Sizilien_2023
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© gerhard.hochl@gmx.at<br />
https://www.yumpu.com/user/gerhard.hochl
2 3<br />
Unser dritter Besuch der Insel<br />
vom 03.09.<strong>2023</strong> bis 09.09.<strong>2023</strong><br />
Der 3357m hohe Ätna ist der höchste aktive Vulkan in Europa<br />
Die Geschichte <strong>Sizilien</strong>s ist vielfältig<br />
und reicht von den Anfängen<br />
der menschlichen Zivilisation bis in<br />
die jüngere Vergangenheit.<br />
Die Insel <strong>Sizilien</strong> hat eine zentrale<br />
Lage im Mittelmeer, die es zu einem<br />
wichtigen Stützpunkt für Seefahrt<br />
und Handel gemacht hat. Das<br />
Eiland wurde von vielen Eroberern<br />
beherrscht, die ihre Spuren in der<br />
Kultur <strong>Sizilien</strong>s hinterlassen haben.<br />
Die ältesten Funde auf <strong>Sizilien</strong><br />
stammen aus 35.000 v. Chr. Die<br />
Menschen dieser Zeit lebten als<br />
Jäger und Sammler und bewohnten<br />
natürliche Grotten und Felsnischen,<br />
wie Funde aus dieser Zeit<br />
beweisen.<br />
Phönizier, Griechen und Karthager<br />
besiedelten die Gegend in der Epoche<br />
vor Christi Geburt und formten<br />
die Menschen, Städte und Landschaften.<br />
Zwischen 250 v.Chr. bis 212 v.Chr.<br />
eroberten die Römer nach und<br />
nach die wichtigsten Städte und<br />
bis zum Zerfall des Weströmischen<br />
Reichs im Jahr 476 n.Chr. blieb die<br />
Insel die römische Provinz Sicilia.<br />
An der Spitze der Verwaltung<br />
stand ein Statthalter (Prätor). Der<br />
wichtigste Teil der Abgaben, die<br />
<strong>Sizilien</strong> an Rom zu leisten hatte,<br />
bestand aus dem Zehnten der Getreideernte.<br />
Dadurch wurde <strong>Sizilien</strong><br />
zum wichtigsten Getreidelieferanten<br />
des römischen Reiches, zur<br />
Kornkammer.<br />
Einen Großteil der landwirtschaftlichen<br />
Flächen pachtete eine kleine<br />
Gruppe wohlhabender Grundbesitzer.<br />
Diese ließen in der Regel durch<br />
Sklaven das Land bewirtschaften<br />
und das Vieh hüten.<br />
Unter der nachfolgenden Herrschaft<br />
der Araber entwickelte sich<br />
Palermo zu einer Großstadt und<br />
löste Syrakus als wichtigste Stadt<br />
der Insel ab. Die Araber brachten<br />
neue Bewässerungstechniken<br />
nach <strong>Sizilien</strong>, wodurch die Landwirtschaft<br />
einen Aufschwung erlebte.<br />
Reste von Reservoirs und<br />
Wassertürmen aus dieser Zeit<br />
sind heute noch erhalten. Es wurden<br />
neue Kulturpflanzen angebaut,<br />
zum Beispiel Zitronen- und<br />
Orangenbäume, Dattelpalmen,<br />
Baumwolle, Pistazien und Melonen<br />
sowie Maulbeerbäume für die<br />
Seidenraupenzucht. Aufgrund der<br />
zentralen Lage <strong>Sizilien</strong>s in der islamischen<br />
Welt, die damals bereits<br />
bis nach Spanien reichte, blühte<br />
unter den Arabern der Seehandel<br />
auf, der auch in der Hand jüdischer<br />
Kaufleute lag.<br />
Im Jahr 1130 wurde das Königreich<br />
<strong>Sizilien</strong> gegründet, das von den<br />
Normannen regiert wurde. Die<br />
Normannen waren eine Gruppe<br />
von skandinavischen Abenteurern,<br />
die im 11. und 12. Jahrhundert große<br />
Teile Europas eroberten. Eine ihrer<br />
bemerkenswertesten Leistungen<br />
war die Eroberung von <strong>Sizilien</strong>, einer<br />
Insel im Mittelmeer.<br />
Das Porta Nuova war für Jahrhunderte das<br />
wichtigste Stadttor Palermos. Seine Grundmauern<br />
wurden von den Römern errichtet,<br />
die Araber schmückten es mit maurischen<br />
Fresken und für die Normannen schützte es<br />
den Königspalast.<br />
Der Normannenpalast stammt aus verschiedenen<br />
Epochen, je nachdem, welchen<br />
Teil des Gebäudes man betrachtet. Die ältesten<br />
Teile sind noch phönizischer Herkunft,<br />
während der Haupttrakt von 1130 bis 1220<br />
von Roger II. und seinen normannischen<br />
Nachfolger-Königen erbaut wurde. Auch die<br />
