09.11.2023 Aufrufe

Vitalstoffe 4/2023

Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist. Leser sind Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln, Vermarkter, Lohnhersteller und Rohstoffhersteller bis hin zum Point of Sales sowie Ärzte, Ernährungsspezialisten und Apotheker.

Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist.

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V italstoffe<br />

Aktuelle Studien<br />

Unsere Studienredaktion unter der Leitung von Dr. Stefan Siebrecht, Carola Weise und Laura Ingenlath<br />

wertet für jede Ausgabe der <strong>Vitalstoffe</strong> aktuelle Studien zur Präsentation aus.<br />

Steuerung des Vitamin-A-Haushalts im Gehirn<br />

Inwieweit ist das Gehirn an der Vitamin-Homöostase im<br />

menschlichen Körper beteiligt? Dieser wichtigen Thematik haben<br />

sich Wissenschaftler der Universität Aberdeen in Schottland<br />

gewidmet. Konkret ging es um die Distribution von Vitamin A.<br />

Anhand eines Tiermodells mit Ratten sollte ermittelt werden,<br />

ob extern induzierte Modifikationen im Gehirn Auswirkungen<br />

auf die Vitamin-A-Verteilung im Körper haben können.<br />

Dabei ließen sich signifikante Veränderungen des Vitamin-A-<br />

Spiegels in der Leber nach Umgestaltungen einer Klasse von<br />

Retinoiden (Verbindungen, die sich von Vitamin A ableiten) im<br />

Hypothalamus (dem Kontroll- und Koordinationszentrum des<br />

Gehirns) feststellen. Die Resultate der Studie wurden in der<br />

Open-Access-Zeitschrift iScience veröffentlicht.<br />

Die Wissenschaftler bezeichnen die Ergebnisse der Studie als<br />

Nachweis dafür, dass das Gehirn imstande ist, Retinoide zu<br />

identifizieren, mit der Folge, dass damit das Retinoid-Gleichgewicht<br />

im Körper reguliert werden kann. Das ermöglicht es<br />

dem Gehirn, die Vitamin-A-Homöostase im ganzen Körper zu<br />

beeinflussen, so das Statement der Forscher.<br />

Professor Peter McCaffery, einer der an der Forschung beteiligten<br />

Wissenschaftler, konkretisiert den Studienansatz wie folgt:<br />

„Es war schon immer bekannt, dass die Bestimmung eines Vitamin-A-Mangels<br />

kompliziert ist, da die Größe der Leber bedeutet,<br />

dass eine einfache Messung des zirkulierenden Vitamin A<br />

möglicherweise nicht erkennen lässt, ob die Leber kurz vor der<br />

Erschöpfung steht. Wenn wir in Zukunft den Mechanismus bestimmen<br />

können, mit dem das Gehirn Signale zur Kontrolle des<br />

Vitamin-A-Spiegels sendet, haben wir vielleicht neue Instrumente,<br />

um den Grad des Mangels genau zu bestimmen.“<br />

Vitamin A – ein lebenswichtiges Vitamin<br />

Vitamin A ist ein essentieller fettlöslicher Mikronährstoff, der<br />

im Körper gespeichert wird. Es ist unverzichtbar, da es die<br />

Funktionen des Immunsystems, des Sehvermögens und der<br />

Fortpflanzung unterstützt. Seine Speichereigenschaften ermöglichen<br />

es, eine konstante Konzentration im Blut in Form von<br />

Retinol (ROL) zu bewahren, so dass die Versorgung der Zellen<br />

auch in Zeiten eines kurzfristigen Mangels erhalten bleibt.<br />

Wie sich die Aufrechterhaltung der konstanten Vitamin-A-<br />

Konzentration genau gestaltet, ist bisher noch nicht gänzlich<br />

erforscht. Es wurde vermutet, dass dies im Zusammenhang mit<br />

einer einfachen Rückkopplungsschleife steht. Eingebunden in<br />

diesen Vorgang ist die Leber, das wichtigste Speicherorgan für<br />

Vitamin A. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass der Hypothalamus,<br />

der für die Regulierung des physiologischen Gleichgewichts<br />

und der vegetativen Funktionen verantwortlich ist, an<br />

diesem Prozess beteiligt sein könnte. Es wurde festgestellt,<br />

dass es im Hypothalamus über Tanyzyten, die die Blut-Liquor-<br />

Schranke (CSF) bilden, Sensoren für ROL gibt.<br />

Die Forschung über die Beteiligung des Gehirns an der Kontrolle<br />

der Vitamin-A-Homöostase steckt noch in den Anfängen.<br />

Diesen Zusammenhang wollten die Forscher nun genauer untersuchen.<br />

Details der Tiermodell-Studie<br />

Die Forscher erhöhten den Vitamin-A-Spiegel in Form von<br />

Retinol (ROL) oder Retinsäure (RA) in Rattenmodellen. Dies<br />

geschah durch Injektionen in den dritten Ventrikel des Gehirns<br />

oder durch die Veränderung der Retinoide im Hypothalamus<br />

durch das Retinol-bindende Protein 4 (Rbp4).<br />

Anschließend wurden ROL, RA und Speicherretinylester (die<br />

in den meisten Geweben am häufigsten vorkommende Form<br />

von Vitamin A) im Blut, in der Leber und in weiteren Speicherorganen<br />

gemessen.<br />

Dabei konnten die Forscher beobachten, dass die Retinoid-Injektionen<br />

in den dritten Ventrikel innerhalb von sechs Stunden<br />

zu Modulationen bei Genen und Proteinen der Vitamin-A-Homöostase<br />

in der Leber führten. Darüber hatte der Rbp4-Knockout<br />

auch signifikante Modifikationen des ROL-Spiegels in der<br />

Leber durch langfristige Veränderungen des Retinoid-Gleichgewichts<br />

im Hypothalamus zur Folge.<br />

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