Cooking + Catering Inside 05/23
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<strong>05</strong> <strong>23</strong><br />
9,50 EUR<br />
DAS BRANCHEN-MAGAZIN FÜR CATERING UND GV<br />
SPANNUNG STEIGT!<br />
Vorfreude auf den<br />
Caterer des Jahres<br />
IKA/OLYMPIADE DER KÖCHE<br />
Die Welt<br />
kocht in<br />
Stuttgart<br />
20 GEHÄLTER<br />
Beim Caterer Kernvoll<br />
setzt man auf eine gerechte<br />
Bezahlung der Kollegen.<br />
32 AUSBILDUNG<br />
Im Genusshotel Peters<br />
wird Ausbildung besonders<br />
kreativ gelebt.
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THE GAME<br />
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world of cooking<br />
Anne Kratz<br />
Team Germany<br />
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Februar 2024 | Stuttgart<br />
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EDITORIAL 3<br />
DIGITALISIERUNG DRÄNGT<br />
MIT MACHT INS GESCHÄFT<br />
Die Digitalisierung und alles,<br />
dem jeweiligen <strong>Catering</strong>-Unter-<br />
was dazu gehört, drängt mit<br />
nehmen in der Praxis, auch die-<br />
Macht auch ins <strong>Catering</strong>-Ge-<br />
ses Problem betreffend, wirklich<br />
schäft, darüber wurde unter<br />
helfen kann, und das Geschäft<br />
anderem im Rahmen der Anuga<br />
damit weiter nach vorne bringt,<br />
sehr häufig diskutiert. Und wäh-<br />
ist gar nicht einfach herauszu-<br />
rend einige auch in dieser Bran-<br />
finden. <strong>Cooking</strong> + <strong>Catering</strong> insi-<br />
che schon jetzt versuchen, alles<br />
de wird Sie deshalb in den kom-<br />
mitzunehmen, was geht, sind<br />
menden Monaten redaktionell<br />
andere noch zögerlich bis ablehnend.<br />
Letzteren gefällt dabei oft<br />
nicht, dass die Digitalisierung,<br />
vom Einkauf über die Küche und<br />
Hans Jürgen Krone<br />
Chefredakteur<br />
krone-redaktion@cci-verlag.de<br />
dabei stärker unterstützen, die<br />
richtigen digitalen Instrumente<br />
und die passenden Partner für<br />
unterschiedliche Ansprüche zu<br />
den Service bis hin zu den Gäs-<br />
meist viel selbstverständlicher, dass<br />
finden, um den „digitalen Work-<br />
ten, als Allheilmittel dargestellt<br />
sie ihre Unternehmen noch digitaler<br />
flow“ auch für Sie sinnvoll zu op-<br />
wird. Den anderen ist das ganz<br />
machen wollen, und das auf allen<br />
timieren. Ein spannendes Thema<br />
egal, Hauptsache der Einsatz der<br />
Ebenen und in allen Geschäftsfeldern.<br />
in dieser Ausgabe ist dazu der<br />
digitalen Instrumente zahlt sich<br />
Für mich steht zumindest eines fest:<br />
Artikel von Mathias Hansen zum<br />
im Geschäft für sie aus. Ich kann<br />
Jeder in dieser Branche muss sich mit<br />
KI-Marketing (S. 24) und auch die<br />
beide Seiten verstehen, denn die<br />
den Möglichkeiten, die es gibt, aus-<br />
Story über Smart Stores in der Ca-<br />
jeweils vorgebrachten Argumen-<br />
einandersetzen und sich dabei auf<br />
tering-Branche (S. 50) hat etwas<br />
te sind meist auf beiden Seiten<br />
dem Laufenden halten. Das derzeit<br />
mit dem Thema zu tun, das sich<br />
sehr glaubwürdig. Das Ganze<br />
am meisten gehörte Argument dafür,<br />
auch in weiteren Geschichten<br />
FOTO: LPV<br />
mag natürlich auch ein Generationsproblem<br />
sein, denn für<br />
die jüngeren Entscheider ist es<br />
mehr digitale Instrumente einzusetzen,<br />
ist die Personallage, und da ist<br />
sicherlich etwas dran. Was allerdings<br />
widerspiegelt. Ich würde mich<br />
freuen, von Ihnen zu hören, wie<br />
Sie dazu stehen und was Sie tun!<br />
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INHALT 5/20<strong>23</strong><br />
FOTOS: IKA/Culinary Olympics; Claus Peter, Lekkerland, KI, Patisserie Walter, Kernvoll<br />
14<br />
COMMUNITY<br />
COMMUNITY<br />
CENTER<br />
CONCEPTS<br />
11 CATERER<br />
DES JAHRES<br />
Mit der Preisverleihung<br />
zum Caterer des Jahres<br />
20<strong>23</strong> kehrt der beliebte<br />
Branchenpreis am<br />
9. November 20<strong>23</strong> in<br />
Bad Honnef auf die<br />
Bühne zurück. Es gab<br />
zahlreiche spannende<br />
Bewerbungen und die<br />
schließlich Nominierten<br />
werden sich dann noch<br />
der Jury stellen.<br />
12 ALLES FÜR<br />
DEN GAST<br />
Die Salzburger Gastro-Fachmesse<br />
„Alles für<br />
den Gast“ ist auch für<br />
deutsche Gastronomen<br />
meist das letzte große<br />
Messe-Highlight im Jahr.<br />
In diesem Jahr bieten<br />
die Salzburger beispielsweise<br />
neue Schwerpunktthemen<br />
und ein<br />
umfangreiches Veranstaltungsprogramm.<br />
14 DIE WELT<br />
KOCHT IN<br />
STUTTGART<br />
Wenn am 2. Februar<br />
die 26. IKA/Olympiade<br />
der Köche in Stuttgart<br />
ihre Tore öffnet, wird es<br />
parallel zur Intergastra<br />
kulinarisch hochklassig,<br />
sehr international und<br />
lecker. Ein Besuch bei<br />
den Wettbewerben lohnt<br />
sich bestimmt!<br />
24 KÜNSTLICHE<br />
INTELLIGENZ<br />
Chat GPT & Co. bieten<br />
Chancen und Challenges,<br />
auch für Caterer.<br />
28 COCKTAIL-<br />
CATERING<br />
Flüssige Erlebnisse an<br />
der Bar mit frischen<br />
Getränkekonzepten.<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
INHALT AUSGABE 5/20<strong>23</strong> 5<br />
24<br />
20<br />
32 50<br />
TARIFKONZEPT:<br />
Beispiel aus Berlin<br />
COOKING<br />
32 AUSBILDUNG<br />
Kreative Recruiting-<br />
Ideen und Strategien<br />
für Azubis im niedersächsischen<br />
„Peters“.<br />
36 DESSERTS<br />
Inspirationen für den<br />
Herbst und Impulse<br />
rund um den letzten<br />
Gang: Nachgefragt bei<br />
der Patisserie Walter.<br />
CREATION<br />
40 ANUGA IN<br />
KÖLN<br />
Gesunde Ernährung und<br />
Plant Based standen bei<br />
der Weltmesse diesmal<br />
besonders im Fokus.<br />
44 KAFFEE-<br />
BUSINESS<br />
Hot News rund ums<br />
Kaffeegeschäft, z. B. von<br />
der Mailänder „Host“.<br />
CORPORATE<br />
50 SMART<br />
STORES<br />
Retail-Geschäft und<br />
autonomes Einkaufen<br />
sind auch für Business-<br />
Caterer interessant.<br />
54 SPÜLTECHNIK<br />
Hygienische Lösungen<br />
für Mehrwegbehälter und<br />
nachhaltige Neuheiten<br />
sind im Markt verfügbar.<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
6 COMMUNITY NEWS<br />
INTERGASTRA<br />
MESSE-REISE JETZT RICHTIG PLANEN<br />
Natürlich sorgt die IKA/<br />
Olympiade der Köche, die paralell<br />
zur Intergastra stattfindet<br />
(Titelstory ab Seite 12), im<br />
Jahr 2024 erneut für besondere<br />
Aufmerksamkeit der Branche<br />
in Stuttgart. Aber auch<br />
Caterer sollten genug Zeit mitbringen,<br />
um sich ebenfalls die<br />
Innovationen und Konzepte<br />
der Aussteller ausführlich anzusehen.<br />
Und das sind nicht<br />
wenige, denn die Fachmesse,<br />
die vom 3. bis 7. Februar 2024<br />
läuft, ist erneut breit aufgestellt<br />
und in Themenschwerpunkte<br />
wie Ambiente und<br />
Ausstattung, Dienstleistungen<br />
und IT, Getränke und<br />
Kaffee, Küchentechnik und<br />
Food zusammengefasst. Und<br />
da viele Caterer, vor allem im<br />
Business-<strong>Catering</strong>, gleichzeitig<br />
auch Vending-Operatoren<br />
sind, kommt für sie ein spannender<br />
Themenbereich dazu:<br />
Neu ist der Fokusbereich „Vending<br />
powered by VendCon“,<br />
bei dem Automatenlösungen<br />
für Gastronomie und<br />
Hotellerie vorgestellt<br />
und neue Vertriebsmöglichkeiten<br />
gemeinsam<br />
ergründet<br />
werden sollen.<br />
Ein umfangreiches<br />
Rahmenprogramm<br />
mit Talkrunden,<br />
Vorträgen und Seminaren<br />
sowie interaktiven<br />
Workshops<br />
und Sonderschauen<br />
rundet die Tage von<br />
Stuttgart ab. Als<br />
Mitgestalter und<br />
ideeller Träger der<br />
Messe stellt beispielsweise<br />
der Dehoga Baden-Württemberg<br />
für die Messe<br />
ein umfangreiches Fachund<br />
Rahmenprogramm<br />
auf der großen Bühne in<br />
Halle 7 zusammen. Ein wichtiger<br />
Themenschwerpunkt<br />
wird laut Fritz Engelhardt,<br />
Vorsitzender des Dehoga<br />
Baden-Württemberg, die<br />
Nachwuchs- und Fachkräftegewinnung<br />
für die Branche<br />
sein. In allen zehn Messehallen<br />
soll es Themen-Hubs zu<br />
verschiedenen Schwerpunkten,<br />
unter anderem zu GV<br />
und Schulverpflegung geben.<br />
„Immer mehr Gäste wollen<br />
ganz genau wissen, woher die<br />
Lebensmittel auf ihrem Teller<br />
kommen. Köchinnen und<br />
Köche sind dabei nicht nur<br />
Veredler der Lebensmittel,<br />
sondern fungieren auch als<br />
Navigatoren der Gesellschaft<br />
für zukünftige Ernährung. In<br />
der Großverpflegung, speziell<br />
in Schulen, ist eine frühe Aufklärung<br />
und Bewusstseinsbildung<br />
möglich. Das macht die<br />
Ernährungswende langfristig<br />
einfacher“, betont in diesem<br />
Zusammenhang Markus<br />
Tischberger, Projektleiter der<br />
Intergastra.<br />
ARAMARK<br />
FÜR GESUNDE ERNÄHRUNG BEI SCHOTT<br />
FOTO: Intergastra<br />
Mehr als 3000 Mitarbeitende<br />
des Technologiekonzerns<br />
und Materialherstellers<br />
Schott werden seit Oktober<br />
von Aramark kulinarisch versorgt.<br />
Nach den Vorstellungen<br />
der Partner stehe die Gesundheit<br />
der Mitarbeitenden ganz<br />
oben auf dem Speiseplan,<br />
wurde mitgeteilt. Mit frischer<br />
und abwechslungsreicher Küche<br />
will Aramark nach eigenen<br />
Angaben seinen Gästen<br />
jeden Tag die Möglichkeit geben,<br />
sich gesund zu ernähren,<br />
so auch im Betriebsrestaurant<br />
der Schott-Zentrale. Das gastronomische<br />
Angebot in der<br />
Konzernzentrale von Schott<br />
in Mainz umfasst neben dem<br />
zentralen Betriebsrestaurant<br />
auch eine Cafeteria, einen<br />
Kiosk sowie das <strong>Catering</strong> im<br />
Konferenzzentrum – all das<br />
wird ab Oktober von Aramark<br />
betreut. Dazu kommt die Belieferung<br />
von zwei Werksstandorten.<br />
„Wir freuen uns<br />
auf die Zusammenarbeit mit<br />
Schott und darauf, den Beschäftigten<br />
mit unserer Küche<br />
abwechslungsreiche Gerichte<br />
anzubieten“, sagt Martin Seng,<br />
Geschäftsführer Operations<br />
bei Aramark. Für die ausgewogene,<br />
gesundheitsbewusste<br />
Ernährung der Gäste wurde<br />
das Konzept „Schott fit“ eingeführt,<br />
das nun durch Aramark<br />
fortgeführt wird und gemeinsam<br />
weiterentwickelt werden<br />
soll. Im Mittelpunkt stehen<br />
dabei definierte Kriterien in<br />
Bezug auf Kohlenhydrate,<br />
Eiweiß und Komponentenvielfalt.<br />
Zudem werden dreibis<br />
viermal pro Woche rein<br />
vegetarische Menüs angeboten<br />
und stärkereiche Sättigungsbeilagen<br />
reduziert. Aramark<br />
serviert beispielsweise<br />
eine Better-Chicken-Hähnchenoberkeule<br />
mit Möhren-Zwiebel-Ragout<br />
und<br />
Gewürzsud oder ein Auberginen-Tofu-Päckchen<br />
mit<br />
Rauchpaprika-Dip, Spinatsalat<br />
und Sesamdressing. Vorteile:<br />
Die Gerichte sättigten<br />
aufgrund ihres hohen Ballaststoffgehaltes<br />
gut und lieferten<br />
gleichzeitig wichtige Nährstoffe<br />
bei einem geringen<br />
Kohlenhydrat-Anteil.<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
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kennzeichnungspflichtige Zusatzstoffe auf der Speisekarte. Perfekt für Kombidämpfer,<br />
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8 COMMUNITY NEWS<br />
DEHOGA FACHABTEILUNG CATERING<br />
NEUER VORSTAND GEWÄHLT<br />
Die Fachabteilung <strong>Catering</strong><br />
im Deutschen Hotel- und<br />
Gaststättenverband (Dehoga) hat<br />
einen neuen Vorstand. Zum neuen<br />
Vorsitzenden wählte kürzlich die<br />
Mitgliederversammlung einstimmig<br />
Jörg Rutschke, Geschäftsführer von<br />
SV Deutschland. Rutschke ist seit<br />
2021 stellvertretender Vorsitzender<br />
im <strong>Catering</strong>-Vorstand. Zum<br />
Auftakt seiner neuen Aufgabe als<br />
Vorstandsvorsitzender der Dehoga-<br />
Fachabteilung <strong>Catering</strong> betonte<br />
Rutschke: „Wir stehen vor enormen<br />
Herausforderungen für die <strong>Catering</strong>-<br />
Branche. Unsere Aufgabe ist es,<br />
der Politik die wirtschaftliche und<br />
gesellschaftliche Bedeutung der<br />
Caterer aufzuzeigen sowie bessere<br />
Rahmenbedingungen zu fordern.<br />
Von elementarer Bedeutung ist für<br />
uns eine dauerhafte Beibehaltung<br />
der 7 Prozent Mehrwertsteuer auf<br />
Speisen, eine Nachwuchsförderung<br />
für die Branche zur Sicherung des<br />
Arbeits- und Fachkräftebedarfs<br />
sowie Bürokratieabbau.“ Seinen<br />
persönlichen Dank, auch im Namen<br />
der gesamten Dehoga-Fachabteilung<br />
<strong>Catering</strong>, sprach Rutschke seinem<br />
Vorgänger und ehemaligen Aramark-<br />
Boss Jürgen Vogl aus, der sich<br />
„leidenschaftlich, mit aller Kraft und<br />
Kompetenz in den vergangenen vier<br />
Jahren sehr erfolgreich für unsere<br />
Branche engagiert“ habe. Bei den<br />
turnusmäßigen Neuwahlen wurde<br />
Cornelia Härtel, Geschäftsführerin<br />
von RWS <strong>Catering</strong>service, als<br />
stellvertretende Vorsitzende wieder<br />
gewählt. Neuer stellvertretender<br />
Vorsitzender ist Andreas Oellerich,<br />
Geschäftsführer der Apetito <strong>Catering</strong>.<br />
Schatzmeister bleibt Thomas Korn,<br />
Director Excellence Center <strong>Catering</strong><br />
der ISS Facility Services.<br />
BERICHTIGUNG<br />
SMARTQUALITY<br />
VON MEDIREST<br />
In der letzten Ausgabe von CCI<br />
haben wir über das Konzept Smartquality<br />
berichtet. Dies ist natürlich<br />
ein Konzept von Medirest. Fälschlicherweise<br />
haben wir in diesem<br />
Bericht auch Kanne Café als Tochterunternehmen<br />
von Medirest bezeichnet,<br />
Kanne Café ist aber eine<br />
direkte Schwester von Medirest.<br />
Wir bitten, diese Verwechslungen<br />
zu entschuldigen! Medirest hatte<br />
auf der Grundlage seiner Kenntnisse<br />
über die Herausforderungen im<br />
Krankenhausalltag, wie beispielsweise<br />
Fachkräftemangel, veraltete<br />
Küchen, enormer Kostendruck und<br />
schwankende Qualität der Speisen,<br />
die effiziente Lösung Smartquality<br />
entwickelt, mit den Bausteinen Prozessmanagement,<br />
Kulinarik, Personal<br />
und Küchenkonzept.<br />
VIELFALTMENÜ<br />
AKTIV MIT BIO-BROTBOXEN<br />
FOTO: VielfaltMenü<br />
Auch in diesem Jahr fand<br />
erneut die Aktion Bio-Brotboxen<br />
für Berliner und Brandenburger<br />
Erstklässlerinnen<br />
und Erstklässler statt. Die Initiative<br />
wurde bereits 2002 von Renate<br />
Künast und Dr. Burkhardt<br />
Sonnenstuhl ins Leben gerufen.<br />
Seitdem sorgen jährlich unterstützende<br />
Unternehmen und<br />
Ehrenamtliche dafür, dass die<br />
Frühstücksboxen zum Schulstart<br />
gepackt werden. Mit dabei<br />
waren auch diesmal Prominente<br />
aus Politik, Sport und Kultur.<br />
Darunter auch Cem Özdemir,<br />
Bundesminister für Ernährung<br />
und Landwirtschaft. Özdemir<br />
betonte die Wichtigkeit eines<br />
gesunden Frühstückes für Kinder<br />
und Jugendliche. Leider sei<br />
dies keineswegs in allen Familien<br />
selbstverständlich. Der Bundesernährungsminister<br />
würdigte<br />
die Berliner Initiative als<br />
beispielgebendes Engagement,<br />
das über den Tag hinauswirkt.<br />
Da dies natürlich nur eine einmalige<br />
Aktion ist, brauche es<br />
an jeder Schule eine Kantine,<br />
die den Kindern täglich eine frische<br />
und gesunde Versorgung<br />
bietet. Als langjähriger Unterstützer<br />
war auch Kita- und<br />
Schulcaterer VielfaltMenü hier<br />
wieder aktiv: „Gesunde Ernährung<br />
für Kinder und Jugendliche<br />
liegt uns sehr am Herzen.<br />
Dafür setzen wir uns täglich<br />
in Berlin sowie deutschlandweit<br />
ein. Deshalb war es für<br />
uns selbstverständlich, auch in<br />
diesem Jahr wieder aktiv mit<br />
den Kolleginnen und Kollegen<br />
zu diesem tollen Projekt beizutragen.<br />
Wir sind bereits seit<br />
vielen Jahren dabei. Initiativen<br />
wie diese sind wichtig, um dem<br />
Thema Aufmerksamkeit zu geben.<br />
Ich finde es toll, dass sich<br />
die Initiative jedes Jahr dafür<br />
einsetzt, Erstklässlerinnen und<br />
Erstklässlern eine Freude zu<br />
machen und darauf aufmerksam<br />
macht, dass jedes Kind<br />
täglich ein gesundes Frühstück<br />
bekommen sollte. Das unterstützen<br />
wir“, so Yasar Akkas,<br />
Geschäftsleiter VielfaltMenü<br />
für die Region Berlin. Insgesamt<br />
wurden rund 67.000 Brotboxen<br />
gepackt, die an einem Montag<br />
an die Schülerinnen und Schüler<br />
in Berlin und Brandenburg<br />
verteilt wurden. Die Initiative<br />
verfolgt das Ziel, dass jedes<br />
Kind in Deutschland ein gesundes<br />
Frühstück bekommen sollte,<br />
und das völlig unabhängig<br />
von der Familiensituation.<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
COMMUNITY NEWS 9<br />
DAS ORIGiNAL<br />
WIR FREUEN UNS AUF SIE!<br />
Vegane Lebensmittel<br />
GEFLÜGEL- GENUSS PUR<br />
Vegane Lebensmittel
10 COMMUNITY NEWS<br />
FOTOS: Klüh-Gruppe, Compass Group<br />
KREITZ CONSULTING<br />
AKTIV FÜR<br />
AUSSER-HAUS<br />
Mit einem eigenen Unternehmen geht<br />
Sven Kreitz ab sofort neue Wege. Kreitz<br />
Consulting soll für kundenspezifische Beratung<br />
im Foodservice sowie Klarheit bei<br />
Entscheidungen im Außer-Haus-Markt<br />
stehen. Als gelernter Koch und Marketingexperte<br />
kennt Sven Kreitz die Anforderungen<br />
der Küchenchefs, Caterer und des<br />
Handels bis ins Detail. Seine Erfahrungen<br />
basieren auf mehr als 20 Jahre Marketing-Tätigkeit<br />
für namhafte Marken wie<br />
Milram Food-Service, Vogeley Großverbraucherservice<br />
und Deutsche See. Mit<br />
Kreitz Consulting bietet er ein breites<br />
Spektrum an Beratungsleistungen – von<br />
Strategie, Markenführung und Konzeptentwicklung<br />
bis hin zur Verkaufsförderung.<br />
Unterstützt wird der Branchenexperte<br />
dabei von einem Netzwerk aus<br />
professionellen Köchen und langjährigen<br />
Branchenexperten. Ausführliche Informationen<br />
dazu gibt es auf auf der Website:<br />
www.kreitzconsulting.com<br />
MEDIREST/KANNE CAFÉ<br />
KAUTZ FOLGT<br />
AUF DEPPE<br />
Die Compass Gruppe gab bekannt,<br />
dass Nick Deppe, bisheriger Geschäftsführer<br />
für den Healthcare-Bereich mit<br />
den Marken Medirest und Kanne Café,<br />
das Unternehmen verlassen wird, um<br />
sich neuen beruflichen Herausforderungen<br />
zu widmen. Die erfahrene<br />
Branchenexpertin Daniela Kautz wird<br />
als Nachfolgerin für Nick Deppe in<br />
der Position der Geschäftsführung für<br />
Medirest und Kanne Café in ihre neue<br />
Rolle eingearbeitet, „um einen reibungslosen<br />
Übergang zu gewährleisten“,<br />
wie die Compass Group erläutert. Nick<br />
Deppe, so das<br />
Unternehmen,<br />
habe während<br />
seiner Amtszeit<br />
maßgeblich<br />
zum Erfolg des<br />
Bereichs beigetragen.<br />
KLÜH-GRUPPE<br />
KEROS CONSULT<br />
BEI KORIAN<br />
Die Keros Consult, hunderprozentige<br />
Tochtergesellschaft der Klüh- Gruppe,<br />
unterstützt die Korian Services GmbH<br />
bei der Optimierung ihrer Bestellund<br />
Produktionsprozesse. Korian<br />
Services ist eine der größten Servicegesellschaften<br />
in der Altenpflege und<br />
Teil von Korian Deutschland, einem<br />
führenden europäischen Anbieter für<br />
stationäre Pflege, ambu- lante Pflege<br />
und betreutes Wohnen sowie medizinische<br />
Intensivpflege. Im Rahmen<br />
des Auftrags setzt Keros Consult für<br />
die knapp 240 Korian Einrichtungen<br />
in Deutschland auf sein speziell<br />
für die Gemeinschaftsverpflegung<br />
entwickeltes digitales Warenwirtschaftssystem,<br />
mit dem sich von<br />
der Bestellung bis zur Inventur alle<br />
notwendigen Schritte steuern ließen,<br />
sagt Keros. Dabei soll die Warenwirtschaft<br />
eine hohe Sicherheit<br />
im Bestellprozess durch die Bereitstellung<br />
von ausgewählten Artikeln<br />
und über 10.000 Rezepturen ermöglichen.<br />
Außerdem bietet es eine sichere<br />
Lebensmittel-Kennzeichnung, zentrale<br />
Reklamationsbearbeitung, die Beobachtung<br />
kritischer Kontrollpunkte,<br />
FRISCHLI<br />
eine effiziente Vorgehensweise bei<br />
Produktrückrufen sowie die integrative<br />
Anbindung an Folgesysteme<br />
der Fakturierung. „Wir freuen uns,<br />
mit Keros Consult als Partner unsere<br />
komplexen logistischen Prozesse<br />
optimieren zu können“, sagt Jochen<br />
Hartmann, Geschäftsführer von<br />
Korian Service, zu der neuen Zusammenarbeit.<br />
Mit seinen Beratungsleistungen<br />
und Softwarelösungen richtet<br />
sich Keros Consult an alle Branchen<br />
mit Gemeinschaftsverpflegung. Dazu<br />
gehören neben Betriebsrestaurants,<br />
Krankenhäuser und Kliniken, Altenund<br />
Pflegeheime, Schul- und Kita-<br />
Caterer sowie auch Großküchen, die<br />
das <strong>Catering</strong> von Events und den<br />
To-go-Bereich im Lebensmitteleinzelhandel<br />
versorgen.<br />
ÜBERNAHME DER MARKE GASTRO<br />
Seit Oktober 20<strong>23</strong> werden die Produkte<br />
der Marke Gastro über frischli<br />
angeboten. Mit dem Kauf der Marke<br />
von der Unternehmensgruppe Theo<br />
Müller stocken die frischli Milchwerke<br />
ihr Sortiment an haltbaren Molkereiprodukten<br />
und Desserts um<br />
eine breite Range an frischen Molkereiprodukten<br />
in Großgebinden und<br />
Becherportionen auf, teilt das Unternehmen<br />
mit. Die Produkte dieses<br />
Frischesortiments werden nun unter<br />
der Marke Gastro Frischli angeboten.<br />
„Eine so bekannte und beliebte Marke<br />
in die frischli-Familie aufzunehmen,<br />
ist eine große Bereicherung für das<br />
gesamte frischli Produktsortiment“,<br />
sagt Kaja Schnell, Leitung Marketing<br />
der frischli Milchwerke. Sven Haußmann,<br />
Leiter Foodservice Handel bei<br />
frischli, ergänzt: „Ich freue mich, dass<br />
wir mit diesem wichtigen Unternehmensschritt<br />
unseren Kunden in der<br />
Gemeinschaftsverpflegung auf einen<br />
Schlag viele neue Kühlprodukte von<br />
wichtigen Basics für jede Großküche<br />
über fruchtige Varianten bis hin<br />
zu Desserts in der praktischen Becherportion<br />
anbieten können.“ Das<br />
Frischesortiment Gastro frischli umfasst<br />
Basisprodukte wie Naturjoghurt,<br />
Quark, Buttermilch und Sauermilchprodukte.<br />
Die rund 40 Produkte der<br />
Gastro frischli Range sollen laut Unternehmen<br />
mit den gleichen Rezepturen<br />
wie bisher hergestellt werden.<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
COMMUNITY CATERER DES JAHRES 11<br />
CATERER DES JAHRES:<br />
DIE SPANNUNG STEIGT<br />
Die Caterer selbst haben stark dazu beigetragen, dass<br />
der CCI-Verlag den Caterer des Jahres im Jahr 20<strong>23</strong><br />
wieder auf die Bühne zurückbringt. Sie hatten immer<br />
wieder persönlich, telefonisch und per Mail danach<br />
gefragt, wann es endlich wieder losgeht. In wenigen<br />
Wochen ist es also soweit: Ort des Geschehens wird<br />
das Kurhaus in Bad Honnef am Rhein sein.<br />
FOTOS: CCI-Verag<br />
D<br />
Die Spannung steigt bei allen Beteiligten:<br />
Am 9. November findet die Preisverleihung<br />
zum Caterer des Jahres 20<strong>23</strong> statt. Dabei<br />
hatten uns die Bewerber ganz schön auf<br />
die Folter gespannt, denn wenige Tage<br />
vor dem Bewerbungsschluss erreichte uns<br />
erst die Vielzahl der Einreichungen aus der<br />
<strong>Catering</strong>-Branche. Und so mancher tüftelte<br />
bis zur letzten Minute an seiner Bewerbung<br />
und auch das Telefon stand nicht still.<br />
Die dann große Zahl von Bewerbungen<br />
zeigte sehr deutlich die Wertschätzung<br />
der Branche für diese Auszeichnung. Viel<br />
mehr aber noch die Inhalte. Alle Bewerber<br />
hatten sich große Mühe gegeben, ihre<br />
Konzepte ausführlich darzustellen und<br />
viele schickten auch noch umfangreiche<br />
Begleitinformationen mit. „Man merkte,<br />
dass die Caterer die Corona-Zeit auch<br />
dafür ausführlich dafür genutzt haben,<br />
sich konzeptionell neu aufzustellen“, sagt<br />
Hans Jürgen Krone, Chefredakteur von<br />
<strong>Cooking</strong> + <strong>Catering</strong> inside und ergänzt: „Bei<br />
der Professionalität und Aussagekraft der<br />
Bewerbungen hat es, im Vergleich zu den<br />
Jahren bis 2019, als der Caterer des Jahres<br />
zuletzt auf der Bühne gekürt wurde, einen<br />
absoluten Qualitätssprung geben, sodass<br />
man wirklich sagen kann: Eigentlich<br />
