DGS Mobilstallhaltung

GESUND UND LEISTUNGSFÄHIG Ausgewogenes Futter und Schutz vor Krankheiten gehören zu den Grundpfeilern für Wohlbefinden Schutz vor Erkrankungen durch gezielte Vorsorge Optimale Ergänzung zum Futter auf der Weide Masthähnchen im Mobilstall Mobile Schlachtung GESUND UND LEISTUNGSFÄHIG
Ausgewogenes Futter und Schutz vor Krankheiten gehören zu den Grundpfeilern für Wohlbefinden

Schutz vor Erkrankungen durch gezielte Vorsorge

Optimale Ergänzung zum Futter auf der Weide

Masthähnchen im Mobilstall

Mobile Schlachtung

02.11.2023 Aufrufe

MOBILSTALLHALTUNG satzstoffe in der allgemeinen Konstitution unterstützen, insbesondere unter dem Stichwort – „Füttern auf Darmstabilität“. Mit diesem Einsatzziel gibt es diverse Futterzusatzstoffe mit Nährstoffcharakter, die sich seit geraumer Zeit in der Praxis bewährt haben, wie z. B. Enzyme, Pro- und Prebiotika, Säurezusätze, pflanzliche Verdauungsförderer oder funktionelle Rohfaser (z. B. Lignocellulose). Jeder Fütterungsspezialist hat hierzu Ideen „auf Lager“. Eine umfassende Darstellung dieses hoch interessanten Bereiches würde den Umfang dieses Beitrages sprengen. Erkundigen Sie sich deshalb zu diesem Thema oder fragen Sie einen Futterfachmann oder Ihren Futterlieferanten. Es sei in diesem Gesamtzusammenhang ebenfalls erwähnt, dass die Hennen auch in der Mobilstallhaltung mit einem griffigen aber stets homogenen Mehlfutter zu füttern sind. Die Aufnahme von Mehlfutter kommt dem natürlichen Fressverhalten der Hühner entgegen, dient der Beschäftigung und unterstützt bei richtiger Struktur die Darmstabilität der Tiere. FUTTERLAGERUNG UND ANLIEFERUNG Legende Hennen haben unter normalen Bedingungen – mit Alleinmischfutter – eine tägliche Futteraufnahme von ca. 120 – 130 g/Tier/Tag. Bei Biofutter ist mit 10 bis 15 g/Tier/Tag höherer Futteraufnahme zu kalkulieren, auf Basis der richtlinienbedingten Vorgaben. Mit diesen Anhaltswerten kann dann der wöchentliche oder monatliche Futterbedarf leicht errechnet werden. Nun ist es beim Futterkauf oft das gleiche „System“ wie beim Kauf anderer Waren – je höher die gekaufte Menge, desto günstiger der pro Stück oder pro kg Preis. Dies kann dann leicht dazu verleiten, größere Futtermengen als in Relation zum Tierbestand benötigt, zu kaufen und einzulagern. Für die Futterqualität kann dies jedoch sehr negative Folgen haben; so heißt es nicht umsonst auf jeder Futterdeklaration – „Mindesthaltbarkeit setzt hygienische, trockene und kühle Lagerung voraus – andernfalls keine Haftung“. Dies bezieht sich jedoch auch nur auf Vitamine und Zusatzstoffe – für das Gesamtfutter gibt es keine Haltbarkeitsgarantie. Zusammenfassend bedeutet dies, dass stets für eine einwandfreie Lagerung nicht zu großer Futtermengen Sorge zu tragen ist, insbesondere auch geschützt vor Schadnagern und sonstigen Haustieren, für eine Lagerdauer von einem Monat im Sommer und in geeigneten Lagerräumen von zwei Monaten in der kühleren