spanische Habsburger-Linie hatte um 1530<br />
einen Anteil am Ausbau des Palastes.<br />
Sie brachten <strong>Sizilien</strong> unter ihre<br />
Kontrolle, indem sie sich zunächst<br />
als Söldner für verschiedene lokale<br />
Herrscher verdingten und dann<br />
ihre eigenen Territorien gründeten.<br />
Die Normannen schufen ein Königreich,<br />
das die Insel <strong>Sizilien</strong>, das<br />
südliche Drittel der italienischen<br />
Halbinsel bis Bari und Teile Nordafrikas<br />
umfasste.<br />
Was Ihre Macht bei der Bevölkerung<br />
stärkte war, dass sie die religiösen<br />
und kulturellen Unterschiede<br />
der Bevölkerung respektierten und<br />
den Muslimen, Christen und Juden<br />
erlaubten, ihre eigenen Gesetze<br />
und Bräuche zu behalten. Sie förderten<br />
auch den kulturellen Austausch<br />
und die künstlerische Blüte<br />
in ihrem Reich. Sie bauten prächtige<br />
Kirchen, Paläste und Festungen<br />
in einem Stil, der Elemente aus verschiedenen<br />
Architekturtraditionen<br />
kombinierte.<br />
Die normannische Regentschaft<br />
hat auf <strong>Sizilien</strong> ein bedeutendes<br />
Erbe hinterlassen, das noch heute<br />
in der Sprache, der Kultur und<br />
der Architektur der Insel sichtbar<br />
ist. Sie haben auch die Geschichte<br />
Europas beeinflusst, indem sie eine<br />
Brücke zwischen dem christlichen<br />
Westen und dem islamischen Osten<br />
bildeten. Sie waren eine faszinierende<br />
Gruppe von Menschen,<br />
die als Nachfahren der Wikinger<br />
Teile von Frankreich eroberten und<br />
besiedelten. Eine Gruppe wanderte<br />
1000 n.Chr. nach Süditalien und<br />
<strong>Sizilien</strong> aus und wurden zu einem<br />
der mächtigsten Völker des Mittelalters.<br />
Im Laufe der Geschichte wurde die<br />
Insel von verschiedenen Mächten<br />
beherrscht, die ihre Spuren in der<br />
Architektur und Kunst hinterlassen<br />
haben. Im 19. Jahrhundert wurde<br />
<strong>Sizilien</strong> Teil des Königreichs Italien.<br />
Nur selten war die Insel politisch<br />
selbständig, zumeist wurde sie von<br />
Mächten beherrscht, die ihr politisches<br />
Zentrum nicht auf <strong>Sizilien</strong><br />
hatten.<br />
Schon aus diesem Grund wollen<br />
die Einwohner bis heute nicht als<br />
Italiener bezeichnet werden, sie<br />
sind stolze Sizilianer.
4 5<br />
Autotraghetti Stretto di Messisna<br />
Nach 12 Stunden und 1.135 km<br />
kamen wir am späten Nachmittag<br />
in Giardini Naxos bei unserer<br />
Freundin Veronika an.<br />
Hafeneinfahrt Messisna<br />
Giardini Naxos ist ein malerischer<br />
Badeort an der Ostküste<br />
<strong>Sizilien</strong>s, der eine reiche und faszinierende<br />
Geschichte hat. Er liegt<br />
an der Stelle, wo einst die erste<br />
griechische Kolonie auf <strong>Sizilien</strong> gegründet<br />
wurde, das antike Naxos.<br />
Einige interessante Fakten über die<br />
Geschichte:<br />
Naxos wurde im Jahr 735 v. Chr. von<br />
Seefahrern der griechischen Insel<br />
Euböa gegründet. Sie nannten die<br />
Stadt nach ihrer Heimatinsel Naxos<br />
in der Ägäis. Von hier aus besiedelten<br />
sie weitere Städte auf <strong>Sizilien</strong>,<br />
wie Catania und Messina.<br />
In der schönen geschützten Bucht<br />
entstand eine blühende Stadt, deren<br />
Einwohner Handel mit den<br />
übrigen Einheimischen der Insel<br />
betrieb. Sie prägte auch eigene<br />
Münzen mit dem Symbol eines<br />
Weinblatts, das auf den Weinanbau<br />
in der Region hinwies.<br />
Die Bewohner der Stadt gerieten<br />
jedoch in Konflikt mit dem mächtigen<br />
Syrakus, das unter der Herrschaft<br />
von Dionysios I. stand. Er<br />
zerstörte Naxos im Jahr 403 v. Chr.<br />
völlig und vertrieb oder versklavte<br />
die Bewohner. Ein Teil der Flüchtlinge<br />
gründete eine neue Stadt auf<br />
einem schroffen Berg oberhalb der<br />
Bucht, das heutige Taormina.
