser gehören unter<br />
anderem die trimodalen Terminals in Duisburg, Krefeld, Düsseldorf<br />
und Köln. Die dort vorhandenen Synergien sollen künftig<br />
erkannt, entwickelt und genutzt werden. Auf der Agenda von<br />
Krämer, der »nebenbei« auch über eine Trainerlizenz des DFB<br />
verfügt, steht danach die weitere Digitalisierung und Automatisierung<br />
der Logistik und des Warehousings.<br />
In einer Podiumsrunde diskutierte er mit Andreas Feicht, Geschäftsführer<br />
der Stadtwerke Köln, Achim Boner, Geschäftsführer<br />
Thyssen Krupp Materials Trading, Marc-Oliver Nandy,<br />
Director Global Supply Chain von Mercedes Benz, und Jan Zeese,<br />
CAO HGK Logistics & Intermodal, über die Bedeutung funktionierender<br />
Lieferketten für die Unternehmen.<br />
Nur wer in der Lage sei, die aktuellen Anforderungen zu verstehen<br />
und Supply Chaines weiter zu entwickeln, sei erfolgreich<br />
und zukunftsfähig, war sich die Runde einig. Dann entstünden<br />
positive Effekte sowohl für die Unternehmen als auch für die gesamte<br />
Gesellschaft: Jeder Liter Diesel, der durch effektive Planung<br />
weniger verbraucht werde, spare Geld und schone die Umwelt.<br />
Die Wirtschaftsvertreter betonten, dass sie auf starke und<br />
belastbare Verbindungen zur Logistik angewiesen sind: »Kompetente<br />
Partner geben den Kunden Sicherheit«, betonte Marc-<br />
Oliver Nandy. Ein Werksstillstand aufgrund von Lieferengpässen<br />
könne schließlich zu Millionenverlusten führen. Und da sei es<br />
egal, ob die Kette »auf dem Weg nach Siegen oder Sydney« reiße.<br />
Umso bedeutender sei, regional, national und international<br />
verlässlich aufgestellt zu sein. Dazu gehörten, so Andreas Feicht,<br />
eine gute Infrastruktur sowie entsprechende Kapitalkraft. »Das<br />
alles ist keine Caritas-Veranstaltung«, so Feicht. »Logistik kennt<br />
keine Stadtgrenzen«, fasste Markus Krämer abschließend zusammen.<br />
Nandy betone nochmals das Thema Nachhaltigkeit, das<br />
sich auch in den Logistikketten abbilden müsse. »Das ist für uns<br />
essentiell, wir wollen bis 2039 CO 2<br />
-neutral sein«. Und dabei würden<br />
auch die Partner gemeint sein.<br />
Übereinstimmend stellten die Diskussionspartner fest, dass die<br />
Aufgaben, die künftig logistisch gelöst werden müssten, deutlich<br />
zu groß seien, um sie allein zu lösen. Aus Sicht der HGK formulierte<br />
Jan Zeese: »Wir sind seit Jahrhunderten über den Rhein mit<br />
vielen Akteuren verbunden, also können wir uns auch gemeinsam<br />
an die Dinge heranmachen«. Als Beispiel wurde das Thema<br />
Wasserstoff angeführt, wo neue Logistikketten entstehen würden.<br />
Auch diese müssten neu organisiert werden.<br />
Die zum Abschluss der Diskussion abgefragten Wünsche in<br />
Richtung der neuen Gesellschaft waren breit formuliert. Lasst<br />
uns noch integrierter werden, richtete Markus Krämer an das eigene<br />
Unternehmen. »Hausintern« blieb auch Andreas Feicht. Mit<br />
»das die HGK uns weiter Freude macht«, dachte er wohl auch an<br />
die Bilanzen. Achim Boner wünschte der neuen Gesellschaft viel<br />
Erfolg, mit der Erwartung, dass »die HGK weiter ein starker Partner<br />
für uns ist.« Marc-Oliver Nandy blieb nahe beim Motto der<br />
Transformation: »Lasst uns zusammen nachhaltig wachsen. Dafür<br />
ist der richtige Schritt gemacht«. Jan Zeese wünschte sich<br />
leicht emotional: »dass auch in Zukunft die Leidenschaft bleibt<br />
im Team.«<br />
Mit Leidenschaft schaute auch Carina Stöttner, Zukunftsforscherin<br />
und Mitgründerin des Business Thinktanks »Themis<br />
Foresight«, nach vorn. Sie nahm das Publikum zunächst mit auf<br />
Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />
eine kurze Reise von der Vergangenheit in die Zukunft. Ihr allgemeines<br />
Credo lautete: »Zukunft ist gestaltbar. Die Frage ist nur,<br />
was wir daraus machen!« Die weit verbreitete Angst vor Neuem<br />
sei dabei kein Phänomen der Moderne – schon bei der Erfindung<br />
der Eisenbahn habe es Warnungen vor Gesundheitsschäden gegeben,<br />
die Passagiere bei der Nutzung ertragen müssten.<br />
Unsicherheiten seien auch heute vielfach festzustellen. Von aktuellen<br />
Machtverschiebungen über „Afrika im Aufstieg“ bis hin<br />
zu immer schneller werdenden Innovationen gebe es ständig<br />
neue Herausforderungen. Physische und virtuelle Revolutionen<br />
gingen heute Hand in Hand. Die »5. Industrielle Revolution« verbunden<br />
mit der Dekarbonisierung, böte auch neue Chancen. Für<br />
Deutschland sah Stöttner dafür beste Startbedingungen. Auch<br />
könnten Häfen Treiber von Klimainnovationen werden. Sie<br />
müssten sich entsprechend auf neue Kunden und deren Bedürfnisse<br />
einstellen und dabei die demografischen Herausforderungen<br />
im Blick behalten.<br />
Zuversicht forderte Stöttner auch beim Blick auf Künstliche Intelligenz<br />
und Robotik: Diese böten viel mehr Chancen als Risiken,<br />
sofern die Grundlagen für den Einsatz der Technologien<br />
frühzeitig richtig gestaltet würden. Diesen Ball nahm Markus<br />
Krämer gerne auf. »Ich habe große Lust auf die Logistik der Zukunft«,<br />
erklärte er. Die fing gleich danach an, mit einer Einladung<br />
an die Gäste, den weiteren Abend für intensives Networking zu<br />
nutzen.<br />
<br />
WIR OPTIMIEREN<br />
IHR UNTERNEHMEN<br />
WIR ERSPAREN IHNEN ZEIT UND GELD<br />
MOTIVIEREN SIE IHRE MITARBEITER<br />
MIT EINEM LUXEMBURGISCHEN ODER<br />
SCHWEIZERISCHEN ARBEITSVERTRAG.<br />
WIR ÜBERNEHMEN DIE KOMPLETTE<br />
MITARBEITER-AGENDA.<br />
MEHR INFORMATIONEN<br />
+352 661 566 000<br />
VALENTIN.MIKYTA@TMLG.EU<br />
11
SCHIFFFAHRT<br />
Am Mittelrhein braucht es mehr Personal<br />
Die vom Bundesverkehrsminister eingesetzte Beschleunigungskommission Rhein hat ihren<br />
Abschlussbericht vorgelegt. Viel Neues war allerdings nicht dabei. Die Anrainer-Länder und<br />
auch die Binnenschiffer wollen sich damit noch nicht abfinden. Von Krischan Förster<br />
Mit einer um 20 cm optimierten Fahrrinne ließe sich die Schiffbarkeit des Mittelrheins entscheidend verbessern<br />
© Förster<br />
Die Kommission zur Ermittlung von<br />
Beschleunigungskommission für<br />
den Mittelrhein war Ende 2022 von Bundesverkehrsminister<br />
Volker Wissing ins<br />
Leben gerufen worden, um schnell umsetzbare<br />
Ausbaumaßnahmen für die Fahrrinnenoptimierung<br />
am Mittelrhein zwischen<br />
St. Goar und Budenheim zu identifizieren.<br />
Besetzt war sie mit Vertretern von<br />
Bund, Ländern, Industrie, Umwelt- und<br />
Schifffahrtsverbänden.<br />
Zentrale Erkenntnis des Abschlussberichts:<br />
Gebraucht wird mehr Personal,<br />
um überlange Planungs- und Bauverfahren<br />
zu verkürzen. Der BDB zeigt sich<br />
zufrieden mit der Arbeit der Kommission.<br />
»Insbesondere eine größere Flexibilität bei<br />
der Personalgewinnung und Personalsteu -<br />
erung, und eine höhere Effizienz bei der<br />
Projektorganisation bieten der Wasserstraßen-<br />
und Schifffahrtsverwaltung gute<br />
Chancen, das Ausbauprojekt schnell abzuarbeiten«,<br />
sagte BDB-Geschäftsführer<br />
Jens Schwanen zum Abschlussbericht.<br />
Im Handlungsfeld »Personal und Organisation«<br />
sieht die Kommission das größte<br />
Potenzial für eine schnellere Realisierung<br />
der Fahrrinnenoptimierung. Als Beschleunigungsoptionen<br />
werden eine verlässliche<br />
und auskömmliche Finanzausstattung<br />
der WSV, die Gewinnung von geeigneten<br />
Fachkräften, eine Unterstützung<br />
durch externes Personal oder auch effizientere<br />
Arbeitsabläufe mit mehr Befugnissen<br />
der Fachebene genannt.<br />
Bei der Entgegennahme des Berichts erkannte<br />
Minister Wissing ein ȟberragendes<br />
öffentliches Interesse« an diesem<br />
Infrastrukturprojekt an. Doch bei der Erstellung<br />
einer Liste mit Verkehrsvorhaben,<br />
die mit Hilfe eines Beschleunigungsgesetzes<br />
des Bundes schneller geplant und<br />
gebaut werden sollen, waren die deutschen<br />
Wasserstraßen leer ausgegangen –<br />
selbst der Mittelrhein mit einem überragenden<br />
Kosten-Nutzen-Verhältnis.<br />
Wissing versprach, sich weiter dafür<br />
einzusetzen. Zuletzt hatte auch Baden-<br />
Württembergs Verkehrsminister Winfried<br />
Hermann (Grüne) angekündigt, dass die<br />
Rhein-Anrainer-Länder bei der Diskussion<br />
des Gesetzes im Bundestag die<br />
Wasserstraßen wieder auf die Agenda hieven<br />
wollen. »Auf der einen Seite möchte<br />
Deutschland eine Vorreiterrolle im Klimaschutz<br />
einnehmen, auf der anderen Seite<br />
machen wir uns dabei aber unglaubwürdig,<br />
wenn die Wasserstraße hintenansteht<br />
und aufgrund fehlender Investitionen<br />
oder langwierigen Genehmigungsverfahren<br />
Infrastrukturmaßnahmen<br />
nicht oder nur über sehr lange Zeiträume<br />
hinweg umgesetzt werden«, schrieb Hermann<br />
erst jüngst an den BDB.<br />
Mittelrhein als Nadelöhr<br />
Der rund 50 km lange Mittelrheinabschnitt<br />
wird bei längeren Trockenperioden<br />
wie etwa im Jahr 2018 schnell<br />
zum Nadelöhr für die Binnenschifffahrt.<br />
Schiffe können dann wegen des niedrigen<br />
Wasserstands nur noch einen Bruchteil<br />
der sonst üblichen Ladung transportieren.<br />
Die Niedrigwasserperiode 2018 hatte laut<br />
einer Studie des Erasmus UPT-Zentrums<br />
Rotterdam zu einem wirtschaftlichen<br />
Schaden von rund 2,4 Mrd. € geführt.<br />
Rund 50.000 Schiffe werden pro Jahr an<br />
diesem Flussabschnitt gezählt; sie transportieren<br />
etwa 60 Mio. t Güter und damit<br />
rund ein Drittel des jährlichen Güteraufkommens<br />
für die deutsche Binnenschifffahrt.<br />
Geplant ist eine Sohle-Korrektur,<br />
um 20 cm mehr Tiefgang zu erhalten.<br />
Derzeit wird mit einer Bauzeit von wenigstens<br />
zehn Jahren gerechnet. <br />
12 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>
SCHIFFFAHRT<br />
FREIE SCHIFFFAHRT NACH 60 JAHREN<br />
Anrainer-Staaten schaffen Mosel-Abgaben für Binnenschiffer ab<br />
Seit der Einweihung der Großschifffahrtsstraße<br />
Mosel im Jahr 1964 müssen Binnenschiffer<br />
für das Befahren ein Entgelt<br />
entrichten. Im Juli 2025 ist damit Schluss.<br />
Grundlage für die Erhebung der Abgaben<br />
ist der Moselvertrag von 1956. Darin<br />
hatten Deutschland, Frankreich und<br />
Luxemburg festgelegt, den Fluss von Koblenz<br />
bis Thionville mit Staustufen auszubauen<br />
und die Bau- und Unterhaltungskosten<br />
über Befahrensabgaben zu<br />
finanzieren.<br />
Luxemburgs Minister für Mobilität,<br />
François Bausch, die deutsche Botschafterin<br />
Heike Peitsch, der Parlamentarische<br />
Staatsekretär im Bundesverkehrsministerium,<br />
Oliver Luksic, sowie<br />
der französische Botschafter für grenzüberschreitende<br />
Zusammenarbeit, Philippe<br />
Voiry, haben nun im Dreiländereck bei<br />
Schengen ein entsprechendes Änderungsprotokoll<br />
unterzeichnet. Nach Abschluss<br />
der Ratifizierungsverfahren in den drei<br />
Staaten kann die Abgabenfreiheit dann<br />
zum 1. Juli 2025 in Kraft treten.<br />
Wegfall der Abgaben als Impuls<br />
»Um die Herausforderungen einer klimaneutralen<br />
Wirtschaft anzugehen, ist es nötig,<br />
mehr Güter auf die Wasserstraße und<br />
die Schiene zu verlagern. Mit der Abschaffung<br />
der Schifffahrtsabgaben wird dafür<br />
ein Anreiz geschaffen«, so Bausch. Denn<br />
die Gütermengen sind rückläufig: 2022<br />
wurden auf 5.400 Schiffen mit gut<br />
8,8 Mio. t rund 3,4 % weniger transportiert<br />
als noch im Jahr zuvor (5.600<br />
Schiffe). Zum Vergleich: 2017 waren es<br />
noch <strong>10</strong>,8 Mio. t.<br />
Eine Stärkung des klimafreundlichen<br />
Verkehrsträgers sieht auch der deutsche<br />
Verkehrsstaatssekretär Oliver Luksic: »Alle<br />
deutschen Binnenwasserstraßen sind aber<br />
2025 abgabenfrei.« »Auch für die französische<br />
Seite mit Lothringen ist heute ein guter<br />
Tag«, meinte Botschafter Voiry. Mit<br />
dem Ende der Abgaben auf dem internationalen<br />
Teil des Flusses würden die Transporte<br />
per Binnenschiff von und nach Metz,<br />
dem größten Hafen und einem wichtigen<br />
europäischen Umschlagplatz für Getreide,<br />
noch wettbewerbsfähiger.<br />
Moselgesellschaft wird aufgelöst<br />
Im Zuge der Abschaffung der Abgaben<br />
wird die internationale Moselgesellschaft,<br />
die als zwischenstaatliche Einrichtung für<br />
den Flussausbau im letzten Jahrhundert<br />
und für die Abgabenverteilung zuständig<br />
war, aufgelöst. Derzeit hat Luxemburg den<br />
Vorsitz inne. Von dem Änderungsprotokoll<br />
unberührt bleibt der sukzessive Bau<br />
der zweiten Schleusenkammern auf der<br />
deutschen Seite des Flusses.<br />
<br />
Learn more about our<br />
new steel warehouse now!<br />
For more info visit:<br />
steel-warehouse.com<br />
EXPERIENCE.<br />
INNOVATION.<br />
PARTNERSHIP.<br />
Inland Navigation<br />
Projects<br />
Port Logistics<br />
Haeger & Schmidt Logistics GmbH · Vinckeweg 22 · 47119 Duisburg<br />
T +49 203 8003-0 · info@haegerundschmidt.com · www.haegerundschmidt.com<br />
Intermodal<br />
Short Sea<br />
Shipping & Forwarding<br />
RZ_Anzeige_183x133_V0.indd 1 19.04.21 15:46<br />
Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />
13
SCHIFFFAHRT<br />
© Wolfhard Scheeer<br />
Politprominenz in Bremen (v.l): Daniela Kluckert (Staatssekretärin Bundesverkehrsministerium), Kristina Vogt (Wirtschaftssenatorin Bremen), Robert Habeck<br />
(Bundeswirtschaftsminister), Bundeskanzler Olaf Scholz, Dieter Janecek (Maritimer Koordinator) und Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte<br />
Warme Worte, (noch) wenig Konkretes<br />
Die 13. Nationale Maritime Konferenz belegt erneut, wie wichtig der Austausch zwischen<br />
Industrie und Politik ist. Dem regen Austausch über Themen und Herausforderungen<br />
steht zunächst jedoch wenig Zählbares gegenüber. Von Krischan Förster<br />
