IT Management November/Dezember
Durch starke Partnerschaft zum Erfolg – Innovative Lösungen und besserer Service Panik am Servicedesk – Wie Sie die Panik in den Griff bekommen Ganzheitliche Sicht wichtiger denn je – Welche IT- und Technologietrends im Jahr 2024 wichtig werden Twin Transition – Nachhaltig und digital – eine Frage der Führung
Durch starke Partnerschaft zum Erfolg – Innovative Lösungen und besserer Service
Panik am Servicedesk – Wie Sie die Panik in den Griff bekommen
Ganzheitliche Sicht wichtiger denn je – Welche IT- und Technologietrends im Jahr 2024 wichtig werden
Twin Transition – Nachhaltig und digital – eine Frage der Führung
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<strong>IT</strong> MANAGEMENT | 23<br />
eine neue <strong>IT</strong>-Strategie abgeleitet und will<br />
mit <strong>IT</strong>-Sustainability durch einen ganzheitlichen<br />
Ansatz deutlich mehr bewegen,<br />
als es der eindimensionale Blick auf ökologische<br />
Aspekte der <strong>IT</strong>, beispielsweise<br />
mit einer energieeffizienten Hardwareausstattung,<br />
vermag.<br />
<strong>IT</strong>-Sustainability Health Check leitet<br />
die Transformation<br />
Auf der Grundlage der 17 UN-Sustainable<br />
Development Goals (SDG) entwickelte<br />
kobaltblau den <strong>IT</strong>-Sustainability Health<br />
Check. Dieser enthält 21 <strong>IT</strong>-Sustainability<br />
Values, die sich an den ESG-Kriterien orientieren,<br />
die Nachhaltigkeit für Unternehmen<br />
greifbar machen. ESG steht für Environment,<br />
Social und Governance, also<br />
Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.<br />
Der Health Check dient als Basis für<br />
Maßnahmenvorschläge, die priorisiert<br />
und passgerecht in die <strong>IT</strong>- und CSR-Strategie<br />
von Flender integriert werden. Bisher<br />
hat Flender eine nachhaltige <strong>IT</strong> vorrangig<br />
unter den Aspekten Energiekosten<br />
und CO 2<br />
-Emissionen betrachtet. Sie ist<br />
aber Enabler für alle drei ESG-Kategorien<br />
und muss diese Verantwortung ganzheitlich<br />
wahrnehmen. Die <strong>IT</strong> soll den Weg für<br />
Digitalisierung und Automatisierung, eine<br />
organisationale Agilität und nachhaltiges<br />
Verhalten ebenso bereiten wie für New<br />
Work und entsprechende Leadership-Kultur.<br />
Sie muss die Fachabteilungen stärken,<br />
um Compliance-Richtlinien (Governance)<br />
einzuhalten, Kunden und Mitarbeitende<br />
zu gewinnen und zu halten. Sie muss das<br />
<strong>Management</strong> mit Datenmodellen und<br />
-auswertungen in Echtzeit versorgen. Für<br />
die Transformation zu einer nachhaltigen<br />
<strong>IT</strong> wird der Mehrwert der <strong>IT</strong> im Kontext<br />
Nachhaltigkeit neben der Erhöhung der<br />
Effizienz im Unternehmen anhand des Beitrags<br />
für die ökologischen und sozialen<br />
Ziele bemessen.<br />
kobaltblau begleitet Flender bei der Bewusstseinsschaffung,<br />
Erhebung der Baseline<br />
und Ableitung eines ganzheitlichen<br />
<strong>IT</strong>-Nachhaltigkeitszielbilds. Schon nach<br />
dem initialen Impulsworkshop konnte<br />
Flender nachvollziehen, dass das Unternehmen<br />
den <strong>IT</strong>-Fußabdruck und die<br />
