27.10.2023 Aufrufe

Naturhistorica 162

Naturhistorica 162 (2020) der Naturhistorischen Gesellschaft Hannover (NGH) Themen: - Michael Fuchs: Danium-Geschiebe aus den Brelinger Bergen - Franz-Jürgen Harms: Asphalt und Kalkstein aus Ahlem. Vor über 150 Jahren begann mit einem Rohstoff aus Ahlem die Asphaltierung unserer Straßen und Plätze - Marvin Applegate: Osteologische Auswertung von Langknochen der Ungulata aus dem Leinetal südlich von Hannover - Tim Lukas Pikos: Ökologische Differenzierung limnischer und fluviatiler Lebensräume an der Leine bei Garbsen in der Region Hannover - Exkursionsberichte

Naturhistorica 162 (2020) der Naturhistorischen Gesellschaft Hannover (NGH)

Themen:
- Michael Fuchs: Danium-Geschiebe aus den Brelinger Bergen
- Franz-Jürgen Harms: Asphalt und Kalkstein aus Ahlem. Vor über 150 Jahren begann mit einem Rohstoff aus Ahlem die Asphaltierung unserer Straßen und Plätze
- Marvin Applegate: Osteologische Auswertung von Langknochen der Ungulata aus dem Leinetal südlich von Hannover
- Tim Lukas Pikos: Ökologische Differenzierung limnischer und fluviatiler Lebensräume an der Leine bei Garbsen in der Region Hannover
- Exkursionsberichte

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

74 Marvin Applegate<br />

Abb. 26 Vier bovine Metatarsalia. Den beiden<br />

linken Exemplaren fehlt die proximale Epiphyse.<br />

Sie wurden daher als juvenil eingestuft. Das zweite<br />

von rechts weist ein Zwischenstadium und eine<br />

noch nicht vollendete Ossifikation der Metaphyse<br />

auf. Das Exemplar ganz rechts gehört zu einem<br />

adulten Individuum und ist dennoch deutlich<br />

kleiner als das Exemplar ganz links (Sammlungsnummern<br />

von links nach rechts: V2687, V2792,<br />

V1952, V2017).<br />

hohen Anteil von 18 % Juvenilen. Arten<br />

wie der Rothirsch, der klassischerweise<br />

nicht domestiziert wurde, brachten wenige<br />

juvenile Exemplare unter den fossilen Funden<br />

hervor (3,08 %). Auch die sehr stark<br />

vertretenen Pferde liegen nur bei 5,48 %<br />

Juvenilität.<br />

Bei domestizierten Arten war es üblich,<br />

abgesehen von zur Zucht verwendeter Tiere,<br />

dass Schweine, Schafe und Ziegen mit<br />

unter zwei Jahren und Rinder mit unter<br />

drei Jahren geschlachtet wurden (Benecke<br />

1994). Nachdem Pferde zu Nutztieren geworden<br />

waren, war deren Verwendung<br />

zum Fleischgewinn eher nachgeordnet. Ob<br />

die vorliegenden juvenilen Knochen eine<br />

Aussage über zur Fleischgewinnung getötete,<br />

domestizierte Tiere erbringen, ist<br />

nicht mit Sicherheit zu sagen. Dennoch ist<br />

denkbar, dass die hohen Anteile juveniler<br />

Knochen bei potenziell domestizierbaren<br />

Arten für eine anthropogene Tierhaltung<br />

sprechen. Genau abzuschätzen in welchem<br />

Alter sich ein Individuum befand, ist allerdings<br />

äußerst schwierig, da die Variabilität<br />

der Knochen auch bei den juvenilen Tieren<br />

relativ hoch sein kann (Abb. 26).<br />

Die Anteile juveniler Individuen können<br />

auch durch das Fortpflanzungsverhalten<br />

der einzelnen Arten bedingt sein.<br />

<strong>Naturhistorica</strong> BERICHTE DER NATURHISTORISCHEN GESELLSCHAFT HANNOVER <strong>162</strong> · 2020

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!