Traditionell steht die Nationale Maritime<br />
Konferenz unter der Schirmherrschaft<br />
des Bundeskanzlers. So auch<br />
in diesem Jahr, in Bremen. Der aktuelle<br />
Amtsinhaber Olaf Scholz, viele Jahre lang<br />
Bürgermeister im benachbarten Hamburg,<br />
ist ein Kind der Küste. Seines Wohlwollens<br />
konnten sich die rund 800 Teilnehmer<br />
bei dem nur alle zwei Jahre stattfindenden<br />
Treffen zwischen Politik und<br />
maritimer Wirtschaft also relativ sicher<br />
sein. Und Balsam für ihre Ohren wird besonders<br />
ein Satz von Scholz in Erinnerung<br />
bleiben: »Die Zeiten, in denen<br />
die maritime Wirtschaft zwar wahrgenommen,<br />
aber nicht wichtig genommen<br />
wurde, sind endgültig vorbei.«<br />
Als zu wichtig haben sich Schifffahrt<br />
und Häfen in den jüngsten Krisenzeiten<br />
für die Versorgungssicherheit des Landes<br />
erwiesen, zu sehr ist der Marine-Schiffbau<br />
durch die geopolitischen Verwerfungen<br />
der jüngeren Vergangenheit in den<br />
Fokus gerückt, zu wichtig ist auch die<br />
Offshore-Industrie (wieder) geworden,<br />
die einen zentralen Part bei der Energiewende<br />
übernehmen soll und muss.<br />
Das alles, so belegten es die Reden von<br />
Scholz und im Anschluss auch von Bundeswirtschaftsminister<br />
Robert Habeck,<br />
ist in Berlin angekommen und verstanden<br />
worden. Die Hoffnungen vieler<br />
Teilnehmer aus dem gesamten maritimen<br />
Cluster, bei der zweitägigen Konferenz<br />
konkret von neuen Hilfen des<br />
Staates zu erfahren, wurden allerdings<br />
enttäuscht. Weder der Kanzler noch sein<br />
Vize-Kanzler hatten Zusagen im Gepäck.<br />
Vor allem die Häfen hatten schon im<br />
Vorfeld, zum Teil massiv, mehr Geld aus<br />
Berlin gefordert. Gerade einmal 38 Mio. €<br />
überweist der Bund jedes Jahr in die Landeskassen<br />
– viel zu wenig eingedenk der<br />
Ausgaben vor Ort. Etwa 400 Mio. €, also<br />
das Zehnfache der bisherigen Summe,<br />
sollten es angesichts der nationalen Bedeutung<br />
der Häfen sein, hieß es einstimmig<br />
in den Küstenländern.<br />
Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie<br />
Leonhard verwies auf die Milliarden-<br />
Ausgaben des Bundes für Autobahnen und<br />
Schienen. Im Vergleich dazu sei die geforderte<br />
Hafenfinanzierung ein »eher kleiner<br />
Beitrag für die Exportnation Deutschland.«<br />
Bremens Bürgermeister Andreas<br />
Bovenschulte erinnerte daran, dass mit<br />
mit dem Bundesanteil keine größere Kita<br />
oder Schule mehr gebaut werden könnte.<br />
Auch BÖB-Präsident Joachim Zimmermann<br />
formulierte wesentliche Erwartungen<br />
der Binnenhäfen bei einer Panel-Diskussion<br />
während der Konferenz:<br />
mehr Flächen für die Produktion, den<br />
Umschlag, die Lagerung und Bunkerung<br />
neuer Energieträger sowie für eine umfassendere<br />
Kreislaufwirtschaft und Pufferlager<br />
sowie ein spürbarer Bürokratieabbau<br />
bei Genehmigungsverfahren für<br />
Planung, Errichtung und Betrieb von<br />
Umschlags- und Lagereinrichtungen.<br />
»Drittens brauchen wir ein stärkeres Engagement<br />
des Bundes bei Erhalt, Sanierung<br />
und Ausbau unserer Hafeninfrastrukturen.<br />
Hier geht es uns insbesondere<br />
um eine Bund-Länder-För-<br />
14 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>
SCHIFFFAHRT<br />
derung für Kai- und Uferanlagen als<br />
Grundvoraussetzung für Umschlag über<br />
die umweltfreundliche Wasserstraße.«<br />
Die Not sei erkannt, hieß es auf der<br />
Bühne. Eine Entscheidung aber steht weiter<br />
aus, ebenso wie die Vorlage der neuen<br />
Nationalen Hafenstrategie aus dem Bundesverkehrsministerium<br />
von FDP-<br />
Politiker Volker Wissing, der allerdings<br />
gar nicht erst in Bremen angereist war.<br />
Als wahrscheinlich gilt, dass nun beide<br />
Themen zusammengeführt und bis spätestens<br />
zum Jahresende geregelt werden.<br />
Zimmermann: »Klar ist aber, dass der<br />
Bund rechtliche und inhaltliche Fragen<br />
klären und die konkreten Maßnahmen<br />
auch mit Geld hinterlegen muss. Wenn<br />
das gelingt, bekommen wir womöglich die<br />
bisher beste Nationale Hafenstrategie.«<br />
Offshore-Ausbau als große Chance<br />
Der dringend benötigte Ausbau der Offshore-Windparks<br />
für ein Gelingen der<br />
Energiewende und eine ausreichende<br />
Energiesicherheit waren auf der Maritimen<br />
Konferenz ein weiteres herausgehobenes<br />
Thema. Von heute 8 GW soll die<br />
Kapazität allein in der deutschen Nordsee<br />
bis 2030 auf 30 GW und bis 2040 auf<br />
70 GW steigen. Hinter diesen Zahlen verbergen<br />
sich gewaltige Investitionen, die<br />
die Industrie weder allein stemmen kann,<br />
noch angesichts der Marktlage von Banken<br />
finanziert bekommt.<br />
Einen Ausweg könnte ein Bürgschaftsprogramm<br />
des Bundes zusammen mit<br />
den Ländern bieten, um das Risiko auffangen<br />
und Mega-Projekte finanzierbar<br />
machen zu können. Noch unmittelbar<br />
vor der Konferenz war zu hören, dass die<br />
Gespräche darüber bereits sehr weit gediehen<br />
sind, aber eben nicht rechtzeitig<br />
zum Abschluss gebracht werden konnten.<br />
Wenigsten scheint sicher, dass dies<br />
bald nachgeholt wird.<br />
Auch die Banken denken über ein neues<br />
Finanzierungsmodell nach, dass staatliche<br />
Institutionen wie die KfW mit einem<br />
Kreditanteil einbinden und ähnlich<br />
einem Leasing funktionieren soll. Andere<br />
Länder scheinen bei diesem Thema<br />
schon deutlich weiter zu sein.<br />
Zunächst blieb ebenfalls offen, wie der<br />
Bau von Konverter-Plattformen in<br />
Deutschland erfolgen könnte. Rostock<br />
und Bremerhaven waren da als geeignete<br />
Standorte längst identifiziert, doch fehlen<br />
auch hier die finanziellen Sicherheiten<br />
und verfügbaren Areale. Das immerhin<br />
änderte sich wenige Tage nach der Konferenz<br />
dadurch, dass Verteidigungsminister<br />
Boris Pistorius das Marine-<br />
Arsenal in Rostock teilweise für zivile<br />
Aktivitäten freigab und, parallel dazu, bekannt<br />
wurde, dass die Meyer Werft mit<br />
dem belgischen Unternehmen Smulders<br />
auf dem ehemaligen Caterpillar-Gelände<br />
ein gemeinsames Offshore-Geschäft aufbauen<br />
will. Bleiben noch die benötigten<br />
Flächen: Derzeit hat nur Cuxhaven noch<br />
eine Ausbaureserve, gebraucht wird aber<br />
insgesamt das Fünffache an Platz.<br />
Am zweiten Tag der NMK standen die<br />
maritime Sicherheit und der Schutz maritimer<br />
Infrastrukturen im Fokus. »In einer<br />
neuen Welt, in der sich der Systemkonflikt<br />
auch auf See manifestiert, muss die Ertüchtigung<br />
der deutschen Marine eine Priorität<br />
sein«, sagte Siemtje Möller, Staatssekretärin<br />
beim Bundesverteidigungsministerium.<br />
Vor dem Hintergrund der<br />
wachsenden Bedrohungslage seien nachhaltige<br />
Investitionen in Personal, Ausrüstung<br />
und Material dringend nötig.<br />
WISTA-HANSA-KOOPERATION<br />
Frauenpower auf der NMK <strong>2023</strong><br />
Zum ersten Mal hatte WISTA Germany<br />
die Gelegenheit, sich anlässlich der<br />
Nationalen Maritimen Konferenz zu<br />
präsentieren. Der deutsche Ableger der<br />
internationalen Organisation »Women‘s<br />
International Shipping & Trading<br />
Association« – mit rund 4.000<br />
Mitgliedern weltweit – stellte seine Arbeit<br />
im Rahmen der begleitenden Ausstellung<br />
vor. Zu Gast am Stand war u.a.<br />
Der Inspekteur der deutschen Marine<br />
Jan Christian Kaack sieht alle gesamtstaatlichen<br />
Prozesse noch im Friedensbetrieb.<br />
»Hier können wir sicherlich mehr<br />
Deutschlandtempo und Selbstkritik vertragen.«<br />
Seit dem russischen Angriffskrieg<br />
in der Ukraine stehe Deutschland in<br />
einem Innovations- und Fertigungswettbewerb.<br />
»Vor allem müssen wir schneller<br />
werden, indem wie und was wir rüsten«,<br />
so der Marine-Chef.<br />
Für Sebastian Unger, Meeresbeauftragter<br />
der Bundesregierung, sind die Bergung<br />
und Entschärfung von Altmunition<br />
eine Aufgabe für Jahrzehnte, aber auch<br />
eine Chance für die maritime Industrie in<br />
Deutschland, neue Wertschöpfungsketten<br />
aufzubauen. Am Meeresgrund<br />
lagern geschätzt noch rund 1,6 Mio. t an<br />
Munitionsresten aus zwei Weltkriegen.<br />
Bis 2025 investiere die Bundesregierung<br />
rund <strong>10</strong>0 Mio. €, wichtig sei auch danach<br />
ein Schulterschluss von Bund und Ländern<br />
für weitere Investitionen. <br />
Konferenzgastgeber und Maritime Koordinator<br />
Dieter Janecek (li. im Bild).<br />
Er ließ sich die Ziele und Aufgaben von<br />
WISTA durch Präsidentin Franziska<br />
Eckhoff (Bildmitte) und Eventmanagerin<br />
Angela Raabe (re.) erläutern.<br />
Die Schwesterpublikation der »Binnenschifffahrt«,<br />
die HANSA, unterstützt<br />
die Arbeit von WISTA Germany<br />
als Medienpartner.<br />
© Wroblewski<br />
Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />
15
SCHIFFSTECHNIK<br />
Wissensaustausch an der Kieler Förde<br />
Unter dem Motto »Family & Friends« hat die Werft Gebr. Friedrich Familie, Freunde und<br />
Geschäftspartner an ihren Firmenstandort in Kiel-Friedrichsort eingeladen. Oberstes Ziel<br />
des Events war es Wissen auszutauschen. Von Anna Wroblewski<br />
Wissen ist das Einzige, was sich vermehrt,<br />
wenn man es teilt – mit diesen<br />
Worten begrüßte die Geschäftsführende<br />
Gesellschafterin Katrin Birr ihre<br />
Gäste, die anlässlich des Events »Family<br />
& Friends« auf der Werft zusammenkamen.<br />
»Family« war bei dieser<br />
Veranstaltung auch wortwörtlich gemeint,<br />
denn Katrin Birr führt den<br />
Familien betrieb mit knapp 200 Mitarbeitern<br />
an zwei Standorten gemeinsam mit<br />
ihrem Vater Klaus und ihrem Mann<br />
Christian. Und auch in Zukunft wird das<br />
Unternehmen in Familienhänden bleiben,<br />
denn mit Sohn Felix steht bereits die<br />
nächste Generation in Startlöchern.<br />
Die Werft mit ihren über <strong>10</strong>0 Jahren ist<br />
traditionell und innovativ zugleich. Erst<br />
© Birr / Visser / Wroblewski<br />
Werftchefin Katrin Birr mit den Vortragenden Lukas Roß (li.) und Hajo Gerkens<br />
Geschäftsführer Christian Birr beim Werft-Rundgang<br />
16 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>
SCHIFFSTECHNIK<br />
Pioniergeist und Neugier ist auch der<br />
Grund für das Event, zu dem die Werft<br />
zum zweiten Mal eingeladen hatte. Als<br />
Vortragende waren diesmal Hajo Gerkens<br />
(Bureau Veritas) und Lukas Roß (Deutsches<br />
Zentrum für Luft- und Raumfahrt<br />
DLR – Institut für Maritime Energiesysteme)<br />
mit an Bord. Im Fokus ihrer Präsentationen<br />
standen innovative Antriebe.<br />
3D-Druck entstehen. Beim Thema Ersatzteile<br />
und Reparatur bietet die Werft<br />
auch VR-Technologie an, mit der eine<br />
Ferndiagnose und -Support möglich sind.<br />
Für die Werft spielt auch der maritime<br />
Umweltschutz eine große Rolle. Wie<br />
Christian Birr berichtete, verfügt die<br />
Werft über eine »innovative Pier«. Sie<br />
wurde errichtet, um neue Treibstoffe wie<br />
»Wissen ist das Einzige, was sich vermehrt, wenn man es teilt«<br />
Katrin Birr, Geschäftsführende Gesellschafterin der Gebr. Friedrich Werft<br />
Anfang des Jahres lieferte sie den Forschungskatamaran<br />
»Wavelab« ab. An Bord<br />
des knapp 20 m langen Schiffes werden<br />
Systeme und Lösungen für die autonome<br />
Schifffahrt erforscht und entwickelt. »Wir<br />
haben mit der ›Wavelab‹ ein tolles Schiff<br />
gebaut. Damit wird ein großer Schritt in<br />
Richtung autonomes Fahren gemacht«,<br />
sagte Katrin Birr in ihrer Begrüßung.<br />
Und innovativ wird es auf in dem Kieler<br />
Schiffbaubetrieb weitergehen. Denn die<br />
Werftchefin hat Freude an neuen Technologien.<br />
Herausforderungen wecken ihren<br />
Pioniergeist, wie sie sagt. Das gehe<br />
aber nur, weil Familie und Mitarbeiter an<br />
einem Strang ziehen, ergänzt sie. Dieser<br />
Lukas Roß präsentierte unter anderem<br />
eine Forschungsplattform, die das DLR<br />
bauen lassen will. Darauf sollen die verschiedenen<br />
Antriebstechniken und Energieträger,<br />
die aktuell in der Diskussion<br />
sind, erforscht werden, darunter Wasserstoff-<br />
und Brennstoffzellen.<br />
Hajo Gerkens wies auf das für Wasserstoff<br />
noch fehlendes Regelwerk hin. Neue<br />
Energieträger brauchen besondere<br />
Schiffstrukturen, beispielsweise wenn es<br />
um die Auslegung der Tanks geht. Da es<br />
hier noch keine verbindlichen Regeln<br />
gibt, ist der Diskussionsbedarf groß.<br />
3D-Druck, Landstrom, VR & Co.<br />
Beim »Family & Friends«-Event konnten<br />
sich die Teilnehmer auch bei einem<br />
Werftrundgang von dem Innovationsund<br />
Pioniergeist des Kieler Schiffbauunternehmens<br />
überzeugen. Dabei präsentierte<br />
Christian Birr unter anderem<br />
den Bereich, in dem Ersatzteile im<br />
GTL zu testen. Eine GTL-Tankstelle gibt<br />
es noch nicht. Was aber bereits zur Verfügung<br />
steht, sind zwei Landstromanlagen.<br />
Diese sind offen für alle Schiffe, die Bedarf<br />
an Landstrom haben, wie der Katamaran<br />
»Wavelab«.<br />
All diese innovativen Technologien wären<br />
ohne engagierte Mitarbeiter nicht<br />
möglich. Und damit sie auch Lust haben<br />
sich einzubringen, werden sie von der Geschäftsführung<br />
dabei unterstützt. Als Beispiel<br />
nannte Christian Birr einen gerade<br />
ausgelernten Kollgen, der Interesse an<br />
Sonderbauteilen hatte. Dieser hat den<br />
Freiraum erhalten, einen Bereich für Sonderanfertigung<br />
aufzubauen und mit einer<br />
fünfachsigen Fräse auszustatten. Das Kieler<br />
Schiffbauunternehmen hat außerdem<br />
einen »Thinktank«, in dem Mitarbeiter<br />
Ideen entwickeln können. Diese fließen<br />
dann in neue Projekte. Und davon hat die<br />
Werft bereits einige in der Pipline. Bei einem<br />
davon wird die Brennstoffzelle eine<br />
