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Vitalstoffe 4/2023

Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist. Leser sind Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln, Vermarkter, Lohnhersteller und Rohstoffhersteller bis hin zum Point of Sales sowie Ärzte, Ernährungsspezialisten und Apotheker.

Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist.

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V italstoffe<br />

Kohlenhydrat-Stoffwechsel zwischen den weiblichen und den<br />

männlichen Teilnehmern ermittelt werden.<br />

Konsum von Kohlenhydraten –<br />

Auswirkungen auf das Sterberisiko<br />

Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass Männer, die<br />

weniger als 40% ihrer Gesamtenergie in Form von Kohlenhydraten<br />

zu sich nahmen, ein deutlich höheres Risiko für die Allgemein-Sterblichkeit<br />

und die krebsbedingte Mortalität aufwiesen.<br />

Dieser Trend zeigte sich unabhängig davon, ob es sich dabei um<br />

stark oder minimal verarbeitete Kohlenhydrate handelte.<br />

Frauen hingegen wiesen ein völlig anderes Profil auf, hier<br />

konnte bei den weiblichen Teilnehmern mit einer Nachbeobachtungszeit<br />

von 5 Jahren oder länger, die eine hohe Kohlenhydratzufuhr<br />

von mehr als 65% verzeichnen konnten, ein gesteigertes<br />

Risiko für die Gesamtmortalität nachgewiesen werden.<br />

Dabei wurde kein eindeutiger Zusammenhang zwischen der<br />

Aufnahme von hochverarbeiteten oder minimal verarbeiteten<br />

Kohlenhydraten und dem Sterberisiko bei Frauen festgestellt.<br />

Fettkonsum und Mortalitätsrisiko<br />

Bei den Männern resultierte eine hohe Zufuhr von Fetten mit<br />

mehr als 35% der Gesamtenergie in einem vermehrten Risiko<br />

für krebsbedingte Sterblichkeit. Auch die Qualität der Fette<br />

spielte eine Rolle – bei geringer Aufnahme von ungesättigten<br />

Fettsäuren wiesen die männlichen Teilnehmer ein erhöhtes Risiko<br />

für die Gesamtmortalität, aber auch für die krebsbedingte<br />

Sterblichkeit auf.<br />

Im Gegensatz dazu zeigten die Gesamtfettaufnahme und die<br />

Aufnahme gesättigter Fettsäuren bei Frauen einen umgekehrten<br />

Zusammenhang mit dem Risiko der Gesamtmortalität und der<br />

krebsinduzierten Sterblichkeit. Das legt die Vermutung nahe,<br />

dass eine hohe Fettaufnahme bei Frauen nicht automatisch negative<br />

Auswirkungen auf die Langlebigkeit besitzt.<br />

Diese Erkenntnis kommentiert Takashi Tamura, der Leiter der<br />

Studie, wie folgt: „Die Feststellung, dass die Aufnahme von<br />

gesättigten Fetten nur bei Frauen in umgekehrtem Zusammenhang<br />

mit dem Sterberisiko steht, könnte die Unterschiede in<br />

den Zusammenhängen zwischen den Geschlechtern teilweise<br />

erklären. Alternativ könnten auch andere Komponenten als Fett<br />

in den fetthaltigen Nahrungsmitteln für den beobachteten umgekehrten<br />

Zusammenhang zwischen Fettaufnahme und Sterblichkeit<br />

bei Frauen verantwortlich sein.“<br />

Fazit<br />

Tamura hält die Studie für außerordentlich wichtig. Jüngste<br />

Analysen in westlichen Ländern deuten darauf hin, dass extreme<br />

Ernährungsgewohnheiten in Bezug auf Kohlenhydrate<br />

und Fette mit einem höheren Sterberisiko verbunden sind.<br />

Dennoch ist die Einschränkung von Kohlenhydraten und Fetten,<br />

wie z. B. extrem kohlenhydrat- und fettarme Diäten, heute<br />

eine beliebte Diätstrategie zur Verringerung des Gewichts und<br />

zur Verbesserung der Gesundheit, einschließlich der Behandlung<br />

des metabolischen Syndroms. Diese Studie zeigt jedoch,<br />

dass Diäten, die auf extreme Reduktion der Kohlenhydrat- bzw.<br />

Fettaufnahme abzielen, nicht unbedingt der gesündeste Weg<br />

zur Förderung der Langlebigkeit sind, da ihre kurzfristigen<br />

Vorteile möglicherweise durch langfristige Risiken relativiert<br />

werden müssen.<br />

„Insgesamt wurde ein ungünstiger Zusammenhang zwischen<br />

einer kohlenhydratarmen Ernährung bei Männern und einer<br />

kohlenhydratreichen Ernährung bei Frauen festgestellt, während<br />

eine fettreiche Ernährung bei Frauen mit einem geringeren<br />

Sterblichkeitsrisiko verbunden sein könnte“, so das Fazit<br />

der Forscher. „Die Ergebnisse legen nahe, dass der Einzelne<br />

sorgfältig überlegen sollte, wie er seine Ernährung ausbalanciert<br />

und sicherstellt, dass er Energie aus einer Vielzahl von<br />

Nahrungsquellen zu sich nimmt, wobei er Extreme vermeiden<br />

sollte.“<br />

Quelle:<br />

Journal of Nutrition<br />

“Dietary Carbohydrate and Fat Intakes and Risk of Mortality<br />

in the Japanese Population: The Japan Multi-Institutional<br />

Collaborative Cohort Study”, June <strong>2023</strong><br />

Autoren: Takashi Tamura, et al.<br />

doi: 10.1016/j.tjnut.<strong>2023</strong>.05.027<br />

© Yui Yuize – shutterstock.com<br />

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