Naturhistorica 162
Naturhistorica 162 (2020) der Naturhistorischen Gesellschaft Hannover (NGH) Themen: - Michael Fuchs: Danium-Geschiebe aus den Brelinger Bergen - Franz-Jürgen Harms: Asphalt und Kalkstein aus Ahlem. Vor über 150 Jahren begann mit einem Rohstoff aus Ahlem die Asphaltierung unserer Straßen und Plätze - Marvin Applegate: Osteologische Auswertung von Langknochen der Ungulata aus dem Leinetal südlich von Hannover - Tim Lukas Pikos: Ökologische Differenzierung limnischer und fluviatiler Lebensräume an der Leine bei Garbsen in der Region Hannover - Exkursionsberichte
Naturhistorica 162 (2020) der Naturhistorischen Gesellschaft Hannover (NGH)
Themen:
- Michael Fuchs: Danium-Geschiebe aus den Brelinger Bergen
- Franz-Jürgen Harms: Asphalt und Kalkstein aus Ahlem. Vor über 150 Jahren begann mit einem Rohstoff aus Ahlem die Asphaltierung unserer Straßen und Plätze
- Marvin Applegate: Osteologische Auswertung von Langknochen der Ungulata aus dem Leinetal südlich von Hannover
- Tim Lukas Pikos: Ökologische Differenzierung limnischer und fluviatiler Lebensräume an der Leine bei Garbsen in der Region Hannover
- Exkursionsberichte
- TAGS
- naturhistorica
- hannover
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Osteologische Auswertung von Langknochen der Ungulata aus dem Leinetal südlich von Hannover<br />
65<br />
Abb. 17 Metacarpalia von drei identifizierten<br />
Vertretern der Cervidae. Von links nach rechts:<br />
Rothirsch (Cervus elaphus), Rentier (Rangifer<br />
tarandus), Reh (Capreolus capreolus) (Sammlungsnummern:<br />
V1515, V771, V1507).<br />
dem Wollhaarnashorn Coelodonta antiquitatis<br />
zugeordnet werden. Es wurden 73<br />
Knochen als Sus scrofa zugehörig identifiziert.<br />
An allen Fundorten war die Gattung<br />
Bos, hauptsächlich Bos primigenius, dominant<br />
vertreten. Die Gattung Equus machte<br />
stets den zweitgrößten Anteil aus. Bei<br />
Betrachtung des Verhältnisses von kaltzeitlichen<br />
und warmzeitlichen Arten wird<br />
deutlich, dass der überwiegende Anteil aus<br />
Arten besteht, die mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
nicht im letzten Glazial sensu<br />
stricto gelebt haben. Von den 1072 Knochen<br />
konnten nur 34 Exemplare eindeutig<br />
kaltzeitlichen Individuen zugeordnet<br />
werden, nämlich einem Wollnashorn, drei<br />
Rentieren und 30 Steppenbisons. Andere<br />
typisch kaltzeitliche Arten wie der Riesenhirsch<br />
(Megaloceros giganteus) oder der<br />
Moschusochse (Ovibos moschatus) sind in<br />
den Funden nicht vertreten. Der Großteil<br />
ist nicht auf die Artebene bestimmbar<br />
oder gehört zu Arten temperierter Klimate<br />
(Abb. 18).<br />
Abb. 18 Absolute Anzahl aller Exemplare von<br />
allen Fundorten, aufgeteilt nach ihrer klimatischen<br />
Anpassung. E.: Equus sp.; C. a.: Coelodonta<br />
antiquitatis; S. s.: Sus scrofa; C. e.: Cervus<br />
elaphus; A. a.: Alces alces; C. c.: Capreolus capreolus;<br />
R. t.: Rangifer tarandus; Cerv.: Cervidae;<br />
B. pris.: Bos priscus; B. prim.: Bos primigenius;<br />
B.: Bos sp.; Cap.: Caprini; UB: Unbestimmt.<br />
<strong>Naturhistorica</strong> BERICHTE DER NATURHISTORISCHEN GESELLSCHAFT HANNOVER <strong>162</strong> · 2020