6 7<br />
Das Fort stammt noch aus der byzantinischen<br />
Zeitepoche (von 500 bis 900 n.Chr.)<br />
und bildet das Entree in einen schönen<br />
Park mit langer Zeitgeschichte.<br />
Die Überreste des antiken Naxos<br />
sind heute noch im archäologischen<br />
Park zu erkunden. Im kleinen<br />
Museum werden Funde aus der<br />
antiken griechischen Kolonie, die<br />
im 8. Jahrhundert v. Chr. gegründet<br />
wurde, gezeigt.<br />
Das Gebäude befindet sich in einer<br />
Festung ursprünglich aus dem 10.<br />
Jahrhundert wo man auch die Ruinen<br />
der alten Stadtmauer, eines<br />
Aphrodite-Tempels und einer antiken<br />
Schiffswerft sehen kann.<br />
Bei einem Spaziergang durch den<br />
Archäologischen Park kann sich<br />
der Besucher anhand der illustrierten<br />
Tafeln vorzustellen, wie diese<br />
große maritime Siedlung einst aussah,<br />
wie die Familien hier ihr Leben<br />
gestalteten und wie der nahe gelegene<br />
Hafen eine Flotte von Triremen<br />
beherbergte.<br />
Die Ausgrabungen, wie hier von einem Wohnhaus, waren wichtige Fundstätten und<br />
gaben Zeugnis wie eine Siedlung der damaligen Zeit aufgebaut war und funktionierte.<br />
Giardini Naxos ist also nicht nur ein<br />
schöner Ort zum Entspannen am<br />
Meer, sondern auch Zeuge einer<br />
alten Zivilisation, die <strong>Sizilien</strong> schon<br />
vor Christi Geburt geprägt hat.<br />
Die Tonbrennöfen im Bereich der ersten Siedlung<br />
wurden für die Erzeugung von Vorratsbehältern verwendet.<br />
Amphoren waren in der Antike wichtige Gefäße<br />
für die Lagerung und den Transport von verschiedenen<br />
Gütern, vor allem von Wein und Olivenöl.
8 9<br />
Die griechischen Siedler von Naxos<br />
waren Seefahrer und Händler. Sie<br />
bereisten große Bereiche des Mittelmeeres.<br />
Für ihre Verteidigung<br />
benützten sie Triremen, mit drei<br />
gestaffelt angeordneten Reihen<br />
von Ruderern mit je einem Riemen.<br />
Es war von ab 500 v.Chr. das wichtigste<br />
Kriegsschiff der Seemächte<br />
im Mittelmeer. Bei den Ausgrabungen<br />
fand man Anker, Ausrüstungsgegenstände<br />
und die Grundmauern<br />
eines Trockenliegeplatzes für<br />
vier Schiffe.<br />
Enna liegt in der Inselmitte von <strong>Sizilien</strong>.<br />
Von dort hat man einen sagenhaften<br />
Rundblick. Man befindet<br />
sich sozusagen auf dem Dach <strong>Sizilien</strong>s,<br />
sieht man vom Ätna einmal<br />
ab. Mit 931 m Höhe ist Enna damit<br />
die höchste Provinzhauptstadt von<br />
Italien. Der Monte Giuliano war<br />
schon in prähistorischer Zeit besiedelt.<br />
Der archäologische Park offenbart aber nicht nur die Vergangenheit,<br />
sondern bietet auch, je nach Jahreszeit, einen<br />
Querschnitt der botanischen Höhepunkte aus der Region.<br />
Klosterkirche Montesalvo Santa Maria del Gesù<br />
Die Gedenktafeln erinnern an die Gefallenen der Weltkriege.<br />
Der Obelisk neben der Kirche wurde als Zeichen<br />
des Friedens vom Rotary Club Enna zum 100. Jahrestag<br />
der Gründung von Rotary International gestiftet.<br />
Geschichte<br />
Der Ursprung der Stadt reicht bis<br />
1400 v.Chr. zurück. In der Römerzeit<br />
befanden sich in den fruchtbaren<br />
Ebenen ausgedehnte Weizenfelder,<br />
die von Sklaven unter härtesten<br />
Bedingungen bewirtschaftet<br />
wurden. Daher kam es hier 135-132<br />
v.Chr. zum ersten Sklavenaufstand<br />
im Römischen Reich, angeführt<br />
von dem syrischen Sklaven Eunus.<br />
Als gewählter König Antiochos<br />
konnte er die Stadt vier Jahre lang<br />
gegen die Römer verteidigen.<br />
Die Byzantiner bauten die Felserhebung<br />
nach den Römern zur<br />
stärksten Festung <strong>Sizilien</strong>s aus,<br />
weshalb die Araber die Stadt 859<br />
nur mit Hilfe eines Verräters erobern<br />
konnten. Sie brachten neue<br />
Pflanzen, wie Orangen-, Zitronenund<br />
Mandarinenbäume, dazu Mandelbäume,<br />
Melonen, Zuckerrohr<br />
und Reis. Ebenso brachten sie ihre<br />
Religion und die Baukultur mit, was<br />
sich noch heute im Straßenbild widerspiegelt<br />
und gaben der Stadt<br />
den Namen Qasar Yannah.<br />
Daraus entstand später die italienische<br />
Bezeichnung Castrogiovanni,<br />
die die Stadt bis 1927 trug. Die Faschisten<br />
benannten sie wieder in<br />
Enna zurück.