Rolle spielen, wie Christian Birr verrät. <br />
Freunde, Familie und Geschäftspartner trafen sich auf der Werft an der Kieler Förde<br />
Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />
17
SCHIFFSTECHNIK<br />
Das frisch getaufte Schiff transportiert Mineralölprodukte auf dem Rhein sowie im westdeutschen Kanalnetz<br />
© Garrelmann<br />
»Eiltank 120«: Auf Flachwasser optimiert<br />
Erstmals im Revier gesichtet wurde das TMS »Eiltank 120« der Duisburger Reederei Jaegers im<br />
Dezember 2022. Es lag festgemacht auf dem Rhein-Herne-Kanal, im Oberwasser der Schleuse<br />
Gelsenkirchen. Nun wurde das Schiff in Duisburg getauft. Von Hermann Garrelmann<br />
Erica van Beek, sie ist die Leiterin für die Planung der Lagerversorgung,<br />
geht ihre Aufgabe als Taufpatin des Tankers<br />
zielstrebig an. Assistiert von Klaus Valentin, einem der Reederei-Chefs,<br />
greift van Beek behände zur Schere, durchtrennt<br />
den dünnen Tampen, mit dem die Sektflasche in Wartestellung<br />
gehalten wird und lässt so das gläserne Behältnis an den Bug<br />
prallen. Das schaumige Nass verteilt sich wie geplant unterhalb<br />
des Schriftzugs »Eiltank 120«. Nun ist das 1<strong>10</strong> m lange Schiff<br />
auch »offiziell« Teil der Jaegers-Flotte. Der Patinnenwunsch auf<br />
allzeit gute Fahrt und die immerwährende Handbreit Wasser<br />
unterm Kiel wird vom Beifall der Taufgäste fast übertönt.<br />
Aus der Distanz erscheint die »Eiltank 120« wie ein üblicher<br />
Tanker, der Name und die blaue Farbe geben unverkennbar zu erkennen:<br />
dieses ist ein Jaegers-Schiff. Eines aus einer großen Flotte<br />
von rund 150 Schiffen des Duisburger Unternehmens. Bei näherer<br />
Betrachtung aber fällt der wuchtige Wulstbug auf, der im unbeladenen<br />
Zustand sichtbar wird. Ein Rundgang an Bord zeigt<br />
zudem: hier ist ein Binnenschiff auf Zukunft gebaut.<br />
Die Schiffbauer von der TeamCo-Werft im niederländischen<br />
Heusden haben ganze Arbeit geleistet. Aus dem Kasko der Bauwerft<br />
in Orosova (Rumänien) haben die niederländischen Experten<br />
ihren Turn-Key-Auftrag umgesetzt und einen modernen Binnentanker<br />
gebaut. Der erste Blick in das Steuerhaus zeigt Großzügigkeit.<br />
Fast über die gesamte Schiffsbreite erstreckt sich der<br />
Arbeitsplatz des Schiffsführers. Monitore, Digitalanzeigen und<br />
Motorenraum an der Bord der »Eiltank 120«<br />
18 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>
SCHIFFSTECHNIK<br />
Das Ruderhaus mit genug Platz für Schiffsführer und Crew<br />
Taufpatin Erica van Beek und Klaus Valentin nach erfolgreicher Taufe<br />
Bedienhebel sind optimal angeordnet und erreichbar. Von Fahrweginformationen<br />
bis hin zu Tankfüllständen und Motortemperaturen<br />
lassen sich hier alle Informationen bequem abrufen.<br />
Zudem steht der Crew hier ein Bildschirmarbeitsplatz und eine<br />
Besprechungseinheit zur Verfügung. Noch nicht als Standard,<br />
aber bei der »Eiltank 120« an Bord: Der Bridgescout, ein Höhendetektor,<br />
der vor ungewollten Anfahrungen von Brücken und<br />
ähnlichen Hindernissen warnt.<br />
Diesel-elektrisch unterwegs, aber H2-ready<br />
Das neue Schiff der Jaegers-Flotte (ADN Typ C.2.2) wird dieselelektrisch<br />
angetrieben. Drei Dieselgeneratoren des Typs AGPC18<br />
mit einmal 447 kW/545 kVA und zweimal 599 kW/760 kVA erzeugen<br />
die nötige elektrische Energie. Diese kann nach Bedarf<br />
von einem oder von allen Generatoren gleichzeitig abgerufen<br />
werden. Alle drei Motoren sind mit Rußpartikelfilter und SCR-<br />
Katalysator ausgestattet. Als Hafengenerator dient ein JCB<br />
448TGWA-72 mit 72 kW/<strong>10</strong>0 kVA. Zwei Danfoss-Elektromotoren<br />
geben den im Durchmesser 1,4 m großen Schiffsschrauben<br />
die nötigen Umdrehungen. Als Bugstrahler wurde ein Omega<br />
mit 393 kW verbaut.<br />
Das Energiekonzept ist bewusst flexibel ausgelegt und steht auf<br />
»elektrischen« Füßen. Sofern sich Rahmenbedingungen ändern,<br />
kann an Bord der »Eiltank 120« auch ein auf Wasserstoff oder auf<br />
Akkus basierendes Konzept realisiert werden. Vorsorglich gibt es<br />
dafür als Raumreserve eine Containerbay, in der zwei 20 Fuß-<br />
Container Aufstellung finden können. Derzeit ist dieser Raum<br />
leer und mit einem abhebbaren Deckel versehen. Passgenaue<br />
Twistlocks auf dem Boden des Containerraumes sowie vorbereitete<br />
Wanddurchbrüche vereinfachen das spätere Einsetzen<br />
und das Anschließen entsprechender Energiecontainer.<br />
Zukunftsorientiert ist auch die gesamte Schiffskonstruktion<br />
auf Niedrigwasser-Tauglichkeit ausgerichtet. »Hohe Tragfähigkeiten<br />
bei kleinem Tiefgang« war die Devise. Mit Hilfe von Modellversuchen<br />
bei der DST wurde nachgewiesen, dass die »Eiltank<br />
120« mit einem Tiefgang von nur 1,2 m noch sicher fahrund<br />
manövrierbar ist. Die tiefgangbezogenen Tragfähigkeitswerte<br />
zeigen sich wie folgt: Bei 1,20 m = 441 t, bei 1,5 m = 791 t, bei<br />
2,0 m = 1.383 t, bei 2,8 m = 2.355 t. Bei Vollbeladung mit 2.613 t<br />
braucht der Neubau 3,01 m Wassertiefe, plus der extra Handbreit<br />
natürlich.<br />
Damit das Schiff die Lade- und Löschplätze im Rhein-Herneund<br />
Wesel-Datteln-Kanal bedienen kann, ist es so flach gehalten,<br />
dass es diese im unbeladenen Zustand ohne Ballastwasser im<br />
Mittelschiff anlaufen kann. Nutzt das leere Schiff all seine Ballasttanks,<br />
ist eine Fixpunkthöhe von unter 3,7 m realisierbar.<br />
Von Bureau Veritas wurde die »Eiltank 120« als ADN-Tanker<br />
Typ C 2.2 mit 50 kPa klassifiziert. Die sieben Ladetanks sind mit<br />
Zinksilikat beschichtet und haben eine Gesamtkapazität von<br />
2.618 m3. Derzeit ist das Schiff als Einpartientanker ausgelegt, eine<br />
Nachrüstung zum Zweipartienschiff ist möglich. Zum Entladen<br />
verfügt das Schiff über zwei Pumpen, die auf eine maximale<br />
gemeinsame Löschrate von etwa 700 m3/h kommen.<br />
Eingesetzt wird der »Neue« in der Flotte zum Transport von<br />
Mineralölprodukten auf dem Rhein sowie im westdeutschen Kanalnetz.<br />
Dafür ist es nach allen derzeitigen Möglichkeiten optimiert:<br />
eben ein »Zukunftsschiff«.<br />
<br />
Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />
19
SCHIFFSTECHNIK<br />
Mit viel Mut zu einer Weltpremiere<br />
Auf der Messe STL in Kalkar ist der niederländische Partikulier Harm Lenten mit dem<br />
diesjährigen »Innovationspreis Binnenschifffahrt« ausgezeichnet worden. Gewürdigt wird<br />
sein Mut, das weltweit erste Wasserstoff-Schiff in Fahrt zu setzen. Von Krischan Förster<br />
Jüngst getauft: das mit Wasserstoff und Brennstoffzelle betriebene Gütermotorschiff »Antonie«<br />
Der Preis wurde für Lentens Neubau<br />
»Antonie« verliehen. Gefördert vom<br />
niederländischen Staat war das weltweit<br />
erste mit Wasserstoff betriebene Binnenschiff<br />
erst vor wenigen Tagen bei Concordia<br />
Damen getauft worden.<br />
Seit zehn Jahren bereits stiftet der Versicherer<br />
Allianz Esa (Bad Friedrichshall)<br />
diesen Preis an Menschen, die mit unternehmerischem<br />
Mut Innovationen umsetzen.<br />
»Als führendes Versicherungsunternehmen<br />
für die Transport- und<br />
Freizeitbranche Binnenschifffahrt ist es<br />
für uns ein hohes Anliegen, den technischem<br />
Fortschritt auf den Schiffen und<br />
Wasserstraßen in den Fokus zu rücken.<br />
Es freut mich, einen Preisträger ehren zu<br />
können, der sich aus Sicht der Fachjury<br />
unter vielen in die Zukunft gerichteten<br />
Projekten in besonderer Weise heraushebt«,<br />
sagte Stefan Franke, Prokurist der<br />
Allianz Esa.<br />
Gerade die Entscheidung für den Energieträger<br />
Wasserstoff erfordere zum heutigen<br />
Zeitpunkt viel Mut, so Franke weiter.<br />
Rund <strong>10</strong> Mio. € soll der Neubau insgesamt<br />
gekostet haben, darunter sind allerdings<br />
4 Mio. € an Förderung durch<br />
den niederländischen Staat.<br />
Der Einsatz der 135 m langen »Antonie«<br />
verzögert sich, noch müssen bei<br />
Concordia Damen letzte Ausrüstungsarbeiten<br />
erfolgen. Die Verzögerungen erklärte<br />
Lenten auf der STL mit Liefer- und<br />
Installationsproblemen bei den Wasserstofftanks<br />
und der Verbindung mit der<br />
Brennstoffzelle. »Aber das gehört dazu,<br />
wenn man sich erstmals mit einer komplett<br />
neuen Lösung beschäftigt«, sagte er.<br />
Absehbar wird sein Schiff regelmäßig<br />
auf einer knapp 300 km langen Strecke<br />
zwischen dem Seehafen Rotterdam und<br />
Delfzijl pendeln und Salz für den Chemiekonzern<br />
Nobian transportieren. Pro<br />
fünftägigem Umlauf sind es knapp<br />
4.000 t und damit ein Viertel mehr als auf<br />
der alten »Antonie«.<br />
Nobian schickt pro Jahr rund 900.000 t<br />
an Ladung über die Wasserstraßen und<br />
sieht laut Marquis de Vries den Neubau<br />
als Teil seiner Nachhaltigkeitsstrategie.<br />
»Wir wollen unsere gesamte Wertschöpfungskette<br />
›grüner‹ gestalten, also<br />
auch den Transport.« Dafür nehme der<br />
Konzern auch höhere Frachtkosten in<br />
Kauf. Den Wasserstoff liefert das Unternehmen<br />
gleich selbst, er entsteht als bislang<br />
wirtschaftlich ungenutzes Nebenprodukt<br />
im eigenen Werk.<br />
Nobian ist nur einer von zahlreichen<br />
Partnern, die das Wega-Projekt unter-<br />
© NPRC<br />
20 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>
#NACHHALTIGKEIT<br />
#EMISSIONSMINDERUNG<br />
#RESSOURCENSCHONUNG<br />
- INSTANDHALTUNG ALLER MOTOREN<br />
UND ANTRIEBE BIS 7.000 KW<br />
- STORM•EYE®: MONITORING SERVICES<br />
- MOTOREN- UND ERSATZTEILE IM TAUSCH<br />
- SERVICE FÜR ABGASTURBOLADER<br />
UND EINSPRITZPUMPEN<br />
August Storm GmbH & Co. KG · www.a-storm.com
SCHIFFSTECHNIK<br />
Startschuss für die zehnte Shipping-Technics-Logistics in Folge<br />
© Binnenschifffahrt<br />
Jubiläums-Messe: <strong>10</strong> Jahre STL in Kalkar<br />
Rund 1.900 Messebesucher haben am 26. und 27. September ihren Weg ins niederrheinische<br />
Kalkar gefunden, um sich über die neuesten Trends in der Binnenschifffahrt zu informieren<br />
und um mit der Branche zu netzwerken. Von Anna Wroblewski<br />
Werften, Zulieferer, Reedereien und weitere Vertreter der Industrie<br />
trafen sich auf dem Gelände der Messe Kalkar anlässlich<br />
der Shipping-Technics-Logistics (STL). In diesem Jahr<br />
war es eine besondere Messeausgabe, denn die einzige Binnenschifffahrtsmesse<br />
Deutschlands ist zum zehnten Mal organisiert<br />
worden. Der Branchentreff hat damit das zehnte Jahr in Folge<br />
Messe-Managerin Michaela Schmidt eröffnete die diesjährige Shipping-<br />
Technics-Logistics (STL) in Kalkar. Die STL 2024 soll Leon Westerhof<br />
wieder übernehmen<br />
Das Team der »Binnenschifffahrt« wurde als langjähriger Aussteller<br />
ausgezeichnet, (v.l.): Kira Huismann, Andreas Hansmann, Krischan Förster,<br />
Anna Wroblewski, Sandra Winter, Dorothee Emde und Florian Visser<br />
22 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>
SCHIFFSTECHNIK<br />
»New kids on the block«<br />
Auf der STL <strong>2023</strong> waren viele Aussteller zum ersten Mal vertreten. Ihre Produkte und<br />
Dienstleistungen fokussierten sich insbesondere auf die effiziente und nachhaltige<br />
Binnenschifffahrt<br />
Lehmann Marine: Mit neuer luftgekühlter Batterie in Kalkar<br />
Mit seinem Cobra-Batteriesystem ist Lehmann Marine auf dem<br />
Schifffahrtsmarkt längst etabliert. Bis vor Kurzem gehörte das<br />
Produkt einer Division von Becker Marine, nun ist es eine eigenständige<br />
Marke. Zum Einsatz kam Cobra unter anderem auf dem<br />
Hamburger Planierschiff »Chicago«, das bei der Hitzler Werft für<br />
die Hafenbehörde HPA gebaut und 2022 abgeliefert wurde. Jetzt<br />
will sich Lehmann Marine in der Binnenschifffahrt bekannter<br />
machen. Dafür nutzen Andreas Lingner (Head of Projects) und<br />
Jan Kiehling (Sales Manager) die STL als Plattform. Im Fokus<br />
ihres Auftritts stand das neue luftgekühlte Batteriesystem Cube,<br />
das modular aufgebaut ist und ohne Gehäuse auskommt.<br />
Andreas Lingner und Jan Kiehling<br />
Aquametro Oil & Marine: Weniger CO 2<br />
durch Kraftstoffmessung<br />
Ein Neuling auf der STL war das Rostocker Unternehmen Aquametro<br />
Oil & Marine. Im Fokus des Messestandes waren unter<br />
anderem Durchflussmessgeräte – wie Contoil und Domino – ergänzt<br />
durch ein Analyse-System zur Optimierung der Fuel Performance.<br />
Wie Susanne Draheim, International Sales Managerin,<br />
erläuterte, lasse sich damit zum einen der Kraftstoffverbrauch<br />
messen, zum anderen auch die Effizienz. Im Schiffsbetrieb<br />
könne so der Kraftstoffverbrauch optimiert und die<br />
Emissionen damit gesenkt werden. Und zwar nicht nur bei konventionellen,<br />
sondern auch bei alternativen Schiffskraftstoffen.<br />
Susanne Draheim<br />
Bücker + Essing & MWB Power: Partnerschaft für Instandsetzung<br />
Die geballte Power an Dienstleistungen für Motoreninstand -<br />
setzung präsentierten gemeinsam Bücker + Essing aus Lingen und<br />
die MWB Power aus Bremerhaven. Seit März dieses Jahres sind<br />
beide unter dem Dach der Sercoo Group vereint. Auf der STL<br />
wollten sie gemeinsam ihre neue Partnerschaft vorstellen. Das<br />
Team um Frank Curia und Jörn Holst (beide Geschäftsführer<br />
MWB Power) und Ralf Wöllert (Geschäftsführer Bücker +<br />
Essing) zeigte ein Portfolio, das sich von <strong>10</strong>0 kW bis 22 MW erstreckt.<br />
Auch ihre Nachhaltigkeitsinitiative »Bauteilrettung« war<br />
Teil des Messeauftritts. Im Sinne der Nachhaltigkeit werden dabei<br />
alte Bauteile wieder hergestellt und damit Motoren erhalten.<br />
Frank Curia, Ralf Wöllert und Jörn Holst<br />
© Visser/ Wroblewski<br />
24 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>
SCHIFFSTECHNIK<br />
RINA Germany: Die italienische Klasse erhöht Sichtbarkeit<br />