Jahreszeit. FUTTER ANPASSEN ODER AUFWERTEN Zurück zur Eingangsfrage: Ist in der Fütterung der Hennen in Mobilstallhaltung alles anders, alles neu – oder nicht? Nein, es ist natürlich nicht alles anders oder neu – aber die Ziele und Voraussetzungen sind etwas anders. Die Fütterung muss jedoch immer auf den Grundlagen einer bedarfs- und tiergerechten Ernährung aufbauen – und das ist dann nicht neu. Daher bedarf es in der Futterherstellung eventuell einiger Anpassungen oder sogar Aufwertungen des Futters. Das Hauptaugenmerk sollte jedoch auf das gesamte Fütterungsregime gelegt werden, welches jeder Tierhalter seinen Gegebenheiten anzupassen hat. Zum gesamten Themenkomplex gibt es inzwischen vielfältige Information in Fachzeitschriften und im „www“, wo jeder Halter von Mobilstallhennen sich weitere Information holen kann. Robert Pottgüter, Düsseldorf Hennen sollen sich wohl fühlen >> Damit die Tiere gesund sind und sich wohl fühlen, muss die Haltungsumwelt stimmen. Foto: Mayer 8 | 9 Betrieb der Zukunft DGS 11/2023 Tierwohl ist wichtig. Zuallererst für das Tier. Aber auch für den Verbraucher. In einem Online-Seminar der Landwirtschaftskammer Niedersachsen wurden eine Studie zum Verbraucherverhalten vorgestellt und Kriterien für Tierwohl in Mobilställen aufgezeigt. Tierwohl besteht aus drei Bereichen, die wie Stränge miteinander verflochten sind, beschrieb Dr. Falko Kaufmann vom Fachbereich Tierhaltung der Hochschule Osnabrück: Tiergesundheit, Tierverhalten und positive und negative Emotionen. Wo sind die Ansatzpunkte für den Mobilstallhalter, so viel wie möglich für das Wohl seiner Tiere zu tun? Dazu wies Kaufmann zunächst auf die Probleme von festen Freilandhaltungen hin: Exzessive Nutzung des stallnahen Bereiches, Zerstörung der Grasnarbe, punktuelle Anreicherung von Nährstoffen, vor allem Stickstoff, und ein Ansteigen des parasitären Drucks. Im Gegensatz dazu könne der Mobilstall mit positiven Aspekten bei Umwelt und Tierwohl punkten. Positiv für die Umwelt sei der regelmäßige Versatz des Stalles und damit sowohl das potenzielle Verhindern der Akkumulation von Parasiten und Stickstoff im Auslauf als auch der tägliche Zugang zu frischem Grün. Dem Infektionsdruck durch Krankheitserreger kann durch eine Hygieneschleuse entgegengewirkt werden. Wichtige Elemente: Möglichkeit zum Hände waschen, zum Schuhe reinigen und desinfizieren und zum Kleidung wechseln, bei klarer Trennung zwischen unreinem (schwarzem) und reinem (weißem) Bereich, etwa durch eine Bank. Weitere Herausforderungen mit Bezug zum Tierwohl seien die möglichen Bedrohungen durch Prädatoren wie Füchse und Schwankungen in der Haltungsumwelt, vor allem des Klimas. Bei hohen Temperaturen brauchen die Tiere Energie zum Ausgleichen der Körpertemperatur, die aus einem qualitativ hochwertigen Futter kommen müsse. Außerdem steige der Wasser- verbrauch. Die ständige Verfügbarkeit von frischem Wasser sei unumgänglich. Annette Mayer, AR