hätten alle Bewerber den Titel verdient!“<br />
Und dennoch musste eine diesmal<br />
recht aufwändige und nicht einfache<br />
Nominierungsphase durch die Redaktion<br />
von CCI folgen, die dann auch erfolgreich<br />
abgeschlossen wurde und ergab, dass in<br />
diesem Jahr sogar zwölf Unternehmen<br />
für den Preis nominiert sind in diesem<br />
Jahr: Medirest, Klüh, Aveato, Lemonpie,<br />
DEINspeisesalon, Finkbeiner Kantinen,<br />
Die Kochfabrik, Formbar, CuisinEvent,<br />
Flow the Kitchen und Lehrieder. Näheres<br />
zu Einzelheiten und Konzepten sowie den<br />
Kategorien wird jetzt noch nicht verraten.<br />
Zunächst einmal müssen sich die<br />
Nominierten am Tag des Preisverleihung<br />
einer Befragung durch die Jury stellen.<br />
Diese besteht aus kenntnisreichen<br />
Branchenvertretern und wurde nach der<br />
Corona-Pause neu zusammengestellt.<br />
Dass die Preisverleihung nach der<br />
Pandemie erstmals wieder stattfinden<br />
kann ist natürlich vor allem auch den<br />
vielen Unternehmen zu verdanken, die<br />
uns dabei unterstützen. Viele von ihnen<br />
waren nach Ankündigung der Rückkehr<br />
des wichtigsten <strong>Catering</strong>-Branchenpreises<br />
spontan bereit, als Sponsor dabei zu sein<br />
(eine Übersicht unserer Partner sehen Sie<br />
auf Seite 9). Und so ist für die Rückkehr<br />
des Caterer des Jahres auf die Bühne<br />
wohl alles bestens gerichtet. Kulinarische<br />
Zeremonienmeisterin am Rhein ist Jutta<br />
Kirberg, die mit ihrem Team sicherlich für<br />
vielfältige kulinarische Genüsse sorgen<br />
wird. Und auch für diejenigen Bewerber,<br />
deren Konzepte in diesem Jahr nicht<br />
nominiert wurden, gibt es keinen Grund<br />
zur Traurigkeit. „Wir werden versuchen,<br />
auch diese Unternehmen mit ihren<br />
Konzepten in den kommenden Monaten<br />
redaktionell zu berücksichtigen, damit<br />
auch ihr Engagement einer größeren<br />
Branchenöffentlichkeit bekannt wird“,<br />
verspricht Hans Jürgen Krone.<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
12 COMMUNITY ALLES FÜR DEN GAST<br />
Das Bühnenprogramm.<br />
in Salzburg ist groß..<br />
NOVEMBER-HIGHLIGHT<br />
IN SALZBURG<br />
Die Salzburger Gastro-Fachmesse „Alles für den Gast“ ist auch für deutsche Gastronomen<br />
meist das letzte große Veranstaltungs-Highlight, bevor es dann in die für die Branche oft<br />
stressigsten Wochen des Jahres geht. In diesem Jahr bietet die Messe beispielsweise<br />
neue Schwerpunktthemen und ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm.<br />
FOTOS: Alles für den Gast<br />
S<br />
Sehr positive Erwartungen<br />
haben die<br />
Veranstalter der österreichischen<br />
Gastronomiemesse<br />
Alles für den<br />
Gast, die vom 11. bis 15.<br />
November 20<strong>23</strong> in Salzburg<br />
stattfindet. „Alle<br />
zehn Messehallen sowie die Salzburgarena<br />
sind mit rund 650 Ausstellern voll belegt“,<br />
freut sich Messeleiter Michael Reich.<br />
Während die Gastmesse in einem großen<br />
Teil der Hallen weiterhin auf ein abwechslungsreiches<br />
Angebot setzt, treten<br />
in einigen Hallen Aussteller im Themenverbund<br />
auf. „Denn Themenwelten<br />
sind beliebt“, hat die Messe bemerkt. So<br />
gibt es beispielsweise eine Startup-Area<br />
in Halle 3/5, in der sich alljährlich junge<br />
Unternehmen aus dem HoReCa-Bereich<br />
präsentieren. Diesmal werden 19 Gründerinnen<br />
und Gründer ihre Innovationen<br />
präsentieren. Darunter zum Beispiel<br />
Sioux, die stylische Eiskugelformen aus<br />
Silikon vorstellen, Brasilheroe, die handgefertigte<br />
und nachhaltig produzierte<br />
Sitzsäcke mit brasilianischem Flair mitbringen<br />
oder Drinx, bei denen es den ersten<br />
alkoholischen Sirup zum Mixen von<br />
Cocktails und Aperitifs zu entdecken gibt.<br />
Die Salzburgarena beherbergt diesmal<br />
ein neues Schwerpunkt-Thema:<br />
Großküchen. Rund 25 Marken und Unternehmen,<br />
wie beispielsweise Rational, Gastro<br />
Total, Lehner Großküchen-technik, Menu<br />
System oder Welbilt Deutschland stellen aus.<br />
Auf einer eigenen Bühne mit integrierter<br />
Show-Küche findet täglich Live-<strong>Cooking</strong> mit<br />
einigen der besten Köchinnen und Köche des<br />
Landes statt. Darunter Haya Molcho (NENI),<br />
Lukas Nagl (Gault&Millau Koch des Jahres<br />
20<strong>23</strong>), Matthias Birnbach (Drei Hauben Koch),<br />
Sandra Scheidl (erste weibliche Junge Wilde),<br />
das Nationalteam des Vereins Köche Österreich<br />
(VKÖ/GV) und viele mehr.<br />
SCHWERPUNKT BIO<br />
Erstmals wurde in Salzburg auch für das<br />
Thema Bio ein eigener Schwerpunktbereich<br />
eingerichtet, der sich in Halle 10 befinden<br />
wird. Auf ca. 200 Quadratmetern sollen dort<br />
interessierte Fachbesucher auf die spannendsten<br />
Bio-Marken Österreichs treffen.<br />
Auch das Rahmenprogramm der Messe<br />
kann sich sehen lassen. „Verteilt auf das<br />
Gelände gibt es drei Bühnen, auf<br />
denen über alle fünf Messetage hinweg<br />
knapp 100 Vorträge, Talks und<br />
Masterclasses mit den Profis aus der<br />
Branche stattfinden“, sagt Messeleiter<br />
Michael Reich und ergänzt: „Es freut<br />
uns ganz besonders, dass wir dieses<br />
Jahr einige spannende Branchen-Wettbewerbe<br />
auf der ‚Alles für den Gast‘<br />
austragen dürfen und dass gleich drei<br />
bedeutende Awards im Rahmen der<br />
Messe verliehen werden.“ Auf der<br />
Gastro Circle Bühne beispielsweise,<br />
platziert in Halle 3/5, dreht sich bei<br />
den Podiumsdiskussionen, Talks und<br />
Vorträgen auf der Hauptbühne alles<br />
rund um die Themen Digitalisierung,<br />
Personal, Nachhaltigkeit und Finanzierung.<br />
Zum dritten Mal in Folge<br />
werden auch die Austrian Coffee<br />
Championships in der Salzburgarena<br />
ausgetragen. Ermittelt werden die<br />
österreichischen Meister in verschiedenen<br />
Coffee-Kategorien.<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
13 COOKING KÖCHEVEREIN<br />
Euro-Toques<br />
INNOVATIVE AUSBILDUNG ZUM ALGENSOMMELIER<br />
FOTOS: IHK Magdeburg, Eising Studio, „Algen – gesundes Gemüse aus dem Meer“, Ullmann J. & Knufmann K., KOSMOS-Verlag, 2016<br />
An einer spannenden Initiative ist<br />
aktuell das Euro-Toques-Mitglied Oliver<br />
Skoluda beteiligt. Zusammen mit den<br />
den Algenspezialisten und Buchautoren<br />
zum Thema Algen, Kirstin Knufmann von<br />
der Klufmann GmbH in Klötze und Jörg<br />
Ullmann von der Algenfarm Klötze sowie<br />
der IHK-Bildungsakadamie in Magdeburg,<br />
haben sie ein spannendes Trainingskonzept<br />
entwickelt. Damit wollen sie ab 2024 im<br />
weltweit ersten IHK-Zertifikatslehrgang<br />
zum Thema Algen und Gastronomie das<br />
notwendige Know-how für den Abschluss<br />
„Algensommelier (IHK)“ vermitteln.<br />
„Wir zeigen online und in Präsenz, welche<br />
Möglichkeiten sich mit natürlichen<br />
Alternativen bieten und machen am Beispiel<br />
Alge einen Ausflug in die gastronomische<br />
Vielfalt der Küche von morgen“, sagen die<br />
Beteiligten und beantworten aber die Frage<br />
„Soll ich jetzt auf Fleisch verzichten und<br />
mich von Algen ernähren?“ mit „Nein“.<br />
Der Lehrgang mache deutlich, wie raffiniert<br />
Algen die Ernährung bereicherten und die<br />
Gesundheit positiv beeinflussten, erlätern<br />
die erfahrenen Fachleute. Algen in der<br />
Ernährung bedeuteten aber keinesfalls ein<br />
Entweder-Oder, sondern seien vielmehr eine<br />
bereichernde Ergänzung zur bestehenden<br />
Ernährung. Jeder könne mit Hilfe von<br />
Algen, „clever und ohne Verzicht etwas für<br />
sich und seine Gesundheit tun“. Allerdings<br />
könnten Algen auch mehr: Wer möchte,<br />
bereite beispielsweise mit Algen einen<br />
Heringssalat zu, und „die Gäste vermissen<br />
den Fisch nicht“. Wenn Kinder angeblich<br />
kein Obst mögen, würde mit einem<br />
himmelblauen Algen-Bananen-Smoothie<br />
gesunde Ernährung auf einmal cool. Und<br />
das Entscheidende für die<br />
Profis sei: Was zu Hause<br />
für Abwechslung sorgt,<br />
wird für die Gastronomie<br />
zum wirtschaftlichen<br />
Aspekt. Denn schließlich<br />
geht es darum, was<br />
man als Gastronom<br />
gesundheitsbewussten<br />
Gästen abieten kann. Das<br />
Thema Nachhaltigkeit<br />
sei in der Gastronomie<br />
längst angekommen,<br />
sagen die Fachleute.<br />
Jedoch sei es mit einem<br />
„grünen Gericht“ auf der<br />
Speisekarte nicht getan.<br />
Der Gesundheitsaspekt allein reiche nicht,<br />
gut schmecken müsse es und im Idealfall<br />
Lust auf mehr machen. Das Expertenteam<br />
will im Rahmen der Algensommelier-<br />
Ausbildung, beispielsweise in den<br />
Bereichen Algen-Biologie, Anbau und<br />
Verarbeitung, Qualitätskriterien und<br />
Geschmacksvielfalt, praxisnahes Wissen<br />
vermitteln. Informiert wird darüberhinaus<br />
zu Fragestellungen der gesundheitlichen<br />
Vorteile, der Nachhaltigkeitsbetrachtung,<br />
Inhaltsstoffe und Rezepturen sowie des<br />
rechtlichen Rahmens. Der Algenspezialist<br />
Jörg Ullmann ist Diplom-Biologe und<br />
Geschäftsführer der Algenfarm in Klötze.<br />
Gemeinsam mit Kirstin Knufmann,<br />
Geschäftsführerin der Knufmann GmbH in<br />
Klötze, sollen er und der Küchenchef Oliver<br />
Skoluda spannende Impulse beispielsweise<br />
für Köche, Gastronomen und Hoteliers,<br />
aber auch für Ernährungswissenschaftler,<br />
Ökotrophologen, Lebensmitteltechnologen,<br />
Vertragsunterzeichnung für<br />
den IHK-Zertifikatslehrgang<br />
zum Algensommelier.<br />
und andere Interessierte bieten. Die<br />
IHK-Weiterbildung in dieser Form steht<br />
ab 12. Februar 2024 zur Verfügung und<br />
weist erfolgreiche Absolventen mit dem<br />
Zertifikat „Algensommelier (IHK)“ aus.<br />
Nähere Infos bei Christian Jahr von der IHK<br />
Bildungsakademie Magdeburg, Tel.: 0391-<br />
5<strong>05</strong>48 295, E-Mail: christian.jahr@ibamd.de<br />
Ursprung heißt<br />
Zukunft<br />
Die Euro-Toques folgen einem<br />
Ehrenkodex, der die kulinarische<br />
Tradition bewahren und in Zukunft<br />
gestalten soll: „Unsere Gemeinschaft<br />
ist in allen Ländern und deren<br />
Kulturen vertreten, Ziel ist es, die<br />
traditionellen, handwerklichen<br />
Lebensmittelproduzenten zu<br />
unterstützen, Qualitätserzeugnisse<br />
zu fördern, die kulinarischen<br />
Traditionen Europas zu erhalten<br />
und den verantwortlichen Umgang<br />
mit Lebensmitteln durch die Köche<br />
zu gewährleisten. Die natürlichen<br />
Produkte, Rohstoffe und Zutaten<br />
sollen geschützt, verteidigt und<br />
bewahrt werden, die täglich von<br />
Küchenchefs für Millionen von<br />
Menschen verarbeitet werden.“<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
14 CENTER IKA/OLYMPIADE DER KÖCHE<br />
DIE WELT KOCHT<br />
IN STUTTGART<br />
Ganz nah dran: Wer beim<br />
Chef‘s Table zu Gast ist, hat<br />
Top-Plätze vor den Küchen.<br />
Gänsehaut-Momente ga-.<br />
rantiert: Am 2. Februar wird.<br />
die IKA offiziell eröffnet..<br />
E<br />
Es ist schon ein sehr besonderer Moment,<br />
wenn sich Köchinnen und Köche aus mehr<br />
als 60 unterschiedlichen Ländern in einer<br />
großen Messehalle versammeln, mit Stolz die<br />
Flaggen ihrer Nation tragen und unter dem<br />
Beifall aller Anwesenden in die Kocharena<br />
einziehen. Am 2. Februar 2024 sind eben diese<br />
Gänsehaut-Momente programmiert, denn<br />
dann fällt der Startschuss für ein Event der Superlative.<br />
Ein Event, das mit keinem anderen<br />
Wettbewerb international vergleichbar ist.<br />
Ein Fahnenmeer im Restaurant der Nationen,<br />
jubelnde Fans vor den Küchen und<br />
hochkonzentrierte Chefs im gläsernen<br />
„Ring“: Stuttgart ist zum zweiten Mal in<br />
Folge „Home of the Culinary Olympics“<br />
In wenigen Wochen wird im Rahmen der Intergastra<br />
die Flamme der IKA/Olympiade der Köche entzündet.<br />
Veranstalter und ideelle Träger sowie Partnerunternehmen<br />
und Teilnehmende brennen bereits jetzt<br />
für das Koch-Event der internationalen Extraklasse.<br />
Von Aina Keller<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
CENTER IKA/OLYMPIADE DER KÖCHE 15<br />
Highlight für Profis:<br />
Parallel zur Intergastra<br />
gibt es viel zu entdecken.<br />
und damit Gastgeber einer<br />
Veranstaltung, die auf fast<br />
125 Jahre Geschichte zurückschauen<br />
kann. Was mit<br />
wenigen Teilnehmenden<br />
im Jahr 1900 in Frankfurt<br />
begann, hat sich bis heute<br />
zum weltweit größten kulinarischen<br />
Event entwickelt,<br />
das viel Beachtung findet in<br />
der Welt der Wettbewerbsköchinnen<br />
und -köche. Der<br />
Verband der Köche Deutschlands<br />
e. V. (VKD) richtet die<br />
IKA im kommenden Jahr<br />
bereits zum 26. Mal auf<br />
deutschem Boden aus.<br />
GIPFELTREFFEN DER<br />
KÖCHEWELT<br />
Im Jahr 2020 traten rund<br />
1.800 Köchinnen und Köche<br />
aus aller Welt in Stuttgart<br />
an, sie kamen aus 67 unterschiedlichen<br />
Nationen<br />
und bereiteten vor Ort rund<br />
8.000 Menüs frisch zu. „Die<br />
Köche-Teams zeigen auch<br />
2024 wieder in unterschiedlichen<br />
Wettbewerben die<br />
kulinarische Vielfalt, die die<br />
Profiküche rund um die Welt<br />
zu bieten hat“, sagt VKD-Präsident<br />
Daniel Schade. „Sie<br />
bringen im Restaurant der<br />
Nationen Zutaten aus ihren<br />
jeweiligen Ländern, spannende<br />
Geschmackserlebnisse<br />
und echte Food-Trends auf<br />
die Teller. Bei allen Wettbewerben<br />
sollten die Gäste aufgeschlossen<br />
bleiben und bereit<br />
sein, sich überraschen zu<br />
lassen, denn sie werden Teil<br />
des einzigartigen, kocholympischen<br />
Geschehens.“ Mit<br />
anderen Worten: Wer im<br />
Wettbewerbsrestaurant<br />
Platz nimmt, genießt ein<br />
Menü, das gleichzeitig auch<br />
AUF EINEN BLICK: 26. IKA/<br />
OLYMPIADE DER KÖCHE<br />
• 2. bis 7. Februar 2024<br />
• parallel zur Intergastra 2024<br />
• im ICS auf dem Messegelände Stuttgart, Halle C1 (Restaurant der Nationen),<br />
Halle C2 (Küchen), Foyer (Einzelaussteller) sowie Eingang Ost<br />
(Regionalmannschaften)<br />
• veranstaltet vom Verband der Köche Deutschlands e. V. (VKD)<br />
• in Kooperation mit: Messe Stuttgart, Dehoga Baden-Württemberg,<br />
Intergastra und Worldchefs<br />
• unterstützt von den Partnern MKN, Metro, RAK, AMT, Bohner, Cool<br />
Compact, Ecolab, Friedr. Dick, GGM Gastro, Kentaur, ScanBox, Hobart,<br />
Net.Print, Pacojet, Wäschekrone (Stand: Anfang Oktober 20<strong>23</strong>)<br />
• geboten werden Live-Kochwettbewerbe in den Kategorien National<br />
mannschaften, Jugendnationalmannschaften und Community <strong>Catering</strong><br />
Teams<br />
• ergänzt mit einer umfangreichen Kochkunstausstellung (kalt) in den<br />
Kategorien Regional Teams sowie Einzelaussteller und Live Carver.<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
16 CENTER IKA/OLYMPIADE DER KÖCHE<br />
Die Messe Stuttgart wird zum Treffpunkt der<br />
„Chefs“ aus aller Herren Länder.<br />
SAVE THE DATES:<br />
TIMETABLE DER TEAMS<br />
An den Wettbewerbstagen 3. bis 6. Februar wird täglich in<br />
17 gläsernen Küchen um Punkte und Platzierungen gekocht.<br />
Ab 5:30 Uhr am Morgen bis spät in den Abend. Gegessen<br />
wird den ganzen Tag über im Restaurant der Nationen.<br />
ALLE WICHTIGEN INFOS UNTER:<br />
WWW.OLYMPIADE-DER-KOECHE.COM<br />
die internationale Fachjury erhält und kritisch<br />
bewertet. Diese Besonderheit gibt es<br />
in keinem anderen „normalen“ Restaurant<br />
und macht den Besuch der IKA zu einem<br />
besonderen Erlebnis. Die Ergebnisse auf<br />
dem Teller sind in jedem Fall Gegenstand<br />
einer Punktebewertung, die später zu Gesamtplatzierungen<br />
und Medaillen führt.<br />
Das Besondere: Gold, Silber und Bronze<br />
werden jeweils nach einem Punkteschema<br />
mit maximal 100 Gesamtpunkte<br />
ermittelt und verliehen, sodass Mehrfach-Medaillen<br />
bei der kocholympischen<br />
Siegerehrung später durchaus üblich<br />
sind. Entscheidend für die Position in der<br />
Gesamttabelle ist die Overall-Punktzahl,<br />
die sich am Schluss dahinter verbirgt.<br />
FOTOS: IKA/Culinary Olympics, VKD/Grundrausch<br />
Mehr als 1.500 Menüs pro<br />
Tag werden im Restaurant<br />
der Nationen serviert.<br />
MITTAGSTISCH WILL<br />
MASSSTÄBE SETZEN<br />
Gepunktet wird auf der IKA in vielerlei<br />
Hinsicht: Während die klassischen Mehrgang-Menüs<br />
seit jeher fester Bestandteil<br />
der Mannschaftswettbewerbe sind, hat<br />
die Kategorie der Gemeinschaftsverpflegung<br />
auf der Kocholympiade eine interessante<br />
Entwicklung genommen. Die<br />
Community <strong>Catering</strong> Teams aus aller<br />
Welt zeigen zur Mittagszeit ihr Können<br />
und stellen dabei die Realität und die Anforderungen<br />
einer GV-Küche bestmöglich<br />
nach. In 2024 hat der Veranstalter diesem<br />
Wettbewerb eine Neuordnung verschrieben,<br />
in Zusammenarbeit mit dem Culinary<br />
Competition Committee der World<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
CENTER IKA/OLYMPIADE DER KÖCHE 17<br />
EINTRITTSKARTEN<br />
FÜR GROSSE ERLEBNISSE<br />
Buchen und genießen:<br />
Kocholympische Tickets<br />
gibt es online.<br />
Wer sich durch die internationale Welt der kulinarischen<br />
Highlights probieren möchte, ist auf<br />
der IKA genau richtig und hat die Qual der Wahl.<br />
Die Entscheidungen fallen zwischen hochwertigen<br />
Drei-Gang-Menüs der Jugendnationalmannschaften<br />
und Community <strong>Catering</strong> Teams<br />
zur Mittagszeit oder raffinierten Mehrgang-<br />
Menüs aller National- und Jugendnationalmannschaften<br />
am Abend.<br />
Mehr: www.olympiade-der-koeche.com/ticket<br />
Kosten und bewerten:<br />
Die Fachjury kommt<br />
aus aller Welt.<br />
Association of Chefs Societies, kurz Worldchefs.<br />
„Im Culinary Competition Committee<br />
und in den Reihen des VKD waren<br />
wir uns darin einig, dass diese Kategorie<br />
sich diesmal von vergangenen Ausschreibungen<br />
abheben und für die Zukunft<br />
gut aufgestellt sein sollte“, erklärt Frank<br />
Widmann, Präsident der IKA-Jury. „Die<br />
wichtigste Änderung ist der Aufbau des<br />
geforderten Menüs im Wettbewerb Restaurant<br />
of Community <strong>Catering</strong> und die<br />
Hinwendung zu pflanzenbasierten Komponenten.<br />
Die Hauptbestandteile der Vorspeisen-Bowl<br />
und des Hauptgangs sind<br />
deshalb Gemüse, dazu werden Eiweißund<br />
Stärkebeilagen in kleinen Mengen<br />
kombiniert – Fisch und Fisch sind für die<br />
Gäste optionale Auswahlbeilagen.“<br />
WER WIRD OLYMPIC CHAMPION?<br />
Damit und mit einer großen Vielfalt an<br />
Wettbewerben und Einzelkategorien<br />
wird die IKA/Olympiade der Köche auch<br />
diesmal wieder die Zuschauenden begeistern.<br />
Fachleute und Koch-Interessierte<br />
sollten sich die Wettbewerbstage 3. bis<br />
6. Februar im Kalender anstreichen, dann<br />
darf parallel zur Intergastra vier Tage<br />
lang geschlemmt und gestaunt werden.<br />
Zur Verkostung der olympiareifen Leistungen<br />
laden die Menüs der National-,<br />
Jugendnational- und Community <strong>Catering</strong>-Teams<br />
ein, hier werden zukunftsweisende<br />
Food-Trends auf die Teller<br />
gebracht. „Nur Gucken, nicht Anfassen“<br />
In 2020 gehörten mehr als Köchinnen und<br />
Köche aus aller Welt zur Fachjury der IKA/<br />
Olympiade der Köche. Um kocholympisch<br />
jurieren zu dürfen, sind einschlägige<br />
Wettbewerbs- bzw. Mannschaftserfahrungen,<br />
Sprachkenntnisse sowie Qualifizierungen<br />
notwendig, die größtenteils<br />
heißt es hingegen an den Ausstellungstischen<br />
der Regionalmannschaften und<br />
bei den „Individual Exhibitors“. Die hochkarätige<br />
Kochkunst aus Gemüse, Zucker,<br />
Schokolade & mehr ist in jedem Fall ein<br />
Besuch wert, die Besuchenden bekommen<br />
spannende Arbeitstechniken und<br />
sehr fili grane Arbeiten geboten.<br />
Nach langen Tagen, anstrengenden<br />
Vorbereitungen und energiezehrenden<br />
EINE FRAGE DER JURY<br />
von der World Association of Chefs Societies,<br />
kurz Worldchefs, begleitet und ausgestellt<br />
werden. Große Wettbewerbe wie<br />
die IKA sind „Endorsed by Worldchefs“<br />
und das gilt auch für die dort eingesetzten<br />
Mitglieder der internationalen Jury.<br />
Sie haben sich dem Worldchefs Jury Code<br />
of Conduct verpflichtet, einem Verhaltenskodex,<br />
der vor allem die Integrität, die<br />
Unabhängigkeit und die Professionalität<br />
der Jurytätigkeit in den Fokus nimmt.<br />
Wettbewerbe wird am 7. Februar feststehen,<br />
wer die höchsten kocholympischen<br />
Ehren erhält und ganz oben auf<br />
dem Punkte-Treppchen stehen. Egal,<br />
welche Fahnen an diesem Februartag<br />
in Stuttgart in den Mittelpunkt des<br />
Blitzlichtgewitters rücken: Gewonnen<br />
haben alle, die sich dem Wettbewerb<br />
stellen und Kochkunst im wahrsten<br />
Sinne zelebrieren.<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
18 CENTER IKA/OLYMPIADE DER KÖCHE<br />
Lunch im GV-Restaurant,<br />
Menü oder Chefs Table:<br />
Die Gäste haben die Wahl.<br />
GESICHTER UND STIMMEN<br />
DER IKA<br />
Als Veranstalter der IKA hat der VKD bei teilnehmenden<br />
Teams nachgefragt, mit welchen Food-Neuheiten<br />
in Stuttgart zu rechnen ist. Außerdem wurde in diesem<br />
Februar, ein Jahr vor der kocholympischen Eröffnung,<br />
die neue Kampagne IKA Faces Wall ins Leben gerufen,<br />
auf der sich erstmals in der Geschichte der IKA Teilnehmende<br />
und Fans zur Kocholympiade „bekennen“.<br />
Andrew Ballard, Captain der australischen Köchenationalmannschaft.<br />
„Ich glaube, die IKA setzt das Tempo<br />
für die kommenden Trends. Viele Köchinnen und Köche<br />
auf der ganzen Welt lassen sich von großen kulinarischen<br />
Veranstaltungen wie der IKA inspirieren, um<br />
herauszufinden, welche Lebensmitteltrends, modernste<br />
Techniken und neue sowie aufregende Zutaten es<br />
geben wird.“<br />
Ronny Pietzner, Teammanager der deutschen Köchenationalmannschaft<br />
(National und Jugendnational):<br />
„Wir haben den Anspruch, den Bogen zwischen deutschen<br />
Spezialitäten und internationalen kulinarischen<br />
Trends zu spannen. Dabei werden wir alles daransetzen,<br />
auf dem Teller die Vielfalt und die geschmackliche<br />
Tiefe zu zeigen, die man auch im Winter in Deutschland<br />
erreichen kann.“<br />
Anita Cheng, Manager und Coach der Köchenationalmannschaft<br />
Hongkong: „Hongkong steht für eine<br />
internationale Gastronomie, die die westliche und<br />
chinesische Küchenkultur und die besten globalen<br />
Geschmäcker in sich vereint. Das ist genau das, was<br />
wir bei der IKA tun werden. Es geht um die Harmonisierung<br />
von Geschmack und Textur, die taktvolle<br />
Einbeziehung der lokalen Esskultur und die kreative<br />
Interpretation der westlichen Küche in einem zeitgenössischen<br />
Kontext.“<br />
GO FOR GOLD,<br />
TEAM GERMANY<br />
Als eines der Top Ten-Länder im weltweiten Wettbewerbsgeschehen<br />
ist Team Germany im „Doppelpack“ 2024 dabei.<br />
Für die Teammitglieder der Köchenational- (Foto oben) und<br />
der Köche-Jugendnationalmannschaft, die im Ehrenamt<br />
für den VKD antreten, hat die IKA im eigenen Land einen<br />
besonderen Stellenwert. Die schwarz-rot-gold verzierte<br />
Kochjacke in Stuttgart zu tragen und im Beisein von Family<br />
& Friends zu kochen, ist ein unvergessliches Erlebnis für die<br />
Teilnehmenden. Am 4. und 6. Februar 2024 heißt es Daumen<br />
drücken, denn an diesen beiden Tagen zeigen die Deutschen<br />
in den beiden Wettbewerben Restaurant of Nations und<br />
Chef’s Table bzw. Junior Chef’s Table ihr Können.<br />
IKA Faces Wall: Nicht nur ideelle Träger oder Industrieunternehmen<br />
sind Supporter der IKA/Olympiade der Köche.<br />
Erstmals können 2024 auch Privatpersonen weltweit das<br />
Event unterstützen – und sich somit einen Platz auf der<br />
digitalen „IKA Faces Wall“ sichern. Mitmachen können<br />
Köchinnen und Köche sowie Fans der IKA seit Februar.<br />
www.olympiade-der-koeche.com/ika-faces-wall<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
CENTER IKA/OLYMPIADE DER KÖCHE 19<br />
Das Junior Team aus Schweden kochte sich 2020 ganz nach oben.<br />
TV-TIPP<br />
Wer im Februar nicht an allen kocholympischen Tagen<br />
live dabei sein kann, braucht lediglich einen Internetzugang,<br />
