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food TECHNOLOGIE 5/2023

Food Technologie, Magazin für Inhaltsstoffe, Herstellung und Verpackung ist die Fachpublikation für Führungskräfte im deutschsprachigen Raum, sowie einigen Ländern Osteuropas. In praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen berichten wir über Roh- und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen und Märkte, Herstellungstechnologie, Verfahrenstechnik sowie Verpackungstechnologien und -material.

Food Technologie, Magazin für Inhaltsstoffe, Herstellung und Verpackung ist die Fachpublikation für Führungskräfte im deutschsprachigen Raum, sowie einigen Ländern Osteuropas. In praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen berichten wir über Roh- und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen und Märkte, Herstellungstechnologie, Verfahrenstechnik sowie Verpackungstechnologien und -material.

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34. Jahrgang · ISSN 1616-2323 · ZKZ30360 · www.<strong>food</strong>-technologie.de<br />

5 · <strong>2023</strong> NOVEMBER<br />

Magazin für Inhaltsstoffe, Herstellung und Verpackung<br />

INGREDIENTS<br />

Herstellung von Omega-3-<br />

Ölen – Von hochwertigen<br />

Rohstoffen und<br />

schonender Verarbeitung<br />

VERFAHRENSTECHNIK<br />

Energiesparendes<br />

Trocknen ohne Abluft –<br />

Hordentrockner hift<br />

bei der Trockung von<br />

Vanilleschoten<br />

MESSEN<br />

Bringing Automation<br />

to Life – SPS <strong>2023</strong>:<br />

32. internationale<br />

Fachmesse für industrielle<br />

Automation<br />

VERPACKUNG<br />

Nachhaltigkeit ist keine<br />

Milchmädchenrechnung:<br />

Energieeffiziente Abfüllstrecke<br />

für Biomolkerei<br />

5<br />

TITELTHEMA<br />

Ein tiefer Einblick in die optimale<br />

Lebensmittelproduktion<br />

Industrielle Mischer von MAP Mischsysteme


Premium-Partner:<br />

IFS Ultimo<br />

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2 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 5 · <strong>2023</strong> NOVEMBER


EDITORIAL<br />

Von Nürnberg über<br />

Frankfurt nach Weihnachten<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Sebastian Martinek,<br />

Objektleiter<br />

Die heutige Zeit ist vielerorts geprägt von Veränderungen<br />

und Herausforderungen. In Zeiten<br />

wie diesen ist es von entscheidender Bedeutung,<br />

gut informiert zu sein. Unsere Aufgabe<br />

als Fachmagazin ist es, Sie stets über<br />

die neuesten Entwicklungen in der Lebensmittelindustrie<br />

zu Informieren. Möglichkeiten<br />

dazu bieten zudem die zwei anstehenden<br />

Fachmessen, die von großer Relevanz für unsere<br />

Leserschaft sind.<br />

Die SPS <strong>2023</strong> in Nürnberg rückt näher und<br />

wird alle Jahre wieder die neuesten Technologien<br />

und Innovationen in der Automatisierung<br />

und Digitalisierung von Produktionsprozessen<br />

präsentieren. In Zeiten, in denen<br />

Effizienz, Qualität und Nachhaltigkeit in der<br />

Lebensmittelherstellung von entscheidender<br />

Bedeutung sind, bietet die SPS <strong>2023</strong> uns<br />

die Möglichkeit, auf dem Laufenden zu bleiben<br />

und Einblicke in intelligente Produktionsmethoden<br />

zu gewinnen.<br />

Zwei Wochen später beginnt dann auch die<br />

Fi Europe <strong>2023</strong> in Frankfurter Messezentrum,<br />

die Fachmesse für Lebensmittelzusatzstoffe<br />

und Inhaltsstoffe. Hier versammeln<br />

sich Experten und Unternehmen, um<br />

die neuesten Trends und Entwicklungen im<br />

Bereich von Zutaten und Rohstoffen zu erkunden.<br />

Angesichts der steigenden Verbraucheranforderungen<br />

an gesündere, qualitativ<br />

hochwertige Lebensmittel und des wachsenden<br />

Umweltbewusstseins ist die Messe<br />

der ideale Ort, um innovative Lösungen und<br />

Best Practices zu entdecken.<br />

Besuchen Sie auch den „deutschen Pavilion“<br />

auf der Fi Europe <strong>2023</strong>! Unser Verlag ist<br />

stolz, Teil dieser Plattform für Lebensmittelinnovationen<br />

zu sein. Erfahren Sie mehr<br />

über unsere Publikationen und Expertise.<br />

Treffen Sie uns in Frankfurt!<br />

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, und es<br />

ist an der Zeit, innezuhalten und auf das<br />

Erreichte zurückzublicken. Möge die bevorstehende<br />

Vorweihnachtszeit voller Freude<br />

und wertvoller Momente im Kreise Ihrer<br />

Lieben sein. Die Redaktion der Food Technologie<br />

wünscht Ihnen ein besinnliches<br />

Weihnachtsfest und einen erfolgreichen<br />

Start ins neue Jahr.<br />

Es grüßt Sie herzlich<br />

NOVEMBER 5 · <strong>2023</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

3


INHALT<br />

TITELTHEMA<br />

Ein tiefer Einblick in die optimale<br />

Lebensmittelproduktion<br />

Seite<br />

REMBE®<br />

Druckentlastung<br />

und<br />

Explosionsschutz.<br />

Industrielle Mischer von MAP Mischsysteme<br />

Mit dem dynamischen Wachstum der Weltbevölkerung wird es immer wichtiger, die<br />

industrielle Lebensmittelproduktion zu optimieren, um die weltweite Ernährungssicherheit<br />

zu gewährleisten. Dennoch ist es von größter Bedeutung, dass die steigende Nachfrage nach<br />

effizienter Lebensmittelproduktion niemals zu Kompromissen bei der Lebensmittelsicherheit<br />

führt. MAP-Lebensmittelmischer erfüllen die hohen Anforderungen von Lebensmittelproduzenten<br />

an Leistung, Sicherheit und Geschmack. Diese Mischer werden aus lebensmitteltauglichen<br />

Materialien hergestellt und sind mit modernster, hygienisch optimierter<br />

Technologie ausgestattet. Sie bieten industriellen Lebensmittelherstellern modernste<br />

Lösungen für die Schüttgutverarbeitung…<br />

INGREDIENTS<br />

Verbesserung der Frischhaltung und Ballaststoffanreicherung<br />

Verbesserte Burger Buns durch SANACEL ® sugarcane Zuckerrohrfasern<br />

Herstellung von Omega-3-Ölen<br />

Von hochwertigen Rohstoffen und schonender Verarbeitung<br />

6 – 7<br />

Seite<br />

8 – 10<br />

12 – 14<br />

VERFAHRENSTECHNIK<br />

ANLAGEN UND KOMPONENTEN<br />

Energiesparendes Trocknen ohne Abluft<br />

Hordentrockner von Harter hift bei der Trockung von Vanilleschoten<br />

Design für anspruchsvolle Umgebungen<br />

Sicherheits- und Wellenkupplungen im Hygienic von ENEMAC<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Verantwortungsvoll verarbeiten<br />

Manufacturing Apps für die Prozessindustrie<br />

MESS- UND WÄGE<strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

Effizienzsteigerung und höchste Produktqualität<br />

Wie neueste Wäge- und Inspektionstechnologien den Wandel im Fleischmarkt effizient gestalten<br />

Seite<br />

16 – 18<br />

19<br />

20 – 21<br />

22 – 24<br />

REMBE ® GmbH Safety+Control<br />

Gallbergweg 21<br />

59929 Brilon, Germany<br />

T +49 2961 7405-0<br />

hello@rembe.de<br />

© REMBE® | All rights reserved<br />

MESSEN<br />

Die Lebensmittel der Zukunft<br />

Ernährungstrends auf der kommenden Fi Europe in Frankfurt<br />

Vielfalt aus Deutschland<br />

Der deutsche Pavillon auf der Fi Europe <strong>2023</strong><br />

Bringing Automation to Life<br />

SPS <strong>2023</strong> – 32. internationale Fachmesse für industrielle Automation<br />

Seite<br />

26 – 27<br />

28 – 30<br />

32 – 33<br />

4 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 5 · <strong>2023</strong> NOVEMBER


INHALT<br />

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Fachzeitschriften.<br />

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LAGERTECHNIK<br />

Schnelle Logistik für Genießer<br />

Hochregallager mit Fördertechnik für dänische Backwaren<br />

NEWS/EVENTS<br />

Vielseitig einsetzbar – Sonnengetrocknete Tomaten<br />

Tunesische Tomaten als Lebensmittelzutat<br />

Au revoir Edouard<br />

Nachruf: Wir betrauern den Verlust unseres Freundes<br />

und Partners – Edouard Costemend<br />

44 – 45<br />

Seite<br />

46 – 47<br />

48<br />

VERPACKUNG<br />

ABFÜLLANLAGEN<br />

Nachhaltigkeit ist keine Milchmädchenrechnung<br />

Energieeffiziente Abfüllstrecke für Biomolkerei<br />

KONTROLL- UND PRÜFSYSTEME<br />

Wenn der Apfel schwimmen geht<br />

Sicherheitslösung von Leuze für den Obstgroßmarkt<br />

Seite<br />

36 – 39<br />

40 – 42<br />

Kalender <strong>2023</strong>–24, November – März 48<br />

TRENDS & EMOTIONEN<br />

Seite<br />

Fisch wird zur Delikatesse, die sich immer weniger leisten wollen 49<br />

Bezugsquellenverzeichnis 50 – 51<br />

Impressum 51<br />

Mit pflanzenbasierten Zutaten begeistern.<br />

Wecken Sie auf natürliche Weise die Sinne Ihrer Kunden.<br />

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am Stand #3.1G160<br />

Food ingredients<br />

Europe<br />

28. –30. November <strong>2023</strong><br />

in Frankfurt am Main<br />

Da 70 % der Verbraucher überzeugt sind, dass ihre Lebensmittelwahl ihre Stimmung beeinflusst, ist es nicht verwunderlich, dass sie „Gute Laune-Nahrung“<br />

genießen. Da pflanzliche Rezepte bei den Desserts immer beliebter werden, ist das eierfreie Baiser von BENEO die perfekte Wahl für unterwegs. Das Rezept<br />

bietet einen köstlichen Leckerbissen, ohne Geschmack- oder Textur Kompromisse zu beeinträchtigen. Entwickeln Sie mit BENEO und lassen Sie Menschen<br />

mit allen Sinne genießen, erleben und erfüllt werden, nicht nur ihre Geschmacksnerven.<br />

Gesünder leben durch leckeres Essen, das alle Sinne kitzelt. Wechseln zu einem nachhaltigeren Zeitalter pflanzlicher Inhaltsstoffe.<br />

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TITELTHEMA · MAP MISCHSYSTEME<br />

Ein tiefer Einblick in die optimale<br />

Lebensmittelproduktion<br />

Industrielle Mischer von MAP Mischsysteme<br />

Mit dem dynamischen Wachstum der Weltbevölkerung wird es immer wichtiger, die industrielle Lebensmittelproduktion<br />

zu optimieren, um die weltweite Ernährungssicherheit zu gewährleisten. Dennoch ist es von größter Bedeutung,<br />

dass die steigende Nachfrage nach effizienter Lebensmittelproduktion niemals zu Kompromissen bei der Lebensmittelsicherheit<br />

führt. MAP-Lebensmittelmischer erfüllen die hohen Anforderungen von Lebensmittelproduzenten an<br />

Leistung, Sicherheit und Geschmack. Diese Mischer werden aus lebensmitteltauglichen Materialien hergestellt und<br />

sind mit modernster, hygienisch optimierter Technologie ausgestattet. Sie bieten industriellen Lebensmittelherstellern<br />

modernste Lösungen für die Schüttgutverarbeitung.<br />

MAP berücksichtigt bereits bei der Entwicklung<br />

der Mischer für die Lebensmittelindustrie<br />

die Anforderungen der einschlägigen<br />

Vorschriften und Normen, um im<br />

Produktionsprozess einen sicheren und konformen<br />

Ablauf zu erzielen. Der Betreiber kann<br />

sich somit gewiss sein die Anforderungen an<br />

seinen Mischprozess zu erfüllen und ein qualitativ<br />

einwandfreies Produkt herzustellen.<br />

Bei der Lebensmittelproduktion ist die Konsistenz<br />

von Geschmack, Textur und Aussehen von<br />

größter Bedeutung. Indem sie homogene Mischungen<br />

und verlässliche Mischzeiten sicherzustellen,<br />

leisten Mischer einen nicht zu unterschätzenden<br />

Beitrag, um diese Konsistenz<br />

zu ermöglichen. In den folgenden Absätzen<br />

stellen wir die wichtigsten Kategorien von Mischern<br />

vor, die in einer modernen Lebensmittelverarbeitung<br />

nicht mehr wegzudenken sind.<br />

Die MAP Chargenmischer für<br />

den Batchprozess<br />

Chargenmischer sind vielseitig einsetzbare<br />

Maschinen in der Lebensmittelindustrie.<br />

Sie eignen sich hervorragend für Mischungen<br />

höchster Qualität bei perfekt reproduzierbaren<br />

Chargen.<br />

Präzision in den Proportionen: Die von MAP<br />

hergestellten Chargenmischer sind in der<br />

Lage, präzise Mengen von Zutaten zu mi-<br />

Einwellen-Chargenmischer WBH.<br />

schen. Ob Backmischungen, Gewürze oder<br />

Nahrungsergänzungsmittel, diese Mixer Mischer<br />

sorgen dafür, dass jede Charge die Anforderungen<br />

des Rezeptes an Geschmack<br />

und Konsistenz erfüllt.<br />

Schonende Handhabung für empfindliche<br />

Zutaten: Fragile oder temperaturempfindliche<br />

Zutaten müssen behutsam gemischt<br />

werden, um ihre physikalischen Eigenschaften<br />

zu erhalten. MAP-Chargenmischer sichern<br />

durch eine Vielzahl an Optionen eine<br />

schonende Handhabung empfindlicher Zutaten.<br />

Mittels spezieller Mischwerkzeuge, einer<br />

variablen Geschwindigkeitsregelung und<br />

Heiz-/Kühlmäntel werden die Komponenten<br />

homogen vermengt und bleiben unversehrt.<br />

Blick durch die Wartungsklappe eines MAP Einwellen-Chargenmischers WBH.<br />

Vielseitigkeit für verschiedenste Rezepturen:<br />

Chargenmischer sind äußerst anpassungsfähig<br />

und eignen sich daher für eine Vielzahl<br />

von Rezepturen. Um unterschiedliche Produkte<br />

auf einem Chargenmischer herstellen<br />

6 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 5 · <strong>2023</strong> NOVEMBER


MAP MISCHSYSTEME · TITELTHEMA<br />

zu können, sind ein geeignetes Mischerdesign<br />

und leichte Reinigung notwendig. MAP<br />

setzt auf ein totraumvermeidendes Design<br />

ohne Verschraubungen mit glatten Schweißnähten.<br />

Groß dimensionierte Wartungsöffnungen<br />

mit einem weiten Öffnungswinkel<br />

von über 180° erleichtern zudem die intensive<br />

Reinigung innerhalb der Mischtrommel.<br />

Die MAP Durchlaufmischer<br />

für den kontinuierlichen Prozess<br />

Chargenmischer:<br />

• Die Wahl für den kleinen Maßstab<br />

• Am besten geeignet für die Lebensmittelproduktion<br />

in kleinen bis mittleren Mengen.<br />

• Ideal für Rezepte, die Präzision und eine<br />

schonende Verarbeitung erfordern.<br />

• Perfekt für wechselnde Rezepturen und<br />

kleine Chargengrößen.<br />

• Ermöglicht das Experimentieren und die<br />

individuelle Anpassung von kleinen Mengen.<br />

Kontinuierliche Mischer:<br />

• Entwickelt für die Lebensmittelproduktion<br />

im großen Stil.<br />

• Geeignet für Anwendungen, die ein<br />

hohes Volumen bei gleichbleibender<br />

Homogenität erfordern.<br />

• Bietet gleichbleibende Ergebnisse in<br />

schnellem Tempo.<br />

• Maximiert die Produktionseffizienz und<br />

minimiert den Abfall.<br />

Kontinuierliche Mischer hingegen sind für<br />

die Lebensmittelproduktion in großem Maßstab<br />

konzipiert. Dieser Mischertyp bietet einen<br />

konstanten Fluss von gemischten Zutaten<br />

und ist das Herzstück von großvolumigen<br />

Lebensmittelverarbeitungsprozessen.<br />

Die Vorteile sind:<br />

Ununterbrochene Produktion: Im Bereich der<br />

Massenproduktion von Lebensmitteln zählt<br />

jede Sekunde. Durchlaufmischer wie der<br />

WAH von MAP ermöglichen einen reibungslosen<br />

Ablauf der Produktionslinie und gewährleisten<br />

eine konstante Versorgung mit gemischten<br />

Zutaten, ohne dass häufige Starts<br />

und Stopps erforderlich sind.<br />

Geschwindigkeit und Konsistenz: MAP Durchlaufmischer<br />

sind für die schnelle Verarbeitung<br />

großer Mengen ausgelegt und daher<br />

ideal für Anwendungen wie die bei der Herstellung<br />

von Snacks und Cerealien Getreideprodukten.<br />

Sie liefern auch bei hohen Geschwindigkeiten<br />

konstante Ergebnisse.<br />

Kontinuierliche Einwellenmischer WAH.<br />

Chargenmischer und kontinuierliche Mischer im Vergleich.<br />

Ressourceneffizienz: Wenn es um die Produktion<br />

in großem Maßstab geht, ist Effizienz<br />

der Schlüssel. Kontinuierliche Mischer<br />

sind darauf ausgelegt, Abfall zu minimieren,<br />

Ausfallzeiten zu reduzieren und den Energieverbrauch<br />

zu optimieren. Sie sind unverzichtbar,<br />

um die Anforderungen der schnelllebigen<br />

Lebensmittelindustrie zu erfüllen.<br />

Auswahl des richtigen MAP-Mischers<br />

für Ihre Bedürfnisse<br />

Die Wahl zwischen Chargenmischern und<br />

kontinuierlichen Mischern hängt von den<br />

spezifischen Anforderungen des Produktionsprozesses<br />

ab. Faktoren wie die gewünschte<br />

Produktionskapazität, die Empfindlichkeit<br />

Ihrer Zutaten und die gewünschte Produktionseffizienz<br />

sind zu berücksichtigen.<br />

MAP-Lebensmittelmischer sind äußerst vielseitige<br />

Maschinen, die für alle Arten von trockenen,<br />

feuchten und zähflüssigen Lebensmittelzutaten<br />

geeignet sind. Sie können entsprechend<br />

der Anforderungen des Produktionsprozesses<br />

ausgestattet und konfiguriert<br />

werden und sichern so in einer Vielzahl unterschiedlicher<br />

Anwendungen einen optimierten<br />

Produktionsablauf.<br />

Mit einem weltweiten Netzwerk von Testlabors<br />

in Deutschland und an 14 weiteren<br />

Standorten arbeitet das Team von MAP<br />

Mischsysteme mit den Kunden zusammen<br />

und berät diese, wie sie die optimalen Prozessbedingungen<br />

für jede spezifische Anwendung<br />

erreichen können.<br />

Alle MAP-Mischer werden in den eigenen<br />

Werken hergestellt. Dank des weltweiten<br />

Netzes von Handelsniederlassungen der<br />

WAMGROUP können Kunden rund um den<br />

Globus bedient werden, egal wo sie ihren Sitz<br />

haben. Viele Hersteller bekannter Lebensmittelmarken<br />

setzen MAP-Mischer aufgrund ihrer<br />

effizienten, kostengünstigen und optimalen<br />

Verarbeitungskonzepte weltweit ein. Seit<br />

MAP-Lebensmittelmischer können individuell auf die<br />

Anforderungen des Produktionsprozesses ausgestattet<br />

und konfiguriert werden.<br />

den 80er Jahren fließt das verfahrenstechnische<br />

Know-how aus mittlerweile Tausender<br />

weltweit installierter Mischer in die Weiterentwicklung<br />

der Maschinen ein.<br />

Ob Chargen- oder kontinuierliche Mischer,<br />

sie sind die Protagonisten in der Lebensmittelindustrie.<br />

Sie sorgen dafür, dass Ihre kulinarischen<br />

Lieblingskreationen immer köstlich<br />

sind, egal wo und wann Sie sie genießen.<br />

Durch die Auswahl des richtigen MAP-<br />

Mischers für Ihre speziellen Anforderungen<br />

können Sie die Produktion rationalisieren,<br />

die Qualität aufrechterhalten und Ihre<br />

Kunden mit jedem Bissen begeistern. Ganz<br />

gleich, ob Sie eine kleine Bäckerei sind, die<br />

ihr Gebäck perfektioniert, oder ein industrieller<br />

Lebensmittelhersteller, der hohe Kapazität<br />

benötigt – es gibt einen MAP-Mischer,<br />

der Ihre kulinarischen Kreationen zu neuen<br />

Höhenflügen verhilft.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.mapgmbh.com<br />

Bildquelle: MAP Mischsysteme GmbH<br />

NOVEMBER 5 · <strong>2023</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

7


INGREDIENTS<br />

Verbesserung der Frischhaltung<br />

und Ballaststoffanreicherung<br />

Verbesserte Burger Buns durch SANACEL ® sugarcane Zuckerrohrfasern<br />

Jeder kennt es oder erlebt es regelmäßig: Frisch gebackenes Brot verliert schnell an Frische, wird weich und dann hart. Das<br />

hier beschriebene Phänomen kennt man unter dem Begriff „Altbackenwerden“ und beginnt schleichend bereits unmittelbar<br />

nach dem Backen. Hierbei löst sich Flüssigkeit, die im Brot gebunden ist und wandert von der Krume, dem Brotinneren,<br />

nach außen zur Kruste. Während hierbei die Krume ihre Saftigkeit verliert und fester wird, schwindet die Knusprigkeit<br />

der Kruste und sie wird weich. Im Anschluss entweicht die Feuchtigkeit über die Kruste an die Umgebungsluft, wodurch<br />

die Kruste hart wird. Um das Altbackenwerden zu verzögern und somit das Brot länger frisch zu halten, werden u.a. Zusatzstoffe<br />

wie z.B. Feuchthaltemittel eingesetzt. Gesundheitsbewusste Verbraucher und Partizipanten des Clean Label Trends<br />

legen Wert auf Lebensmittel die keine Zusatzstoffe enthalten. Mit dem natürlichen Ballaststoff SANACEL ® sugarcane,<br />

welcher aus Zuckerrohrmelasse gewonnen wird, hat CFF GmbH & Co. KG eine Zuckerrohrfaser entwickelt, welche als<br />

natürliche Lebensmittelzutat gilt – E-Nummern-frei, allergenfrei (glutenfrei) und GMO-frei.<br />

Eine aktuelle, repräsentative Befragung<br />

des Bundesinstituts für Risikobewertung<br />

(BfR) zeigt: 55 Prozent der Bevölkerung<br />

versuchen, Zusatzstoffe beim Kauf von<br />

Lebensmitteln zu vermeiden. Mit dem natürlichen<br />

Ballaststoff SANACEL ® sugarcane,<br />

welcher aus Zuckerrohrmelasse gewonnen<br />

wird, hat CFF GmbH & Co. KG eine Zuckerrohrfaser<br />

entwickelt und bereits als neuartiges<br />

Lebensmittel (Novel<strong>food</strong>) zugelassen.<br />

Bei dem Ballaststoff SANACEL ® sugarcane<br />

handelt es sich um eine natürliche Lebensmittelzutat,<br />

die die Frischhaltung in Backwaren<br />

positiv beeinflusst und laut Novel<strong>food</strong>-Verordnung<br />

bis 8 Prozent in Brot und bis 5 Prozent<br />

in Backwaren eingesetzt werden darf.<br />

SANACEL ® sugarcane ist in diversen Faserlängen<br />

erhältlich und somit für eine Vielzahl<br />

verschiedener Anwendungen einsetzbar.<br />

Während kurze Fasern oftmals für die<br />

klassische Ballaststoffanreicherung verwendet<br />

werden, sind etwas längere Fasern häufig<br />

zur Frischhaltung von Brot und Brötchen<br />

einsetzbar. Durch ihr höheres Wasserbindevermögen<br />

halten sie die Feuchtigkeit im<br />

Brot, wodurch die Krume länger frisch und<br />

saftig bleibt. Auch die Gefrier- und Taustabilität<br />

verbessert sich durch die Zugabe von<br />

Ballaststoffen. Die Fasern bilden im Produkt<br />

ein Netzwerk aus, wodurch die Formstabilität<br />

im Gefrier- als auch im Auftauprozess<br />

verbessert wird.<br />

Gerade im Bereich der feinen Backwaren<br />

können die längeren Fasern durch das Ausbilden<br />

des Netzwerks zudem die Bruch- und<br />

Formstabilität von Keksen und Waffeln verbessern.<br />

In Backmischungen hat der Ballaststoff<br />

SANACEL ® sugarcane neben den<br />

bereits genannten Funktionalitäten auch<br />

noch den Vorteil, dass sie Verklumpungen<br />

verhindern und somit als natürliches Anti-<br />

Klump-Mittel fungieren kann.<br />

Nachfolgend ist ein Versuch dargestellt, der<br />

die Frischhaltung von konventionellen Burger<br />

Buns mit SANACEL ® sugarcane angereicherten<br />

Burger Buns vergleicht.<br />

Versuchsaufbau und Ergebnisse<br />

Die Variante SANACEL ® sugarcane enthält<br />

weniger Mehl, welches durch den zugesetzten<br />

Zuckerrohrballaststoff ersetzt wird. Im<br />

Zutaten Standard in g Variante SANACEL ® sugarcane in g<br />

Weizenmehl Typ 550 1.331 1.282<br />

Wasser 825 826<br />

Speiseöl 70 70<br />

Salz 29 29<br />

Zucker 142 142<br />

Trockenhefe 66 66<br />

SANACEL ® sugarcane SC40 – 48<br />

Gesamt 2.463 2.463<br />

(Bild: AdobeStock/ksena32)<br />

Die Rezeptur besteht aus folgenden Zutaten.<br />

8 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 5 · <strong>2023</strong> NOVEMBER