+ + + INTERVIEW + + + INTERVIEW + + + INTERVIEW + + + INTERVIEW + + + INTERVIEW + + + INTERVIEW + + + INTERVIEW Der direkte Draht zum Kunden In den letzten Jahren waren Direktvermarktung und regionale Vermarktung zwei der Schlagworte, wenn es darum ging, bessere Preise für landwirtschaftliche Produkte zu erzielen. Wie könnte die optimale Strategie aussehen? DGS: Die Umsätze sind gestiegen, ebenso die Erzeugerpreise. Sie folgern daraus, dass es sich weiterhin lohnt, zumindest darüber nachzudenken, die Vermarktung mehr in die eigenen Hände zu nehmen? Zeller: Ja, ich sehe den digitalen Handel als Chance. Landwirtschaftliche Betriebe fangen oft buchstäblich vor ihrer Haustür zu vermarkten an – wenn nicht sogar aus der Haustüre heraus. Voraussetzung dafür ist die Lage des Hofes: Gibt es genug Nachfrage in der direkten Umgebung, funktionieren Vermarktungskanäle wie Hofladen, Automaten, Selbstbedienungsstände am Feldrand, Einzelhandelsgeschäfte, Märkte etc. Spätestens dann aber, wenn sich Erzeuger weit ab vom Schuss befinden, müssen sie über Möglichkeiten nachdenken, ihre Kundschaft über größere Distanzen zu erreichen. Zudem kann Fernabsatz auch dadurch nötig werden, dass Produkte in einer sehr speziellen Nische verkauft werden, die nur über ein großes Einzugsgebiet ausreichend nachgefragt werden. Ein Beispiel dafür wären das Fleisch oder Eier besonderer Geflügelarten. Verkaufen per digitalen Mitteln kann hier Abhilfe schaffen und den Weg zum Kunden wesentlich verkürzen. DGS: Welche digitalen Lösungen könnten das sein? Je nach gewählten Lösungen handelt es sich um einzelbetriebliche Herangehensweisen wie zum Beispiel ein Online- Shop und Mobile Commerce, also das Vermarkten per Handy. Oder betriebsübergreifende Lösungen, die Synergien und weitere Potenziale der Digitalisierung nutzen, wie es bei verschiedenen digitalen (Vermarktungs-)Plattformen praktiziert wird. DGS: Wie könnte so eine einzelbetriebliche Lösung aussehen? Ein Online-Shop ist quasi der eigene Hofladen im Netz. Er kann ein wichtiger Verkaufskanal werden, mit dem man vergleichsweise eigenständig agieren kann. Dort können Vermarkter die ganze Bandbreite ihrer Produkte ins virtuelle Regal stellen und auf den dazugehörigen Seiten auch die Geschichte und Herkunft der Produkte mit Hof, Tieren, Menschen, Produktion etc. darstellen. Die Erzeuger richten einen Shop ein, fotografieren ihre Produkte, beschreiben sie, laden sie in den Shop und warten auf Bestellungen der Kunden. Aber: Es gibt vieles zu beachten. Sind die Bilder gut? Wie finden die Kunden den Shop überhaupt? Zahlungsmöglichkeiten? Logistik der Auslieferung? Nichtsdestotrotz ist ein hofeigener Webshop kein Hexenwerk – es ist nur wichtig, den Aufwand nicht zu unter- schätzen und sich von Anfang bis Ende klar zu machen, welche Aufgaben für wen anfallen. Beim Einrichten von Online-Shops muss man nicht alles von 0 aufbauen. Neben weltweit verwendeten Shopsystemen wie Shopify oder Woocommerce gibt es auch solche, die speziell für Direktvermarkter entwickelt wurden. Sie integrieren zum eigentlichen Shop nicht nur Module wie die Warenwirtschaft, sondern auch spezielle Rechnungslegungen – wie sie beispielsweise für Lebensmitteleinzelhandels-Geschäfte benötigt werden –, optimierte Tourenplanungen oder Apps für Fahrer. Ein Beispiel ist „Frachtpilot“ deren Software als „Software as a Service“ daherkommt, also rein online im Browser funktioniert, ohne Installation. DGS: Was muss man sich unter Mobile Commerce vorstellen? Landwirtschaftliche Betriebe haben oft ein großes Netzwerk in ihrer Hosentasche: Auf dem Smartphone sind viele Nummern eingespeichert und die meisten davon verwenden WhatsApp. Der „Status“, also 24 Stunden von gespeicherten Kontakten einsehbare Bilder, Videos, Texte oder Links, wird gerade von Direktvermarktern gerne verwendet, um ihre Kunden auf ihre Angebote aufmerksam zu machen. Der Aufwand dafür kann minimal sein. Und die Kunden antworten darauf und das ganze geht wesentlich schneller als per Mail oder gar ein Durchtelefonieren der Interessenten-Liste. DGS: Wie sehen betriebsübergreifende Lösungen aus? Oben wurden bezüglich Online-Shops schon einige Punkte dargestellt, die es zu überlegen gilt. Dies ist ein Aufwand, der durch die Wahl betriebsübergreifender Lösungen verringert werden kann. Sie treten unter dem Schlagwort „Plattform“ auf. Das Grundprinzip ist immer das Gleiche: Die Plattform bündelt viele Anbieter, sodass viele Abnehmer auf deren Waren und Dienstleistungen Zugriff haben. Die meisten Plattformen agieren als reine Vermittler: Die Kaufverträge kommen zwischen Verkäufern und Käufern zustande, die Plattform finanziert sich über Gebühren und/oder Aufschläge. Sie übernehmen dafür teilweise oder vollständig Aufgaben wie Warenpräsentation, Marketing – in Form von Werbung für die Plattform und teilweise auch für die Anbieter auf ihr –, Orderwesen, Bezahlsystem, Logistik, Retourenabwicklung. Gerade im ländlichen Raum ist es sinnvoll, verstreute Angebote an einem zumindest virtuellen Ort zusammenzubringen. >> Heike Zeller unterstützt mit Ihrer Firma „aHEU – Regionale Vermarktungsstrategien“ Betriebe bei Unternehmensstrategie, Marketing und Vertrieb, ist als Referentin und Moderation unterwegs und leitet für Kunden Projekte. Foto: Ruth Krayer „EIGENE VERMARKTUNG IST IMMER VIEL ARBEIT. DIGITALISIERUNG ERLEICHTERT DIESE IM IDEALFALL. DOCH NICHT NUR DIES, SIE SCHAFFT AUCH NEUE MÖGLICHKEITEN.“

