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Vitalstoffe 4/2023

Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist. Leser sind Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln, Vermarkter, Lohnhersteller und Rohstoffhersteller bis hin zum Point of Sales sowie Ärzte, Ernährungsspezialisten und Apotheker.

Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist.

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V italstoffe<br />

Altersbedingter Gedächtnisverlust –<br />

Flavonole können den Prozess verlangsamen<br />

Mit steigendem Alter steigt die Gefahr des allmählichen Gedächtnisverlustes.<br />

In einer immer älter werdenden Gesellschaft<br />

sind daher Strategien gefragt, die dabei helfen, diese Entwicklung<br />

aufzuhalten, damit alte Menschen so lange wie möglich<br />

ein selbstbestimmtes Leben führen können.<br />

Dabei haben sich Flavonole wie Kaempferol und Quercetin als<br />

wirksame Verbündete erwiesen. Ihre antioxidative Wirkung<br />

beeinflusst die Geschwindigkeit, mit der Gedächtnisleistungen<br />

abnehmen, in positiver Weise.<br />

Im Rahmen des Rush Memory and Aging Project wurde nun<br />

mit 961 Teilnehmenden eine Analyse durchgeführt, die diese<br />

Annahme untermauern sollte. Die Untersuchung ergab, dass<br />

das Gedächtnis der Personen mit dem höchsten durchschnittlichen<br />

Konsum an Flavonolen (15 mg pro Tag) um 0,4 Einheiten<br />

pro Jahrzehnt langsamer abnahm als bei den Personen mit der<br />

niedrigsten Aufnahme (5 mg pro Tag). Insbesondere die Zufuhr<br />

der Flavonole Kaempferol und Quercetin korrelierte mit einem<br />

verlangsamten Gedächtnisabbau.<br />

Die Ergebnisse der Analyse, die von Wissenschaftlern des Rush<br />

University Medical Center in Chicago realisiert wurde, wurden<br />

in der Zeitschrift Neurology, der medizinischen Fachzeitschrift<br />

der America Academy of Neurology, veröffentlicht. Die Studie<br />

wurde von den National Institutes of Health, dem National Institute<br />

on Aging und dem USDA Agricultural Research Service<br />

unterstützt.<br />

Dazu der Studienautor Dr. Thomas Holland: „Es ist aufregend,<br />

dass unsere Studie zeigt, dass bestimmte Ernährungsentscheidungen<br />

zu einem langsameren kognitiven Abbau führen können.<br />

Etwas so Einfaches wie mehr Obst und Gemüse zu essen<br />

und mehr Tee zu trinken, ist eine einfache Möglichkeit für die<br />

Menschen, eine aktive Rolle bei der Erhaltung ihrer Gehirngesundheit<br />

zu übernehmen.“<br />

Details der Studie<br />

Über einen Zeitraum von durchschnittlich 6,9 Jahren füllten die<br />

961 Teilnehmenden jedes Jahr einen Fragebogen aus, anhand<br />

dessen ihre kognitive Leistung mit einer Reihe von 19 standardisierten<br />

Tests bewertet werden konnte. Das Durchschnittsalter<br />

betrug 81 Jahre, und keine der Personen war an Demenz erkrankt.<br />

Anschließend wurden die Probanden auf der Basis ihrer<br />

regelmäßigen Flavonol-Aufnahme in fünf Gruppen eingeteilt.<br />

Dabei zeigte sich, dass bei der Studienpopulation eine durchschnittliche<br />

Aufnahme von Gesamtflavonolen von etwa 10 mg<br />

pro Tag verzeichnet werden konnte. Demgegenüber beträgt<br />

die durchschnittliche Flavonol-Zufuhr bei Erwachsenen in den<br />

USA etwa 16 bis 20 Milligramm pro Tag.<br />

Dabei wurde die höchste Aufnahme von Kaempferol mit einer<br />

um 0,4 Einheiten pro Jahrzehnt langsameren Rate des kognitiven<br />

Verfalls in Verbindung gebracht, verglichen mit der niedrigsten<br />

Zufuhr. Bei Quercetin korrelierte die höchste Zufuhr<br />

mit einer um 0,2 Einheiten pro Jahrzehnt langsameren Rate des<br />

kognitiven Abbaus als die niedrigste Zufuhr.<br />

Auch das episodische Gedächtnis, das semantische Gedächtnis,<br />

die Wahrnehmungsgeschwindigkeit und das Arbeitsgedächtnis<br />

wurden nachgewiesenermaßen positiv beeinflusst. Die Forscher<br />

brachten diese Effekte mit den antioxidativen und entzündungshemmenden<br />

Eigenschaften der Flavonole in Zusammenhang.<br />

Die Wissenschaftler legten dabei ihr besonderes Augenmerk<br />

auf ausgesuchte Flavonol-Varianten, darunter Kaempferol (in<br />

Grünkohl, Bohnen, Tee, Spinat und Brokkoli), Quercetin (in<br />

Tomaten, Grünkohl, Äpfeln und Tee), Myricetin (in Wein, Tee,<br />

Grünkohl, Orangen und Tomaten) und Isorhamnetin (in Birnen,<br />

Olivenöl, Wein und Tomatensauce).<br />

Dabei wurden Myricetin und Isorhamnetin nicht mit den globalen<br />

kognitiven Werten in Verbindung gebracht.<br />

Abschließend kommentierten die Forscher die gewonnenen<br />

Erkenntnisse wie folgt: „Die Ergebnisse deuten darauf hin,<br />

dass die Aufnahme von Gesamtflavonolen und verschiedenen<br />

Flavonol-Bestandteilen über die Nahrung mit einem langsameren<br />

Rückgang der globalen Kognition und mehrerer kognitiver<br />

Fähigkeiten im Alter verbunden sein könnte.“<br />

Quelle: Neurology<br />

“Association of Dietary Intake of Flavonols with Changes in<br />

Global Cognition and Several Cognitive Abilities”, November<br />

2022<br />

Autoren:<br />

Thomas Monroe Holland, et al.<br />

doi: 10.1212/WNL.0000000000201541<br />

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