einen Monitor und den richtigen Link zum IKA TV.<br />
Bequem von zu Hause aus oder auch unterwegs lässt sich<br />
dort die IKA verfolgen, wenn via YouTube aus Stuttgart in die<br />
Welt gesendet wird. Bereits jetzt ist ein Vorab-Programm<br />
online geschaltet, das mit kurzen Clips, spannenden Rückblicken<br />
und Highlights aus dem Jahr 2020 weltweit Appetit<br />
macht auf die 26. IKA/Olympiade der Köche.<br />
www.olympiade-der-koeche.com/ika-tv<br />
VKD-Präsident Daniel Schade (li.) und Jurypräsident<br />
Frank Widmann bei der IKA 2020.<br />
ANZEIGE<br />
HACCP<br />
(Hazard Analysis and<br />
Critical Control Points)<br />
zertifiziert<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong><br />
Weitere Infos und Rezepte gibt es unter:<br />
www.isi.com/kulinarik
20 CONCEPTS GEHÄLTER<br />
Tarifkonzept“<br />
3.000 Euro brutto „Gastro-Start-Lohn“ für fertig ausgebildete Fachkräfte:<br />
So lautet die zentrale aktuelle Forderung der Gewerkschaft Nahrung<br />
Genuss Gaststätten (NGG). Der Berliner Caterer „Kernvoll“ setzt sie<br />
als eines der ersten – möglicherweise sogar erstes – Unternehmen<br />
der Branche um. Wie? Darüber sprachen wir mit Co-Geschäftsführer<br />
Christian Schletze-Wischmann.<br />
Von Jan-Peter Wulf<br />
FOTOS: Kernvoll<br />
H<br />
Herr Schletze-Wischmann, seit wann gibt es „Kernvoll“ und an<br />
welche Kunden richten Sie sich?<br />
Christian Schletze-Wischmann: Wir sind im März 2017 in Berlin<br />
gestartet, seit 2020 betreiben wir außerdem im Vegan-Resort in<br />
Mecklenburg-Vorpommern Ferienhäuser mit Halbpension. Wir bieten<br />
ein rein veganes <strong>Catering</strong> in höchstmöglicher Qualität an, quasi<br />
Fine-Dining-Niveau im Essen, aber als Buffet in der Darstellung. Wir<br />
kochen frisch, unsere Produkte sind biozertifiziert, möglichst regional<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
CONCEPTS GEHÄLTER 21<br />
und Produkte außerhalb Europas müssen<br />
fair gehandelt sein. Wir unterstützen das<br />
Bündnis Fairer Handel Berlin und sind – als<br />
einer von nur fünf Caterern – vom Land Berlin<br />
als nachhaltiger Partner für Veranstaltungen<br />
zertifiziert. Zu 90 Prozent sind wir Businesscaterer,<br />
vom Bürocatering bis zu großen<br />
Konferenzen. Der Rest ist Privatcatering,<br />
z. B. Hochzeiten im Sommer oder Geburtstage.<br />
Wir machen zurzeit zusammen mit<br />
unserem Betrieb in Mecklenburg etwa eine<br />
Million Euro Umsatz im Jahr.<br />
Welche Unternehmensziele verfolgen Sie?<br />
Schletze-Wischmann: Der Wert von<br />
Arbeit an sich ist eine Säule unserer Unternehmung:<br />
Wir sind der Überzeugung, dass<br />
wir ein Geschäftsmodell betreiben können,<br />
in dem wir kein Tierleid, aber eben auch<br />
kein menschliches Leid im Sinne prekärer<br />
Arbeitsbedingungen verursachen. Dafür<br />
wurden wir anfangs ausgelacht. Wir haben<br />
aber gesagt: Wenn wir das so machen,<br />
werden wir als Betrieb niemals ein Fach-<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
22 CONCEPTS GEHÄLTER<br />
kräfteproblem bekommen. Jetzt sehen wir<br />
den bislang größten Fachkräftemangel in der<br />
Branche, aber wir haben keine Fluktuation<br />
und keinen Personalmangel. Statt dessen<br />
einen beständigen Aufbau an Beschäftigten<br />
und sogar eine Warteliste von Menschen,<br />
die mit uns arbeiten wollen. Bei uns ist es<br />
eine politische Ausrichtung, es ist aber auch<br />
ökonomisch betrachtet, abseits von sozialen<br />
Aspekten, unternehmerisch unklug, kein<br />
Personalkonzept zu haben.<br />
Plädiert für gute Gehälter<br />
mit Tarifvertrag: Christian<br />
Schletze-Wischmann.<br />
Warum ist das aus Ihrer Sicht so?<br />
Schletze-Wischmann: Weil man so langfristig<br />
keine Kredite mehr wird abbezahlen<br />
können. Vor Corona waren der Wert unserer<br />
Firma die Auftragslage und die Stammkundenbindung.<br />
Heute ist es aber auch ein<br />
Wert, Vollzeit-Köchinnen und -Köche sowie<br />
Serviceleute zu haben, die auf hohem Niveau<br />
arbeiten können. Und das geht nur mit<br />
ordentlicher Zusammenarbeit.<br />
Dafür setzen Sie auf eine Tariflogik?<br />
Schletze-Wischmann: Ja, man muss<br />
ein Konzept haben. Hat man das nicht<br />
und bezahlt alle seine Leute nach Nase,<br />
dann kommt man irgendwann durcheinander,<br />
findet keine Neueinstellungen mehr<br />
für den Einstiegslohn von früher und muss<br />
drauflegen. Dadurch kommen neue Leute<br />
ins Unternehmen, die mehr verdienen als<br />
diejenigen, die schon da sind. Die fragen<br />
dann: Wieso bekommen die Neuen mehr als<br />
wir? Ergebnis: Du hast nur Unruhe im Team<br />
und musst auf einmal alles enorm erhöhen,<br />
um die Abstände zwischen neuen und alten<br />
Leuten zu wahren, was jedes Gehaltsbudget<br />
sprengt. Deswegen haben gerade viele<br />
Caterer Probleme. Wir haben uns gleich zu<br />
Beginn mit unserem ersten Arbeitsplatz am<br />
Berliner Flächentarifvertrag für die Gastronomie<br />
orientiert. Da dieser Tarifvertrag zu der<br />
Zeit eher mau ausgestattet war, haben wir<br />
für die Facharbeitergruppe noch was draufgelegt.<br />
Unser eigener Haustarifvertrag mit<br />
der NGG in Berlin gilt seit Juni 2020. Übrigens<br />
auch in unserem Betrieb in Mecklenburg,<br />
da hier der Flächentarifvertrag für die<br />
Gastronomie in seiner Substanz absolut<br />
unbrauchbar ist. An den Flächentarifvertrag<br />
halten sich fast nur Hotels, kaum Gastronomien,<br />
kein Caterer außer uns. Dieser Vertrag<br />
ist aber so schlecht – wir sprechen hier von<br />
rund 2.500 brutto nach der Ausbildung zum<br />
Koch –, dass wir ihn nur als Bezugsrahmen<br />
nehmen und alle Gruppen hochstufen.<br />
Sie zahlen also systematisch mehr.<br />
Investiert in die Löhne und<br />
den Prozess: Geschäftsführerin<br />
Manuela Wischmann.<br />
Schletze-Wischmann: Vielen <strong>Catering</strong>-<br />
Köchen wird das Gehalt der Hilfsarbeitergruppe<br />
ausgezahlt oder es wird mit Teilzeitgeschichten<br />
getrickst, sodass sie in<br />
schwachen Zeiten auf weniger Stunden<br />
kommen. Unsere Einstiegsgruppe hingegen<br />
ist die Gruppe der gehobenen Facharbeiter<br />
mit mehrjähriger Berufserfahrung<br />
– die erreicht man sonst nur mit gehobener<br />
Betriebszugehörigkeit, in Leitungsfunktion,<br />
vielleicht als Küchenchef. Wir ziehen diese<br />
Gruppe vor und sind damit nun deutschlandweit<br />
der erste <strong>Catering</strong>betrieb, der die<br />
von der NGG geforderten 3.000 Euro brutto<br />
zahlt, wenn man einen Gesellenbrief hat und<br />
in Facharbeit steht. Hinzu kommen 30 Tage<br />
Urlaub, eine 38-Stunden-Woche, Schulungs-<br />
und Weihnachtsgeld, Sonntagsarbeit<br />
mit Zuschlägen. Mit diesen Sonderleistungen<br />
kommt man bei uns auf knapp 13 Jahresgehälter.<br />
Wir zahlen hohe Löhne und die<br />
Leute sollen selbst entscheiden, was sie<br />
damit machen. Diese modernen Taschenspielertricks<br />
ohne bedeutende Substanz –<br />
Job tickets, iPads, Moped-Führerscheine,<br />
Fit nessstudio-Abo – gibt es bei uns nicht.<br />
Wie staffelt sich das System bei<br />
Kernvoll?<br />
Schletze-Wischmann: Wir haben zurzeit <strong>23</strong><br />
Beschäftigte und im Prinzip vier Gruppen: Die<br />
Hilfsarbeitergruppe – Küchenhilfen – mit 15,92<br />
Euro pro Stunde, die bekommen auch unsere<br />
drei Studierenden. Die nächste Gruppe sind<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
CONCEPTS GEHÄLTER <strong>23</strong><br />
die Facharbeiter mit 18,22 Euro pro Stunde,<br />
dann eine Gruppe für die u. a. Schichtleitung<br />
mit 19,77 Euro pro Stunde und zuletzt die<br />
Gruppe, in der zum Beispiel die <strong>Catering</strong>- und<br />
Küchenleitung steht, da sind wir bei 20,97<br />
Euro pro Stunde. In 2024 gibt es bereits vereinbart<br />
noch jeweils circa 80 Cent pro Stunde<br />
mehr. Vorsorglich, um den Abstand zu den<br />
Mindestlöhnen zu halten.<br />
Das alles muss sich rechnen. Wie tut<br />
es das?<br />
Schletze-Wischmann: Zunächst muss<br />
man akzeptieren, einen Teil seines Profits<br />
einzubüßen. Wir selbst als Chefs (Manuela<br />
Wischmann und Christian Schletze-Wischmann,<br />
Anm. d. Red.) sind auch in den<br />
Tarifvertrag eingruppiert. Ein Extra-Geschäftsführergehalt<br />
gibt es bei uns nicht.<br />
Am Ende gehört uns das Unternehmen,<br />
da brauchen wir keinen Lohnabstand. Als<br />
bioveganer Caterer benötige ich zudem<br />
ein gewisses Budget. Bei Kunden, die nur<br />
nach dem Preis gehen, haben wir sowieso<br />
gar keine Chance. Wir sprechen ein Klientel<br />
an, das wirklich selbst gekochtes Essen will,<br />
keine Vegan-Convenience. Wir kaufen beim<br />
Bio-Großhandel „Terra Naturkost“ ein, aus<br />
Überzeugung, weil wir dort sehr hochwertige,<br />
regionale Produkte für einen guten Preis<br />
bekommen und eine Kalkulation aufstellen<br />
können, die der Kunde nachvollziehen kann.<br />
Ein Großteil des Umsatzes geht in die Löhne<br />
und in den Prozess. Den Rest am Ende des<br />
Monats investieren wir in unsere eigenen Immobilien<br />
in Mecklenburg-Vorpommern, also<br />
in die Substanz und in die Weiterentwicklung.<br />
Wir bauen damit eine Wertanlage auf.<br />
In der Korrespondenz liest man auf Unternehmens-<br />
oder Berufsverbandsseite eher<br />
Ablehnendes, was die 3000-Euro-Forderung<br />
der NGG betrifft.<br />
Schletze-Wischmann: Ich spreche persönlich<br />
mit Kunden und Gästen darüber und<br />
erlebe es als eine unheimlich hohe Belohnung,<br />
dass sie das Gefühl haben, dass es bei uns<br />
nichts „Windiges“ gibt. Hier wird weder am<br />
Essen gespart noch gibt es einen schlechten<br />
Umgang mit Beschäftigten. Du brauchst ein<br />
nachvollziehbares, glaubwürdiges und besonderes<br />
Produkt. Was bewegt jemanden,<br />
sein Portemonnaie aufzumachen und dich<br />
zu bezahlen? Was macht dich aus? Für uns<br />
ist das auch eine Bezahlungsfrage: Die Leute<br />
müssen zur Arbeit kommen und nicht eine<br />
Sekunde daran denken müssen, ob sie mit<br />
dem Lohn die Miete, ihr Essen und ihr Sozialleben<br />
bezahlen können, dann sind sie abgelenkt.<br />
Ich brauche keinen Cent in digitales<br />
Marketing zu investieren, weil die Leute in ihren<br />
Freundeskreisen sagen: Kernvoll, da gehst<br />
du hin, da bestellst du, die sind super. Unsere<br />
Löhne sind hoch, aber dafür haben wir eine so<br />
hohe Expertise in der Küche und in der Durchführung,<br />
dass die Kunden wissen: Wenn sie<br />
mit uns arbeiten, haben sie keine Probleme.<br />
Facharbeit, finde ich, muss so vergütet werden<br />
wie ein Bachelor-Abschluss. Damit müsste<br />
ich eigentlich auf <strong>23</strong> bis 25 Euro in der<br />
Facharbeiter gruppe hoch gehen. Und das<br />
ist unser Ziel für die nächsten Jahre.<br />
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24 CONCEPTS KI-MARKETING<br />
(K)ein Geheimtipp:<br />
Künstliche Intelligenz<br />
im Gastro-Marketing<br />
Angetrieben von Künstlicher Intelligenz (KI) steht das Marketing in seiner<br />
Gesamtheit vor bahnbrechenden Veränderungen. Unternehmen, unabhängig<br />
von ihrer Branche, könnten wertvolle Chancen verpassen, wenn<br />
sie Technologien wie Chat GPT nicht in ihre Strategien einbeziehen.<br />
Von Mathias Hansen<br />
FOTOS: KI<br />
K<br />
Künstliche Intelligenz ist derzeit<br />
in aller Munde und revolutioniert<br />
zahlreiche Branchen. Noch kann<br />
niemand die tatsächlichen Auswirkungen<br />
vorhersagen, die mit<br />
den technologischen Veränderungen<br />
einhergehen. Fest aber steht<br />
bereits jetzt, dass KI Unternehmern<br />
eine Vielzahl an Chancen bietet.<br />
Gastronomen und Caterer sollten<br />
sich hierbei unbedingt angesprochen<br />
fühlen, schließlich können<br />
KI-Technologien in verschiedens-<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
CONCEPTS KI-MARKETING 25<br />
ten Bereichen ihres Betriebs eingesetzt<br />
werden und die Effizienz erheblich steigern.<br />
Angefangen bei der Optimierung der Bestellvorgänge<br />
bis hin zur Verbesserung der<br />
Kundenerfahrung gibt es zahlreiche Möglichkeiten,<br />
Künstliche Intelligenz einzubeziehen.<br />
KI kann in diesem Kontext quasi<br />
ein „Verbündeter“ sein, beispielsweise<br />
wenn es darum geht, ein neues Gericht ins<br />
Angebot aufzunehmen. Denn angenommen,<br />
ein Gastronom sucht nach Ideen für<br />
vegane Menüs und entscheidet sich dafür,<br />
einen neuen Burger einzuführen, kann er<br />
im Vorhinein nicht zu einhundert Prozent<br />
sicher sein, wie seine Kunden reagieren<br />
werden. Unterstützend einwirken können<br />
an dieser Stelle moderne Analyse-Tools,<br />
die eine Vielzahl von Daten untersuchen,<br />
um vor der Entscheidungsfindung einen<br />
maximalen Einblick zu bieten. Die Tools<br />
analysieren Verkaufsdaten aus der Vergangenheit,<br />
Lebensmitteltrends in sozialen<br />
Medien und auch Kundenbewertungen.<br />
Mit dieser Stimmungsanalyse kann eine<br />
präzise Prognose dahingehend getroffen<br />
werden, wie gut der neue Burger von den<br />
Kunden angenommen werden könnte.<br />
Damit nicht genug: Die Prädiktive Analytik<br />
kann in der Folge den optimalen Zeitpunkt<br />
für Marketingkampagnen des neuen<br />
Menüs ermitteln. Die KI beantwortet<br />
Caterern und Gastronomen somit die<br />
Frage, wann die Kunden am aufgeschlossensten<br />
für neue Angebote sind, sodass<br />
die Promotion entsprechend geplant werden<br />
kann. Werbung wird auf diese Weise<br />
effektiver und der Return on Investment<br />
maximiert. Anschließend können die<br />
KI-Tools eine automatische Segmentierung<br />
von Kunden durchführen und unterschiedliche<br />
Kunden- bzw. Gästeprofile<br />
identifizieren.<br />
MAXIMIERUNG DER EFFIZIENZ<br />
Bevor weitere Einsatzgebiete des maschinellen<br />
Lernes zur Sprache kommen,<br />
macht es Sinn, einen Schritt zurückzugehen.<br />
Denn KI sollte keineswegs als<br />
Neuland betrachtet werden, da es bereits<br />
heute kaum noch vorstellbar ist, dass<br />
Mitarbeitende im Bereich Marketing oder<br />
Öffentlichkeitsarbeit nicht in irgendeiner<br />
Form Künstliche Intelligenz nutzen.<br />
Mittlerweile gibt es so viele KI-Tools, die<br />
tagtäglich zum Einsatz kommen, ohne<br />
dass wir intensiver über ihre Funktionsweise<br />
nachdenken. Dazu gehören<br />
Lösungen für Suchmaschinenwerbung<br />
im Web und auf Social-Media-Kanälen,<br />
aber auch E-Mail-Marketingplattformen<br />
oder Tools zur Unterstützung<br />
der Inhaltserstellung. Insbesondere im<br />
Marketing ist KI in Software zu finden,<br />
die uns hilft, eine bestimmte Aufgabe<br />
zu erfüllen – beispielsweise heraus-<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
26 CONCEPTS KI-MARKETING<br />
zufinden, wo Werbung platziert<br />
werden sollte, um deren Effizienz<br />
zu maximieren, oder aber uns<br />
Vorschläge zu unterbreiten, wie<br />
eine Werbemail derart personalisiert<br />
werden kann, dass die Wahrscheinlichkeit<br />
einer positiven<br />
Rückmeldung erhöht wird.<br />
Einen einfachen und leistungsstarken<br />
Zugang in die Welt der Generativen<br />
Künstlichen Intelligenz<br />
bietet der Chatbot ChatGPT. Nach<br />
Aufrufen der Website www.chat.<br />
openai.com und Login kann direkt<br />
nach Unterstützung für Marketinginhalte<br />
wie Slogans oder Produktbeschreibungen<br />
gefragt werden.<br />
Die Technologie ermöglicht zudem<br />
Wettbewerbsanalysen, SEO-Optimierung<br />
von Website-Inhalten,<br />
Analyse von Kundenbewertungen<br />
und vieles mehr. Wie aber ist<br />
es möglich, ChatGPT oder andere<br />
Chatbots in die tägliche Praxis zu<br />
integrieren? Die Antwort: Sehr<br />
einfach, denn die Tools können<br />
mittels Schnittstelle auf der eigenen<br />
Website eingebunden werden,<br />
um beispielsweise die Fragen<br />
von Kunden oder Gästen schnell<br />
und präzise zu beantworten. Oder<br />
der Chatbot hilft dabei, Tische<br />
zu reservieren, bestehende Reservierungen<br />
zu bearbeiten oder<br />
zu stornieren. Zudem kann die<br />
Technologie Gäste rechtzeitig an<br />
bevorstehende Reservierungen erinnern<br />
oder Online-Bestellungen<br />
entgegennehmen. Je weiter das<br />
maschinelle Lernen voranschreitet,<br />
desto unbegrenzter scheinen<br />
die Möglichkeiten.<br />
Abseits von ChatGPT wurden<br />
mittlerweile verschiedenste Tools<br />
entwickelt, die ganz spezielle Anforderungen<br />
im Gastro-Alltag<br />
berücksichtigen. So basiert das<br />
Online-Bestellsystem „UEAT“ auf<br />
KI-gestützten Empfehlungen und<br />
personalisiert Empfehlungen für<br />
Gäste. „MARA AI Review Reply<br />
Assistant“ ist programmiert worden,<br />
um vollständig optimierte<br />
und personalisierte Antworten<br />
auf Online-Bewertungen zu verfas-sen.<br />
Ein schnelles, individuelles<br />
Bestellverfahren für Lebensmittel<br />
bietet „Voiceplug“, während<br />
„Zira“ als Automatisierungstool<br />
für die Personaleinsatzplanung<br />
fungiert. Diese Auflistung ließe<br />
sich ohne Weiteres fortsetzen – bis<br />
hin zu leicht exotisch anmutenden<br />
Tools wie einer KI-Parktechnologie<br />
zur Maximierung von Parkraum<br />
oder einem Wettervorhersagesystem<br />
samt möglicher Vermarktungschancen.<br />
Nicht außer Acht lassen sollten<br />
Mitarbeitende im Marketing<br />
jene Möglichkeiten, die sich durch<br />
KI-Bild-Generatoren bieten. Diese<br />
Technologie erzeugt Bilder mittels<br />
künstlicher Intelligenz und<br />
ist in der Lage, komplizierte Bildbearbeitungstools,<br />
aufwändige<br />
Fotoshootings oder den Einsatz<br />
von Stock-Bildern teilweise zu ersetzen.<br />
Bildgeneratoren wie „Dall-<br />
E 2“, „Canva“ oder „Craiyon“ setzen<br />
KI-Algorithmen ein, um vollständig<br />
neuartige Bilder zu kreieren,<br />
angefangen von simplen geometrischen<br />
Formen und Mustern<br />
bis hin zu anspruchsvollen, naturgetreuen<br />
Darstellungen. Viele<br />
KI-Bildgeneratoren sind online<br />
kostenlos aufrufbar. Hier gilt ebenso<br />
wie bei ChatGPT: Je präziser die<br />
gestellte Frage oder Anweisung<br />
formuliert ist, desto besser das<br />
Ergebnis.<br />
DER MENSCHLICHE FAKTOR<br />
Künstliche Intelligenz kann in<br />
der Gastronomie bestimmte Aufgaben<br />
schneller und effizienter<br />
als menschliche Arbeitskräfte<br />
erledigen. Die Nichtbeachtung<br />
dieser neuen Gesetzmäßigkeit<br />
kann all jene, die wettbewerbsfähig<br />
auf dem Markt agieren<br />
möchten, ins Hintertreffen geraten<br />
lassen. Denn: KI arbeitet in<br />
vielen Fällen um ein Vielfaches<br />
effizienter als Menschen und ist<br />
zudem kostengünstiger. Dennoch<br />
besitzen „ reale“ Arbeitskräfte einen<br />
entscheidenden Vorteil: den<br />
„menschlichen Faktor“. Während<br />
KI ein emotionsloses, automatisiertes<br />
System ist, schätzen<br />
Gäste und Kunden nach wie vor<br />
menschliche Emotionen und zwischenmenschliche<br />
Interaktionen.<br />
Ironischerweise könnte gerade der<br />
vermehrte Einsatz von Künstlicher<br />
Intelligenz den Menschen bewusst<br />
machen, wie wichtig eben<br />
diese Beziehungen und Interaktionen<br />
sind. Es kommt somit auf die<br />
richtige Balance an.<br />
4 Punkte, weshalb Künstliche<br />
Intelligenz aus dem Gastro-Marketing<br />
nicht mehr wegzudenken ist<br />
1. Datenanalyse und -verarbeitung: KI-Systeme sind<br />
in der Lage, enorm große Mengen von Daten in<br />
Echtzeit zu analysieren und zu verarbeiten. Dies spielt<br />
eine entscheidende Rolle im modernen Marketing,<br />
da Unternehmen Zugriff auf umfangreiche<br />
Informationen über ihre Kunden haben. Die<br />
Künstliche Intelligenz kann diese Daten verwerten,<br />
um detaillierte Kundenprofile zu erstellen, Trends<br />
zu erkennen und präzise Prognosen für zukünftige<br />
Entwicklungen abzugeben.<br />
2. Personalisierung: KI ermöglicht eine äußerst präzise<br />
Personalisierung von Marketingbotschaften. Durch die<br />
Analyse des Verhaltens und der Vorlieben der Kunden<br />
können automatisch maßgeschneiderte Inhalte<br />
und Angebote erstellt werden. Da diese Werbung<br />
relevanter ist, steigt die Wahrscheinlichkeit einer<br />
positiven Reaktion seitens der Kunden und Gäste.<br />
3. Effizienz und Automatisierung: Künstliche<br />
Intelligenz ist fähig, Aufgaben zu automatisieren.<br />
Zum Beispiel kann die Technologie E-Mail-Marketing-<br />
Kampagnen verwalten, Kundensupport durch<br />
Chatbots bieten oder Medienkampagnen optimieren.<br />
4. Kundenbindung und -erfahrung: Die Interaktion mit<br />
Kunden ist ein zentraler Aspekt des Marketings. KI kann<br />
dabei helfen, die Kundenbindung zu stärken, indem<br />
sie personalisierte Empfehlungen abgibt, auf Anfragen<br />
reagiert und Feedback analysiert, um Produkte und<br />
Dienstleistungen kontinuierlich zu verbessern.<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
CONCEPTS KI-MARKETING 27<br />
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08. – 12.03.2024<br />
Das nachfolgende Kundenanschreiben generierte ChatGPT in wenigen Sekunden<br />
aus diesem sehr simplen Befehl: „Schreibe einen Marketingtext für ein <strong>Catering</strong>-<br />
Unternehmen, das seine Dienstleistungen für Weihnachtsfeiern bewerben will“.<br />
Die Marketing-Abteilung kann jetzt den Namen des Unternehmens einsetzen<br />
und – falls gewünscht – Verbesserungen vornehmen. Je mehr Detailinfos ChatGPT<br />
erhält, desto detaillierter werden die Ergebnisse.<br />
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<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
28 CONCEPTS ART OF BAR<br />
Cocktailcatering ist eine<br />
anspruchsvolle Aufgabe für<br />
Profis in diesem Geschäft.<br />
„Relevanz von Cocktailcaterings wird weiter steigen“<br />
„Art of Bar“<br />
Alles außer gewöhnlich: Immer mehr Unternehmen wollen ihren<br />
Event-Gästen auch im Getränkebereich etwas Besonderes bieten.<br />
Worauf es dabei ankommt und welche Trends angesagt sind,<br />
hat uns Mounzer El-Chakif von „Art of Bar“, Essen erklärt.<br />
Von Jan-Peter Wulf<br />
FOTOS: Art of Bar<br />
Mehr Informationen<br />
www.artofbar.de<br />
P<br />
Promotions und Verkaufsförderungen<br />
auf Festivals, in Diskotheken oder auch im<br />
Handel – damit hat sich Mounzer El- Chakif<br />
von „KK03“ aus Essen in der Branche einen<br />
Namen gemacht. Oft spielen bei diesen<br />
Aktivitäten Getränke eine zentrale Rolle,<br />
etwa dann, wenn eine Spirituosen- oder<br />
Limonadenmarke ihre Produktneuheit präsentieren<br />
will. „Wir haben uns hier ein großes<br />
Netzwerk, viel Know-how und eine Infrastruktur<br />
aufbauen können und erhielten<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
CONCEPTS ART OF BAR 29<br />
immer öfter Anfragen, ob wir nicht auch<br />
Cocktail-<strong>Catering</strong>s für Firmen ausrichten<br />
können“, so El-Chakif. Vor rund zehn Jahren<br />
begann er, erste Events umzusetzen, 2015<br />
schließlich lancierte er „Art of Bar“ als eigenes<br />
Unternehmen, das <strong>Catering</strong>s, Bar- und<br />
Thekenvermietung sowie später dann auch<br />
Schulungen bzw. Team-Building-Veranstaltungen<br />
rund ums Drinkmixen anbietet.<br />
„Wir kommen überall dort zum Einsatz,<br />
wo Unternehmen Gäste begrüßen und<br />
sich Leute treffen: Store-Eröffnungen, Firmenjubiläen,<br />
Präsentationen“, erklärt der<br />
Unternehmer. Private Veranstaltungen<br />
wie Hochzeiten oder Geburtstage aber bedient<br />
man nicht – auch, um sich von den<br />
zahlreichen kleinen Cocktail-Caterern abzugrenzen,<br />
die in genau diesem B2C-Markt<br />
unterwegs sind.<br />
50 Veranstaltungen auf einmal<br />
durchführen, erklärt El-Chakif.<br />
Möglich macht dies ein großes<br />
Netzwerk an Bartendern, auf<br />
das man im gesamten Bundesgebiet<br />
zurückgreifen kann. Neues<br />
Personal bei „Art of Bar“ wird<br />
nach einem Job-Interview mit<br />
einem selbst entwickelten E-Learning-Programm<br />
geschult (eine<br />
Kompetenz, die man aus dem Festival-Business<br />
für die Schulung<br />
von Promotion-Teams übertragen<br />
hat) und gebrieft. „Wir achten<br />
sehr darauf, dass unser Personal<br />
nachweislich Erfahrung in Arbeit<br />
an der Bar hat“, so der Geschäftsführer.<br />
Mitunter kooperiert man<br />
auch mit Bars und präsentiert sich<br />