Weil die italienische Klassifikationsgesellschaft RINA ihre Sichtbarkeit<br />
in der Binnenschifffahrtsbranche erhöhen will, besuchte<br />
sie zum ersten Mal die STL als Aussteller. RINA präsentierte sich<br />
mit ihren Dienstleistungen, vor allem im Bereich Beratung. Die<br />
Klasse sieht sich als Schnittstelle zwischen Schiffseignern und<br />
Werft und bringt sowohl bei der Schiffsreparatur als auch beim<br />
Neubau ihre umfangreiche Kenntnisse ein. Ein Referenzprojekt<br />
von RINA war sogar eines der Highlights der STL, nämlich die<br />
»Antonie«. Das erste Wasserstoff-angetriebene Gütermotorschiff<br />
der Welt wurde mit dem »Innovationspreis Binnenschifffahrt«<br />
ausgezeichnet. Den Bau des innovativen Schiffes<br />
hatte RINA begleitet.<br />
Patrizio di Francesco, Kai Reichelt und Pavlos Safralis<br />
Tesvolt – Mit Batterie-Power dekarbonisieren<br />
Der Hersteller von Batteriespeichersystemen Tesvolt ist auf der<br />
STL eigentlich kein Unbekannter. Vor zwei Jahren hatte Tesvolt<br />
gemeinsam mit Jastram und Kadlec & Brödlin seine Partnerschaft<br />
bekannt gegeben. Diese umfasste die Entwicklung eines<br />
umweltfreundlichen Elektro-Antriebs für die Spatz-Arbeitschiffe<br />
der WSV. In diesem Jahr präsentierte sich das Tech-<br />
Unternehmen aus der Lutherstadt Wittenberg mit einem eigenen<br />
Messestand. Für Kilian Hoffmann, Manager Sales and Business<br />
Development – Maritime, ist die Binnenschifffahrt ein<br />
technologieoffener »First Mover«. Elektroantriebe oder Hybridantriebe<br />
haben Hoffmann zufolge ein hohes Potenzial die<br />
Binnenschifffahrt schnell zu dekarbonisieren.<br />
Kilian Hoffmann<br />
Dein Partner für<br />
Bunker-Service<br />
Betriebs- und Schmierstoffe für den<br />
sicheren Betrieb Deiner Flotte.<br />
Infos unter:<br />
Tel. +49 40 53798470<br />
hoyer-marine.de<br />
Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />
25
Connecting the world for more than 70 years.<br />
WE ARE<br />
EXPERTISE<br />
DRIVEN<br />
.<br />
esco antriebstechnik gmbh<br />
Biberweg <strong>10</strong> | Troisdorf<br />
Deutschland<br />
Ihr Partner<br />
für innovative<br />
Antriebstechnik<br />
WE ARE<br />
CUSTOMER<br />
FOCUSED<br />
.<br />
.<br />
.<br />
WE ARE<br />
SUSTAINABLE<br />
THINKERS<br />
Esco Parallel-Hybridgetriebe<br />
T +49 (0) 2241 / 4807-0<br />
@ info@esco-antriebstechnik.com<br />
W www.esco-antriebstechnik.de<br />
Esco Kupplungen | Frequenzumrichter | Touchpanels | Lastschaltgetriebe | Marinewendegetriebe
SCHIFFSTECHNIK<br />
125 Jahre Meidericher Schiffswerft<br />
Am 13. September hat die Meidericher Schiffswerft ihren 125-jährigen Geburtstag gefeiert.<br />
Gründer des Traditionsunternehmens war der Duisburger Bankier Alwin Hilger. Die Werft<br />
bietet sowohl Reparaturen als auch Neubauten an<br />
Hilger gründete am 13. September<br />
1898 die »Meidericher Schiffswerft<br />
vorm. Thomas & Co. Gesellschaft mit beschränkter<br />
Haftung«. Diese Gründung<br />
bestand in dem Erwerb und der Fortführung<br />
der unter der Firma Thomas &<br />
Co. zu Meiderich Kreis Ruhrort betriebenen<br />
Schiffswerft sowie in der Errichtung<br />
und dem Betriebe neuer derartiger Anlagen<br />
und sollte sich auf alle mit diesem<br />
Geschäftszwecke unmittelbar oder mittelbar<br />
in Verbindung stehenden Geschäfte<br />
erstrecken.<br />
Nach Fertigstellung der neuen Hafenbecken<br />
in den Jahren 1904 und 1905 siedelte<br />
die Werft laut Mietvertrag vom<br />
29.9.1907 ab 1.8.1908 vom Kaiserhafen in<br />
das Hafenbecken A über.<br />
zur Verfügung. Wie die Werft mitteilt,<br />
hat sie sich in den zurückliegenden Jahrzehnten<br />
erfolgreich am Markt behaupten<br />
können und genießt heute europaweit einen<br />
guten Ruf. Dieser Umstand sei insbesondere<br />
auf die breite Produktpalette,<br />
die konsequente Ausrichtung am Kunden<br />
sowie die über 125-jährige Erfahrung<br />
im Schiffbau zurückzuführen.<br />
Zentral gelegen in Duisburg, dem<br />
größten Binnenhafen Europas, bietet die<br />
Meidericher Schiffswerft Kunden aus<br />
dem In- und Ausland eine »hervorragende<br />
technische Infrastruktur und<br />
qualifizierte Mitarbeiter, die täglich mit<br />
viel Engagement und technischem<br />
Know-how ihr Können unter Beweis<br />
stellen«, so das Unternehmen. RD<br />
Breite Produktpalette<br />
Im Laufe der Jahre hat sich die Werft entwickelt.<br />
Heute bietet sie moderne Einrichtungen,<br />
darunter eine Hellinganlage,<br />
zwei Stevendocks und Kräne. Damit ist<br />
sie für Reparaturen, Wartungen und<br />
Neubauten bereit. Zusätzlich bietet die<br />
Meidericher Schiffswerft einen umfassenden<br />
Yachtservice mit Liegeplätzen<br />
und einer breiten Palette von Reparaturund<br />
Wartungsarbeiten für Yachten und<br />
Boote an. Dafür steht auch ein Umschlagkran<br />
mit einer Kapazität von 30 t<br />
Über 125 Jahre Schiffbauerfahrungen kann die Meidericher Schiffswerft vorweisen<br />
© Meidericher Schiffswerft<br />
Werft Malz GmbH<br />
Die Adresse am Oder-Havel-Kanal für:<br />
• Schiffbau: Instandsetzung und Reparatur<br />
• Lieferung von Ersatzteilen für GOTHA ZG 52 Getriebe<br />
• Schweißzulassung: GL / DIN <strong>10</strong>90<br />
• 3-lagige Slipananlage bis 67 m<br />
• eigene Tischlerei<br />
• mechanische Fertigung von Maschinenbauteilen<br />
• Stahl- und Aluminiumkonstruktionen<br />
An der Schleuse 7 | 16515 Oranienburg | www.werft-malz.de<br />
Industriestraße <strong>10</strong><br />
D-49733 Haren/Ems<br />
Tel. +49(0)5932 - 99 77-0<br />
Fax +49(0)5932 - 99 77-20<br />
info@wessels.com<br />
www.wessels.com<br />
Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />
27
SCHIFFSTECHNIK<br />
Drei Fragen an …<br />
Raymond Siliakus<br />
Direktor Europort<br />
»Ich erwarte glückliche<br />
Gesichter«<br />
Welches sind die thematischen<br />
Schwerpunkte des Konferenzprogramms<br />
und der Ausstellung der<br />
Europort in diesem Jahr?<br />
Raymond Siliakus: Den Weg in eine<br />
nachhaltige maritime Zukunft zu<br />
bahnen, ist eines der wichtigsten Ziele<br />
der Europort. In enger Zusammenarbeit<br />
mit nationalen und internationalen<br />
Industriepartnern, Innovatoren<br />
und Pionieren bietet die<br />
Europort ein außergewöhnlich tiefgehendes<br />
Programm, das sich an den<br />
vier Hauptthemen der diesjährigen<br />
Ausgabe orientiert: Energiewende,<br />
Digitalisierung, Schiffsfinanzierung<br />
und Fachkräfte.<br />
Gibt es in diesem Jahr besondere<br />
Innovationen, Highlights, spannende<br />
Teilnahmen aus dem Ausland?<br />
Siliakus: Wir sehen, dass sich die<br />
Welt mit all den digitalen Entwicklungen<br />
und dem Aufkommen von KI<br />
noch schneller verändert. Daher haben<br />
wir dieses Jahr zum ersten Mal<br />
eine Digitalization Area, in der die<br />
Vorreiter des digitalen Wandels und<br />
der intelligenten Konnektivität konzentriert<br />
sind und sich am effektivsten<br />
vernetzen können. Außerdem<br />
wird in diesem Jahr der Deutsche Pavillon<br />
sein Debüt geben. Deutschland<br />
ist das jüngste Land, das sich der<br />
Liste der nationalen Pavillons auf der<br />
Europort anschließt. Der von ECM<br />
Berlin organisierte deutsche Pavillon<br />
wird in Halle 7 zu finden sein,<br />
Was erwarten Sie persönlich von der<br />
Europort?<br />
Siliakus: Ich erwarte glückliche Gesichter<br />
bei all unseren nationalen<br />
und internationalen Besuchern. Das<br />
Schöne an Messen im Allgemeinen<br />
ist, dass sie Menschen und Kulturen<br />
aus der ganzen Welt wirklich miteinander<br />
verbinden. In einer Welt,<br />
die sich immer mehr spaltet und polarisiert,<br />
spielen Messen eine grundlegende<br />
Rolle dabei, die Menschen<br />
buchstäblich zusammenzubringen.<br />
Dies gilt sicherlich auch für die Europort,<br />
wo Fachleute aus mehr als 90<br />
Ländern zusammenkommen werden,<br />
um Kontakte zu knüpfen, zusammenzuarbeiten<br />
und Innovationen<br />
zu entwickeln.<br />
Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />
29
SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />
Thyssenkrupp investiert in Rotterdam<br />
Ein neuer Seeschiffentlader sorgt ab Ende 2025 für effizientere Rohstoffversorgung des<br />
Stahlstandorts Duisburg. Von der Millioneninvestition sollen auch die Logistiktöchter<br />
EECV am Terminal und Thyssenkrupp Veerhaven als Reederei profitieren<br />
die größten Massengutfrachter der Welt<br />
mit einer Produktivität von stündlich bis<br />
zu 2.600 t Eisenerz entladen.<br />
Thyssenkrupp Steel investiert einen<br />
zweistelligen Millionenbetrag in die<br />
Modernisierung des Terminalbetriebs bei<br />
Ertsoverslagbedrijf Europoort C.V.<br />
(EECV) im Rotterdamer Hafen. Dort<br />
wird ein alter Seeschiffentlader gegen ein<br />
hochmodernes Modell ausgetauscht.<br />
Der neue Entlader soll Effizienz, Umweltfreundlichkeit<br />
und Sicherheit erheblich<br />
verbessern, teilte das Unternehmen<br />
mit. Voraussichtlich Ende 2025 soll der<br />
neue Entlader in Betrieb gehen.<br />
Derzeit entladen vier Greiferkrane am<br />
EECV-Terminal die die Seeschiffe mit Eisenerz<br />
und Kohle. Die Rohstoffe werden<br />
für die Stahlerzeugung im Ruhrgebiet benötigt.<br />
Eine der Anlagen sei allerdings in<br />
die Jahre gekommen und werde ersetzt.<br />
Das Projekt sei ein starkes Signal auch<br />
für die Zukunft von EECV und Thyssenkrupp<br />
Veerhaven, die beiden niederländischen<br />
Logistiktöchter von Thyssenkrupp<br />
Steel mit Sitz in Duisburg. Bei den<br />
Massenumschlagsanlagen der EECV sind<br />
die HKM als Anteilseigner beteiligt.<br />
24 Mio. t für das Stahlwerk<br />
Blick auf das EECV-Terminal im Rotterdamer Hafen<br />
Gemeinsam sorgen die beiden Unternehmen<br />
an 365 Tagen im Jahr für die Löschung<br />
von Seeschiffen sowie für die<br />
Zwischenlagerung und den Transport<br />
von rund 24 Mio. t Eisenerz und Kohle<br />
für die Stahlwerke in Duisburg.<br />
Die erfolgreiche Arbeit der beiden Unternehmen<br />
könne – dank der Zustimmung<br />
aus Brüssel zur Förderung des<br />
Dekarbonisierungsprojektes »tkH2Steel«<br />
durch den Bund und das Land Nordrhein-Westfalen<br />
– in Zukunft fortgesetzt<br />
werden. Der Umschlag von Kohle nehme<br />
ab 2027 schrittweise ab. »Für die Herstellung<br />
von klimafreundlichem Stahl<br />
wird jedoch weiter Eisenerz gebraucht«,<br />
heißt es bei Thyssenkrupp Steel.<br />
Thyssenkrupp Veerhaven werde auch<br />
künftig mit der bewährten Schubbootflotte<br />
den Rohstoff für die neue Direktreduktionsanlage<br />
transportieren und<br />
damit gemeinsam mit EECV in den kommenden<br />
Jahrzehnten für eine sichere Verbindung<br />
zwischen dem Hafen Rotterdam<br />
und der dann »grünen« Hütte in Duisburg<br />
sorgen, sagt Heike Denecke-Arnold,<br />
COO von Thyssenkrupp Steel.<br />
Der neue Seeschiffentlader wiegt wie<br />
sein Vorgänger rund 2.000 t, ist gut<br />
60 mhoch, 30 m breit und hat eine Länge<br />
des Kranauslegers von rund <strong>10</strong>0 m. Mit<br />
diesen Kranabmessungen könne EECV<br />
© Thyssenkrupp Steel<br />
Weniger Emissionen im Hafen<br />
In Sachen Umweltfreundlichkeit und<br />
Energieeffizienz setze der Kran neue<br />
Maßstäbe. Um mögliche Staubemissionen<br />
effektiv zu reduzieren, wird der<br />
Entlader mit einer Sprüh- und Vernebelungsanlage<br />
im Bereich des Bunkers<br />
ausgestattet. Die Lärmemissionen bleiben<br />
unterhalb der behördlich genehmigten<br />
Grenzwerte. Auch Arbeitssicherheit<br />
und Komfort für die Mitarbeiter werden<br />
deutlich verbessert.<br />
»Mit dem neuen Kran investieren wir<br />
in die Rohstoffversorgung von Thyssenkrupp<br />
Steel und HKM. Er eröffnet uns<br />
die Flexibilität, unser Geschäft weiterzuentwickeln,<br />
während wir den Ausstieg<br />
aus der Kohle vorantreiben«, sagt Frank<br />
Tazelaar, CEO von EECV und Thyssenkrupp<br />
Veerhaven. In den kommenden<br />
Monaten soll der Hersteller für den neuen<br />
Entlader ausgewählt werden.<br />
Im vergangenen Jahr hatte Thyssenkrupp<br />
Steel nach eigenen Angaben bereits<br />
begonnen, im Zuge der »grünen«<br />
Transformation gemeinsam mit dem Hafen<br />
Rotterdam den Aufbau von Lieferketten<br />
für Wasserstoff auszuloten. Dieser<br />
werde künftig in großen Mengen für eine<br />
klimafreundliche Stahlherstellung gebraucht<br />
und könnte über Pipelinekorridore<br />
von Rotterdam nach Duisburg<br />
transportiert werden.<br />
EECV betreibt seit 1970 im Europoort-<br />
Gebiet mit heute rund 300 Mitarbeitern<br />
das zweitgrößte Schüttgutterminal im<br />
Rotterdamer Hafen. Das knapp <strong>10</strong>0 ha<br />
große Gelände liegt an einer 1,1 km langen<br />
Kaje. Über Förderbänder werden die<br />
Rohstoffe zu den Lagerplätzen transportiert.<br />
Die Flotte der Schubfahrtreederei<br />
Thyssenkrupp Veerhaven (ca. 200 Mitarbeiter)<br />
bringt die Rohstoffe mit Schubleichtern<br />
und Binnenschiffen rund um<br />
die Uhr von Rotterdam über den Rhein<br />
nach Duisburg.<br />
RD<br />
30 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>
SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />
Häfen brauchen mehr Geld vom Bund<br />
Die maritime Wirtschaft in Bremen fordert mehr Geld für die Häfen. Der Appell richtete<br />
sich gleichermaßen an den Bund wie auch an den Senat des Bundeslandes. Formuliert<br />
wurde die Forderung auf dem 56. Kapitänstag in Bremen<br />
Rund 300 Gäste kamen anlässlich des Kapitänstages im Bremer Rathaus zusammen<br />
500 Mio. € will das Land Bremen in den<br />
kommenden Jahren in die Ertüchtigung<br />
der Häfen in Bremen und Bremerhaven<br />
investieren, unter anderem in den<br />
Ausbau der Containerterminals an der<br />
Stromkaje und die Schaffung eines EnergyPort<br />
im Bremerhavener Fischereihafen.<br />
Die Bremische Hafenvertretung<br />
(BHV), ein Zusammenschluss von 220<br />
überwiegend mittelständischen Mitgliedsunternehmen<br />
