#schoolbikers - Magazin für schulisches Radfahren — Ausgabe 02/2023

Die AKTIONfahrRAD leistet einen tollen Beitrag zur Verkehrssicherheit, indem sie das Radfahren an Schulen für alle Schülerinnen und Schüler erfahrbar macht. Das gibt Sicherheit, Selbstvertrauen und ist ein Beitrag zur Integration. Und vor allem macht die AKTIONfahrRAD einfach Lust auf Radeln. Ihnen allen viel Spaß bei der Lektüre & bleiben Sie gesund. Die AKTIONfahrRAD leistet einen tollen Beitrag zur Verkehrssicherheit, indem sie das Radfahren an Schulen für alle Schülerinnen und Schüler erfahrbar macht. Das gibt Sicherheit, Selbstvertrauen und ist ein Beitrag zur Integration. Und vor allem macht die AKTIONfahrRAD einfach Lust auf Radeln. Ihnen allen viel Spaß bei der Lektüre & bleiben Sie gesund.

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07.11.2023 Aufrufe

EINE SCHÜLER-ETAPPENFAHRTMIT DEM RENNRAD VON BERLIN NACH KASSELBERLIN KANN JEDERKASSEL MUSS MAN WOLLENJohannes Kowalewsky kommt in kurzer Radhose, Helm und Trikot zum Radraum. Aufdem Trikot ist die Aufschrift ‚Schoolbikers‘ gut zu lesen. Es ist 9:30 Uhr am diesenSamstag im Mai und die letzte große Trainingsausfahrt mit unseren Schülern steht an.‚Kowi‘ , so die liebevolle Kurzform unseres Radsportchefs, Trainer und SportlehrersJohannes Kowalewsky, 59 Jahre alt, begrüßt die Schüler mit einem Lächeln.Text&Fotos: Christian Leinweber12

Kowi ist seit 2001 Lehrer für Sport und Französisch an unsererSchule und der Motor unserer bevorstehenden Etappenfahrt.Er ist der Dreh- und Angelpunkt aller unserer Anstrengungen.Johannes Kowalewsky ist ein wunderbarer Pädagoge und ehemaligerAmateurradrennfahrer mit einer großartigen und simplenVision: einfach mehr Schüler und Schülerinnen für den Radsportbegeistern. Jemand, der das Talent eines Schülers erkennt undgezielt fördert. Und das Konzept geht auf, denn der Radraumunserer Schule ist seit vielen Jahren ein beliebter Ort für unsereSchüler und Kollegen geworden. In den Kernzeiten tummelnsich viele Schüler im Radraum. Das gefällt Kowi, der immer eingroßes Herz für unsere Schüler hat und vor Freude an zu jodelnfängt. In zahlreichen Arbeitsgemeinschaften und Sportkursen erlernenunsere Schüler die wichtigsten Skills zum Fahrradfahren.Und noch vieles mehr: Es ist die Beziehung zwischen Lehrer undSchüler. Nur wenn ein Vertrauensverhältnis da ist, kann Schuledie enorm wichtige Schlüsselrolle für Integration und Wertevermittlungübernehmen. An unserer Schule, der Carl-von-OssietzkyGemeinschaftsschule in Kreuzberg ist uns das gelungen. 2017sind wir als fahrradfreundlichste Schule Deutschlands in derKategorie Sport ausgezeichnet worden.Die bereits sechste Etappenfahrt unserer Schule seit 2015 stehtan. Und der Name ist Programm: ,Berlin kann jeder-Kassel mussman wollen’ ist eine große Herausforderung für uns alle, insbesonderefür unsere Schüler. Die diesjährige geplante Etappenfahrtvon Berlin nach Kassel ist alles andere als leicht. Insgesamt490 km und ungefähr 2700 Höhenmeter sind in insgesamt 5Etappen zu bewältigen. Die meisten Schüler saßen bis vor denOsterferien noch nie auf einem Rennrad. Sowieso besitzen dieallermeisten unserer Schüler kein eigenes Fahrrad. Nur durchviele zusätzliche Ausfahrten, zumeist nach dem Unterricht undam Wochenende, konnten wir die Schülerauf die große Tour vorbereiten. Wir sind, laut Kowi, eine der wenigenSchulen bundesweit, die mit Schülern sich einer solchentagelangen Herausforderung auf einer Etappenfahrt mit demRennrad stellt. Darauf sind wir stolz.Es ist Frühsommer und es passierten Dinge, deren Ausmaß nochkeiner absehen konnte. Es war eine Reise, ganz anders als alleanderen Klassenfahrten und Skifahrten, die ich je als Lehrerzuvor erlebt hatte. Wunderschön, und doch anstrengend undereignisreich zu gleich. Ein alter guter Freund und Englisch LehrerJoachim Frey aus meiner Heimat Nordhessen hat das Reiseneinmal so beschrieben: ‚People do not take trips – trips take people.‘Wie sehr er mit dieser Lebensweisheit recht behalten sollte,wurden uns auf der 5-tägigen Kursfahrt bewußt. Unsere Etappenfahrterlebten wir als etwas ganz besonderes und Magischesund so beschreibt es auch Paul Fournel in seiner literarischenLiebeserklärung an das Fahrrad:‚Meine Lieblingsermüdung ist die bei den Etappenfahrten.Wenn ich den ganzen Tag trete, überfällt mich die Müdigkeit,sobald ich den Fuß auf den Boden setze. Sie begleitet mich inden Abend und durch die Nacht. Sie ist überall und an bestimmtenStellen: Schmerzen in den Schenkeln, Schmerzenim Rücken. Morgens bin ich steif und eingerostet, es fällt mirschwer, die Stufen hinabzusteigen. Kraftlos, lustlos schwinge ichmich auf mein Fahrrad und kurbele wie ein alter Roboter. ZehnKilometer weiter ist alles wie weggeblasen. Ich fühle mich wohl.Ich fühle mich sogar wohler als am Tag zuvor – die Wiederholungder Anstrengungen verbessert die Form und beschleunigtdie Regeneration.‘Der Radsportkurs Pro unserer Schule ist sozusagen das Sahnehäubchenauf dem Schokopudding (hier: Angebot der normalen

EINE SCHÜLER-ETAPPENFAHRT

MIT DEM RENNRAD VON BERLIN NACH KASSEL

BERLIN KANN JEDER

KASSEL MUSS MAN WOLLEN

Johannes Kowalewsky kommt in kurzer Radhose, Helm und Trikot zum Radraum. Auf

dem Trikot ist die Aufschrift ‚Schoolbikers‘ gut zu lesen. Es ist 9:30 Uhr am diesen

Samstag im Mai und die letzte große Trainingsausfahrt mit unseren Schülern steht an.

‚Kowi‘ , so die liebevolle Kurzform unseres Radsportchefs, Trainer und Sportlehrers

Johannes Kowalewsky, 59 Jahre alt, begrüßt die Schüler mit einem Lächeln.

Text&Fotos: Christian Leinweber

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