DAS REIFEGRADMODELL<br />
ZEICHNET DEN WEG<br />
ZU EINER NACHHALTI<br />
GEREN <strong>IT</strong> VOR, DIE ALS<br />
ENABLER FÜR DAS<br />
GESAMTE BUSINESS DIENT.<br />
Michaela Lackner, Senior Manager,<br />
kobaltblau <strong>Management</strong> Consultants<br />
GmbH, www.kobaltblau.de<br />
Potenziale für das Business<br />
viel konkreter analysieren<br />
und weiterentwickeln muss.<br />
Die 21 kobaltblau <strong>IT</strong>-Sustainability<br />
Values sind mit einem Reifegradmodell<br />
hinterlegt. Für jedes der fünf Level (von 0<br />
– passiv bis 4 – innovativ) sind Maßnahmen<br />
beschrieben und wie sie erreicht<br />
werden können. Bei einigen der 21 Values<br />
konnte sich Flender auf Level 1 – reaktiv<br />
und 2 – proaktiv sowie 3 – prädiktiv,<br />
bei wenigen nur bei 0, einordnen.<br />
Das folgende Beispiel „Green Application<br />
Services“ macht deutlich, welchen<br />
Entwicklungspfad Flender vom Einstiegslevel<br />
auf den Reifegrad Level 3 einschlagen<br />
wird.<br />
Green Coding: Jede unnötige<br />
Code-Zeile spart CO 2<br />
ein<br />
Weniger Datenvolumen in Internetanwendungen<br />
verursachen weniger Emissionen.<br />
Im Durchschnitt haben mobile Webseiten<br />
2,2 Megabyte Datenvolumen. Das hat<br />
die englische Digitalmarketingagentur<br />
Clickz 2017 ermittelt. 68 Prozent dieses<br />
Volumens entfiel auf Bilder. Würde das<br />
Volumen auf nur ein Megabyte bei gleicher<br />
Usability reduziert, würde das<br />
50 Prozent der Emissionen bei der Anwendung<br />
einsparen. Bisher spielten diese Erkenntnisse<br />
für den Softwarekauf und die<br />
Anwendungsentwicklung bei Flender allerdings<br />
keine große Rolle. Neben dem<br />
Preis soll künftig eine Entscheidungsmatrix<br />
Kriterien berücksichtigen, um Level 1 zu<br />
erreichen. Neben Effizienz<br />
und dem CO 2<br />
-<br />
Fußabdruck einer<br />
gekauften<br />
Anwendung<br />
sollen Konfiguration<br />
(Anpassbarkeit),<br />
Support, Wartungsaufwand,<br />
Virtualisierung<br />
und auch Kompatibilität<br />
mit bestehenden<br />
Anwendungen<br />
sowie die<br />
Anzahl der Code-Lines zu<br />
den Prüfkriterien gehören. Eine neue Guideline<br />
für „Green Coding“ formuliert die<br />
Anforderungen an „Grüne Architektur“,<br />
die sowohl die Bereiche Anwendungs-Logik,<br />
-Metho dik und -Plattform umfasst. Architekturprinzipien<br />
wie Microservices,<br />
No Code und Low-Code bringen Performance<br />
und Effizienzvorteile.<br />
Die Auswahl der Programmiersprache<br />
und der Anspruch auf „Zero Waste Code“<br />
haben ebenfalls Auswirkungen auf den<br />
CO 2<br />
-Fußabdruck einer Software. Die Löschung<br />
redundanter und nichtfunktionaler<br />
Code-Zeilen sowie die Vermeidung von<br />
übermäßigem Tracking oder JavaScript<br />
senken den Stromverbrauch. Methodisch<br />
gilt es, Datenbanken und Dateien zu komprimieren,<br />
speicheroptimierte Symbole<br />
einzusetzen und automatisch startende<br />
Videos zu meiden. Noch gibt es für „grüne“<br />
Software keine festgeschriebenen<br />
Standards oder Zertifizierungen. Green<br />
Coding-Aspekte tragen zu einer Optimie<br />
www.it-daily.net | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> 2023