5-2023
Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement
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Dienstleistung<br />
Mehrwert schaffen durch die Optimierung<br />
von Bestandsprodukten<br />
Produkt für die Gentherapie wurde von Meding technisch optimiert<br />
Bestandsprodukte zu optimieren<br />
schafft in vielfältiger Weise einen<br />
Mehrwert. Design, technische Parameter,<br />
Zykluszeiten und Prozesse<br />
können nachhaltig verbessert werden.<br />
Das gilt insbesondere für sensible<br />
Produkte, die für die Medizinbranche<br />
gefertigt werden. Der Kunststoffspezialist<br />
Meding aus Halver<br />
wurde mit der technischen Optimierung<br />
eines Produktes beauftragt,<br />
das in der Gentherapie eingesetzt<br />
wird – mit dem Ergebnis zukunftsweisender<br />
Fertigungskonzepte.<br />
Technische Überarbeitung<br />
und Optimierung<br />
Das Medizinprodukt, das bereits<br />
seit vielen Jahren im Markt vertrieben<br />
wird, besteht aus mehreren<br />
Komponenten, die seit der Markteinführung<br />
immer wieder optimiert<br />
werden – insbesondere eine spezielle<br />
Kassette für eine Transfektionsmethode,<br />
die in der Gentherapie<br />
Anwendung findet. Der Kunststoffspezialist<br />
Meding, der sich insbesondere<br />
einen Namen für die<br />
Forschung und Entwicklung neuer<br />
Produkte und dem technischen<br />
Relaunch von Bestandprodukten in<br />
MEDING GmbH<br />
www.meding.com<br />
der Medizinbranche gemacht hat,<br />
erhielt den Entwicklungsauftrag zur<br />
technischen Überarbeitung und Optimierung<br />
der Serienfertigung dieses<br />
Produktes. „Ziel unserer Kunden<br />
ist es in der Regel, die Kosten für<br />
Behandlungen zu reduzieren und<br />
die Risiken für Patienten zu minimieren“,<br />
erklärt Stefan Pietzner,<br />
Geschäftsführer der Meding GmbH.<br />
Oberflächenstrukturen<br />
verbessern<br />
„Das Entwicklungsprojekt war<br />
auf insgesamt mehrere Jahre angelegt“,<br />
so Stefan Pietzner. Hier war<br />
die Aufgabenstellung klar definiert:<br />
es sollten insbesondere die Oberflächenstrukturen<br />
des Kunststoffs<br />
verbessert werden. Dabei ging es<br />
zudem um die Vergrößerung der<br />
Oberfläche innerhalb der Platine<br />
der Kassette, um den Volumenstrom<br />
zu vergrößern.<br />
Werkzeugformen<br />
für Versuchszwecke<br />
Im ersten Schritt hat Meding dazu<br />
Werkzeugformen für Versuchszwecke<br />
gebaut, um in einem aufwendigen<br />
Verfahren den eigentlichen<br />
Spritzgießprozess nachstellen<br />
zu können. „Die Analyse in einer<br />
frühen Projektphase ist elementar<br />
für die weitere Herangehensweise<br />
in diesem Prozess“, verfügt<br />
das Team um Stefan Pietzner hier<br />
über Erfahrungen auf einer Vielzahl<br />
derartig gelagerter Projekte.<br />
In weiteren Schritten wurden die<br />
elektrischen Leitfelder, wie zuvor am<br />
Rechner simuliert, in verschiedenen<br />
Positionen angeordnet. Dabei galt<br />
es fortlaufend zu berücksichtigen,<br />
dass die verwendeten Materialien<br />
– für die Felder ein leitfähiger Spezialkunststoff<br />
sowie eine leichtfließendes<br />
und isolierendes Polycarbonat<br />
(PC) – in der Serienfertigung<br />
qualitäts- und funktionsgerecht verarbeitet<br />
werden können.<br />
Neue<br />
Verbindungsmöglichkeit<br />
Im Verlauf des Entwicklungsprozesses<br />
kam zudem die von Meding<br />
entwickelte und vorgeschlagene<br />
neue Verbindungsmöglichkeit der<br />
beiden platineführenden Gehäuseplatten<br />
zur Umsetzung. Die speziell<br />
für den Serienprozess umgesetzte<br />
Idee des südwestfälischen Unternehmens<br />
hat deutlich gemacht, dass<br />
die Verbindung bereits innerhalb<br />
des Spritzgießprozesses mediendicht<br />
mit einem speziellen Verfahren<br />
zusammengefügt werden kann.<br />
Ein Prozess, für den es derzeit noch<br />
sehr langer Zykluszeiten bedarf, weil<br />
die Produkte miteinander Out Mould<br />
verklebt werden mussten. „Diesen<br />
Zyklus kann man deutlich reduzieren,<br />
was sich positiv auf die Stückkosten<br />
auswirken wird“, weiß Stefan<br />
Pietzner. Ein positiver Neben effekt<br />
wären hier deutlich niedrigere Hürden<br />
in der Biokompatibilitätsprüfung:<br />
„Das Risiko des Patienten<br />
wird minimiert, weil ein Werkstoff<br />
weniger in die Probe des Patienten<br />
migrieren kann.“<br />
Kunde lobt<br />
die Zusammenarbeit<br />
Der Kunde lobt die Zusammenarbeit<br />
mit dem Entwicklungsteam der<br />
Firma Meding. Dieser wollte bei der<br />
Durchführung des Entwicklungsauftrags<br />
herausfinden, ob eine Umsetzung<br />
durchführbar ist, die der aktuelle<br />
Technologiestand des Spritzgießens<br />
nicht so einfach erlaubt.<br />
Zur Erreichung des Zieles war die<br />
Zusammenarbeit und Kommunikation<br />
sehr lösungsorientiert. „Der<br />
Kunde erhielt technische Lösungen<br />
als Antwort auf die offenen Fragen<br />
zur Machbarkeit, die dem Serienprozess<br />
und der Performance dienen“,<br />
ist Stefan Pietzner stolz, mit seinem<br />
Unternehmen eine zukunftsfähige<br />
Lösung geschaffen zu haben. ◄<br />
160 meditronic-journal 5/<strong>2023</strong>