10 11<br />
Die Klosterkirche Montesalvo<br />
Santa Maria del Gesù wurde<br />
1393 unter dem Malteserritter Don<br />
Giovanni Grimaldi erbaut. Das auf<br />
einem Steinquader errichtete Kreuz<br />
neben dem Gebäude symbolisiert<br />
den geografischen Mittelpunkt von<br />
<strong>Sizilien</strong>. Eine Einsiedelei wird noch<br />
heute regelmäßig von einem Franziskanerordensbruder<br />
bewohnt.<br />
Hinter dem Hauptaltar, befindet<br />
sich eine Treppe, die dazu dient,<br />
die Reliquien aufzustellen, die jedes<br />
Jahr am 2. Juli vom Dom in die<br />
Klosterkirche gebracht werden.<br />
Links und rechts stehen die Statuen<br />
von Franz von Assisi und der<br />
Heiligen Elisabeth.<br />
Auf dem höchsten Punkt, am Belvedere<br />
Marconi befindet sich das<br />
alte Stadtzentrum.<br />
Castello di Lombardia<br />
Schon vor über 2000 Jahren wurde<br />
die Bergspitze besiedelt. Die Festungsanlage<br />
war zentraler Punkt<br />
der Stadt und galt lange Zeit als<br />
uneinnehmbar.<br />
Die Burganlage liegt geschützt auf<br />
einem Felsen, der nur von Westen<br />
zugänglich ist. So wurden Angreifer<br />
schnell erkannt und besiegt.<br />
Castello di Lombardia<br />
Ein Kunstwerk aus dem Jahr 1503 ist das<br />
Gemälde der Heiligen Anna mit dem<br />
Marienkind.<br />
Das Gemälde des Erzengels Michael,<br />
der mit den Dämonen kämpft, wurde<br />
1604 erschaffen.<br />
Die Stadt besteht aus den Teilen<br />
Enna Alta die Oberstadt, wo am<br />
Dienstag am Piazza della Resistenza<br />
der Wochenmarkt abgehalten<br />
wird und Enna Bassa die Unterstadt<br />
mit neuen Wohnvierteln.<br />
An den Sklavenaufstand 135 – 132<br />
v.Chr. erinnert eine überlebensgroße<br />
Statue des damaligen Anführers<br />
Eunus. Den Römern gelang es seinerzeit<br />
nur durch einen Trick und<br />
Verrat, die Festung einzunehmen,<br />
indem sie durch das Abwassersystem<br />
in die Stadt eindrangen.<br />
Das heutige Castello di Lombardia<br />
wurde 1130 vom Normannischen<br />
König Roger II auf der ehemaligen<br />
arabischen Festungsanlage errichten.<br />
Ihr Name weist auf die Garde<br />
der lombardischen Soldaten hin,<br />
die die Burg bewachten.<br />
Nach der Einnahme durch die<br />
Bourbonen 1760 war die Burg dem<br />
Niedergang preisgegeben und<br />
wurde zum Gefängnis.<br />
Danach verlor die Stadt ebenfalls<br />
an Bedeutung. Auch die Erhebung<br />
zur Provinzhauptstadt 1927 konnte<br />
daran nicht viel ändern.<br />
Blick auf Enna Alta von der Burg aus
12 13<br />
Der Friedhof von Enna breitet<br />
sich auf dem Areal des ehemaligen<br />
Kapuzinerklosters aus. Die Besonderheit<br />
dieses Friedhofs ist seine<br />
extreme Hanglage und das es nahezu<br />
keine Erdbestattungen gibt.<br />
Die Familien haben alle eine kleine<br />
Kapelle, unterschiedlicher Bauweise<br />
und Ausstattung, in denen sie<br />
ihren Verstorbenen, meist in Form<br />
von Asche in Urnen, gedenken.<br />
Die Mosaiken bedecken eine Fläche<br />
von etwa 3.500 m² und zeigen<br />
Szenen aus dem Alltag, der Mythologie,<br />
der Jagd und dem Sport.<br />
Der Boden fast aller Räume des<br />
Anwesens ist mit Mosaiken aus<br />
farbigen viereckigen Plättchen bedeckt.<br />
Etwa 120 Millionen einzelne<br />
Steinchen, mehr als in jedem anderen<br />
bekannten Gebäude des römischen<br />
Reichs, wurden seinerzeit<br />
hier verarbeitet.<br />
Die Ansammlung an Gebäuden bestand<br />
aus vier Bereichen, die verschiedene<br />
Funktionen hatten:<br />
Einen monumentalen Eingangsbereich<br />
mit drei Bögen und einem<br />
mehreckigen Hof<br />
Einen zentralen Bereich mit einem<br />
rechteckigen Innenhof (Peristyl),<br />
der von Säulen umgeben ist.<br />
Einer riesigen Empfangshalle (Basilika<br />
genannt), einen Bereich mit<br />
einem elliptischen Peristyl und einem<br />
Speisesaal (Triclinium) sowie<br />
eine Thermenanlage sind zu besichtigen.<br />
Wir besuchten auch die letzte Ruhestätte<br />
unseres lieben Freundes<br />
Paolo, dessen langjähriges Wirken<br />
für Enna und die Region auch in<br />
Zukunft nachhaltig sein wird. Er<br />
war ein überzeugter und patriotischer<br />
Sizilianer!<br />
Die Villa Romana del Casale ist<br />
eine beeindruckende Ausgrabung<br />
und teilweise Rekonstruktion einer<br />
römischen Villa. Sie ist durch ihre<br />
reiche und vielfältige Sammlung<br />
von Mosaiken bekannt. Die Villa<br />
wurde ungefähr um 320 n.Chr. erbaut<br />
und ist seit 1997 ein UNES-<br />
CO-Welterbe.<br />
Die Villa ist ein Zeugnis für die kulturelle<br />
und wirtschaftliche Blüte<br />
<strong>Sizilien</strong>s im 4. Jahrhundert, als die<br />
Insel unter dem Einfluss des römischen<br />
Kaisers Konstantin stand.