INGREDIENTS<br />

Vorfeld wurden Teiganalysegeräte wie Farinograph<br />

und Extensograph genutzt, um die<br />

Teigeigenschaften einzustellen und gleiche<br />

Bedingungen für den Back- und Analyseprozess<br />

zu gewährleisten.<br />

Ergebnisse der Variante SANACEL ® sugarcane<br />

im Vergleich zur Standard-Variante zeigten<br />

einen stabileren Teig mit geringerer Teigerweichung<br />

sowie ein größeres Volumen nach<br />

der Gärung, dass auf einen höheren Gärtrieb<br />

und damit verbundene Kohlendioxid Bildung<br />

zurückzuführen ist.<br />

Abb. 1: Vergleich der Frischhaltung.<br />

Die Bun-Herstellung erfolgte gemäß der<br />

oben genannten Rezeptur mittels Spiralkneter<br />

(Typ Oase Spiralkneter SPK 8) bei<br />

3 min. mit Stufe 1 und 6 Minuten mit Stufe<br />

2 (Teigtemperatur 26 °C). Anschließend<br />

wurden 75 Gramm Buns rundgewirkt und die<br />

Stückreifung eingestellt (38 °C, 80 Prozent<br />

relative Feuchte und 40 min. Garzeit). Das<br />

Ausbacken der Buns erfolgte in einem Etagenofen,<br />

(Typ Wachtel) bei einer Temperatur<br />

von 225 °C, Schwaden Zugabe 1 Sekunde<br />

und 13 min. Backzeit. Die anschließende<br />

Schockfrostung bei – 32 °C bei 3-tägiger Lagerdauer<br />

einer Temperatur von -18 °C simulierte<br />

die Gefrier-Taustabilität der Buns.<br />

Physikalisch-Chemische Messungen erfolgten<br />

nach dem Auftauen der ausgebackenen<br />

Burger Buns nach 1, 3 und 5 Tagen.<br />

Dabei wurde die Krumenfestigkeit, die Krumenfeuchte<br />

und der aW-Wert analysiert.<br />

(siehe Abb. 1)<br />

Die Ergebnisse zeigten für den Bun der<br />

Variante SANACEL ® sugarcane eine wei-<br />

NOVEMBER 5 · <strong>2023</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

9


INGREDIENTS<br />

Eine hohe Ballaststoffaufnahme hat viele<br />

positive Effekte auf die menschliche Gesundheit.<br />

Ballaststoffe verstärken das Sättigungsgefühl<br />

und regen die Darmbewegung<br />

an. Eine kürzere Transitzeit der Verdauungsendprodukte<br />

verhindert eine schädigende<br />

Wirkung karzinogener Stoffe auf die Darmwand.<br />

Darmpolypen oder gar Dickdarmkrebs<br />

kann somit vorgebeugt werden. Ballaststoffe<br />

können auch das Risiko für Arteriosklerose<br />

und koronare Herzerkrankungen reduzieren.<br />

Zudem binden Ballaststoffe Gallensäure<br />

und regen die Leber an, unter Verwendung<br />

von Cholesterin, neue Gallensäure<br />

zu produzieren.<br />

Viele Ballaststoffe wirken präbiotisch. Sie<br />

dienen den nützlichen Darmbakterien als<br />

Nahrung und werden fermentiert. Somit<br />

entstehen kurzkettige Fettsäuren, welchen<br />

auch wieder zusätzliche positive Effekte zugeschrieben<br />

werden.<br />

Standard-Variante<br />

Abb. 2: Vergleich der Backergebnisse.<br />

chere Krume und somit eine verbesserte<br />

Frischhaltung. Die Restfeuchte und der aktive<br />

Wasserwert zeigten keine signifikanten<br />

Unterschiede. Die Mindesthaltbarkeit wird<br />

somit nicht beeinflusst. Die Backergebnisse<br />

zeigen, dass die Buns der Standard-Variante<br />

eine glatte Oberfläche haben. Die Buns der<br />

Variante SANACEL ® sugarcane weisen eine<br />

leicht erhöhte Porung im Vergleich zu den<br />

Buns der Standard-Variante auf. Auch die<br />

Krume weist eine gröbere Struktur auf, was<br />

auf eine verbesserte Lockerung hinweist.<br />

(siehe Abb. 2)<br />

Durch die Zugabe des Ballaststoffs SANACEL ®<br />

sugarcane wurden die Backverluste um<br />

0,60 Prozent reduziert, was einen positiven<br />

Effekt auf die Ausbeute hat. Der Ballaststoffgehalt<br />

wurde auf beachtliche 4 Prozent<br />

erhöht. Hierdurch ist eine nährwertbezogene<br />

Angabe möglich, so dass das Produkt<br />

mit „ballaststoffangereichert“ oder „Ballaststoffquelle“<br />

gekennzeichnet werden kann.<br />

Zusätzlich leisten die Ballaststoffe einen<br />

positiven Beitrag zur Aufwertung des Nutri-Scores.<br />

Mit dem Einsatz von unlöslichen<br />

Ballaststoffen der Marke SANACEL ® der Firma<br />

CFF GmbH & Co. KG kann bei einer Vielfalt<br />

von Lebensmitteln eine Verbesserung der<br />

Kategorie des Nutri-Scores erreicht werden.<br />

Variante<br />

SANACEL ®<br />

sugarcane<br />

Eine Notwendigkeit der Anreicherung von<br />

Lebensmitteln mit Ballaststoffen ergibt sich<br />

durch die Diskrepanz beim Vergleich der tatsächlich<br />

aufgenommenen Menge an Ballaststoffen<br />

mit den aktuellen Empfehlungen für<br />

die Ballaststoffzufuhr.<br />

In Deutschland wurden im Jahr 2021<br />

1.704.630 Tonnen Brot in privaten Haushalten<br />

konsumiert. Das meistkonsumierte Brot<br />

2021 ist mit 27,9 Prozent Toastbrot. Klassisches<br />

Toastbrot hat je Scheibe nur rund 0,4 g<br />

Ballaststoffe und 100 g Toastbrot nur 2,9 g.<br />

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO)<br />

und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung<br />

(DGE) empfehlen jedoch eine tägliche<br />

Verzehrmenge von 30 g Ballaststoffen.<br />

Die Empfehlung erreichen die Deutschen im<br />

Durchschnitt nicht.<br />

Die CFF GmbH & Co. KG hat mit ihren getreidebasierten<br />

unlöslichen Ballaststoffen<br />

SANACEL ® wheat und SANACEL ® oat geeignete<br />

Lösungen zur Ballaststoffanreicherung<br />

von Backwaren im Portfolio. Mit diesen<br />

Produkten können selbst feine Backwaren,<br />

welche meist mit Mehlen niedriger Typenzahl<br />

hergestellt werden, einen hohen Ballaststoffgehalt<br />

von über 6 Prozent erreichen<br />

und somit als „ballaststoffreich“ bzw. „Ballaststoffquelle“<br />

ausgelobt werden. Der Ballaststoffgehalt<br />

der unlöslichen SANACEL ®<br />

Produkte liegt zwischen 95 und 98 Prozent.<br />

Besonders die Ballaststoffe aus Getreide,<br />

wie Hafer- oder Weizenfasern beeinflussen<br />

die Insulinsensitivität positiv, wodurch das<br />

Risiko für Insulinresistenz und Diabetes<br />

Typ 2 reduziert wird.<br />

Zusammenfassend betrachtet führt die Verwendung<br />

von unlöslichen Ballaststoffen der<br />

Marke SANACEL ® der Firma CFF GmbH & Co.<br />

KG zu einer vielfältigen Anzahl an qualitativen<br />

Vorteilen in Lebensmitteln sowie zu positiven<br />

ernährungsphysiologischen Effekten<br />

für die menschliche Gesundheit.<br />

Unlösliche Ballaststoffe sind multifunktionelle<br />

Talente in der Lebensmittelindustrie<br />

und gewinnen immer mehr an Bedeutung.<br />

Gerne beantworten unsere Lebensmitteltechnologen<br />

Ihre offenen Fragen und helfen<br />

Ihnen bei der Entwicklung Ihrer Backwaren<br />

mit SANACEL ® Ballaststoffkonzentraten.<br />

FI Europe <strong>2023</strong>:<br />

Stand 3.0F140<br />

Weitere Informationen:<br />

www.cff.de<br />

Bildquelle: CFF<br />

10 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 5 · <strong>2023</strong> NOVEMBER


INGREDIENTS<br />

Ballaststoffe aus der Zichorienwurzel<br />

Studie bestätigt konsistente bifidogene Wirkung von Inulin in unterschiedlichen Applikationen<br />

ine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt,<br />

E dass präbiotische Ballaststoffe aus der<br />

Zichorienwurzel das selektive Wachstum<br />

von Bifidobakterien im menschlichen Darm<br />

fördern, unabhängig davon, in welcher Lebensmittelanwendung<br />

und -matrix sie verwendet<br />

werden. Im Rahmen der Studie erhielten<br />

vier Teilnehmergruppen täglich mit<br />

Inulin angereicherte Lebensmittel oder reines<br />

Inulin. Nach nur zehn Tagen nahmen<br />

die Bifidobakterien im Durchschnitt um<br />

92 Prozent im Vergleich zum Ausgangswert<br />

zu. Zwischen den einzelnen Interventionsgruppen<br />

gab es keine signifikanten Unterschiede.<br />

Die Studie wurde von Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftlern des Fachbereichs<br />

Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften<br />

der Universität Reading<br />

(Großbritannien) in Zusammenarbeit mit dem<br />

BENEO-Institute durchgeführt.<br />

Fi Europe <strong>2023</strong>:<br />

Stand: 3.1G160<br />

Weitere Informationen:<br />

www.beneo.com<br />

Literatur: Quellen beim Verfasser.<br />

Bildquelle: BENEO<br />

Oligofruktose: Ein zu 100 Prozent<br />

natürlicher Zuckeraustauschstoff.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.???<br />

Bildquelle: ???<br />

NOVEMBER 5 · <strong>2023</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

11


INGREDIENTS<br />

Herstellung von Omega-3-ÖleN<br />

Von hochwertigen Rohstoffen und schonender Verarbeitung<br />

Nicht nur die sorgfältige Auswahl von Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln gewinnt bei Verbrauchern an Bedeutung,<br />

sondern auch ihre Verarbeitung: Um die wertvollen Nährstoffe zu erhalten, muss der Prozess möglichst schonend sein –<br />

so auch bei Produkten mit essentiellen Omega-3-Fettsäuren. Für diesen und weitere Bedarfe bietet der Produzent und Lieferant<br />

Henry Lamotte Oils ein breites Portfolio und spezielle Verfahren für die schonende Kaltpressung von Ölsaaten.<br />

Omega-3-Fettsäuren sind für den<br />

menschlichen Körper unerlässlich: Den<br />

ungesättigten Fettsäuren Eicosapentaensäure<br />

(EPA) und Docosahexaensäure (DHA) werden<br />

wichtige, gesundheitsunterstützende<br />

Funktionen zugeschrieben. Studien und Forschungen<br />

zeigen, dass sie nachweislich die<br />

Herz-Kreislauf-Gesundheit unterstützen, die<br />

Gehirnfunktionalität und Sehkraft erhalten<br />

und dazu beitragen, Entzündungen im Körper<br />

zu verringern. Als Bestandteil von Zellmembranen<br />

sind sie an vielen Stoffwechselprozessen<br />

beteiligt und versorgen den Körper<br />

darüber hinaus mit Energie.<br />

Besonders wichtig ist die Aufnahme der mehrfach<br />

ungesättigten, essentiellen Omega-3-<br />

Fettsäure alpha-Linolensäure (ALA) sowie der<br />

Omega-6-Fettsäure Linolsäure (LA), da der<br />

Körper sie nicht selbst herstellen kann. Sie<br />

sind essentieller Bestandteil einer ausgewogenen<br />

Ernährung und müssen über die Nahrung<br />

aufgenommen werden. Zum Teil kann ALA als<br />

Vorstufe der langkettigen Omega-3-Fettsäuren<br />

auch in EPA und DHA umgewandelt werden.<br />

Abfüllung vielfältiger Produkte auf sieben Abfüllstraßen.<br />

Insgesamt ist die Balance der Aufnahme von<br />

Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren entscheidend,<br />

um von den gesundheitlichen Vorteilen<br />

zu profitieren. Eine ausgewogene Ernährung<br />

kann bei der richtigen Versorgung<br />

helfen: Dafür sollten mehr Omega-3- als<br />

Omega-6 -Fettsäuren aufgenommen werden.<br />

Das optimale Verhältnis liegt laut der deutschen<br />

Gesellschaft für Ernährung bei 5:1.<br />

Das Familienunternehmen Henry Lamotte Oils<br />

vertreibt seit 1925 natürliche Öle und artverwandte<br />

Produkte, die zum Teil auf die Versorgung<br />

mit Omega-3-Fettsäuren einzahlen. Der<br />

Ursprung des Unternehmens liegt in Marineölen<br />

– mittlerweile erfüllt das Produktportfolio<br />

darüber hinaus auf Basis von über 90 Rohwaren<br />

unterschiedliche Bedarfe mehrerer Branchen.<br />

In der unternehmenseigenen Ölmühle<br />

Lipos werden im speziellen Lipos ® -Kaltpress-<br />

und Kühlverfahren ausgewählte Ölsaaten<br />

schonend zu hochwertigen Ölen verpresst.<br />

Übersicht der Omega-3-Öle basierend auf den Durchschnittswerten der Wareneingänge. (Stand: 08/2018)<br />

Einige dieser Öle sind ideale Quellen für<br />

Omega-3-Fettsäuren, die grundsätzlich aus<br />

tierischem oder aus pflanzlichem Ursprung<br />

stammen können. Fettreiche Kaltwasserfische<br />

wie Lachs, Hering oder Makrele sind<br />

besonders reich an den Fettsäuren EPA und<br />

DHA und sind somit hervorragende Lieferanten<br />

für langkettige Omega-3-Fettsäuren.<br />

Pflanzliche Quellen für die Omega-3-Fettsäure<br />

ALA sind beispielsweise Lein-, Chia-, Perilla-,<br />

und Ahifloweröl. Besonders reichhaltig an<br />

essentieller Omega-6 Linolsäure sind hingegen<br />

Walnuss-, Hanf-, Soja-, und Weizenkeimöl.<br />

Der Trend und die wachsende Nachfrage<br />

nach pflanzlichen Produkten lässt in die-<br />

12 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 5 · <strong>2023</strong> NOVEMBER


INGREDIENTS<br />

sem Zusammenhang auch Algen<br />

immer stärker in den Fokus der<br />

Verbraucher rücken: Algenöl ist<br />

als vegane Quelle von Omega-3-<br />

Fettsäuren, insbesondere DHA,<br />

zu einer beliebten Alternative für<br />

Fischöl geworden.<br />

Die Doppelbindungen in der Molekülstruktur<br />

von Omega-3-Fettsäuren,<br />

insbesondere von DHA<br />

und EPA, machen sie anfällig<br />

für Oxidation. Dieser Prozess hat<br />

zur Folge, dass das Öl Veränderungen<br />

im Geschmack, Geruch<br />

oder der Textur aufweisen kann.<br />

Um das Risiko zu minimieren<br />

und das Öl länger haltbar zu machen,<br />

wird insbesondere bei den<br />

langkettigen Omega-3-Fettsäuren<br />

EPA und DHA eine Raffination<br />

durchgeführt: Dafür wird<br />

das Öl zunächst filtriert und gereinigt,<br />

um ungewünschte Bestandteile<br />

und Verunreinigungen<br />

zu entfernen. Die anschließende<br />

Desodorierung verbessert den<br />

Geruch und Geschmack des Öls.<br />

Die Herausforderung des Raffinationsprozesses<br />

liegt darin, die<br />

wertvollen Fettsäuren und Nähr-<br />

R+K_AD_<strong>2023</strong>_Lolly_135x210_+B_Food_Technologie.qxp_Layout 1 16.04.23 19:21 Seite 1<br />

Hochwertige Produkte<br />

brauchen hochwertige<br />

Rohstoffe<br />

Die Grundlage für sichere Produkte<br />

ist die sorgfältige Auswahl der<br />

Rohwaren: Die Reinheit, die Frische<br />

und die Omega-3-Konzentration<br />

sind kennzeichnend für<br />

qualitativ hochwertige Omega-3-<br />

Öle. Die Qualität und die ausreichende<br />

Versorgung haben dabei<br />

einen unmittelbaren Einfluss auf<br />

das Wohlbefinden.<br />

???<br />

Für eine verlässliche Rohwarenbeschaffung<br />

arbeitet Henry Lamotte<br />

Oils mit einem breiten Netzwerk<br />

an langjährigen Lieferanten<br />

und Produktionspartnern in aller<br />

Welt zusammen. Transparente<br />

Lieferketten ermöglichen eine<br />

umfassende Kontrolle entlang<br />

der Wertschöpfungskette, sowie<br />

eine Rückverfolgung von Rohwaren<br />

an ihren Ursprung. Die Qualität<br />

wird durch regelmäßige Besuche<br />

vor Ort, durch Audits und<br />

entsprechende Zertifizierungen<br />

sichergestellt. Zudem prüfen unabhängige<br />

Dritte und die hausinterne<br />

Qualitätssicherung die Produkte<br />

kontinuierlich nach hohen<br />

Sicherheitsstandards. Über die<br />

qualitativ hochwertigen Rohwaren<br />

hinaus, tragen auch Herstellungsverfahren<br />

und Verpackungstechniken<br />

maßgeblich zur Produktqualität<br />

bei.<br />

Schonende Verarbeitung<br />

von Omega-3-Ölen<br />

THE NATURAL COLOUR CHALLENGE<br />

NOVEMBER 5 · <strong>2023</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

13


INGREDIENTS<br />

Omega-3-Öle finden im Lebensmittelbereich<br />

in verschiedenen Formen Anwendung,<br />

wie etwa als Nahrungsergänzungsmittel in<br />

der Darreichung als Kapseln oder der direkten<br />

Beigabe in Lebensmittelprodukten. Die<br />

reinen Omega-3-Öle können auch mit ausgewählten<br />

Komponenten veredelt oder gemischt<br />

werden, um sie geschmacklich zu<br />

verbessern, länger haltbar zu machen oder<br />

um sie mit weiteren Nährstoffen anzureichern.<br />

So kann Fischöl beispielsweise mit<br />

Zitronen- oder Orangenaroma verfeinert werden.<br />

Auch natürliche Geschmackskomponenten<br />

wie Frucht- oder Nussaromen können<br />

Omega-3-Ölen eine besondere Note verleihen:<br />

So kann ein nussiges oder fruchtiges<br />

Müsliöl zum Beispiel das Frühstück<br />

aufwerten oder ein Smoothie-Öl mit Blaubeeraroma<br />

nicht nur eine geschmackliche,<br />

sondern auch eine nährstoffreiche Ergänzung<br />

sein. Im Bereich der Babybeikost<br />

werden Omega-3-Ölmischungen der Nahrung<br />

häufig als Anreicherung zugegeben.<br />

Es werden kontinuierliche Qualitätskontrollen für sichere Produkte durchgeführt.<br />

stoffe zu erhalten und damit die ernährungsphysiologische<br />

Qualität des Öls sicherzustellen.<br />

Dabei gilt es, Wärmeschäden und den<br />

Fettsäureabbau zu minimieren. Oftmals werden<br />

auch Antioxidantien eingesetzt, die das<br />

Öl stabilisieren und zu einer längeren Haltbarkeit<br />

beitragen. Bei der Raffination von Fischöl<br />

werden zum Beispiel mögliche Schwermetalle<br />

oder weitere Umweltschadstoffe entfernt –<br />

Algenöl hingegen ist weniger anfällig für<br />

Schadstoffe, erreicht durch Raffination dennoch<br />

eine bessere sensorische Qualität.<br />

Lipos ® -Kaltpress- und Kühlverfahrens wird<br />

die Saat ohne Wärmezufuhr und ganz ohne<br />

Zugabe von Zusatzstoffen verpresst. Dank<br />

des integrierten Kühlverfahrens unter Stickstoff<br />

kann eine nachweislich längere Produkthaltbarkeit<br />

erzielt werden. Durch die<br />

anschließende zweistufige High Purity Filtration<br />

werden feinste Trübungen heraus filtriert,<br />

was für ein reines, brillantes Öl sorgt.<br />

Private Label: die Mischung macht’s<br />

Als innovativer Partner entwickelt Henry<br />

Lamotte Oils kundenindividuelle Ölmischungen<br />

nach gewünschten Anforderungen – von<br />

der Produktidee, über die Entwicklung, bis<br />

hin zur Abfüllung auf vielfältige Gebindevarianten.<br />

Auf diese Weise können Mischungen<br />

mit bestimmten Zusammensetzungen<br />

von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren realisiert,<br />

und mit Geschmackskomponenten<br />

oder Nährstoffen versetzt werden. So entstehen<br />

individuelle Rezepturen für ausgewählte<br />

Anwendungsbereiche und Zielgruppen.<br />

Henry Lamotte Oils entwickelt individuelle<br />

Ölmischungen – von der Idee, bis zur<br />

Abfüllung auf zahlreiche Gebinde.<br />

Auch die Verpackung und Lagerung der Öle<br />

kann Einfluss auf die Oxidation nehmen: Um<br />

das Risiko zu reduzieren, sollten sie in möglichst<br />

lichtundurchlässigen und luftdichten<br />

Verpackungen aufbewahrt, und möglichst kühl<br />

und dunkel gelagert werden.<br />

Bei den pflanzlichen Quellen für die Omega-3-<br />

Fettsäuren sieht die Verarbeitung beispielsweise<br />

anders aus: Kaltgepresste Öle wie<br />

Hanf-, Lein- oder Rapsöl, werden in der Ölmühle<br />

Lipos schonend und unter weitgehendem<br />

Ausschluss von Oxidationsrisiken hergestellt.<br />

Mit der speziellen Technologie des<br />

Fi Europe <strong>2023</strong>:<br />

Stand: 4.1F101<br />

Weitere Informationen:<br />

www.lamotte-oils.de<br />

Literatur: Quellen beim Verfasser.<br />

Bildquelle: Henry Lamotte<br />

14 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 5 · <strong>2023</strong> NOVEMBER


INGREDIENTS<br />

www.anuga<strong>food</strong>tec.de<br />

Internationale<br />

Zuliefermesse für<br />

die Lebensmittelund<br />

Getränkeindustrie<br />

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max. 0,60 EUR/Anruf aus dem Mobilfunknetz)<br />

NOVEMBER 5 · <strong>2023</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

15


VERFAHRENSTECHNIK · ANLAGEN UND KOMPONENTEN<br />

Energiesparendes Trocknen<br />

ohne Abluft<br />

Hordentrockner von Harter hift bei der Trockung von Vanilleschoten<br />

Gründe in ein neues Trocknungssystem zu investieren, gibt es viele. Mancherorts werden neue Produkte und Prozesse eingeführt<br />

und dafür Technologiepartner benötigt. Andernorts haben alte Öfen ausgedient. Hier stehen oft Qualitätsverbesserungen<br />

ganz oben, die Senkung des Energieverbrauchs heute natürlich ebenso. Ein renommierter Vanillehändler wollte nicht<br />

nur eine optimale und energiesparende Trocknung, sondern auch sein Thema Abluft und damit die Geruchsbelastung lösen.<br />

Die „schwarze Blume“, wie die Vanille<br />

einst genannt wurde, hat ihren Ursprung<br />

in Mexiko. Die Europäer brachten<br />

das begehrte Gewürz nach Spanien, wo es<br />

zunächst einmal nur den Reichen vorbehalten<br />

war. Auf illegalen Wegen verbreiteten<br />

sich Setzlinge jedoch ins restliche Europa,<br />

nach Indonesien, Madagaskar und auf die<br />

Île Bourbon, dem heutigen La Réunion. Somit<br />

begann der Anbau der Orchideenpflanze<br />

weltweit und die schmackhafte Vanille hielt<br />

Einzug in allen Gesellschaftsschichten.<br />

Oben genannter Gewürzhändler ist Aust &<br />

Hachmann aus Hamburg, einer der traditionsreichsten<br />

Vanille-Händler der Welt. Seit<br />

140 Jahren bezieht das Familienunternehmen<br />

Vanilleschoten aus verschiedenen Anbaugebieten<br />

der Welt. Die beiden Gründer,<br />

Hermann Aust und Rudolph Hachmann, haben<br />

sich enormes Wissen über die Pflanze,<br />

das Gewürz und dessen Verarbeitung<br />

angeeignet und an die folgenden Generationen<br />

weitergegeben. Dies wurde zur Basis<br />

ihres kontinuierlichen Erfolges. Als ganze<br />

Schoten, geschnitten, gemahlen, pulverisiert<br />

– Vanille gibt Aust & Hachmann in verschiedensten<br />

Varianten seit jeher an seine<br />

Kunden weiter.<br />

Mit Versuchen zum Ziel<br />

Bisher hatte Aust & Hachmann einen Ablufttrockner<br />

für seine geschnittenen Vanilleschoten<br />

im Einsatz. Dieser war in die Jahre<br />

gekommen, lieferte nicht mehr die gewünschte<br />

Qualität und benötigte viel zu viel<br />

Energie. Ein wirklich wesentliches Problem<br />

war jedoch die Abluft, die er verursachte.<br />

Obwohl Vanille ein in Speisen sehr beliebtes<br />

und wohlduftendes Gewürz ist, ist seine<br />

dauerhafte Geruchspräsenz in der Außenluft<br />

tatsächlich eine Belastung. Deshalb sollte<br />

der neue Trockner nicht nur hochwertig und<br />

effizient, sondern auch abluftfrei sein.<br />

Über eine Internetrecherche wurde Geschäftsführer<br />

Goran Hachmann auf den Trocknungsanlagenbauer<br />

Harter aufmerksam. Der Allgäuer<br />

Trocknerhersteller hat vor über 30 Jahren<br />

ein energieeffizientes und emissionsfreies<br />

Niedertemperaturverfahren auf den Markt gebracht:<br />

die Kondensationstrocknung mit Wärmepumpe.<br />

Üblicherweise bietet Harter seinen<br />

Interessenten an, Trocknungsversuche<br />

im hauseigenen Technikum durchzuführen,<br />

um die Machbarkeit zu prüfen und die individuellen<br />

Parameter für eine optimale Trocknung<br />

zu ermitteln. „Für uns war es wichtig mit<br />

einer Laboranlage selbst Tests durchzuführen<br />

und mit unserer Vanille arbeiten zu können“,<br />

erläutert Hachmann. „Während der Versuchsreihen<br />

wurde uns schnell klar, dass diese<br />

Art der Trocknung all unsere Anforderungen<br />

erfüllen würde.“ Somit war der Weg frei<br />

für eine Investition.<br />

Mehr-Zweck-Hordentrockner<br />

Realisiert wurde bei Aust & Hachmann ein<br />

Hordentrockner mit einem multifunktionalen<br />

Hordenwagen. Trockner und Hordenwagen<br />

sind beide aus Edelstahl 1.4301 und<br />

Ein abluftfreier Hordentrockner mit integrierter Wärmepumpe sorgt für eine<br />

hocheffiziente Trocknung der Vanilleschoten.<br />

Vanillestücke mit einer Schütthöhe von ca. 150 mm werden bei 75 °C homogen getrocknet.