mit deren Teams gemeinsam auf<br />
Events. Wenn ein Unternehmen<br />
die Crew einer lokal bekannten<br />
Bar auf seiner Firmenveranstaltung<br />
präsentieren kann, hat dies<br />
einen besonderen Charme. Die<br />
Logistik wickelt man über die PP<br />
Group, ebenfalls in Essen ansässig,<br />
ab: Die gemieteten Theken werden<br />
verschickt, im gewünschten<br />
„Look and Feel“ der Marke bzw. des<br />
GROSSES BARTENDER-NETZ-<br />
WERK VORHANDEN<br />
Statt dessen setzt „Art of Bar“ Maßnahmen<br />
für große Brands wie BMW, BYD<br />
oder die Telekom um – mitunter sogar<br />
mehrere am gleichen Abend: Wenn etwa<br />
das Modehaus Peek & Cloppenburg seine<br />
Eventreihe „Style Nights“ in verschiedenen<br />
Stores im Lande parallel ausrichtet,<br />
sind die Teams von „Art of Bar“ ebenso<br />
zeitgleich im Einsatz. Man könne bis zu<br />
Tolle Drinks und bestens<br />
qualifizierte Bartender sind<br />
entscheidende Faktoren.<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
30 CONCEPTS ART OF BAR<br />
Anlasses gebrandet, von den gebuchten<br />
Barkeepern in Empfang genommen und<br />
für den Einsatz vorbereitet. Getränke und<br />
Eis können auf diesem Wege ebenfalls<br />
zugestellt werden, tagesfrisch Benötigtes<br />
– Minze, Basi likum, Zitrusfrüchte und<br />
Co. – wird zeitnah besorgt.<br />
HANDWERK UND QUALITÄT<br />
SICHTBAR MACHEN<br />
Anders als bei Food-<strong>Catering</strong> lässt sich<br />
ein Großteil der Ware sehr gut lagern –<br />
das Thema MHD spielt bei Limonaden<br />
eine nachrangige, bei Spirituosen so gut<br />
wie gar keine Rolle. Ebenso muss, auch<br />
das ist ein Unterschied, vorab relativ<br />
wenig vorbereitet bzw. vorgefertigt werden.<br />
Das Batchen, Vormixen von Cocktails,<br />
ist eine am Abend selbst zwar zeitsparende<br />
Technik und kommt derzeit in<br />
immer mehr Bars zum Einsatz – auch<br />
aufgrund personeller Engpässe. Für sein<br />
Geschäftsmodell spiele dies aber so gut<br />
wie keine Rolle, sagt Mounzer El-Chakif,<br />
der früher selbst hinter dem Tresen mixte:<br />
„Der Kunde wünscht Sichtbarkeit.<br />
Handwerklich – wie wird geshakt oder<br />
der Drink im Glas aufgebaut? Aber auch<br />
qualitativ: Welche Produkte verwenden<br />
wir?“ Als „Premium-Caterer“ macht<br />
man keine Abstriche, indem etwa B-<br />
oder Handelsmarken zum Einsatz kommen,<br />
sondern verwendet ausschließlich<br />
Produkte bekannter und führender Marken.“<br />
Und Gäste wertschätzen das Frische-Erlebnis,<br />
wenn Minze als Garnitur<br />
angeklatscht wird oder Zitruszesten gerissen<br />
werden und sich die Aromen im<br />
Raume verteilen. Das steigere die Lust<br />
auf Drinks, so El-Chakif.<br />
APERITIF UND ALKOHOLFREI<br />
SIND BESTIMMENDE TRENDS<br />
Und auf welche Drinks hat das<br />
Publikum bei den von „Art of Bar“<br />
umgesetzten Kundenevents besonders<br />
große Lust? „Die Aperitifkultur<br />
wird immer größer“, beobachtet<br />
der Unternehmer. Alles, was in die<br />
Spritz-Richtung geht und mediterranes<br />
Flair verbreitet, komme<br />
bei den Gästen schon seit einigen<br />
Jahren, Tendenz weiter steigend,<br />
sehr gut an. „Built in glass“ lautet<br />
das Stichwort: Es wird etwas<br />
weniger geshakt, dafür werden<br />
umso mehr Drinks direkt im Glas<br />
„gebaut“ – Spirituosen wie Bitterliköre,<br />
Filler wie Tonic Water oder<br />
auch Schaumwein, etwas zum<br />
Twisten des Geschmacks – Cocktailbitters<br />
oder hausgemachte Sirupe,<br />
Eis und frische Garnitur. Ebenso<br />
Mounzer El-Chakif<br />
gründete im Jahr<br />
2015 „Art of Bar“.<br />
steigt das Bedürfnis nach alkoholfreien Alternativen.<br />
„Es gibt mittlerweile eine Menge<br />
guter Produkte in diesem Bereich. Die Zeiten,<br />
in denen wir nur Säfte zusammenschütten<br />
oder Ipanemas machen konnten, sind endgültig<br />
vorbei“, so El-Chakif. Übrigens lassen<br />
sich der Aperitif- und der Alkoholfrei-Trend<br />
sehr gut miteinander verbinden, denn die<br />
typische Geschmacksrichtung – leichte Bitterkeit<br />
mit fruchtigen Noten – kann auch<br />
mit nichtalkoholischen Produkten wie<br />
etwa „Vibrante“ und „Floreale“ von Martini,<br />
„Volée“, „Vincent“ von Schladerer, dem „Herber<br />
Hibiskus“ von Dr. Jaglas, „Ruby“ von<br />
Laori, „Senza“ von Mondino, „No. 7“ und „No.<br />
9“ von Undone und vielen weiteren Angeboten<br />
hervor ragend umgesetzt werden.<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
CONCEPTS ART OF BAR 31<br />
11.–15. NOV<br />
MESSEZENTRUM SALZBURG<br />
MASSGESCHNEIDERTE DRINK-<br />
KONZEPTE MÜSSEN SEIN<br />
Kein Trend, sondern immer beliebt sei es<br />
bei Kunden, wenn Gästen Drinks in der<br />
Farbe des Unternehmens serviert werden<br />
können. Das bekomme man auch ohne<br />
zugesetzte Lebensmittelfarbe, sondern<br />
nur mit der Kreativität im Umgang mit<br />
den Cocktail-Zutaten, problemlos hin,<br />
erklärt El-Chakif.<br />
Um das Drink-Konzept für die Kunden,<br />
von der Mixtur über die Farb- und<br />
Namensgebung kümmert er sich nach<br />
wie vor selbst. Zielgruppe und Ziel des<br />
Events werden abgefragt und bilden die<br />
Grundlage für die maßgeschneiderte<br />
Ausarbeitung der Drink-Karte. Der Anspruch<br />
steige stetig. Was viel damit zu<br />
tun habe, dass das Wissen über Cocktails<br />
und die Wertschätzung von Barkultur in<br />
der Bevölkerung heute eine ganz andere<br />
sei als noch vor zehn Jahren. El-Chakif:<br />
„Damals wussten nur wenige, was<br />
ein Negroni oder ein Gin Basil Smash<br />
ist. Das hat sich komplett geändert. Oft<br />
steht bei Events der Drink im Fokus,<br />
sogar mehr als das Food“, findet er, und<br />
ist zuversichtlich in Sachen weiterer<br />
Entwicklung: Die Relevanz von Cocktail-<br />
<strong>Catering</strong>s werde weiter zunehmen, auch<br />
in Zeiten knapper Budgets und generell<br />
zurückhaltenden Konsums. „Umso<br />
mehr zahlt es sich für uns aus, dass wir<br />
auf hohe Qualität setzen“, sagt er.<br />
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Da schlägt das Herz der.<br />
Gäste höher: Cocktails.<br />
sorgen für Aufmerksamkeit..<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
32 COOKING PETERS<br />
Nicht nur gut, sondern<br />
auch „cool“ muss heute<br />
eine Ausbildung sein.<br />
VORBILDLICHE AUSBILDUNG<br />
AUF DEM LANDE<br />
Angesichts der Schwierigkeiten, die die Gastronomie<br />
derzeit hat, Mitarbeitende und Auszubildende<br />
für sich zu begeistern, ist es dringend geboten,<br />
dass die Ideen kreativer Vorreiter einem breiteren<br />
Branchenpublikum bekannt werden. Der gelernte<br />
Koch und Hotelier des „Peters- das Genusshotel<br />
in der Wingst“ ist so jemand, über dessen<br />
Recruiting-Strategien man sich informieren sollte<br />
und das nicht nur auf dem Land.<br />
Von Claus Peter/Hans Jürgen Krone<br />
Claus Peter hat die Welt<br />
gesehen und ist dann in<br />
die Wingst zurückgekehrt.<br />
K<br />
Kaum ein Thema brennt der Gastronomie<br />
derzeit so sehr auf den Nägeln wie<br />
die Suche nach Mitarbeitern im Allgemeinen<br />
und Auszubildenden im Besonderen.<br />
Dabei geraten besonders Gastronomen ins<br />
Blickfeld, die ungewöhnlich kreativ und erfolgreich<br />
an die Sache herangehen. Dass es<br />
sich dafür lohnt, nicht nur an Hotspots und<br />
in Großstädten nach solchen Vorbildern zu<br />
Eine gemütliche<br />
Atmosphäre an<br />
der Bar.<br />
suchen, zeigt das Beispiel des Hotel<br />
Peters in der so genannten Wingst,<br />
einem ländlichen Gebiet südlich<br />
von Cuxhaven. Hier betreibt der<br />
gelernte Koch Claus Peter das<br />
„Peters – das Genusshotel in der<br />
Wingst“. Bereits 2018 hatte er sich<br />
entschlossen, das Recruiting-Thema<br />
mal ganz anders anzugehen.<br />
MIT IDEENREICHTUM<br />
Mit viel Fantasie und Ideenreichtum<br />
schafft er für seine Auszubildenden<br />
kreative Plattformen, um<br />
den Gästen das fachlich Gelernte<br />
zu präsentieren und sich gleichzeitig<br />
emotional und sozial persönlich<br />
weiter zu entwickeln. „Bei<br />
allen Aktionen steht der Teamgeist<br />
im Mittelpunkt, sodass jeder<br />
Auszubildende bestmöglich<br />
gefördert, aber nie überfordert,<br />
wird“, betont er. Im Team lernen die „Jungen“<br />
von den „Alten“, wobei der Hotelier immer<br />
darauf achtet, dass jeder Mitarbeiter entsprechend<br />
seiner Stärken eingesetzt wird und<br />
von Anfang an Verantwortung übernehmen<br />
muss. „Im Peters gibt es keinen Auszubildenden,<br />
der im ersten Lehrjahr ausschließlich<br />
Kartoffeln schält, die Küche putzt oder Gläser<br />
poliert und die Weinregale im Keller sortiert“,<br />
betont er.<br />
ES BEGINNT BEIM PRAKTIKUM<br />
Und das Engagement beginnt schon bei den<br />
oft entscheidenden Praktika, von denen die<br />
jungen Leute immer auch etwas mit nach<br />
Hause nehmen sollen. Das ist aus Peters Sicht<br />
ganz entscheidend, denn er verfolgt einen<br />
ganzheitlichen Ansatz, was in diesem Falle<br />
heißt, dass die kreative Arbeit mit den jungen<br />
Leute nicht nur diese Generation erreichen<br />
und begeistern, sondern sich im ganzen<br />
Umfeld herumsprechen soll. „Der Schlüssel<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
COOKING PETERS 33<br />
zu allem ist, dass wir die Familien ansprechen<br />
und interessieren“, sagt Peter. So setze<br />
sich schon in so manchem familiären<br />
Umfeld die Idee fest, dass der kochbegeisterte<br />
Nachwuchs doch im Peters ein Praktikum<br />
machen kann. Und gemeinsam mit<br />
seinen Mitarbeitenden sorgt Peter dann<br />
dafür, dass die Praktikanten auch wirklich<br />
praktisch arbeiten und die Ergebnisse<br />
auch ihrem Umfeld, von den Familien<br />
bis hin zu den Lehrern zeigen können.<br />
So stellt er mit den Praktikant:innen beispielsweise<br />
eine ordentliche Menge Erdbeer-Ketchup<br />
mit Früchten vom örtlichen<br />
Bauern her. Dabei wird gleichzeitig das<br />
Thema Nachhaltigkeit thematisiert, weil<br />
man vielleicht Früchte verwendet, die<br />
sonst nicht verkauft worden wären, weil<br />
sie nicht perfekt sind. Dann lässt Peter die<br />
Kandidat:innen einen Teil des in Flaschen<br />
abgefüllten fertigen Produktes mit nach<br />
Hause nehmen, womit das Thema Kochausbildung<br />
im privaten Umfeld oder auch<br />
in der Schule eine zusätzliche konkrete<br />
Wertigkeit bekommen kann.<br />
Wenn die jungen Leute dann schließlich<br />
als Auszubildende ins Peters kommen,<br />
werden sie von Anfang an in das<br />
Team eingebunden. In regelmäßigen<br />
Abständen bietet der kreative Hotelier<br />
ungewöhnliche Events in seinem Hause<br />
an, wie zum Beispiel Küchenparties, Küchenroulettes,<br />
Kulinarische Marktplätze,<br />
Wein- und Bier-Degustationsabende und<br />
Auszubildende<br />
im Peters.<br />
Lernen als praktische<br />
Erfahrung wird in diesem<br />
Betrieb groß geschrieben.<br />
Gin-Tastings, bei denen das gesamte<br />
Team eingebunden ist und<br />
auch die Auszubildenden bereits<br />
verantwortungsvolle Aufgaben<br />
erhalten. Und auch so genannte<br />
„Kitchen Battles“ gehören zu den<br />
besonderen Events, um die herum<br />
Peters gerne Geschichten mit fantasievollen<br />
Arbeitstiteln, wie dem<br />
Kitchen Battle „Next Generation<br />
– aus den Küchengalaxien der Republik“,<br />
erfindet. In diesem Falle ging es beispielsweise<br />
um ein Wettkochen ehemaliger<br />
Auszubildenden, die mittlerweile im Berufsleben<br />
etabliert sind, gegen Küchenchef<br />
Claus Peter, wobei beide Seiten von<br />
den aktuellen Auszubildenden unterstützt<br />
wurden. Auf diese Weise treffen<br />
mehrere Generationen, nämlich ehemalige<br />
und derzeitige Auszubildende im<br />
Peters zusammen, um gemeinsam ihrer<br />
Leidenschaft, dem Kochen, nachzugehen.<br />
VON STAR TREK INSPIRIERT<br />
Der Arbeitstitel entstand in Anlehnung<br />
an Science Fiction-„Star Trek“, deren Fan<br />
Claus Peter bereits seit seiner Kindheit ist<br />
und er habe es damit auch geschafft, bei<br />
der jungen Generation für Aufmerksamkeit<br />
und Neugierde zu sorgen, berichtet<br />
er. Die jungen Leute sollen merken, dass<br />
die Ausbildung im Peters alles andere als<br />
langweilig und eintönig sei, meint der Chef<br />
und ergänzt: „Eine Ausbildung in einem<br />
mittelständischen Betrieb auf dem Lande,<br />
egal ob Handel, Handwerk oder Gastronomie,<br />
bietet fachkompetente Vermittlung<br />
der jeweiligen Ausbildungsinhalte und<br />
damit gute Berufschancen für den weiteren<br />
Lebensweg. Auch Werte, wie Tradition,<br />
Pflichtbewusstsein und Sozialkompetenz<br />
werden in mittelständischen Betrieben,<br />
insbesondere von den Altgesellen und<br />
Senior-Chefs, an die Auszubildenden wei-<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
34 COOKING PETERS<br />
Für jeden Spaß zu haben:<br />
Claus Peter will Arbeit und<br />
Lebensfreude verbinden.<br />
FOTOS: Peters – das Genusshotel in der Wingst, www.kdfoto.de<br />
ter gegeben – ein berufliches Fundament,<br />
auf dem junge Menschen selbstsicher ihre<br />
Karriere aufbauen können.“<br />
Eine weitere Plattform, die Claus Peter<br />
für seine Auszubildenden geschaffen<br />
hat, sind die in 2019 ins Leben gerufenen<br />
„Pop-up-Restaurants“, die ausschließlich<br />
in Verantwortung der Auszubildenden<br />
geplant und durchgeführt werden. Dabei<br />
stehen die ausgelernten Mitarbeitenden<br />
und Claus Peter stets helfend bereit, doch<br />
der Hotelier versucht, sich möglichst heraus<br />
zu halten oder zumindest ausschließlich<br />
im Hintergrund zu agieren. Einige<br />
dieser Restaurants auf Zeit seien bereits<br />
erfolgreich durchgeführt worden, berichtet<br />
er. Stets fanden und finden diese nur<br />
für kurze Zeit an ungewöhnlichen Orten<br />
statt. So haben die Auszubildenden ihr<br />
Können unter anderem schon in einer<br />
Gärtnerei, im Kurpark in Wingst, in einem<br />
Friseursalon und im Betriebsrestaurant<br />
einer Abrissfirma unter Beweis gestellt.<br />
Ein sonniges Wilkommen:<br />
Eingang zum Genusshotel<br />
in der Wingst.<br />
KREATIVE AUSBILDUNG<br />
Claus Peter ist sich sicher, dass diese Art<br />
der kreativen Ausbildung für die jungen<br />
Menschen genau richtig ist. Und er beobachtet<br />
mit Freude, wie die Auszubildenden<br />
mit ihren Aufgaben wachsen<br />
und an Selbstvertrauen dazu gewinnen.<br />
Dazu komme, dass sie sich gegenseitig<br />
unterstützten und mit Stolz<br />
als Team die Wertschätzung und den<br />
Dank der Gäste entgegennähmen.<br />
Auf der eigenen Facebookseite der<br />
Auszubildenden von „Peters – das Genusshotel<br />
in der Wingst, Stufe 1“ finden<br />
Interessierte viele Informationen<br />
und weitere Projekte, die die Auszubildenden<br />
planen. Und auch einige<br />
YouTube-Videos dokumentieren die<br />
ungewöhnlichen Aktivitäten in der<br />
Wingst und sorgen damit auch für Aufmerksamkeit<br />
über die Region hinaus.<br />
Nach seinem Erfolg in Sachen Recruiting<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
COOKING PETERS 35<br />
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Der echte<br />
Burger mit<br />
Lauge<br />
befragt, zeigt sich Peter<br />
sicher, dass der ganz auf<br />
diesen Aktivitäten beruht.<br />
„Mittlerweile bekommen<br />
wir jede Menge Bewerbungen,<br />
selbst von Realschüler:innen,<br />
die in unserem<br />
Haus eine Ausbildung<br />
machen und hier arbeiten<br />
oder die sich nach der Ausbildung<br />
weiter entwickeln<br />
wollen“, sagt der Chef. Und<br />
wenn dann, wie im Jahr<br />
2022, sein Auszubildender<br />
Maximilian Meyer, den<br />
Azubi-Award der HGK gewinnt,<br />
dann sieht Peter<br />
das auch als deutliches<br />
Zeichen dafür, dass er mit<br />
seinen Anstrengungen auf<br />
dem richtigen Weg ist.<br />
Und wie sich das alles im<br />
Betrieb ganz konkret auswirkt,<br />
sieht man an der aktuellen<br />
Recruiting-Bilanz:<br />
So konnten im Mai 20<strong>23</strong> im<br />
Peters fünf neue Auszubildende<br />
eingestellt werden,<br />
sodass aktuell ein Team<br />
von sieben jungen Auszubildenden<br />
beisammen ist.<br />
Zwei Mitarbeitende konnten<br />
nach dem erfolgreichen<br />
Abschluss übernommen<br />
werden. Und auch der<br />
Kontakt zu den ehemaligen<br />
Auszubildenden reißt<br />
laut Peters nicht ab und so<br />
Gute Teamarbeit ist in.<br />
jeder Profiküche ein.<br />
entscheidender Faktor..<br />
mancher kehre später auch<br />
wieder zurück.<br />
Was bei dieser Art<br />
von ganzheitlichem und<br />
auch persönlichem Engagement<br />
wahrscheinlich am<br />
schwersten zu kopieren ist,<br />
ist die Einstellung und Motivation<br />
des Chefs, die dafür<br />
wohl unbedingt vorhanden<br />
sein muss: „An Fantasie hat<br />
es mir noch nie gemangelt,<br />
sodass es mir nicht schwer<br />
fällt, mit kreativen Aktionen<br />
auf unser Haus als<br />
Ausbildungsbetrieb und Arbeitsplatz<br />
aufmerksam zu<br />
machen“, sagt Peters augenzwinkernd<br />
dazu. <br />
• Alle lieben Lauge!<br />
70 % der Deutschen<br />
essen gerne Laugenprodukte<br />
• Einzigartig:<br />
Glänzende, kastanienbraune<br />
Kruste<br />
mit typisch softer<br />
Burger-Krume<br />
• Dieser Geschmack<br />
macht gute Lauge:<br />
Unverwechselbarer<br />
Laugengeschmack<br />
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Das Gebäude des Peters<br />
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36 COOKING DESSERT<br />
Ideen für den letzten Gang:<br />
Die Inspirationen für den<br />
Herbst sind vielfältig.<br />
Wir sehen was was<br />
ihr nicht seht<br />
Desserts sollen glücklich machen – und zwar Gäste und Gastgeber<br />
gleichermaßen. Wie das in diesem Herbst am besten gelingen<br />
kann, mit welchen Zutaten, Inspirationen und Impulsen, das haben<br />
wir bei der Patisserie Walter in Kleinheubach nachgefragt.<br />
Von Aina Keller<br />
FOTOS: Patisserie Walter<br />
SStrenggenommen ist das Dessert<br />
der Gang, der nach dem Abräumen<br />
der Tafel gegessen wird.<br />
Das Wort Dessert stammt aus<br />
dem Französischen und zwar von<br />
„desservir“, den Tisch abdecken.<br />
Dass der Nachtisch ein ernst<br />
zu nehmender Menügang und alles andere als<br />
ein Nischenprodukt ist, zeigen nicht zuletzt die<br />
Kreationen, denen man in angesagten Gastronomie-<br />
und <strong>Catering</strong>betrieben begegnet. In den<br />
vergangenen Jahrzehnten hat sich eine<br />
Nachtischkultur entwickelt, die gemeinsam<br />
mit der warmen Küche gewachsen<br />
ist und deren gestiegenen Ansprüchen<br />
mehr als gerecht wird. Ob Refills für Gläser<br />
oder Schnitten, Törtchen und Mousses<br />
für Tellerdesserts: Mit charaktervollen<br />
Produkten, hochwertigen Rohwaren und<br />
umsetzbaren Preisen können sich Desserts<br />
in der Gemeinschaftsverpflegung<br />
und im <strong>Catering</strong> profilieren.<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
COOKING DESSERT 37<br />
KLEINER<br />
MENGEN-LEITFADEN<br />
Aus der Erfahrung von „ein paar Millionen<br />
Portionen“ hat das Patisserie-Team<br />
eine kleine Übersicht erstellt,<br />
mit welchen Mengen bei Desserts gerechnet<br />
werden sollte.<br />
• Fingerkost: je zwei bis vier Teilchen<br />
pro Person, bei längeren Wartezeiten<br />
eher vier.<br />
MAINSTREAM UND MORE<br />
Wenn es um Desserts „im großen Stil“<br />
geht, setzt die Patisserie Walter in Kleinheubach<br />
seit Ende der 1990er-Jahre Maßstäbe<br />
in der GV und Gastronomie. Raw<br />
Food, vegetarische und vegane Desserts,<br />
konsequent nachhaltige Schokolade, intelligente<br />
Convenience-Innovationen, neue<br />
Zutaten sowie innovative Techniken in<br />
Desserts und Vorspeisen: Das Familienunternehmen<br />
in Unterfranken war und<br />
ist Vorreiter für vieles, das inzwischen im<br />
süßen Mainstream angekommen ist. „Prozessstandards<br />
und Digitalisierung waren<br />
für uns immer wichtige Instrumente, ohne<br />
die Individualität zu verlieren“, berichtet<br />
Inhaber Udo Walter, der bereits früh auf<br />
Erdwärme und Solarenergie gesetzt hat.<br />
„Nachhaltigkeit ist für uns kein Stempel,<br />
sondern in unserer DNA.“ Was daraus<br />
entsteht und in das Sortiment kommt,<br />
lässt sich zum einen in Artikelübersichten<br />
nachlesen und zum anderen im Gespräch<br />
mit den Pati-Profis herausfinden.<br />
„Für eine Kantine zu kochen, ist vielleicht<br />
die ehrlichste Art zu kochen überhaupt“,<br />
heißt es in einem der Patisserie-Kataloge,<br />
in dem unter anderem auf<br />
Branchengrößen wie Massimo Bottura<br />
verwiesen wird, der für Obdachlose kocht.<br />
Und auf die New York Times, die „Krankenhausessen<br />
als die ultimative kulinarische<br />
Herausforderung“ bezeichnete. Die<br />
Profis im bayerischen Kleinheubach tragen<br />
ihren Teil dazu bei, indem sie bei der<br />
Entwicklung neuer Artikel „genau hinschauen<br />
und mit Menschen arbeiten, die<br />
Abschluss eines Menüs:.<br />
Ausgewogene Desserts.<br />
bleiben in Erinnerung..<br />
Dinge sehen, die andere noch nicht<br />
sehen“, heißt es. „Mit deren Expertise<br />
entstehen zum Teil visionäre Kreationen<br />
für Kolleginnen und Kollegen,<br />
die damit wiederum bei ihren Gästen<br />
glänzen können.“<br />
GUTES ENDE FÜR GROSSE<br />
GÄSTEGRUPPEN<br />
Eng am Markt ausgerichtet ist auch<br />
das Dessert-System Proviando, das<br />
die Patisserie Walter vor einigen<br />
Jahren aus der Taufe gehoben hat.<br />
„Warum soll man nicht auch in der<br />
Geschnitten, als Refill oder<br />
im Glas: Im <strong>Catering</strong> kommt<br />
es auf gutes Handling an.<br />
• Flying Service: je zwei bis vier Teil<br />
chen pro Person, zuzüglich Beiwerk<br />
wie Eis, Crumble und Soße.<br />
• Menü und à la carte: Drei-Gang 250 ml/<br />
Person; Vier-Gang 210 ml/Person,<br />
Fünf-Gang 170 ml/Person, Sechs-<br />
Gang 150 ml/Person<br />
• Beiwerk: als Beilage zum Menü und<br />
à la carte 100 ml/Person, zu Dekoration<br />
beim Flying Service 30 ml/Person<br />
• Buffet: 130 ml/Person<br />
• Kaffeehaus: 150 bis 200 ml/Person<br />
Größere Mengen empfehlen sich bei<br />
reinen Männergesellschaften und<br />
bei sehr jungen Gästen. Je größer die<br />
Gästezahl, desto kleiner die Portion pro<br />
Person. Ab 500 Gästen lässt sich mit<br />
ungefähr 30 Prozent weniger planen<br />
im Vergleich zu einer Veranstaltung<br />
mit 20 bis 50 Gästen.<br />
Quelle: Patisserie Walter<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
38 COOKING DESSERT<br />
Sweet Taste<br />
of 20<strong>23</strong><br />
Der Herbst ist da und mit ihm<br />
der Wunsch der Gäste nach vollmundigeren<br />
und cremigeren Dessert-<br />
Momenten. Die Farb- und Geschmacks-Paletten<br />
sind so vielfältig<br />
wie in kaum einer anderen Jahreszeit:<br />
Betriebsgastronomie Desserts wie im Top-Restaurant anbieten<br />
können“, lautete die berechtigte Frage, die am Anfang<br />
der Produktentwicklung stand. Weil Pulver anrühren beim<br />
GV-Dessert längst nicht ausreicht und dies auch hinlänglich<br />
klar sein sollte, sind Baukasten-Elemente entwickelt<br />
worden, aus denen rund 20 unterschiedliche, ausgewogene<br />
Dessert-Kreationen entstehen können. „Das Betriebsrestaurant<br />
als Marketinginstrument der Zukunft ist nicht zu unterschätzen.<br />
Hochwertiger Nachtisch kann zur Wertschätzung<br />
der Mitarbeitenden durchaus beitragen und wirkt damit<br />
positiv auf die Rekrutierung“, findet Udo Walter. „In dem Sortiment<br />
von Proviando stecken deshalb die Ideen von Fachleuten,<br />
die sich Gedanken gemacht haben, wie ihre Kolleginnen<br />
und Kollegen Desserts in Szene setzen und dabei ihre eigene<br />
Handschrift behalten können.“ Die Baukasten-Elemente sind<br />
für jedes Geschirr geeignet, sie können entweder in der vorgeschlagenen<br />
Zusammensetzung serviert oder einzeln für<br />
andere, eigene Kreationen eingesetzt werden.<br />
• Lebkuchen neu interpretiert: Als<br />
Mousse oder im Eis ist der Klassiker<br />
der Saison für Überraschungen<br />
gut.<br />
• Dunkle Schokolade at its best: Ob<br />
mit Chili aufgepeppt oder als<br />
Canache-Murmel in Form gebracht –<br />
die gute Dunkle ist beliebt.<br />
• Eis für kalte Tage: Eiscremes und<br />
Sorbets haben jetzt einen zusätzlichen<br />
Twist im Geschmack, der<br />
die Herbstaromen unterstreicht.<br />
