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DGS Mobilstallhaltung

GESUND UND LEISTUNGSFÄHIG Ausgewogenes Futter und Schutz vor Krankheiten gehören zu den Grundpfeilern für Wohlbefinden Schutz vor Erkrankungen durch gezielte Vorsorge Optimale Ergänzung zum Futter auf der Weide Masthähnchen im Mobilstall Mobile Schlachtung

GESUND UND LEISTUNGSFÄHIG
Ausgewogenes Futter und Schutz vor Krankheiten gehören zu den Grundpfeilern für Wohlbefinden

Schutz vor Erkrankungen durch gezielte Vorsorge

Optimale Ergänzung zum Futter auf der Weide

Masthähnchen im Mobilstall

Mobile Schlachtung

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Auf der Weide<br />

müssen die Hühner<br />

gezielt mit Ergänzungen<br />

zum Gras<br />

versorgt werden.<br />

Foto: Colourbox<br />

>> Rechts: „Grasverdrängung“<br />

kann<br />

häufig beobachtet<br />

werden und kann<br />

einer der wichtigsten<br />

Ursachen sein<br />

für Unterernährung<br />

und Mortalität. Das<br />

Bild zeigt den<br />

Muskelmageninhalt<br />

einer Henne mit<br />

ständigem Zugang<br />

zu frischem<br />

Weideland.<br />

(Mit freundlicher<br />

Genehmigung von Bob<br />

Swick, University of New<br />

York England - Australien).<br />

Quelle: Isabelle Ruhnke -<br />

Lohmann-Informationen<br />

09-2015<br />

6 | 7<br />

Betrieb der Zukunft<br />

<strong>DGS</strong> 11/2023<br />

Legehennen im Mobilstall<br />

optimal versorgen<br />

Ist in der Fütterung der Hennen in <strong>Mobilstallhaltung</strong> alles anders, alles neu – oder nicht? Diese Fragen<br />

sollen im Folgenden diskutiert und kurz gefasst beantwortet werden.<br />

Die Fütterung – oder besser gesagt die Ernährung – hat für uns<br />

einen sehr hohen Stellenwert, so sehen wir es für uns selbst<br />

und deshalb sollte oder muss das auch für Hennen in <strong>Mobilstallhaltung</strong><br />

gelten. Demnach sollte oder muss für die Fütterung<br />

der Hennen hier das gleiche grundlegende Basiswissen<br />

der Geflügelernährung zur Anwendung kommen wie in anderen<br />

Haltungsformen. Viele Dinge die man den Hennen im Mobilstall<br />

als „Futter“ anbieten kann, mögen diese oft sehr gerne<br />

fressen, sie sollten jedoch immer nur als Ergänzung zur vollwertigen<br />

Basisernährung verstanden werden; sehr oft dienen<br />

sie lediglich auch einer guten Beschäftigung der Hennen. Außerdem<br />

ist es eine oft diskutierte Frage, was und wieviel die<br />

Hennen im Auslauf oder Grünland fressen – oder eventuell<br />

auch besser nicht fressen sollten.<br />

WAS FRESSEN DIE HENNEN IM AUSLAUF?<br />

In der Regel werden die Hennen im Auslauf Gräser, Kräuter<br />

und Pflanzen aller Art fressen. Das sind in aller Regel rohfaserreiche<br />

Nährstoffträger – mit variierendem Trockenmassegehalt.<br />

Frisches Gras besteht zum überwiegenden Anteil aus<br />

Wasser mit geringem Nährstoffgehalt für Hühner. Warum ist<br />

dem so? Auf Basis der Verdauungsphysiologie zählen Hühner<br />

(und Schweine) zu den Monogastriern, im Gegensatz zum<br />

Wiederkäuer (z.B. Kühe, Schafe). Letztere haben einen Pansen<br />

als zentrales Verdauungsorgan, wo faserreiches Futter und<br />

solches mit niedrigem Nährwert durch die Pansenmikroben in<br />

höherwertige Nährstoffe umgebaut werden, z. B. in Aminosäuren.<br />

Es wird deshalb deutlich, dass die Hennen mit der Aufnahme<br />

von Grün- bzw. Raufutter im weiteren Sinn nicht vollwertig<br />

ernährt werden können: denn – Hühner sind keine<br />

Wiederkäuer. Gänse und Strauße sind die einzigen Geflügelspezies<br />

mit guter Faserverdauung bzw. mit einem Faserbedarf.<br />

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Hennen im<br />

Auslauf auch Steinchen (Grit) und sonstige für sie interessante<br />

Dinge aufnehmen. Das Ausmaß einer mehr oder weniger hohen<br />

oder geringen Nährstoffaufnahme im Auslauf ist in aller<br />

Regel nicht quantifizierbar, erinnern wir uns nur an die Dürresommer<br />

der letzten Jahre. In diesem Jahr ist es zu unser aller<br />

Vorteil wieder „angenehmer“, auch die Hühner finden im Freiland<br />

wieder etwas mehr zusätzliche Nahrung.<br />

ANGEBOT VON GRIT<br />

Aus den oben genannten Gründen sollten Hennen in <strong>Mobilstallhaltung</strong><br />

mit Auslauf grundsätzlich die Möglichkeit haben,<br />

unverdauliche grobe Partikel zur Unterstützung der Tätigkeit<br />

des Muskelmagens aufzunehmen. Falls die Hennen durch z.B.<br />

AI-Auflagen längere Zeit keinen Zugang zum Freiland hatten,<br />

müssen sie vor dem erneuten Auslauf schon im Stall erneut<br />

mit Grit versorgt werden; mit dem Ziel, auf die erneute Faseraufnahme<br />

vorbereitet zu sein. Nachdem die Tiere an die Aufnahme<br />

von Grit langsam gewöhnt wurden, kann Grit danach<br />

zur freien Verfügung angeboten werden.<br />

DIE HENNEN LEBEN VON NÄHRSTOFFEN – UND<br />

NICHT VON ROHSTOFFNAMEN<br />

Auch wenn dies manchen emotional gut gemeinten Ideen in<br />

der Hennenfütterung in Mobilhaltung widersprechen mag,<br />

muss dieser Grundsatz im Sinne der Tierwohles jedoch unsere<br />

Basis in Fütterungsdiskussionen sein. Jeder der Tiere hält,<br />

muss sie laut Tierschutzgesetz ihren Bedürfnissen entsprechend<br />

ernähren. Deshalb müssen wir uns auch in der Fütterung<br />

von Hennen in <strong>Mobilstallhaltung</strong> auf die Versorgung der

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