INGREDIENTS<br />

Eine der Besonderheiten dieses<br />

Systems ist der multifunktionelle<br />

Hordenwagen. Stephan<br />

Ortmann vom technischen Vertrieb<br />

bei Harter erklärt: „Unser<br />

Hordenwagen kann mit Wannen<br />

und Blechen unterschiedlicher<br />

Größe bestückt werden und ist<br />

somit für verschiedenste Einsatzzwecke<br />

und Produkte geeignet.<br />

Dadurch sind Betreiber extrem<br />

flexibel.“ Aust & Hachmann nutzt<br />

für seine Zwecke ausschließlich<br />

Wannen. 14 Stück passen in einen<br />

Hordenwagen dieser Größe.<br />

In diesen schüttet ein Mitarbeiter<br />

die geschnittenen Vanilleschoten<br />

mit einer Schütthöhe von ca.<br />

150 mm. Die Größe der Stücke<br />

variiert zwischen 3 – 11 mm.<br />

Der multifunktionale<br />

Hordenwagen<br />

kann mit Wannen<br />

und Blecken bestückt<br />

werden und macht<br />

den Betreiber dadurch<br />

maximal flexibel.<br />

nach dem Hygiene Design konzipiert.<br />

In die Trockenkammer integriert<br />

ist ein Umluftsystem mit<br />

2 speziellen Prozessluftventilatoren.<br />

Diese sind stufenlos mit<br />

einem Frequenzumrichter regelbar.<br />

Ein elektrisches Heizregister<br />

unterstützt zu Beginn des<br />

Trocknungsprozesses, erwärmt<br />

die Prozessluft und schaltet<br />

sich dann automatisch wieder<br />

ab. Temperatur- und Feuchtesensoren<br />

messen die jeweiligen<br />

Werte am Ein- und Ausgang des<br />

Trockners. Die Steuerung erfolgt<br />

über ein HMI-Panel am Schaltschrank<br />

des Hordentrockners.<br />

Die Nennleistung der Trocknungsanlage<br />

im Produktionsbetrieb<br />

beträgt ca. 15 kW.<br />

Pro Charge werden maximal<br />

500 kg der Kapselfrüchte, wie<br />

sie botanisch korrekt genannt<br />

werden, getrocknet. Am Ende<br />

ergibt sich daraus eine getrocknete<br />

Menge von ca. 350 kg. Die<br />

Trocknungstemperatur ist stufenlos<br />

zwischen 40 und 75 °C<br />

regelbar. Das Hamburger Unternehmen<br />

nutzt aktuell 75 °C für<br />

die Trocknung. Für die Entkeimung<br />

werden die Vanillestücke<br />

kurzzeitig auf 110 °C erhitzt.<br />

Der Restfeuchtegehalt der Vanillestücke<br />

liegt nach der Trocknung<br />

bei weniger als 10 Prozent.<br />

Das Schüttgut wird gleichmäßig<br />

entfeuchtet und ist am Ende homogen<br />

trocken. Die qualitativen<br />

Anforderungen von Aust &<br />

Hachmann wurden mit diesen<br />

Parametern alle komplett erfüllt.<br />

Keine Geruchsbelastung mehr<br />

Für das überaus wichtige Thema<br />

Abluft hat Harter automatisch<br />

die passende Lösung parat,<br />

denn seine Systeme sind<br />

von Natur aus alle abluftfrei.<br />

Die Trocknung findet in einem<br />

geschlossenen System statt, so<br />

dass keinerlei Luftaustausch mit<br />

der Umgebungsluft stattfindet.<br />

Dieser Umstand hat viele Vorteile.<br />

Zum einen war für den Hamburger<br />

Vanillehändler, der mitten<br />

in der Stadt angesiedelt ist,<br />

nun endlich das Thema Geruchsemissionen<br />

vom Tisch. Zum anderen<br />

verstärkt der geschlossene<br />

Luftkreislauf die ohnehin hohe<br />

Effizienz des Wärmepumpensystems.<br />

Zusätzlich werden Betreiber<br />

durch das geschlossene<br />

Energiesystem von klimatischen<br />

Verhältnissen und jahreszeitlichen<br />

Schwankungen bei Temperatur<br />

und Feuchte unabhängig.<br />

Ob Hamburgs Luft nun regnerisch<br />

feucht oder durch klirrende<br />

Kälte extrem trocken ist, spielt<br />

heute keine Rolle mehr. Auch<br />

auf Aussehen, Geschmack und<br />

Prozesse verbessern ist wie<br />

Rennradfahren. Mit einem<br />

ausdauernden Partner läu<br />

alles ezienter.<br />

Energieoptimierung ist der Schlüssel zu einer nachhaltigen<br />

Produktion. Als Ihr starker Partner für strategisches Energiemanagement<br />

helfen wir Ihnen, mit steigenden Energiekosten<br />

und strengeren Umweltzielen umzugehen. Wir sind an<br />

Ihrer Seite – und zeigen Ihnen Wege auf, wie Sie Energie<br />

einsparen und ressourcenschonend arbeiten können, ohne<br />

auf Sicherheit, Qualität, Zuverlässigkeit und Betriebszeit<br />

verzichten zu müssen.<br />

Weitere Informationen:<br />

Erfahren Sie www.??? mehr unter<br />

www.de.endress.com<br />

Bildquelle: ???<br />

NOVEMBER 5 · <strong>2023</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

17


VERFAHRENSTECHNIK · ANLAGEN UND KOMPONENTEN<br />

Die Trocknungsparameter bei Aust & Hachmann im Überblick.<br />

Inhaltsstoffe der Lebensmittel wirkt sich diese<br />

Art der Trocknung positiv aus. Ebenso auf<br />

das Wohlbefinden der Mitarbeiter.<br />

Dieses geschlossene System, das die Kondensationstrocknung<br />

mit Wärmepumpe von<br />

Harter charakterisiert, besteht immer aus einer<br />

Trockenkammer und einem Wärmepumpenmodul.<br />

Diese bilden entweder eine technische<br />

Einheit oder sind über isolierte Luftleitungen<br />

miteinander verbunden. Aus Platzgründen<br />

können Kammer und Modul auch<br />

auf verschiedenen Ebenen oder in unterschiedlichen<br />

Räumen aufgestellt werden.<br />

Welche Anlagenvariante gewählt wird, hängt<br />

gänzlich von der Anwendung, von Produkt,<br />

Prozess und Platzangebot ab.<br />

In der Trockenkammer befinden sich die zu<br />

trocknenden Güter. Das Wärmepumpenmodul<br />

bereitet die erforderliche Prozessluft auf<br />

und ist auch für den Kondensationsprozess<br />

verantwortlich. In seiner jahrzehntelangen<br />

Tätigkeit hat Harter sich in etlichen Industriezweigen<br />

als Ideenfinder und Problemlöser<br />

etabliert. „Viele unserer Kunden haben große<br />

Probleme mit ihrer Trocknung. Die meisten<br />

gehen im Vorfeld der Prozessplanung davon<br />

aus, dass die Trocknung einfach funktionieren<br />

wird. Das tut sie oft aber eben nicht“,<br />

berichtet Ortmann. Für den Allgäuer Trocknerhersteller<br />

ist es täglich Brot von Interessenten<br />

zu hören, dass ihr ganzer Produktionsprozess<br />

von einer schlecht funktionierenden<br />

Trocknung untergraben wird. Doch was<br />

genau ist nun die Grundlage für den großen<br />

Erfolg dieser alternativen Technologie?<br />

die Luft ungesättigt ist, nimmt<br />

sie – physikalisch bedingt – die<br />

Feuchte hervorragend auf. Im<br />

Wärmepumpenmodul wird die<br />

Luft in zwei Stufen gekühlt. Die<br />

in der Luft enthaltene Feuchte<br />

kondensiert aus und wird<br />

als Kondensat aus der Anlage<br />

abgeführt. Anschließend wird<br />

die Luft in zwei Stufen wieder<br />

erwärmt und im geschlossenen<br />

Luftkreislauf zurück in<br />

den Trockner geführt. Doch trockene<br />

Luft alleine macht tatsächlich noch<br />

keine gute Trocknung.<br />

Stephan Ortmann,<br />

Um sicher und homogen zu trocknen spielt<br />

nun die Führung der Luft eine wesentliche<br />

Rolle. Naturgemäß sucht sich die Luft<br />

ja den Weg des geringsten Widerstands. Somit<br />

kommt es auf die richtige Luftführung<br />

an, denn die ungesättigte Luft muss zielgenau<br />

über bzw. durch das Trocknungsgut geleitet<br />

werden. „Hier haben wir uns über die<br />

Jahrzehnte ein sehr großes Know-How erarbeitet“,<br />

so Ortmann, „und das fließt auch<br />

bei Aust & Hachmann vollumfänglich ein.“<br />

Für die gleichmäßige Trocknung des Schüttgutes<br />

in den Wannen hat Harter ein spezielles<br />

Luftleitsystem entwickelt. Es sorgt dafür,<br />

dass die Luft exakt und homogen durch die<br />

Wannen und die Vanillestücke geführt wird –<br />

und auch wieder aus den Wannen heraus.<br />

So gelingt es die hochwertigen Gewürzstückchen<br />

gleichmäßig zu trocknen. Ortmann erläutert:<br />

„Nur durch eine perfekte Kombination<br />

von Luftentfeuchtung und Luftführung erzielen<br />

wir diese großen technischen Erfolge.“<br />

technischen Vertrieb, Harter<br />

Diese Art der Wärmepumpen-basierten Trocknung<br />

ermöglicht nicht nur, dass die Lebensmittel<br />

energiesparend, sondern auch bei<br />

niedrigen Temperaturen entfeuchtet werden.<br />

Je nach Produkt und Prozess<br />

kann die Trocknungstemperatur<br />

variabel zwischen<br />

20 und 75 °C gewählt werden.<br />

Temperierschritte, genauso wie<br />

Kühlbausteine, sind einfach umzusetzen.<br />

Die Trocknungszeit<br />

richtet sich nach dem Grad der<br />

gewünschten oder erforderlichen<br />

Restfeuchte. Bei verpackten Lebensmitteln,<br />

deren nasse Verpackung<br />

zu trocknen ist, wird aufgrund<br />

vorgegebener Taktzeiten<br />

oft im Minutentakt getrocknet. Bei direkter<br />

Produkttrocknung hingegen darf die Trocknungszeit<br />

oft länger sein und orientiert sich oft<br />

mehr an anderen Parametern wie Konsistenz,<br />

Optik und Aroma.<br />

Vor einigen Jahren wurden die Harter-Systeme<br />

als förderfähige Zukunftstechnologie<br />

eingestuft. Kunden aus der D-A-CH Region,<br />

die in die CO 2<br />

- und energiesparende Wärmepumpentechnik<br />

investieren, erhalten somit<br />

staatliche Zuschüsse. In diesen Genuss kam<br />

auch das Hamburger Traditionsunternehmen<br />

mit einer Förderung von 30 Prozent auf die<br />

effiziente Wärmepumpentechnik.<br />

Hachmann resümiert zufrieden: „Für uns<br />

ist diese Art der Trocknung optimal. Unsere<br />

Vanille wird schonend und gleichmäßig trocken.<br />

Wir haben heute einen Trockner nach<br />

neuestem Standard, ohne Abluft und mit<br />

gleichbleibender Prozessqualität. Und die<br />

staatlichen Zuschüsse haben dieses Projekt<br />

hervorragend abgerundet.“<br />

Der Erfolg liegt in der Luft<br />

Für sein hocheffizientes Verfahren nutzt<br />

Harter einen physikalisch alternativen Ansatz:<br />

die Entfeuchtung mittels extrem trockener<br />

Luft. Diese wird über bzw. durch<br />

die zu trocknenden Produkte geführt. Da<br />

Energieeinsparung und Fördergelder<br />

Weitere Informationen:<br />

www.harter-gmbh.de<br />

Bildquelle: HARTER<br />

18 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 5 · <strong>2023</strong> NOVEMBER


ANLAGEN UND KOMPONENTEN · VERFAHRENSTECHNIK<br />

Design für anspruchsvolle Umgebungen<br />

Sicherheits- und Wellenkupplungen im Hygienic Design von ENEMAC<br />

In den Bereichen Lebensmittel, Pharma,<br />

Medizin und Chemie herrschen strenge<br />

Hygienevorschriften und hohe Anforderungen<br />

an einzusetzende Technik. Der Antriebsspezialist<br />

ENEMAC entwickelt seit Jahrzehnten<br />

bevorzugt für dieses Anwendungsfeld<br />

hochwertige und solide Antriebselemente<br />

aus Edelstahl. Dem Anwender steht mittlerweile<br />

ein umfassendes Produktportfolio an<br />

Sicherheits-, Wellen- und Distanzkupplungen<br />

zur Verfügung. Die Verwendung von A2<br />

und A4 Edelstählen garantiert höchste Qualität<br />

für besondere Einsätze.<br />

Speziell für die Drehmomentbegrenzung in<br />

Ketten- und Zahnriemenantrieben von Abfüll-<br />

und Reinigungsanlagen sowie Verpackungsmaschinen<br />

wurden Überlastkupplungen<br />

im Hygienic Design entwickelt. Hervorzuheben<br />

ist hier der Typ ECI_ES, welcher<br />

mit einer extra breiten Lagerstelle konstruiert<br />

wurde um den Anbau von breiten<br />

Sicherheits- und Wellenkupplungen vom Typ ECI_ES<br />

RIEZ_HalfPgAd_FoodTechnologie_German_9_23F.qxp_Layout 1 9/11/23 12:27 PM Page 1<br />

Weitere Informationen:<br />

www.enemac.de<br />

Bildquelle: ENEMAC<br />

Zahnriemenscheiben, Kettenrädern<br />

oder Zahnrädern in Förder-<br />

und Verpackungsanlagen<br />

zu erleichtern. Die punktgenaue<br />

Drehmomentbegrenzung<br />

wird durch die eingesetzten<br />

Tellerfedern garantiert,<br />

wodurch auch große<br />

Einstellbereiche ohne Tellerfederwechsel<br />

ermöglicht<br />

werden. Die Einstellbereiche<br />

reichen bei 11 Baugrößen<br />

von 2 bis 900 Nm.<br />

Vibrationsförderer<br />

für jede Herausforderung<br />

Kompakte Feeder<br />

Energieeffiziente elektromagnetische<br />

Antriebe, die einen präzisen Fluss von<br />

trockenen körnigen Produkten ermöglichen<br />

Hochgeschwindigkeits-Dosierer<br />

Schnelles Ein- und Ausschalten von<br />

leichten, sperrigen Materialien für<br />

Verpackungsanwendungen<br />

Dosierer mit hoher Ablenkung<br />

Weitere Fördert Informationen: schwierige Materialien,<br />

www.??? einschließlich feiner Pulver, blättriger<br />

und klebriger Produkte<br />

Bildquelle: ???<br />

info-deutschland@eriez.com | + 49 (0)173 6828378<br />

NOVEMBER 5 · <strong>2023</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

19


VERFAHRENSTECHNIK · AUTOMATISIERUNG<br />

verantwortungsvoll verarbeiten<br />

Manufacturing Apps für die Prozessindustrie<br />

Ob in Privathaushalten oder der Gastronomie, in der Primärproduktion oder der Weiterverarbeitung: Jedes Jahr landen<br />

in Deutschland rund elf Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Davon fallen 1,6 Millionen Tonnen in der Verarbeitung<br />

an. Diese Lebensmittelverschwendung kann zumindest teilweise vermieden werden. Wie so oft heißt das Zauberwort<br />

Digitalisierung. Ein Manufacturing Execution System (MES) hilft dabei, die wertvollen Ressourcen effizienter und<br />

nachhaltiger zu nutzen. Ein Praxisbeispiel zeigt, wie die industrielle Produktion Ausschuss vermeidet, indem sie relevante<br />

Prozessparameter berücksichtigt und optimal steuert.<br />

Jeder kennt es vom Plätzchen backen:<br />

Erst wird der Teig hergestellt, dann ausgerollt<br />

und die Plätzchen ausgestochen. Der<br />

restliche Teig wird immer wieder verknetet<br />

und ausgewalzt, bis er vollständig verarbeitet<br />

ist. Damit nichts übrig bleibt, sollten die<br />

Plätzchen so effektiv wie möglich ausgestochen<br />

werden. In der Lebensmittelindustrie ist<br />

das nicht anders, auch wenn die Dimensionen<br />

der Teigverarbeitung wesentlich größer und<br />

die Anforderungen daran deutlich komplexer<br />

sind. Um dort das Rework, also die Restmenge<br />

des Teigs, optimal zu nutzen, müssen einige<br />

Variablen berücksichtigt werden.<br />

Restmengen exakt berechnen<br />

Ein klassischer Pizzateig mit Mehl, Wasser,<br />

Hefe und Salz ist der Ausgangspunkt: Die<br />

Zutaten werden im kontinuierlichen Prozess<br />

zu einer Teigcharge vermengt. Jeder Teigansatz<br />

bildet die Basis für verschiedene Kundenaufträge,<br />

die sich lediglich durch den<br />

Belag unterscheiden. Sobald der Hefeteig<br />

aufgegangen und verknetet ist, wird er auf<br />

einem Fließband ausgewalzt und die Teiglinge<br />

maschinell ausgestanzt. Ziel des Prozesses<br />

ist es, so viele Rohlinge wie möglich aus<br />

dem Teig auszuschneiden. Das Rework wird<br />

in der Linie abgeleitet und zwischengelagert<br />

oder direkt in der Ausformung mit Frischteig<br />

zusammengeführt. Um effizient zu produzieren<br />

und die Charge bis zum Tagesende aufzubrauchen,<br />

stellen sich zwei Fragen:<br />

• Wie viel Rework wird der<br />

Zwischenlagerung zugeführt?<br />

• Wieweit muss der Bedarf an Frischteig<br />

für laufende Aufträge oder Folgeaufträge<br />

dadurch an den Gesamtbedarf<br />

angepasst werden, um keinen<br />

Überschuss zu produzieren?<br />

Richtige Größe, optimal belegt, wenig Rework und kaum<br />

Ausschuss: Ein Manufacturing Execution System wie<br />

das der FELTEN GmbH hilft dabei, die Verschwendung<br />

in der Lebensmittelindustrie<br />

zu reduzieren.<br />

Um die erste Frage zu beantworten, gibt es<br />

zwei Möglichkeiten: Entweder muss eine Bestandsführung<br />

des Reworks erfolgen, wobei<br />

die Teigsorte und die verwendeten Rohstoffe<br />

eine wichtige Rolle spielen. Oder das Manufacturing<br />

Execution System ermittelt anhand<br />

der produzierten Menge an Rohteig und der<br />

geplanten Menge an Endprodukten, welche<br />

Menge an Rework sich daraus ergibt. Hieraus<br />

lässt sich zum Beispiel eine Reworkmenge<br />

je Stunde oder je Knetansatz berechnen.<br />

Auf Basis dieser Kennzahlen errechnet sich<br />

dann der tatsächliche Bedarf an Rohmaterialien<br />

und Teigmenge der Folgechargen. Parallel<br />

hierzu überwacht ein MES die zulässigen<br />

Liegezeiten der zwischengelagerten Reworkmengen<br />

und prüft, ob diese in Folgeaufträgen<br />

weiterverwendet werden können.<br />

Hat ein Unternehmen die entsprechenden<br />

MES-Anwendungen im Einsatz, sind darin<br />

alle Rezepturkomponenten hinterlegt. Der<br />

Planer gibt die Aufträge und damit die entsprechenden<br />

Komponenten zum Verwiegen<br />

am Wiegeplatz frei. Daraufhin erscheint der<br />

Produktionsauftrag in Echtzeit am Shopfloor-<br />

Terminal der jeweiligen Verwiegestation. Bedienerführende<br />

Dialoge innerhalb der MES-<br />

Software garantieren, dass die einzelnen Rohstoffe<br />

sicher und genau verwogen werden und<br />

sorgen für eine auftragsbezogene Kennzeichnung<br />

aller verwogenen Komponenten. Durch<br />

die digitale Anbindung von Waagen und dem<br />

darauf basierenden direkten Datenaustausch<br />

zwischen Equipment und MES garantieren<br />

grafisch dargestellte und farblich unterlegte<br />

Gewichtsanzeigen sowie eine Toleranzüberwachung<br />

einen sicheren Prozessverlauf.<br />

Zu groß, zu klein – digitale Sichtprüfung<br />

Gleicher Teig, anderer Belag: Im Manufacturing<br />

Execution System ist für jeden Kundenauftrag<br />

die individuelle Rezeptur des herzustellenden<br />

Produkts hinterlegt, sodass die<br />

Zutaten einfach, sicher und zeitsparend verwogen<br />

und gemischt werden können. Dies<br />

ist sowohl händisch als auch voll automatisiert<br />

möglich. Schinken, Käse, Champignons:<br />

Kaum ist der Pizzarohling belegt, ist die Zeit<br />

für das Qualitätsmanagement gekommen.<br />

Hierzu kontrolliert ein Mitarbeitender zum<br />

Beispiel in einer stündlichen Sichtprüfung<br />

die Pizza. Dafür eignen sich digitale Checklisten.<br />

Diese kann der Anwender individuell


INGREDIENTS<br />

terlegt und werden mit den aktuell<br />

erfassten Werten abgeglichen,<br />

ist dies problemlos möglich und<br />

einem verantwortungsvollen Umgang<br />

mit Lebensmitteln steht<br />

nichts mehr im Wege.<br />

Ausschuss?<br />

Verwerten.<br />

Verpackung?<br />

Recyceln.<br />

So unterstützt ein MES in<br />

der Prozessindustrie<br />

Die Breite und Dicke der Teigbahn, die über<br />

das Förderband läuft, ist relevant, um die<br />

Menge an Rework zu berechnen.<br />

konfigurieren und damit die noch<br />

immer weitverbreitete Papierdokumentation<br />

ersetzen. Eine solche<br />

digitale Checkliste kann für<br />

eine Vielzahl von Prüfungen – sei<br />

es quantitativer oder qualitativer<br />

Merkmale – verwendet werden,<br />

um zum Beispiel die Backfarbe<br />

oder die Art des Belags zu kontrollieren.<br />

Die Sollvorgaben sowie<br />

der Toleranzbereich sind in<br />

einer Liste hinterlegt. Sobald der<br />

Qualitätsbeauftragte die Messwerte<br />

einträgt, gleicht die Software<br />

diese mit den Sollwerten<br />

ab. Liegen die Werte außerhalb<br />

der Grenzbereiche, ist dies auf<br />

einen Blick ersichtlich, im MES<br />

dokumentiert und die Abweichungen<br />

können bei Bedarf eskaliert<br />

werden. Ein angehängtes<br />

PDF- Dokument dient dem Prüfer<br />

zudem als Arbeitsanweisung, sodass<br />

er die jeweilige Prüfung erfolgreich<br />

durchführen kann.<br />

Zu warm, zu kalt – Umgebungsparameter<br />

einbeziehen<br />

Ein Manufacturing Execution System überwacht<br />

die Liegezeit der zwischengelagerten<br />

Reworkmenge und prüft, ob diese in Folgeaufträgen<br />

weiterverwendet werden kann.<br />

Während Tiefkühlpizza ganzjährig<br />

vom Band läuft, werden andere<br />

Produkte wie Plätzchen oder<br />

Lebkuchen saisonal hergestellt.<br />

Läuft die Produktion an, müssen<br />

alle Prozessparameter überprüft<br />

und gegebenenfalls nachjustiert<br />

werden, um so eine optimale<br />

Qualität im gegebenen Umfeld<br />

der Produktion zu erreichen.<br />

Hinzu kommt, dass Variablen wie<br />

die Umgebungstemperatur oder<br />

Raumfeuchte großen Einfluss<br />

auf Gärverhalten, Konsistenz und<br />

weitere Qualitätsmerkmale haben.<br />

Der Zusammenhang dieser<br />

Variablen mit den Rohstoffeigenschaften<br />

und somit den einzustellenden<br />

Maschinenparametern<br />

ist oft nicht auf Anhieb ersichtlich.<br />

Daher ist ein weiterer lohnender<br />

Einsatzbereich für ein Manufacturing<br />

Execution System das<br />

Überwachen und Optimieren der<br />

Herstellparameter.<br />

Indem die Daten kontinuierlich<br />

erfasst und ausgewertet werden,<br />

können die Parameter an die jeweiligen<br />

Bedingungen angepasst<br />

werden, um zum Beispiel Qualitätsbeeinträchtigungen<br />

durch<br />

saisonal schwankende Umgebungstemperaturen<br />

im Produktionsumfeld<br />

zu kompensieren.<br />

Denn häufig variiert die Umgebungstemperatur<br />

in der Produktionshalle<br />

und schlimmstenfalls<br />

machen falsche Temperaturen<br />

und das Überschreiten des<br />

Gärverhaltens das Produkt unbrauchbar.<br />

Um Ausschuss zu vermeiden,<br />

ist es daher sinnvoll, die<br />

Umgebungsvariablen in den Herstellprozess<br />

einzubeziehen. Sind<br />

diese Parameter im MES mit hin-<br />

Die Manufacturing Apps (mApp)<br />

Weighing und Compounding der<br />

FELTEN GmbH unterstützen Unternehmen<br />

beim Verwiegen von<br />

Rohstoffen und Herstellen ihrer<br />

Produkte. Dabei optimieren die<br />

mApps sowohl die Auftragsvorbereitung<br />

als auch die Auftragsdurchführung.<br />

Für Sichtprüfungen<br />

und andere wiederkehrende<br />

Kontrollen eignen sich die Digitalen<br />

Checklisten. Zu den weiteren<br />

Vorteilen eines MES in der<br />

Lebensmittelindustrie zählen:<br />

• Material-, anlagen-, auftragsbezogene<br />

und rezepturseitige<br />

Prozessparameter werden als<br />

Soll- und Istwerte im MES<br />

abgebildet.<br />

• Prozess- und Umgebungsdaten<br />

für einzelne Produkte<br />

und Chargen werden erfasst<br />

und gespeichert, sodass sie<br />

für künftige Aufträge per<br />

Knopfdruck abrufbereit sind.<br />

• Echtzeitdaten der Qualitätswerte<br />

werden in digitalen<br />

Checklisten erfasst und<br />

abgeglichen. Werte außerhalb<br />

der Toleranz werden<br />

sofort erkannt, sodass<br />

Verantwortliche frühzeitig<br />

in den Qualitätsprozess<br />

eingreifen können.<br />

Autor:<br />

Christoph Busch,<br />

Account Manager Felten GmbH<br />

Weitere Informationen:<br />

www.felten-group.com<br />

Literatur: Quellen beim Verfasser.<br />

Bildquelle: Felten


Hochpräzise Wäge- und<br />

Inspektionstechnologien sorgen für höchste<br />

Qualität bei Fleisch- und Fleischersatzprodukten.<br />

Effizienzsteigerung und<br />

höchste Produktqualität<br />

Wie neueste Wäge- und Inspektionstechnologien den Wandel im Fleischmarkt effizient gestalten<br />