Von Bratapfel bis Blutorange, von<br />
Zimt bis Tonkabohne – in dieser Jahreszeit<br />
darf es ruhig ein bisschen<br />
mehr sein von allem.<br />
• Molkerei mit Gewicht: Mascarpone,<br />
Topfen, Sauerrahm – mit<br />
der Cremigkeit von Milchprodukten<br />
werden gehaltvollere<br />
Herbstdesserts erst so richtig rund.<br />
• Frucht-Crumbles mit Extras: On top,<br />
unten drunter, mit Gelee oder ganz<br />
klassisch – wenn Obst auf Streusel<br />
trifft, kann es gut werden.<br />
• Vegane Überraschungen: Ohne geht<br />
auch. Plant-Based Angebote<br />
wachsen stabil.<br />
BROTHERHOOD OF SWEETS<br />
Udo Walter und sein älterer Bruder Uwe Walter sind Gastronomen<br />
ohne Restaurant, so nennen sie sich selbst. Dass sie<br />
zudem Vordenker in Sachen veganer und anderer Premieren-Kreationen<br />
ist, wird im Gespräch schnell deutlich – auch<br />
wenn die E-Mail-Signatur in aller Bescheidenheit „Koch“ bzw.<br />
„Konditor“ als Position angibt. Beide sind Gründer eines Unternehmens,<br />
das heute mit rund einhundert Mitarbeitenden<br />
aus 14 Nationen auf 7.000 Quadratmetern Produktionsfläche<br />
„tendenziell süße Köstlichkeiten für die anspruchsvolle Gastronomie“<br />
herstellt. In maximal zwei Tagen erreicht die Kunden<br />
das Gewünschte – sorgfältig nach IFS Higher Level gefertigt,<br />
streng kontrolliert und mit High-End-Anspruch. „Wir<br />
sind im Grunde die Inkarnation der Manufaktur, denn wir<br />
legen größten Wert auf die Handwerksrezepturen, die wir<br />
nicht verändern, und die Rohwaren, die wir verantwortungsvoll<br />
einsetzen“, so Udo Walter. „Um dies in der Gesamtheit<br />
„Stones“ fürs Dessert:<br />
mit Buchweizen und<br />
weißer Schokolade.<br />
• Crunch as Crunch can: Es muss<br />
crunchen, kalt sein, knuspern,<br />
warm sein, erst rösch<br />
und dann wieder ganz weich. Der<br />
Wechsel der Texturen ist in keinem<br />
anderen Gang so wichtig wie in<br />
einem herbstlichen Dessert.<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
COOKING DESSERT 39<br />
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EMPFEHLUNGEN AUS<br />
DER PATISSERIE<br />
Der letzte Gang hat auch und gerade<br />
in der GV das Potenzial für einen ganz<br />
großen Auftritt. Damit es mit gekühlten<br />
bzw. tiefgekühlten Artikeln gut<br />
gelingt, kommen hier einige Tipps aus<br />
der Praxis:<br />
• Geschirr im richtigen Format<br />
verwenden: Wenn die Portion gut in<br />
das Glas oder die Schale passt, lassen<br />
sich die Portionsgrößen besser ein<br />
halten, insbesondere bei größeren<br />
Mengen.<br />
• Volumen einer TK-Masse erhalten:<br />
Nicht kneten, langsam auftauen<br />
und niemals die Mikrowelle dafür<br />
nutzen.<br />
• Spritzbeutel mit zum Beispiel<br />
blauer Färbung verwenden: Damit<br />
lassen sich Spitzen leichter finden, die<br />
beim Abschneiden versehentlich in<br />
eine Masse geraten sind.<br />
• Richtig auftauen: Beim Einsatz von<br />
TK-Produkten diese am besten drei<br />
Tage vorher in der Kühlung bei vier<br />
bis sechs Grad auftauen lassen.<br />
Erfolgreiche Brüder:<br />
Udo (re.) und Uwe Walter<br />
von der Patisserie.<br />
leisten und wirtschaftlich aufrechthalten<br />
zu können, müssen wir uns so weit industrialisieren,<br />
dass auch die Umsetzbarkeit<br />
gewährleistet ist.“<br />
Anfangs wurden mehrheitlich die konkreten<br />
Dessert-Wünsche von Kunden in<br />
Form gebracht. Heute haben sich die Proportionen<br />
so gedreht, dass „lediglich rund<br />
ein Drittel auf Kundenideen basiert und<br />
wir deutlich mehr als die Hälfte unserer<br />
Artikel vorgeben“, erklärt Udo Walter. „In<br />
der Produktentwicklung verwenden unsere<br />
kreativen Köpfe viel Zeit und Expertise<br />
darauf, etwas Besonderes zu definieren<br />
und dem Markt anzubieten. Diese Artikel<br />
sind gut durchdacht und haben die individuell<br />
zugeschnittenen Produkte von früher<br />
abgelöst.“<br />
SÜSS, STARK, SOZIAL<br />
Neben dem hohen Anspruch ans Endprodukt<br />
liegen den Kleinheubacher<br />
Patissiers Umwelt und Zukunft am<br />
Herzen. Das zeigt das Unternehmen<br />
in Kooperationen und Partnerkonzepten<br />
mit Institutionen wie Slow Food,<br />
Viva con Agua, Tafel Deutschland e. V.<br />
oder Jeunes Restaurateurs. Das Engagement<br />
umfasst unter anderem auch die<br />
so wichtige Rohware Schokolade, die<br />
seit Kurzem vorzugsweise von dem bewusst<br />
nachhaltig agierenden Hersteller<br />
Original Beans zum Einsatz kommt.<br />
Außerdem haben die Walters eine Familienverfassung<br />
entwickelt, die den<br />
Betrieb in die Zukunft bringen soll. Dass<br />
Digitalisierung und Desserts sich nicht<br />
ausschließen, sondern vielmehr ergänzen<br />
und zwingend zusammengehören,<br />
beweisen die Walter-Brüder bereits seit<br />
einigen Jahren. Merke: Die Technik hinter<br />
einem Nachtisch ist mindestens genauso<br />
wichtig wie die Zutaten.<br />
Hunger<br />
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dabei!<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
40 CREATION ANUGA<br />
Foto rechts: Frank Schwarz<br />
mit Cem Özdemir.<br />
Die Kölner Anuga 20<strong>23</strong> thematisierte vor allem das weltweite Food-<br />
Geschäft. Dennoch spielte das deutsche Gastro-Geschäft in den Messehallen<br />
eine ordentliche Rolle. Auch in diesem Segment drehte sich diesmal<br />
sehr viel um gesunde Ernährung und besonders Plant-Based-Produkte.<br />
Von Hans Jürgen Krone<br />
W<br />
Was CCI auf der Grundlage von Expertenaussagen und<br />
in vielen Gesprächen mit Praktikern in seiner Green<br />
Edition jüngst zum Thema gemacht hat, bestätigte sich<br />
auf sehr eindrucksvolle Art und Weise im Rahmen der<br />
vergangenen größten Food-Messe der Welt, der Kölner<br />
Anuga: Produkte, mit Anspruch in Sachen Gesundheit,<br />
Ernährung und Nachhaltigkeit stehen bei Industrie und<br />
Gastronomie derzeit im Zentrum der Aufmerksamkeit.<br />
Was auf den vorherigen Messen bisher vor allem Spekulationen<br />
und Voraussagen waren, manifestiert sich<br />
inzwischen von Seiten der Industrie eindeutig in so gut<br />
wie allen vorgestellten Produkt-Innovationen. Schlagwörter<br />
wie Bio, Glutenfrei, Gentechnikfrei, Tierwohl,<br />
CO2-Bilanz, vegetarisch, vegan und vieles mehr sind<br />
eher die Regel als die Ausnahme.<br />
Das Angebot der Messe-Aussteller vermittelte zumindest<br />
vordergründig den Eindruck, dass derzeit<br />
weltweit kaum mehr ein neues Produkt eingeführt<br />
wird, das ohne Anspruch daherkommt. In Produktbereichen<br />
wie Fleisch, Wurst, Geflügel oder Molkereipro-<br />
dukte, die nach wie vor stark im<br />
Markt vertreten sind, spielen inzwischen<br />
mindestens die Haltung<br />
und Fütterung der Tiere eine Rolle,<br />
die mit zahllosen Zertifikaten<br />
belegt werden. Darüber hinaus<br />
geht es natürlich auch darum, aus<br />
welcher Region die tierischen Produkte<br />
stammen und welche Umwelt-<br />
auswirkungen bei ihrer Verarbeitung<br />
in den unterschiedlichen<br />
Ländern und natürlich auch beim<br />
Transport entstehen. Bezogen auf<br />
den deutschen Markt kann damit<br />
natürlich so mancher Hersteller<br />
punkten, der auf heimische Rassen<br />
und „Produktion“ setzt.<br />
Andere sind zumindest darauf<br />
bedacht, wenn man schon auf weit<br />
entfernte Länder, beispielsweise<br />
in Südamerika als Lieferanten angewiesen<br />
ist, dass nicht durch die<br />
Weiterverarbeitung des Fleisches<br />
und der Molkereiprodukte zu viele<br />
weitere Nachhaltigkeits- Negativpunkte<br />
bei dem Transport dazukommen.<br />
Mit Macht von diesem<br />
Trend erfasst wurde inzwischen<br />
auch der Markt von Fisch und<br />
Meeresfrüchten, was angesichts<br />
der Überfischung der Meere und<br />
anderer Missstände nicht verwunderlich<br />
ist.<br />
BUSINESS UNTER DRUCK<br />
Und natürlich bekommen die Hersteller<br />
dieser tierischen Produkte,<br />
auch wenn sie ihr Traditionsgeschäft<br />
noch längst nicht abschreiben,<br />
im Tagesgeschäft ständig mit,<br />
FOTOS: Koelnmesse, Hans Jürgen Krone<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
CREATION ANUGA 41<br />
dass ihr Business unter Druck steht und<br />
merklich zurückgeht. Und der Grund dafür<br />
manifestierte sich im Rahmen der Anuga<br />
massiv: Das Top Thema ist „Plant Based“.<br />
Davon profitieren natürlich die Hersteller<br />
von Pflanzenprodukten aller Art in ihrer<br />
reinen Form, aber vor allem stürzen sich<br />
weltweit Hersteller, häufig neben ihren<br />
traditionellen Sortimenten, auf proteinbasierte<br />
Ersatzprodukte. Hunderte, wenn<br />
nicht tausende Produkt-Innovationen dieser<br />
Kategorie, von Fleisch über Fisch bis<br />
hin zu Molkereiprodukten waren diesmal<br />
in Köln das absolut beherrschende Thema<br />
und wurden so auch zum Mittelpunkt<br />
vieler Diskussionen.<br />
ANBIETER MIT ERFAHRUNG<br />
Und was das Unternehmen Rügenwalder<br />
Mühle auf dem deutschen Markt in den<br />
vergangenen Jahren erfolgreich vorexerziere,<br />
nämlich, dass sich auch Anbieter<br />
von Wurstwaren oder anderen klassischen<br />
Produkten, auf der Grundlage ihrer<br />
Erfahrung glaubwürdig als<br />
Anbieter solcher Produkte etablieren<br />
können, wollen jetzt<br />
auch sehr viele andere Hersteller<br />
traditioneller Produkte<br />
schaffen. Und da heutzutage<br />
kaum ein Unternehmen darauf<br />
verzichten will, solche<br />
Umsatzchancen zu haben, die<br />
in diesem Geschäft zumindest<br />
vermutet werden, springen immer mehr<br />
auf diesen Zug auf und tun das entweder<br />
aus eigener Kraft, oder indem sie das entsprechende<br />
Know-how mit Hilfe entsprechender,<br />
oft junger Marktpartner integrieren.<br />
Für besondere Aufmerksamkeit sorgte<br />
diesmal der Besuch von Bundesminister<br />
Cem Özdemir auf dem Stand des Dehoga.<br />
Hier versuchten die Verantwortlichen,<br />
dem Minister in der Kürze der Zeit noch<br />
einmal deutlich zu machen, dass er sich<br />
für den Erhalt der 7 Prozent Mehrwertsteuer<br />
einsetzen sollte. Zum Treffpunkt<br />
auch für die <strong>Catering</strong>-Branche wurde<br />
erneut der von Peter Hack, Chef der Hack<br />
AG, initiierte Genussgarten. Hier stellten<br />
im Rahmen der so genannten „Multi<br />
Brand Collection“ zahlreiche Unternehmen<br />
ihre kleinen, flexiblen „Clip-in“-Konzepte<br />
vor. Unter ihnen beispielsweise der<br />
Pizza-Aufsteiger Gustavo Gusto, der jetzt<br />
auch die Gastronomie im Blick hat, das<br />
Unternehmen Immergrün mit seinem gesunden<br />
Fast-Food oder auch Green Rosin<br />
von Spitzenkoch Frank Rosin. Für viel<br />
Aufmerksamkeit sorgte auch der Einstieg<br />
der einstige Gastro-Top-Marke Wienerwald<br />
in das schnelle To-go- Geschäft unter<br />
„Wienerwald Roadrunner“.<br />
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42 CORPORATE FROSTA<br />
Mit hohem Anspruch<br />
in der Kulinarik.<br />
FRoSTA Foodservice.<br />
baut „Vom Feld“ aus..<br />
Das Burger-Patty ist<br />
vielseitig verwendbar.<br />
Seine Kernkompetenz, conveniente Tiefkühlkost für Profiküchen anzubieten,<br />
nutzt FRoSTA Foodservice seit dem Jahr 2019 auch dafür, spannende Angebote<br />
im Bereich der Protein-Ersatzprodukte zu machen. Seitdem hat das Unternehmen<br />
sein „Plant Based by Frosta“-Sortiment konsequent weiter ausgebaut.<br />
Von Hans Jürgen Krone<br />
P<br />
Pflanzenbasiertes Essen ist aktuell und<br />
ganz konkret sehr angesagt. Aber gerade<br />
in <strong>Catering</strong> und Gemeinschaftsverpflegung<br />
ist ein entsprechendes Angebot,<br />
das allen Ernährungsansprüchen genügt,<br />
nicht einfach umzusetzen. Der Aufgabe,<br />
auch die Caterer bei dieser Herausforderung<br />
zu unterstützen, widmet sich seit<br />
2019 der Bremerhavener Tiefkühl-Spezialist<br />
FRoSTA Foodservice.<br />
Bekannt als Hersteller von Fischconvenience,<br />
Fertiggerichten und Pfannengemüse<br />
hat FRoSTA Foodservice sein Sortiment<br />
geradezu transformiert. Heute hat das<br />
Unternehmen vegane plant-based-Alternativen<br />
nicht nur für Fisch, sondern auch<br />
für Beef, Chicken und Schnitzel im Fokus.<br />
Und auch das Sortiment an Fertiggerichten<br />
hat Zuwachs an plant-based-Gerichten<br />
erhalten.<br />
In die vegane Welt gestartet ist<br />
FRoSTA 2019 unter dem strategischen<br />
Marken-Dach von „Plant Based by<br />
FRoSTA“ mit dem „vom Feld“-Sortiment,<br />
das offenbar vom Start weg gut angenommen<br />
wurde. Mit dem Sortiment der Proteinersatzprodukte<br />
habe FRoSTA Foodservice<br />
in den vergangenen Jahren bereits<br />
„ansehnliche Markterfolge“ erzielt, sagt<br />
Burkhard Gabbe, Geschäftsführer FRoSTA<br />
Foodservice. Als erstes eingeführt wurden<br />
„Fisch vom Feld“-Produkte. In den<br />
folgenden beiden Jahren legte das Unternehmen<br />
mit dem Sortiment „Chicken<br />
vom Feld“ und „Schnitzel vom Feld“ (in<br />
drei Portionsgrößen) nach. Die Tatsache,<br />
dass dieses FRoSTA-Angebot auf große<br />
Akzeptanz der Gastronomie stößt, führt<br />
FRoSTA Foodservice auch darauf zurück,<br />
dass die entsprechenden Zutaten wirklich<br />
geerntet wurden: Hauptbestandteile der<br />
„vom Feld“-Produkte sind nämlich Gemü-<br />
Burkhard Gabbe, GF,<br />
FRoSTA Foodservice.<br />
FOTOS: FRoSTA Foodservice<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
CORPORATE FROSTA 43<br />
se und Pilze, also natürliche Rohwaren.<br />
Damit mache man einen großen Unterschied<br />
zu vielen anderen Anbietern von<br />
Protein ersatzprodukten, denn es werden<br />
keine künstlichen Geschmacksbestandteile<br />
verwendet, keine Aromen, keine<br />
Farbstoffe und kein Soja, aus denen andere<br />
Produkte nicht selten hergestellt würden,<br />
sagt das Unternehmen. Bei FRoSTA repräsentiert<br />
„vom Feld“ deshalb auch in ganz<br />
besonderem Maße die produktbezogene<br />
Nachhaltigkeits-Strategie, die beispielsweise<br />
saubere Zutatenlisten, nachhaltige<br />
Zutaten, Transparenz in der Produktion,<br />
CO2- Fußabdruck, das Reinheitsgebot bei<br />
den Einzelhandelsprodukten und das o.K.-<br />
Plus-Label in der Gastronomie umfasst.<br />
„Das alles steht für höchsten Qualitätsanspruch,<br />
der sich eben auch in der Zutatenliste<br />
des Plant-Based-Sortiments widerspiegelt“,<br />
betont Gabbe.<br />
Und seinem Anspruch, das erfolgreiche<br />
Sortiment der Proteinersatzprodukte<br />
konsequent zu erweitern, um auch den<br />
Caterern mehr Vielfalt im veganen Angebot<br />
zu ermöglichen, wurde FRoSTA Foodservice<br />
im Jahr 20<strong>23</strong> erneut gerecht: Im<br />
Mittelpunkt dabei bekannte Speise-Klassiker<br />
nach dem Motto „bekannt, beliebt<br />
und unverzichtbar auf dem Speiseplan“,<br />
meint FRoSTA. Das soll ganz besonders<br />
das im März eingeführte Plant-Based<br />
Sortiment der veganen Pfannengerichte<br />
von FRoSTA Foodservice abbilden,<br />
das in den veganen Varianten von Chili<br />
con Carne, Hühnerfrikassee, Hähnchen-<br />
Auch für To Go lässt sich<br />
einiges zaubern.<br />
Appetitlich und kross,<br />
wie es Gäste erwarten.<br />
Paella, Bami Goreng und Steakhouse<br />
Pfanne angeboten wird.<br />
Anschließend baute der Tiefkühlkosthersteller<br />
aber auch sein<br />
Vom-Feld-Sortiment mit zwei Varianten<br />
weiter aus. Neu ist der vegane<br />
Plant Based „Hamburger vom Feld“,<br />
ein 4,5-Inch Hamburger-Patty, das<br />
besonders flexible Einsatzmöglichkeiten<br />
bietet, weil es nicht nur perfekt<br />
zwischen zwei Burger-Bun-Hälften<br />
passt, sondern sich damit auch Rezeptideen<br />
außerhalb der Burger-Welt<br />
umsetzen lassen. Als Beispiele dafür<br />
nennt FRoSTA die Füllung veganer<br />
Wraps oder Burritos. Attraktiv ist<br />
auch der Einsatz des Produkts als Tellermitte,<br />
beispielsweise belegt mit<br />
einem Mix aus gebratenem Gemüse,<br />
Champignons und Zwiebeln. Und da<br />
das Unternehmen immer auch an<br />
die praktische Umsetzbarkeit in den<br />
Profiküchen denkt, sind die Zubereitungsmöglichkeiten<br />
des TK-Produktes<br />
vielfältig, ob in Fritteuse, Pfanne<br />
oder Combi-Dämpfer.<br />
Das ebenfalls neu eingeführte vorgebratene<br />
TK-Produkt vegane Plant<br />
Based „Frikadelle vom Feld“ erhält seinen<br />
typischen Frikadellen-Geschmack<br />
durch die Zutaten Senf, Zwiebeln und<br />
Kräuter. Besonders spannend ist dabei,<br />
dass sich seine Anwendungsmöglichkeiten<br />
nicht nur auf die deutsche<br />
Küche beschränken, sondern auch<br />
ein Angebot von veganen Köfte oder<br />
Bifteki in der türkischen oder griechischen<br />
Küche umfassen. Und nach dem<br />
FRoSTA-Motto „Schnell, einfach und<br />
gelingsicher“ sind auch hier Zubereitungsmöglichkeiten<br />
vielfältig, von der<br />
Fritteuse über die Pfanne bis hin zum<br />
Combi-Dämpfer.<br />
Um schließlich die Möglichkeiten der<br />
Gastronomen, beim Angebot von veganen<br />
Fisch-Ersatzprodukten ihren Gästen mehr<br />
Vielfalt zu bieten, weiter zu verbessern,<br />
wurden auch im „Fisch vom Feld“-Sortiment<br />
drei Neuheiten platziert: Die veganen<br />
Plant Based „Fischstäbchen vom Feld“<br />
sind in der typischen Fischstäbchengröße<br />
von etwa 30 Gramm geformt und mit<br />
der original Combi-Dämpfer-Panade von<br />
FRoSTA, die besondere Knusprigkeit ermöglicht,<br />
paniert. Sie können beispielsweise<br />
im Combi-Dämpfer ohne weitere<br />
Fettzugabe zubereitet werden.<br />
Da Portionsfilets zu den meistverkauften<br />
Fischprodukten gehören, bietet<br />
FRoSTA jetzt auch das vegane Plant Based<br />
„Portionsfilet vom Feld“ in 150 Gramm an.<br />
Es wird auf Basis von hellem Gemüse wie<br />
Bohnen und Schwarzwurzeln sowie Jackfrucht,<br />
mit teilentöltem Hanfsamenprotein<br />
und Leinöl als Omega-3-Quelle und<br />
ganz ohne Soja hergestellt.<br />
Abgerundet wird das neue Angebot von<br />
FRoSTA dadurch, dass die Caterer jetzt<br />
ihren Gästen auch die meistverkaufte Variante<br />
der so überaus beliebten Schlemmerfilets,<br />
das „Bordelaise“, ebenfalls in<br />
veganer Variante anbieten können: Plant<br />
Based Schlemmerfilet „Knusper-Bordelaise<br />
vom Feld“.<br />
Insgesamt ist damit das „vom Feld“-Sortiment<br />
bei FRoSTA Foodservice auf 15<br />
Produkte angewachsen, das der Tiefkühlhersteller<br />
jetzt zu noch mehr Erfolg führen<br />
will. „Mit diesen neuen Convenience-<br />
Produkten bauen wir unser Angebot an<br />
Proteinersatz konsequent aus, und bieten<br />
den gastronomischen Anwendern ein großes<br />
Alternativ-Sortiment zu den wichtigsten<br />
Fleisch- und Fisch-Klassikern – und<br />
zwar alle aus einer Hand“, so Burkhard<br />
Gabbe abschließend.<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
44 CREATION KAFFEE<br />
NEUES ZUM<br />
THEMA KAFFEE<br />
Das Kaffeegeschäft ist weiterhin ein wichtiger<br />
Teil des <strong>Catering</strong>-Business. Deshalb sollten die<br />
Gastronomen in Sachen Weiterentwicklung des<br />
Geschäftes auf dem Laufenden sein. Und da<br />
gibt es einiges zu erzählen, beispielsweise von<br />
der Mailänder Fachmesse Host.<br />
MELITTA MIT CORSINI<br />
Erstmals als Schwesterunternehmen<br />
präsentierten sich in Mailand Melitta<br />
Professional und Caffè Corsini. Messegäste<br />
konnten sowohl die ganzheitliche Kompetenz<br />
von Melitta Professional für Kaffee,<br />
Kaffeemaschinen, digitale Lösungen<br />
und technischen Service erkunden und<br />
auch Kaffees der Marken Caffè Corsini<br />
und Compagnia dell’Arabica (Foto) des<br />
italienischen Rösters entdecken. Melitta<br />
Professional zeigte auch<br />
erstmals den jetzt weiterentwickelten<br />
Kaffeevollautomaten<br />
CT8 plus. Das Top- Modell<br />
der CT-Serie verfügt in seiner neuen<br />
Version unter anderem über bis zu vier<br />
Mühlen, ein vergrößertes 12-Zoll-Display<br />
und zwei getrennte Milchsysteme Melitta<br />
TopFoam Plus, die kalten oder warmen<br />
Milchschaum jeweils automatisch in drei<br />
verschiedenen Konsistenzen zur Auswahl<br />
stellen. Das neue Melitta Cafina XT<br />
Aroma System erweitert die vollautomatisch<br />
zubereitete Getränkevielfalt mit bis<br />
zu fünf verschiedenen Aromen für viele<br />
Mix-Ideen auf Knopfdruck. Gezeigt wurden<br />
auch die weiterentwickelte Optionen<br />
des Online-Portals Melitta Insights.<br />
FOTOS: Corsini, Thermoplan,SEB, Franke, Gruppo Cimbali<br />
THERMOPLAN MIT MIKAFI<br />
Die Schweizer Thermoplan AG<br />
setzte den Fokus in Mailand unter<br />
anderem auf Modul- und Produkterweiterungen,<br />
Modultechnologie<br />
und digitale Lösungen. Ein Highlight<br />
war die neue Black&White4<br />
CTS. Zudem präsentierte Thermoplan<br />
einen inhouse produzierten<br />
Kaffeeröster, der in Kooperation mit<br />
einem Schweizer Food Tech Startup<br />
Mikafi entwickelt wurde (Foto).<br />
Die „bahnbrechende Röstlösung“,<br />
wie Thermoplan sagt, soll das<br />
Kaffeerösten ohne spezielles Fachwissen<br />
ermöglichen. In enger strategischer<br />
Partnerschaft mit Mikafi<br />
industrialisiert und produziert<br />
Thermoplan dazu die Röstmaschine,<br />
die nahtlos in die digitale<br />
IoT-Plattform integriert ist. Die<br />
Maschine ist so konzipiert, dass sie<br />
in jede Umgebung, in der sie verwendet<br />
wird, passt.<br />
SEB MIT DREI<br />
MARKEN<br />
Eine Premiere im Rahmen<br />
der Host war auch,<br />
dass erstmals die gebündelte<br />
Kaffeekompetenz<br />
von SEB Professional an<br />
einem Messestand präsentiert<br />
wurde. Unter<br />
dem Motto „Discover the<br />
world of coffee with us“<br />
und mit einem gemeinsamen<br />
Café als Herzstück<br />
präsentierten die drei<br />
Marken WMF, Schaerer<br />
und Curtis in Mailand<br />
innovative Lösungen für<br />
den Außer-Haus-Kaffeekonsum. Im Mittelpunkt<br />
der WMF-Messepräsentation stand<br />
die WMF Espresso Next. Darüber hinaus präsentiert<br />
WMF Professional Coffee Machines<br />
in Mailand den neuen Bean-to-Cup Kaffeevollautomat<br />
WMF 1500 F (Foto)erstmals dem<br />
interessierten Fachpublikum.<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
CREATION KAFFEE 45<br />
CIMBALI MIT REBRANDING<br />
Bei der Gruppo Cimbali stand im Rahmen der Mailänder Host<br />
das inhouse g eborene Rebranding im Mittelpunkt: Ein komplett<br />
überarbeitetes Logo und ein neuer Firmenname sollen die<br />
zukünf tige Unternehmensvision zum Ausdruck bringen. Die neue<br />
strategische Ausrichtung der Gruppe war auf der Messe dadurch<br />
nachzuvollziehen, dass die Ausstellungsfläche weniger nach Marken<br />
LaCimbali, Faema, Slayer und Casadio, sondern in die starken<br />
Kompetenzbereiche der Gruppe „Bar und Hotellerie“, „Ketten und<br />
Convenience Stores“ sowie „Büro und Wohnen“ aufgeteilt war.<br />
Die Cimbali Group gab kürzlich auch bekannt, dass sie den Erwerb<br />
von 100 Prozent des Aktienkapitals der Vassalli Service AG abgeschlossen<br />
hat. Die Vassalli Service AG ist ein Unternehmen, das<br />
im Verkauf und in der Reparatur von professionellen Kaffee- und<br />
Milchgetränkemaschinen sowie in der Café- Ausstattung tätig ist.<br />
FRANKE MIT SHOWROOMS<br />
Nach der offiziellen Einweihung seines ersten Showrooms in Wien im<br />
Juli 20<strong>23</strong> gab Franke Coffee Systems im September nach eigenen Angaben<br />
mit der Eröffnung eines weiteren Showrooms in Berlin (Foto) den Startschuss<br />
für weitere Präsentationsräume in Deutschland. „Wir werden in<br />
naher Zukunft unsere Präsenz auch im Norden, konkreter in Hamburg,<br />
mit einem neuen Showroom verstärken“, kündigt Melanie Aselmann<br />
an. Zudem stehe auch der Aus- und Umbau des Firmensitzes der Franke<br />
Coffee Systems GmbH in Grünsfeld auf dem Plan. Der Showroom in Berlin<br />
präsentiert das neue Markendesign der Franke Gruppe: „Helle Farben,<br />
kombiniert mit Farbakzenten in den Franke Sekundärfarben und geradliniges,<br />
reduziertes Design ergeben mit gekonnt eingesetzten Lichtakzenten<br />
und Key Visuals“, beschreibt das Unternehmen den Auftritt im modernen<br />
Ambiente, das die Franke Kaffeemaschinen und ihre Funktionalität in den Mittelpunkt stellt. Neben Vollautomaten des Schweizer<br />
Herstellers und Siebträgermaschinen von Dalla Corte soll auch die neue „Mytico“ ein Highlight der Präsentation sein.<br />
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GUTES GELINGT!