14 15<br />
Die sogenannte Basilika diente als Festhalle und für wichtige Empfänge.<br />
Die Eigentümer des Landgutes<br />
sind der römischen Aristokratie zu<br />
zuordnen. Es wird vermutet, dass<br />
der jeweilige Statthalter und Konsul<br />
<strong>Sizilien</strong>s die Villa bewohnte.<br />
Die von den Archäologen sehr gut<br />
restaurierten Mosaiken sind einzigartig<br />
und zeugen von der hohen<br />
Kulturstufe der Auftraggeber, aber<br />
auch von den herausragenden<br />
Fähigkeiten der unzähligen Handwerker<br />
die in jahrelanger Arbeit<br />
dieses Dokument der römischen<br />
Geschichte schufen.<br />
Die stilistischen Unterschiede zwischen<br />
den Mosaiken der verschiedenen<br />
Bereiche sind erkennbar.<br />
Laut Erklärungen von Guides, die<br />
in verschiedenen Sprachen gegen<br />
ein Honorar durch die Anlage führen,<br />
weist dies jedoch nicht auf eine<br />
Ausführung in verschiedenen Epochen<br />
hin, sondern auf verschiedene<br />
Werkstätten, die unterschiedliche<br />
Vorlagenbücher verwendeten.<br />
Der Stil der Mosaiken verrät den<br />
Einfluss nordafrikanischer Künstler,<br />
die möglicherweise die Arbeiten<br />
auch ausführten.<br />
In einer späteren Bauphase, 400<br />
n.Chr. wird von den Archäologen<br />
geschätzt, wurde ein Raum mit einem<br />
Wandverzierung ausgestattet,<br />
das als „Mosaik der Mädchen im<br />
Bikini“ bekannt wurde. Auf zwei<br />
Wänden sind junge Frauen beim<br />
Sport zu sehen. Die Römer waren<br />
den Franzosen, die sich bis heute<br />
rühmen den Bikini erfunden zu haben,<br />
in Belang auf die zweiteilige<br />
Mode für Frauen um viele Jahrhunderte<br />
voraus.<br />
Die Ausgrabungen sind 45 Autominuten<br />
von Enna entfernt. Die Eintrittsgebühr<br />
in der Höhe von Euro<br />
10,00 und die Parkgebühr für Euro<br />
3,00 sind angemessen. Ein Shuttle-Service<br />
vom Parkplatz zu Eingang<br />
ist kostenlos eingerichtet.<br />
Zwei Aquädukte aus östlicher und nordwestlicher Richtung<br />
versorgten den Komplex mit Wasser.<br />
Diese Toilettenanlage mit achteckigem<br />
Grundriss liegt getrennt<br />
vom Rest der Residenz. Allerdings<br />
befindet sie sich in der Nähe des<br />
Hauptappartements, was darauf<br />
hindeutet, dass es vom Hausherrn<br />
und seiner Familie und manchmal<br />
auch von den Gästen während der<br />
Bankette in der Basilika genutzt<br />
wurde.
16 17<br />
Die Kirche San Carlo al Corso<br />
wird durch das angrenzende Jesuitenkloster<br />
auch als Stiftskirche<br />
bezeichnet. Sie wurde, wie fast alle<br />
Gebäude im Zentrum der Stadt,<br />
nach dem Erdbeben 1693 wieder<br />
erbaut. Über eine Wendeltreppe<br />
kann man nach Bezahlung von<br />
Euro 5,00 auf den Turm steigen. Der<br />
Rundblick auf die Altstadt lohnt<br />
den mühsamen Aufstieg.<br />
Kirche San Carlo al Corso<br />
Ein Ausflug an der Ostküste entlang<br />
nach Süden brachte uns nach<br />
Noto. Die Stadt ist für ihre spätbarocke<br />
Architektur bekannt und<br />
dementsprechend von Touristen<br />
bevölkert. Sie wurde im 18. Jahrhundert<br />
neu erbaut, nachdem die<br />
alte Stadt Noto Antica durch ein<br />
Erdbeben zerstört worden war und<br />
gehört zu den UNESCO-Welterbestätten.<br />
Als Pfarrkirche von Noto wurde<br />
die Kathedrale San Nicolò 1703<br />
nach dem Erdbeben an einem neuen<br />
Standort wieder eingeweiht.<br />
Kathedrale San Nicolò<br />
Bei Kunst- und Kulturliebhabern<br />
steht, die am Südrand eines Gebirgszuges<br />
liegende Stadt zum<br />
Pflichtbesuchsprogramm in <strong>Sizilien</strong>.<br />
Neben den Schönheiten der<br />
Umgebung und den kulinarischen<br />
Spezialitäten, begegnet den Besuchern<br />
im Stadtzentrum ein Denkmal<br />
neben dem Anderen, unzählige<br />
Kirchen und viele Repräsentationsbauten.<br />
Sie sind Zeugen einer geopolitisch<br />
wichtigen Vergangenheit.<br />
Mariannina Coffa war eine, in Noto<br />
geborene Dichterin. Sie lebte ein kurzes<br />
und tragisches Leben in einer Zeit und<br />
einem Land, in dem weibliche Schriftsteller<br />
und Dichter unterdrückt wurden.<br />
