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CHECK Magazin - Gesundheitsmagazin für Männer No.15

Auf die wissenschaftlich nicht unbegründete Angst, dass der Planet Erde irgendwann für Menschen nicht mehr bewohnbar ist, reagieren die einen mit Widerstand, die anderen mit Ignoranz. Eine null Zukunft steht im Raum, dabei geht das Leben auf jeden Fall weiter. Nach dem Tod kompostieren wir und landen — über viele lange Umwege — vielleicht auf einem Salatteller, den eine (Leih-)Mutter während ihrer Schwangerschaft ißt. Der Punkt ist, dass hier niemand wirklich rauskommt. Warum also gestalten wir uns und den anderen die kurze Zeit nicht so angenehm und gesund wie möglich? Wir haben daher auf eine Sache geschaut, die wir alle gemeinsam haben: Wir altern, hoffentlich mit null Gewalt und Emissionen.

Auf die wissenschaftlich nicht unbegründete Angst, dass der Planet Erde irgendwann für Menschen nicht mehr bewohnbar ist, reagieren die einen mit Widerstand, die anderen mit Ignoranz. Eine null Zukunft steht im Raum, dabei geht das Leben auf jeden Fall weiter. Nach dem Tod kompostieren wir und landen — über viele lange Umwege — vielleicht auf einem Salatteller, den eine (Leih-)Mutter während ihrer Schwangerschaft ißt.

Der Punkt ist, dass hier niemand wirklich rauskommt. Warum also gestalten wir uns und den anderen die kurze Zeit nicht so angenehm und gesund wie möglich? Wir haben daher auf eine Sache geschaut, die wir alle gemeinsam haben: Wir altern, hoffentlich mit null Gewalt
und Emissionen.

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wollen. Ein weiteres Problem ist die Arbeitssucht<br />

(Workaholismus), die sich durch zwanghaftes<br />

Arbeiten, Perfektionismus und Arbeit an freien<br />

Tagen ausgeprägt bemerkbar macht.<br />

Ab wann gilt ein Konsum verhalten<br />

als Sucht?<br />

Die Weltgesundheitsorganisation WHO beschreibt<br />

Sucht als „ … das nicht mehr kontrollierbare Verlangen<br />

nach einem bestimmten Gefühls-, Erlebnisund<br />

Bewusstseinszustandes.“ Einige Kriterien<br />

werden zur Diagnosenstellung einer Abhängigkeit<br />

herangezogen, also ob es sich um wiederholten oder<br />

fortgesetzten Konsum handelt, trotz Wissen um<br />

die schädlichen Folgen, Toleranzbildung, Entzugserscheinungen<br />

und Einschränkung von wichtigen<br />

Aktivitäten.<br />

Was sind die häufigsten Ursachen<br />

<strong>für</strong> Süchte am Arbeitsplatz?<br />

Viele Faktoren können im betrieblichen als auch<br />

im privaten Umfeld ursächlich <strong>für</strong> die Entwicklung<br />

einer Suchterkrankung sein wie etwa Über- oder<br />

Unterforderung, Teamkonflikte, fehlende Anerkennung<br />

und Wertschätzung, Mobbing und soziale<br />

Isolation im Home Office. Aber auch Themen<br />

wie Beziehungsprobleme, Erziehung, Pflege von<br />

Angehörigen, fehlende Trennung von Privatleben<br />

und Beruf und finanzielle Sorgen können dazu<br />

beitragen, dass sich eine Sucht manifestiert.<br />

Welche Auswirkungen hat ein<br />

Suchtverhalten am Arbeitsplatz?<br />

Neben den zahlreichen gesundheitlichen Schäden<br />

bei Suchtproblematiken, können die Folgen auch im<br />

betrieblichen Kontext vielfältig sein. Erhöhte Fehltage<br />

durch z.B. gesundheitliche Einschränkungen,<br />

vermehrte Konflikte im Team, verminderte Konzentrations-<br />

und Leistungsfähigkeit und vor allem<br />

eine erhöhte Fehlerquote sowie daran anschließend<br />

ein erhöhtes Risiko <strong>für</strong> Arbeitsunfälle.<br />

Ist der Konsum von suchtfördernden<br />

Mitteln am Arbeitsplatz<br />

gesetzlich normiert?<br />

In Deutschland gibt es keine allgemeine<br />

gesetzliche Normierung <strong>für</strong> den Konsum von<br />

suchtfördernden Substanzen am Arbeitsplatz. Nur<br />

einige wenige Berufsgruppen bilden hierbei die<br />

Ausnahme, wie zum Beispiel Berufe im Personenbeförderungsverkehr.<br />

Jedes Unternehmen kann<br />

somit frei entscheiden, ob es interne Regelungen<br />

<strong>für</strong> den Konsum während der Arbeitszeit sowie in<br />

Pausenzeiten aufstellt.<br />

Welche Maßnahmen gibt es zur<br />

Suchtprävention am Arbeitsplatz?<br />

Personalverantwortliche und Führungskräfte tragen<br />

hier eine gewisse Verantwortung. Es empfiehlt sich,<br />

interne Regeln <strong>für</strong> den Konsum auf zustellen<br />

und Wissen über das Thema zu vermitteln. Die<br />

Aufklärung über den Konsum, Abhängigkeit und<br />

Folgen, aber auch konkrete Unterstützungsangebote<br />

in Aussicht zu stellen, helfen den Beschäftigten<br />

Warnhinweise frühzeitig zu erkennen und intervenieren<br />

zu können.<br />

Unterstützungsangebote<br />

<strong>für</strong> Betroffene<br />

Suchtprävention<br />

Zuallererst sollte die Scheu vor dem Thema und<br />

das Führen eines Gespräches mit dem Betroffenen<br />

abgelegt werden. Es sollten Vereinbarungen<br />

getroffen werden und die Folgen eines Nichteinhaltens<br />

kommuniziert werden. Zusätzlich auch externe<br />

Unterstützung (z.B. Adressen von Suchtberatungsstellen)<br />

anzubieten, kann eine gute Basis schaffen,<br />

<strong>für</strong> die nachfolgende Behandlung von Betroffenen.<br />

Mit freundlicher Unterstützung durch<br />

www.betriebsarztservice.de<br />

Autorin: Michelle Müller<br />

33<br />

Arbeitspsychologin<br />

beim Betriebsarztservice <strong>CHECK</strong> MAG #15

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