Die Fleischindustrie steht seit Jahren vor großen Herausforderungen. Probleme in der Lieferkette, Rohstoffknappheit<br />

sowie steigende Energiekosten belasten die produzierenden Unternehmen. Auch das Verhalten der Konsumenten<br />

ist einem stetigen Wandel unterworfen. Einerseits ist es durch Sparsamkeit geprägt, andererseits wächst der Wunsch<br />

nach mehr Nachhaltigkeit, Qualität und Fleischersatzprodukten. Höchste Effizienz und größtmögliche Ressourcenschonung<br />

entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Zucht über die Produktion bis hin zur Verpackung sind<br />

daher heute mehr denn je gefragt. Erfahren Sie in diesem Artikel, welche Vorteile Fleisch- und Fleischersatzproduzenten<br />

aus den neuesten Wäge- und Inspektionstechnologien von Minebea Intec ziehen können und wie diese Lösungen<br />

bereits heute die Produktivität bei Unternehmen wie dem italienischen Lebensmittelkonzern „Valle Spluga<br />

SpA“ oder dem britischen Fleischgroßhändler „R&J Yorkshire’s Finest Farmers and Butchers“ steigern.<br />

In der Fleischindustrie sind Hygiene und<br />

Produktqualität von entscheidender Bedeutung.<br />

Verunreinigungen oder Fremdkörper<br />

in Fleischprodukten und damit einhergehende<br />

Produktrückrufe können nicht nur teuer werden<br />

sowie das Vertrauen in die Marke und das<br />

Unternehmen beeinträchtigen, sondern vor allem<br />

auch die Gesundheit der Verbraucher gefährden.<br />

Gleichzeitig sind Kosteneinsparungen,<br />

Nachhaltigkeit, hohe Durchsatzleistungen<br />

sowie der Trend zu mehr Fleischersatzprodukten<br />

wichtige Themen in der Branche.<br />

In Deutschland z.B. produzierten die Unternehmen<br />

in 2022 im Vergleich zum Vorjahr<br />

6,5 Prozent mehr Fleischersatzprodukte,<br />

im Vergleich zum Jahr 2019 erhöhte sich<br />

die Produktion sogar um 72,7 Prozent. Dies<br />

klingt zunächst als weitere Herausforderung<br />

für die Fleischproduzenten, bietet jedoch<br />

auch große Wachstumschancen. Der globale<br />

Markt für pflanzliche Fleischalternativen<br />

steht heute bereits für Umsätze in Milliardenhöhe<br />

und wächst zweistellig. Wenn Fleischproduzenten<br />

den notwendigen Wandel aktiv<br />

mitgestalten und sich als Problemlöser für<br />

die Bedürfnisse der Konsumenten verstehen,<br />

können sie neben den Unternehmen, die sich<br />

rein auf die Produktion der neuen vegetarischen<br />

und veganen Produktkategorien konzentrieren,<br />

zu den Gewinnern dieser Entwicklung<br />

gehören.<br />

Anforderungen an die Herstellung<br />

von vegetarischen und veganen<br />

Fleischalternativen<br />

Mit dem Wägemodul Novego ® im Hygienic Design können aus Tanks mit einem Fassungsvermögen von mehreren<br />

Tonnen Kleinstmengen grammgenau dosiert werden.<br />

Um dem traditionellen Schnitzel, Steak oder<br />

Burger in Form, Konsistenz, Geschmack,<br />

Geruch und Mundgefühl so nah wie möglich<br />

zu kommen, bedarf es höchsten Qualitäts-<br />

22 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 5 · <strong>2023</strong> NOVEMBER


MESS- UND WÄGE<strong>TECHNOLOGIE</strong> · VERFAHRENSTECHNIK<br />

standards in der Produktion. Die Rezepturen<br />

bestehen oft aus mehr als 30 Einzelkomponenten<br />

– seien es verschiedene Aromastoffe<br />

oder Faserstrukturen von Obstkernen,<br />

Hülsenfrüchten oder Gemüseschalen. Auch<br />

bei der Herstellung von Fleischmarinaden<br />

kommt es auf das richtige Verhältnis von Gewürzen,<br />

Ölen und anderen Flüssigkeiten an.<br />

Um die Zutaten im richtigen Verhältnis zusammenzubringen,<br />

arbeiten Unternehmen<br />

mit automatisierten Mischanlagen, die mit<br />

hochpräzisen Wägezellen von Minebea Intec<br />

ausgestattet sind. „Unsere Wägelösungen<br />

garantieren exakte, kontinuierliche, schnelle<br />

und flexible Dosierabläufe und minimieren<br />

Materialverluste“, sagt Yannick Salzmann,<br />

Global Product Manager bei Minebea Intec.<br />

Die Wägelösungen können als OEM-Lösung<br />

einfach in die Produktionslinien der herstellenden<br />

Unternehmen integriert werden.<br />

„Unser Wägemodul Novego ® wurde speziell<br />

für die Tank- und Prozessbehälterverwiegung<br />

in den Lebensmittel- und Pharmaindustrien<br />

entwickelt“, sagt Yannick Salzmann. „Die<br />

hygienische Komplettlösung bietet eine Vielzahl<br />

innovativer Eigenschaften für eine einfache,<br />

fehlerfreie Installation sowie maximale<br />

Beständigkeit gegen Seitenkräfte.“ Das<br />

Wägemodul Novego ® gewährleistet Prozesssicherheit,<br />

Messgenauigkeit und schnelle<br />

Reinigungsprozesse. Die außergewöhnliche<br />

Korrosionsbeständigkeit des Edelstahls sowie<br />

das Produktdesign orientiert nach den<br />

Richtlinien der EHEDG machen das Wägemodul<br />

unempfindlich gegen Schmutz, Wasser<br />

und sogar aggressive Reinigungsmittel.<br />

Rückverfolgbarkeit, Präzision und<br />

Prozessgeschwindigkeit in der Gefügelproduktion<br />

bei Valle Spluga SpA<br />

Wenn der Mischprozess abgeschlossen ist<br />

und die Produkte auf den Förderbändern liegen,<br />

kommen die dynamischen Kontrollwaagen<br />

von Minebea Intec zum Einsatz. „Mithilfe<br />

der dynamischen Kontrollwaagen können<br />

Unternehmen ihre Produktionsprozesse optimieren,<br />

das Material- und Ressourcenmanagement<br />

verbessern sowie die Genauigkeit<br />

und Konsistenz der Produktionsabläufe erhöhen“,<br />

sagt Lars-Henrik Bierwirth, Product<br />

Manager bei Minebea Intec.<br />

Um genau diese Ziele zu erreichen, wandte<br />

sich Valle Spluga SpA, das seit über<br />

50 Jahren Geflügelfleisch von höchster Qualität<br />

produziert, an Minebea Intec. Die Produktionslinien<br />

des Unternehmens sollten<br />

Die vollverkleidete Wäge- und Sortieranlage EWK 3010 bietet einen Standarddurchsatz von über 100 Stück pro Minute beim G Valle<br />

Spluga SpA. Die sechs Sortierpunkte sind in Schritten von 50 g definiert, sodass das Geflügelfleisch präzise sortiert wird.<br />

komplett modernisiert und zwei neue Sortieranlagen<br />

eingebaut werden. Für die Wägeund<br />

Sortierlösung mussten Anforderungen<br />

eingehalten werden, die streng auf das Produktportolio<br />

von Valle Spluga abgestimmt<br />

waren. Valle Spluga SpA legte besonderen<br />

Wert auf eine hohe Prozessgeschwindigkeit.<br />

Zugleich musste die gesamte Anlage extrem<br />

robust sein, um der intensiven täglichen Reinigung<br />

standzuhalten.<br />

Minebea Intec installierte zwei vollverkleidete<br />

Wäge- und Sortieranlagen des Typs EWK 3010<br />

mit einem Durchsatz von über 100 Stück<br />

pro Minute. Die sechs Sortierpunkte sind in<br />

50 g Schritten definiert. Beide Sortieranlagen<br />

sind IP66-geschützt und an ein speziell<br />

für den Kunden entwickeltes Überwachungssystem<br />

angeschlossen. Die Software ermöglicht<br />

es Valle Spluga SpA, die beiden Wäge-/<br />

Sortieranlagen zu steuern, die Gewichte aller<br />

Produkte zu erfassen und die Informationen<br />

in das eigene SAP-Verwaltungssystem zu integrieren,<br />

um eine vollständige Rückverfolgbarkeit<br />

der Produktion zu gewährleisten und<br />

dem Endverbraucher eine höhere Lebensmittelsicherheit<br />

zu bieten.<br />

Metalldetektor Mitus ®<br />

reduziert Fehlausschleusungen<br />

und sichert höchste Produktqualität<br />

Neben der Kontrollverwiegung spielt die<br />

Fremdkörperkontrolle in der Fleisch- und<br />

Fleischersatzindustrie eine wichtige Rolle.<br />

Von der Schlachtung bis zur Verpackung:<br />

Die Fleischproduktion erfolgt oft in einem<br />

komplexen Prozess mit vielen Verarbeitungsschritten.<br />

Dies birgt das Risiko, dass Metallteile<br />

wie Nägel, Klammern oder Drähte von<br />

Geräten oder Verpackungsmaterialien in die<br />

Fleischprodukte gelangen. Der neue Metalldetektor<br />

Mitus ® mit der innovativen MiWave<br />

Technologie ermöglicht eine höchstpräzise<br />

Detektion von metallischen Fremdkörpern<br />

selbst bei größten Produkteffekten, die insbesondere<br />

bei Fleisch häufig auftreten können.<br />

Mit MiWave werden dem Sendesignal<br />

eine Vielzahl von Frequenzen aufmoduliert,<br />

diese anschließend aufgetrennt und durch<br />

einen intelligenten Algorithmus separat ausgewertet.<br />

Mithilfe dieser Aufteilung können<br />

die Produkte sinnbildlich von mehreren Perspektiven<br />

aus inspiziert werden. Durch diesen<br />

deutlich erhöhten Informationsgehalt<br />

lassen sich hohe Suchempfindlichkeiten<br />

trotz großer Produkteffekte erzielen. Das Resultat<br />

für die Produzenten: maximale Produktsicherheit<br />

und höchster Output.<br />

Mit Sicherheit sorglos:<br />

Röntgen-Inspektionssystem Dypipe<br />

mit innovativem Validierungssystem<br />

Da bei der Fleischproduktion schnell auch<br />

Knochenreste die Lebensmittel verunreinigen<br />

können, setzen viele Unternehmen<br />

auf die Röntgen-Inspektionssysteme von<br />

Minebea Intec. Diese erkennen neben Metall<br />

auch Fremdkörper aus Stein, Kunststoff,<br />

NOVEMBER 5 · <strong>2023</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

23


VERFAHRENSTECHNIK · MESS- UND WÄGE<strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

Das Preisauszeichnungssystem WPL-S mit Touchscreen,<br />

Scanner und Drucker.<br />

Knochen und Glas zuverlässig und schleusen<br />

kontaminierte Produkte aus. Minebea Intec<br />

verfügt neben einem breiten Portfolio an Wägezellen,<br />

Industrie- und Kontrollwaagen sowie<br />

Metalldetektoren auch über eine Vielzahl<br />

von Röntgen-Inspektionssystemen für unterschiedliche<br />

Applikationen. „Für die Fleischund<br />

Fleischersatzindustrie empfehlen wir<br />

insbesondere unser Röntgen-Inspektionssystem<br />

Dypipe, das wir erst kürzlich auf den<br />

Markt gebracht haben“, sagt Linus Dellweg,<br />

Gobal Product Manager bei Minebea Intec.<br />

„Dieses Röntgengerät garantiert ein extrem<br />

hohes Sicherheitsniveau für viskose und<br />

flüssige Produkte.“<br />

Die Dypipe ist mit einem innovativen Prüfkörpereinführsystem<br />

ausgestattet, das eine<br />

Prüfkörperverifizierung im Live-Betrieb ermöglicht.<br />

So können Produzenten jederzeit<br />

sicher sein, dass ihre Produktionsprozesse<br />

einwandfrei funktionieren und verlieren<br />

keine Zeit für die Prüfung bei stillstehender<br />

Anlage. Für die hohen hygienischen<br />

Anforderungen bei Fleischanwendungen ist<br />

die Dypipe mit einem leicht zu öffnenden<br />

Separator ausgestattet, der speziell für diesen<br />

Zweck entwickelt wurde. Dieses System<br />

garantiert exzellente Ergebnisse und gibt die<br />

Sicherheit, qualitativ hochwertige Lebensmittel<br />

zu produzieren.<br />

Smarte Etikettierung für Fleischgroßhändler:<br />

Preisauszeichnungssystem<br />

WPL-S macht den Unterschied<br />

Eine weitere Technologie zur Effizienzsteigerung<br />

in der Fleisch- und Fleischersatzindustrie<br />

sind die Preisauszeichnungssysteme<br />

von Minebea Intec. Das Preisauszeichnungssystem<br />

WPL-S ist die ideale<br />

Etikettierungslösung und setzt neue Maßstäbe<br />

in einer Vielzahl von Anwendungsbereichen.<br />

Beim Fleischgroßhändler R&J<br />

Yorkshire’s Finest Farmers and Butchers generiert<br />

es z.B. Etiketten mit unterschiedlichen<br />

Informationen. Dazu gehören der Preis<br />

nach Gewicht, das Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

je nach Produkt, die Verpackung und<br />

Vertriebsart (frisch oder tiefgekühlt) sowie<br />

die Kochzeit je nach Produkt, Volumen und<br />

Gewicht. Das System ist vielseitig konfigurierbar<br />

und der Kunde kann aus einer Vielzahl<br />

von Komponenten wählen, darunter verschiedene<br />

Displaygrößen, Drucker, Waagen,<br />

Scanner, Indikatoren und Softwarelösungen.<br />

„Das System ist einfach clever. Es beschleunigt<br />

die Produktion und ist viel leichter zu<br />

reinigen und zu warten“, sagt Ryan Atkinson,<br />

Managing Director von R&J. „Die Software<br />

ist hervorragend. Mehrere Fenster können<br />

gleichzeitig geöffnet werden, die Berichtstools<br />

sind benutzerfreundlich, die interne<br />

Etikettendesignsoftware bietet viele Möglichkeiten<br />

und die Shortcuts sparen einfach<br />

Zeit.“ Das Preisauszeichnungssystem<br />

WPL-S sorgt zudem für die gesetzlich vorgeschriebene<br />

lückenlose Rückverfolgbarkeit<br />

jedes einzelnen Produkts durch die gesamte<br />

Lebensmittelkette.<br />

Fehlerfreie Verpackungen garantiert:<br />

Der VisioPointer ® von Minebea Intec<br />

mit Hyperspektralanalyse<br />

Am Ende der Fleischproduktionslinie kommen<br />

die visuellen Inspektionslösungen von<br />

Minebea Intec zum Einsatz. Der VisioPointer ®<br />

ist eine zukunftsweisende Lösung zur u.a.<br />

hochwirksamen Siegelnahtkontrolle von<br />

Verpackungen in der Lebensmittelindustrie.<br />

Durch den Einsatz von Hyperspektralanalyse<br />

bei farbigen Verpackungen oder Infrarot<br />

bei transparenten Verpackungen kann<br />

der VisioPointer ® selbst kleinste Undichtigkeiten<br />

oder Unregelmäßigkeiten in der Verpackungsversiegelung<br />

aufdecken. Dadurch<br />

wird die Produktintegrität sichergestellt und<br />

das Risiko von Verunreinigungen durch eine<br />

mangelhafte Verpackung minimiert.<br />

„Wir bieten unseren Kundinnen und Kunden<br />

in der Fleisch- und Fleischersatzindustrie<br />

Wäge- und Inspektionslösungen für den<br />

gesamten Produktionsprozess: vom Wareneingang<br />

bis zum Warenausgang. Von Einstiegsprodukten<br />

bis hin zu Premiumlösungen“,<br />

sagt Lars-Henrik Bierwirth. „Neben<br />

unseren hochwertigen Anlagen haben wir<br />

auch intuitive Softwarelösungen im Portfolio,<br />

welche die Rezepturprozesse vereinfachen,<br />

Rohstoffverschwendungen reduzieren<br />

und über ausgefeilte Sicherheitsfunktionen<br />

wie Track and Trace verfügen“. Für manuelle<br />

Rezepturprozesse bietet Minebea Intec<br />

die PC-Software ProRecipe XT ® an, für automatisierte<br />

Rezepturprozesse ist die Software<br />

Batch-PMS ideal geeignet und mit der Software<br />

SPC@Enterprise steht Kundinnen und<br />

Kunden ein zentrales Datenmanagement-<br />

Tool zur Verfügung.<br />

Automatisierung: Der Weg zur<br />

nachhaltigen Produktion<br />

Die Automatisierung ermöglicht Fleischund<br />

Fleischersatzproduzenten Einsparungen<br />

und Effizienzsteigerungen, während die<br />

hochpräzise Technologie für Produktqualität<br />

sorgt und vor kostspieligen Rückrufaktionen<br />

schützt. Darüber hinaus tragen die Lösungen<br />

von Minebea Intec dazu bei, den Produktionsprozess<br />

nachhaltiger zu gestalten, indem<br />

sie Fehlausschleusungen reduzieren, Materialverschwendung<br />

minimieren, Energieeffizienz<br />

steigern, die Verpackungsprozesse optimieren<br />

und somit eine verantwortungsbewusste<br />

Ressourcennutzung unterstützen.<br />

Und dieser Aspekt wird am Ende nicht nur<br />

die Produzenten freuen, sondern auch unserer<br />

Umwelt guttun. Denn auch diese hat bekanntlich<br />

einige Herausforderungen vor sich.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.minebea-intec.com<br />

Bildquelle: Minebea Intec<br />

24 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 5 · <strong>2023</strong> NOVEMBER


Food production in 3D:<br />

www.vega.com/<strong>food</strong>-industry<br />

Simple. Hygienic. Safe.<br />

Measurement technology for the <strong>food</strong> industry<br />

For over 60 years, VEGA has been making significant efforts to increase the reliability<br />

and efficiency of level and pressure measurement technology.<br />

With materials and hygienic designs tailored to the industry, VEGA instruments are well<br />

equipped for the complex measuring tasks and diverse media found in process automation:<br />

from light liquids to fine powders and abrasive bulk solids, right through to viscous pastes.<br />

www.vega.com<br />

NOVEMBER 5 · <strong>2023</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

25


MESSEN · FI EUROPE <strong>2023</strong><br />

Die Lebensmittel der Zukunft<br />

Ernährungstrends auf der kommenden Fi Europe in Frankfurt<br />

Innovative Lebensmittel, Fortschritte in der Ernährungswissenschaft und revolutionäre Biotechnologien werden der<br />

Schlüssel zur Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung sein. Gesundheitliche Aspekte stehen dabei ebenso im<br />

Vordergrund wie Nachhaltigkeit und eine gerechte Verteilung.<br />

Wie die Lebensmittelindustrie in zehn<br />

oder mehr Jahren aussehen wird,<br />

diese Frage können wir heute nicht beantworten.<br />

Sie zu diskutieren ist jedoch ebenso<br />

spannend wie wichtig. Die Vergangenheit<br />

hat uns gezeigt, dass die größten Fortschritte<br />

der Lebensmittel- und Ernährungsindustrie<br />

stets durch Probleme angestoßen<br />

wurden, die es zu lösen galt: Biologisch abbaubare<br />

Verpackungen als Antwort auf die<br />

Vermüllung mit Plastik, gentechnisch veränderte<br />

Nutzpflanzen, um durch mehr Ertrag<br />

Armut und Hunger zu bekämpfen und<br />

Pestizide einzusparen, oder Zuckerersatzstoffe<br />

als eine von mehreren Antworten auf<br />

steigende Raten von Übergewicht und Diabetes,<br />

um nur einige Beispiele zu nennen.<br />

Ein Blick in die Zukunft der Lebensmittelindustrie<br />

ist also ein Blick auf die größten<br />

Herausforderungen unserer Zeit in Sachen<br />

Ernährung.<br />

Nahrung für acht, neun oder zehn<br />

Milliarden Menschen<br />

Moderne pflanzenbasierte<br />

Produkte können eine wichtige<br />

Rolle in der zukünftigen<br />

Ernährung spielen.<br />

Die größte Herausforderung liegt darin, eine<br />

wachsende Weltbevölkerung zu ernähren.<br />

Nach Schätzungen der Ernährungs- und<br />

Landwirtschaftsorganisation der Vereinten<br />

Nationen (FAO) müssen wir bis 2050 ganze<br />

60 Prozent mehr Nahrungsmittel produzieren,<br />

um über neun Milliarden Menschen<br />

zu ernähren. Die Komplexität dieser monumentalen<br />

Aufgabe ergibt sich daraus, dass<br />

die Lebensmittel- und Agrarindustrie einerseits<br />

viel mehr produzieren muss, gleichzeitig<br />

aber die natürlichen Ressourcen der Erde<br />

geschützt werden müssen. Zudem sollen die<br />

Produkte und Lebensmittel zur Gesunderhaltung<br />

der Menschen beitragen und damit<br />

die Belastungen für das Gesundheitswesen<br />

verringern – also gleichzeitig nachhaltig<br />

und gesund sein.<br />

Übergewichtig und mangelernährt<br />

Größer könnte der Kontrast nicht sein: In<br />

weiten Teilen der Welt sind Menschen übergewichtig,<br />

in anderen mangelernährt, und<br />

oft sogar beides zugleich. Zum einen geht<br />

es also um eine Verteilung der Ressourcen,<br />

zum anderen aber auch um ein entsprechendes<br />

Angebot an reformulierten und mit<br />

Nährstoffen angereicherten Produkten. Insgesamt<br />

lautet die Aufgabe, das ernährungsphysiologische<br />

Profil vieler industriell hergestellter<br />

Produkte zu verbessern und durch<br />

Alternativen zu Zucker, Salz und Fett einen<br />

Beitrag zu gesünderer Ernährung zu leisten.<br />

Dabei ist vor allem auch die Ingredients-Industrie<br />

gefragt. Zwar ist es in der Lebensmittelindustrie<br />

gang und gäbe, Rezepturen<br />

zu reformulieren und Produkte im Hinblick<br />

auf ihren gesundheitlichen Nutzen zu entwickeln<br />

und optimieren. Doch gerade in der<br />

Ernährungswissenschaft wird sehr viel geforscht.<br />

Für Hersteller von Lebensmitteln<br />

wie auch für Inhaltsstoffe ist es unerlässlich,<br />

die neuesten Erkenntnisse in ihre Produktentwicklung<br />

einfließen zu lassen – nicht zuletzt<br />

aus Gründen des Wettbewerbs.<br />

Neues aus der Ernährungswissenschaft<br />

Immer mehr wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

deuten darauf hin, dass bestimmte Süßstoffe<br />

das Mikrobiom stören können. Entsprechend<br />

veröffentlichte die Weltgesundheitsorgani-<br />

26 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 5 · <strong>2023</strong> NOVEMBER


