29.10.2023 Aufrufe

5-2023

Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement

Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Produktion<br />

sich das unvergleichliche Fein gefühl<br />

bei der Handhabung empfindlicher<br />

Bauteile oder Proben.<br />

Minimaler Stromverbrauch<br />

Seine Öffnungs- und Schließposition<br />

hält der neue Greifer jeweils<br />

stromlos. Auch alle anderen Zielzustände<br />

des Greifers werden stromlos<br />

gehalten. Lediglich beim Öffnen<br />

und Schließen verbraucht der Miniaturgreifer<br />

für etwa drei Millisekunden<br />

Strom. Dementsprechend niedrig<br />

fällt seine Energiebilanz aus. Da<br />

Nachhaltigkeit neben einer hohen<br />

Innovationkraft Teil des Selbstverständnisses<br />

der ETO Gruppe ist,<br />

rangieren die Effizienz und der Energieverbrauch<br />

weit oben. Schon vor<br />

der Entwicklung neuer Produkte<br />

werden deshalb in der Regel entsprechende<br />

Zielvorgaben gemacht.<br />

Das besondere Funktionsverhalten<br />

des Greifers führt überdies zu<br />

einem intrinsischen Fail-Safe-Modus<br />

bei Stromausfall. Bauteile hält der<br />

Greifer einfach mit der zuletzt eingeregelten<br />

Greifkraft fest oder er<br />

bleibt geöffnet, sofern das bereits<br />

vorher war. Ein unkontrolliertes<br />

Öffnen und Schließen und damit<br />

eine Beschädigung von Bauteilen<br />

oder eine eventuelle Störung von<br />

Produktions anlagen durch blockierende<br />

Bauteile sind somit selbst bei<br />

Stromausfällen ausgeschlossen.<br />

Sichere Funktion<br />

und Steuerung<br />

In dem Greifer sind verschiedene<br />

Sensoren verbaut. Ein Temperatursensor<br />

warnt vor Überhitzungen.<br />

Ein Positionssensor bestimmt die<br />

jeweils aktuelle Lage der Greifbacken.<br />

Über einen entsprechenden<br />

Algorithmus können auf Wunsch<br />

laufend die Bauteildimensionen<br />

errechnet werden. Ein Kraftsensor<br />

sorgt für die exakte Kraftregelung<br />

und Teilerkennung. Da die Greifkraft<br />

elektrisch geregelt wird, kann<br />

die jeweilige Zielkraft bei schwankenden<br />

Umgebungstemperaturen<br />

sicher nachgeregelt und gehalten<br />

werden. Auch bei langsamer Ermüdung<br />

des Formgedächtnis elements<br />

Die Sanner Gruppe ist ein etablierter Spezialist für Kunststoffspritzguss<br />

mit modernster Produktion in Grau- und Reinraum mit ESD-<br />

Arbeitsbereichen und hat sich in den letzten Jahren als Entwicklungsund<br />

Fertigungsunternehmen kundenspezifischer Lösungen für Pharma,<br />

Medizintechnik und Diagnostik etabliert.<br />

Sanner setzt auf modernste Lösungen. Bereits in der Designphase werden<br />

mittels digitaler Zwillinge mögliche Fertigungsprobleme eliminiert,<br />

außerdem nutzt Sanner mit Virtual Reality die neueste Technologie, um<br />

den Montageentwicklungs prozess zu beschleunigen und risiko arm zu<br />

gestalten. Sanner bietet mit dem FFF-Verfahren (Fused Filament Fabrication)<br />

