Expo 2035 Berlin

Seit mehr als 170 Jahren öffnen sich Schaufenster in die Zukunft. Diese Möglichkeitsräume haben sich entfaltet, wenn Weltausstellungen die Menschheit ins Staunen versetzten – weil auf diesen Großmessen die Spezies Mensch ihren kreativen Geist gezeigt hat. Dieses Heft schaut auf ein Zukunfts-Projekt: die Expo 2035 nach Berlin zu holen und mit ihr Lösungen anzubieten für die Krisen unserer Zeit. Es geht um Nachhaltigkeit, Partizipation und ein Ausstellungskonzept, das die übliche Kulisse mit Länderpavillons in einem speziellen Gelände überwindet – mit einer Idee, die ganz Berlin zu einer Weltausstellung macht! Seit mehr als 170 Jahren öffnen sich Schaufenster in die Zukunft. Diese Möglichkeitsräume haben sich entfaltet, wenn Weltausstellungen die Menschheit ins Staunen versetzten – weil auf diesen Großmessen die Spezies Mensch ihren kreativen Geist gezeigt hat. Dieses Heft schaut auf ein Zukunfts-Projekt: die Expo 2035 nach Berlin zu holen und mit ihr Lösungen anzubieten für die Krisen unserer Zeit. Es geht um Nachhaltigkeit, Partizipation und ein Ausstellungskonzept, das die übliche Kulisse mit Länderpavillons in einem speziellen Gelände überwindet – mit einer Idee, die ganz Berlin zu einer Weltausstellung macht!

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24.10.2023 Aufrufe

DIE IDEE Grün ist die Ho ff n u n g Warum Berlin der ideale Standort für eine nachhaltige Weltausstellung im Jahr 2035 ist DIE HISTORIE Auf der Höhe der Zeit Von 1851 bis heute: Expos als Schrittmacher des technischen Fortschritts DIE MACHER*INNEN Eine neue Stadt Von Osthafen bis Impact Hub: Pioniere bereiten den Nährboden für eine klimaneutrale Stadt DIE UNTERSTÜTZER*INNEN Wir sind Berlin Ob Politiker, Unternehmerin oder Zivilgesellschaft: Die Fans einer Berliner Expo-Bewerbung DIE VORDENKER Der Masterplan Der Architekt Christoph Langhof und der Kommunikationsexperte Lutz Engelke stellen ihr Konzept vor

DIE IDEE<br />

Grün ist die<br />

Ho ff n u n g<br />

Warum <strong>Berlin</strong> der ideale<br />

Standort für eine nachhaltige<br />

Weltausstellung<br />

im Jahr <strong>2035</strong> ist<br />

DIE HISTORIE<br />

Auf der Höhe<br />

der Zeit<br />

Von 1851 bis heute:<br />

<strong>Expo</strong>s als Schrittmacher<br />

des technischen Fortschritts<br />

DIE MACHER*INNEN<br />

Eine neue Stadt<br />

Von Osthafen bis Impact<br />

Hub: Pioniere bereiten<br />

den Nährboden für eine<br />

klimaneutrale Stadt<br />

DIE UNTERSTÜTZER*INNEN<br />

Wir sind <strong>Berlin</strong><br />

Ob Politiker, Unternehmerin<br />

oder Zivilgesellschaft:<br />

Die Fans einer<br />

<strong>Berlin</strong>er <strong>Expo</strong>-Bewerbung<br />

DIE VORDENKER<br />

Der Masterplan<br />

Der Architekt Christoph<br />

Langhof und der Kommunikationsexperte<br />

Lutz<br />

Engelke stellen ihr Konzept<br />

vor


Die 17 Global Goals der<br />

UN Charta<br />

<strong>Berlin</strong> bis <strong>2035</strong> gemeinsam zum Leuchtturm<br />

der Nachhaltigkeit machen!


Inhalt<br />

Seit mehr als 170 Jahren öffnen<br />

sich Schaufenster in die Zukunft.<br />

Diese Möglichkeitsräume haben<br />

sich entfaltet, wenn Weltausstellungen<br />

die Menschheit ins Staunen<br />

versetzten – weil auf diesen<br />

Großmessen die Spezies Mensch<br />

ihren kreativen Geist gezeigt hat.<br />

Schon die erste Ausgabe 1851 in<br />

London war ein Publikumsknaller.<br />

Dieses Heft schaut jedoch vor<br />

allem nach vorn und präsentiert<br />

ein Zukunfts-Projekt: die <strong>Expo</strong><br />

<strong>2035</strong> nach <strong>Berlin</strong> zu holen und<br />

mit ihr Lösungen<br />

anzubieten für die<br />

Krisen unserer Zeit.<br />

Es geht um Nachhaltigkeit,<br />

Partizipation und<br />

ein Ausstellungskonzept,<br />

das die übliche Kulisse mit<br />

Länderpavillons auf einem<br />

speziellen Gelände überwindet<br />

– mit einer Idee,<br />

die ganz <strong>Berlin</strong> zu einer<br />

Weltausstellung macht!<br />

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Interview mit Daniel-Jan Girl,<br />