FI EUROPE <strong>2023</strong> · MESSEN<br />

sation (WHO) eine neue Leitlinie, die vom<br />

Verzehr nicht-kalorischer Süßstoffe zur Gewichtskontrolle<br />

abrät. Da Süßstoffe wie Stevia,<br />

Sucralose und Aspartam seit langem eingesetzt<br />

werden, um den Kaloriengehalt von<br />

Lebensmitteln und Getränken zu reduzieren,<br />

wird dies weitreichende Auswirkungen haben.<br />

In jedem Fall wird diese neue Leitlinie<br />

Innovationen bei ungesüßten und zuckerreduzierten<br />

Lebensmitteln und Getränken vorantreiben,<br />

sowie allgemein die Entwicklung<br />

neuer Süßungslösungen fördern.<br />

Was die Entwicklung neuer Produkte ebenfalls<br />

beeinflussen wird, ist die wachsende<br />

Evidenz, dass ultrahochverarbeitete Lebensmittel<br />

gesundheitliche Risiken bergen können.<br />

So deuten zwei großangelegte europäische<br />

Studien, die im British Medical Journal<br />

veröffentlicht wurden, auf den Zusammenhang<br />

zwischen ultrahochverarbeiteten Lebensmitteln<br />

und Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

sowie Fettleibigkeit hin. Hier wird der Ruf<br />

lauter werden, den Verzehr frischer oder minimal<br />

verarbeiteter Lebensmittel zu fördern.<br />

Ein weiterer wichtiger Auftrag wird sein,<br />

Mangelernährung durch die Anreicherung<br />

von Lebensmitteln mit Vitaminen und Mineralstoffen<br />

zu begegnen. Hier lautet der Auftrag<br />

an die Industrie, die Bioverfügbarkeit<br />

dieser Mikronährstoffe zu verbessern, die<br />

Verfügbarkeit solcher Produkte allgemein sicherzustellen<br />

– und sie zu einem Preis anzubieten,<br />

den sich das Gros der Menschen leisten<br />

kann. Denn diese Produkte müssen für<br />

diejenigen, die sie am meisten brauchen, erschwinglich<br />

sein.<br />

Pflanzenbasierte Produkte neu gedacht<br />

Pflanzenbasierte Lebensmittel und Zutaten<br />

werden ein wichtiger Teil der Lösung sein.<br />

Was sich jedoch ändern könnte, ist die Art<br />

der Produkte. Zuletzt häuften sich Medienberichte<br />

darüber, dass die Umsätze mit<br />

pflanzenbasierten Alternativen zurückgegangen<br />

sind. Doch inzwischen ist die Botschaft,<br />

dass der tägliche Verzehr von Fleisch<br />

oder Fisch weder nachhaltig noch gesund<br />

ist, zu den meisten Verbrauchern durchgedrungen,<br />

so dass weitere Investitionen und<br />

Entwicklungen auf diesem Gebiet zu erwarten<br />

sind. Während viele Alternativprodukte<br />

sensorisch schon wirklich gut sind, gibt es<br />

zwei große Kritikpunkte: Zum einen gelten<br />

solche Produkte als ultrahochverarbeitet,<br />

zum anderen sind sie oft noch sehr teuer.<br />

Der Future of Nutrition Summit <strong>2023</strong> am 27. November <strong>2023</strong> im Movenpick Hotel, Frankfurt. Ein Tag der Inspiration<br />

und Zusammenarbeit zur Gestaltung unserer Ernährungszukunft.<br />

Hier sollen und können neue Verfahren der<br />

Biotechnologie wie Präzisionsfermentation,<br />

Molecular Farming oder Zellkulturen genutzt<br />

werden. Unterstützt werden diese Technologien<br />

durch KI. Damit können riesige Datenmengen<br />

durchforstet und große Fortschritte<br />

beispielsweise im Bereich der Proteinexpression<br />

erzielt werden – in der Kombination<br />

aus Biotechnologie und KI steckt ein enormes<br />

Transformationspotenzial.<br />

Möglicherweise liegt die Antwort im sowohl-als-auch:<br />

Hybrid-Produkten wird eine<br />

große Zukunft vorausgesagt. Zugegeben,<br />

es braucht ein wenig Fantasie, aber wenn<br />

Steaks aus texturiertem Erbsenprotein nicht<br />

nah genug am Original sind, dann könnte<br />

bald vielleicht ein Steak auf pflanzlicher Basis<br />

mit Fleischprotein aus Zellkultur die beste<br />

Alternative sein.<br />

Wenn wir also wieder auf die ursprüngliche<br />

Frage zurückkommen, nämlich wie die<br />

Lebensmittel der Zukunft aussehen, wird<br />

deutlich: Pflanzenbasierte und hybride Produkte,<br />

die auf Nachhaltigkeit und Gesundheit<br />

abzielen, werden eine wachsende Rolle<br />

spielen. Gleichzeitig, mit zunehmendem<br />

Verzicht auf Fleisch, Zucker oder Süßstoffe,<br />

werden sich auch die Gewohnheiten und<br />

der Geschmack der Verbraucher verändern.<br />

Future of Nutrition Summit<br />

Tief eintauchen in die Zukunft der Lebensmittel:<br />

Am 27. November, dem Tag vor dem<br />

Beginn der Fi Europe <strong>2023</strong> in Frankfurt,<br />

veranstaltet Informa im Mövenpick Hotel<br />

Frankfurt City den exklusiven Future of Nutrition<br />

Summit. Trends und Innovationen sowie<br />

Möglichkeit zum Netzwerken stehen im<br />

Mittelpunkt der eintägigen Veranstaltung.<br />

Vorträge von den Vordenkern der Branche<br />

sowie Panel-Diskussionen geben Einblick<br />

in Themen wie Vertical Farming, Molecular<br />

Farming, Cellular Agriculture, Präzisionsfermentation,<br />

sowie die Herausforderungen<br />

und Chancen, die damit einhergehen. Auch<br />

die Rollen von KI, Data Science und Neurowissenschaften<br />

für die Produktentwicklung<br />

werden beleuchtet und diskutiert.<br />

Das Speaker Line-up umfasst dabei Experten<br />

aus der Lebensmittelindustrie und darüber<br />

hinaus: Neben Heike Steiling von Nestlé,<br />

Claudia Roessler von Microsoft oder Vincent<br />

Doumeizel von den Vereinten Nationen sprechen<br />

auch Alex Mayers von The Good Food Institute,<br />

Oliver Zahn von Climax Foods, Geraldo<br />

Maia von Pink Farms, Floor Buitelaar von<br />

Bright Green Partners, Riccardo Accolla von<br />

A-T4H Constulting, Mario Ubiali von Thimus,<br />

Anastasia Krivoruchko von Melt&Marble,<br />

Matthieu Vincent von Digital<strong>food</strong>lab. Eröffnet<br />

wird die Veranstaltung um 10 Uhr<br />

von Christine Gould von Thought For Food<br />

mit dem Beitrag „Designing a next-gen<br />

<strong>food</strong> system that is healthy, delicious and<br />

planet-forward“ und schließt mit Randy Jagt<br />

von Deloitte zum Thema „Embedding disruption<br />

into our DNA“.<br />

Autorinnen:<br />

Niamh Michail, Head of Publishing,<br />

Informa<br />

Elizabeth Draper, Senior Content<br />

Producer, Informa<br />

Weitere Informationen:<br />

www.figlobal.com/fieurope/en/<br />

whats-on/agenda/summit.html<br />

Bildquelle: Informa Markets<br />

NOVEMBER 5 · <strong>2023</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

27


MESSEN · DEUTSCHER PAVILLON AUF DER FI EUROPE <strong>2023</strong><br />

Vielfalt aus Deutschland<br />

Der deutsche Pavillon auf der Fi Europe <strong>2023</strong><br />

Seit 2011 organisieren German Sweets e.V., GEFA Exportservice GmbH und WTSH – Wirtschaftsförderung und Technologietransfer<br />

Schleswig-Holstein GmbH gemeinsam die Deutsche Gemeinschaftsbeteiligung auf der weltweit renommierten Messe<br />

für Zutaten, der Food Ingredients Europe (FiE), die jedes Jahr im Wechsel zwischen Frankfurt und Paris stattfindet. Gefördert<br />

wird der deutsche Pavillon der Lebensmittelzutatenhersteller dabei von der Landwirtschaftlichen Rentenbank.<br />

Unter „Food Ingredients from Germany“<br />

werden eine Fülle von Produkten für<br />

die weiterverarbeitende Ernährungsindustrie<br />

ausgestellt. Die breite Produktpalette reicht<br />

von Halberzeugnissen wie Süßwarendekor,<br />

Marzipanrohmasse und Kakaoerzeugnissen,<br />

über Molkereiprodukte und Kartoffelerzeugnisse<br />

bis hin zu Gewürzen.<br />

Auf der Fi Europe in Frankfurt vom 28. bis<br />

30. November befindet sich der deutsche Gemeinschaftsstand<br />

in Halle 3.1, in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft zu weiteren Länderpavillons.<br />

Die deutschen Aussteller profitieren dabei<br />

von ihrem gemeinsamen Auftritt. Denn international<br />

sind sie bekannt für eine hohe Produktqualität<br />

sowie ihre Innovationskraft und<br />

Kreativität. Als Hersteller spannender und<br />

hochwertiger Zutaten geben sie wertvolle Impulse<br />

für Innovationen in der Lebensmittelbranche<br />

und liefern dazu auch das nötige<br />

technologische Know-how.<br />

Ob unwiderstehliche Geschmacksnuancen<br />

klassischer Zutaten oder alternative Vorprodukte<br />

für die unterschiedlichen Ernährungstrends:<br />

Mit zahlreichen Spezialitäten sind<br />

die deutschen Unternehmen Vorreiter in der<br />

Bereitstellung verschiedenster hochwertiger<br />

Lebensmittelzutaten. Für Weiterverarbeiter<br />

aus aller Welt bietet der deutsche Gemeinschaftsstand<br />

daher die ideale Gelegenheit,<br />

Zugang zu einem weiten Spektrum an Produkten<br />

und Lösungen zu erhalten.<br />

German Sweets – Süße Zutaten für die<br />

Lebensmittelbranche<br />

German Sweets ist der Exportverband der<br />

deutschen Süßwarenindustrie, der die Unternehmen<br />

in allen Fragen des Exports und der<br />

Absatzförderung in internationalen Märkten<br />

als engagierter Partner unterstützt. Seit der<br />

Gründung 1977 ist der Exportverband auf<br />

rund 100 Mitgliedsunternehmen angewachsen.<br />

Neben Produkten für den Endverbraucher<br />

stellen die Unternehmen auch Halbfabrikate<br />

für die Schokoladen- und Backwarenindustrie<br />

sowie für weite Bereiche der Lebensmittelbranche<br />

her.<br />

Auf der FiE reicht das Produktportfolio der<br />

German Sweets Aussteller von einem breiten<br />

Spektrum an Kakaoerzeugnissen und Rohmassen,<br />

über Nüsse, Dragées und Cremes bis<br />

hin zu Gastrogebäck und Süßwarendekor.<br />

Der deutsche Pavillon auf einer der letzten FiE Messen.<br />

Darüber hinaus ist German Sweets das Netzwerk<br />

und die zentrale Anlaufstelle, bei der<br />

Einkäufer und Importeure weltweit Informationen<br />

über die deutsche Süßwarenindustrie<br />

erhalten können. Mit seinem Online Ein-<br />

28 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 5 · <strong>2023</strong> NOVEMBER


INGREDIENTS<br />

kaufsführer “Sweets Export Guide”, dem<br />

sog. Online-SEG, bietet German Sweets Einkäufern<br />

aus aller Welt, sich digital über Produkte,<br />

Unternehmen und Ansprechpartner<br />

leicht zu informieren.<br />

GEFA Exportservice GmbH<br />

Die GEFA Exportservice GmbH setzt internationale<br />

Exportförderprojekte für Exporteure<br />

der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />

um. Hauptschwerpunkte ihrer<br />

Exportunterstützung sind die weltweite<br />

Durchführung von Unternehmerreisen, von<br />

Informationsveranstaltungen und Kontaktbörsen,<br />

von Wirtschaftsdelegationsreisen,<br />

von Behördenreisen sowie die Organisation<br />

von German Pavillons auf Fachmessen. Präsentationen<br />

deutscher Exporteure auf internationalen<br />

Fachkonferenzen, die Durchführung<br />

von Einkäufergesprächen und Promotion<br />

Aktionen (Deutsche Wochen) im Ausland<br />

und der Einkauf von Exportservices, z.B. von<br />

Lizenzen für weltweite Marktdaten, runden<br />

das Leistungsspektrum ab. Die Mitgliedsorganisationen<br />

der GEFA vertreten ca. 1.750<br />

leistungsstarke Exporteure der Branche.<br />

Wirtschaftsförderung und Technologietransfer<br />

in Schleswig-Holstein<br />

Die Wirtschaftsförderung und Technologietransfer<br />

Schleswig-Holstein GmbH ist eine<br />

Gesellschaft des Landes Schleswig-Holstein,<br />

der Industrie- und Handels- sowie der Handwerkskammern<br />

und der Hochschulen des<br />

Landes. Die WTSH ist zentraler Ansprechpartner<br />

für Unternehmen in Schleswig-<br />

Holstein, sowie für solche, die sich dort ansiedeln<br />

wollen. Sie berät bei Unternehmensgründungen,<br />

zu kreativen Innovationsprozessen<br />

und bietet Dienstleistungen rund um die<br />

Unternehmensentwicklung. Hierzu gehört<br />

auch die Ansiedlungsberatung für einen geeigneten<br />

Standort in Schleswig-Holstein. Im<br />

Rahmen der Außenwirtschaftsberatung begleitet<br />

und unterstützt sie das Erschließen<br />

neuer Absatzmärkte im Ausland. Durch Außenbüros<br />

ist die WTSH auch in wichtigen<br />

Wachstumsmärkten vor Ort vertreten.<br />

Fi Europe <strong>2023</strong>:<br />

Halle: 3.1, Gemeinschaftsstand<br />

Weitere Informationen:<br />

www.germansweets.de<br />

www.germanexport.org<br />

www.wtsh.de<br />

Die Aussteller des deutschen Pavillons<br />

auf der FiE <strong>2023</strong>:<br />

AIYA Europe GmbH (Stand: 3.1L63)<br />

AIYA – Weltmarktführer in der Matcha-Produktion<br />

Biolac-MTS GmbH (Stand: 3.1J66)<br />

Biolac Lactose und Molkenproteinkonzentrat unter dem<br />

Markennamen Ultralac ® – das Beste aus Molke für die<br />

Lebensmittel-, Babynahrungs- und Pharmaindustrie.<br />

Coppenrath Feingebäck GmbH (Stand: 3.1J70)<br />

Die Liebe zum Gebäck liegt bei Coppenrath in der Familie,<br />

denn seit sechs Familiengenerationen und fast 200 Jahren<br />

Firmenhistorie steht das emsländische Unternehmen für<br />

feine Gebäckspezialitäten von bester Qualität – sowohl<br />

für den Handel als auch für die Industrie in Form von<br />

Gebäckgranulaten.<br />

Nähr-Engel GmbH (Stand: 3.1L67)<br />

Die Nähr-Engel GmbH verarbeitet rund 100.000 Tonnen<br />

Frischkartoffeln pro Jahr und zählt damit zu den führenden<br />

Herstellern von hochwertigen Convenience-Produkten im<br />

In- und Ausland. Darüber hinaus bietet sie ein breites<br />

Sortiment an Fertig- und Halbfertigprodukten.<br />

innovativer Hersteller von mikroverkapselten Lebensmittelzusatzstoffen<br />

sowie Extrakten und bietet verschiedene Lösungen<br />

für Ihre Anwendung im Süß- und Backwarenbereich.<br />

frischli Milchwerke GmbH (Stand: 3.1L61)<br />

Die frischli Milchwerke sind ein 1901 gegründetes Familienunternehmen<br />

mit dem Schwerpunkt in der Vermarktung<br />

von Milchprodukten. Milch und mehr in bester Qualität an<br />

zufriedene Kunden zu liefern, dafür engagiert sich frischli<br />

bereits in der 4. Generation der Familienunternehmer. Mit<br />

rund 940 Mitarbeitenden und einer Milchverarbeitung von<br />

rund 1 Mrd. Kilogramm Milch an vier deutschen Standorten<br />

zählt frischli zu den modernsten und leistungsstärksten<br />

Molkereiunternehmen in Deutschland.<br />

H. & J. BRÜGGEN KG (Stand: 3.1K32)<br />

Familiengeführter Hersteller von Cerealien, wie z.B. Cornflakes,<br />

Granulate, Multigrainflakes, Branflakes, Riceflakes, Wheatflakes,<br />

Extrudate, Puffgetreide, Müsli, Knuspermüsli, Müsliriegel,<br />

Cerealienriegel, Getreideflocken und Bioprodukten.<br />

Extrakta Strauss GmbH (Stand: 3.1K71)<br />

Extrakta Strauss bei Hamburg ist seit mehr als 40 Jahren ein<br />

Girrbach Süßwarendekor GmbH (Stand: 3.1J68)<br />

Seit über 60 Jahren produziert Girrbach Süßwarendekor<br />

am Standort im Nordschwarzwald hochwertige Backdekore<br />

aus Zucker und Schokolade mit dem Schwerpunkt auf<br />

NOVEMBER 5 · <strong>2023</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

29


MESSEN · DEUTSCHER PAVILLON AUF DER FI EUROPE <strong>2023</strong><br />

kundenindividuelle Produktlösungen für Handel,<br />

Industrie und Handwerk.<br />

Terheggen & Dethlefsen – Food Engineering GmbH<br />

(Stand: 3.1L33)<br />

Die Terheggen & Dethlefsen GmbH mit Sitz in Hamburg entwickelt<br />

kundenspezifische individuelle Lebensmittel und produziert<br />

Trockenmischungen in chargengerechten Abpackungen,<br />

die Ihre Produktion vereinfachen. Seit der Gründung des<br />

Unternehmens im Jahr 1929 ist man für qualitativ hochwertigen<br />

Compounds und die darin enthaltenen Kräuter, Gewürze<br />

und funktionalen Zutaten bekannt. Unser Messeteam freut<br />

sich sehr auf Ihren Besuch und ein gegenseitiges Kennenlernen<br />

oder auch Wiedersehen.<br />

Günthart & Co. KG (Stand: 3.1K69)<br />

Feine Dekore aus Schokolade, Zucker, Marzipan und verschiedenen<br />

Dekormassen sowie Streudekore in vielen Formen und<br />

Farben. Man ist seit 1946 Hersteller und deckt ein breites<br />

Portfolio ab. Für die Bäckerei oder Konditorei findet man bei<br />

Günthart & Co. KG immer das Passende.<br />

Lay Gewürze GmbH (Stand: 3.1K64)<br />

LAY produziert Gewürzmischungen und funktionelle<br />

Mischungen zur Herstellung von Lebensmitteln aller Art,<br />

nach den aktuellsten Qualitätsmanagement Standards.<br />

LEIMER KG (Stand: 3.1K67)<br />

Genuss kann so einfach sein – das beweisen unsere<br />

LEIMER Markenprodukte seit über 100 Jahren und überzeugen<br />

durch Qualität und besten Geschmack.<br />

Tuchel & Sohn GmbH (Stand: 3.1J62)<br />

Tuchel & Sohn GmbH – Ihr Partner für hochwertige Süßungsmittel.<br />

Tuchel & Sohn GmbH ist ein mittelständisches<br />

Traditionsunternehmen mit der Agilität eines Startups, das<br />

als Produzent, Abfüller und Exporteur von Honig, Sirupen<br />

und alternativen Süßungsmitteln bekannt ist. Entdecken<br />

Sie unsere Produkte und profitieren Sie von unserer<br />

langjährigen Erfahrung.<br />

Hamburger Gewürz-Mühle Hermann Schulz GmbH<br />

(Stand: 3.1K60)<br />

HGMSPICE – Premium Gewürze seit 1930.<br />

Seit mehr als 90 Jahren beliefert die Hamburger Gewürz<br />

Mühle die Lebensmittelindustrie mit Premium Gewürzen und<br />

ist Experte im Mahlen, Reinigen und Mischen von Gewürzen.<br />

Gebr. Jancke GmbH (Stand: 3.1K34)<br />

Als modernes Familienunternehmen stellt Gebr. Jancke GmbH<br />

Halbfabrikate für die Lebensmittel- und insbesondere für die<br />

Süßwarenindustrie auf technologisch höchstem Standard her.<br />

Pfeifer & Langen GmbH & Co. KG (Stand: 3.1K63)<br />

Das Familienunternehmen Pfeifer & Langen wurde 1870<br />

in Köln gegründet und ist heute einer der führenden<br />

Zuckerhersteller Europas, der an 15 Produktionsstandorten<br />

vor allem nachhaltig angebaute Zuckerrüben<br />

aus der Region verarbeitet und daraus mehrere<br />

hundert verschiedene Produkte u. a. für die Lebensmittelindustrie<br />

und den Lebensmitteleinzelhandel herstellt.<br />

Rücker GmbH (Stand: 3.1J60)<br />

Das norddeutsche Traditionsunternehmen Rücker produziert<br />

qualitativ hochwertig u.a. Milchpulver, Butter und Käse seit<br />

über 130 Jahren und ist ein starker weltweiter Exporteur.<br />

Ulmer Schokoladen GmbH & Co. KG (Stand: 3.1K30)<br />

Ulmer Schokoladen GmbH & Co. KGs Kernkompetenz<br />

bilden die feinen und formschönen Schokoladen-Dekore<br />

in den unterschiedlichsten Varianten und Qualitäten.<br />

Wela-Trognitz Fritz Busch GmbH & Co. KG (Stand: 3.1K61)<br />

Seit 1925 – kompetenter Partner der Lebensmittelindustrie<br />

als Hersteller hydrolysierter Pflanzenproteine wie auch<br />

von kundenspezifischen Compounds und Würzmischungen<br />

für spezielle Anwendungen.<br />

KESSLER & COMP GMBH & CO. KG (Stand: 3.1J64)<br />

Das Familienunternehmen KESSKO entwickelt, produziert<br />

und vertreibt seit mehr als 115 Jahren Profi-Rohstoffe zur<br />

Herstellung von süßen Backwaren und ist Spezialist für<br />

flexible Industrielösungen bei individuellen Anfragen –<br />

sei es im Bereich Kakao und Schokolade, Krokant,<br />

Pasten oder Füllungen: KESSKO kann´s.<br />

Spaichinger Nudelmacher GmbH (Stand: 3.1L65)<br />

Spaichinger Nudelmacher ist der B2B-Spezialist, denn seit<br />

über 160 Jahren produziert man Teigwaren in Spaichingen, so<br />

lange wie in keinem anderen Betrieb in Baden-Württemberg.<br />

Worlée-Chemie GmbH (Stand: 3.1L31)<br />

Als Lieferant und Veredler versorgt die Worlée Natur<br />

Produkte GmbH ihre Kundschaft seit vielen Jahren mit hochwertigen<br />

Trockenrohstoffen und bietet durch ihr Streben nach<br />

mehr Nachhaltigkeit sowie ihrer Innovationskraft und<br />

Kreativität bei der Entwicklung von individuellen<br />

Produktanwendungen einen<br />

entscheidenden Mehrwert.<br />

Kondima Engelhardt GmbH & Co. KG 3 (Stand:.1K65)<br />

Qualität rundrum: Getreu diesem Versprechen produziert<br />

KONDIMA Engelhardt GmbH & Co. KG seit 1923 Halbfabrikate<br />

für die süße Branche. Aus Kakao, Mandeln und Haselnüssen<br />

produziert man traditionell Kuvertüren, Marzipan- und<br />

Nougatmassen. Jahrzehntelange Erfahrung macht KONDIMA<br />

zum verlässlichen Zulieferer für weiterverarbeitende Süßwarenbetriebe<br />

sowie den Bäckerei- und Konditorei-Großhandel.<br />

30 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 5 · <strong>2023</strong> NOVEMBER


MOVE YOUR<br />

BUSINESS<br />

FORWARD<br />

AT THE WORLDWIDE<br />

FAIR FOR SAVOURY<br />

SNACKS<br />

XX International Trade Fair for Savoury Snacks & Nuts<br />

STOCKHOLMÄSSEN<br />

STOCKHOLM<br />

19-20 JUNE 2024<br />

TRENDS<br />

TASTES<br />

<strong>TECHNOLOGIE</strong>S<br />

SUPPLIERS<br />

DECISION-MAKERS<br />

DISTRIBUTORS<br />

TRADE PARTNERS<br />

CUSTOMERS<br />

SNACKEX.COM<br />

Stockholmsmässan<br />

NOVEMBER 5 · <strong>2023</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

31


Bringing Automation to Life<br />

SPS <strong>2023</strong> – 32. internationale Fachmesse für industrielle Automation<br />

Vom 14.-16.11.<strong>2023</strong> trifft sich das Who-is-Who der Automatisierungsbranche wieder in Nürnberg. Zur 32. Ausgabe<br />

der Fachmesse SPS – Smart Production Solutions werden in 16 Messehallen mit rund 120.000 m² Ausstellungsfläche<br />

über 1.200 Aussteller aus der ganzen Welt erwartet. Neben den neusten Innovationen bietet der Branchentreff Interessenten<br />

die Möglichkeit, vor Ort praxisnahe und zukunftsweisende Technologien hautnah zu erleben und mit den<br />

Automatisierungsanbietern in den dynamischen Austausch zu gehen.<br />

Besucher der SPS <strong>2023</strong> können im<br />

November ihr Netzwerk erweitern, Kontakte<br />

zu potenziellen Partnern knüpfen, gemeinsame<br />

Geschäftsmöglichkeiten erkunden<br />

und sich zu den neusten Automatisierungsthemen<br />

informieren: Neben den stark<br />

nachgefragten klassischen Automatisierungsthemen<br />

Steuerungstechnik, Antriebstechnik<br />

und Sensorik gewinnt der Bereich der<br />

Software & IT in der Fertigung immer mehr<br />

an Bedeutung. Bei einigen Ausstellern wird<br />

unter anderem beleuchtet, welche Automatisierungsfunktionen<br />

zukünftig eher direkt<br />

an der Maschine, am Edge oder sogar in der<br />

Cloud abgebildet werden. Diese Entwicklung<br />

hat beispielsweise durch die Siemens AG,<br />

die im Frühjahr eine speicherprogrammierbare<br />

Steuerung als rein cloudbasierte Software-Variante<br />

vorgestellt hat, Fahrt aufgenommen.<br />

Damit einhergehend rücken auch<br />

die Themen Künstliche Intelligenz und IT-<br />

Security in der Automatisierungswelt weiter<br />

in den Vordergrund, was sich in dem Angebot<br />

vor Ort widerspiegeln wird.<br />

Internationale Besucher bereits<br />

letztes Jahr stark vertreten<br />

Besucher profitieren unter anderem von dem<br />

breit gefächerten Angebot der nationalen<br />

und internationalen Automatisierungsanbieter<br />

und erlangen einen einmaligen Einblick<br />

in führende Technologien der Branche. Laut<br />

der Ergebnisse der Vorjahresveranstaltung<br />

stammen von 43.813 Besuchern insgesamt<br />

12.652 aus dem Ausland, was einem Anteil<br />

von 29 Prozent entspricht.<br />

Umfangreiches Rahmenprogramm<br />

Mit einem umfangreichen und hochklassigen<br />

Vortragsprogramm auf den Foren in den<br />

Hallen 3, 6 und 8 informiert die SPS zu aktuellen<br />

Themen aus der Automatisierungsbranche.<br />

Das Programm der Technology Stage in<br />

Halle 3, bespielt von den beiden Verbänden<br />

VDMA und ZVEI, wird zusätzlich live über<br />

die digitale Ergänzung „SPS on air“ ausgestrahlt<br />

und steht digital in den Sprachen<br />

32 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 5 · <strong>2023</strong> NOVEMBER