Ihre romantischen Romane und lyrischen<br />
Gedichte waren geprägt von ihrer unglücklichen<br />
Liebe zu einem Musiker und<br />
ihrer erzwungenen Ehe mit einem reichen<br />
Grundbesitzer. Sie starb im Alter von 36<br />
Jahren. Sie gilt bis heute als eine Vorläuferin<br />
der Frauenbewegung.<br />
Matteo Raeli war ein Patriot, Jurist und<br />
Politiker, der auch in Noto geboren wurde.<br />
Er war an den Aufständen gegen die Bourbonen<br />
im Jahr 1848 und 1849 beteiligt und<br />
gehörte auch dem Staatsrat von Garibaldi<br />
in <strong>Sizilien</strong> an. Er war Minister des Königreichs<br />
Italien von 1869 bis 1871 und starb<br />
im Jahr 1875. Er ist auch der Namensgeber<br />
eines Instituts für höhere Bildung,<br />
das verschiedene Schularten anbietet. Er<br />
wird als einer der bedeutendsten Persönlichkeiten<br />
von Noto angesehen.<br />
Aus alten Schiffsplanken wurden<br />
Kreuze gefertigt, die auf die Museumsausstellung<br />
hinwiesen.<br />
Rathaus - Palazzo Ducezio<br />
Die Fresken im Kirchenschiff wurden<br />
2003 nach einer Restaurierung<br />
von einem russischen Künstler neu<br />
gestaltet.
18 19<br />
Seinen im 1.Weltkrieg Krieg gefallenen Söhnen gewidmet 1915 – 1918<br />
Der Corso Vittorio Emanuele<br />
ist eine Fußgängerzone und wird<br />
gesäumt von Klöstern, Kirchen<br />
und Adelspalästen. Ein atemberaubendes<br />
Kunstwerk folgt auf das<br />
nächste. Wer Noto besucht, folgt<br />
dem Corso am besten zu Fuß und<br />
macht zwischendurch Halt in einem<br />
der vielen Straßencafés.<br />
Die kulturelle Hauptstraße endet<br />
oder beginnt an der Ostseite beim<br />
Porta Reale - Königliches Tor.<br />
Der große Triumphbogen ist auch<br />
unter dem Namen Porta Ferdinandea<br />
bekannt. Er wurde zu Ehren<br />
von König Ferdinand von Bourbon<br />
errichtet und am 5. Oktober 1838<br />
anlässlich des Besuchs des Herrschers<br />
in Noto eingeweiht.<br />
Der Marchese von Cannicarao,<br />
dessen Adelspalast sich in der Via<br />
Cavour befindet, gab den Bau des<br />
Porta Reale in Auftrag. Eines der<br />
beiden Wappen, die über dem Bogen<br />
zu sehen sind, ist das Wappen<br />
der Familie Cannicarao. Das andere<br />
ist das Symbol der Stadt Noto.<br />
Der Plan und die Bauausführung<br />
stammen vom neapolitanischen<br />
Architekten Orazio Angelini, der<br />
viele der Prachtbauten plante.<br />
Als nächster Punkt unserer Tagesreise<br />
war Syrakus geplant. Ich ließ<br />
mich von den Beschreibungen in<br />
den Touristenführern beeinflussen.<br />
Dort steht:<br />
Die Insel Ortigia ist die Altstadt von<br />
Syrakus und sicherlich der attraktivste<br />
Stadtteil. Wenn du die Brücke<br />
überquerst die die Ortigia Insel mit<br />
der Stadt verbindet, wirst du von<br />
der Ruhe überrascht sein, die dort<br />
herrscht. Um dieses charmante<br />
Ambiente zu erhalten, ist die Insel<br />
meist nur für Fußgänger zugänglich<br />
und einige Parkplätze sind nur<br />
für die Bewohner reserviert.<br />
So suchten wir schon vor diesem<br />
Stadtteil einen Parkplatz und an<br />
mehreren Kreuzfahrtschiffen vorbei<br />
ging es dann Richtung Ruhe, die<br />
uns, laut Reiseführer, überraschen<br />
sollte. Bei der beschriebenen Brücke<br />
angekommen, stellten wir fest,<br />
dass ein intensiver Autoverkehr in<br />
und aus der Altstadt herrschte und<br />
für Fußgänger kaum Platz war. Die<br />
Kreuzfahrtgäste belagerten alle<br />
Lokale, es gab leichten Regen und<br />
starken Wind. Ich machte ein Foto<br />
von den Ausgrabungen und dann<br />
mieteten wir ein Tuk Tuk und ließen<br />
uns um 30 Euro die 5 km zum Parkplatz<br />
zurückführen.<br />
Syrakus<br />
Syrakus<br />
Porta Reale<br />
Symbol der Stadt Noto<br />
Corso Vittorio Emanuele<br />
Wappen Familie Cannicarso<br />
In Wirklichkeit machte uns das wenig<br />
aus. Wir hatten dadurch wesentlich<br />
mehr Zeit die zweitgrößte<br />
Stadt <strong>Sizilien</strong>s zu besuchen.<br />
Catania<br />
Der Fischmarkt ist ein lebhafter und farbenfroher Ort und findet jeden Morgen außer<br />
Sonntag statt. Wir haben ihn am Nachmittag leider verpasst.
