IT Management November/Dezember
Durch starke Partnerschaft zum Erfolg – Innovative Lösungen und besserer Service Panik am Servicedesk – Wie Sie die Panik in den Griff bekommen Ganzheitliche Sicht wichtiger denn je – Welche IT- und Technologietrends im Jahr 2024 wichtig werden Twin Transition – Nachhaltig und digital – eine Frage der Führung
Durch starke Partnerschaft zum Erfolg – Innovative Lösungen und besserer Service
Panik am Servicedesk – Wie Sie die Panik in den Griff bekommen
Ganzheitliche Sicht wichtiger denn je – Welche IT- und Technologietrends im Jahr 2024 wichtig werden
Twin Transition – Nachhaltig und digital – eine Frage der Führung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
56 | <strong>IT</strong> MANAGEMENT<br />
Die richtigen Fragen stellen<br />
PROJEKTE ZIELGERICHTET<br />
HINTERFRAGEN UND VERBESSERN<br />
Fragen helfen generell, sich mit einem<br />
Thema auseinanderzusetzen und auch<br />
gegebenenfalls eine neue Sicht zu gewinnen.<br />
Entscheidend sind hier die „richtigen“<br />
Fragen, auf die es nicht komplett<br />
eine umfassende, fertige Antwort gibt.<br />
Weiterhin kommt es darauf an, wer diese<br />
Fragen stellt und welche Kompetenzen<br />
und Grundlagen dieser Personenkreis<br />
hat. Schlecht, aber auch gutlaufende Projekte<br />
können extrem davon profitieren.<br />
Die richtigen Fragen in Projekten<br />
Wenn Projekte nicht optimal laufen, ist es<br />
nicht immer leicht, die Ursachen zu finden<br />
und die Projekte zu optimieren. Wenn niemand<br />
erkennt, dass ein Projekt schlechter<br />
läuft als es sollte oder niemand die Rolle<br />
hat, dieses zu hinterfragen, ist das potenzielle<br />
Problem intransparent und die Lösung<br />
in weiter Ferne.<br />
Projekte laufen über einen längeren Zeitraum.<br />
Die agierenden Personen verschmelzen<br />
oft mit dem Projekt und verlieren<br />
einen objektiven Blick.<br />
Im Ergebnis sind Projekte in der Gefahr,<br />
mangels kritischer Auseinandersetzung<br />
oder fehlender Distanz in einen Abwärtsstrudel<br />
zu geraten. Das bedeutet höhere<br />
Kosten, verlängerte Laufzeiten und geringere<br />
Qualität. Die Motivation der Mitarbeiter,<br />
Kunden und weiterer Stakeholder<br />
sinkt und weitere Probleme werden erzeugt.<br />
In Summe kann dies zum kompletten<br />
Scheitern der Initiative führen<br />
Macht ein Mitarbeiter über<br />
einen längeren Zeitraum<br />
eine ähnliche Tätigkeit oder<br />
ein Manager bekommt ähnliche<br />
Informationen und Entscheidungsvorlagen,<br />
kann ein Gewöhnungseffekt<br />
eintreten, der die Sicht auf Alternativen<br />
verschließt. Dies wird verschärft, wenn<br />
der Personenkreis dies zusätzlich länger<br />
innerhalb eines Unternehmensumfelds<br />
oder in einem vergleichbaren Umfeld tut.<br />
Beispielhafte Situationen aus der<br />
Praxis und beispielhafte Fragen<br />
➤ Projektstatus<br />
Fragen über den Lebenszyklus eines Projektes<br />
können durch den bisherigen Ablauf<br />
eine Prognose auf die zukünftige Entwicklung<br />
ermöglichen beziehungsweise<br />
Ansätze für eine Optimierung aufzeigen.<br />
Aussage: „Das Projekt läuft schlecht“<br />
ALS FAZ<strong>IT</strong> KANN MAN<br />
SAGEN, NICHT DER<br />
DER DAS UMFELD KENNT,<br />
IST OFT DER OPTIMALE<br />
FRAGESTELLER, SONDERN<br />
DER, DER DAS UMFELD<br />
NICHT KENNT.<br />
Martin Besemann, Berater und zertifizierter<br />
Projektmanager (PMP, Prince2 Practitioner/<br />
Agile, Senior Project Manager IPMA Level B),<br />
www.conpromas.de<br />
Die „richtigen Fragen“ helfen, ein Projekt<br />
wieder in die richtige Bahn zu leiten und<br />
dort zu stabilisieren. Stellt diese Fragen<br />
niemand, besteht eine große Gefahr, den<br />
richtigen Weg nicht zu finden oder ihn<br />
unterwegs zu verlassen, ohne dass die<br />
entscheidenden Personen dies merken<br />
und gegensteuern können.<br />
Fehlender Abstand und Objektivität<br />
Betriebsblindheit ist ein gern genutzter<br />
Ausdruck um zu beschreiben, dass involvierte<br />
Personen den rationalen Blick auf<br />
die Projekt- oder Betriebssituation ganz<br />
oder teilweise verlieren. Was steckt eigentlich<br />
dahinter beziehungsweise<br />
wie ist es möglich,<br />
zu einem gewinnbringenderen<br />
Blick zu kommen?<br />
Beispielhafte Fragen:<br />
➤ Gibt es eine fundierte Analyse,<br />
die über individuelle Gefühlslagen<br />
hinausgeht, was „schlecht läuft“<br />
und die Gründe dafür?<br />
➤ Gibt es regelmäßige Retros und<br />
Verbesserungen?<br />
➤ Hat der Projektleiter die notwendigen<br />
Kompetenzen für die Aufgabe?<br />
Das Gefühl, dass Projekte „schlecht“ laufen,<br />
kann bei unterschiedlichen Stakeholdern<br />
auf unterschiedlichen Basiserwartungen<br />
begründet sein. Ein Gefühl kann ein<br />
Indikator sein, sollte aber nicht die alleinige<br />
Grundlage für Entscheidungen darstellen.<br />
Für letzteres ist eine fundierte<br />
Faktenlage entscheidend.<br />
Fazit: Schlecht laufende Projekte<br />
können auf sehr unterschiedlichen<br />
Gründen basieren. Dies zu<br />
ermitteln bedeutet, mit den richtigen<br />
Fragen die Problemstellung<br />
zu erörtern.<br />
<strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> 2023 | www.it-daily.net