SPS <strong>2023</strong> · MESSEN<br />

Deutsch und Englisch zur Verfügung. Die<br />

Schwerpunktthemen der Podiumsdiskussionen,<br />

Produktpräsentationen oder Keynotes<br />

sind in diesem Jahr:<br />

• Digital transformation/Industrie 4.0<br />

• Industrielle Kommunikation<br />

• Safety & security<br />

• Datengesteuerte und intelligente<br />

Konzepte zur Steuerung und<br />

Visualisierung<br />

• Sensorinnovationen<br />

• Drives<br />

• Nachhaltigkeit durch Automatisierung<br />

In Halle 6 bietet der „Automation meets IT“-<br />

Gemeinschaftsstand erneut mit rund 24 Ausstellern<br />

Besuchern die Möglichkeit umfassende<br />

Einblicke in spezifische Themen zu erhalten<br />

und sich von den Anbietern individuell<br />

beraten zu lassen.<br />

Die Themengebiete des Gemeinschaftsstandes<br />

sind wie folgt:<br />

• IT-Management für die Fertigung<br />

• Cloud- und Edge-basierte Lösungen<br />

und Services<br />

• Security-Maßnahmen für die Fertigung<br />

• IoT- und KI-basierte Lösungen<br />

• Open Source<br />

Auf dem BMWK-Stand in Halle 8 können sich<br />

Besucher außerdem bei jungen innovativen<br />

Unternehmen aus Deutschland über neue und<br />

verbesserte Produkte, Verfahren und Dienstleistungen<br />

informieren. Gefördert wird dies<br />

„Automation meets IT“-Gemeinschaftsstand in Halle 6.<br />

vom Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Klimaschutz. Darüber hinaus ist in der Halle 8<br />

ein Bereich für Start-ups geplant.<br />

„SPS on air”<br />

Bereits seit September hatten Interessenten<br />

die Möglichkeit, über die „SPS on air“ Kontakte<br />

zu knüpfen, Termine online und/oder<br />

vor-Ort zu vereinbaren und sich einen Überblick<br />

über das diesjährige Messeangebot zu<br />

verschaffen. Eine Woche vor der physischen<br />

Veranstaltung, am 08.11.<strong>2023</strong>, findet das<br />

digitale Pre-Heat Event statt, bei dem Aussteller<br />

einen Vorgeschmack darauf geben,<br />

was Besucher in Nürnberg bei ihnen auf<br />

dem Messestand erwarten können.<br />

Die digitalen Inhalte werden über die Messetage<br />

hinaus bis Ende des Jahres auf der Plattform<br />

verfügbar und jederzeit abrufbereit sein.<br />

Unterjährige Kommunikationsformate<br />

Nicht nur im November, sondern auch unterjährig<br />

hat die SPS-Community die Möglichkeit,<br />

im Austausch zu bleiben, zum Beispiel<br />

über die Industry News, wo aktuelle Themen<br />

der Branche veröffentlicht werden, oder auch<br />

ab 2024 in Webinaren zu hochaktuellen Automatisierungsthemen.<br />

Darüber hinaus können Fachkräfte, die auf<br />

der Suche nach spannenden Tätigkeiten im<br />

Automatisierungsumfeld sind, über das neue<br />

Jobportal SPS CareerDrive für die Branche<br />

genau die Position finden, die zu ihnen passt.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.sps-messe.de<br />

Bildquelle: Mesago Messe Frankfurt GmbH<br />

Unsere Antriebslösungen für<br />

effiziente universelle Fördersysteme<br />

Antriebssysteme für dezentrale Topologie mit<br />

Industrial Ethernet-Steuerung<br />

Integrierter Busaktor - Einfache<br />

Antriebsintegration in Ethernet-basierte Netzwerke<br />

Modulare Systemlösung - Erweiterbar durch<br />

Daisy Chaining, Multiprotokoll-Ethernet-Kommunikation<br />

Effizient in Energie, Leistungs- und<br />

Steuerungstopologie sowie Reinigbarkeit<br />

Weitere Informationen:<br />

www.???<br />

Bildquelle: ???<br />

Getriebebau NORD GmbH & Co. KG | T: +49 4532 289-0 | info@nord.com | www.nord.com<br />

NOVEMBER 5 · <strong>2023</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

33


MESSEN · SPS <strong>2023</strong><br />

Energieeffiziente Antriebe und Lösungen<br />

NORD DRIVESYSTEMS auf der SPS <strong>2023</strong><br />

NORD DRIVESYSTEMS zeigt vom 14.<br />

bis 16. November auf der SPS – smart<br />

production solutions <strong>2023</strong>, sein großes Produktportfolio<br />

an energieeffizienten Antrieben<br />

und Lösungen. Besonders im Fokus<br />

der Präsentation stehen der Optimierungsservice<br />

NORD ECO, die Umrichterfamilien<br />

NORDAC PRO und NORDAC ON sowie die<br />

Hocheffizienz-Synchronmotoren IE5+.<br />

SPS <strong>2023</strong>:<br />

Halle 3A, Stand 451<br />

Halle 7A, Stand 246<br />

Weitere Informationen:<br />

www.nord.com<br />

Bildquelle: NORD DRIVESYSTEMS<br />

NORD ECO-Box<br />

Bringing Automation<br />

to Life<br />

Gemeinsam Lösungen<br />

finden & Werte schaffen<br />

JUMO auf der SPS <strong>2023</strong><br />

SICK auf der SPS <strong>2023</strong><br />

Vom 14. bis 16. November<br />

findet die Messe SPS als<br />

das Highlight der Auto matisierungs<br />

branche in Nürnberg<br />

statt. Auch JUMO ist unter dem<br />

Messeslogan „Bringing Automation<br />

to Life“ wieder mit zahlreichen<br />

Neuheiten und Innovationen<br />

vor Ort präsent.<br />

SPS <strong>2023</strong>:<br />

Halle 4A, Stand 445<br />

Weitere Informationen:<br />

www.jumo.de<br />

Bildquelle: JUMO<br />

U<br />

nter dem Leitmotiv „Solutions<br />

for your industry –<br />

We create value together“ präsentiert<br />

sich SICK auf der SPS<br />

<strong>2023</strong>. Das Spektrum reicht von<br />

smarten Sensoren und Sensorsystemen<br />

für die Fabrikautomation,<br />

Intralogistik und Sicherheitstechnik<br />

über Visionlösungen.<br />

SPS <strong>2023</strong>:<br />

Halle 7A, Stand 340<br />

Weitere Informationen:<br />

www.sick.de<br />

Füllstand, Grenzstand und Druck<br />

SPS <strong>2023</strong> – VEGA Sensoren in neuen Leistungsgrößen<br />

uf der SPS präsentiert VEGA ihr Komplettportfolio<br />

an Füllstand-, Grenzstand<br />

A<br />

und Drucksensorik für die spezifischen Anwendungen<br />

der Prozessautomation.<br />

Für alles Hochanspruchsvolle steht der Radar-<br />

Füllstandsensor VEGAPULS 6X im Mittelpunkt<br />

des Auftritts. In ihn wurden nicht nur<br />

größte Dynamik und maximale Fokussierung<br />

„hineindesignt“, sondern alle wichtigen Security-<br />

und Safety-Anforderungen gleich mit.<br />

Ergänzend sorgt in Standardanwendungen<br />

neuerdings der kompakte IO-Link-Radarsensor<br />

VEGAPULS 42 für Verlässlichkeit und Sicherheit.<br />

Zertifiziert nach allen gängigen internationalen<br />

Hygiene- und Qualitätsstandards<br />

ist er mit seinen vielseitigen Adaptern<br />

für Prozesse mit höchsten Hygieneanforderungen<br />

geeignet – und die perfekte Wahl,<br />

wenn es um die durchgängige Automatisierung<br />

bei schnellen Füllstandwechseln geht.<br />

SPS <strong>2023</strong>:<br />

Halle 7A, Stand 102<br />

Weitere Informationen:<br />

www.vega.com<br />

Bildquelle: VEGA<br />

Spezialgebiet Hygieneanwendungen: Kompakte IO-Link-<br />

Radarsensoren VEGAPULS 42 bringen nicht nur alle<br />

wichtigen Zertifizierungen mit, sondern auch die Vielfalt an<br />

Anschlüssen, die die Prozessintegration einfach macht.<br />

34 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 5 · <strong>2023</strong> NOVEMBER


INGREDIENTS<br />

Hygienisch & genau<br />

Vertrauen Sie bei der Füllstandskontrolle<br />

auf Wägezellen.<br />

Qualität<br />

“Made in<br />

Germany”<br />

Behälterverwiegung leicht gemacht<br />

Über 150 Jahre Erfahrung in der Wägetechnik machen uns zu dem Experten, der<br />

Ihnen perfekte Lösungen für Ihre individuellen Projekte bietet. Füllstandskontrolle,<br />

hochpräzise Dosierprozesse oder hygienische Lösungen: Sie erhalten die komplette<br />

Messkette aus einer Hand und sorgen für eine reibungslose Installation, Beratung und<br />

Service inklusive.<br />

Minebea Intec GmbH<br />

Meiendorfer Str. 205 A | 22145 Hamburg<br />

Phone +49.40.67960.303<br />

Email info@minebea-intec.com<br />

Weitere Informationen:<br />

www.???<br />

Bildquelle: ???<br />

NOVEMBER 5 · <strong>2023</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

35


VERPACKUNG · ABFÜLLANLAGEN<br />

Nachhaltigkeit ist keine<br />

Milchmädchenrechnung<br />

Energieeffiziente Abfüllstrecke für Biomolkerei<br />

Hohe Produktqualität und Bewahrung der Natur kennzeichnen das Handeln der Andechser Molkerei Scheitz. Daher bestimmt<br />

Nachhaltigkeit auch die gesamte Wirtschaftstätigkeit der größten Biomolkerei in Europa. Das gilt auch für die energieeffiziente<br />

Antriebstechnik von SEW-Eurodrive, die in den Abfüllanlagen und Transporteinrichtungen eingesetzt wird.<br />

Die durch das gleichnamige Benediktinerkloster<br />

bekannte Gemeinde<br />

Andechs liegt 40 km südwestlich von<br />

München. Landschaftspflege und Naturschutz<br />

werden hier, in der Region zwischen<br />

Starnberger und Ammersee, großgeschrieben:<br />

Die Moränenlandschaft in der Umgebung<br />

wurde bereits vor 80 Jahren unter Schutz gestellt.<br />

Sie ist somit eines der ältesten Naturschutzgebiete<br />

Bayerns. Um die Gemeinde ist<br />

ein natürlicher Lebensraum mit inzwischen<br />

teilweise seltenen Pflanzen erhalten. So<br />

wundert es nicht, dass auch die Andechser<br />

Molkerei, deren Anfänge auf das Jahr 1908<br />

zurückgehen, ihr Handeln an der Verantwortung<br />

und dem Respekt für Natur und Umwelt<br />

ausrichtet. „Heimatliebe und Lebensfreude<br />

gehören zu den ersten Beweggründen<br />

unseres Engagements“, unterstreicht die<br />

Geschäftsführerin Barbara Scheitz.<br />

Bioqualität seit Jahrzehnten<br />

Die Andechser Molkerei ist ein Pionier der<br />

Bio-Milchverarbeitung und mittlerweile die<br />

größte Biomolkerei in Europa. Sie legt von jeher<br />

Wert auf Qualität. Das wird von den Kunden<br />

sehr geschätzt. 350.000 Liter hochwertige<br />

Biomilch liefern über 660 Biobauern aus<br />

der Region täglich an die Andechser Molkerei,<br />

die ihnen dafür partnerschaftliche Bio-<br />

Milchpreise zahlt. Das Hauptprodukt der Andechser<br />

Molkerei ist Naturjoghurt. Ferner<br />

produziert das Unternehmen auch Fruchtjogurt,<br />

Jogurtdrinks sowie die Basisprodukte<br />

Butter, Milch, Sahne, Schmand und Sauerrahm,<br />

aber auch Desserts wie Pudding sowie<br />

Käse im Partnerbetrieb. Als moderner,<br />

inhabergeführter Familienbetrieb ist die Andechser<br />

Molkerei Scheitz auch ein attraktiver<br />

Arbeitgeber mit hohen Sozialstandards. „Vor<br />

gut 15 Jahren war hier zunächst nur eine<br />

Produktionshalle vorhanden“, erinnert sich<br />

Viele neu gebaute Gebäude<br />

der Andechser Molkerei sind im<br />

Stil von Friedensreich Hundertwasser<br />

gebaut. Der Künstler<br />

mit bürgerlichem Namen<br />

Friedrich Stowasser<br />

(1928-2000) trat für natur-<br />

und menschengerechtes<br />

Bauen ein. Seine Architekturwerke<br />

sind Touristenmagnete.<br />

Albert Schenker. Er ist Außendienstmitarbeiter<br />

im Drive Technology Center Süd (DTCS)<br />

von SEW-Eurodrive in Kirchheim/München<br />

und betreut schon seit vielen Jahren die Andechser<br />

Molkerei. Mittlerweile gibt es hier<br />

auch ein Logistikzentrum sowie ein neues<br />

Verwaltungsgebäude im Hundertwasser-Stil.<br />

Dieser Künstler trat für eine natur- und menschengerechtere<br />

Architektur ein.<br />

Energieeffizienz im gesamten Prozess<br />

Das jüngste technische Projekt der Andechser<br />

Molkerei ist eine neue Abfüllanlage für Joghurt.<br />

Neben einem hohen Durchsatz legte<br />

36 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 5 · <strong>2023</strong> NOVEMBER


ABFÜLLANLAGEN · VERPACKUNG<br />

Neuglas wird von der Palette<br />

auf das Transportband<br />

gesetzt, mit gereinigtem<br />

Gebrauchtglas gemischt<br />

und anschließend in die<br />

Produktionshalle<br />

transportiert.<br />

Recycelte Gebrauchtgläser werden abgeschraubt und<br />

gereinigt, abgelöste Etiketten ordnungsgemäß entsorgt.<br />

der Kunde hierbei einen starken Fokus auf<br />

die Energieeffizienz. Bereits vor Jahren wurde<br />

die Antriebstechnik in der Molkerei auf das<br />

Antriebssystem Movimot von SEW-Eurodrive<br />

umgebaut. Mario Metzger, Instandhaltungsleiter<br />

der Andechser Molkerei, ist von dieser<br />

dezentralen Technik begeistert.<br />

Albert Schenker berichtet: „Vor allem zwei<br />

Aspekte waren bei der neuen Abfüllanlage<br />

wichtig: Der Kunde wollte ein dezentrales<br />

IE5-(Ultra-Premium-) Antriebssystem haben.<br />

Die Antriebseinheiten Movigear performance<br />

aus dem Automatisierungsbaukasten<br />

Movi-C erfüllen diese Anforderung. Sie werden<br />

mit integrierter Profinetanbindung geliefert,<br />

was ein weiterer Wunsch des Kunden<br />

war.“ Auch am Projekt beteiligte OEM<br />

setzten Antriebe mit dezentraler Elektronik<br />

aus dem Automatisierungsbaukasten Movi-C<br />

ein. So wurden der Leerglasinspektor der<br />

Firma Heuft und der Packer von Beyer Maschinenbau<br />

mit Antriebseinheiten Movigear<br />

ausgerüstet. Weiterhin kamen Servomotoren,<br />

Planeten- und Standardgetriebe mit Beschichtung<br />

im Hygienic Design zum Einsatz.<br />

Gebraucht wird neu<br />

Der gesamte Prozess beginnt damit, dass<br />

gebrauchte Mehrweggläser zum Glas-Eingangsbereich<br />

der Andechser Molkerei angeliefert<br />

werden. Die Träger werden geleert und<br />

für die weitere Verwendung direkt zum Einpacker<br />

transportiert. Die Schmutzgläser werden<br />

automatisch abgeschraubt und in eine<br />

Waschmaschine gefahren, dort eingeweicht,<br />

im Laugenbad gereinigt und mit Wasser<br />

ausgespritzt. Anschließend werden die gesäuberten<br />

Gläser zusammen mit dem Neuglas<br />

gemischt. (Falls mal eine Störung im<br />

Bereich der Waschmaschine auftreten sollte,<br />

ist auf diese Weise die Glaszufuhr abgepuffert.)<br />

Anschließend werden die Gläser in<br />

die Produktionshalle gefahren. Sie kommen<br />

in Dreierreihen auf dem Band an und werden<br />

vereinzelt.<br />

Qualitätsprüfung mit Leerglasinspektor<br />

Im nächsten Schritt laufen sie durch einen<br />

Leerglasinspektor. Diese Maschine der Fa.<br />

Heuft Systemtechnik prüft den Mündungsbereich,<br />

die Seitenwand und den Boden der<br />

Gläser auf transparente Fehler sowie das<br />

Dezentrale Antriebseinheiten Movigear performance transportieren die Gläser zur Joghurt-Abfüllmaschine.<br />

Neu- und Gebrauchtgläser werden zusammen mit<br />

Neuglas gemischt und in die Produktionshalle transportiert.<br />

Der Bandantrieb erfolgt durch hocheffiziente<br />

Antriebseinheiten Movigear performance. Dieser Antrieb<br />

vereinigt Synchronmotor, Getriebe und Frequenzumrichter<br />

als mechatronische Einheit in einem Gehäuse.<br />

NOVEMBER 5 · <strong>2023</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

37


VERPACKUNG · ABFÜLLANLAGEN<br />

Der gesamte Transportprozess der VMS-Glaslinie erfolgt<br />

kontinuierlich über Servoantriebe von SEW-Eurodrive<br />

(hier an der Rückseite der Abfüllmaschine). Sie sorgen<br />

für hohe Leistung und Abfüllsicherheit.<br />

Über zwei Spender der Firma Herma werden die Siegeletiketten aufgegeben. Um einen<br />

störungsfreien Betrieb zu gewährleisten, arbeiten sie im Wechsel.<br />

Vorhandensein von Restflüssigkeiten. Die im<br />

Inspektor verwendeten Antriebskomponenten<br />

ermöglichen dem Endkunden einen jahrelangen,<br />

störungsfreien Betrieb. Anschließend<br />

laufen die Gläser über ein Förderband<br />

durch ein Gebläse, das sie trocknet.<br />

Abfüllmaschine für Glasgefäße<br />

Die VMS-Maschinenbau GmbH in Obersontheim<br />

bei Schwäbisch Hall baut mit mehr<br />

als 25 Jahren Branchenerfahrung aseptische<br />

Abfüll- und Verschließmaschinen. Ihre<br />

KONTIFILL Lines stehen für hygienische bzw.<br />

aseptische Produktsicherheit und hohe Maschineneffizienz.<br />

Der aktuelle Verbrauchertrend<br />

geht eindeutig in Richtung Mehrweggefäße.<br />

Daher kaufte die Andechser Molkerei<br />

von VMS-Maschinenbau die KONTIFILL<br />

GLASSLINE zur Befüllung von Joghurtgläsern.<br />

Diese hochperformante Anlage ermöglicht<br />

die kontinuierliche Joghurtabfüllung in<br />

500-g-Mehrweggläser – bis zu 160.000 am<br />

Tag. Damit erreicht sie einen deutlich höheren<br />

Durchsatz als die Vorgängeranlage. Diese<br />

Maschine ist mit dichtungslosen Kolbenfüllern<br />

ausgestattet, die über Jahre für eine<br />

gleichbleibend hohe Füllgenauigkeit sorgen.<br />

Wenn die Gläser in den VMS-Füller einfahren,<br />

werden sie zunächst über eine horizontale<br />

Kunststoffschnecke vereinzelt und von<br />

genau bemessenen Greifern auf den Kopf<br />

gestellt. Nach der anschließenden Desinfektion<br />

mit Wasserstoffperoxid fahren die Gläser<br />

durch einen Trockenbereich und werden<br />

wieder in die aufrechte Position gedreht,<br />

um danach befüllt zu werden. Während die<br />

alte Anlage taktweise arbeitete, werden die<br />

Gläser auf der neuen VMS-Anlage kontinuierlich<br />

befüllt. Hierbei verfährt ein Füllbalken<br />

synchron mit den Gläsern mit und befüllt<br />

sie gleichzeitig. Dadurch erzielt dieser<br />

neue VMS-Füller eine deutlich höhere Leistung<br />

als die alte Anlage. Schließlich werden<br />

die – nur einmal verwendeten – Deckel zugeführt<br />

und mit Dampf sterilisiert. Nach dem<br />

Füllprozess wird die Restflüssigkeit vom Deckel<br />

abgeblasen. Abschließend inspiziert ein<br />

Röntgengerät die Gläser auf Fremdkörper<br />

und Unterfüllung. Falls erforderlich, werden<br />

dann schadhafte Gläser ausgeschleust.<br />

Antriebstechnik in der Abfüllanlage<br />

Abfüllmaschinen der Baureihen KONTIFILL<br />

Lines basieren auf modernster Technik. Der<br />

gesamte Transportprozess innerhalb der<br />

Joghurt-Abfüllmaschine für die Andechser<br />

Molkerei erfolgt schonend in kontinuierlicher<br />

Bewegung über Servoantriebe der Baureihe<br />

CMP von SEW-Eurodrive, die eine<br />

hohe Leistung und Abfüllsicherheit gewährleisten.<br />

Zur Speisung dieser Motoren kam<br />

ein Mehrachssystem aus dem Automatisierungsbaukasten<br />

Movi-C zum Einsatz. Diese<br />

Umrichter der Baureihe Movidrive modular<br />

sind in einem Schaltschrank außerhalb der<br />

Maschine untergebracht.<br />

Hohe Leistung und Energieeffizienz<br />

Neben dem eigentlichen Füller war VMS Maschinenbau<br />

auch für die Gesamtlinienleistung<br />

verantwortlich. Im Einklang mit der<br />

Firmenphilosophie der Andechser Molkerei<br />

Scheitz stand ferner der Wunsch des Endkunden<br />

nach hoher Energieeffizienz der Antriebstechnik.<br />

SEW-Eurodrive konnte die geforderten<br />

Antriebe in der derzeit höchsten Energieeffizienzklasse<br />

IE5 liefern. Für die Transportaufgaben<br />

außerhalb des VMS-Füllers wird<br />

daher Movigear performance eingesetzt. Dieser<br />

Antrieb vereinigt Synchronmotor, Getriebe<br />

und Frequenzumrichter als mechatronische<br />

Einheit in einem Gehäuse. Weiterhin kommen<br />

Asynchronmotoren von SEW-Eurodrive<br />

sowie dezentrale Antriebseinheiten Movimot<br />

mit Profinetanbindung zum Einsatz.<br />

Etikettierung, Verpackung und Palettierung<br />

Nach dem Füllprozess werden die Joghurtgläser<br />

etikettiert. Dabei erhalten sie ein<br />

Bauchetikett sowie ein Siegeletikett auf<br />

dem Deckel. Über Förderstrecken gelangen<br />

Zur Speisung der Motoren kommen Movidrive Doppelachsmodule<br />

(rechts) und ein Movidrive Versorgungsmodul (grau)<br />

aus dem Automatisierungsbaukasten Movi-C zum Einsatz.<br />

38 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 5 · <strong>2023</strong> NOVEMBER


Die Initiative Klimabauer<br />

... ist ein Projekt der Andechser Molkerei mit ca. 100 teilnehmenden Biomilchbauernhöfen.<br />

Kurz- und mittelfristig sollen damit konkrete Beiträge zur Vermeidung von CO 2<br />

erzielt<br />

und die Resilienz der heimischen Böden gestärkt werden. Die rund 30 Verbesserungsmaßnahmen<br />

werden mit wissenschaftlicher Begleitung kontrolliert und optimiert. Dazu<br />

gehören die Einhaltung bestimmter Fruchtfolgen für den Humusaufbau, Unter- und<br />

Zwischensaaten, eine längere Weidedauer der Kühe und das Neuanpflanzen von Hecken.<br />

Die Milch der beteiligten Bauernhöfe findet man in allen Biomilchprodukten der Marke<br />

Andechser Natur, die mit dem Logo „Klimabauer“ gekennzeichnet sind – alle Bionaturjogurt-Varianten<br />

sowie Biokefir mild und Bioziegenjogurt im Glas.<br />

GREEN EFFICIENT <strong>TECHNOLOGIE</strong>S<br />

sie anschließend zum Flaschenpacker Multipack-Por<br />

von Beyer Maschinenbau. Er packt<br />

die Joghurtgläser in die parallel zu den Gläsern<br />

zugeführten, leeren Stiegen. Anschließend<br />

werden die vollen Kästen über Förderstrecken<br />

mit SEW-Antrieben zu einem Spiralförderer<br />

weitergeleitet. Dieser befördert<br />

die Stiegen zu einem höher gelegenen Förderband,<br />

das durch dezentrale Antriebe Movimot<br />

und Movigear von SEW-Eurodrive angetrieben<br />

wird. Es leitet die Joghurt-Stiegen<br />

zur Palettierung ins Hochregallager weiter.<br />

Inbetriebnahme und Service<br />

Von den insgesamt ca. 210 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern der Andechser Molkerei<br />

arbeiten 14 Personen in der Instandhaltung,<br />

darunter Elektriker, Schlosser und<br />

Schweißer. Mit Unterstützung durch SEW-<br />

Eurodrive nahmen sie nach etwa zweimonatiger<br />

Installation im August 2020 die Anlage<br />

in Betrieb. Seitdem läuft die neue Joghurtabfüllung<br />

zur vollen Zufriedenheit der<br />

Andechser Molkerei. Der Instandhaltungsleiter<br />

Mario Metzger erläutert: „Um den reibungslosen<br />

Betrieb der Anlage in allen Situationen<br />

zu gewährleisten, haben auch gleich<br />

ein Ersatzteilpaket bei SEW-Eurodrive bestellt.“<br />

Glücklicherweise werden die Komponenten<br />

nicht schlecht, schließlich hat er bisher<br />

sehr gute Erfahrungen mit SEW-Antrieben<br />

gemacht. Sollte doch einmal ein Serviceeinsatz<br />

erforderlich sein, ist für ihn die<br />

regionale Nähe des Drive Technology Centers<br />

Süd von SEW-Eurodrive von Vorteil.<br />

„In unserer Geschäftsbeziehung zur Andechser<br />

Molkerei sind vor allem zwei Dinge<br />

wichtig“, erläutert Albert Schenker. „Der<br />

Kunde hat schon in der Vergangenheit gute<br />

Erfahrungen mit der Antriebstechnik von<br />

SEW-Eurodrive gemacht. Zum anderen zählen<br />

das Engagement von SEW-Eurodrive für<br />

seine Kunden über kurze Wege und der regelmäßige<br />

persönliche Kontakt. Beispielsweise<br />

erledigen wir von Kirchheim aus den<br />

kompletten Reparaturservice und Elektroniksupport.“<br />

Der SEW-Außendienstmitarbeiter<br />

ergänzt: „Die verantwortlichen Mitarbeiter<br />

der Andechser Molkerei konnten<br />

sich über die Jahre überzeugen, dass auf<br />

uns Verlass ist.“<br />

Die unabhängige Medienplattform<br />

für Energieversorgung,<br />

Effizienzsteigerung und alternative<br />

Energieträger und -speicher<br />

Nachhaltige Möglichkeiten in der<br />

Prozesstechnologie<br />

Ein Gliederkettenband transportiert die 6er-Stiegen mit 500-ml-<br />

Joghurtgläsern zu einem Spiralförderer, der – angetrieben durch<br />

Movimot performance – die Kisten zur Logistik weiterleitet.<br />

Autor:<br />

Gunthart Mau, Referent Fachpresse<br />

bei SEW-Eurodrive, Bruchsal<br />

SPS <strong>2023</strong>:<br />

Halle 3A, Stand 411<br />

Weitere Informationen:<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

Bildquelle: SEW-Eurodrive<br />

Kreislaufwirtschaft im industriellen<br />

Produktionsprozess<br />

Themenbereiche H 2<br />

, Synthetische<br />

Kraftstoffe, Wasser, Solar &<br />

Photovoltaik, Windkraft, Bioenergie,<br />

Geothermie, Batterietechnologie,<br />

Systemintegration und weitere<br />

Alternativmöglichkeiten<br />

Dr. Harnisch Verlags GmbH · Eschenstr. 25<br />

90441 Nürnberg · Tel.: +49 (0) 911 - 2018 0<br />

info@harnisch.com · www.harnisch.com


VERPACKUNG · KONTROLL- UND PRÜFSYSTEME<br />

Wenn der Apfel schwimmen geht<br />

Sicherheitslösung von Leuze für den Obstgroßmarkt<br />

Bis ein Apfel im Supermarkt und beim Verbraucher landet, hat er schon diverse Stationen hinter sich: Er wurde gepflückt,<br />

geprüft, gelagert, sortiert und verpackt. Nur wenige kennen sich mit diesen Abläufen so gut aus wie die BayWa<br />