MOBILSTALLHALTUNG<br />

satzstoffe in der allgemeinen Konstitution unterstützen, insbesondere<br />

unter dem Stichwort – „Füttern auf Darmstabilität“.<br />

Mit diesem Einsatzziel gibt es diverse Futterzusatzstoffe mit<br />

Nährstoffcharakter, die sich seit geraumer Zeit in der Praxis<br />

bewährt haben, wie z. B. Enzyme, Pro- und Prebiotika, Säurezusätze,<br />

pflanzliche Verdauungsförderer oder funktionelle<br />

Rohfaser (z. B. Lignocellulose). Jeder Fütterungsspezialist hat<br />

hierzu Ideen „auf Lager“. Eine umfassende Darstellung dieses<br />

hoch interessanten Bereiches würde den Umfang dieses Beitrages<br />

sprengen. Erkundigen Sie sich deshalb zu diesem Thema<br />

oder fragen Sie einen Futterfachmann oder Ihren Futterlieferanten.<br />

Es sei in diesem Gesamtzusammenhang ebenfalls erwähnt,<br />

dass die Hennen auch in der <strong>Mobilstallhaltung</strong> mit einem griffigen<br />

aber stets homogenen Mehlfutter zu füttern sind. Die<br />

Aufnahme von Mehlfutter kommt dem natürlichen Fressverhalten<br />

der Hühner entgegen, dient der Beschäftigung und<br />

unterstützt bei richtiger Struktur die Darmstabilität der Tiere.<br />

FUTTERLAGERUNG UND ANLIEFERUNG<br />

Legende Hennen haben unter normalen Bedingungen – mit<br />

Alleinmischfutter – eine tägliche Futteraufnahme von ca. 120<br />

– 130 g/Tier/Tag. Bei Biofutter ist mit 10 bis 15 g/Tier/Tag höherer<br />

Futteraufnahme zu kalkulieren, auf Basis der richtlinienbedingten<br />

Vorgaben. Mit diesen Anhaltswerten kann dann<br />

der wöchentliche oder monatliche Futterbedarf leicht errechnet<br />

werden. Nun ist es beim Futterkauf oft das gleiche „System“<br />

wie beim Kauf anderer Waren – je höher die gekaufte<br />

Menge, desto günstiger der pro Stück oder pro kg Preis. Dies<br />

kann dann leicht dazu verleiten, größere Futtermengen als in<br />

Relation zum Tierbestand benötigt, zu kaufen und einzulagern.<br />

Für die Futterqualität kann dies jedoch sehr negative<br />

Folgen haben; so heißt es nicht umsonst auf jeder Futterdeklaration<br />

– „Mindesthaltbarkeit setzt hygienische, trockene und<br />

kühle Lagerung voraus – andernfalls keine Haftung“. Dies bezieht<br />

sich jedoch auch nur auf Vitamine und Zusatzstoffe – für<br />

das Gesamtfutter gibt es keine Haltbarkeitsgarantie. Zusammenfassend<br />

bedeutet dies, dass stets für eine einwandfreie<br />

Lagerung nicht zu großer Futtermengen Sorge zu tragen ist,<br />

insbesondere auch geschützt vor Schadnagern und sonstigen<br />

Haustieren, für eine Lagerdauer von einem Monat im Sommer<br />

und in geeigneten Lagerräumen von zwei Monaten in der<br />

kühleren Jahreszeit.<br />

FUTTER ANPASSEN ODER AUFWERTEN<br />

Zurück zur Eingangsfrage: Ist in der Fütterung der Hennen in<br />

<strong>Mobilstallhaltung</strong> alles anders, alles neu – oder nicht? Nein, es<br />

