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DGS Mobilstallhaltung

GESUND UND LEISTUNGSFÄHIG Ausgewogenes Futter und Schutz vor Krankheiten gehören zu den Grundpfeilern für Wohlbefinden Schutz vor Erkrankungen durch gezielte Vorsorge Optimale Ergänzung zum Futter auf der Weide Masthähnchen im Mobilstall Mobile Schlachtung

GESUND UND LEISTUNGSFÄHIG
Ausgewogenes Futter und Schutz vor Krankheiten gehören zu den Grundpfeilern für Wohlbefinden

Schutz vor Erkrankungen durch gezielte Vorsorge

Optimale Ergänzung zum Futter auf der Weide

Masthähnchen im Mobilstall

Mobile Schlachtung

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MOBILSTALLHALTUNG<br />

>> Nest zu hell beleuchtet,<br />

die weiße Rückwand<br />

reflektiert die Sonneneinstrahlung:<br />

Gefahr<br />

von Nestkannibalismus,<br />

als erstes zu erkennen<br />

an blutigen Eiern.<br />

Fotos: Schmitt<br />

4 | 5<br />

Betrieb der Zukunft<br />

<strong>DGS</strong> 11/2023<br />

>> Kloakenkannibalismus<br />

ist das häufigste<br />

gesundheitliche Problem<br />

in der <strong>Mobilstallhaltung</strong>.<br />

>> Spulwürmer gehören zu den<br />

häufigsten Parasiten in<br />

der Freilandhaltung.<br />

>> Im Schlamm halten sich Parasiten, Bakterien<br />

und Viren sehr gut und über lange Zeit.<br />

>> Bandwürmer finden sich in feuchten Sommern<br />

und bei mangelhafter Käferbekämpfung.<br />

>> Wasserproben vom Ende<br />

der Tränkelinie: links<br />

ungenügende, rechts<br />

genügende Qualität.<br />

>> Federpicken kündigt<br />

sich häufig am Schwanzfederansatz<br />

an.<br />

>> Durchfall ist häufig auf<br />

eine schlechte Einstreuund/oder<br />

Wasserqualität<br />

zurückzuführen.<br />

dass ein Großteil der Legehennenherden Antikörper gegen<br />

diesen Parasiten aufweisen.<br />

Die Legehenne erkrankt jedoch im Gegensatz zur Pute aufgrund<br />

einer schnelleren Immunantwort weniger stark. Dennoch<br />

kann dieser Parasit zu hohen Verlusten bei jungen Legehennenherden<br />

führen, wenn diese in die volle Legeleistung<br />

kommen. In diesem Stadium sind die Tiere aufgrund einer<br />

Immunsuppression besonders anfällig und tägliche Mortalitätsraten<br />

von einem Prozent und mehr sind zwar selten, aber<br />

nicht unüblich.<br />

SCHÄDLINGE<br />

Ein weiterer Parasit ist die Rote Vogelmilbe, welche v.a. im<br />

Sommerhalbjahr ihr Unwesen treibt. Bedingt durch die hohen<br />

Temperaturen und zuweilen hohe Luftfeuchtigkeit kann<br />

sie sich im Mobilstall sehr schnell entwickeln und so innerhalb<br />

kürzester Zeit in Massen auftreten. Da dieses Spinnentier<br />

blutsaugt, führt es zu einer Schwächung und Beunruhigung<br />

der Legehenne, was sich in einer reduzierten Legeleistung,<br />

kleineren Eiern, einer schlechteren Eiqualität und<br />

manchmal auch in Kannibalismus äußert. Wird hier nicht<br />

sofort gegengesteuert, kann es sogar zum Versterben der<br />

Legehennen aufgrund von Blutarmut kommen.<br />

Weniger Unterschiede zwischen den Haltungsformen gibt es<br />

im Hinblick auf das Coronavirus des Huhns, der infektiösen<br />

Bronchitis. Da dieses Virus v. a. über die Luft übertragen wird,<br />

findet man es in einer ähnlichen Verbreitung auch in Bodenhaltungen.<br />

Da jedoch in Freilandhaltungen widrigere (Stress-)<br />

Umstände bestehen, welche die Gesundheit der Tiere beeinflussen<br />

(z. B. hoher Ammoniakgehalt in der Luft, Pfützen im<br />

Auslauf, Beutegreifer und starke Klimaschwankungen), ist die<br />

Stärke und das Ausmaß einer IB-Virusinfektion meist gravierender.<br />

Dieser Zusammenhang lässt sich im Übrigen auch auf<br />

alle anderen Infektionen übertragen.<br />

VERHALTENSSTÖRUNGEN<br />

Das Hauptproblem im Mobilstall stellt jedoch der Kannibalismus<br />

und das Federpicken in all seinen Ausprägungen<br />

dar. Die ungünstige Lichtführung in Mobilställen gepaart<br />

mit Ammoniakbelastungen und einem falschen Futtermanagement<br />

sowie suboptimalen Futtermischungen<br />

führen in der Folge zu heftigsten Pickverletzungen.<br />

Für die Prävention des Federpickens und Kannibalismus<br />

ist die Beschäftigung der Tiere sehr wichtig. Beschäftigungsmaterial<br />

wird jedoch zu spärlich oder an den falschen<br />

Stellen angeboten. In vielen Mobilställen ist schlichtweg<br />

kein Platz, um mindestens einen Luzerneballen und<br />

einen Pickstein aufzustellen. Der Warmscharrraum ist zu<br />

schmal, sodass die Bewegungsfreiheit der Tierbetreuer eingeschränkt<br />

ist.<br />

Der Boden des Scharrraums ist in vielen Fällen ein Spaltenboden,<br />

unter dem sich ein Kotband befindet, um die Entmistung<br />

einfach zu gestalten. Das Kotband wird jedoch in kürzester<br />

Zeit „verstopft“, wenn Teile des Stroh-/Luzerneballen durch<br />

das Gitter fallen. Auf diese Weise verzichten viele Landwirtin-

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