Vitalstoffe 4/2023

V italstoffe
David Daguet
Karotinoide – bekannte Phytonährstoffe,
aber immer noch aktuell!
© udra11 – shutterstock.com
Karotinoide sind eine Klasse von natürlichen
roten bis gelben Pigmenten, die
reichlich in Obst und Gemüse vorkommen.
Man kennt Karotinoide vielleicht,
ohne es zu wissen, als Lebensmittelfarbstoffe
wie Beta-Carotin E160a, Lutein
E160b, Lycopin E160d oder Astaxanthin
E160j, die seit dem 19. Jahrhundert bekannt
und immer noch Gegenstand der
Forschung sind.
Diese Verbindungen besitzen auch positive
Auswirkungen auf die menschliche
Gesundheit und machen sie zu wichtigen
Nährstoffen in unserer Ernährung und
für unser Wohlbefinden.
Die wohl bekannteste dieser Wirkungen
ist die Provitamin-A-Qualität von Beta-
Carotin. Das für die Gesundheit wichtige
Vitamin A oder Retinol ist auch ein Molekül,
das toxikologische Risiken aufweisen
kann, die mit der aufgenommenen
Dosis und dem Gesundheitszustand
zusammenhängen, wie z. B. bei schwangeren
Frauen. Diese Risiken sind nicht
mit Beta-Carotin verbunden, das unser
Körper nur nach Bedarf in Vitamin A
umwandelt. Außerdem sinkt mit steigender
Dosis des eingenommenen Beta-
Carotins die Fähigkeit des Körpers, es in
Vitamin A umzuwandeln, wodurch das
Risiko einer Überdosierung vermieden
wird.
Auf diese Weise in Vitamin A umgewandelt,
entwickelt Beta-Carotin positive
physiologische Auswirkungen auf das
Sehvermögen, die Kognition und die
Haut.
Lutein ist auch als Makula-Pigment
bekannt, d. h. diese Pigmente sind im
Bereich der Makula der menschlichen
Netzhaut vorhanden und bieten einen
gewissen Schutz des Gewebes vor
Lichtschäden – Schäden, die durch das
Altern potenziell verstärkt werden. Die
Supplementierung mit Lutein wurde im
Zusammenhang mit der altersbedingten
Makuladegeneration (AMD), aber auch
in Bezug auf die Kontrast- und Blendempfindlichkeit
untersucht (1).
Ein weiteres weithin anerkanntes Karotinoid
ist Lycopin, das für die charakteristische
rote Färbung von Tomaten verantwortlich
ist. Lycopin war Gegenstand
von Untersuchungen, die zeigten, dass
es, wenn auch mit geringerer Wirksamkeit
als allopathische Behandlungen, in
Verbindung mit der Prostata dazu beitragen
kann, den Harnkomfort bei reifen
Männern zu verbessern (2). Darüber hinaus
haben Studien auch einen Zusammenhang
zwischen Lycopin und dem
Aussehen der Haut belegt (3).
Astaxanthin ist wie Lutein ein wichtiges
Makula-Pigment. Und da unsere Augen
immer mehr Bildschirmen aller Art und
ihrem so spezifischen Licht ausgesetzt
56