Obst GmbH & Co. KG. In Kressbronn am Bodensee hat das Unternehmen seinen Hauptstandort für die Sortierung und<br />

Verpackung von Kernobst. Seit 1967 ist BayWa dort vertreten. Ein Blick hinter die Kulissen ist nicht nur für Apfelliebhaber,<br />

sondern auch aus produktionstechnischer Sicht spannend. Denn Sensortechnik von Leuze ermöglicht gleich an<br />

mehreren Stellen, dass die Prozesse sicher und effizient funktionieren.<br />

Der BayWa Obstgroßmarkt Kressbronn<br />

liegt inmitten von Obstanlagen: Rund<br />

1.200 Betriebe bauen auf der deutschen<br />

Seite des Bodensees saftige Äpfel, Birnen,<br />

Erdbeeren, Zwetschgen und viele weitere<br />

Früchte an. Die Region eignet sich dank ihres<br />

milden Klimas und vieler Sonnenstunden<br />

optimal dafür. Mit rund 8.000 Hektar<br />

Obstanbaufläche ist die Bodenseeregion das<br />

zweitgrößte Obstanbaugebiet in Deutschland.<br />

„Die Apfelernte beginnt bereits im<br />

August mit den frühen Sorten und dauert bis<br />

Ende Oktober“, sagt Dr. Markus Bestfleisch,<br />

Leiter des Standortes. Bei rund 30 angelieferten<br />

Apfelsorten ist für jeden Geschmack<br />

etwas dabei. Am Anfang des Prozesses steht<br />

die Einlagerung: Nachdem die Obstbauern<br />

ihre Äpfel in Großkisten zu je 300 kg angeliefert<br />

haben, werden sie zunächst auf ihre<br />

Qualitätseigenschaften hin geprüft. Sind sie<br />

für die Langzeitlagerung geeignet, kommen<br />

sie in ins CA-Lager. Dort ist es frisch, denn<br />

CA steht für „Controlled Atmosphere“: Es<br />

herrscht, je nach Sorte, konstant eine Temperatur<br />

zwischen ein und drei Grad Celsius.<br />

Zugleich liegt der Sauerstoffgehalt bei weniger<br />

als zwei Prozent. „Auf diese Weise wird<br />

der Apfel praktisch in eine Art „Winterschlaf“<br />

gelegt, so verlangsamen wir das Nachreifen<br />

und Altern“, erklärt Dr. Bestfleisch. Für die<br />

Ware hat BayWa Obst in Kressbronn jede<br />

Menge Platz: Es gibt 40 Lagerräume, jeder<br />

fasst rund 350 Tonnen – also gut 1.000<br />

Großkisten. Die Lager werden im Laufe der<br />

Monate nach und nach geöffnet, das Obst<br />

dann sortiert und verpackt. Bis in den Juli<br />

des Folgejahres liefert BayWa so kontinuierlich<br />

ein vielfältiges Sortiment an seine Kunden<br />

– dann steht die neue Ernte an.<br />

Sortiert wird nach Kundenwunsch<br />

Ist ein CA-Lager geöffnet, werden die Äpfel<br />

in Großkisten per Stapler zur Sortierung gefahren.<br />

Der Bereich ist das Herzstück des<br />

Standortes Kressbronn. Seit 1969 sortiert<br />

BayWa Obst dort Früchte. 2004 wurde die<br />

jetzige Anlage gebaut und sukzessive modernisiert<br />

und erweitert. Ab der Entleerung<br />

aus der Großkiste verbringen die Äpfel einen<br />

Teil des weiteren Prozesses im Wasser –<br />

eine schonende und zugleich praktische<br />

Transportart. Während die leeren Großkisten<br />

Der BayWa Obstgroßmarkt in Kressbronn ist Hauptproduktionsstandort<br />

für Kernobst – ein Blick auf die<br />

Sortieranlage, das Herzstück des Standortes.<br />

Der BayWa Obstgroßmarkt in Kressbronn ist Hauptproduktionsstandort<br />

für Kernobst – ein Blick auf die Sortieranlage,<br />

das Herzstück des Standortes.<br />

40 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 5 · <strong>2023</strong> NOVEMBER


Nach Prüfung der Qualitätseigenschaften in der Sortiermaschine fahren die Äpfel auf<br />

Schalenketten entlang von insgesamt 50 wassergefüllten Kanälen und werden im Kanal<br />

mit den entsprechenden Sortierkriterien abgelegt. Bildquelle: Baywa.<br />

Ein Querverschiebewagen (Binmatic, vorne rechts) nimmt die Kisten mit den sortierten Äpfeln<br />

auf und stapelt sie auf der gegenüberliegenden Seite zur Abholung für die Staplerfahrer.<br />

(Abb. rund): Blick auf die Sicherheitstechnik im Übergabebereich: Ein Sicherheits-Laserscanner<br />

RSL 400 von Leuze (Mitte) erzeugt ein Schutzfeld und deckt damit gleich zwei Übergabestationen<br />

ab. Zusätzlich sind an jeder Station ein Ultraschallsensor sowie ein Radarsensor montiert<br />

(links/rechts des Scanners). Zur Statusanzeige dient jeweils eine Leuchtanzeige.<br />

automatisch gereinigt werden, schwimmen<br />

die Äpfel zur zehnspurigen Sortiereinheit.<br />

Dort angekommen, wird das Obst auf Transportbahnen<br />

vereinzelt und jeder Apfel gelangt<br />

anschließend in eine Art Schale in der er<br />

durch die Anlage fährt. Die komplexe Kameratechnik<br />

in der Sortiereinheit nimmt in Sekundenbruchteilen<br />

bis zu 60 Bilder pro Apfel<br />

auf. Anhand der Bilder sortiert die Software<br />

die Früchte vollautomatisch. „Wir sortieren<br />

unter anderem nach Anteil der Apfel-Deckfarbe,<br />

nach Größe, Gewicht und nach der inneren<br />

Qualität“, sagt Dr. Bestfleisch. „Die<br />

Sortierkriterien können wir maßgeschneidert<br />

auf die Kundenwünsche festlegen.“ Bis<br />

zu 20 Tonnen schafft die Anlage pro Stunde.<br />

Anschließend geht es auf der Schalenkette<br />

weiter zu insgesamt 50 wassergefüllten<br />

Kanälen. Die Steuerung öffnet nun für jeden<br />

Apfel die Transportschale exakt über dem<br />

Kanal, der den jeweiligen Sortierkriterien zugeordnet<br />

ist. Auf diese Weise landen in einem<br />

Kanal beispielweise Äpfel mit einem bestimmten<br />

Anteil an roter Deckfarbe und einem<br />

bestimmten Gewicht. Übrigens wird keine<br />

Ware verschwendet: Obst, das sich nicht<br />

für den Verkauf als Tafelware eignet, geht in<br />

die die verarbeitende Industrie und wird zu<br />

Apfelschnitzen, Apfelmus oder Saft.<br />

An der Übergabestation zählt Sicherheit<br />

Nach dem Sortiervorgang werden die Äpfel<br />

wieder in Großkisten gefüllt und sind bereit<br />

für den Weitertransport zur Verpackung.<br />

Dazu werden die Kisten von einem autonomen<br />

Kistenstapler aufgenommen, ein schienengebundener<br />

Querverschiebewagen, vergleichbar<br />

mit einem Gabelstapler. Das automatische<br />

Fahrzeug verteilt die Großkisten<br />

mit der sortierten Ware an 34 Übergabestationen<br />

mit entsprechenden Kistenstellplätzen.<br />

Bis zu vier Kisten mit sortierten Äpfeln werden<br />

jeweils aufeinandergestapelt. Staplerfahrer<br />

transportieren diese weiter zur Verpackung<br />

oder zurück ins Lager. An den Übergabestationen<br />

kam das Know-how der Sicherheitsexperten<br />

von Leuze ins Spiel: Um eine<br />

Gefährdung für Personen durch den Kistenstapler<br />

auszuschließen, war eine lückenlose<br />

Sicherheitseinrichtung gefragt. „Uns war<br />

eine zuverlässige Lösung wichtig, die maximale<br />

Sicherheit an der Übergabestation bietet<br />

und zugleich die Betriebsabläufe nicht<br />

stört“, betont Markus Bestfleisch. Mit der<br />

Sicherheitslösung von Leuze ist das gelungen.<br />

Nach einer initialen Begehung haben<br />

die Experten von Leuze ein Sicherheitskonzept<br />

für diese Applikation entwickelt, das<br />

Kistenübergaben durch ein vertikal ausgerichtetes<br />

Schutzfeld hindurch ermöglicht,<br />

und zwischen Personen und Gabelstaplern<br />

unterscheidet. So gewährleistet Leuze gleich<br />

zwei Sicherheitsfunktionen auf einmal:<br />

• Stoppen des Kistenstaplers,<br />

sobald eine Person den Gefährdungsbereich<br />

betritt<br />

• Unterbrechungsfreie Zugangsfreigabe<br />

zum Gefährdungsbereich nur<br />

für Gabelstapler<br />

Schutzfeldfreigabe nach Maß<br />

„Die Mehrstations-Zugangssicherung bei<br />

BayWa Obst in Kressbronn basiert auf einer<br />

sequenz- und zeitüberwachten sowie einer<br />

bereichsgenauen Schutzfeldanpassung“,<br />

sagt Matthias Bristle, Produktmanager Safety<br />

Solutions bei Leuze. Durch das intelligente<br />

und skalierbare Sicherheitskonzept ließ<br />

sich das Projekt ressourcenschonend mit<br />

nur wenigen Sicherheitskomponenten in die<br />

Praxis umsetzen. Denn für zwei Übergabestationen<br />

wurde jeweils nur ein Sicherheits-<br />

Laserscanner RSL 400 von Leuze installiert.<br />

Dank seiner hohen Reichweite von bis zu<br />

8,25 Metern und des parallelen Betriebs unterschiedlicher<br />

Schutzfelder kann der RSL<br />

400 beide Übergabestationen gleichzeitig<br />

überwachen. Ergänzend sind an jeder Station<br />

ein Ultraschall- sowie ein Radarsensor<br />

montiert. Die komplette (Sicherheits-)Technik<br />

ist oberhalb der Übergabestationen befestigt<br />

– so lässt sich der Raum darunter<br />

barrierefrei optimal nutzen. Das korrekte Zusammenspiel<br />

der einzelnen Komponenten<br />

erfolgt über eine programmierbare Sicherheitssteuerung<br />

mit dem von Leuze entwickelten<br />

Sicherheitsprogramm.<br />

Unterbrechungsfreies Arbeiten<br />

Matthias Bristle erläutert das Funktionsprinzip:<br />

„Ein Laserscanner erzeugt vor zwei Übergabestationen<br />

ein anpassbares Schutzfeld.<br />

Die zusätzlichen Ultraschall- und Radarsen-<br />

NOVEMBER 5 · <strong>2023</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

41


VERPACKUNG · KONTROLL- UND PRÜFSYSTEME<br />

In der Verpackung ist ebenfalls Sensortechnik von Leuze installiert.<br />

An den Bandabschnitten installierte PRK-Optiksensoren<br />

erkennen die transportierte Ware. So lässt sich die<br />

Bandgeschwindigkeit automatisch optimal regeln.<br />

soren erkennen, wenn ein Gabelstapler frontal<br />

in eine der Stationen einfährt. Nur in diesem<br />

Fall öffnet sich ein definierter Bereich<br />

im Schutzfeld des Laserscanners für den Gabelstapler.“<br />

Der Gabelstapler kann dann an<br />

dieser Station die Boxen aufnehmen. „Ein<br />

weiterer Vorteil für die Produktivität ist, dass<br />

der Kistenstapler im Hintergrund auch während<br />

der Entnahme der Großkisten weiterarbeiten<br />

kann“, sagt Markus Bestfleisch. Denn<br />

alle anderen Stationen bleiben während dieses<br />

Vorgangs durch die eigenen und weiterhin<br />

aktiven Laserscanner-Schutzfelder gesichert.<br />

Verlässt der Stapler den freigegebenen<br />

Bereich im Schutzfeld, wird dieses automatisch<br />

auf die Standardeinstellung zurückgesetzt.<br />

Der Bereich ist wieder abgesichert.<br />

Dabei unterscheidet das System zuverlässig<br />

zwischen Gabelstapler und Person: Paralleles<br />

Umgehen, während ein Gabelstapler Kisten<br />

aufnimmt, ist nahezu unmöglich. Betritt<br />

jemand den Gefährdungsbereich, registriert<br />

das System dies umgehend. Dann wird der<br />

Kistenstapler gestoppt und ein Warnsignal<br />

ertönt. Pro Station ist außerdem oberhalb<br />

eine gut sichtbare Leuchtanzeige installiert.<br />

Sie zeigt den Status an der jeweiligen Übergabestation<br />

an: Grün bei freigegebenem Bereich<br />

im Schutzfeld und Einfahrt des Staplers,<br />

Rot bei geschlossenem Schutzfeld.<br />

Dynamische Materialflusssteuerung<br />

Haben die Staplerfahrer das sortierte Obst<br />

im Verpackungsbereich abgeliefert, heißt es<br />

als nächstes: die Ware verkaufsfertig machen.<br />

Hier bleiben laut Markus Bestfleisch<br />

keine Wünsche offen: „Unsere Kunden können<br />

aus mehr als 200 verschiedenen Verpackungsarten<br />

wählen.“ Äpfel beispielsweise<br />

im Foodtainer, in Taschen oder Netzen,<br />

in Kisten oder als lose Ware. Auf 14 Packlinien<br />

wird das Obst ganz nach Kundenanforderung<br />

ausgerichtet und verpackt. Bis zu<br />

80 Mitarbeitende sind in der Hochsaison in<br />

der Verpackung beschäftigt. Auch hier behalten<br />

Sensoren von Leuze alles im Blick: An<br />

den Bandabschnitten installierte PRK-Reflex-Lichtschranken<br />

erkennen die transportierte<br />

Ware, etwa Kartonschalen mit jeweils<br />

vier oder sechs Äpfeln. Sie ermöglichen es,<br />

die Bandgeschwindigkeit optimal zu regeln.<br />

Sicherheit bis zur Bordsteinkante<br />

Die finalen Verkaufseinheiten aus Klein- und<br />

Umverpackung werden schließlich aufpalettiert<br />

und zum Versandbereich transportiert.<br />

Damit hier ebenfalls alles gefährdungsfrei<br />

abläuft, sichern Leuze Mehrstrahl-Sicherheits-Lichtschranken<br />

des Typs MLD 500 die<br />

Übergabestation gegen unerwünschten Zutritt<br />

von Personen. Bei BayWa Obst wurden dreistrahlige<br />

Ausführungen mit getrenntem Sender<br />

und Empfänger inklusive Muting-Funktion<br />

installiert. „Durch Muting überbrücken wir<br />

den Sicherheitssensor temporär und ermöglichen<br />

so die Durchfahrt des Förderguts“, erklärt<br />

Matthias Bristle. Hat das verpackte Obst<br />

die Zugangssicherung passiert, bringt ein automatisches<br />

Transportsystem die Paletten<br />

zur Bindeeinheit und anschließend zum Versand.<br />

Von dort geht es auf den LKW und an<br />

die gewerblichen Empfänger: Täglich verlassen<br />

20 bis 30 Lastwagen den Hof von BayWa<br />

Obst in Kressbronn mit fruchtiger Ware.<br />

Die finalen Verkaufseinheiten werden aufpalettiert und zum<br />

Versandbereich transportiert. Hier sichern Leuze Mehrstrahl-<br />

Sicherheits-Lichtschranken des Typs MLD 500 die Übergabestation<br />

gegen unerwünschten Zutritt von Personen. Per<br />

Muting wird der Sicherheitssensor in kontrollierter Weise<br />

überbrückt, so dass das Fördergut passieren kann.<br />

Ready to go – die sortierte und verpackte Ware<br />

ist bereit zur Abholung.<br />

Sicherheitslösung auch zur Nachrüstung<br />

Die innovative Mehrstations-Zugangssicherung<br />

der Sensor People von Leuze hat sich<br />

für BayWa Obst in der Praxis bereits bewährt.<br />

Sie trennt Verkehr und Transferbereich<br />

elegant und besonders zuverlässig. Mit<br />

dieser Sicherheitslösung ist BayWa Obst auf<br />

dem aktuellen Stand der Sicherheitstechnik.<br />

Sie eignet sich sowohl zur Nachrüstung im<br />

Bestand als auch für neue Anlagen. Ein zusätzliches<br />

Plus: Sollten einmal weitere Übergabestationen<br />

hinzukommen, lässt sich das<br />

Leuze System auch erweitern. Die Sensor<br />

People von Leuze bieten dieses Konzept als<br />

Sicherheitslösung im Komplettpaket an. Für<br />

den Standortleiter Markus Bestfleisch war<br />

es eine gelungene Zusammenarbeit: „Mit<br />

der Sicherheitslösung und dem Rund-um-<br />

Service von Leuze sind wir vollauf zufrieden:<br />

Die Sensorexperten haben uns von der Gefährdungsbeurteilung<br />

über Ist-/Soll-Analyse<br />

bis hin zur Umsetzung mit Inbetriebnahme-<br />

Unterstützung und Validierung der Applikation<br />

optimal unterstützt.“<br />

Autor:<br />

Martina Schili, Manager Corporate<br />

Communications bei Leuze<br />

SPS <strong>2023</strong>:<br />

Halle 7A, Stand 230<br />

Weitere Informationen:<br />

www.leuze.com<br />

Bildquelle: Leuze<br />

42 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 5 · <strong>2023</strong> NOVEMBER


VERPACKUNG · LAGERTECHNIK<br />

Schnelle Logistik für Genießer<br />

Hochregallager mit umfangreicher Fördertechnik für dänische Backwaren<br />

Als Generalunternehmer hat Kardex Mlog für Dan Cake Polonia ein hochperformantes 3-gassiges Hochregallager mit<br />

umfangreicher Förder- und Steuerungstechnik für sichere Prozesse gebaut. Die modulare Softwarelösung Kardex Control<br />

Center sorgt dabei für fehlerfreies Bedienen durch eine optimale Ergonomie. Nach einer herausfordernden Projekt-<br />

phase inmitten der Corona-Pandemie konnte die Anlage Ende 2022 in Betrieb genommen werden. Für Kardex Mlog<br />

war es eines der ersten Projekte, das von der polnischen Niederlassung umgesetzt wurde.<br />

Duftende Brownies, köstliche Muffins und<br />

schmackhafte Gebäckrollen: Die typischen<br />

dänischen Backwaren und Kuchen gehören<br />

zu den besten Botschaftern der skandinavischen<br />

Lebensart. Dass man diese Leckereien<br />

auch außerhalb Nordeuropas täglich genießen<br />

kann, ist unter anderem der Familie<br />

Eskildsen zu verdanken. Im Jahr 1931 gründete<br />

Jens Eskildsen das Unternehmen und schuf<br />

die Marke Dan Cake, unter der heute rund<br />

350 verschiedene Spezialitäten im industriellen<br />

Maßstab hergestellt werden. Seit 2004 ist<br />

Dan Cake Polonia zusammen mit der Produktionsstätte<br />

in Chrzanów Teil dieser internationalen<br />

Gruppe, die über weitere Werke verfügt,<br />

darunter Produktionsstätten in Dänemark,<br />

Deutschland, Polen und Bangladesch.<br />

Dan Cake Polonia ist einer der führenden<br />

Hersteller im Bereich verpackter Back- und<br />

Süßwaren in Polen. Es handelt sich um eine<br />

moderne und sich dynamisch entwickelnde<br />

Organisation, deren Produktionsstätte über<br />

sieben moderne Produktionslinien verfügt.<br />

Sie beliefert den Markt mit Produkten sowohl<br />

unter der eigenen Marke Dan Cake als<br />

auch im Auftrag der größten Einzelhandelsketten<br />

in Polen. Die erfolgreiche Expansion<br />

von Dan Cake Polonia führte zu der Entscheidung,<br />

ein eigenes Logistikzentrum in<br />

Chrzanów zu errichten.<br />

Fördertechnik zum Anbinden der manuellen<br />

Kommissionierung, der Produktion sowie der<br />

Bereitstellung im Warenausgang beziehungsweise<br />

in der ebenfalls neu gebauten Versandhalle.<br />

Die weitsichtige Planung ermöglicht<br />

eine spätere Erweiterung des HRL um drei<br />

zusätzliche Gassen, was einer Verdoppelung<br />

der Kapazität entspricht. Schon während der<br />

Auftragsvergabe hat Dan Cake über einen<br />

Ausbau der Investition nachgedacht.<br />

Das HRL läuft im Dreischichtbetrieb rund<br />

um die Uhr an sieben Tagen pro Woche. Die<br />

Lagerorganisation erfolgt durch das Kardex<br />

Control Center mit dem Lagerverwaltungssystem<br />

Kardex WMS inklusive Materialflussrechner<br />

Kardex MFlow und Anlagenvisualisierung<br />

Kardex MVisu mit Schnittstelle zum<br />

Hostsystem von Dan Cake.<br />

Individuelles Service-Konzept<br />

Die Anlage bietet 6.400 Stellplätze für die<br />

bis zu 2,55m hohen Paletten, die zweifachtief<br />

eingelagert werden. Zum Auftrag gehörten<br />

auch der Regalstahlbau sowie ein umfassendes<br />

Service-Konzept für die nachhaltige<br />

Wartung und Instandhaltung der Anlage.<br />

Hierbei wurde berücksichtigt, dass die Mitarbeiter<br />

von Dan Cake über ein fundiertes technisches<br />

Wissen verfügen. Außerdem übernahm<br />

Kardex Mlog zum Teil das Koordinieren<br />

der Randgewerke. So wurden zum Beispiel<br />

die Dach- und Wandverkleidung im HRL, die<br />

Sprinkleranlage, die Lüftungstechnik sowie<br />

die Fördertechnikbühne bauseits gestellt. Zu<br />

den Herausforderungen zählte, dass im laufenden<br />

Projekt – bereits während der Realisierungsphase<br />

– das Layout der Fördertechnik<br />

nochmals angepasst wurde. Obwohl dadurch<br />

eine komplette Bühnenebene entfiel,<br />

fand Kardex Mlog auch hier eine Lösung.<br />

Zudem startete das gesamte Vorhaben Anfang<br />

2020 unter dem Eindruck der damals<br />

beginnenden Corona-Pandemie. Dadurch<br />

kam es zu diversen Verzögerungen. „Bereits<br />

sechs Wochen nach dem Kick Off des Projekts<br />

fing die Corona-Pandemie an und verfolgte<br />

das Projekt während der gesamten<br />

Realisierungsphase“, erinnert sich Manuel<br />

Spätere Erweiterung möglich<br />

Unter Mitwirkung des Beratungs- und Planungsunternehmens<br />

S-CON erhielt Kardex<br />

Mlog im Dezember 2019 als Generalunternehmer<br />

den Auftrag zum Bau eines 3-gassigen<br />

vollautomatischen Paletten-Hochregallagers<br />

(HRL) für Rohstoffe, Verpackungsmaterialien<br />

und Fertigwaren. Zum Lieferumfang von<br />

Kardex Mlog des rund 4,3 Mio. EUR schweren<br />

Projekts gehörte auch die umfangreiche<br />

Dan Cake steht<br />

für die Kunst des<br />

Backens und für<br />

die Vielfalt der<br />

dänischen<br />

Bäckertradition.<br />

(Bild: Dan Cake)<br />

44 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 5 · <strong>2023</strong> NOVEMBER


