IT Management November/Dezember
Durch starke Partnerschaft zum Erfolg – Innovative Lösungen und besserer Service Panik am Servicedesk – Wie Sie die Panik in den Griff bekommen Ganzheitliche Sicht wichtiger denn je – Welche IT- und Technologietrends im Jahr 2024 wichtig werden Twin Transition – Nachhaltig und digital – eine Frage der Führung
Durch starke Partnerschaft zum Erfolg – Innovative Lösungen und besserer Service
Panik am Servicedesk – Wie Sie die Panik in den Griff bekommen
Ganzheitliche Sicht wichtiger denn je – Welche IT- und Technologietrends im Jahr 2024 wichtig werden
Twin Transition – Nachhaltig und digital – eine Frage der Führung
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14 | <strong>IT</strong> MANAGEMENT<br />
Ganzheitliche Sicht<br />
wichtiger denn je<br />
WELCHE <strong>IT</strong>- UND TECHNOLOGIETRENDS IM JAHR 2024 WICHTIG WERDEN<br />
2024 wird ein entscheidendes Jahr werden.<br />
Darin sind sich die Branchenexperten<br />
einig. Leuchtturmprojekte von Branchen-Primi<br />
glänzen, doch in der Fläche<br />
läuft die Digitalisierung in Deutschland<br />
noch immer ausbaufähig. Die gute Nachricht:<br />
Kapazitäten für hochqualifizierten<br />
<strong>IT</strong>- und Technologiesupport, selbst für aufwendige<br />
Projekte, sind in Deutschland<br />
vorhanden – noch. Welche Trends im<br />
Jahr 2024 wichtig werden, darüber hat it<br />
management mit Benjamin Hermann, Geschäftsführer<br />
Zoi, gesprochen.<br />
it management: Wann werden wir<br />
das erste Mal mit dem Chatbot von<br />
Benjamin Hermann sprechen?<br />
Benjamin Hermann: Es wird nicht mehr<br />
lange dauern, bis „BENI“, das Binär-Empathische<br />
Neuro-Interface kommt, aber<br />
leider bleiben dann die persönliche Beziehung<br />
und die Dynamik eines Gesprächs<br />
auf der Strecke. Fakt ist aber,<br />
dass das Thema KI die Grundlage für<br />
funktionierende Chatbots ist. Das wird<br />
uns auch im nächsten Jahr stark beschäftigen.<br />
Viele Unternehmen – international<br />
wie auch in Deutschland – fangen bereits<br />
an zu verstehen, dass die großen Mengen<br />
von textbasiertem Wissen, das in jedem<br />
Unternehmen vorhanden ist, in allen<br />
Ebenen und für viele verschiedene Zielgruppen<br />
anders genutzt werden kann als<br />
bisher. Die Regel „Man muss es nicht wissen,<br />
man muss nur wissen, wo es steht“<br />
wird zunehmend abgelöst von „Ich muss<br />
nur wissen, wie ich frage!” Der Einsatz<br />
und das Arbeiten mit KI wird künftig so<br />
selbstverständlich werden, wie wir heute<br />
den Taschenrechner im Smartphone bedienen.<br />
Es ist einfach da und funktioniert.<br />
it management: Trotzdem bleibt die<br />
Verantwortung für das Quellwissen …<br />
Benjamin Hermann: Das sehen wir genauso.<br />
Die Verantwortung und die Exaktheit<br />
sind nach wie vor ungeheuer wichtig<br />
und beides braucht die gleiche detaillierte<br />
Sorgfalt. Nehmen wir eine Standardanweisung<br />
in einem Unternehmen der<br />
Pharma-Industrie. Niemand muss nach<br />
der Produktion einer Charge mehr Ordner<br />
mit SOPs durchforsten, um zu sehen,<br />
wie die zuführenden Schläuche für die<br />
einzelnen Stoffe zu reinigen sind. Das<br />
kann die KI über ein Device viel einfacher<br />
und eleganter erledigen. Doch wenn die<br />
hinterlegten Quellen nicht zu einhundert<br />
Prozent stimmen, kann auch die KI nicht<br />
funktionieren. Das kann dazu führen,<br />
dass Verunreinigungen eine andere Charge<br />
beeinflussen oder dass es bei Audits<br />
auffällt.<br />
it management: Bleibt die KI einzig<br />
auf das textbasierte Wissen beschränkt?<br />
Benjamin Hermann: Ganz sicher nicht.<br />
Hier stehen wir am Anfang einer viel größeren<br />
technischen Revolution, die viele<br />
Unternehmenskulturen noch einmal richtig<br />
umkrempeln wird. Die KI spielt ihre<br />
weiteren Stärken aus, wenn sie sich von<br />
menschgemachten Prozessen entkoppelt.<br />
Dies kann beispielsweise durch den Einsatz<br />
von Sensoren und Aktoren in Verbindung<br />
mit IIoT-sein. Die Sensorik hat mittlerweile<br />
einen guten und verlässlichen<br />
Stand erreicht, so dass sich automatisierte<br />
Prozesse beim Über- oder Unterschreiten<br />
von festgelegten Messwerten einrichten<br />
lassen. So lassen sich etwa Abweichungen<br />
in laufenden Produktionsprozessen<br />
leichter erfassen und abstellen oder<br />
bei Not- und Zwischenfällen leichter<br />
Menschenleben retten. Predictive Maintenance<br />
lässt dabei sogar einen Beitrag<br />
zum aktiven Umweltschutz zu, etwa wenn<br />
die integrierten Sensoren erkennen, dass<br />
eine Maschinenwartung noch nicht notwendig<br />
ist, da alle Prozesse innerhalb<br />
normaler Parameter funktionieren.<br />
it management: Welches Thema<br />
wird 2024 noch an Fahrt aufnehmen?<br />
Benjamin Hermann: Mit Sicherheit wird<br />
es die Sicherheit sein. Wir konnten es gerade<br />
wieder am Beispiel einer relativ jungen<br />
Hotelkette sehen: Die Cyber-Kriminellen<br />
schlafen nicht. Im Gegenteil: Sie professionalisieren<br />
sich selbst immer weiter<br />
und nutzen KI-Tools, um ihre Schadsoftware<br />
zu programmieren. Das ist die Kehrseite<br />
der Medaille. Und damit müssen wir<br />
umgehen lernen. Es bleibt keine Frage<br />
ob, sondern wann der Cyber-Angriff<br />
kommt – er gilt mittlerweile als gesetzt.<br />
Die Frage ist, wie gut sind die <strong>IT</strong>-Systeme<br />
von den Unternehmen geschützt, um derartige<br />
Bedrohungen abzuwehren und einzudämmen.<br />
Wir vergleichen es gerne mit<br />
einem Auto. Wir gehen selbstverständlich<br />
mit ihnen um, benutzen sie zu verschiedenen<br />
Zwecken, aber wir würden nie auf die<br />
Idee kommen, selbst eines zu bauen, weil<br />
uns die bestehenden zu teuer oder zu unsicher<br />
sind. Ähnlich verhält es sich mit <strong>IT</strong>-<br />
Systemen. Die sichersten Varianten gibt<br />
es nur in der Public Cloud. Der Unterbau<br />
aus Sicherheitssystemen, an dem jeden<br />
Tag weltweit hunderte von Expertinnen<br />
und Experten arbeiten, ist aus sicherheitstechnischer<br />
Sicht unschlagbar.<br />
<strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> 2023 | www.it-daily.net