aus der Logistik-,<br />
Hafen- und Transportwirtschaft, hätte<br />
gern mehr. Auch vom Bund, der den Küstenländern<br />
derzeit jährlich nur 38 Mio. €<br />
überweist. Das machte der Sprecher des<br />
BHV-Präsidiums, Christoph Bruns, beim<br />
56. Bremer Kapitänstag deutlich.<br />
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte<br />
verwies hingegen auf die bereits beschlossenen<br />
Ausgaben des Landes und die<br />
klamme Landeskasse. Hoffnung nährten<br />
dagegen die Aussagen des Festredners,<br />
Bundesverkehrsminister Volker Wissing.<br />
Er werde sich dafür einsetzen, dass die Mittel<br />
erhöht werden, versprach der FDP-<br />
Politiker den rund 300 Kapitänen, Vertretern<br />
der maritimen Wirtschaft und Politikern<br />
in der Oberen Rathaushalle.<br />
Nationale Hafenstrategie<br />
Eine neue Nationale Hafenstrategie werde<br />
derzeit von seinem Ministerium und<br />
allen wichtigen Interessenvertretungen<br />
erarbeitet und soll noch in diesem Jahr<br />
vom Kabinett beschlossen werden. Im<br />
Zuge dessen könnten auch die Mittelzuweisungen<br />
neu verhandelt werden.<br />
Wissing sprach sich zudem dafür aus,<br />
die Kooperation der deutschen Seehäfen<br />
auf nationaler und internationaler Ebene<br />
zu stärken und mit Blick auf den Wirtschaftsstandort<br />
sowie den Klimawandel<br />
zu nutzen. Wie genau, ließ er allerdings<br />
offen. Auch zu der seit Jahren ausstehenden<br />
Fahrrinnenanpassung der Weser<br />
wurde keine konkrete Frist genannt.<br />
Hier sei nun der Bund gefordert, »die<br />
notwendigen entsprechenden Plan- und<br />
sonstigen Verfahren zügig zum Erfolg zu<br />
bringen«, so Bovenschulte. Das Land stehe<br />
jedenfalls voll und ganz hinter dem<br />
Vorhaben.<br />
Mit dem traditionsreichen Kapitänstag<br />
werden seit 1965 die Bremer Kapitäne<br />
und Chefingenieure der Schiffe und<br />
Flugzeuge dafür geehrt, dass sie Bremen<br />
und Bremerhaven zu Wasser und in der<br />
Luft mit allen Teilen der Welt verbinden.<br />
Traditionell wurde den Gästen ein Curryessen<br />
serviert. Organisiert wird die Veranstaltung<br />
von der BHV für den Senat<br />
der Freien Hansestadt Bremen.<br />
Traditionell wird unter den Gästen für<br />
die Seemannsmission gesammelt. In diesem<br />
Jahr kamen 25.800 € zusammen. KF<br />
(v.l.) Stefan Meyer (BHV-Vorstandsmitglied), Patric Drewes (BHV-Präsidiumsmitglied), Jens Juknischke<br />
(BHV-Vorstandsmitglied), Petra Lüdeke (BHV-Geschäftsführerin), Stefan Schultze (BHV-Vorstandsmitglied),<br />
Patrick Rehberg (BHV-Vorstandsmitglied), Andreas Bovenschulte (Bürgermeister Freie Hansestadt<br />
Bremen), Volker Wissing (Bundesverkehrsminister), Werner Pöser (BHV-Präsidiumsmitglied),<br />
Christoph Bruns (Sprecher des BHV-Präsidiums), Senatorin Kristina Vogt (Senatorin für Wirtschaft,<br />
Häfen und Transformation) und Hafenkapitän Stephan Berger<br />
© BHV/M. Bahlo<br />
Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />
31
SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />
© Videostream Senatskanzlei<br />
Verkündeten im Kaisersaal des Hamburger Rathauses die Entscheidung (v.l.): Finanzsenator Andreas Dressel, MSC-CEO Søren Toft, der Erste Bürgermeister<br />
Peter Tschentscher und Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard, ganz rechts Senatssprecher Marcel Schweitzer<br />
Hohe Wellen an der Elbe<br />
Die Stadt feiert den geplanten Einstieg von MSC bei der HHLA als Coup und Meilenstein<br />
für die Zukunft der Hafens. Ist er das? Neben Lob gibt’s auch massive Kritik. Viel hängt jetzt<br />
davon ab, wie Hamburgs Linienreederei Hapag-Lloyd darauf reagiert. Von Krischan Förster<br />
Ein Septembermorgen im Hamburger<br />
Rathaus, im Kaisersaal: schwerer<br />
Teppich auf dem Boden, Kronleuchter an<br />
der Decke, dunkle Ledertapeten an den<br />
Wänden. Die Börse hat noch nicht eröffnet,<br />
und das ist wichtig an diesem Tag.<br />
Neben Hamburgs Erstem Bürgermeister<br />
Peter Tschentscher sitzt einer der mächtigsten<br />
Männer der internationalen<br />
Schifffahrt am Tisch – Søren Toft, der<br />
CEO von MSC, der Nr. 1 in der globalen<br />
Linienschifffahrt.<br />
Seit Monaten haben die Stadt und MSC<br />
miteinander verhandelt, doch nur ein<br />
kleiner Kreis aus dem innersten Zirkel<br />
um Tschentscher war eingeweiht, nichts<br />
war bis zu diesem Morgen nach außen gedrungen.<br />
Im Verborgenen wurde ein<br />
Coup eingefädelt, der den Hamburger<br />
Hafen vermutlich stark verändern wird.<br />
Man kennt Terminalbeteiligungen in<br />
aller Welt, auch an der Elbe: im Waltershofer<br />
Hafen ist es Eurogate, in Altenwerder<br />
Hapag-Lloyd, am Tollerort Cosco<br />
und am Steinwerder Unikai. Platzhirsch<br />
war an der Elbe aber immer die HHLA<br />
und, mit ihr als Mehrheitsgesellschafter,<br />
die Stadt Hamburg. So bleibt es auch mit<br />
dem zuletzt so umstrittenen Einstieg der<br />
chinesischen Staatsreederei Cosco, die eine<br />
politisch zurechtgestutzte Beteiligung<br />
von 24,99 % am Containerterminal Tollerort<br />
(CTT) übereignet bekommt.<br />
»Dies ist ein Meilenstein in<br />
der Entwicklung des Hafens«<br />
Peter Tschentscher,<br />
Erster Bürgermeister in Hamburg<br />
Doch das Prinzip der Beteiligung verändert<br />
sich jetzt in Hamburg: MSC soll<br />
als strategischer Partner der HHLA<br />
49,9 % der Anteile an der Holding erhalten,<br />
mithin die Hälfte des Hafens. Bei der<br />
Verkündung des Deals wurde mit Superlativen<br />
nicht gegeizt: Dies sei ein »Meilenstein«<br />
für die Entwicklung des Hafens,<br />
»eine wegweisende Transaktion« und ein<br />
entscheidender Schritt in die Zukunft,<br />
verkündeten Tschentscher und seine Senatoren<br />
Andreas Dessel (Finanzen) und<br />
Melanie Leonhard (Wirtschaft) im<br />
prunkvollen Kaisersaal des Rathauses.<br />
»Dies kann unserer gesamten maritimen<br />
Wirtschaft die Schubkraft geben, die in<br />
schwierigen Zeiten gebraucht wird.«<br />
Dem Hamburger Hafen geht es schon<br />
lange nicht mehr gut. Die Konkurrenzhäfen<br />
in Rotterdam (2022: 14,5 Mio. TEU)<br />
und im fusionierten Antwerpen-Zeebrugge<br />
(13,5 Mio. TEU) erlitten zwar zuletzt<br />
auch Einbußen, sind aber mittlerweile<br />
weit enteilt. Denn an der Elbe<br />
sinkt der Containerumschlag seit Jahren,<br />
nicht erst seit der Corona-Pandemie.<br />
<strong>10</strong> Mio. TEU galten einst als erreichbares<br />
Ziel. Stattdessen fiel das Volumen im<br />
gesamten Hafen allein im vergangenen<br />
Jahr von 8,6 Mio. TEU auf 8,3 Mio. TEU.<br />
Bei der HHLA waren es 6 Mio. TEU nach<br />
6,3 Mio. TEU im Jahr zuvor. In den ersten<br />
sechs Monaten des laufenden Ge-<br />
32 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>
18,00<br />
17,00<br />
16,00<br />
15,00<br />
14,00<br />
13,00<br />
12,00<br />
11,00<br />
<strong>10</strong>,00<br />
9,00<br />
8,00<br />
<strong>10</strong>,24<br />
Aktienkurs HHLA<br />
17,62<br />
01.09.23 08.09.23 15.09.23
SEEHÄFEN | HINTERLAND<br />
te er dem Vernehmen nach für die Übernahme<br />
der HHLA auf den Tisch gelegt. Womöglich<br />
hatte er da den Braten schon gerochen.<br />
Danach hatte Kühne, ebenso öffentlich,<br />
gegen die Einigung mit MSC gewettert und<br />
von einem »Affront« gegenüber Hapag-<br />
»Wir haben keine Auktion<br />
eröffnet, sondern eine<br />
Partnerschaft besiegelt«<br />
Melanie Leonhard,<br />
Wirtschaftssenatorin in Hamburg<br />
Lloyd als lokal-nationalem Unternehmen<br />
und größtem Reederei-Kunden des Hamburger<br />
Hafens gesprochen. Er empfahl der Hapag-Konzernspitze<br />
umgehend, ein Gegenangebot<br />
zu unterbreiten. Andernfalls werde<br />
er es über die Kühne Holding selbst tun.<br />
Vor vier Jahren hatte Hapag-Lloyd alle<br />
Nordamerika-Dienste von Bremerhaven an<br />
die Elbe verlegt und damit allein der HHLA<br />
einen Containerschub von 500.000 TEU beschert.<br />
In Altenwerder (CTA), einem der drei<br />
Hamburger Terminals der HHLA, ist die Reederei<br />
zudem mit 25,1 % beteiligt. Und mit einem<br />
Ladungsvolumen von jährlich rund<br />
2,1 Mio. TEU ist Hapag-Lloyd in Hamburg<br />
deutlich größer, als MSC jemals werden kann<br />
und wird. Allerdings hatte sich zuletzt die enge<br />
Bindung an Hamburg zusehends gelockert.<br />
Als Hapag-Lloyd und die HHLA ihren Vertrag<br />
2020 um fünf Jahre verlängerten, war das<br />
trotz der gemeinsamen Historie alles andere<br />
als eine Hamburger Selbstverständlichkeit.<br />
Der Einigung war ein hartes Ringen um Konditionen<br />
und vor allem Kosten vorausgegangen.<br />
Dem Vernehmen nach hatte die Linienreederei<br />
letztlich einen Preisnachlass<br />
»Damit hat sich in Hamburg<br />
etwas verändert«<br />
Rolf Habben Jansen<br />
CEO Hapag-Lloyd<br />
durchgesetzt, weil sie sich schon damals gegenüber<br />
ihren Konkurrenten benachteiligt<br />
sah. Seither gilt das Verhältnis zwischen<br />
HHLA-Chefin Angela Titzrath und Reederei-<br />
Chef Rolf Habben Jansen als belastet.<br />
Im vergangenen Jahr hatte Hapag-Lloyd<br />
dann schließlich die 30 % Terminalanteile der<br />
Maersk-Schwester APMT am Jade-Weser-<br />
Port übernommen und lässt bereits einen der<br />
großen Fernostdienste auf der Jade statt auf<br />
der Elbe wenden. Mit dem MSC-Einstieg<br />
könnten sich Abwanderungstendenzen verstärken,<br />
zumal Hapag-Lloyd selbst bis Frühjahr<br />
über einen Einstieg bei der HHLA verhandelt,<br />
aber vergeblich eine Mehrheitsbeteiligung<br />
gefordert hatte. De facto fließen die Terminalgebühren<br />
in Hamburg künftig zur Hälfte<br />
in die Kasse eines direkten Konkurrenten.<br />
»Damit hat sich etwas in Hamburg geändert«,<br />
lässt CEO Habben Jansen wissen.<br />
Hamburg bleibe auch künftig ein wichtiger<br />
Hafen, betont er zwar. Ein Gegenangebot, wie<br />
von Großaktionär Kühne vorgeschlagen, bewertete<br />
er skeptisch. Doch lässt er andererseits<br />
prüfen, ob weiter <strong>10</strong>0 % des für Zentraleuropa<br />
bestimmten Volumens über Hamburg abgewickelt<br />
wird. »Ich kann mir vorstellen, dass es<br />
künftig nur noch 70 %-80 % sind, sagte Habben<br />
Jansen in einem Interview. Das gelte dann<br />
auch für seine Allianzpartner One, HMM oder<br />
Yang Ming. Als Ausweichmöglichkeiten bieten<br />
sich Bremerhaven oder eben Wilhelmshaven<br />
an. Mit der steigenden Zahl von großen Containerschiffen<br />
mit +20.000 TEU bescheinigt<br />
Habben Jansen Hamburg ohnehin nur noch<br />
geringe Chancen, weiter zu wachsen.<br />
»Der MSC-Deal ist eine<br />
Katastrophe für Hamburg«<br />
Thomas Eckelmann<br />
CEO Eurokai<br />
Auch Thomas Eckelmann, Chef der Hamburger<br />
Eurokai und mit 50 % am HHLA-Konkurrenten<br />
Eurogate (mit der Bremer BLG Logistics)<br />
beteiligt, stellte ein Gegenangebot »zu<br />
gleichen Konditionen« in Aussicht. Bislang<br />
hatte MSC alle Container für und nach<br />
Deutschland entweder am MSC Gate in Bremerhaven<br />
oder bei Eurogate in Hamburg geladen<br />
oder gelöscht, dürfte künftig aber zur<br />
HHLA wechseln. Das betrifft etwa ein Drittel<br />
des Eurogate-Volumens an der Elbe. Der<br />
MSC-Deal sei eine »Katastrophe für den<br />
Hamburger Hafen«, sagt Eckelmann.<br />
Lob gab es dagegen von anderer Seite. Aus<br />
Sicht der Handelskammer könnte die Partnerschaft<br />
mit MSC ein »entscheidender Befreiungsschlag<br />
für Hamburg« werden. Der Verband<br />
Hamburger und Bremer Schiffsmakler (VH<strong>BS</strong>)<br />
nannte Reedereibeteiligungen gerade in Krisenzeiten<br />
einen Garanten für Investitionen, Auslastung<br />
und Beschäftigung in den Häfen. Bleiben<br />
die Gewerkschaften. Verdi fordert von der<br />
Stadt eine eindeutige Zusage zur Tariftreue, zum<br />
Erhalt der Arbeitsplätze und zur betrieblichen<br />
Mitbestimmung – und schickte schon mal Tausende<br />
Beschäftigte zum Protest vors Rathaus. <br />
<strong>10</strong>,00<br />
9,00<br />
8,00<br />
7,00<br />
6,00<br />
5,00<br />
4,00<br />
3,00<br />
2,00<br />
1,00<br />
0,00<br />
Containerumschlag<br />
in den deutschen Häfen<br />
<br />
<br />
HAFEN<br />
Schanghai<br />
Singapur<br />
Ningbo-Zhoushan<br />
Qingdao<br />
Shenzhen<br />
Guangzhou<br />
Busan<br />
Tianjin<br />
Los Angeles / Long Beach<br />
Hong Kong<br />
Rotterdam<br />
Dubai<br />
Antwerpen-Brügge<br />
Port Kelang<br />
Xiamen<br />
Tanjung Pelepas<br />
Kaohsiung<br />
New York / New Jersey<br />
Laem Chabang<br />
Ho Chi Minh City<br />
Hamburg<br />
Tanger Med<br />
Colombo<br />
Jakarta<br />
Mundra<br />
…<br />
Bremen / Bremerhaven<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
2020<br />
43,5<br />
36,9<br />
28,7<br />
22,0<br />
26,5<br />
23,2<br />
21,8<br />
18,4<br />
17,3<br />
18,0<br />
14,3<br />
13,5<br />
12,0<br />
13,2<br />
11,4<br />
9,8<br />
9,6<br />
7,6<br />
7,5<br />
7,9<br />
8,6<br />
5,8<br />
6,8<br />
6,9<br />
5,9<br />
5,0<br />
<br />
<br />
2019 2020 2021 2022<br />
Hamburg Bremerhaven Wilhelmshaven<br />
Umschlag in Hamburg: HHLA + Eurogate<br />
Containerumschlag<br />
in den Top25-Häfen weltweit<br />
<br />
2022<br />
47,3<br />
37,3<br />
33,3<br />
25,6<br />
30,0<br />
24,6<br />
22,1<br />
21,0<br />
19,0<br />
16,7<br />
14,5<br />
13,9<br />
13,5<br />
13,2<br />
12,4<br />
<strong>10</strong>,5<br />
9,5<br />
9,5<br />
8,7<br />
8,4<br />
8,3<br />
7,6<br />
6,9<br />
6,7<br />
6,5<br />
4,6<br />
© Scheer<br />
Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />
35
36 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>
WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
Immer weniger Güter in den Häfen<br />
Der Rhein bleibt für Nordrhein-Westfalen die wichtigste Wasserstraße mit dem<br />
Löwenanteil beim Ladungsaufkommen. Der Mengen-Rückgang bei traditionellen<br />
Massengütern macht sich in den Umschlagzahlen jedoch immer stärker bemerkbar<br />
In den nordrhein-westfälischen Binnenhäfen<br />