46 CORPORATE FARMERS FOOD<br />
EINE FAMILIÄRE ERFOLGSGESCHICHTE<br />
Zwei Generationen der.<br />
Familie auf der Kölner.<br />
Anuga (v. l.): Malte, Ulf.<br />
und Daniel Bischof..<br />
XXXXXXXXXXXXXXX<br />
XXXXXXXXXXXXXXXXX<br />
Flexibler Einsatz: das<br />
fertige Hähnchen Kebab.<br />
E<br />
Ein besonderes Firmenjubiläum kann in<br />
diesem Jahr Farmers Food aus Dülmen<br />
feiern. Vor 30 Jahren gründete Sandra<br />
Bischof, aufbauend auf den Aktivitäten<br />
ihres Vaters, der bereits seit 1972 mit<br />
Puten, Enten, Hähnchen und Wurstwaren<br />
– frisch, aber auch schon tiefgekühlt –<br />
handelte, die Firma SB-Geflügelfleisch.<br />
1995 übernahm dann Bruder Ulf die<br />
Geschäftsführung des Unternehmens.<br />
An seiner Seite war immer seine Schwester,<br />
die, zuständig für Steuern, Personal<br />
und Accounting, mit ihm gemeinsam<br />
dafür sorgte, das Familienunternehmen<br />
erfolgreich durch alle Höhen und Tiefen<br />
zu steuern. Im Jahr 1997 kam es dann zur<br />
Namensänderung weil der Name SB, der<br />
eigentlich für Sandra Bischof stand, sich<br />
im Geschäftsalltag als missverständlich<br />
erwies. Seitdem firmiert das Unternehmen<br />
als Farmers Food. Das war auch<br />
für die Entwicklung des internationalen<br />
Geschäfts wichtig, das sich bei dem Unternehmen<br />
in den 1990er-Jahren immer<br />
besser entwickelte. Hier wuchs das Unternehmen<br />
im Im- und Export immer<br />
FOTOS: Farmers Food, Hans Jürgen Krone<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
CORPORATE FARMERS FOOD 47<br />
stärker und konnte beispielsweis<br />
nachhaltige Beziehungen in die<br />
skandinavischen Länder Schweden<br />
und Finnland und darüber hinaus<br />
in Ungarn und Polen knüpfen. Im<br />
Dezember 2000 zog das Unternehmen<br />
schließlich zum heutigen<br />
Firmensitz nach Dülmen. Und die<br />
rührige Unternehmerfamilie kann<br />
sich Im Jubiläumsjahr gemeinsam<br />
auch besonders darüber freuen,<br />
dass die nächste Generation bereits<br />
startklar ist, denn die Söhne Daniel<br />
und Malte Bischof sind bereits im<br />
Unternehmen aktiv.<br />
SICH NEU ERFINDEN<br />
Im Rückblick habe sich gezeigt,<br />
dass das Familienunternehmen<br />
mit klaren Entscheidungswegen<br />
und seinen flachen Hierarchien<br />
genau richtig aufgestellt war und<br />
sich außerdem auf der Produktseite<br />
immer wieder neu erfinden<br />
konnte, sind die Verantwortlichen<br />
überzeugt. Diese Fähigkeit nutzte<br />
das Unternehmen in den vergangenen<br />
Jahren besonders intensiv,<br />
um attraktive neue Angebote auch<br />
für Caterer zu machen. So wurde<br />
beispielsweise 2022 in Zusammenarbeit<br />
mit Airline-Caterern das Produkt-Sortiment<br />
neu aufgestellt. Ein<br />
Ergebnis dieser Erfahrung waren die<br />
neu entwickelten 60 Gramm Mini<br />
Rouladen in Soße, die in den Varianten<br />
Rind, Hirsch, Pute, Schwein, Wirsing<br />
und Kohl gegart und tiefgefroren<br />
erhältlich sind. Speziell entwickelte<br />
Soßen für jede einzelne Rouladen-Variante<br />
runden die Produktneuheit<br />
ab. „Ein einfacher Impuls durch ein<br />
Gespräch mit einem Partner kann<br />
ausreichen, einen Artikel innovativ<br />
zu verändern bzw. im Zusammenhang<br />
mit einer neuen Kalibrierung,<br />
ein neues Vermarktungskonzept zu<br />
erfinden“, sagte Arnulf Sonnenstuhl,<br />
Head of Marketing, Procurement &<br />
HR bei Farmers Food, bereits 2022 im<br />
Interview mit CCI und bestätigte dies<br />
erneut beim Gespräch im Rahmen der<br />
diesjährigen Anuga. Und die intensive<br />
Beschäftigung mit den Anforderungen<br />
der Caterer führte schließlich bei dem<br />
Unternehmen zu einem „sich permanent<br />
ändernden Produktportfolio“,<br />
zu dem neben dem Schwerpunkt des<br />
Angebots von Geflügel wie Pute, Ente<br />
und Hähnchen auch zahlreiche neuen<br />
vegane Artikel gehören. 2022 gelang es<br />
Farmers Food auch, sein flexibel ein-<br />
Das neue Produkt: Gans,<br />
schnell einsetzbar.<br />
Die Sous-vide-Gans war.<br />
bei Farmers Food ein.<br />
echtes Messe-Highlight..<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
48 CORPORATE FARMERS FOOD<br />
Festessen: auf engstem<br />
Raum umgesetzt.<br />
setzbares Hähnchenfertigkebab, das inzwischen<br />
auch ohne Geschmacksverstärker<br />
erhältlich ist, beim <strong>Cooking</strong> Award von<br />
<strong>Cooking</strong> + <strong>Catering</strong> inside zu platzieren.<br />
VON ROULADEN BIS GANS<br />
Die Mini-Rouladen und das Hähnchenfertigkebab<br />
standen so auch mit im<br />
Mittelpunkt des Farmers-Food-Angebotes<br />
auf der Anuga 20<strong>23</strong> und sorgten für<br />
entsprechende Aufmerksamkeit bei den<br />
Profi-Kunden. Denn über die Produkte<br />
konnte man sich nicht nur informieren,<br />
sondern sie auch, zubereitet von deutschen,<br />
französischen und polnischen<br />
Spitzenköchen, verkosten.<br />
Besonders aufmerksamkeitsstark war<br />
dabei ein weiteres neues Produkt-Highlight:<br />
die Sous-vide-Gans, eine fertig<br />
zubereitete Gans aus dem Garbeutel.<br />
Der Grund für deren Einführung ist<br />
nach Unternehmensangaben, dass das<br />
klassische Saisonprodukt, das für seinen<br />
Geschmack immer noch von vielen<br />
Gästen geschätzt werde, zuletzt keinen<br />
einfachen Stand in den Geflügel-Portfolios<br />
von Händlern und Retailern gehabt<br />
habe. So sei der Absatz und der Konsum<br />
von Gänsen insbesondere in den letzten<br />
drei Jahren in Deutschland zurückgegangen.<br />
Vor allem hohe Preise für Gänse<br />
und die Konsumzurückhaltung der<br />
Verbraucher hätten dazu geführt, dass<br />
viele Gastronomen die Gans aus ihren<br />
Produktportfolios entfernt hätten. Dazu<br />
beigetragen hat laut Unternehmen aber<br />
auch die hohe Garzeit der Gans, die<br />
durchaus bis zu fünf Stunden betragen<br />
könne. Bei den derzeit hohen Stromkosten<br />
sei das ein erheblicher Kostenfaktor.<br />
Deshalb sorgt Farmers Food jetzt dafür,<br />
dass es „für die Gastronomen bezahlbar<br />
und im Küchenalltag praktikabel ist,<br />
Gans anzubieten.“<br />
Die Sous-vide-Gans, für deren Produktentwicklung<br />
Farmers Food mit der<br />
WFS GmbH in Mörfelden-Walldorf einen<br />
Kooperationspartner fand, wird annähernd<br />
Ready to-eat, nur noch 20 bis 30<br />
Minuten bei 220 Grad im Ofen aufgewärmt<br />
und kann anschließend sofort<br />
serviert werden. Bei WFS werden die<br />
Tiere weiterverarbeitet und erhalten eine<br />
Füllung sowie eine Würzung nach klassischer<br />
Art, die speziell auf den Sous- vide-<br />
Garprozess abgestimmt ist. Als Kunden<br />
für das Produkt hat Farmers Food bei<br />
diesem Angebot vor allem auch das Airline-<br />
und das Cruise-<strong>Catering</strong>, aber auch<br />
Großküchen sowie Senioren- und Pflegeheime<br />
im Blick.<br />
NACHHALTIGKEIT IM FOKUS<br />
Und natürlich hat man bei Farmers Food<br />
auch die Zeichen der Zeit erkannt und<br />
weiß beispielsweise, dass in Sachen<br />
Nachhaltigkeit beim Verkauf bzw. Erwerb<br />
der Produkte die Transparenz hinsichtlich<br />
der gesamten Wertschöpfungskette<br />
besonders wichtig ist. Seit mehreren Jahren<br />
investiert das Unternehmen auch in<br />
den Vertrieb von antibiotikafreiem Geflügel<br />
und bietet beispielsweise in Kooperation<br />
mit französischen Züchtern in der<br />
Bretagne, Barbarie-Entenfleisch aus 100<br />
Prozent antibiotikafreier Aufzucht an.<br />
Bereits Anfang 2022 hat Farmers Food<br />
seine ITW Zertifizierung erhalten, mit signifikanter<br />
Auswirkung auf die Auswahl<br />
von Produzenten und Lieferanten. Auch<br />
in die Bereiche Bio und Vegan will Farmers<br />
Food weiter investieren.<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
VERPACKUNGEN BRAUCHEN<br />
AUFMERKSAMKEIT<br />
Neben der Mehrwegverpackung für To-go ist<br />
auch an den Einwegverpackungen zu arbeiten,<br />
die noch genutzt werden. Die Umweltbilanz<br />
dieser Produkt-Verpackungen im Gastro-<br />
Einsatz kann weiter verbessert werden.<br />
CORPORATE VERPACKUNG 49<br />
XXXXXXXXXXXXXXX<br />
XXXXXXXXXXXXXXXXX<br />
Von Hans Jürgen Krone<br />
D<br />
Das Thema Verpackung von<br />
Produkten aller Art, die im Togo-Geschäft<br />
anfallen sind für<br />
alle Kunden und Gäste der auffälligste<br />
Bereich, der entweder<br />
auf die sichtbaren Nachhaltigkeitsbemühungen<br />
und damit<br />
das Image des Caterers einzahlt<br />
oder eben nicht. Darüber hinaus<br />
fallen Verpackungen natürlich<br />
auch in vielen weiteren Bereichen<br />
des <strong>Catering</strong>-Business an.<br />
Dabei ist die Gastronomie auf<br />
die Bemühungen der Industrie<br />
angewiesen, ihre Verpackungen<br />
umweltfreundlicher und damit<br />
nachhaltiger zu gestalten, sei es,<br />
dass mehr Papier statt Plastik<br />
verwendet wird, oder beispielsweise<br />
weniger Kunststoff in allen<br />
Bereichen eingesetzt wird.<br />
Dabei spielen Papier und Pappe<br />
eine immer größere Rolle und<br />
immer mehr Unternehmen versuchen<br />
inzwischen auszuloten,<br />
durch welche Maßnahmen sie<br />
auch ihre Papier-Verpackungen<br />
nachhaltiger gestalten können.<br />
NACHHALTIGER EINSATZ<br />
VON GRAS<br />
Ein Unternehmen hat dafür eine<br />
Technik entwickelt, die gewährleistet,<br />
dass ein Rohstoff eingesetzt<br />
werden kann, der auch hier<br />
zu Lande reichlich vorhanden<br />
ist, aber zum allergrößten Teil<br />
in Verbrennungsanlagen landet:<br />
Gras. „Unsere Kernkompetenz<br />
ist, holzbasierten Zellstoff durch<br />
Grasfaser auszutauschen. Wir<br />
kaufen Gras in Form von Heu<br />
ein und verarbeiten es rein mechanisch<br />
in unserem Werk in<br />
Düren, sodass es anschließend<br />
bei der Papierherstellung eingesetzt<br />
werden kann“, erläutert Geschäftsführer<br />
Thomas Eicher von<br />
Creapaper den Prozess, den sein<br />
Geschäftsführerkollege und Creapaper-Gründer<br />
Uwe D’Agnone<br />
vor einigen Jahren erfunden und<br />
patentiert hat. Das Unternehmen<br />
wurde schließlich selbst aktiv,<br />
solche Produkte, die einen Grasfaser-Anteil<br />
von bis zu 40 Prozent<br />
haben, unter anderem auch für<br />
das <strong>Catering</strong> herstellen zu lassen,<br />
beispielsweise Tüten, Schalen<br />
und Becher. Teilweise vertreibt<br />
Creapaper diese auch selbst.<br />
HERAUSFORDERUNG<br />
HALTBARKEIT<br />
Für die Industrie liegt bei nachhaltigeren<br />
Verpackungen allerdings<br />
der Teufel im Detail, denn<br />
die verpackten Produkte müssen<br />
darin möglichst dieselbe<br />
Haltbarkeit haben, die durch die<br />
bisherigen Verpackungen gewährleistet<br />
werden. Sonst baut<br />
sich wieder eine neue Hürde für<br />
den Verkauf dieser neuen Produkte<br />
auf. Mehr Verantwortung<br />
haben die Betreiber dagegen<br />
beim Kaffee-Geschäft und den<br />
vor Ort zubereiteten Snacks-Togo.<br />
Hier würden natürlich die<br />
inzwischen angebotenen Mehrweg-Behältnisse<br />
für eine optimale<br />
Bilanz sorgen, sofern sie<br />
von den Kunden wirklich gewünscht und vor Ort ausgewählt<br />
werden. Im Sommer 20<strong>23</strong> hatte die Deutsche Umwelthilfe,<br />
DUH, eine erste, ziemlich negative Bilanz nach Inkrafttreten<br />
der Mehrwegangebotspflicht gezogen. Sie testete stichprobenartig<br />
Filialen von Bäckerei-Ketten, die Systemgastronomie,<br />
Kinos und einige andere. Verstöße stellte die DUH dann<br />
auch bei fast zwei Dritteln der getesteten Outlets fest. Die Angebotspflicht<br />
für Getränke- und Essensverpackungen in der<br />
Gastronomie werde ohne eine Einwegabgabe von mindestens<br />
20 Cent auf jedes Geschirrteil zahnlos bleiben, zeigte sich die<br />
Umwelthilfe weiterhin überzeugt.<br />
Einen konzeptionellen Ansatz, wie man den Bereich<br />
Verpackungen bei der Belieferung auch der Caterer<br />
künftig beispielsweise auf breiterer Basis durch Mehrwegsysteme<br />
ergänzen könnte, gibt es bereits. Sie müssen<br />
allerdings Praxistests noch bestehen. Um sie wirklich<br />
im großen Stil in den Markt bringen zu können, müssten<br />
alle Partner entlang der Wertschöpfungskette bereit sein,<br />
gemeinsam eng an solchen Lösungen zu arbeiten.<br />
FOTOS: Sabert, Vytal, Creapaper<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
50 CORPORATE SMART STORES<br />
Smarte Versorgung.<br />
im Krankenhaus..<br />
FOTOS: Lekkerland, Cactus Shoppi, Hans Jürgen Krone<br />
RETAIL-KONZEPT<br />
FÜR CATERER?<br />
Die <strong>Catering</strong>-Branche wird sich künftig mit dem Thema Smart Stores<br />
verstärkt beschäftigen. Bei den Smart Boxen muss aber auch<br />
auf Nachhaltigkeit geschaut werden.<br />
E<br />
Es war für Deutschland schon so etwas wie ein<br />
thematischer Big Bang beim Thema Smart Stores:<br />
Für zwei Tage hatte sich Heilbronn im Rahmen<br />
der Retail Innovation Days der DHBW Heilbronn<br />
zum sommerlichen Treffpunkt der deutschen und<br />
europäischen Smart Store-Branche entwickelt.<br />
Moderiert von Prof. Dr. Stephan Rüschen standen Top-Player in<br />
diesem Geschäft – immerhin 30 Redner aus 28 Unternehmen – auf<br />
der Bühne. Sie teilten ihre Sicht auf die Zukunft des autonomen<br />
Einkaufens mit einigen hundert Teilnehmern, unter denen sich<br />
Großhändler Lekkerland:.<br />
Smart im Care-Bereich..<br />
auch zahlreiche Vertreter sehr unterschiedlicher<br />
Branchen befanden.<br />
Eines machte diese Resonanz schon sehr früh deutlich:<br />
Smart Stores werden sich wohl sehr schnell aus<br />
ihrer kleinen Nische, in der sie sich trotz eines verhaltenen<br />
Marktes und skeptischer Konsumenten<br />
etabliert haben, herausbewegen und zu einem relevanten<br />
Player im deutschen Foodgeschäft werden.<br />
Auch für Business-Caterer, die ihr Gastro-Geschäft<br />
mit Retail-Angeboten ergänzen wollen, könnte das<br />
eine interessante Option sein und beispielweise der<br />
Großhändler Lekkerland hat mit seinem Konzept bereits<br />
den Care-Bereich angesteuert. So hatten Rewe<br />
und Lekkerland bereits im Frühjahr in Düsseldorf<br />
zum ersten Mal einen Smart Kiosk unter der Marke<br />
Rewe To Go eröffnet. Der 36 Quadratmeter große<br />
Shop befindet sich im Krankenhaus Schön Klinik.<br />
Er bietet Patient:innen, Mitarbeitenden und Besucher:innen<br />
die Möglichkeit, sich rund um die Uhr mit<br />
Kaffee, Snacks, süßen und salzigen Knabbereien, Eis<br />
und Getränken zu versorgen. Insgesamt umfasst das<br />
Sortiment rund 300 Artikel. Bezahlt wird bargeldlos<br />
im Self-Checkout-Verfahren. Bereits vorher hatte sich<br />
Lekkerlands Self-Checkout-Lösung Smart Kiosk in<br />
zwei Krankenhäusern der Sana Kliniken AG bewährt;<br />
dort allerdings unter einer anderen Marke. Während<br />
die Entwicklung von Smart Kiosk bereits abgeschlos-<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
CORPORATE SMART STORES 51<br />
ANZEIGE<br />
Cactus Shoppi betreibt.<br />
Boxes in der Schweiz..<br />
sen ist, testet Lekkerland derzeit weitere Lösungen<br />
für autonome Shops. Sie unterscheiden<br />
sich unter anderem durch die eingesetzten<br />
Technologien. Mittlerweile gibt es deutschlandweit<br />
mehr als 80 verschiedene unbemannte<br />
Smart-Store-Konzepte von einer Vielzahl von<br />
Betreibern und die Zahl steigt stetig weiter. Im<br />
Grunde gibt es vier Ausprägungen des Konzeptes:<br />
den auf Vending basierenden Micro Market,<br />
den Store mit Bestellung per Bildschirm<br />
und Robotertechnik im Hintergrund, den<br />
Smart Store mit Self-Checkout und das Graband-go<br />
Konzept, bei dem Kameras und Sensoren<br />
den Einkauf der Ware registrieren und diese<br />
dann automatisch abrechnen. Letztere Lösung,<br />
so war in Heilbronn zu erfahren, sei allerdings<br />
immer noch in der Experimentierphase, mit<br />
ungewissem Ausgang.<br />
NACHHALTIGKEIT WURDE<br />
KAUM THEMATISIERT<br />
Überraschend wenig gesprochen wurde in<br />
den Tagen von Heilbronn allerdings über das<br />
Thema Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit<br />
Smart Stores. Zu spüren war dagegen auch bei<br />
den jungen Teilnehmern vor allem die Faszination,<br />
die die Technologie ausübt. Dass die<br />
Smart Stores zum großen Teil auf Kühlung<br />
und damit auf großen Energieverbrauch setzen,<br />
der noch dadurch erhöht wird, dass vor<br />
allem die kleinen Boxen und Shops dann auch<br />
noch mit Klimaanlagen gekühlt werden müssen,<br />
kam kaum zur Sprache. Im<br />
Grunde wird das Konzept als von<br />
vorneherein nachhaltig betrachtet,<br />
weil es die Nahversorgung in<br />
Deutschland verbessern könnte<br />
und überall zur fußläufigen Versorgung<br />
auch in gastronomischen<br />
Bereichen zusätzlich einsetzbar<br />
ist. Es kann künftig beispielsweise<br />
auch Industriegebiete, die im<br />
Bereich Foodservice unterversorgt<br />
sind, bespielen, ohne dass die<br />
Kund:innen dafür extra mobil unterwegs<br />
sein müssen. Auch darin<br />
könnte eine Zusatzchance für Business-Caterer<br />
liegen, die im Umfeld<br />
aktiv sind und so etwas sozusagen<br />
als eine neue hybride Erweiterung<br />
des Geschäfts 24/7 betreiben könnten.<br />
Für einige Aufregung in der<br />
Smart-Store-Branche sorgte kurz<br />
nach den Retail Innovation Days<br />
die Meldung, dass Valora die Einstellung<br />
des Betriebs seiner Avec<br />
Box verkündet hat. Diese war im<br />
April 2019 als autonomer C-Store,<br />
in dem an sieben Tagen rund um<br />
die Uhr eingekauft werden kann,<br />
in der Schweiz an den Start gegangen.<br />
Dessen Ende erstaunte bis<br />
entsetzte, angesichts des Hypes<br />
rund um die Thematik. Ebenso<br />
überraschte die ehrliche Begründung,<br />
dass das Konzept an eigens<br />
angemieteten Standorten nicht<br />
langfristig rentabel zu betreiben<br />
sei. Weiterleben soll die Idee aber<br />
als hybrides Modell: Bis Anfang<br />
2024 sollen mehr als 20 Avec-Shops<br />
in hybride 24/7-Stores umgebaut<br />
werden. Auch hier spielt wohl die<br />
Nähe zum Haupt- Business die<br />
entscheidende Rolle.<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
52 CORPORATE GASTRO VISION<br />
FOKUS AUF BRANCHENRELEVANTE<br />
INNOVATIONEN GERICHTET<br />
FOTOS: Gastro Vision<br />
Die Förderpreis-Jury<br />
ist ein erfahrenes Team.<br />
Entspannt: Gruppenbild<br />
mit Gewinnern.<br />
Für innovative junge Unternehmen, die mit ihren Produkten und Konzepten die<br />
Gastronomie ansteuern, ist der Hamburger Branchentreff Gastro Vision zu einem<br />
begehrten Ziel geworden. Kein Wunder also, dass der Wettbewerb um den Förderpreis,<br />
deren Gewinner in Hamburg kostenlos dabei sein dürfen, wieder groß war.<br />
N<br />
Nach der Corona-Pause des Förderpreises<br />
war der Andrang der Bewerber besonders<br />
groß, denn bei den jungen Unternehmen<br />
hatte sich schnell herumgesprochen, dass<br />
der Gastro Vision Förderpreis wieder am<br />
Start ist. Der Wettbewerb wurde ins Leben<br />
gerufen, um die innovativsten Lösungen<br />
und Ideen zu belohnen, die dazu beitragen,<br />
die Branche weiterzuentwickeln.<br />
Bewerben konnten sich Unternehmen<br />
und Startups mit ihren Innovationen für<br />
Hotellerie, Gastronomie und <strong>Catering</strong> –<br />
vom Food-Produkt über Dienstleistungsund<br />
Einrichtungskonzepte bis hin zu Apps.<br />
Und den Gewinnern winkte wie immer<br />
nicht nur die Auszeichnung, sondern auch<br />
ein Stand auf der nächsten Gastro Vision<br />
in Hamburg. Dieser bietet die Möglichkeit,<br />
ihre Innovationen den Entscheidern der<br />
Branche auf der Gastro Vision in Hamburg<br />
vom 8. bis 11. März 2024 zu präsentieren<br />
und dort Investoren, Geschäftspartner und<br />
potenzielle Kunden zu gewinnen.<br />
WERTVOLLER AUSTAUSCH<br />
Und natürlich war auch den Bewerbern<br />
bewusst, dass bereits der Austausch mit<br />
den branchenerfahrenen Jury-Mitgliedern<br />
am Tag der Förderpreissitzung in Berlin für<br />
sie wertvoll sein kann. In den vergangenen<br />
Förderpreis-Jahren entstanden nämlich<br />
mit vielen jungen Bewerbern nachhaltige<br />
Kontakte, die sie gewinnbringend für sich<br />
einsetzen konnten und auch der Kontakt<br />
zu Jury-Mitglied Hans Jürgen Krone führte<br />
beispielsweise dazu, dass so manches Unternehmen<br />
danach in engem redaktionellen<br />
Kontakt blieb und über das Fortkommen<br />
immer wieder mal berichtet wurde.<br />
Die Vorauswahl war für die Verantwortlichen<br />
der Gastro Vision auch diesmal<br />
nicht einfach. Aber die große Zahl der<br />
ursprünglichen Bewerber sorgte wieder<br />
dafür, dass die Nominierten, die im<br />
Berliner Hotel Motel One am Alexanderplatz<br />
antraten, alle mit ihrem Angebot<br />
sozusagen „auf dem Punkt“ waren.<br />
Insgesamt präsentierten vierzehn<br />
Finalisten ihre spannenden Ideen live<br />
vor Ort. „Die Vielzahl an qualifizierten<br />
Bewerbungen zeigt, wie stark die Innovationskraft<br />
unserer Branche ist. Die<br />
Auswahl fiel wie gewohnt schwer, wir<br />
haben viel diskutiert – aber nun ist die<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
CORPORATE GASTRO VISION 53<br />
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Sehr konzentriert.<br />
wurde den Bewerbern.<br />
in Berlin zugehört..<br />
WORLD COLLECTION<br />
EDITION 20<strong>23</strong><br />
Entscheidung gefallen, und wir freuen<br />
uns, die zwei neuen Gewinner des<br />
Gastro Vision Förderpreises bei der Einführung<br />
ihrer Ideen in den Markt zu unterstützen<br />
und sie auf der Gastro Vision<br />
in Hamburg vorzustellen“, sagt Gastro<br />
Vision-Veranstalter Klaus Klische.<br />
WIEDER ZWEI GEWINNER<br />
Der Förderpreis im Bereich „Analog“ ging<br />
diesmal an Ordinary Seafood. In dieser<br />
Kategorie werden Ideen und Innovationen<br />
gewürdigt, die traditionelle Aspekte<br />
des Gastgewerbes verbessern oder<br />
neu interpretieren. Ordinary Seafood<br />
ist ein junges Unternehmen aus Potsdam,<br />
das den „Fisch mit Zukunft“ auf<br />
Basis pflanzlicher Proteine produziert.<br />
„Wir sind super happy über den Gewinn<br />
des Gastro Vision Förderpreises, schon<br />
die Präsentation heute vor der Fachjury<br />
war eine großartige Erfahrung. Die veganen<br />
Varianten von Lachs und Thunfisch<br />
sind unser Herzensprojekt, mit dem wir<br />
zeigen möchten, dass die veganen Fisch-<br />
Alternativen sehr gute Nährwerte haben<br />
und viel abdecken“, so Dr. Anton Pluschke,<br />
CEO & Founder, Ordinary Seafood.<br />
Im Bereich „Digital“ werden Technologien<br />
und digitale Lösungen ausgezeichnet,<br />
die die Effizienz, Qualität und das Kundenerlebnis<br />
revolutionieren könnten. Die<br />
Wahl in diesem Bereich fiel diesmal auf<br />
Mara Solutions. Das junge Unternehmen<br />
unterstützt Hotels und Restaurants<br />
mit Hilfe eines KI-Antwort-Generators<br />
dabei, möglichst effizient und trotzdem<br />
spezifisch auf Gästebewertungen in<br />
Bewertungsportalen zu reagieren. Das<br />
ist eine Aufgabe, die bei vielen Gastronomen<br />
und Hoteliers normalerweise<br />
sehr viele Arbeitsstunden bindet, wenn<br />
die Aufgabe ernstgenommen wird.<br />
Das fällt, angesichts der Personallage<br />
immer schwerer. Hohe Antwortraten<br />
sind aber wichtig, weil sie das Ranking<br />
sowie die durchschnittliche Bewertung<br />
auf den Portalen verbessern. Sie erhöhen<br />
damit die Wahrscheinlichkeit, dass<br />
sich Neukunden für das jeweilige Angebot<br />
entscheiden.<br />
„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung!<br />
Der Gastro Vision Förderpreis<br />
bietet für uns eine einmalige<br />
Chance, jetzt auch in die Gastronomie<br />
einzusteigen, bisher sind wir vorwiegend<br />
in der Hotellerie vertreten. Wir<br />
können es kaum erwarten, unser Produkt<br />
auf der Gastro Vision den Entscheidungsträgern<br />
der Branche vorzustellen“,<br />
sagt Dr. Maximilian Lüders,<br />
Co-Founder, von Mara Solutions.<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
