Flensburg Journal Ausgabe 187 - April 2018
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Toosbüystraße<br />
Die Toosbüystraße entstand um 1900 unter Auffüllung<br />
eines Teils des Talraumes mit Erdmassen aus dem<br />
gleichzeitig angelegten Stadtpark. Sie hieß zunächst<br />
Harmoniestraße – genannt nach der Harmoniegesellschaft.<br />
Am 31. August 1900 erhielt sie dann ihren Namen<br />
nach dem <strong>Flensburg</strong>er Oberbürgermeister Wilhelm<br />
Toosbüy. Wilhelm Friedrich Christian Toosbüy (1.3.1831<br />
† 19.9.1898) wurde als einziger Bürgermeister nach den<br />
Bestimmungen der schleswig-holsteinischen Städteordnung<br />
vom 14. <strong>April</strong> 1869 von den wahlberechtigten<br />
Bürgern auf Lebenszeit in das höchste Stadtamt gewählt.<br />
Dieses Zugeständnis benutzten die <strong>Flensburg</strong>er<br />
wahrscheinlich als „Lockmittel“, denn um den damaligen<br />
Bürgermeister von Sonderburg bemühten sich<br />
die Stadtvertreter von Hadersleben, wo Toosbüy schon<br />
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kurze Zeit als Stadtsekretär gewirkt hatte. Toosbüy galt<br />
als ausgezeichneter Verwaltungsfachmann, was auch<br />
durch sein <strong>Flensburg</strong>er Wirken bestätigt wurde. Bereits<br />
<strong>187</strong>5 erhielt er vom preußischen König Wilhelm I.<br />
Ihre Herkunft und Bedeutung<br />
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den Titel Oberbürgermeister. Im Verlauf seiner 30jährigen<br />
Amtszeit bis 1898 – es waren die sogenannten<br />
Gründerjahre – hat Toosbüy die Entwicklung der Stadt<br />
in vielen Bereichen geprägt. Verbesserungen im Volksschulwesen<br />
und für die höheren Schulen, Stadtplanung<br />
und Stadtausbau, Verschönerung der Stadt, Förderung<br />
von Handel, Wirtschaft und Handwerk, und insbesondere<br />
soziale Maßnahmen – als Leiter der Armendeputation<br />
ging es ihm vor allem um materielle Hilfen und<br />
nicht um die Verteilung von Almosen. Peter Christian<br />
Hansen (eine Straße trägt auch seinen Namen), der in<br />
besonderer Weise von Toosbüy gefördert worden war,<br />
hat folgende Sätze über ihn gefunden: „Toosbüy war<br />
ein wahrhafter Wohltäter der Armen, ein Mann, dem Gutes<br />
zu thun, dem im Verborgenen menschlicher Not und<br />
menschlichen Jammer abzuhelfen ein Herzensbedürfnis<br />
bildete ... Es gab keinen volkstümlicheren kommunalen<br />
Oberbeamten in der Provinz.“<br />
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32 FLENSBURG JOURNAL • 04/<strong>2018</strong><br />
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