sind im ersten Halbjahr <strong>2023</strong><br />
insgesamt 50,7 Mio. t Güter umgeschlagen<br />
worden. Laut dem Statistischen<br />
Landesamt entspricht das einem Rückgang<br />
um -9,9 % gegenüber dem Vorjahr.<br />
Damit setzt sich ein Niedergang fort,<br />
der bereits vor sechs Jahren begonnen<br />
hatte. Zum Vergleich: 2018 waren es zur<br />
Jahresmitte noch 62,1 Mio. t, seither<br />
nimmt die Gütermenge von Jahr zu Jahr<br />
weiter ab.<br />
SCHIFFSUMSCHLAG IN DEN NRW-HÄFEN<br />
HALBJAHR<br />
Mio. t<br />
2018<br />
62.1<br />
2019<br />
59.5<br />
2020<br />
53.5<br />
2021<br />
56.9<br />
2022<br />
56.2<br />
<strong>2023</strong><br />
50.7<br />
Vor allem bei klassischen Transportgütern<br />
wie Kokerei- und Mineralölerzeugnissen<br />
(9,9 Mio. t, -12,9 %), Kohle, Erdöl<br />
und Erdgas (7,1 Mio. t, -12,0 %) und chemischen<br />
Erzeugnissen (5,1 Mio. t,<br />
-19,5 %) gab es im bisherigen Jahresverlauf<br />
die größten Einbußen. Auch Erze,<br />
Steine und Erden (14,9 Mio. t, -2,7 %)<br />
wurden weniger geladen. Gefahrgut<br />
(13,2 Mio. t, -14,7 %) war ebenfalls stark<br />
rückläufig.<br />
Drei Viertel der Güter (75,7 %) wurden<br />
in den Häfen des Rheins umgeschlagen.<br />
Auf den folgenden Plätzen rangierten das<br />
westdeutsche Kanalgebiet (22,4 %) und<br />
der Mittellandkanal (1,7 %). Das Schlusslicht<br />
bildet das Wesergebiet (0,2 %).<br />
Im Containerumschlag wurde in den<br />
ersten sechs Monaten bei 434.000 TEU<br />
ein Minus von -19,6 % gegenüber dem<br />
Vorjahreszeitraum verzeichnet. Dabei<br />
wurden rund 211.700 TEU empfangen<br />
und etwa 223.000 TEU versendet.<br />
Über die Wasserstraßen in Nordrhein-<br />
Westfalen wurden rund 271.300 Container<br />
transportiert. Das waren 18,4 % weniger<br />
als noch im ersten Halbjahr 2022. Bei<br />
fast der Hälfte der Container handelte es<br />
sich um 40-Fuß-Container (49,1 %) gefolgt<br />
von 20-Fuß Containern mit 34,2 %.<br />
Auch hier ging der Großteil des Volumens<br />
(256.700 TEU, 94,6 %) über den<br />
Rhein. 4,6 % aller Container wurden im<br />
Westdeutschen Kanalgebiet und 0,8 % im<br />
Mittellandkanalgebiet verschifft. Auf der<br />
Weser gibt es hingegen keine Containertransporte.<br />
RD<br />
© IT.NRW<br />
Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />
37
WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
Flusskreuzfahrtschiffe unter Strom<br />
Im Hafen Bamberg werden Flusskreuzfahrtschiffe künftig während ihrer Liegezeit mittels<br />
Landstrom aus erneuerbaren Energien versorgt. Damit sollen sowohl Emissionen als auch<br />
Lärm reduziert werden<br />
Durch die Nutzung von Landstrom sollen 250 t CO 2 -Emissionen pro Jahr eingespart werden<br />
© Bayernhafen<br />
Die Landstromanlagen wurden dort<br />
vom Hafenbetreiber Bayernhafen<br />
errichtet, betrieben werden sie von der<br />
Würzburger Hafen GmbH (WHG).<br />
Durch die Landstromversorgung sollen<br />
die Immissionen für die Stadt, vor allem<br />
aber für die direkte Umgebung des Hafens,<br />
»deutlich minimiert« werden.<br />
»Während ihrer Liegezeit im Hafenbecken<br />
des Bayernhafen Bamberg werden<br />
die Belastungen von Stick- und<br />
Schwefeloxiden, Feinstaub und<br />
CO 2<br />
-Emissionen sowie von Lärm und<br />
Vibrationen durch die Nutzung von<br />
Landstrom deutlich reduziert. Die an der<br />
Anlegestelle Regnitzstraße errichteten<br />
Energieterminals gewährleisten in Zukunft<br />
die Versorgung der Schiffe mit<br />
Strom aus erneuerbaren Energien während<br />
der Liegezeit. Dabei können bis zu<br />
sechs Schiffe gleichzeitig versorgt werden«,<br />
so Bayernhafen.<br />
Für den Betrieb der Landstromanlage<br />
wurde die WHG von Bayernhafen beauftragt.<br />
Die Konzession, die für die nächsten<br />
fünf Jahre gilt, umfasst den technischen<br />
Betrieb sowie die Abrechnung<br />
und Überwachung der Energieterminals.<br />
Der Zugang zu den Terminals erfolgt<br />
über die Service Card der WHG, welche<br />
bereits in vielen Häfen in ganz Deutschland<br />
zum Einsatz kommt. Neu ist, dass<br />
die WHG nun erstmals neben der Lieferung<br />
der sechs Energieterminals auch<br />
Landstrom außerhalb von Würzburg liefert<br />
und verkauft.<br />
»Insgesamt rechnen wir mit einem Absatz<br />
von 400.000 bis 600.000 kWh jährlich«,<br />
erklärt Sandra Schmitt, Geschäftsführerin<br />
der WHG. »Durch den Einsatz<br />
von Ökostrom aus erneuerbaren Energien<br />
können so ca. 250 t CO 2<br />
-Emissionen<br />
pro Jahr eingespart werden. Wir freuen<br />
uns, durch diese erneute Partnerschaft<br />
mit Bayernhafen einen weiteren wichtigen<br />
Teil zur Klimaneutralität beitragen<br />
zu können.«<br />
Bayernhafen betreibt Anlegestellen für<br />
Flusskreuzfahrtschiffe an den Standorten<br />
Aschaffenburg, Bamberg, Roth, Regensburg<br />
und Passau und investiert stetig in<br />
den Ausbau der dortigen Infrastruktur<br />
und den Versorgungsmöglichkeiten der<br />
Schiffe. »Neben Bamberg bieten wir bereits<br />
in Regensburg eine Landstromversorgung<br />
an,« so Joachim Zimmermann,<br />
Geschäftsführer von Bayernhafen, »weitere<br />
Anlagen sollen im Bayernhafen Regensburg<br />
und Bayernhafen Passau im<br />
Rahmen unseres Energiekonzepts folgen.«<br />
Anja Bokeloh, Leiterin Technik und<br />
Betrieb des Hafens Bamberg: »Als Hafenbetreiber<br />
stehen wir in der Verantwortung<br />
nachhaltige Energiekonzepte<br />
gemeinsam mit unseren Kunden zu entwickeln.<br />
Mit den neuen Landstrom-<br />
Säulen für Flusskreuzfahrtschiffe, aber<br />
auch für Güterschiffe, tragen wir einen<br />
Teil dazu bei, die Umwelt und unsere<br />
Umgebung zu schonen.«<br />
»In Sachen Landstromversorgung und<br />
Energieterminals ist die WHG deutschlandweit<br />
Vorreiter sowie erfahrener Betreiber<br />
und Lieferant im Markt. Deshalb<br />
schätzen wir es, bei dem Landstromprojekt<br />
in Bamberg die WHG mit an Bord zu<br />
haben«, so Bokeloh.<br />
Das Projekt hat eine Investitionshöhe<br />
von rund 1,6 Mio. € und wurde vom<br />
Bundesministerium für Wirtschaft und<br />
Klimaschutz (BMWK) sowie vom Bayerischen<br />
Staatsministerium für Wohnen,<br />
Bau und Verkehr gefördert. RD<br />
38 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>
Martin Elsen, »FASZINATION NORDSEEKÜSTE« / Hardcover<br />
240 Seiten / Format 29,5 x 26 cm / € (D) 34,95 / ISBN 978-3-7822-1530-5<br />
JETZT BESTELLEN<br />
Webshop: koehler-mittler-shop.de / E-Mail: vertrieb@koehler-mittler.de / Tel: 040 70 70 80 321<br />
Maximilian Verlag, Stadthausbrücke 4, 20355 Hamburg<br />
oder im Buchhandel
WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
Friesenbrücke Weener voll im Zeitplan<br />
Als es im Dezember 2015 zu einer Anfahrung der Friesenbrücke bei Weener kam, ahnte<br />
niemand, dass damit eine fast unendliche Geschichte beginnen sollte. Die soll nun<br />
plangemäß im kommenden Jahr zu Ende gehen. Von Hermann Garrelmann<br />
So soll die neue Friesenbrücke in fertigem Zustand unter Betrieb aussehen. Sie wird die größte Hub-Dreh-Brücke für den Eisenbahnverkehr in Europa sein<br />
© Garrelmann<br />
Die Friesenbrücke führte eigentlich ein wenig ein Schattendasein.<br />
Wenn nicht gerade ein Schiff der Meyer Werft überführt<br />
werden musste, die Brücke dafür hochgeklappt den Bahnverkehr<br />
unterbrach, verband die Brücke die Städte Leer und Groningen.<br />
Im Fernverkehr war sie Teil der schnellsten Verbindung<br />
von Hamburg nach Amsterdam.<br />
In den Jahren 1874 bis 1876 wurde ein 345 m langes Brückenbauwerk<br />
mit integrierter Drehbrücke über die Ems errichtet.<br />
1924 bis 1926 ersetze man diese Vorgängerbrücke durch eine<br />
stählerne Fachwerkbrücke mit Rollklappbrücke. Kurz vor Ende<br />
des zweiten Weltkrieges, Mitte April 1945, sprengten Wehrmachtsoldaten<br />
die Brücke. Von 1950 bis 1951 wurde sie in fast<br />
gleicher Form wieder aufgebaut.<br />
Am 3.12.2015 rammte das Frachtschiff »Emsmoon« die geschlossene<br />
Brücke. Durch diese Anfahrung wurde der klappbare<br />
Teil der geschlossenen Brücke zerstört. Aufgrund der Wucht des<br />
Aufpralls hatte sich der Brückenaufbau um einige Meter verschoben.<br />
Das nüchterne Fazit damals lautete: Der entstandene Schaden<br />
ist als irreparabel anzusehen. Der Eisenbahnverkehr kann<br />
fortan die Ems an dieser Stelle nicht mehr queren.<br />
Der erste Gedanke, zügig eine gleichartige Brücke wieder herzustellen,<br />
wurde lange diskutiert. Im Rahmen diverser Untersuchungen<br />
unter Beteiligung von Bund, Land und Kommunen<br />
wurde aber festgestellt, dass angesichts der Schäden an der Brücke<br />
eine Ersatzbrücke gebaut werden muss. Eine Reparatur der<br />
alten Friesenbrücke in Weener war aufgrund der Höhe der Schäden<br />
keine Möglichkeit.<br />
Unter Beachtung aller Randbedingungen fiel die Wahl auf eine<br />
Hub-Drehbrücke mit einer Spannweite von 143 m, mittig aufliegend<br />
auf einem tragenden Flusspfeiler. Die Friesenbrücke hat<br />
dann eine Gesamtlänge von 337 m. Nach Westen schliesst eine<br />
68 m lange, nach Osten eine 117 m lange Vorlandbrücke an das<br />
Wege- und Streckennetz an. Diese neue Hub-Drehbrücke ermöglicht<br />
eine lichte Schifffahrtsöffnung von 56,60 m. Das sollte auch<br />
für ganz große Meyer-Schiffe reichen. Die Überbauten wurden<br />
als Fachwerkkonstruktion mit Ober- und Untergurten als Hohlkästen<br />
geplant.<br />
Ems ist wichtige Wasserstraße<br />
Neben den Anforderungen an einen sicheren Eisenbahnbetrieb<br />
auf der eingleisigen Strecke mit vorhandener Entwurfsgeschwindigkeit<br />
von 120 km/h waren Schwerwagen und Ganzzugverkehr<br />
sowie die Möglichkeit einer späteren Elektrifizierung<br />
zu berücksichtigen. Bei der Neuplanung spielten insbesondere<br />
auch die Gegebenheiten der Ems als Bundeswasserstraße eine<br />
wichtige Rolle.<br />
Die schwierigen Baugrund- und Wasserbedingungen auf der<br />
tideabhängigen Seeschifffahrtsstraße mit Wasserstandswechseln<br />
von bis zu 5,<strong>10</strong> m erfordern zum Teil aufwendige Baubehelfe, Sicherungsmaßnahmen<br />
und große Flusspfeiler. Die Strömungsverhältnisse<br />
der Ems und mögliche Tiefgänge spielen für die Bauabläufe<br />
und die einsetzbaren Pontons, Schlepper, Baggerschiffe,<br />
Hubinseln und Schwimmkräne eine maßgebliche Rolle. Die<br />
40 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>
Unsere Häfen.<br />
Ihre Zukunft.<br />
www.nports.de<br />
<br />
Folgen Sie uns auf
WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
H2: Duisport und Rotterdam kooperieren<br />
Der Hafenbetreiber Duisport und der Rotterdamer Hafen wollen ihre Zusammenarbeit für<br />
den Aufbau europäischer Wasserstoff-Transportketten intensivieren. Dies soll ein Beitrag<br />
zur Aktivierung des Marktes und zur Beschleunigung der Energiewende sein<br />
© Duisport<br />
Wollen gemeinsam die Wasserstoffwirtschaft der Zukunft aufbauen (v.l.): Wouter Demenint (Hafen Rotterdam), Koen Jellema (Hafen<br />
Rotterdam), Alexander Garbar (Duisport), Martin Murrack (Stadtdirektor Stadt Duisburg), Markus Bangen (CEO Duisport),<br />
Robert Simons (Hafenbeigeordneter der Gemeinde Rotterdam), Boudewijn Siemons (CEO a.i. & COO Port of Rotterdam Authority),<br />
Werner Schaurte-Küppers (Präsident IHK Niederrhein), Annemarie Houtman (Gemeinde Rotterdam), Ocke Hamann (Geschäftsführer<br />
IHK Niederrhein)<br />
Der Duisport und der Hafenbetrieb<br />
des größten Seehafens Europas kündigten<br />
jetzt einen »nächsten Schritt ihrer<br />
Partnerschaft an« und betonten »ihre<br />
Führungsrolle bei der Entwicklung euro -<br />
päischer Wasserstoff-Transportketten.«<br />
Eine gemeinsam in Auftrag gegebene<br />
Machbarkeitsstudie unterstreiche die Bedeutung<br />
der beiden Häfen bei der Bedienung<br />
der wachsenden Nachfrage der Industrie<br />
nach Wasserstoff und seinen Derivaten<br />
sowie bei der Vermittlung zwischen<br />
Politik, Industrie und zukünftigen Akteuren<br />
auf dem Wasserstoffmarkt, heißt es in<br />
einer Mitteilung.<br />
OCI Global, der börsennotierte niederländische<br />
Produzent von Ammoniak,<br />
Methanol und Wasserstoff, will mit beiden<br />
Häfen zusammenarbeiten, um zu<br />
zeigen, dass der geplante Wasserstoffkorridor<br />
zwischen Rotterdam und Duisport<br />
bereits vorhanden ist und gute<br />
Voraussetzungen bietet, um die hohe<br />
Nachfrage aus dem Industriecluster im<br />
Ruhrgebiet nach kohlenstoffarmem und<br />
erneuerbarem Wasserstoff zu decken.<br />
OCI setzt auf Duisport<br />
Der Umschlag von Energieträgern spielt<br />
– neben Containern – in den Zukunftsplanungen<br />
für Rotterdam eine entscheidende<br />
Rolle. OCI Global und der<br />
Hafen von Rotterdam haben bereits eine<br />
langjährige Partnerschaft. OCI betreibt<br />
das einzige Ammoniak-Importterminal<br />
dort und ist nach eigenen Angaben auf<br />
dem Weg, die Durchsatzkapazität zu verdreifachen,<br />
um der steigenden Nachfrage<br />
nach Ammoniak als sauberem Brennstoff<br />
für schwer abbaubare Sektoren wie die<br />
Stahlindustrie gerecht zu werden. Zudem<br />
betreibt der Konzern auch ein Methanol-<br />
Importterminal und kündigte Anfang<br />
des Jahres zwei neue Partnerschaften für<br />
grünes Methanol im Rotterdamer Hafen<br />
an: mit Unibarge zur Entwicklung des<br />
weltweit ersten mit grünem Methanol<br />
von OCI HyFuels betriebenen Bunkerkahns<br />
mit Dual-Fuel-Antrieb und mit<br />
X-Press Feeder Lines zur Lieferung von<br />
grünem Methanol. Zuletzt hatte OCI im<br />
Rotterdamer Hafen das weltweit erste mit<br />
grünem Methanol betriebene Containerschiff<br />
der Reederei Maersk mit grünem<br />
Methanol bebunkert.<br />
In der Machbarkeitsstudie wird hervorgehoben,<br />
dass in Nordrhein-Westfalen<br />
bis zum Jahr 2045 ein deutlicher<br />
Anstieg der Nachfrage nach kohlenstoffarmem<br />
Wasserstoff auf mehr als 3 Mio. t<br />
