DGS Mobilstallhaltung

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6Schutz vor Erkrankungen durch gezielte Vorsorge Optimale Ergänzung zum Futter auf der Weide 3 Editorial Inhalt Liebe DGS-Leserinnen, liebe DGS-Leser, Tierwohl ist wichtig. Zuallererst für das Tier. Aber auch für den Verbraucher. Damit die Tiere gesund sind und sich wohl fühlen, muss die Haltungsumwelt stimmen. Dazu gehört auch die grüne Wiese. Sie bietet Bewegung an frischer Luft und Beschäftigung. Aber die Inhaltsstoffe des Grünfutters reichen oft nicht aus. Für ein ausgewogenes Angebot an Nährstoffen sollte der Weidegang gezielt ergänzt werden, mit Aminosäuren, aber auch Vitaminen und Mineralstoffen. 10 Masthähnchen fühlen sich draußen wohl Firmen präsentieren sich mit Produkten und Konzepten 14Auch Dann ist für eine gute Leistung vorgesorgt. Dazu gehört jedoch auch, dass die Tiere gesund sind. Regelmäßige Kontrolle der Hennen auf Parasiten sind da genauso wichtig wie eine sorgfältige Auslaufpflege und gezielte Impfungen. Damit unterm Strich etwas übrig bleibt, müssen Eier und Fleisch optimal – und das bedeutet auch: mit vertretbarem Aufwand – vermarktet werden. Computer und Internet bieten da immer mehr Möglichkeiten: Plattformen, Netzwerke, Online-Shops sind nur einige der Stichworte, die von Marketingfachleuten ins Spiel gebracht werden. Produkte und Strategien für die Erhaltung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit unserer Nutztiere werden von vielen Firmen erarbeitet. Einige stellen ihre Entwicklungen in dieser Ausgabe vor. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und viel Erfolg im Stall, und bleiben Sie gesund, Ihre Annette Mayer Fotos: Umomos/Shutterstock (Titel), xSchmitt, Colourbox, Amler, Weiland, Mayer
Erkrankungen im Mobilstall sind eine Herausforderung Mobilställe erfreuen sich trotz der schwierigen marktwirtschaftlichen Situation nach wie vor großer Beliebtheit und haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Da Sie zu den Freilandhaltungen gehören, kämpfen sie, wie auch die Freiland-Festställe, mit den gleichen Erkrankungen. Angemerkt sei jedoch, dass im Vergleich zu Festställen, bedingt durch das kleinere Raumvolumen und der notwendigen, äußerst platzeffizienten Einteilung der Inneneinrichtung, Probleme in der Tierhygiene (Einstreuqualität, Lüftung, etc.) vorprogrammiert sind. >> Bewegung, Beschäftigung und trockene Einstreu tragen zur Gesunderhaltung der Mobilstallhennen bei. Foto: Mayer Beispiele hierfür sind die oftmals gegenüber den Nestern eingebauten Fenster, die dann durch die direkte Einstrahlung der Sonne in das Nest, zu Kannibalismus führen können (sog. Nestkannibalismus). Auch wird aus Kosten- und Platzgründen nur ein kleiner Lüfter eingebaut oder der Stallbauer verlässt sich nur auf die Schwerkraftlüftung über die Fenster. In den heißen Sommern, die wir in den letzten Jahren in Deutschland erfahren, reichen solche Lüftungsanlagen nicht mehr aus. An heißen Tagen sollte das Potenzial der Lüftung 10 m 3 /h/Tier betragen können. Dies ist oftmals mit der installierten Ventilatorenleistung nicht erreichbar. Erst recht nicht mit einer reinen Schwerkraftlüftung in kleinen Ställen. Ein weiteres Problem für Mobilstallhalter stellen häufig die Behörden dar. Durch das mangelnde Platzangebot müssen alle Einrichtungsgegenstände (Sitzstangen, Nester, Futterkette, etc.) so platzsparend angebracht werden, dass dies häufig bei der Stallabnahme durch die Veterinärämter zu einer Reduktion der erlaubten Tierzahl führt und somit jegliche Wirtschaftlichkeitsberechnung über den Jordan geht. Die Tierschutz-Nutztierhaltungs-Verordnung wird oftmals überstreng ausgelegt, was in bestimmten Fällen als fraglich zu bewerten ist. KRANKHEITEN Reine Bodenhaltungen haben seltener Probleme mit bestimmten Erkrankungen, da sich hier die Biosicherheit besser umsetzen lässt. So kommen in gut geführten Bodenhaltungen seltener parasitäre und auch bakterielle Erkrankungen vor. Dies trifft nicht auf die Freilandhaltungen zu. Da Mobilställe mit den o. g. Problemen zu kämpfen haben und die meisten Krankheiten multifaktoriell bedingt sind, ist es nicht verwunderlich, dass Mobilställe häufiger tierärztliche Unterstützung benötigen. Zu den häufigeren Infektionen gehören die Escherichia coli- Erkrankung, die Mycoplasmose (M. gallisepticum), der ansteckende Hühnerschnupfen (Coryza contagiosa), der Rotlauf und die Pasteurellose und viele mehr. Alle Freilandhaltungen weisen im Laufe der Zeit Wurmbürden auf. Die Legehennen sind in diesen Haltungsformen meist mit Spul-, Haar- und Blinddarmwürmern befallen, was sich auf die Legeleistung, Eiqualität und auch die Tiergesundheit auswirken kann. Zu den einzelligen Parasiten gehört Histomonas meleagridis (Schwarzkopf), welcher sich zwar langsam, aber stetig in Mobilstallhaltungen ausbreitet. Verschiedene Studien zur Häufigkeit einer Krankheit konnten nachweisen,
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