Cooking + Catering Inside 05/23
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VERPACKUNGEN BRAUCHEN<br />
AUFMERKSAMKEIT<br />
Neben der Mehrwegverpackung für To-go ist<br />
auch an den Einwegverpackungen zu arbeiten,<br />
die noch genutzt werden. Die Umweltbilanz<br />
dieser Produkt-Verpackungen im Gastro-<br />
Einsatz kann weiter verbessert werden.<br />
CORPORATE VERPACKUNG 49<br />
XXXXXXXXXXXXXXX<br />
XXXXXXXXXXXXXXXXX<br />
Von Hans Jürgen Krone<br />
D<br />
Das Thema Verpackung von<br />
Produkten aller Art, die im Togo-Geschäft<br />
anfallen sind für<br />
alle Kunden und Gäste der auffälligste<br />
Bereich, der entweder<br />
auf die sichtbaren Nachhaltigkeitsbemühungen<br />
und damit<br />
das Image des Caterers einzahlt<br />
oder eben nicht. Darüber hinaus<br />
fallen Verpackungen natürlich<br />
auch in vielen weiteren Bereichen<br />
des <strong>Catering</strong>-Business an.<br />
Dabei ist die Gastronomie auf<br />
die Bemühungen der Industrie<br />
angewiesen, ihre Verpackungen<br />
umweltfreundlicher und damit<br />
nachhaltiger zu gestalten, sei es,<br />
dass mehr Papier statt Plastik<br />
verwendet wird, oder beispielsweise<br />
weniger Kunststoff in allen<br />
Bereichen eingesetzt wird.<br />
Dabei spielen Papier und Pappe<br />
eine immer größere Rolle und<br />
immer mehr Unternehmen versuchen<br />
inzwischen auszuloten,<br />
durch welche Maßnahmen sie<br />
auch ihre Papier-Verpackungen<br />
nachhaltiger gestalten können.<br />
NACHHALTIGER EINSATZ<br />
VON GRAS<br />
Ein Unternehmen hat dafür eine<br />
Technik entwickelt, die gewährleistet,<br />
dass ein Rohstoff eingesetzt<br />
werden kann, der auch hier<br />
zu Lande reichlich vorhanden<br />
ist, aber zum allergrößten Teil<br />
in Verbrennungsanlagen landet:<br />
Gras. „Unsere Kernkompetenz<br />
ist, holzbasierten Zellstoff durch<br />
Grasfaser auszutauschen. Wir<br />
kaufen Gras in Form von Heu<br />
ein und verarbeiten es rein mechanisch<br />
in unserem Werk in<br />
Düren, sodass es anschließend<br />
bei der Papierherstellung eingesetzt<br />
werden kann“, erläutert Geschäftsführer<br />
Thomas Eicher von<br />
Creapaper den Prozess, den sein<br />
Geschäftsführerkollege und Creapaper-Gründer<br />
Uwe D’Agnone<br />
vor einigen Jahren erfunden und<br />
patentiert hat. Das Unternehmen<br />
wurde schließlich selbst aktiv,<br />
solche Produkte, die einen Grasfaser-Anteil<br />
von bis zu 40 Prozent<br />
haben, unter anderem auch für<br />
das <strong>Catering</strong> herstellen zu lassen,<br />
beispielsweise Tüten, Schalen<br />
und Becher. Teilweise vertreibt<br />
Creapaper diese auch selbst.<br />
HERAUSFORDERUNG<br />
HALTBARKEIT<br />
Für die Industrie liegt bei nachhaltigeren<br />
Verpackungen allerdings<br />
der Teufel im Detail, denn<br />
die verpackten Produkte müssen<br />
darin möglichst dieselbe<br />
Haltbarkeit haben, die durch die<br />
bisherigen Verpackungen gewährleistet<br />
werden. Sonst baut<br />
sich wieder eine neue Hürde für<br />
den Verkauf dieser neuen Produkte<br />
auf. Mehr Verantwortung<br />
haben die Betreiber dagegen<br />
beim Kaffee-Geschäft und den<br />
vor Ort zubereiteten Snacks-Togo.<br />
Hier würden natürlich die<br />
inzwischen angebotenen Mehrweg-Behältnisse<br />
für eine optimale<br />
Bilanz sorgen, sofern sie<br />
von den Kunden wirklich gewünscht und vor Ort ausgewählt<br />
werden. Im Sommer 20<strong>23</strong> hatte die Deutsche Umwelthilfe,<br />
DUH, eine erste, ziemlich negative Bilanz nach Inkrafttreten<br />
der Mehrwegangebotspflicht gezogen. Sie testete stichprobenartig<br />
Filialen von Bäckerei-Ketten, die Systemgastronomie,<br />
Kinos und einige andere. Verstöße stellte die DUH dann<br />
auch bei fast zwei Dritteln der getesteten Outlets fest. Die Angebotspflicht<br />
für Getränke- und Essensverpackungen in der<br />
Gastronomie werde ohne eine Einwegabgabe von mindestens<br />
20 Cent auf jedes Geschirrteil zahnlos bleiben, zeigte sich die<br />
Umwelthilfe weiterhin überzeugt.<br />
Einen konzeptionellen Ansatz, wie man den Bereich<br />
Verpackungen bei der Belieferung auch der Caterer<br />
künftig beispielsweise auf breiterer Basis durch Mehrwegsysteme<br />
ergänzen könnte, gibt es bereits. Sie müssen<br />
allerdings Praxistests noch bestehen. Um sie wirklich<br />
im großen Stil in den Markt bringen zu können, müssten<br />
alle Partner entlang der Wertschöpfungskette bereit sein,<br />
gemeinsam eng an solchen Lösungen zu arbeiten.<br />
FOTOS: Sabert, Vytal, Creapaper<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>