pro Jahr erwartet wird. Auch die Nachfrage<br />
nach Methanol werde mit mehr als<br />
2,5 Mio. t pro Jahr deutlich steigen. Duisport<br />
und der Rotterdamer Hafen wollen<br />
deshalb stärker zwischen Politik und<br />
Wirtschaft vermitteln, um Angebot und<br />
Nachfrage besser aufeinander abzustimmen<br />
und notwendige Investitionen<br />
und Subventionen zu beschleunigen.<br />
Unterstützt werden sie von<br />
der Wasserstoff-Initiative »Hy.Region.<br />
42 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>
WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
Rhein.Ruhr«, der sich nun auch der Rotterdamer<br />
Hafen angeschlossen hat.<br />
Auch Binnenschiffe im Fokus<br />
Um die erwartete Nachfrage zu decken,<br />
müssen geeignete Flächen bereitgestellt<br />
und die entsprechende Infrastruktur ausgebaut<br />
werden. Die Studie betont, dass<br />
die erste Wasserstoffpipeline zwischen<br />
den beiden Häfen bis 2027 fertiggestellt<br />
werden sollte. Wasserstoffderivate-Pipelines<br />
und Pipelines für den Export von<br />
CO 2 sollen folgen. Auch die Binnenschifffahrt<br />
und der Schienenverkehr bleiben<br />
wesentliche Elemente, um die Wasserstoffketten<br />
in Gang zu bringen und die<br />
ersten Importe zu ermöglichen. Laut der<br />
Studie werden letztlich mehrere Wasserstoff-Pipelines<br />
benötigt, um den Bedarf<br />
in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus<br />
zu decken.<br />
Der größte Seehafen Europas und der<br />
größte Binnenhafen der Welt sind bereits<br />
seit Jahrzehnten durch Schienen-, Binnenschiffs-,<br />
Lkw- und Pipelineverbindungen<br />
miteinander verbunden. Die<br />
bestehende Zusammenarbeit wurde im<br />
vergangenen Jahr durch eine Absichtserklärung<br />
zur Digitalisierung und Energiewende<br />
erweitert, um gemeinsam die<br />
Möglichkeiten für Transporte von grünem<br />
Wasserstoff, Methanol und Ammoniak<br />
auszuloten.<br />
Wasserstoffproduktion ab 2025<br />
In Duisburg-Hochfeld gibt es bereits Pläne, grünen Wasserstoff künftig im Außenhafen zu produzieren<br />
Beide Häfen ergreifen bereits Maßnahmen,<br />
um die notwendige Infrastruktur<br />
zur Unterstützung der Wasserstoffwirtschaft<br />
aufzubauen. Ein zentraler<br />
Baustein für eine belastbare Versorgung<br />
der Industrie ist der Ausbau der<br />
Tanklagerkapazitäten für Wasserstoffderivate<br />
in Duisburg. Der Betreiber Duisport<br />
hat kürzlich angekündigt, im ein Lager<br />
für Tankcontainer mit grünen Energieträgern<br />
und ein Tanklager für flüssige<br />
erneuerbare Kraftstoffe und Rohstoffe<br />
wie Ammoniak zu bauen. Der Betrieb einer<br />
ersten Wasserstoff-Elektrolyseanlage<br />
zur lokalen Produktion von grünem Wasserstoff<br />
ist für Mitte 2025 geplant.<br />
Im Hafen von Rotterdam wurden mehrere<br />
Projekte für Wasserstoff-Importterminals<br />
und die lokale Wasserstoffproduktion<br />
angekündigt, darunter die Erweiterung<br />
des Ammoniak-Terminals von<br />
OCI Global und der Bau eines 200-MW-<br />
Elektrolyseurs durch Shell. Es wurde<br />
Platz für mehrere Elektrolyseure reserviert,<br />
die grünen Wasserstoff aus Windenergie<br />
in der Nordsee erzeugen sollen.<br />
Der Fernleitungsnetzbetreiber Gasunie<br />
hat zudem beschlossen, in das nationale<br />
Wasserstoffnetz zu investieren, dessen<br />
Bau in Rotterdam beginnen wird.<br />
Martin Murrack, Duisburgs Stadtdirektor<br />
und zuständiger Dezernent für<br />
den Hafen, betonte: »Nirgendwo ist der<br />
Strukturwandel von einer von Kohle und<br />
Stahl dominierten Schwerindustrie hin<br />
zu einer grünen Technologie so spürbar<br />
und dringlich wie hier im Ruhrgebiet.<br />
Deshalb ist es für Duisburg besonders<br />
wichtig, dass von hier aus entsprechende<br />
Impulse dieser Schlüsseltechnologie ausgehen,<br />
um den Weg zur Dekarbonisierung<br />
von Wirtschaft und Industrie zu unterstützen.«<br />
Duisport-CEO Markus Bangen ergänzte:<br />
»Wir wollen Anbieter, Nutzer<br />
und politische Akteure an einen Tisch<br />
bringen, um konkrete Lösungen für einen<br />
nachhaltigen Weg der Wasserstoffproduktion<br />
und -nutzung zu entwickeln.<br />
So leisten wir einen wirkungsvollen Beitrag<br />
zur Aktivierung des Marktes und zur<br />
Beschleunigung der Energiewende.« RD<br />
© Hans Blossey<br />
AM STÄRKSTEN FLUSS.<br />
ÜBER DEN RHEIN ANS ZIEL<br />
CLEVER KOMBINIERT<br />
WWW.RHEINCARGO.COM<br />
<strong>2023</strong>-01-04 RC Anzeige 181x65.indd 2 09.02.23 17:55<br />
Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />
43
Zum 175. Jahrestag die 4., komplett überarbeitete Auflage.<br />
Wichtiges Standardwerk für Fachleute und historisch interessierte Leser.<br />
Guntram Schulze-Wegener, »DEUTSCHLAND ZUR SEE« / Hardcover / 240 Seiten /<br />
Format 24 x 28 cm / € (D) 44,95 / ISBN 978-3-8132-1115-3<br />
<br />
JETZT BESTELLEN<br />
Webshop: koehler-mittler-shop.de / E-Mail: vertrieb@koehler-mittler.de / Tel: 040 70 70 80 321<br />
Maximilian Verlag, Stadthausbrücke 4, 20335 Hamburg<br />
oder im Buchhandel
Ihr Partner für Motoren<br />
und Komponenten<br />
ScanDiesel GmbH<br />
Ermlandstraße 59 • 28777 Bremen<br />
Tel.: +49 421 67532-<strong>10</strong><br />
Fax: +49 421 67532-20<br />
info@scandiesel.de • www.scandiesel.de<br />
<br />
<br />
HITZLER WERFT – innovativ seit 1885<br />
Hitzler Werft GmbH<br />
Bahnhofstr. 4–12<br />
21481 Lauenburg/Elbe<br />
Tel. 04153 / 588-0<br />
info@hitzler-werft.de<br />
www.hitzler-werft.de<br />
Schiffsneubau · Schiffsreparaturen<br />
Schiffskonstruktion · Maschinenbau<br />
<br />
<br />
<br />
Seit über <strong>10</strong>0 Jahren im Dienst<br />
der Binnenschifffahrt<br />
HEINRICH HARBISCH Schiffswerft GmbH<br />
47053 Duisburg | Außenhafen | Marientor | Werftstr. 47 | www.ha-du.de<br />
<br />
<br />
<br />
Energiesysteme und<br />
Elektromobilität aus einer Hand<br />
Elektrische Antriebssysteme (ab 1,7 kW)<br />
Wellen-Antrieb Parallel-Hybrid Pod-Antrieb<br />
<br />
Dieselmotoren für die<br />
kommerzielle Schifffahrt<br />
von 537 kW bis 1,324 kW.<br />
MAN Truck & Bus AG Tel.: +49 911 420-0<br />
Motoren & Komponenten man-engines@man.eu<br />
www.man-engines.com<br />
MAN Engines<br />
Aggregate, Motoren, Getriebe, Dieselservice,<br />
Reparaturen, Kolben, Anlasser,Turbolader, Filter,<br />
<br />
August Sto. KG<br />
Ffo@a-storm.com<br />
www.a-storm.com<br />
Volvo Penta<br />
Central Europe GmbH<br />
Am Kielkanal 1 · 24<strong>10</strong>6 Kiel<br />
Tel. (0431) 39 94 0 · Fax (0431) 39 67 74<br />
E-mail juergen.kuehn@volvo.com<br />
www.volvopenta.com<br />
Motoren für Schiffshauptantriebe, Generatoranlagen, Bugstrahlruder<br />
<br />
<br />
Getriebeservice<br />
Tel.: +49 (0) 28 71 / 70 33<br />
www.brauer-getriebe.de
SCHOTTEL GmbH<br />
Mainzer Str. 99<br />
56322 Spay/Rhein<br />
Tel.: + 49 (0) 26 28 / 6 <strong>10</strong><br />
Fax: + 49 (0) 26 28 / 6 13 00<br />
info@schottel.de · www.schottel.deScrew<br />
YOUR PROPULSION EXPERTS<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
SCHOTTEL GmbH<br />
Mainzer Str. 99<br />
56322 Spay/Rhein<br />
Tel.: + 49 (0) 26 28 / 6 <strong>10</strong><br />
Fax: + 49 (0) 26 28 / 6 13 00<br />
info@schottel.de · www.schottel.deScrew<br />
YOUR PROPULSION EXPERTS<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
GUMETA H. Maes GmbH<br />
Südstr. 9 | D-66780 Rehlingen-Siersburg<br />
Tel. + 49 (6835) 3094 | Fax + 49 (6835) 670 57<br />
E-Mail: info@gumeta.de<br />
www.gumeta.de<br />
48h-Service<br />
Kunststofftechnik Rodenberg GmbH<br />
Im Seefeld 1 - 3, 31552 Rodenberg<br />
Tel. 05723 9409-0, verkauf@ktrgmbh.de<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Security & Electronic Technlogies GmbH<br />
Aumühlweg 3/2 • 2544 Leobersdorf<br />
Österreich<br />
T +43 (2256) 20177- 0 • F -11<br />
<br />
Teekay Rohrkupplungen GmbH<br />
Krummenweger Str. 133a • 40885 Ratingen<br />
Tel. +49 (0)21 02 770 78-0 • Fax -29<br />
www.teekay-rohrkupplungen.de<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
SCHOTTEL GmbH<br />
Mainzer Str. 99<br />
56322 Spay/Rhein<br />
Tel.: + 49 (0) 26 28 / 6 <strong>10</strong><br />
Fax: + 49 (0) 26 28 / 6 13 00<br />
info@schottel.de · www.schottel.deScrew<br />
YOUR PROPULSION EXPERTS<br />
<br />
<br />
<br />
Abgasanlagen Abgasanlagen ❘ Exhaust Gas Systems<br />
Rußfilter<br />
SCR-Systeme<br />
Katalysatoren<br />
<br />
<br />
HGM Energy GmbH<br />
Windhukstraße 1-3<br />
28237 Bremen<br />
Tel. +49 (421) 649 20-0<br />
HGM<br />
Paraffinischer<br />
Schiffsdiesel<br />
(EN 15940)<br />
www.hgm-energy.com<br />
<br />
Datenlogger<br />
Montagen<br />
Engineering<br />
Herbert-Ludwig-Straße 12-14<br />
28832 Achim<br />
Tel. +49 4202 9769 0<br />
info@krone-filter.de<br />
www.krone-filter.de
Anker-, Verhol-, Forschungs- und Seilwinden<br />
KAPPIS NAUTIC<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Korrosionsschutz-Systeme<br />
Steelpaint GmbH · Am Dreistock 9<br />
97318 Kitzingen · Tel.: +49 (0) 9321/3704-0<br />
Fax: +49 (0) 9321/3704-40<br />
mail@steelpaint.com · www.steelpaint.com<br />
1-komponentige Polyurethan-Korrosionsschutz-<br />
Systeme für Hafen- und Kaianlagen, Spundwände,<br />
Brücken, Schiffsbau, Ballasttanks.<br />
<br />
<br />
<br />
Westendstr. 52 · 77933 Lahr/Kippenheimweiler<br />
Tel. 07825-87 05 87 · Fax -89 · mail@kappis-nautic.de<br />
<br />
<br />
www.kappis-nautic.de<br />
Advanced Wastewater Treatment<br />
Technologies for Vessels & Offshore<br />
www.martin-membrane.com<br />
<br />
<br />
+49 40 781 293 44<br />
www.kj-fireoff.com<br />
fireprotection@kj-fireoff.com<br />
FIRE PROTECTION: WATER · GAS · FOAM<br />
New Builds, Conversions, Repairs, Sales<br />
<br />
<br />
<br />
Industriestraße <strong>10</strong><br />
D-49733 Haren/Ems<br />
Tel. +49(0)5932-99 77-0<br />
Fax +49(0)5932-99 77-20<br />
info@wessels.com<br />
www.wessels.com<br />
TISCHLEREI und ALUBAU<br />
SCHIFFSAUSBAUTEN<br />
<br />
<br />
<br />
GmbH<br />
®<br />
Alte Duisburger Str. 11 | D-47119 Duisburg<br />
+49 (0)203 932730 | www.wi-du.de<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
www.alfalaval.de/marine<br />
<br />
<br />
Spende und werde ein Teil von uns.<br />
seenotretter.de<br />
KRAL Kraftstoff-Verbrauchsmessung<br />
für Dieselmotoren.<br />
#teamseenotretter<br />
<br />
KRAL AG, 6890 Lustenau, Austria<br />
Tel.: +43 / 55 77 / 8 66 44 - 0, kral@kral.at, www.kral.at
www.alfalaval.de/marine<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
KRAL Schraubenspindelpumpen<br />
für Kraft- und Schmierstoffe.<br />
KRAL AG, 6890 Lustenau, Austria<br />
Tel.: +43 / 55 77 / 8 66 44 - 0, kral@kral.at, www.kral.at<br />
<br />
Ihr Spezialist für Generatoren<br />
und Diesel-Stromaggregate<br />
• Verkauf, Überholung und Reparatur<br />
• Auswuchten • Neuwicklungen<br />
• alle Fabrikate und Leistungen<br />
Hubert Tippkötter GmbH • Velsen 49 • 48231 Warendorf<br />
Fon +49 2584 9302-0 • Fax +49 2584 9302-50 • www.tippkoetter.de<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
E info@alphatron.de<br />
W alphatron.de<br />
T +49 41 013 77<strong>10</strong><br />
Alphatron Marine Deutschland GmbH<br />
Hamburg - Rostock - Leer/Emden<br />
Neubau - Refit - Umbau - Service<br />
Flussradar, AutoPilot, Wendeanzeiger,<br />
Inland AIS, Inland ECDIS, Funk, SATTV<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Energiesysteme und<br />
Elektromobilität aus einer Hand
ZETFON-Fonomat 4x70s / 1x70s<br />
ZETFON 300/3<strong>10</strong><br />
Makrofon M125 / M75<br />
<br />
<br />
ZÖLLNER Signal GmbH Tel. +49 431 70 27-219<br />
<br />
<br />
<br />
CONNECT<br />
Die perfekte Internetlösung an Bord<br />
ten Haaft GmbH | Neureutstr. 9 | DE-752<strong>10</strong> Keltern<br />
info@ten-haaft.de | +49 (0)7231 58 588-931<br />
G.m.b.H.<br />
Schiffsmakler<br />
Moorhof 2 e<br />
22399 Hamburg<br />
Tel. 040 / 600 466-0 | Fax -33<br />
info@kluth-hamburg.de<br />
www.kluth-hamburg.de<br />
<br />
<br />
<br />
An- und Verkauf von<br />
Binnen-, Küsten- und Seeschiffen,<br />
Baggergeräten aller Art,<br />
Neubaukontrahierungen,<br />
Finanzierungen<br />
<br />
<br />
<br />
Spende und werde<br />
ein Teil von uns.<br />
seenotretter.de<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
SCHWEIZERISCHER ARBEITSVERTRAG<br />
FÜR IHRE BESATZUNG?<br />
valentin.mikyta@tmlg.eu<br />
<br />
Dein Partner für<br />
Bunker-Service<br />
Tel. +49 40 5379847 0<br />
hoyer-marine.de
BDS<br />
Bundesverband der Selbständigen Abteilung Binnenschiffahrt e. V.<br />
Vertreten durch den Vorsitzenden Torsten Stuntz, MS »Stella Maris« und die stellvertretenden<br />
Vorsitzenden Nikolaus Hohenbild, Detlef Maiwald, Stephen Mnich, Gebr. Mnich OHG<br />
Geschäftsstelle und Schriftleitung: Andrea Beckschäfer, Sekretariat Birgit Kühn<br />
August-Bier-Str. 18 | 53129 Bonn | Tel. 0228 / 746377 | Fax 0228 / 746569 | zentrale@bds-binnenschiffahrt.de<br />
Der Soziale Dialog muss stabil bleiben!<br />
Der Soziale Dialog auf europäischer Ebene ist bei vielen vermutlich<br />
gar nicht so bekannt. Für die Arbeit auf EU-Ebene ist er<br />
eine wertvolle Einrichtung, die es ermöglicht, dass die Organisationen<br />
auf Seiten der Arbeitgeber- und der Arbeitnehmer in die<br />
geplanten Maßnahmen der EU einbezogen werden. Seine<br />
Grundlage findet der soziale Dialog in den Artikeln 151 bis 156<br />
des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union<br />
(AEUV). Die Förderung des sozialen Dialogs zwischen Arbeitgebern<br />
und Arbeitnehmern wird als gemeinsames Ziel der EU und<br />
der Mitgliedstaaten in Art. 151 hervorgehoben.<br />
Die ESO, in der der BDS Mitglied ist und die EBU gehören zu<br />
den europäischen Organisationen der Sozialpartner auf Arbeitgeberseite,<br />
die gem. Art 154 AEU von der Kommission gehört<br />
werden. Auf Seiten der Gewerkschaften ist die die Europäische<br />
Transportarbeiter-Föderation (ETF).<br />