ist natürlich nicht alles anders oder neu – aber die Ziele und<br />

Voraussetzungen sind etwas anders. Die Fütterung muss jedoch<br />

immer auf den Grundlagen einer bedarfs- und tiergerechten<br />

Ernährung aufbauen – und das ist dann nicht neu.<br />

Daher bedarf es in der Futterherstellung eventuell einiger Anpassungen<br />

oder sogar Aufwertungen des Futters. Das Hauptaugenmerk<br />

sollte jedoch auf das gesamte Fütterungsregime<br />

gelegt werden, welches jeder Tierhalter seinen Gegebenheiten<br />

anzupassen hat. Zum gesamten Themenkomplex gibt es<br />

inzwischen vielfältige Information in Fachzeitschriften und im<br />

„www“, wo jeder Halter von Mobilstallhennen sich weitere Information<br />

holen kann.<br />

Robert Pottgüter, Düsseldorf<br />

Hennen sollen sich wohl fühlen<br />

>> Damit die Tiere<br />

gesund sind und<br />

sich wohl fühlen,<br />

muss die Haltungsumwelt<br />

stimmen.<br />

Foto: Mayer<br />

8 | 9<br />

Betrieb der Zukunft<br />

<strong>DGS</strong> 11/2023<br />

Tierwohl ist wichtig. Zuallererst für das<br />

Tier. Aber auch für den Verbraucher. In<br />

einem Online-Seminar der Landwirtschaftskammer<br />

Niedersachsen wurden<br />

eine Studie zum Verbraucherverhalten<br />

vorgestellt und Kriterien für Tierwohl in<br />

Mobilställen aufgezeigt. Tierwohl besteht<br />

aus drei Bereichen, die wie<br />

Stränge miteinander verflochten sind, beschrieb Dr. Falko<br />

Kaufmann vom Fachbereich Tierhaltung der Hochschule<br />

Osnabrück: Tiergesundheit, Tierverhalten und positive<br />

und negative Emotionen. Wo sind die Ansatzpunkte für<br />

den Mobilstallhalter, so viel wie möglich für das Wohl<br />

seiner Tiere zu tun? Dazu wies Kaufmann zunächst auf die<br />

Probleme von festen Freilandhaltungen hin: Exzessive<br />

Nutzung des stallnahen Bereiches, Zerstörung der Grasnarbe,<br />

punktuelle Anreicherung von Nährstoffen, vor<br />

allem Stickstoff, und ein Ansteigen des parasitären Drucks.<br />

Im Gegensatz dazu könne der Mobilstall mit positiven<br />

Aspekten bei Umwelt und Tierwohl punkten. Positiv für<br />

die Umwelt sei der regelmäßige Versatz des Stalles und<br />

damit sowohl das potenzielle Verhindern der Akkumulation<br />

von Parasiten und Stickstoff im Auslauf als auch der<br />

tägliche Zugang zu frischem Grün. Dem Infektionsdruck<br />

durch Krankheitserreger kann durch eine Hygieneschleuse<br />

entgegengewirkt werden. Wichtige Elemente: Möglichkeit<br />

zum Hände waschen, zum Schuhe reinigen und desinfizieren<br />

und zum Kleidung wechseln, bei klarer Trennung<br />

zwischen unreinem (schwarzem) und reinem (weißem)<br />

Bereich, etwa durch eine Bank. Weitere Herausforderungen<br />

mit Bezug zum Tierwohl seien die möglichen Bedrohungen<br />

durch Prädatoren wie Füchse und Schwankungen in der<br />

Haltungsumwelt, vor allem des Klimas. Bei hohen<br />

Temperaturen brauchen die Tiere Energie zum Ausgleichen<br />

der Körpertemperatur, die aus einem qualitativ<br />

hochwertigen Futter kommen müsse. Außerdem steige<br />

der Wasser- verbrauch. Die ständige Verfügbarkeit von<br />

frischem Wasser sei unumgänglich. Annette Mayer, AR

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!