54 CORPORATE SPÜLTECHNIK<br />
An der Spültechnik liegt’s nicht:<br />
STOLPER-START INS<br />
MEHRWEG-JAHR<br />
Reihenweise haben Spültechnik-Hersteller ihr Angebot den neuen<br />
Gegebenheiten infolge der Mehrwegpflicht angepasst und ebenso effiziente<br />
wie hygienisch ausgereifte Lösungen für die sogenannten „Reusables“<br />
entwickelt. An der Technik hapert es somit nicht, dass die Umsetzung des<br />
nachhaltigen Konzepts vielerorts nicht den Erwartungen entspricht.<br />
Von Mathias Hansen<br />
Bei Hobart ist man<br />
auf die Mehrweg-Aufgabe<br />
gut vorbereitet.<br />
S<br />
Seit dem 1. Januar dieses Jahres gilt in Deutschland<br />
bekanntermaßen die Mehrwegpflicht. Demnach<br />
müssen gastronomische Betriebe im Bereich des<br />
Take-away-Verkaufs eine Mehrwegverpackung als<br />
Alternative anbieten. Kleinere Einrichtungen mit<br />
weniger als fünf Angestellten oder einer Ladenfläche von unter<br />
80 Quadratmetern sind von dieser Regelung ausgenommen. Ziel<br />
ist es, das Aufkommen an Verpackungsmüll signifikant zu reduzieren,<br />
schließlich hat dies im Jahr 2020 einen neuen Spitzenwert<br />
von 18,8 Millionen Tonnen erreicht – dies entspricht einer<br />
Pro-Kopf-Menge von 225,8 Kilogramm. Wie aber sieht es seit der<br />
Einführung mit der Umsetzung in die Praxis aus? „Katastrophal“<br />
– so bezeichnet es zumindest die Deutsche Umwelthilfe (DUH),<br />
die nach einem halben Jahr Bilanz gezogen hat. Bei stichprobenartigen<br />
Testbesuchen stellte die DUH bei fast zwei Drittel der<br />
getesteten Betriebe Verstöße fest. Teilweise konnten diese aber<br />
umgehend begründet werden. Denn: Defizite bei der Umsetzung<br />
der Mehrwegpflicht in der Individual-Gastronomie basieren auf<br />
Regeln seitens des Gesetzgebers, die sich „überhaupt nicht rechtssicher<br />
umsetzen lassen“, wie Dehoga-Thüringen Geschäftsführer<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
CORPORATE SPÜLTECHNIK 55<br />
Weitere gesetzliche<br />
Vorgaben sind<br />
gefragt<br />
Im Rahmen des Mehrweg<br />
Forums kam es zu spannenden<br />
Diskussionen.-<br />
Meiko brachte die<br />
Branche zusammen.<br />
Dirk Ellinger bereits im März anmerkte.<br />
Kritik gibt es auch an den von Umweltministerin<br />
Steffi Lemke angekündigten Nachbesserungen,<br />
welche die DUH für nicht<br />
ausreichend hält, um umweltfreundliche<br />
Mehrwegverpackungen zum neuen Standard<br />
zu machen. In ihrer Beurteilung der<br />
lückenhaften rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
stoßen Umwelt- und Gaststättenverband<br />
somit ins gleiche Horn.<br />
Wie sehr die Mehrwegpflicht die Branche<br />
umtreibt, zeigt allein schon die Tatsache,<br />
dass der Offenburger Spültechnik-Spezialist<br />
Meiko Ende September<br />
ein Symposium rund um eben dieses<br />
Thema veranstaltet hatte, an dem rund<br />
70 Vertreter von Fachverbänden, des<br />
Gastgewerbes, der Logistikbranche,<br />
des Non-Food-<strong>Catering</strong>s sowie Hersteller<br />
von Mehrwegkonzepten teilnahmen.<br />
Das „Mehrwert Forum“ war von<br />
regen Diskussionen gekennzeichnet,<br />
beispielsweise als der stellvertretende<br />
Vorsitzende des Mehrwegverband<br />
Deutschland e. V., André Pietzke, die<br />
Frage nach der sinnvollen Reichweite<br />
politischer Eingriffe beim Thema Mehrweg<br />
stellte. Auch die Frage nach einem<br />
generellen Systemwechsel wurde aufgeworfen,<br />
da der bisherige Weg mit<br />
„nachhaltigen Pflastern“ zusammengehalten<br />
werde. Es brauche mehr Aufklärung,<br />
die nicht auf die Gastronomie<br />
abgewälzt werden dürfe. Hier sei die Politik<br />
mit zielgerichteten Regelungen in<br />
einem gesunden Maße gefragt. „Wir befinden<br />
uns in einem laufenden Prozess,<br />
den wir aktiv gestalten können, gerade<br />
weil es Hürden auf dem Weg gibt“, betonte<br />
Pietzke. Eine Live-Umfrage ergab,<br />
dass sich 80 Prozent der Teilnehmenden<br />
mehr gesetzliche Vorgaben wünschen.<br />
Auch die größten Probleme beim<br />
Umsetzen von Mehrweglösungen in<br />
den Betrieben wurden abgefragt und<br />
lagen bei der Logistik und Lagerung,<br />
aber auch beim Aufwand und bei Personalfragen.<br />
Diskutiert wurde im Rahmen<br />
des Symposiums auch die Rolle<br />
der Gäste, die vielerorts nicht proaktiv<br />
nach Mehrweglösungen fragen.<br />
SIND BECHER ODER BOWLS<br />
FEUCHT BEIM AUFEINANDER-<br />
STAPELN, LEIDET DIE HYGIENE<br />
MASSIV<br />
Nicht unberücksichtigt blieb im<br />
Rahmen des „Mehrwert Forums“<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
56 CORPORATE SPÜLTECHNIK<br />
Miele kommt es ebenfalls<br />
darauf an, dass die Handhabung<br />
für die Mitarbeitenden<br />
einfach ist.<br />
der Stellenwert der professionellen Reinigung<br />
des oftmals aus Kunststoff bestehenden<br />
Spülguts. Pamela Kasper, Hygiene-Ingenieurin<br />
bei Meiko, beleuchtete das<br />
Mehrwegspülen aus mikrobiologischer<br />
Sicht und erläuterte die damit zusammenhängenden<br />
Hygienerisiken. Dazu gehört<br />
beispielsweise, dass feuchte Becher<br />
oder Mehrweg-Bowls nicht ineinander<br />
gestapelt werden können, da dies nicht<br />
der Hygiene-Norm entspricht. Hintergrund:<br />
Kunststoff speichert während des<br />
Spülens die Wärme schlechter als Porzellan<br />
oder Glas und trocknet deshalb sehr<br />
langsam. An Lösungen zum Spülen von<br />
Mehrweggeschirr mangelt es indes nicht,<br />
schließlich haben die Hersteller ihre<br />
Hausaufgaben gemacht und dem Gastgewerbe<br />
passende Lösungen präsentiert. So<br />
setzt Winterhalter auf eine Kombination<br />
aus Maschineneinstellungen, passenden<br />
Körben und speziell entwickelter Spülchemie.<br />
Diese Kombination ermöglicht<br />
es, die Restfeuchtigkeit auf ein Minimum<br />
zu reduzieren. Die „Reusables“ können<br />
auf diese Weise unmittelbar nach dem<br />
Spülen platzsparend gestapelt werden.<br />
Das Problem des geringen Eigengewichts<br />
des Mehrweggeschirrs löst Winterhalter<br />
mit speziell entwickelten Körben samt<br />
Aufsätzen, bei denen Becher automatisch<br />
durch einen Bügel fixiert werden. Bei extrem<br />
leichtem Spülgut kann zusätzlich der<br />
Spüldruck variabel reduziert werden.<br />
Auch Miele hat auf jene neuen Herausforderungen<br />
reagiert, mit der Gastronomen<br />
und Caterer konfrontiert sind.<br />
Seit August bietet das Unternehmen für<br />
die Serie „MasterLine“ Körbe und<br />
Einsätze an, in denen Becher und<br />
Bowls sicher positioniert, hygienisch<br />
sauber und anschließend<br />
zuverlässig getrocknet werden. Ein<br />
Abdeckgitter schützt die Becher<br />
vor dem Verrutschen, sobald der<br />
Korb in die Maschine geschoben<br />
wird. Zudem stellt eine schräge Positionierung<br />
des Geschirrs sicher,<br />
dass das Wasser leicht abläuft. Um<br />
ein optimales Trocknungsergebnis<br />
zu gewährleisten, setzt Miele<br />
unter anderem auf die Funktion<br />
„Dry+“. Diese entzieht dem Spülraum<br />
während des Trocknungsprozesses<br />
feuchtwarmen Wrasen<br />
und führt anschließend frische<br />
Umgebungsluft hinzu.<br />
FOTOS: Meiko, Miele, Hobart, Stierlen, Winterhalter<br />
Auch bei Stierlen gibt es<br />
passende Konzepte.<br />
MEHRWEG ALS INNOVATIONSTREIBER<br />
Manfred Kohler, Geschäftsführer Vertrieb & Produktion bei Hobart,<br />
bezeichnete das Thema der „Reusables“ bereits im Herbst<br />
2022 im Gespräch mit CCI-Chefredakteur Hans Jürgen Krone<br />
als „Innovationstreiber“. Das Offenburger Unternehmen habe<br />
diesbezüglich ein breites Angebot für verschiedene Branchen<br />
entwickelt und individuelle Lösungen für Großkunden und<br />
Spezialisten entwickelt. Wie dies in der Praxis aussieht, macht<br />
das Beispiel des niederländischen Start-ups „SwapBox“ deutlich:<br />
125.000 Mehrwegbecher oder 30.000 Bowls können hier<br />
täglich in nur einer Hobart-Bandspülmaschine gereinigt und<br />
getrocknet werden. Nach dem Motto „Washing as a Service“ bietet<br />
das Unternehmen aus Amsterdam seine Leistungen jenen<br />
Gastronomen und Caterern an, die einfach und unkompliziert<br />
zu sauberen Mehrwegbehältnissen kommen wollen. Als Untertischspüllösung<br />
offeriert Hobart zudem die „Premax GP/FP“<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
CORPORATE SPÜLTECHNIK 57<br />
mit eingebauter „Top-Dry“-Trocknung. Im<br />
Zusammenspiel mit entsprechender Reinigungschemie<br />
und Kunststoffklarspüler<br />
werden optimale Spül- und Trocknungsergebnisse<br />
bei verschiedensten Mehrwegbehältnissen<br />
garantiert.<br />
FÜR SYSTEMATISCHES<br />
FLASCHENSPÜLEN<br />
Zu jenen Mehrweglösungen, die Einwegprodukte<br />
sukzessive ablösen sollen,<br />
gehören auch Glasgebinde, die in Form<br />
von Karaffen oder Flaschen für Getränke<br />
oder Tafelwasser zum Einsatz kommen.<br />
Damit auch diese hygienisch und effizient<br />
gereinigt werden können, haben die<br />
Hersteller bereits entsprechende Lösungen<br />
entwickelt. Meiko beispielsweise hat<br />
eine Technik entwickelt, mit der sich die<br />
Geschirr- und Gläserspüler „M-iClean<br />
UM“ und die „M-iClean UM+“ in wenigen<br />
Sekunden für die Reinigung von Flaschen<br />
umrüsten lässt. Das System mit komplett<br />
getrennten Kanälen arbeitet zunächst<br />
mit der Waschlauge und anschließend<br />
mit der Klarspülung. Über spezielle Düsen<br />
gelangt das Wasser direkt ins Flascheninnere.<br />
Bei Winterhalters „UC-Serie“<br />
kommt ein Flaschenkorbadapter zum<br />
Einsatz, der bis zu acht Gebinde in unter<br />
einer Minute reinigt.<br />
Kein Flaschenhals zu schlank und<br />
keine Karaffe zu bauchig – mit dieser<br />
Vorgabe ist das Rastatter Unternehmen<br />
Stierlen an die Weiterentwicklung der<br />
Untertisch-Spülmaschine „FT 36-DOS“<br />
herangegangen. In der neuen „B-Green“<br />
Ausführung können dank eines speziellen<br />
Flaschenkorbes mit Haken zur sicheren<br />
Fixierung in der Maschine alle<br />
Getränkebehältnisse – von der Druckverschluss-Flasche<br />
über Karaffen bis hin<br />
zu Flaschen mit unterschiedlich langem<br />
Hals – von innen bei bis zu 85 Grad Celsius<br />
gespült werden. Der eigens entworfene<br />
Korb verhindert laut Stierlen Restschmutzbereiche,<br />
schützt das Spülgut<br />
vor versehentlichem Bruch und trägt<br />
ferner dazu bei, die Trocknungszeit zu<br />
verkürzen.<br />
WER DABEI SEIN WILL, MUSS AUF<br />
MEHRWEG SETZEN<br />
Mühsam, aber lohnenswert – so hat ein<br />
Teilnehmer des Offenburger Symposiums<br />
als Positiv-Beispiel für die Mehrweg-Umstellung<br />
den Düsseldorfer Rheinkirmes<br />
im Juli betitelt, bei der die Stadt den kompromisslosen<br />
Einsatz von Mehrweg eingefordert<br />
hatte. An dieses „neue Normal“<br />
mussten sich sowohl die vier Millionen<br />
Besucher als auch die Gastronomen gewöhnen.<br />
Dennoch: Die Gäste haben<br />
es positiv aufgenommen und waren<br />
gleichzeitig von der neuen Sauberkeit angetan.<br />
Weder Pappschalen noch Plastikgabeln<br />
oder To-go-Becher verschandelten<br />
während der zehntägigen Veranstaltung<br />
das Straßenbild. Vorbildlich.<br />
Winterhalters „UC-Serie“<br />
reinigt mit Flaschenkorbadapter<br />
bis zu acht Gebinde<br />
in unter einer Minute.<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
58 CORPORATE INDUSTRIE<br />
Norwegian<br />
Seafood<br />
SEELACHS AUS NORWEGEN<br />
FOTOS: Norwegian Seafood Council<br />
„Es gibt nichts, das köstlicher und einfacher<br />
zuzubereiten ist als Seelachs aus<br />
Norwegen.“ Davon ist das Norwegian Seafood<br />
Council überzeugt, und der preisgekrönte<br />
Meisterkoch Christian André<br />
Pettersen, der Norwegen bei der renommierten<br />
Kochmeisterschaft Bocuse d’Or<br />
Lyon vertritt, hat eine ganz besondere<br />
Vorliebe für diesen unglaublich vielseitigen<br />
Fisch: „Was ich am meisten an<br />
diesem Fisch liebe, sind seine Farbe, sein<br />
Geschmack und seine Textur“, erklärt er.<br />
Aufgrund seiner schillernden Haut und<br />
seines festen Fleisches wird Seelachs<br />
aus Norwegen oft als „grauer König des<br />
Meeres“ bezeichnet. Seine Kraft und<br />
sein Leistungsvermögen verleihen dem<br />
Fleisch des norwegischen Seelachses<br />
seine feste und beinahe federnde Konsistenz,<br />
wodurch es sich perfekt zum<br />
Schmoren, Grillen und Braten eignet.<br />
Was den norwegischen Seelachs von<br />
anderen weißen Fischen, wie zum Beispiel<br />
dem Kabeljau, unterscheide, sei das<br />
intensivere Geschmackserlebnis. Pettersen<br />
erklärt, dass angesichts des reichhaltigen<br />
Eigengeschmacks kräftige Kräuter<br />
und Gewürze gut dazu passen. „Braten<br />
Sie ihn in Butter und würzen Sie ihn mit<br />
kräftigen Kräutern. Koriander, Thymian<br />
oder Estragon und auch stark aromatisches<br />
Gemüse, wie zum Beispiel Fenchel,<br />
schmecken zu Seelachs hervorragend.“<br />
Es könnte kaum einfacher sein, Tag für<br />
Tag ein Luxusgericht auf den Tisch zu<br />
bringen. Auch asiatische Zutaten wie<br />
Sojasoße und Ingwer seien eine optimale<br />
Ergänzung zu diesem köstlichen<br />
und hervorragenden weißen Fisch.<br />
„Die Lebensbedingungen vor der norwegischen<br />
Küste sind optimal für diesen<br />
Fisch. Die starken Meeresströmungen<br />
versorgen die eisige Norwegische<br />
See mit einer großen Menge an Nährstoffen“,<br />
erläutert Norwegian Seafood.<br />
Und sagt weiter: „Der wilde Seelachs,<br />
den wir in diesen Gewässern fangen,<br />
ist ein absolut nachhaltiges Produkt.<br />
Um den einzigartigen Geschmack und<br />
die Qualität des Seelachses zu wahren,<br />
muss er mit größter Vorsicht gehandhabt<br />
werden. Deshalb verwenden die<br />
norwegischen Fischer eine spezielle<br />
Vorrichtung zum Fangen von Seelachs.<br />
Sie besteht aus einem Bleigewicht und<br />
15 Haken. Mit dieser Vorrichtung fänge<br />
man nur wenige Fische auf einmal. So<br />
könnten die Fischer jeden Fisch vorsichtig<br />
handhaben und die hohe Qualität<br />
des Fleisches wahren.<br />
„Das Geheimnis des Geschmacks und<br />
der Qualität des norwegischen Seelachses<br />
ist die Herkunft“, betont Norwegian<br />
Seafood und nennt gute Gründe, warum<br />
sich Caterer für Seelachs aus Norwegen<br />
entscheiden sollten. So sei das ungestüme<br />
eiskalte Wasser des Nordatlantiks als<br />
natürlicher Lebensraum wie kein anderer<br />
auf der Welt. Außerdem werden sein<br />
einzigartiger Geschmack, seine herausragende<br />
Qualität, sein festes Fleisch und<br />
sein hoher Nährwert ins Feld geführt.<br />
Der Seelachs bietet<br />
viele spannende kulinarische<br />
Möglichkeiten.<br />
Den Norwegern ist es wichtig, dass<br />
ihr Meer ein nachhaltiges Ökosystem<br />
bleibt. Das bedeutet, sie müssen<br />
sich um den Schutz des Meeresbodens<br />
und seiner Organismen<br />
kümmern. Durch ein Verbot der<br />
Schleppnetzfischerei auf 1.000.000<br />
Quadratkilometern, was etwa 47<br />
Prozent des norwegischen Meeresbodens<br />
entspricht, stellen sie sicher,<br />
dass gefährdete Gebiete geschützt<br />
werden. Mit der Einführung der<br />
Fangquote vor über 30 Jahren und<br />
der genauen Erfassung aller gefangenen<br />
Fische wurde eine Transparenz<br />
geschaffen, die regelmäßiges,<br />
genaues Monitoring ermöglicht.<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
1 BM Pattie = Veganer Burger Pattie auf Erbsenproteinbasis, 2 BM Steak Pieces = auf Pflanzenproteinbasis (Ackerbohne, Weizen)<br />
3 veganer Mozzarella = Nahrungsmittelzubereitung mit Kokosöl, 4 BM Meatballs = Vegane Fleischersatz-Bällchen mit Erbsenprotein<br />
* Pflanzliche Beyond Meat-Produkte können in der Küche in Kontakt mit Rind- oder Hähnchenprodukten gekommen sein.<br />
Alle Preise sind in Euro ausgewiesen und enthalten die gesetzliche Mehrwertsteuer<br />
auch in mild erhältlich<br />
CORPORATE INDUSTRIE 59<br />
Beyond<br />
Meat<br />
AUFTRITT BEI SAUSALITOS<br />
Beyond Meat, international<br />
einer der<br />
führenden Anbieter von pflanzlichem<br />
Fleisch, konnte jetzt einen weiteren Systemgastronomen<br />
als Kunden gewinnen:<br />
Die Cocktailkette Sausalitos hat drei<br />
neue pflanzliche Gerichte, zunächst für<br />
einen begrenzten Zeitraum, auf die Speisekarte<br />
gebracht und setzt dabei auf die<br />
pflanzlichen Fleischprodukte von Beyond<br />
Meat. So können Gäste an über 40 Sausalitos-Standorten<br />
in Deutschland die<br />
Beyond Meat-Produkte probieren. „Sausalitos<br />
trifft mit seinem neuen Angebot den<br />
Zeitgeist, denn immer mehr Menschen<br />
in Deutschland verzichten bewusst auf<br />
den Verzehr von tierischem Fleisch“, sagt<br />
Beyond Meat, denn laut einer Umfrage<br />
des GFI Europe habe jeder zweite Deutsche<br />
seinen Fleischkonsum in den letzten<br />
fünf Jahren reduziert. Stattdessen setzten<br />
41 Prozent der Deutschen mindestens einmal<br />
pro Woche auf pflanzliches Fleisch.<br />
Die bei Salitos angebotenen Gerichte sind:<br />
Beyond Burrito Carne Diablo mit Beyond<br />
Steak, Grillgemüse, Jalapeños und pflanzlichem<br />
Mozzarella in einer Weizentortilla.<br />
Beyond Mediterranean Burger mit<br />
Beyond Burger, gegrillter Paprika, Zucchini,<br />
getrockneter Tomate, Rucola, White<br />
Mexican Burgersauce im Brioche Bun.<br />
Beyond Meatballs mit Red Salsa, Kichererbsen,<br />
Gartenkresse und Maiscrunch.<br />
Dazu bietet Sausalitos seinen Gästen<br />
montags einen Rabatt von 50 Prozent auf<br />
vegetarische und vegane Gerichte. „Die<br />
Wünsche unserer Kunden verändern sich,<br />
daher passen wir unser Angebot immer<br />
wieder an und gehen mit der Zeit“, sagt<br />
Sausalitos-Chefkoch Eiko Scharfenberger.<br />
MANGO<br />
SAPPHIRE<br />
MOJITO<br />
Bombay Sapphire Gin,<br />
Mango, Minze, Limette, Lime<br />
Juice, Soda<br />
10,90 | 14,90<br />
BEYOND<br />
MEATBALLS*<br />
Beyond Meatballs 4 , warme<br />
Red Salsa, Kichererbsen,<br />
Gartenkresse, Maiscrunch<br />
6,90<br />
.<br />
Beyond Meat-Produkte sind laut<br />
Unternehmen so konzipiert, dass sie<br />
genauso schmecken und die gleiche<br />
Textur haben wie tierisches Fleisch.<br />
Ihre Herstellung sei jedoch schonender<br />
für die Umwelt. Das Beyond<br />
Meat-Markenversprechen „Eat What<br />
You Love“ stehe für den Glauben<br />
an eine bessere, zukunftsgerichtete<br />
Ernährungsweise. Bei der Umstellung<br />
auf pflanzliches Fleisch zähle jeder<br />
Schritt.<br />
EDDY VAN<br />
SCHLECK<br />
Horchata 43, Vanille, Erdbeere,<br />
Zitrone, Kokosmilch<br />
10,90 | 14,90<br />
BEYOND<br />
MEDITERRANEAN<br />
BURGER*<br />
Beyond Meat Pattie 1 , gegrillte<br />
Paprika und Zucchini, getrocknete<br />
Tomaten, Rucola, White Mexican<br />
Burgersauce, Brioche Bun<br />
12,90<br />
UNSERE PFLANZLICHEN GERICHTE MIT<br />
Traditionelles Fleisch wird hier durch Beyond Meat-Produkte ersetzt.<br />
Echte Leckerbissen für Fleischliebhaber auf pflanzlicher Basis.<br />
I FEEL GOOD!<br />
BEYOND BURRITO<br />
CARNE DIABLO*<br />
Beyond Meat Steak Pieces 2 , Grillgemüse,<br />
Jalapeños, veganer Mozzarella 3 , Weizentortilla<br />
12,90<br />
Unsere Allergene und Zusatzstoffe führen wir auf einer separaten Karte. Auf Nachfrage helfen dir unsere Servicekräfte gern. August 20<strong>23</strong><br />
FOTOS: Salomon, KI, Sausalitos<br />
Salomon<br />
SALOMON MIT INFOS ZU KI<br />
Künstliche Intelligenz<br />
ist nicht länger eine<br />
fiktive Technologie aus Science-Fiction-<br />
Filmen. Sie hat Einzug in die Gastronomie<br />
gehalten und verändert damit die Art und<br />
Weise, wie Restaurants operieren (Dazu<br />
auch unser Artikel ab Seite 24). Salomon<br />
FoodWorld hat dazu einen Leitfaden entwickelt,<br />
der praktische Tipps und Tricks<br />
für den Einsatz von KI in der Gastronomie<br />
bietet. In diesem wird aufgezeigt, wie KI<br />
die Effizienz steigern, Kosten senken, Fehler<br />
reduzieren und die Servicequalität verbessern<br />
kann. Gleichzeitig werden Praxisbeispiele<br />
und Tipps für die erste Nutzung<br />
gezeigt. Computer erstellen mithilfe von<br />
vorhandenen Daten eigenständig Inhalte<br />
wie Texte, Bilder oder Musik. So heißt<br />
es im Leitfaden zu generativer KI: „Neue<br />
Inhalte werden ,generiert‘, indem Muster<br />
aus den vorhandenen Daten erlernt werden“.<br />
Gastronomen, die sich noch nicht<br />
mit dem Thema beschäftigt haben, können<br />
leicht einsteigen und KI für sich nutzen.<br />
Zu erfahren ist auch, dass Künstliche<br />
Intelligenz mehr ist als nur ChatGPT oder<br />
Siri. Sie ermögliche es Maschinen, wie<br />
Menschen zu handeln, Daten zu analysieren,<br />
Muster zu erkennen und Entscheidungen<br />
zu treffen. Das werde bereits vielfach<br />
verwendet und sei jetzt auch in der<br />
Gastronomie auf dem Vormarsch. Eine<br />
Umfrage zeige, dass 60 Prozent der Restaurantbetreiber<br />
interessiert sind.<br />
Michael Kuriat, Geschäftsführer der<br />
TNC Production GmbH und Mitglied<br />
des Board of Honor Leaders Club,<br />
betont die Bedeutung von KI in der<br />
Gastronomie: „KI erweitert unsere<br />
Fähigkeiten und kann dazu beitragen,<br />
komplexe Probleme zu lösen. In der<br />
heutigen Zeit ist es entscheidend,<br />
die Potenziale von KI zu erkennen<br />
und in der Gastronomie erfolgreich<br />
einzusetzen.“ Der Leitfaden kann unter<br />
folgendem Link kostenlos heruntergeladen<br />
werden:<br />
https://salomonfoodworld.com/27k<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
60 CORPORATE INDUSTRIE<br />
Vito<br />
AUSGEZEICHNETE FÖRDERUNG<br />
FOTOS: Vito, Electro Calorique, Hobart<br />
Die Vito AG aus Tuttlingen, Hersteller<br />
von Frittieröl und Kühlschmierstoff-<br />
Filtern, will expandieren. Deshalb<br />
freute sich das Unternehmen kürzlich<br />
besonders darüber, dass es vom Baden-<br />
Württembergischen Ministerium für<br />
Ländlichen Raum und Landwirtschaft mit<br />
dem Titel „Spitze im Land“ ausgezeichnet<br />
wurde. Denn neben dieser Ehrung<br />
erhält das Unternehmen dazu auch eine<br />
finanzielle Förderung zur Unterstützung<br />
seiner Expansionspläne in Höhe von<br />
rund 280.000 Euro. Man habe tatkräftige<br />
Unterstützung von der Stadt Tuttlingen<br />
bei der Bewerbung um die Förderung<br />
gehabt, sagt Vito. Das Unternehmen<br />
konnte Empfehlungsschreiben sowohl<br />
vom Oberbürgermeister als auch vom<br />
Landratsamt vorweisen. Die Stadt<br />
Tuttlingen stellte den Ablauf und die<br />
Vorgehensweise transparent dar und<br />
übermittelte den Förderantrag im Namen<br />
des Unternehmens. Diese gemeinsamen<br />
Bemühungen trugen dann auch Früchte.<br />
Und Vito hat bereits konkrete Pläne, wie<br />
diese Mittel eingesetzt werden sollen,<br />
nämlich beim Bau eines neuen Gebäudes.<br />
Dieser Schritt ist offenbar notwendig, da<br />
die Tuttlinger derzeit an einer Innovation<br />
arbeiten, die bald zur Serienreife gebracht<br />
und weltweit vermarktet werden<br />
soll. Mit dieser Innovation werde es<br />
möglich sein, das Frittieröl während des<br />
Frittierens zu filtern, was bisher erst nach<br />
dem Frittiervorgang möglich war. „Der<br />
geplante Anbau dient der Erweiterung<br />
der Produktionskapazitäten für die neue<br />
Produktlinie und die vierte Generation der<br />
Vito-Filter“, erklärt Andreas Schmidt, CEO<br />
der Vito AG. Er begrüßte die Auszeichnung<br />
durch das Land und die damit<br />
verbundene finanzielle Unterstützung<br />
dementsprechend enthusiastisch: „Wir<br />
sind überaus stolz auf diesen Erfolg und<br />
die Anerkennung, die uns als ‚Spitze im<br />
Land‘ zuteil wird“, sagte er.<br />
Für den Bau des neuen Gebäudes reichen<br />
die Mittel aus dem Förderprogramm<br />
der Europäischen Union und des Landes<br />
Baden-Württemberg natürlich nicht aus.<br />
Denn geplant ist ein zweistöckiger Anbau<br />
in CO2-speichernder Holzbauweise<br />
mit einer Fläche von 750 Quadratmetern.<br />
„Das Gesamtinvestitionsvolumen für den<br />