Neben dem branchenübergreifenden sozialen Dialog gibt es<br />
den sog. sektoralen sozialen Dialog, der sich seit 1998 stark weiterentwickelt<br />
hat und in dessen Rahmen die Sozialpartner einer<br />
einzelnen Branche – sofern sie dies wollen – ihren eigenen Arbeitsausschuss<br />
errichten. Die Binnenschifffahrt ist seit 2006 mit<br />
einem eigenen Ausschuss dabei, der sich durch die gute Zusammenarbeit<br />
der Sozialpartner über die Jahre zu einem sehr aktiven<br />
Ausschuss entwickelte, und der sich mit allen relevanten<br />
Themen beschäftigt, die sich auf die Bereiche Soziales/Arbeit/<br />
Personal auswirken.<br />
Die Europäische Kommission konsultiert im Rahmen des sozialen<br />
Dialoges die Sozialpartner zu Ausrichtung und Inhalt einer<br />
Maßnahme. Darüber hinaus erhalten die Sozialpartner die Möglichkeit,<br />
durch Vereinbarungen aktiv an der Gestaltung der europäischen<br />
Sozial- und Beschäftigungspolitik mitzuwirken. Gemäß<br />
Artikel 154 AEUV muss die Kommission die Sozialpartner anhören,<br />
bevor sie Maßnahmen im Bereich der Sozialpolitik ergreift.<br />
Die Sozialpartner können dann beschließen, stattdessen unter<br />
sich eine Vereinbarung auszuhandeln und die Kommission zu ersuchen,<br />
dem Rat zu dieser Vereinbarung einen Durchführungsbeschluss<br />
vorzuschlagen.<br />
Beispiel für eine Vereinbarung der Sozialpartner auf europäischer<br />
Ebene und ihre Umsetzung ist die Richtlinie<br />
2014/112/EU. Mit dieser Richtlinie wurde die »Europäische Vereinbarung<br />
über die Regelung bestimmter Aspekte der Arbeitszeitgestaltung<br />
in der Binnenschifffahrt« durchgeführt, die am 15. Februar<br />
2012 von EBU, ESO und ETF nach langen Verhandlungen<br />
vereinbart worden war. In Deutschland wurde die Richtlinie durch<br />
die BinSchArbZV in nationales Recht umgesetzt. Damit hatte die<br />
Binnenschifffahrt als eine der wenigen Branchen ihre eigenen Arbeitszeitregelungen,<br />
die viel passgenauer auf die Arbeitsverhältnisse<br />
der Binnenschifffahrt zugeschnitten sind, als es die allgemeine<br />
Arbeitszeitrichtlinie ist. Eine tägliche Höchstarbeitszeit von 14<br />
Stunden, die für einen Schiffsführer in der Betriebsform A1 notwendig<br />
sein kann oder auch 31 konsekutive Arbeitstage wären<br />
nach der allgemeinen Arbeitszeitrichtlinie z.B. nicht zulässig. Es ist<br />
möglich, sachgerechte Lösung zu finden, wenn sich die Sozialpartner<br />
im Rahmen des sozialen Dialoges gemeinsam anstrengen. Es<br />
geht aber nicht nur um den Abschluss von Sozialpartnervereinbarungen,<br />
sondern um viele weitere Themen, in denen die Sozialpartner<br />
im Rahmen des sozialen Dialoges konsultiert werden.<br />
Dies betrifft neben der Arbeitszeitrichtlinie, die immer wieder<br />
Fragen aufwirft, z.B. die Berufsqualifikationen, die Sozialversicherung,<br />
die Entsendung von Arbeitnehmern, die Erarbeitung<br />
europäischer Besatzungsvorschriften oder die voranschreitende<br />
Automatisierung in der Binnenschifffahrt. Alles Themen, die für<br />
die Unternehmen der Binnenschifffahrt von großer Bedeutung<br />
sind und bei denen wir uns wünschen, dass sie auch weiterhin in<br />
angemessener Weise und unter angemessener Beteiligung der<br />
Sozialpartner im sozialen Dialog behandelt werden können.<br />
Während auf der einen Seite die Bedeutung und Stärkung des<br />
sozialen Dialoges seitens der Kommission hervorgehoben wird,<br />
werden auf der anderen Seite die finanziellen und personellen<br />
Ressourcen zurückgefahren. Kommissionspräsidentin Ursula<br />
von der Leyen hat das Engagement für den sozialen Dialog mehrfach<br />
betont und im Februar 2021 wurde der sog. Nahles-Bericht<br />
über die Stärkung des sozialen Dialoges veröffentlicht, dem im<br />
März 2021 mit dem Aktionsplan zur Umsetzung der europäischen<br />
Säule sozialer Rechte Rechnung getragen wurde.<br />
Die Realität ist leider eine andere. Nachdem zunächst die Sitzungen<br />
des sektoralen sozialen Dialoges von vormals vier auf nur<br />
noch drei pro Jahr gekürzt wurden, sind inzwischen weitgehende<br />
Einschnitte gemacht worden und es stehen weitere an.<br />
2019 war das letzte »normale« Jahr im sozialen Dialog, das<br />
heißt ein Jahr mit vier ganztägigen Sitzungen in Brüssel, die auch<br />
ganztägig und sogar mit der Möglichkeit zu Vorbesprechungen<br />
verdolmetscht wurden. Danach kam bekanntermaßen Covid und<br />
es entwickelte sich das Format der Online-Sitzungen, das auch<br />
nach Covid immer weiter ausgebaut wurde. Die Sitzungen des<br />
sektoralen sozialen Dialogs wurden seitens der Kommission auf<br />
drei im Jahr gekürzt, statt ganztägiger Sitzungen finden augenblicklich<br />
nur noch vierstündige statt, die verdolmetschten Sprachen<br />
wurden reduziert, und die Organisation der Sitzungen soll<br />
extern ausgeschrieben werden. Nur noch eine Sitzung im Jahr soll<br />
künftig in Präsenz stattfinden, eine online und eine hybrid. Damit<br />
besteht die Gefahr, dass der soziale Dialog sein verlässliches und<br />
stabiles Format verliert, das ihn früher ausgezeichnet hat.<br />
Erfreulicherweise arbeiten die Sozialpartner der Binnenschifffahrt<br />
nicht nur im sozialen Dialog miteinander sondern auch in<br />
den unterschiedlichen Gremien von CESNI, die überwiegend in<br />
Präsenz stattfinden. Das ist den Ergebnissen sehr zuträglich.<br />
Auch die Kommission sollte wieder dahin kommen, den persönlichen<br />
Dialog der Sozialpartner untereinander und mit der<br />
Kommission zu beleben. Eine Entfernung ist nicht im Sinne guter<br />
und sachgerechter Maßnahmen!<br />
50 Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong>
IMPRESSUM<br />
Fortführung der<br />
Binnenschiffahrt<br />
und Wasserstraßen<br />
Zeitschrift für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen<br />
(© Verein für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen e.V.) im 130. Jahrgang<br />
Die Binnenschifffahrt ist offizielles Organ und Mitteilungsblatt für:<br />
Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen, Hamburg<br />
Deutscher Fähr-Verband, Rüdesheim<br />
Deutscher Wasserstraßen- und Schifffahrtsverein Rhein-Main-Do nau e.V., Nürnberg<br />
Europäische Binnenschifffahrts-Union, Brüssel, Rotterdam<br />
Hafenschifffahrtsverband Hamburg e.V., Hamburg<br />
Moselkommission, Trier<br />
Permanent International Association of Navigation Congresses (PIANC)<br />
Verein für europäische Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V., Duisburg<br />
Zentralkommission für die Rheinschifffahrt, Straßburg<br />
Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers<br />
AHOY Beurzen N.V. ............................................................................ U4<br />
August Storm GmbH & Co. KG .......................................................... 21<br />
ESCO Antriebstechnik GmbH ............................................................. 26<br />
GEFO Gesellschaft für Öltransporte mbH ........................................... 7<br />
Haeger & Schmidt Logistics GmbH .................................................... 13<br />
Hitzler Werft GmbH ................................................................................ 3<br />
Hoyer Marine GmbH ............................................................................ 25<br />
Kadlec & Brödlin GmbH ...................................................................... 23<br />
Maximilian Verlag GmbH & Co. KG ............................................ 39, 44<br />
Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG ............................................... 41<br />
Personenschifffahrt im Leipziger Neuseenland GmbH & Co. KG ..... <strong>10</strong><br />
Ralf Teichmann GmbH ......................................................................... 19<br />
RheinCargo GmbH & Co. KG ............................................................. 43<br />
Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG ........................... 36, U2<br />
Schiffswerft Bolle GmbH Derben ........................................................ 20<br />
SET Schiffbau- u.Entwicklungs- gesellschaft Tangermünde mbH ...... 4<br />
TMLG s.r.o .............................................................................................. 11<br />
Torqeedo GmbH ................................................................................ Titel<br />
Volvo Penta Central Europe GmbH .................................................... 29<br />
Werft Malz GmbH ................................................................................. 27<br />
Wessels GmbH Tischlerei und Alubau ............................................... 27<br />
Wittig GmbH ............................................................................................ 5<br />
Das Anzeigenverzeichnis dient der Leserorientierung.<br />
Es ist kein Bestandteil des Anzeigenauftrags. Der Verlag übernimmt<br />
keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit.<br />
Spende und werde ein Teil von uns.<br />
seenotretter.de<br />
Herausgeber<br />
Prof. Peter Tamm †<br />
Patricia Erb-Korn (Präsidentin), Verein für europäische<br />
Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V.,<br />
Geschäftsführung<br />
Peter Tamm<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Krischan Förster (KF)<br />
Tel. +49 (0)40 70 70 80-206 | k.foerster@hansa-online.de<br />
Redakteur: Felix Selzer (fs)<br />
Tel. +49 (0)40 70 70 80-2<strong>10</strong> | f.selzer@hansa-online.de<br />
Redakteurin: Anna Wroblewski (AW)<br />
Tel. +49 (0)40 70 70 80-209 | a.wroblewski@hansa-online.de<br />
Hermann Garrelmann (ga, Norddeutschland, Niederlande)<br />
Martin Schwarzott (mas, Main, MDK, Donau)<br />
Ulrich Pfaffenberger (upf, süddeutsche Seen, Schweiz)<br />
Josef Müller (jom, Österreich)<br />
Rechtsanwalt Dr. Martin Fischer (Fi, Recht)<br />
Redaktionsbeirat<br />
Patricia Erb-Korn, Geschäftsführerin KVVH in Karlsruhe,<br />
Präsidentin des Vereins für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e.V.;<br />
Marcel Lohbeck, Geschäftsführer des Vereins für europäische Binnenschiffahrt und<br />
Wasserstraßen e.V., Duisburg;<br />
Rechtsanwalt Jens Schwanen, Sprecher der<br />
Geschäftsführung des Bundesverbandes der Deutschen<br />
Binnenschiffahrt e.V.;<br />
Dipl.-Ing. Joachim Zöllner, Entwicklungs zentrum für Schiffstechnik<br />
und Transport systeme e.V. Duisburg (DST), Duisburg.<br />
Redaktionsvorbehalt<br />
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung<br />
vorbehalten. Kein Teil der Zeitschrift darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm<br />
oder ein anderes Verfahren) ohne Genehmigung des Ver lages reproduziert werden.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung von Herausgeber,<br />
Redaktion oder Verlag wieder. Die Redaktion behält sich Änderungen an den Manuskripten<br />
vor. Die Redaktion lehnt jede Verantwortung für unverlangt eingesandtes Material (Manus-<br />
kripte, Fotos, Grafiken etc.) ab.<br />
Verlag und Redaktion<br />
Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG<br />
Ein Unternehmen der TAMM MEDIA<br />
Stadthausbrücke 4 | 20355 Hamburg<br />
Postfach <strong>10</strong> 57 23, 20039 Hamburg<br />
Tel. +49 (0)40 70 70 80-02, Fax -208<br />
www.binnenschifffahrt-online.de<br />
Vertrieb und Marketing<br />
Kira Huismann, Tel. +49 (0)40 70 70 80-227 | k.huismann@hansa-online.de<br />
Layout<br />
Sylke Hasse, Tel. +49 (0)40 70 70 80-207<br />
s.hasse@hansa-online.de<br />
Anzeigenverwaltung<br />
Sandra Winter, Tel. +49 (0)40 70 70 80-225 | Fax -208<br />
s.winter@hansa-online.de<br />
D-A-CH und Niederlande<br />
hansmann.media GmbH<br />
Andreas Hansmann | Dorothee Emde<br />
Tel. +49 (0)40 60 91 88-15<br />
a.hansmann@hansmann.media oder<br />
d.emde@hansmann.media<br />
Abonnentenbetreuung | Vertrieb<br />
Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG | Stadthausbrücke 4 | 20355 Hamburg<br />
Tel. +49 (0)40 70 70 80-222, e-Mail: abo@binnenschifffahrt-online.de<br />
Gültig ist die Anzeigenpreisliste Nr. 53. Der Auftraggeber von Anzeigen trägt die volle Verantwortung<br />
für den Inhalt der Anzeigen. Der Verlag lehnt jede Haftung ab. Die Verwendung von<br />
Anzeigenausschnitten oder -inhaltsteilen für die Werbung ist untersagt.<br />
Die Binnenschifffahrt erscheint monatlich. Abonnementspreis Inland: jährlich EUR 120,– inkl.<br />
Versandkosten und MwSt. Ausland: jährlich EUR 168,– (EU ohne VAT-Nr.).<br />
Einzelpreis: EUR <strong>10</strong>,50 inkl.Versandkosten und MwSt. Versand per Luftpost Europa und<br />
Übersee auf Anfrage. Die Binnenschifffahrt als E-Paper: EUR 120,– inkl. MwSt.<br />
Abo-PeP (Print + E-Paper) Inland: EUR 130,– inkl. MwSt./Versand, Ausland: EUR 178,–.<br />
Digital-Abo (Print, ePaper + Online-Zugang): Inland EUR 148,–; Ausland EUR 196,–.<br />
Digital-Only EUR 148,–. (Halbjahr EUR 74,–)<br />
Für Mehrfachabos werden ab <strong>10</strong>0 Abos (unter einer Lieferanschrift) 25 % Rabatt gewährt.<br />
Der Abonnementspreis ist im voraus fällig und zahlbar innerhalb 14 Tage nach Rechnungs -<br />
erhalt. Abonnementkündigungen sind nach dem Ende des ersten Bezugszeitraums mit einer<br />
Frist von vier Wochen zum Ablauf eines jeden Kalendermonates schriftlich oder in Textform<br />
möglich. Für die dann entfallenen Bezugsmonate wird eine anteilige Gutschrift erteilt.<br />
Höhere Gewalt entbindet den Verlag von jeder Lieferungs verpflich tung. Erfüllungs ort und<br />
Gerichtsstand ist Hamburg.<br />
Druck: Lehmann Offsetdruck und Verlag GmbH, Norderstedt<br />
Für die Übernahme von Artikeln in Ihren internen elektronischen<br />
Pressespiegel erhalten Sie die erforderlichen<br />
Rechte unter www.presse-monitor.de oder telefonisch<br />
unter 030 284930 bei der PMG Presse-Monitor GmbH<br />
#teamseenotretter<br />
<br />
Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2023</strong><br />
51