20 21<br />
Kathedrale Sant‘Agata<br />
Minne di Sant’Agata<br />
Catania ist für ihre spätbarocke<br />
Architektur, ihre lebhafte Kultur<br />
und ihre Nähe zum Ätna bekannt<br />
ist. Die Stadt hat eine lange und<br />
wechselvolle Geschichte, die bis<br />
in die griechische Antike zurückreicht.<br />
Sie wurde mehrmals von<br />
Erdbeben und Vulkanausbrüchen<br />
zerstört und wieder aufgebaut.<br />
Die Kathedrale, ist der Schutzpatronin<br />
der Stadt, Sant‘Agata,<br />
gewidmet. Sie wurde im 18. Jahrhundert<br />
im barocken Stil errichtet<br />
und beherbergt die Reliquien der<br />
Heiligen. Der Überlieferung nach<br />
wurde Agatha auf <strong>Sizilien</strong> als Tochter<br />
wohlhabender Eltern geboren.<br />
Als gläubige Jungfrau lehnte sie<br />
den Heiratsantrag des heidnischen<br />
Statthalters der Region ab.<br />
Als Reaktion darauf, ließ er sie für<br />
einen Monat in ein Freudenhaus<br />
verschleppen. Da sie ihn nach dieser<br />
Zeit immer noch ablehnte, bewirkte<br />
der Verschmähte ihre Verurteilung<br />
als Prostituierte und es<br />
wurden ihr die Brüste abgeschnitten.<br />
Nach dieser Folter erschien ihr,<br />
der Legende nach, nachts der heilige<br />
Petrus und pflegte ihre Wunden.<br />
Als man bemerkte, dass sie<br />
wie durch ein Wunder unbeschadet<br />
überlebte, ließ der Statthalter<br />
Agatha auf glühende Kohlen legen,<br />
wodurch sie starb.<br />
Etwa ein Jahr nach ihrem Tod brach<br />
der Ätna aus und die Einwohner<br />
von Catania zogen mit dem Schleier<br />
der Heiligen dem Lavastrom<br />
entgegen, der daraufhin zum Stillstand<br />
kam.<br />
Unweit der Kathedrale, in der Via<br />
Etnea liegt das Café Prestipino.<br />
Es ist unter anderem berühmt für<br />
eine beliebte Süßspeise die sogenannten<br />
„Sankt-Agatha-Brüstchen“.<br />
Diese „Minne di Sant’Agata“<br />
werden im Volksmund auch „Nonnenbrüstchen“<br />
genannt. Wir wurden<br />
von der Familie von Veronika,<br />
die in Catania lebt, eingeladen, diese<br />
Spezialität zu kosten.<br />
Übrigens, die Via Etnea ist etwa<br />
3 km lang und verläuft vom Piazza<br />
del Duomo in Nord-Richtung. Die<br />
Straße ist eine beliebte Flaniermeile<br />
mit Geschäften, Cafés, Kirchen<br />
und Palästen im barocken Stil.<br />
Der Amenano-Brunnen ist<br />
ebenfalls eine berühmte Sehenswürdigkeit.<br />
Der Brunnen wurde<br />
im Jahr 1867 von dem neapolitanischen<br />
Bildhauer Tito Angelini geschaffen<br />
und zeigt einen jungen<br />
Mann, der ein Füllhorn hält, aus<br />
dem üblicherweise Wasser aus<br />
dem unterirdischen Fluss Amenano<br />
fließt. Der Fluss fließt unter<br />
der Stadt und nur an dieser Stelle<br />
kommt er ans Licht. Der Brunnen<br />
ist nach dem Fluss benannt, der<br />
schon in der griechischen Mythologie<br />
erwähnt wird und ist ein<br />
Symbol für die Schönheit und die<br />
Geschichte von Catania sowie ein<br />
beliebter Treffpunkt für Einheimische<br />
und Touristen.<br />
Das Elefantendenkmal ist eine<br />
berühmte Sehenswürdigkeit. Es<br />
zeigt einen Elefanten aus schwarzem<br />
Lavagestein, der einen ägyptischen<br />
Obelisken trägt. Der Elefant<br />
ist das Wappentier von Catania und<br />
soll die Stadt vor dem Ausbruch<br />
des Ätnas schützen. Der Brunnen<br />
wurde im 18. Jahrhundert von dem<br />
Architekten Giovanni Battista Vaccarini<br />
entworfen, der auch die barocke<br />
Kathedrale von Sant‘Agata<br />
an der gleichen Piazza baute.<br />
Ein Gedicht frei übersetzt:<br />
Der Elefant von Catania<br />
Steht stolz auf dem Platz<br />
Er trägt den Obelisken<br />
Als Zeichen seiner Macht<br />
Er schaut auf die Kathedrale<br />
Und grüßt die Heilige Agatha<br />
Er trotzt dem Feuer des Ätnas<br />