LAGERTECHNIK · VERPACKUNG<br />

Regalstahlbau des Hochregallagers bei Dan Cake Polonia.<br />

Außenansicht Hochregallager Dan Cake Polonia.<br />

Engel, der das Projekt seitens Kardex Mlog<br />

begleitet hat. „Die Abwicklung war herausfordernd,<br />

denn vieles war nicht mehr lieferbar<br />

und die Mitglieder unseres Projektteams<br />

kamen nur unter erschwerten Bedingungen<br />

auf die Baustelle“, ergänzt Projektleiter Edis<br />

Zjajo, der das HRL Mitte 2022 an Dan Cake<br />

Polonia übergeben konnte. „Dieses Ergebnis<br />

war nur durch die vertrauensvolle, pragmatische<br />

und unkonventionelle Zusammenarbeit<br />

mit dem gesamten Projektteam von Dan Cake<br />

Polonia möglich“, betont Engel.<br />

Bis zu 60 Einzelspiele pro Stunde und RGB<br />

In den Gängen des HRL bewegen sich drei<br />

Regalbediengeräte (RBG) vom Typ Kardex<br />

MSingle B 1000/31-ZT mit Gangausrüstung<br />

und Automatiksteuerung. Jedes dieser Geräte<br />

ist circa 30,3 m hoch und bietet eine Traglast<br />

von 1.000 kg pro Ladeeinheit. Als Lastaufnahmemittel<br />

dient eine Teleskopgabel mit zwei Antrieben,<br />

die ein zweifachtiefes Ein- und Auslagern<br />

ermöglicht. Damit erreichen die RBGs jeweils<br />

bis zu 60 Einzelspiele pro Stunde, wenn<br />

keine Umlagerungen durchgeführt werden.<br />

Bei einem Umlagerungs-Anteil von 15 Prozent<br />

und einem ausgeglichenen Verhältnis zwischen<br />

Ein- und Auslagerungen schaffen die Geräte<br />

jeweils 58,6 Einzelspiele beziehungsweise<br />

35,4 Doppelspiele. Dabei werden sie von modernen<br />

Steuerungen (SPS) vom Typ Siemens<br />

S7-1500F und SEW MoviPLC dirigiert. Jeder<br />

Vorgang und die aktuellen Positionen der drei<br />

RBGs sowie der Fördertechnik werden im Lagerleitstand<br />

mit der Visualisierungs-Software<br />

Kardex MVisu grafisch dargestellt.<br />

Gleiches gilt für die Ein- und Auslagerungen:<br />

Jede Einlagerung wird vom kundenseitigen<br />

Hostsystem an das Kardex Control Center<br />

gemeldet. Anschließend werden die Paletten<br />

am Aufgabestich im Wareneingang beziehungsweise<br />

dem Übergabepunkt an der<br />

vorgelagerten Fördertechnik mit einem automatischen<br />

Barcodeleser identifiziert. Im<br />

nächsten Schritt wird die einzulagernde Palette<br />

auf Kontur, Gabelfreiraum, Unversehrtheit<br />

des Unterbretts und Überlast geprüft, was<br />

für hochsichere Prozesse sorgt. Dann beauftragt<br />

der Materialflussrechner Kardex MFlow<br />

die Steuerung der Förderanlage zum Transport<br />

der LEs zu den jeweiligen Zielen. Zur<br />

Wahl stehen eine NIO-Strecke – NIO steht für<br />

„Nicht In Ordnung“ – die Bereiche Kommissionierung<br />

beziehungsweise Produktion oder<br />

das HRL. Kardex MFlow ermöglicht neben der<br />

Auftragsverwaltung und Routenplanung auch<br />

manuelle Eingriffe in den Ablauf, was die Bedienung<br />

der Anlage deutlich erleichtert und<br />

die Ergonomie wesentlich erhöht.<br />

Versandbahnhof mit 24 Rollenbahnen<br />

Mit der modularen Softwarelösung Kardex Control Center<br />

von Kardex Mlog lassen sich Materialfluss- und<br />

Warehouse Management-Prozesse<br />

schneller und effizienter steuern.<br />

Für das Auslagern empfängt das Kardex Control<br />

Center die entsprechenden Aufträge vom<br />

Hostsystem. Daraufhin werden die Transportaufträge<br />

für die RBGs generiert und an deren<br />

Steuerung übergeben. Kardex MFlow gewährleistet,<br />

dass die LE mittels RBG und Förderanlage<br />

aus dem HRL in Richtung Versand,<br />

Kommissionierung oder Produktion befördert<br />

werden. Die für den Versand bestimmten Paletten<br />

werden zunächst zum Verteilerwagen<br />

transportiert, der sie anschließend auf einer<br />

der 24 Versand-Rollenbahnen oder zum Sequenzieren<br />

auf einem Pufferplatz platziert.<br />

Fazit<br />

Mit seinem neuen und leistungsstarken<br />

Hochregallager im polnischen Chrzanow verfügt<br />

Dan Cake Polonia über ausbaufähige<br />

Logistik-Kapazitäten für weiteres Wachstum.<br />

Die intelligente Steuerung der Anlage führt<br />

dabei zu sicheren Prozessen, in die jederzeit<br />

manuell eingegriffen werden kann. Die Visualisierung<br />

der Abläufe vereinfacht die Bedienung<br />

und steigert nicht zuletzt auch die Ergonomie.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.kardex.com<br />

Bildquelle: Kardex Mlog<br />

NOVEMBER 5 · <strong>2023</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

45


Vielseitig einsetzbar –<br />

Sonnengetrocknete Tomaten<br />

Tunesische Tomaten als Lebensmittelzutat<br />

Mit einer Anbaufläche von rund 20.000 Hektar und einer Produktion von über 1,3 Mio. Tonnen sind Tomaten ein wichtiges<br />

Agrarprodukt Tunesiens. Seit langem hat sich Tunesien auch als Verarbeiter von Tomaten etabliert und gehört zu den zehn<br />

größten Produzenten von verarbeiteten Tomaten – vor allem Tomatenkonzentrat. In den vergangenen Jahren hat auch die<br />

Produktion von getrockneten Tomaten stetig zugenommen: Im Durchschnitt werden 6.000 Tonnen pro Jahr hergestellt. Das<br />

Projekt PAMPAT Tunesien, durchgeführt von der UN-Organisation für industrielle Entwicklung (UNIDO) und finanziert vom<br />

schweizerischen Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), unterstützt mit anderen Partnern aus dem privaten und öffentlichen<br />

Sektor bei der Vermarktung der getrockneten Tomaten auf dem nationalen und internationalen Markt. Auf der diesjährigen<br />

Anuga in Köln veranstaltete PAMPAT Tunesien gemeinsam mit der tunesischen Exportförderungsagentur CEPEX eine Kochshow,<br />

um den Geschmack und die Verwendungsmöglichkeiten von getrockneten Tomaten zu demonstrieren.<br />

Zu getrockneten Tomaten werden vor allem<br />

aromatische Flaschentomaten der<br />

Sorte Sabra verarbeitet. Ihr festes Fruchtfleisch<br />

ist ein wichtiges Qualitätskriterium.<br />

Es bewahrt den typischen Tomatencharakter<br />

und beeinflusst die Textur der getrockneten<br />

Tomate. Die Verarbeitung erfolgt in Handarbeit<br />

– vor allem Frauen sind hier beschäftigt.<br />

Sie schneiden die Tomaten in zwei Hälften<br />

und breiten sie in großen Netzen, die<br />

über dem Boden hängen, aus. Der natürliche<br />

Trocknungsprozess an der Sonne dauert<br />

etwa drei Tage. Dabei verlieren die Früchte<br />

rund 90 Prozent ihres Gewichts.<br />

„Getrocknet sind Tomaten sehr geschmacksintensiv“,<br />

sagt die Sterneköchin Julia Komp<br />

aus Köln („Sahila“) auf der Anuga. „Sie ergänzen<br />

die Gerichte um eine umami-Note,<br />

die den Speisen Höhen und Tiefen verleiht.<br />

Ihr fruchtig-süßer und -saurer Geschmack ist<br />

vielseitig einsetzbar – nicht nur in der Pastasauce.“<br />

Beim Kochevent auf der Anuga hat<br />

Julia Komp mit ihrem „Sommergarten“ unter<br />

anderem eine Variation von Tomaten kreiert.<br />

In diesem Gericht treffen frische und getrocknete<br />

Tomaten auf eine Tomatencreme.<br />

Durch die Verarbeitung zu getrockneten Tomaten<br />

entsteht ein zusätzliches Marktsegment<br />

in Tunesien, das auf den internationalen<br />

Märkten stark nachgefragt wird. Rund<br />

46 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 5 · <strong>2023</strong> NOVEMBER


NEWS/EVENTS<br />

Julia Komp, Sterneköchin<br />

Daten & Fakten im Überblick<br />

• Produktion von über 1,3 Mio. Tonnen frischen Tomaten<br />

• Anbau von über zehn verschiedenen Tomatensorten, wie z.B. Sabra, Inca, Walleyred<br />

• Rund 10 Prozent der Tomaten – 100.000 Tonnen – werden zu getrockneten Tomaten weiterverarbeitet<br />

• Durchschnittlich 6.000 Tonnen getrocknete Tomaten wurden in den vergangenen Jahren in Tunesien hergestellt<br />

• Vor allem Flaschentomaten der Sorte Sabra werden verarbeitet<br />

• Durch Trocknung verlieren die Tomaten rund 90 Prozent ihres Gewichts<br />

• Die tunesischen Tomaten werden in zwei Varianten angeboten: als getrocknete Tomaten in<br />

loser Schüttung und in Olivenöl eingelegt<br />

20 tunesische Unternehmen haben sich auf<br />

die Herstellung von getrockneten Tomaten<br />

spezialisiert, zudem gibt es viele kleinere<br />

Unternehmen, die zuliefern. Jedoch bleibt<br />

die Wertschöpfung nicht im Land. Über<br />

80 Prozent der getrockneten Tomaten werden<br />

von Tunesien nach Europa geliefert und<br />

erst dort verpackt und vermarktet.<br />

„Durch diesen Umweg über Zwischenhändler<br />

geht enormes Wertschöpfungspotenzial<br />

verloren“, erklärt Nuria Ackermann, Chief<br />

Technical Advisor des PAMPAT Projekts<br />

(UNIDO). „Nach dem Verpacken im Ausland<br />

erreichen die getrockneten Tomaten eine<br />

Wertsteigerung von bis zu 500 Prozent. Gemeinsam<br />

mit unseren Partnern aus dem öffentlichen<br />

Sektor und der Wirtschaft ist es<br />

das PAMPAT-Ziel, die Produktionskette bis<br />

zum letzten Schritt in Tunesien zu halten<br />

und mit dem Direkthandel von getrockneten<br />

Tomaten ‚Made in Tunisia‘ das Wertschöpfungspotenzial<br />

zu nutzen.“<br />

Autorin:<br />

Annegret Winzer, Freie Journalistin<br />

Weitere Informationen:<br />

www.pampat.tn/en/<br />

Bildquelle: UNIDO/PAMPAT (Sarah Larissa Heuser)<br />

neue Niederlassung<br />

Domino Printing Sciences eröffnet neue Niederlassung in Indonesien<br />

Domino Printing Sciences gab letztens die<br />

offizielle Eröffnung von Domino Printing<br />

Indonesia bekannt, einer neuen Tochtergesellschaft,<br />

die Codier-, Markier- und Etikettierlösungen<br />

für die Produkt- und Verpackungskennzeichnung<br />

sowie den Markenschutz für<br />

den indonesischen Archipel anbietet.<br />

Mit der Eröffnung von Domino Printing<br />

Indonesia – mit Hauptsitz in Jakarta – ist<br />

Domino der erste globale Anbieter von Kennzeichnungslösungen,<br />

der auf dem indonesischen<br />

Markt vertreten ist. Die neue Tochtergesellschaft<br />

vertreibt industrielle Kennzeichnungslösungen<br />

für Unternehmen jeder<br />

Größe und alle wichtigen Marktsektoren – einschließlich<br />

der Lebensmittel- und Getränkeindustrie,<br />

Life-Sciences und Bauwesen.<br />

Shaun Chan, General Manager, Domino Printing<br />

Indonesia, kommentiert: „Domino blickt<br />

auf eine lange Geschichte in Indonesien zurück<br />

und arbeitet seit 23 Jahren mit Vertriebspartnern<br />

in diesem Land zusammen. Domino Printing<br />

Indonesia wird die gesamte Erfahrung von<br />

Domino bündeln, die in dieser Zeit aufgebaut<br />

wurde. Eine der Hauptstärken der neuen Tochtergesellschaft<br />

wird die erfolgreiche Integration<br />

von talentierten Fachleuten der etablierten Vertriebspartner<br />

sein – was bedeutet, dass unsere<br />

Kunden in der Region weiterhin von ihren bestehenden<br />

Servicetechnikern betreut werden.“<br />

Die neue Tochtergesellschaft wird ihren Hauptsitz<br />

in Jakarta haben, mit regionalen Büros in<br />

Bandung und Surabaya. Das Unternehmen<br />

plant in den kommenden Jahren weitere Büros<br />

in Sumatra, Java und Sulawesi zu eröffnen.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.domino-deutschland.de<br />

Bildquelle: Domino


NEWS/EVENTS<br />

au revoir edouard<br />

Nachruf: Wir betrauern den Verlust unseres Freundes und Partners – Edouard Costemend<br />

Edouard war viele Jahre Vertreter verschiedener<br />

Fachzeitschriften des Dr. Harnisch<br />

Verlags in Frankreich. 1937 in Lille geboren,<br />

seit 1977 mit Marie-Christine verheiratet<br />

und Vater von zwei Kindern, Benjamin und<br />

Constance. 2022 kam sein Enkelkind zur Welt<br />

und machte ihn zum glücklichen Großvater.<br />

Sein Vater, ein Arzt, erweckte in ihm das Interesse<br />

für die deutsche Sprache und Kultur.<br />

Sein erstes Praktikum führte ihn zu Leica nach<br />

Wetzlar, wo er seine Leidenschaft für die Fotografie<br />

entdeckte.<br />

28 Jahre arbeitete Edouard für die Pariser Werbeagentur<br />

Gustav Elm, die u.a. das Magazin<br />

DER SPIEGEL in Frankreich vertrat. Seit 1993<br />

war er mit seiner Firma AD PRESSE selbständig<br />

tätig, seit 2000 exklusiv für den Dr. Harnisch<br />

Verlag. Sein Sohn Benjamin ist nun sein<br />

Nachfolger als Gebietsvertreter für Frankreich.<br />

Edouard Costemend (*1937 – †<strong>2023</strong>)<br />

Neben seiner beruflichen Tätigkeit war er<br />

Schiedsrichter bei den French Open Tennis<br />

Championships in Roland Garros.<br />

Darüber hinaus galt sein Interesse der Kultur<br />

und der Politik.<br />

Edouard Costemend war ein nobler, beeindruckender<br />

und überaus vertrauenswürdiger<br />

Mann. Seine herausragende Integrität war gepaart<br />

mit einem herzlichen Sinn für Humor.<br />

Er war ein wunderbarer Gastgeber und wann<br />

immer wir uns in Paris trafen, vermochte er<br />

es, uns verschiedene besondere Orte abseits<br />

der touristischen Gegenden zu zeigen.<br />

Wir verlieren einen geschätzten Freund und<br />

Partner. Wir werden ihn sehr vermissen.<br />

(Bild oben: AdobeStock/AlenKadr)<br />

Kalender <strong>2023</strong>–24, November – März<br />

NOVEMBER<br />

SPS – Smart Production Solutions <strong>2023</strong> – Messe, www.sps-messe.de Nürnberg, DE 14. – 16. November<br />

BrauBeviale <strong>2023</strong> – Messe, www.braubeviale.de Nürnberg, DE 28. – 30. November<br />

Fi Europe <strong>2023</strong> – Messe, www.figlobal.com Frankfurt a. M., DE 28. – 30. November<br />

Dresdner Verpackungstagung <strong>2023</strong> – Seminar, www.verpackung.org Dresden, DE 30. Nov. – 01. Dez.<br />

DEZEMBER<br />

Food Safety Culture in Theorie und Praxis – Online-Schulung, www.akademie-fresenius.de Online 07. Dezember<br />

JANUAR<br />

FEBRUAR<br />

Pumps & Valves 2024 – Messe, www.pumpsvalves-dortmund.de Dortmund, DE 21. – 22. Februar<br />

maintenance 2024 – Messe, www.maintenance-dortmund.de Dortmund, DE 21. – 22. Februar<br />

MÄRZ<br />

LogiMAT 2024 – Messe, www.logimat-messe.de Stuttgart, DE 19. – 21. März<br />

Anuga FoodTec 2024 – Messe, www.anuga<strong>food</strong>tec.de Köln, DE 19. – 22. März<br />

48 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 5 · <strong>2023</strong> NOVEMBER


TRENDS & EMOTIONEN<br />

Fisch wird zur Delikatesse,<br />

die sich immer weniger leisten wollen<br />

„F<br />

rüher war alles viel billiger“, schwelgen<br />

viele ältere Menschen in nostalgischen<br />

Erinnerungen und verweisen – vor allem<br />

wenn sie im Norden leben – gern auf den<br />

Preis für den beliebten Speisefisch Rotbarsch.<br />

Der zählte einst zur Massenware und wurde<br />

besonders an Markttagen zu Pfennigbeträgen<br />

unter die Leute gebracht. Heute ist er rar, gilt<br />

bereits als Delikatesse, und wer ihn auf der<br />

heimischen Tafel als Filet zelebrieren möchte,<br />

muss pro Kilo Frischware zumeist zwischen<br />

17 und 18 Euro auf den Ladentisch legen.<br />

Kein Wunder also, dass die Konsumenten bei<br />

ihren Ernährungsplänen zunehmend auf Köstlichkeiten<br />

aus dem Meer verzichten. Grund<br />

dafür sind die nach wie vor recht hohe Inflation<br />

und das preistreibende sinkende Angebot<br />

an Fisch angesichts restriktiver Fangquoten,<br />

um der Überfischung unserer Ozeane einigermaßen<br />

Herr zu werden.<br />

Insgesamt haben die Bürgerinnen und Bürger<br />

in Deutschland im vergangenen Jahr<br />

434.413 Tonnen Fisch und Meeresfrüchte<br />

erworben. Nach Auskunft des Fisch-Informationszentrums<br />

in Hamburg waren das elf Prozent<br />

weniger als 2021. Dies ließen sich die<br />

Konsumenten 4,9 Milliarden Euro kosten,<br />

ein Minus von neun Prozent im Vergleich zum<br />

Vorjahr. Der meistverkaufte Fisch war übrigens<br />

der Alaska-Seelachs, der zur Familie der<br />

Dorsche gehört und im Nordpazifik lebt, gefolgt<br />

von Lachs und Thunfisch. Am häufigsten<br />

aber verspeisten die Bundesbürger Delikatessen<br />

aus der Dose sowie Tiefkühlware.<br />

Am stärksten gefragt ist Fisch im Norden unseres<br />

Landes. Auf Rang eins liegt Bremen<br />

mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 6,6 Kilogramm<br />

im letzten Jahr, gefolgt von Schleswig-<br />

Holstein mit 6,5 Kilogramm sowie Hamburg<br />

und Mecklenburg-Vorpommern mit je sechs<br />

Kilo. Den geringsten Fischkonsum verzeichnete<br />

einmal mehr Baden-Württemberg mit<br />

gerade mal 4,8 Kilogramm pro Kopf.<br />

Allein der Frischfang aus den Meeren könnte<br />

den weltweiten Bedarf an Fisch angesichts<br />

einer ständig wachsenden Bevölkerung überhaupt<br />

nicht mehr decken. Deshalb gibt es<br />

rund um den Globus immer mehr Aquakulturproduzenten,<br />

die meisten in China. Dort werden<br />

seit Jahren schon mehr Fische in Aquakulturen<br />

gezüchtet als in allen anderen Ländern<br />

der Welt zusammen. Der Großteil geht in<br />

den Export. Überhaupt stammt mittlerweile<br />

jeder dritte weltweit verzehrte Fisch aus einer<br />

Aquakultur, nach Expertenschätzungen sind<br />

das mehr als 60 Millionen Tonnen.<br />

Aquakulturen sind Massentierhaltung und<br />

stehen vielfach in der Kritik. Sind Wildfische<br />

und deren Fangmethoden also wirklich besser?<br />

Darüber lässt sich streiten. Gezüchtete<br />

Fische, glaubt man Experten wie zum Beispiel<br />

der Stiftung Warentest, sind in der Regel<br />

von besserer Qualität. Die Güte von Wildlachs<br />

etwa, so heißt es, kann mit Zuchtlachs<br />

nicht mithalten. Im Geschmack liegen die<br />

getesteten Zuchtfische – frisch oder tiefgekühlt<br />

– vorn. Zudem lässt sich der Bestand<br />

an Fischen in Aquakulturen gut kalkulieren.<br />

Im Gegensatz zum traditionellen Fischen per<br />

Schiff gibt es keinen Beifang, der oft ins Meer<br />

zurückgeworfen wird oder entsorgt werden<br />

muss. In der traditionellen Fischereiwirtschaft<br />

sind Schleppnetze nach wie vor Standard. Sie<br />

sind meist zwei Kilometer lang und werden<br />

vom Schiff über den Meeresboden gezogen.<br />

Dabei gelangt nicht nur der Beifang ins Netz,<br />

auch der wichtige Boden als Nahrungsquelle<br />

für andere Meeresbewohner wird zerstört.<br />

Fisch aus Aquakulturen, der in Europa auf<br />

den Markt kommt, stammt überwiegend aus<br />

Norwegen. Damit ist der Weg zum Verbraucher<br />

kürzer als der von Wildfisch, der oft aus dem<br />

Nordpazifik vor Alaska und Russland gefischt,<br />

außerdem zum Filetieren nach Asien gebracht<br />

wird. Erst nach gewaltigen CO 2<br />

-Emissionen<br />

kommt er schließlich in unsere Supermärkte.<br />

Allerdings: Problematisch ist die Fütterung der<br />

Speisefische in der Aquakultur. Die meisten<br />

von ihnen sind Fleischfresser und bekommen<br />

Fischmehl oder Fischöl, oft Abfälle aus Wildfisch.<br />

Doch mittlerweile ist die Überfischung<br />

der Meere so gravierend, dass ein Teil des Tierfutters<br />

aus Soja und Raps gewonnen werden<br />

muss, aus Monokulturen, die wiederum verheerende<br />

Schäden in unserer Natur anrichten.<br />

Die Kette des Für und Wider von Aquakulturen<br />

ließe sich lang fortschreiben. Eines allerdings<br />

ist klar: Ohne sie wäre das Angebot an<br />

Meeresfrüchten – vor allem in den Tiefkühlbereichen<br />

des Handels – kaum so umfangreich<br />

wie gegenwärtig, außerdem noch viel teurer<br />

und für viele noch unerschwinglicher.<br />

Kommen wir noch einmal auf die Fischpreise<br />

zurück, die so exorbitant nach oben geklettert<br />

sind. Für ein Kilo Rotbarsch muss der Normalverdiener<br />

heutzutage zwischen einer halben<br />

und einer Stunde arbeiten, wenn überhaupt.<br />

Da lohnt sich ein Vergleich zu den Kaufkraftverhältnissen<br />

im Jahr 1950, nur fünf Jahre<br />

nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Damals<br />

betrug der durchschnittliche Stundenlohn<br />

etwa 60 Pfennig, also 30 Cent. Leicht<br />

zu errechnen, wie lange man seinerzeit schuften<br />

musste, um ein Kilo Fisch nach Hause zu<br />

bringen. Also sich ein bisschen Fisch gönnen<br />

trotz der abschreckenden Preisschilder ist angesagt,<br />

er soll ja sehr gesund sein!<br />

(Bild: AdobeStock/AkuAku)<br />

Autor:<br />

Bert Pflüger, Fachjournalist<br />

NOVEMBER 5 · <strong>2023</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

49


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50 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 5 · <strong>2023</strong> NOVEMBER


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Telefax: +49 (0) 911-2018-100<br />

ftm@harnisch.com<br />

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Geschäftsleitung:<br />

Dr. Claus-Jörg Harnisch<br />

Benno Keller<br />

Objektleitung:<br />

Sebastian Martinek<br />

Redaktion:<br />

Sebastian Martinek<br />

Ian Healey<br />

Bert Pflüger<br />

Technische Leitung:<br />

Armin König<br />

Abonnement:<br />

Marta Bletek-Gonzalez<br />

Erscheinungsweise:<br />

5x jährlich:<br />

März, April, Juli, September, November<br />

Jahr/Jahrgang:<br />

34. Jahrgang <strong>2023</strong><br />

Druck:<br />

Schleunungdruck GmbH<br />

Eltertstraße 27, 97828 Marktheidenfeld<br />

Mediaberatung:<br />

Benno Keller<br />

Tel.: +49 (0) 911 2018 200<br />

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Martin Fettig<br />

(Bereich: Prozesstechnik, Verpackung)<br />

Tel.: +49 (0) 721 145080 44<br />

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(Bereich: Getränketechnik)<br />

Tel.: +49 (0) 911 2018 165<br />

Mobil: +49 (0) 151 54 818181<br />

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Carola Weise<br />

(Bereich: Ingredients)<br />

Tel.: +49 (0)151 701 642 85<br />

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International:<br />

Gabriele Fahlbusch<br />

Tel.: +49 (0) 911 2018 275<br />

fahlbusch@harnisch.com<br />

Frankreich:<br />

Benjamin Costemend<br />

Tel.: +33 (0) 6 75 64 29 73<br />

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Tel.: +1 (0) 215 284 8787<br />

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Inland: Euro 64,– zzgl. MwSt. (Porto inkl.)<br />

Ausland: Euro 69,– (Porto inkl.)<br />

Euro 87,– (Porto inkl./Luftpost)<br />

Food Technologie<br />

ISSN 1616-2323<br />

ZKZ30360<br />

Die in diesem Magazin enthaltenen Beiträge<br />

einschließlich der Abbildungen unterliegen<br />

dem Urheberrecht. Eine Verwendung<br />

ohne Zustimmung des Verlages ist<br />

nicht zulässig. Dies gilt für jede erdenkliche<br />

Form der Vervielfältigung.<br />

Sonder- und Nachdrucke können gerne<br />

auf Anfrage bestellt werden. Artikel, die<br />

namentlich gekennzeichnet oder durch<br />

ein Kürzel einem Autor zuzuordnen sind,<br />

geben nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wieder.<br />

Unverlangt eingesandte Manuskripte können<br />

nicht zurückgeschickt werden. Wird<br />

ein Manuskript von der Redaktion angenommen,<br />

gehen Verlags- und Urheberrecht<br />

wie sämtliche Rechte zur Veröffentlichung<br />

und Verbreitung auf den Verlag über.<br />

Die Redaktion übernimmt bezüglich in<br />

diesen Beiträgen dargelegter Sach verhalte<br />

keine Haftung.<br />

www.<strong>food</strong>-technologie.de<br />

Bankverbindung:<br />

HypoVereinsbank AG, Nürnberg<br />

IBAN: DE45 76020070 0000614718<br />

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NOVEMBER 5 · <strong>2023</strong> <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong><br />

51


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52 <strong>food</strong><strong>TECHNOLOGIE</strong> 5 · <strong>2023</strong> NOVEMBER

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