und dem SLA-Druck (Stereolithografie) nicht nur zwei Möglichkeiten<br />

des 3D-Drucks an, sondern ermöglicht durch die Fertigung additiver<br />

Werkzeugeinsätze, die Herstellung von Prototypen, die nahezu identisch<br />

zum Endprodukt sind.<br />

Sanner GmbH Schillerstraße 76 4625 Bensheim<br />

Tel.: 06251/938-0 info@sanner-group.com<br />

www.sanner-group.com<br />

Der neue Miniaturgreifer mit Abmessungen von<br />

42,6 mm (L) x 26,5 mm (H) x 27,4 mm (B)<br />

wird das Signal des in der Greifbacke<br />

integrierten Kraftsensors über<br />

die gesamte Lebensdauer des Greifers<br />

dazu verwendet, die Zielkraft<br />

sicher zu regeln. Über die Sensordaten<br />

werden außerdem drohende<br />

Ausfälle rechtzeitig erkannt und Stillstände<br />

vermieden.<br />

Regelung<br />

Für die Kraftsteuerbarkeit bietet<br />

der Greifer die Auswahl zwischen<br />

einer schnelleren und einer<br />

etwas langsameren Regelung. Die<br />

schnelle Regelung ist beispielsweise<br />

für Anwendungen mit gleichbleibender<br />

Bauteil- oder Probengröße<br />

gedacht. Bei ihr liegen die Schaltzeiten<br />

unter zehn Millisekunden,<br />

wodurch hohe Taktzeiten möglich<br />

sind. Die etwas langsamere Regelung<br />

dient der Handhabung variabler<br />

Bauteil- oder Probengrößen bei<br />

gleichzeitig hoher Genauigkeit des<br />

Kraftwertes.<br />

Da die Greifbacken verstellbar<br />

sind und das Hub-/Kraft-Verhältnis<br />

variabel ist, kann die neue Greifer-Generation<br />

auch an individuelle<br />

Spezifikationen angepasst werden.<br />

Typische Anwendungsfälle<br />

Herkömmliche Greifer-Technik<br />

stößt bei empfindlichen Bauteilen<br />

oft an Grenzen. Schwierig ist zum<br />

Beispiel die Handhabung besonders<br />

weicher Materialien, da sie<br />

sich bereits bei geringen Kräften<br />

verformen oder knicken können.<br />

Auch fragile, hauchdünne oder<br />

besonders spröde Bauteile lassen<br />

sich mit herkömmlichen Miniaturgreifern<br />

oft nicht ohne Beschädigungen<br />

handhaben. Sie nehmen<br />

bei Überlast Schaden, indem sie<br />

entweder zerbersten, abreißen<br />

oder knicken. Ebenfalls gefährdet<br />

sind Bauteile, die von ihrer Geometrie<br />

her lange Abmessungen in<br />

Richtung der Greifkraft aufweisen<br />

und quer dazu in mindestens einer<br />

Raumrichtung relativ dünn sind und<br />

somit sehr knick-gefährdet sind.<br />

Für all diese Fälle eignet sich der<br />

neue Greifer der ETO Gruppe der<br />

daher auf großes Interesse stößt. In<br />

Großlaboren werden zum Beispiel auf<br />

hauchdünnen Pipettierplatten befindliche<br />

Wirkstoff-, DNA-, Gewebe-,<br />

Urin- oder Blutproben von Kleinrobotern<br />

analysiert. Dabei spielt die Zeit<br />

eine Rolle, also schnelles Schalten<br />

und kurze Zyklen, um möglichst viele<br />

Proben abzuarbeiten. Dank des ferromagnetischen<br />

Formgedächtnisantriebs<br />

schaltet der ETO-Greifer quasi<br />

verzögerungsfrei, verfügt also über<br />

eine enorm hohe Dynamik.<br />

Auch beim Dispensieren und<br />

Pipettieren zur Vorbereitung von<br />

Probenanalysen oder bei Medikamentenaufbereitungen<br />

für patientenspezifische<br />

Chemotherapien<br />

kommen die kleinen Greifer zum<br />

Einsatz. Dabei spielen nicht nur<br />

die Zeit, sondern auch die Wiederholgenauigkeit<br />

und Präzision eine<br />

große Rolle. ◄<br />

116 meditronic-journal 5/<strong>2023</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!