Und schützt die Stadt vor Schaden<br />
Er ist aus Lava gemacht<br />
Und hat ein Herz aus Stein<br />
Er ist der Freund der Catanier<br />
Und lädt die Gäste ein<br />
Durch den „Giardino Pacini“, einer<br />
kleinen Parkanlage gingen wir<br />
wieder zum Auto zurück. Ein kurzer,<br />
aber interessanter Besuch in<br />
Catania ging zu Ende.<br />
Amenano-Brunnen<br />
Elefantendenkmal
22 23<br />
Garden da Nino ist eines der<br />
Lieblingsrestaurant von Veronika.<br />
Es bietet Fisch und Meeresfrüchte,<br />
mediterrane, sizilianische und<br />
süditalienische Küche an. Ein wunderbares<br />
Ambiente mit schöner<br />
Aussicht auf die Meeresbucht. Wir<br />
genossen den freundlichen Service<br />
durch den Chef des Hauses<br />
und die leckeren Gerichte, von der<br />
Chefin zubereitet, wie sie uns persönlich<br />
mitteilte.<br />
Nachdem wir unser Auto im sechsstöckigen<br />
Parkhaus auf einem der<br />
letzten freien Plätze abgestellt hatten,<br />
betraten wir die Altstadt durch<br />
das Porta Catania. In der Antike<br />
war Taormina durch einen Mauerring<br />
mit einem dreifachen Befestigungssystem<br />
geschützt. An den<br />
beiden äußeren Enden der Stadt<br />
waren befestigte Burgtore, die<br />
auch heute noch als Eingänge ins<br />
Zentrum dienen. Das Porta Catania<br />
und das Porta Messina. Beide<br />
wurden im 15. Jahrhundert erbaut<br />
und sie begrenzen den berühmten<br />
Corso Umberto, das mittelalterliche<br />
Touristenzentrum.<br />
Porta Catania<br />
Corso Umberto<br />
Kathedrale Basilica Parrocchia San Nicoló di Bari<br />
Das Relief über dem Torbogen vom<br />
Porto Catania zeigt das Stadtwappen<br />
aus dem 19. Jahrhundert.<br />
Giardini Naxos von Taormina aus.<br />
Auch Taormina hat eine reiche<br />
und faszinierende Geschichte. Die<br />
Besucher dieser an einem steilen<br />
Berghang gelegenen Stadt können<br />
auf Schritt und Tritt viele historische<br />
Sehenswürdigkeiten bewundern,<br />
die von verschiedenen<br />
Kulturen und Epochen zeugen.<br />
Griechen, Araber, Normannen und<br />
Römer prägten mit ihrer Kultur und<br />
den verschiedenen Baustilen das<br />
Stadtbild.<br />
Die Skulptur in der Kathedrale<br />
stellt die die Madonna mit dem Jesuskind<br />
dar. Sie wurde von einem<br />
unbekannten Künstler geschaffen<br />
und ist aus Bronze gefertigt. Die<br />
Köpfe der Figuren wurden im Laufe<br />
der Zeit gestohlen oder zerstört,<br />
aber die Skulptur ist immer noch<br />
ein wertvolles Kunstwerk.<br />
Die Kathedrale Basilica Parrocchia San Nicoló di Bari ist die Hauptkirche. Sie wurde im<br />
13. Jahrhundert erbaut und im 15. Jahrhundert im gotischen Stil umgestaltet.
24<br />
Porta Messina<br />
Vor dem Porta Messina erstreckt<br />
sich der Piazza IX Aprile, einem<br />
der schönsten Plätze der Stadt, wo<br />
man viele Cafés und Restaurants<br />
finden kann.<br />
Dort steht auch die<br />
Kirche San Giuseppe.<br />
Sie war der Sitz der Bruderschaft<br />
der Seelen im Fegefeuer, daher<br />
gibt es im Inneren viele Dekorationen,<br />
die menschliche Figuren in<br />
Flammen darstellen.<br />
Im Café Capriccio genossen wir<br />
vor der Heimfahrt Espresso und<br />
Cannolo. Das ist eine gefüllte Gebäckspezialität<br />
aus <strong>Sizilien</strong>. Es besteht<br />
aus einer frittierten Teigrolle<br />
mit einer süßen cremigen Füllung,<br />
die Ricotta, Vanille, Kakao, Schokoladenstückchen<br />
oder kandierte<br />
Früchte enthält.<br />
Kirche San Giuseppe<br />
Mit einem letzten wehmütigen<br />
Blick auf die Hafenstadt Messina<br />
verließen wir <strong>Sizilien</strong>. Eine wunderschöne<br />
Woche ging zu Ende,<br />
beeindruckt von der vielfältigen<br />
Kultur, die durch den Einfluss vieler<br />
Völker entstanden ist.