Anbau beläuft sich derzeit auf etwa zwei<br />
Millionen Euro, wovon rund 500.000 Euro<br />
für den Innenausbau des Anbaus und für<br />
Umstrukturierungsmaßnahmen benötigt<br />
werden“, sagt Schmidt. Dieser Betrag<br />
steht jedoch bisher noch unter Vorbehalt,<br />
da sich die Baukosten in der aktuellen Situation,<br />
so wie es derzeit überall passiert,<br />
noch verändern könnten.<br />
Nach seiner Auszeichnung blickt das<br />
Unternehmen nach eigenen Angaben besonders<br />
zuversichtlich in die Zukunft und<br />
ist fest entschlossen, durch seine Expansionspläne<br />
weiterhin eine führende Rolle<br />
in der Branche einzunehmen. Man wolle<br />
die eigene „Innovationskraft weiter stärken<br />
und die wirtschaftliche Entwicklung<br />
der Region vorantreiben“.<br />
In Tuttlingen wird bald<br />
eine Innovation zur<br />
Serienreife gebracht.<br />
Vito filtert täglich Schweb- und<br />
Bitterstoffe aus dem genutzten Frittieröl.<br />
Da diese Partikel nicht mehr<br />
an den Speisen haften, haben die<br />
Verwender eine bessere Produktqualität<br />
sagt das Unternehmen. Die<br />
Partikel könnten im Frittieröl nicht<br />
weiter verbrennen, sodass man das<br />
Frittieröl länger verwenden könne.<br />
Zudem werde der Aufwand rund<br />
um die Fritteuse verringert. Motto:<br />
„Sauberes Öl in 4,5 Minuten, Vito bei<br />
Betriebstemperatur in die Fritteuse<br />
stellen, Knopf drücken, fertig“. Vito<br />
ist aus rostfreiem Edelstahl und spülmaschinenfest.<br />
Durch Modulbauweise<br />
findet es in jedem Spülkorb Platz.<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
CORPORATE INDUSTRIE 61<br />
Electro<br />
Calorique<br />
GANZHEITLICHER ANSATZ<br />
Bei seiner Arbeit setzt<br />
der Hersteller von<br />
Speisenverteilsystemen, die ELECTRO<br />
CALORIQUE Gruppe, auf einen ganzheitlichen<br />
Ansatz. „Wir beraten Sie von der<br />
ersten Phase Ihres Projektes an und setzen<br />
unsere gesamte Erfahrung dafür ein, maßgeschneiderte<br />
Lösungen für Ihr Haus zu<br />
erarbeiten“, verspricht das Unternehmen<br />
beispielsweise den Care-Einrichtungen.<br />
„In Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen<br />
sind Mahlzeiten ein wichtiger Bestandteil<br />
des täglichen Lebens. Sie verbinden Menschen,<br />
fördern das soziale Miteinander, geben<br />
dem Tag einen Rhythmus und sorgen<br />
für Wohlbefinden. Das Ziel ist, den Gästen<br />
gesunde und abwechslungsreiche Mahlzeiten<br />
zu servieren, ohne deren Nährwerte<br />
zu beeinträchtigen, weiß der Hersteller.<br />
Und wie das im Einzelnen geschieht, ob in<br />
Zukunft im Tablettsystem oder in Tischgemeinschaften,<br />
das will das Unternehmen<br />
gemeinsam mit seinen Kunden erarbeiten.<br />
Und für alle Mahlzeiten gibt es an die jeweilige<br />
Umgebung angepassten Lösungen<br />
für alle Speisen und Snacks in der Warm-,<br />
Kalt- oder Tiefkühlverpflegung.<br />
Die Aufmerksamkeit von ELECTRO<br />
CALORIQUE gilt vor allem den Nutzern<br />
und Gästen, denen ein qualitativ hochwertiges<br />
und ausgereiftes Werkzeug zur<br />
Speisenverteilung zur Verfügung gestellt<br />
wird. „Die ELECTRO CALORIQUE Gruppe<br />
stellt seit jeher die Überlegungen zur<br />
Nutzung durch den Kunden und den<br />
Gast in den Mittelpunkt der Innovationsund<br />
Produktentwicklung“, betont man.<br />
Dabei ermögliche es der Ideenreichtum<br />
des Teams, mutig zu denken, um neue<br />
Lösungen zu konzipieren.<br />
Seit 20<strong>23</strong> gehört die deutsche Tochter<br />
gesellschaft ELECTRO CALORIQUE<br />
Speisenverteilsysteme GmbH zu der<br />
französischen ELECTRO CALORIQUE<br />
Gruppe. Mit einer neuen Geschäftsführung,<br />
einem neuen Markenauftritt<br />
und 30-jähriger Erfahrung, schlägt<br />
ELECTRO CALORIQUE in Deutschland<br />
ein neues Kapitel auf. Der Fokus<br />
des Vertriebs liegt dabei vor allem auf<br />
Einrichtungen des Gesundheitswesens<br />
und in den medizinisch-solzialen<br />
Bereichen, in denen die Speisenqualität<br />
eine wichtige Rolle bei der<br />
Genesung der Gäste spielt.<br />
Hobart<br />
MIT VIELEN FUNKTIONEN<br />
Mit seinem in diesem<br />
Jahr eingeführten Multifunktionsgerät<br />
Precipan will Hobart<br />
in der Profiküche für hocheffiziente und<br />
blitzschnelle Zubereitung diverser Speisen<br />
und das ganz besonders für große Mengen<br />
in der <strong>Catering</strong>-Küche sorgen: Mit 100<br />
oder 150 Litern Fassungsvermögen und<br />
extra dickem Hochleistungs-Boden kocht,<br />
frittiert und brät die Precipan auch größte<br />
Mengen an Speisen absolut präzise, sagt<br />
das Unternehmen. Das neue Multifunktionsgerät<br />
ersetze diverse Küchengeräte<br />
und entlaste somit das Küchenpersonal:<br />
„Egal ob 50 oder 500 Portionen – mit<br />
diesem Alleskönner wird alles auf den<br />
Punkt genau fertig“, beschreibt Hobart<br />
das Konzept. Auch beim Anbraten soll die<br />
Precipan zu Höchstleistungen auflaufen:<br />
Dank des 15 Millimeter dicken Hochleistungs-Boden<br />
kann sie auch große Mengen<br />
Fleisch oder Gemüse gleichmäßig, bei Bedarf<br />
in bis zu drei separaten Garzonen mit<br />
unterschiedlichen Temperaturen parallel,<br />
fertigstellen. Viele Funktionen laufen vollautomatisch<br />
und mit wenig Bedienaufwand<br />
ab. 76 vorinstallierte Programme<br />
stehen zur Verfügung, weitere 130 können<br />
individuell programmiert werden.<br />
Und der Reinigungsaufwand des Geräts<br />
ist gering, denn die Precipan verfügt über<br />
ein geführtes Programm für die manuelle<br />
Reinigung, das die Menge des zu verwendenden<br />
Wassers und Reinigers angibt.<br />
„Mit der Precipan bietet Hobart ein<br />
Gerät für das horizontale Kochen im<br />
Produktportfolio an. Das Multitalent<br />
ist eine optimale Ergänzung unseres<br />
Sortiments im Bereich Gartechnik,<br />
wo wir bereits den Trockendampfschnellgarer<br />
GTP sowie Kombidämpfer<br />
in diversen Größen und<br />
Ausführungen anbieten“, erklärt<br />
Markus Bau, Director Food Service.<br />
Die Precipan zeichne sich durch ein<br />
leicht verständliches Bedienkonzept<br />
aus, sodass auch ungelernte Mitarbeitende<br />
mit ihr umgehen können.<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
62 CORPORATE ALGENNUDELN<br />
SPANNENDE,<br />
VEGANE ENTWICKLUNG<br />
FOTOS: Schultz&König<br />
Thekenbasiertes Kon-.<br />
zept von Schultz&König,.<br />
praktisch umgesetzt..<br />
Der vegane Trend ist, das zeigte auch die letzte Anuga in Köln, derzeit so stark<br />
wie selten zuvor. Jetzt kommt es, gerade auch für das <strong>Catering</strong>, darauf an,<br />
dass die entsprechenden Produkte der Lieferanten auch glaubwürdig und<br />
sinnvoll in den Arbeitsalltag zu integrieren sind. Hier sieht sich das Unternehmen<br />
Schultz&König mit seinen Algennudeln besonders gut aufgestellt.<br />
Von Hans Jürgen Krone<br />
I<br />
In der Welt der Gastronomie hat sich eine<br />
Zeitenwende vollzogen und das Frechener<br />
Unternehmen Schultz&König sieht sich<br />
selbst an vorderster Stelle dieser Bewegung.<br />
Der Perser Amir Foroutan benannte sein<br />
Unternehmen nach zwei Deutschen, die<br />
ihn vor zwölf Jahren zur Gründung der<br />
Firma inspirierten. Seine Geschichte ist<br />
sehr spannend und überraschend, denn<br />
das Produkt, das inzwischen bei vielen<br />
großen Lebensmittel-Händlern gelistet<br />
ist, entstand eigentlich durch Zufall:<br />
vegane Algennudeln. Während er damit<br />
experimentierte, vegane Kaviarperlen<br />
aus Braunalgenpulver zu produzieren,<br />
produzierten die Maschinen plötzlich auch<br />
lange Streifen. „Dann habe ich intensiv<br />
daran gearbeitet und vegane Nudeln daraus<br />
gemacht. So bin ich komplett in eine andere<br />
Richtung gegangen“, beschreibt Foroutan<br />
die Entwicklung, die auch dazu geführt<br />
hat, dass die Nudeln alle notwendigen<br />
Zertifizierungen haben, von Bio, über vegan<br />
bis hin zu IFS. „Letzteres auf High Level,<br />
denn wir haben mit 98 Prozent bestanden“,<br />
freut sich Foroutan.<br />
Ein Jahr lang tüftelte er an dem Rezept<br />
und konnte das Produkt schließlich europaweit<br />
patentieren: Die Nudeln, die<br />
Amir Foroutan will den<br />
Gästen Gesundes bieten.<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
CORPORATE ALGENNUDELN 63<br />
auf der Grundlage französischen Algenpulvers<br />
produziert werden, seien extrem<br />
kalorienarm, sagt Foroutan. Um den Nutzen<br />
des Produktes für die Konsumenten zu<br />
erhöhen, arbeite er schließlich mit einem<br />
anderen Unternehmen daran, Mine ralien<br />
zu dem Produkt hinzuzugeben. Ergebnis:<br />
Wer jetzt eine Portion davon isst, nimmt<br />
kaum Kalorien zu sich, versorgt sich<br />
aber mit einer Tagesration Mineralien,<br />
beschreibt Foroutan den Zusatznutzen<br />
seiner Nudeln für die Konsumenten. Die<br />
Nudeln, die ausgeliefert werden, sind bereits<br />
gekocht und damit verzehrfertig.<br />
„Man kann sie kalt essen, sie erhitzen und<br />
braten und am Folgetag haben die Nudeln<br />
immer noch die gleiche Qualität“, betont<br />
der Unternehmer. Foroutan stellte die<br />
Nudeln schließlich auch in runder Form<br />
her, beispielsweise, um sie in Suppen zu<br />
verwenden, oder für Menschen, die lange<br />
Nudeln nicht essen können.<br />
VIELE HÄNDLER GEWONNEN<br />
Und das Konzept kam beim<br />
Lebensmittelhandel sofort gut an. „Rewe<br />
war mein erster Kunde“, sagt Foruotan, der<br />
wohl vor acht Jahren zum Erstarken des<br />
Vegan-Trends mit seinem Produkt genau<br />
richtig kam. Von da aus konnte er schließlich<br />
auch viele andere großen Händler bis hin zu<br />
Discountern als Kunden gewinnen, auch<br />
in Ländern wie Österreich, Schweiz und<br />
Slowenien, deren Kunden wiederum das<br />
Produkt offensichtlich ebenfalls positiv<br />
aufnahmen und für die er dann auch noch<br />
einen Online-Shop mit weiteren veganen<br />
Produkten aufbaute.<br />
Am Anfang, so erinnert er sich, sei die<br />
Produktion, abseits der Maschinen zur<br />
Herstellung, noch Handarbeit gewesen<br />
und er habe mit seinem Team maximal<br />
150 Kilogramm pro Tag produziert und<br />
verpackt. „Jetzt können wir 2,5 Tonnen<br />
in acht Stunden herstellen“, beschreibt er<br />
die aktuelle Situation und betont, dass<br />
das noch deutlich auszubauen sei. Doch<br />
trotz der Erfolge war und ist das Geschäft<br />
für das Unternehmen aufwändig. Um<br />
das Produkt bekannter zu machen, ging<br />
man auch auf viele Vegan-Messen, um<br />
zu zeigen, wie man die Produkte einsetzen<br />
kann. Und daraus ist schließlich die<br />
Erkenntnis des Firmenchefs gereift, mit<br />
seinen Algennudeln auch in die Gastronomie<br />
zu gehen. „Die Menschen müssen sie<br />
auf dem Teller haben und erleben, wie sie<br />
schmecken“, sagt er.<br />
„So nicht“, sagt<br />
Amir Foroutan.<br />
Die Menschen<br />
müssen die Nudeln<br />
auf dem Teller haben<br />
Bei ersten Versuchen und Kontakten<br />
mit Caterern habe er dann festgestellt,<br />
dass diese aktuell vor allem Probleme<br />
mit der Wirtschaftlichkeit haben<br />
und es außerdem auf Grund der Personalsituation<br />
für sie schwierig ist,<br />
Gästen auf hohem Niveau immer die<br />
gleiche Qualität zu liefern. Daraus entstand<br />
jüngst eine Idee, die er selbst als<br />
„bahnbrechendes Konzept für die Gemeinschaftsgastronomie“<br />
bezeichnet.<br />
Das thekenbasierte Konzepte besteht<br />
aus frischem, fein geschnittenem<br />
Bio-Gemüse, das regional bezogen<br />
wird. Dieses Gemüse ist vitaminreich<br />
und kann dann mit den Mineralien<br />
kombiniert werden, die in Algennudeln<br />
reichlich vorhanden sind.<br />
Alles was die Gäste tun müssen, ist,<br />
die gewünschten Mineralien in Form<br />
der Algennudeln in eine Schüssel zu<br />
geben, dazu die Vitamine in Form des<br />
Gemüses und dies alles mit einer Brühe<br />
zu übergießen. Für diejenigen, die<br />
ein zusätzliches Topping wünschen,<br />
gibt es Optionen wie Tofu, um das<br />
Geschmackserlebnis zu vervollständigen.<br />
„Dies bedeutet nicht nur Kosteneinsparungen,<br />
sondern auch eine<br />
erhebliche Reduzierung des Mitarbeiteraufwands“,<br />
ist Foroutan überzeugt,<br />
betont aber gleichzeitig, dass sich das<br />
Küchenpersonal bei diesem Konzept<br />
kreativ einbringen und individuelle<br />
Gerichte nach den Vorlieben der Kunden<br />
zusammenstellen könne. Das sagt<br />
beispielsweise auch Michael Haupt,<br />
Vizepräsident von Euro-Toques, der mit<br />
dem Unternehmen in Kontakt kam und<br />
bereits selbst einige kulinarische Ideen<br />
mit den Algennudeln umgesetzt hat.<br />
MITARBEITER GUT ERNÄHREN<br />
Foroutan ist aber über kulinarische<br />
und wirtschaftliche Aspekte hinaus<br />
überzeugt, dass sein Konzept<br />
beispielsweise im Business-<strong>Catering</strong><br />
auch dazu beitragen kann, die gesunde<br />
und ausgewogene Ernährung der<br />
Mitarbeiter zu fördern.<br />
„Insgesamt bedeutet die Zeitenwende<br />
bei Schultz&König nicht nur<br />
eine Veränderung in der Art und Weise,<br />
wie Gemeinschaftsgastronomie<br />
betrieben wird, sondern auch eine<br />
gesündere und nachhaltigere Zukunft<br />
für alle Beteiligten“, ist er überzeugt<br />
und wird sein Konzept auch im Rahmen<br />
des Events zur Preisverleihung<br />
Caterer des Jahres 20<strong>23</strong> in Bad Honnef<br />
der Branche vorstellen.<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
64 CREATION NEUHEITEN<br />
KLEINES IM GROSSEN<br />
VELTINS<br />
Das Helle Pülleken von Veltins ist jetzt auch<br />
als Fassbier zu haben. „Diese Aktivierung des<br />
Biergeschäfts wird ein sympathischer Impuls<br />
im Thekengeschäft sein“, ist Veltins überzeugt.<br />
„Wir motivieren Gastronomiepartner und Gäste<br />
gleichermaßen, sich einfach von der Marken- und<br />
Sortenbegeisterung vieler Menschen im ganzen<br />
Land mittragen zu lassen“, sagt Dr. Volker Kuhl,<br />
Geschäftsführer Marketing/Vertrieb der Brauerei.<br />
www.veltins.de<br />
PLANT BASED<br />
VANDEMOORTELE<br />
VEGGIE-SNACK<br />
SCHNEFROST<br />
Seit September 20<strong>23</strong> trägt der Vandemoortele-<br />
Geschäftsbereich „Margarine, kulinarische Öle<br />
und Fette“ einen neuen Namen: „Plant-Based<br />
Food Solutions“ soll laut Unternehmen für<br />
eine konsequente Ausrichtung und ein klares<br />
Bekenntnis des Unternehmens in Bezug auf<br />
Nachhaltigkeit und pflanzliche Ernährung stehen.<br />
Das Angebot von pflanzlichen Lebensmitteln und<br />
gesünderen Alternativen sei schon länger fester<br />
Bestandteil der Nachhaltigkeitsbestrebungen<br />
von Vandemoortele und wesentlicher Teil des<br />
unternehmerischen Leitbildes.<br />
www.vandemoortele.com<br />
FOTOS: Hersteller<br />
Unter seiner Marke Avita, die trendige<br />
Veggie Snacks in den Markt bringthat<br />
Schnefrost jetzt Avita Rote-Bete-Sticks<br />
gelauncht. Die Snacks bestehen aus<br />
stückiger und bissfester Rote Bete und<br />
einer Kürbiskern-Panade. Verfeinert mit<br />
Hartkäse und abgestimmt mit Gewürzen<br />
soll die Veggie-Powerfood ein Fingerfood-<br />
Snack für Ernährungsbewusste zum Dippen<br />
oder ein Topping für Veggie-Bowls sein.<br />
Erhältlich im 2 mal 2,5 Kilogramm Beutel.<br />
www.avita-veggie.de<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
CREATION NEUHEITEN 65<br />
EIN STÜCK TRADITION<br />
ARYZTA<br />
Ein Stück Dresdener Tradition hat das Backwarenunternehmen<br />
Aryzta auf den Markt gebracht. „Das Handbrot gehört in Dresden<br />
mittlerweile zur kulinarischen DNA wie der Christstollen“, sagt der<br />
Hersteller. Es ist ein mit Käse, gekochtem Schinken und Schmand<br />
gefülltes Brot. Dabei hat das Unternehmen den Streetfood-Klassiker<br />
aus Sachsen neu interpretiert und mit den saftigen Füllungen<br />
Tomate-Kräuter, Spinat-Käse und Sauerrahm-Speck versehen.<br />
Der Brötchenteig ist mit Schnitten geöffnet und macht die Füllungen<br />
sichtbar. Die Handbrote sind ideal für To-go-Geschäft und<br />
Pausenverpflegung. Sie können auch unterwegs kleckerfrei verzehrt<br />
werden. Die Snacks haben eine lange Standzeit und können<br />
kalt oder warm zum Verzehr angeboten werden. Die gegarten,<br />
tiefgekühlten Teiglinge (130 Gramm) werden ohne Antauen 22 bis<br />
24 Minuten mit viel Dampf bei 165 bis 175 Grad gebacken.<br />
www.aryzta.de<br />
WECKMANN-ZEIT<br />
EDNA<br />
Bereits fertig gebacken ist der süße Hefeteigmann<br />
von Edna eine Ergänzung zur Winterzeit und<br />
ein Saison-Highligt. Das Gebäck eignet sich als<br />
Nascherei zum Martins- oder Nikolaustag, und<br />
kann, je nach Region, auch als Weckmann,<br />
Stutenkerl, Klausenmann oder auch Grittibänz<br />
fungieren. Caterer können ihn aber auch mit bunten<br />
Perlen und Zuckerguss garnieren und damit zum<br />
Hingucker beispielsweise bei Kindergeburtstagen<br />
oder vielen anderen Kinder-Events werden lassen.<br />
www.edna.de<br />
VEGGIE-SAISON<br />
HOFMANNS<br />
Hofmanns bietet innovative Kreationen<br />
für die Herbst- und Wintersaison. Im<br />
vergangenen Herbst initiierte das<br />
Unternehmen eine Kooperation mit<br />
dem Schweizer Unternehmen Planted.<br />
Während die Planted-Kreationen<br />
„Pulled Mediterranean Style“, die<br />
Bratwurst „Curry Style“ und der neue<br />
Kebab „Chili Style“ (Foto) bereits<br />
im Onlineshop erhältlich waren, ist<br />
Letzteres jetzt ebenfalls für den Einsatz<br />
in der Betriebsverpflegung bestellbar.<br />
www.hofmanns.de<br />
<strong>Cooking</strong> <strong>Catering</strong> inside 5/<strong>23</strong>
66 CORPORATE<br />
66 COMMUNITY<br />
IMPRESSUM<br />
ES IST HERBSTSTIMMUNG<br />
<strong>Cooking</strong> + <strong>Catering</strong> inside<br />
24. Jahrgang<br />
Redaktion:<br />
Hans Jürgen Krone<br />
Chefredakteur<br />
Mobil +49 (0)152 22576375<br />
E-Mail: krone-redaktion@cci-verlag.de<br />
Layout:<br />
Redaktionsbüro Wipperfürth GmbH<br />
Schanzenstraße 36, Geb. 31a,<br />
51063 Köln<br />
Mitarbeiter/in: Dominik Holzknecht<br />
Freie Autor:innen:<br />
Klaus Häck, Mathias Hansen,<br />
Aina Keller, Jan-Peter Wulf<br />
Titelbild: IKA/Culinary Olympics<br />
Verlag:<br />
CCI Verlag GmbH<br />
Röpckes Mühle 2, 25436 Uetersen<br />
E-Mail: verlag@cci-verlag.de<br />
www.ccinside.de<br />
Geschäftsführung:<br />
Volker Geuer<br />
Mediaberatung:<br />
Ilonka Bonin<br />
Mobil: +49 (0)1522 2589456<br />
E-Mail: ilonka.bonin@cci-verlag.de<br />
Anzeigenvertretungen:<br />
Gebiet Nielsen 1, 2, 3a, 5-7 und Benelux<br />
Volker Geuer, Verlagsvertretung<br />
Röpckes Mühle 2, 25436 Uetersen<br />
Fon +49 (0)4122 99979-11<br />
Mobil +49 (0)171 7706682<br />
E-Mail: office@geuermedien.de<br />
Nielsen 3b, 4, Österreich und Schweiz<br />
Simone Bostel, CCI Verlag GmbH<br />
Röpckes Mühle 2, 25436 Uetersen<br />
Fon +49 (0)4122 99979-21<br />
E-Mail: simone.bostel@cci-verlag.de<br />
Anzeigenpreisliste:<br />
Nr. 25 vom 1. Januar 20<strong>23</strong><br />
Erscheinungsweise: 6-mal pro Jahr<br />
Bezugspreise:<br />
Einzelpreis 9,50 Euro, Jahresabonnement<br />
Inland: 51,50 Euro, für Studierende<br />
38,90 Euro, Ausland: 64,10 Euro. Im<br />
Falle höherer Gewalt kein Belieferungsoder<br />
Entschädigungsanspruch.<br />
Druck:<br />
Dierichs Druck + Media<br />
GmbH + Co.KG, Kassel<br />
© Alle Rechte vorbehalten.<br />
Kein Teil der Zeitschrift darf ohne<br />
schriftliche Genehmigung des Verlags<br />
vervielfältigt oder verbreitet werden. Das<br />
gilt insbesondere für die gewerbliche<br />
Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme<br />
in elektronische Datenbanken und die<br />
Vervielfältigung auf CD-Rom. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte, Fotos &<br />
Illustrationen keine Gewähr.<br />
Angeschlossen der Informationsgemeinschaft<br />
zur Fest stellung der<br />
Verbreitung von Werbeträgern (IVW)<br />
ISSN 1615–5122<br />
Ehrlich gesagt nervt es mich zusehends,<br />
wenn ich Woche für Woche mit unterschiedlichen<br />
Umfragen und deren angeblichen<br />
Wahrheiten zu irgendwelchen<br />
Situationen konfrontiert werde. Dass<br />
diese ständigen Prognosen zu vermehrter<br />
Unsicherheit in der Bevölkerung und<br />
in den Unternehmen führen, ist mehr<br />
als verständlich. Weitere Unsicherheiten<br />
über Prognosen produziert im Herbst<br />
die Budgetierung in den Unternehmen.<br />
Es ist eine anstrengende und herausfordernde<br />
Zeit für alle Manager:innen, eine<br />
Planung zu erstellen, die zwischen Wahrheit<br />
und Illusion tendiert. Sie sind gefordert,<br />
aufgrund vergangenheitsbezogener<br />
Daten, angepasster Forecasts, momentaner<br />
Entwicklungen und auf der Basis der<br />
Vorgabe durch die Geschäftsführung ein<br />
Budget für das neue Geschäftsjahr zu erstellen.<br />
Die Budgetierung erzeugt Druck,<br />
weiß doch jeder der Betroffenen, dass er<br />
oder sie im nächsten Jahr an der Erreichung<br />
der Zahlen gemessen wird. Aber<br />
es ist nicht nur die Performance, es ist<br />
auch die Sorge, die vereinbarte Prämie<br />
nicht zu erreichen, also einen Teil des<br />
Gehaltes zu verlieren. Anscheinend banal,<br />
jedoch mit Wirkung. Ich kenne das<br />
KLAUS HÄCK<br />
unterstützt als Professional Coach<br />
Führungskräfte und Unternehmer in<br />
ihrer persönlichen und beruflichen<br />
Entwicklung. Dabei ist er auf die<br />
Branchen <strong>Catering</strong>, Gastronomie und<br />
Hotellerie spezialisiert. Außerdem ist<br />
er Beirat für Wissen & Bildung bei<br />
der Foodservice Consulting Society<br />
International (FCSI).<br />
Kontakt: www.hommequadrat.de<br />
Procedere aus der eigenen Erfahrung<br />
als Manager. Eines habe ich damals gelernt.<br />
Um das bestmögliche Budget zu<br />
erarbeiten, habe ich meine Führungskräfte<br />
integriert. Unterschiedliche Sichtweisen,<br />
Erfahrungen und persönliche<br />
Kompetenzen führten dazu, dass die<br />
Zahlen multiperspektivisch betrachtet<br />
wurden. Folgerichtig erwächst aus einem<br />
gemeinschaftlich erstellten Budget<br />
eher der Anspruch und das Gefühl, Verantwortung<br />
dafür zu übernehmen und<br />
auf mehrere Schultern zu verteilen. Und<br />
doch war auch damals die Anspannung<br />
bei den Manager:innen hoch.<br />
Dass die Belastung heute eine wesentlich<br />
höhere zu sein scheint, ist auch den<br />
Unmengen verwirrender Informationen<br />
geschuldet. Wir Menschen sind nicht<br />
mehr in der Lage, diese Flut von Daten<br />
zu verarbeiten. Der vermeintliche Vorteil<br />
über alles informiert zu sein, wird<br />
zum Tor der Verwirrung. Sind dann alle<br />
Zahlen, Daten und Fakten gesammelt<br />
und abgewogen, werden diese häufig in<br />
selbstgestrickten Programmen konsolidiert,<br />
was zum Teil unendlich viel Zeit<br />
kostet. In manchen Unternehmen werden<br />
sogar drei verschiedene Softwaresysteme<br />
in der Budgetierung zusammengeführt,<br />
was für weiteren Frust sorgt. Ich<br />
beneide Manager:innen nicht, die unter<br />
diesen Rahmenbedingungen ein Budget<br />
erstellen müssen. Eine Zeit, die so<br />
schnelllebig ist, wo Kontinuität fast wie<br />
ein Fremdwort klingt und unterschiedlichste<br />
Ereignisse in der Welt das lokale<br />
Geschäft von heute auf morgen beeinflussen<br />
können, ruft nach einer anderen<br />
Form der Vorausplanung.<br />
Deshalb wünsche ich mir für die<br />
Zukunft, dass alle Unternehmen ihren<br />
Manager:innen Software zur Verfügung<br />
stellen, die alle relevanten Daten permanent<br />
sammelt, verarbeitet und anhand<br />
eines vorgegebenen Algorithmus in ein<br />
Budget umwandelt. Das kann eine KI<br />
besser als jeder Mensch. Die Erfahrung<br />
der Manager:innen rundet in der Schlussbetrachtung<br />
das KI-Zahlenwerk ab. Dann<br />
haben alle ihr Bestes gegeben. Das Ergebnis<br />
– vielleicht ein „goldener“ Herbst und<br />
die Wahrnehmung, dass Budgetierung<br />
Freude bereiten kann. <br />
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