Vorstand „Global Goals für<br />

<strong>Berlin</strong> e. V.“<br />

2|3<br />

<strong>Expo</strong>s im Spiegel der Geschichte:<br />

Ein Rückblick 1851 bis heute<br />

Zeitstrahl <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong>:<br />

Von der Vision zur Realität<br />

Kinder malen sich<br />

die Zukunft aus<br />

10 gute Gründe, warum die<br />

<strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> nach <strong>Berlin</strong> muss<br />

Nachhaltige Leuchtturm-<br />

Projekte, die heute schon den<br />

Weg weisen<br />

Die 17 Nachhaltigkeitsziele<br />

der Vereinten Nationen<br />

Der Zukunftsforscher Thomas<br />

Druyen spricht sich für eine<br />

<strong>Expo</strong> in <strong>Berlin</strong> aus<br />

Von Ex-Bürgermeistern bis<br />

zur Chefin der Tafel: Stimmen<br />

für eine <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> in <strong>Berlin</strong><br />

Wer hinter „Global Goals für<br />

<strong>Berlin</strong>“ steckt / Impressum


„Wir müssen uns<br />

wieder für<br />

die Zukunft<br />

interessieren“<br />

Herr Girl, Sie sind Vorsitzender<br />

des Vereins Global Goals, der die<br />

Bewerbung <strong>Berlin</strong>s zur <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong><br />

vorantreibt. Demnach soll die<br />

Weltausstellung ganz im Zeichen<br />

der Nachhaltigkeit stehen. Warum<br />

braucht die Hauptstadt ein solches<br />

Großereignis?<br />

Die ersten Weltausstellungen hatten<br />

den Anstrich einer Leistungsschau,<br />

bei der gezeigt wurde, wozu die<br />

Menschheit imstande ist. Es waren<br />

Momente der Begeisterung, weil neue<br />

Lösungen konkreten Mehrwert für die<br />

Gesellschaft lieferten. In den vergangenen<br />

Jahrzenten entwickelten sich <strong>Expo</strong>s<br />

zu einer bloßen Selbstdarstellung von Nationen,<br />

Systemen und Konzernen – ohne<br />

dabei Lösungen für die Probleme der Gegenwart<br />

zu liefern. Außerdem fanden sie<br />

meist getrennt von der Realität statt, in<br />

sterilen Parklandschaften oder auf abgelegenen<br />

Messegeländen. Ohne dabei mit<br />

dem Ort zu interagieren oder Lösungen<br />

in konkreter Anwendung zu zeigen.<br />

Daniel-Jan Girl ist<br />

Vorsitzender von Global<br />

Goals für <strong>Berlin</strong> e. V. –<br />

und begeistert von der<br />

einmaligen Chance einer<br />

Bewerbung <strong>Berlin</strong>s zur<br />

<strong>Expo</strong> <strong>2035</strong>. An dieser<br />

Stelle erzählt er von<br />

seinen Beweggründen<br />

Die Wirtschaftssenatorin Franziska<br />

Giffey macht sich dafür stark, dass<br />

<strong>Berlin</strong> im Jahr <strong>2035</strong> eine Weltausstellung<br />

ausrichtet – aber auch Persönlichkeiten<br />

aus der Stadtgesellschaft<br />

sind angetan. Können Sie die Philosophie<br />

hinter diesem Projekt kurz erläutern?<br />

Großveranstaltungen werden heutzutage<br />

zu Recht kritisch beäugt. Genau deshalb<br />

müssen wir die Dinge ändern – und<br />

eine zeitgemäße Idee von der <strong>Expo</strong> in<br />

die Welt setzen. Was wir heute brauchen,<br />

ist vor allem die Partizipation<br />

der Bevölkerung. Mit der Bewerbung<br />

<strong>Berlin</strong>s zur <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> können wir<br />

uns ein zeitliches Limit setzen. Wir<br />

profitieren mehrfach: Bis zum Jahr<br />

<strong>2035</strong> können wir gemeinsam die Stadt<br />

füreinander gestalten. Auf der <strong>Expo</strong><br />

selbst können wir unsere Lösungen<br />

einem internationalen Publikum vorstellen<br />

und sie weltweit vermarkten<br />

– denn die Probleme, die wir hier mittels<br />

Technologie und Innovation lösen,<br />

sind für viele andere Städte genauso bedeutsam<br />

und interessant.<br />

Welche Innovationen meinen Sie genau?<br />

Man könnte zum Beispiel das ICC zum<br />

Standort für die <strong>Expo</strong> machen – und<br />

diese Entscheidung zum Anlass nehmen,<br />

gleich das ganze Messegelände<br />

zukunftsfest und klimaneutral umzubauen.<br />

Nebenan könnte man Abschnitte


INTERVIEW<br />

4|5<br />

der Autobahn überbauen – und auf der<br />

Oberfläche dringend benötigte Wohnungen<br />

und Grünflächen entstehen lassen.<br />

Mit dem Rückenwind eines <strong>Expo</strong>-Projekts<br />

könnte übrigens auch der Umbau<br />

des ehemaligen Flughafen Tegels beschleunigt<br />

oder gar finanziert werden.<br />

Überhaupt: Warum können nicht<br />

die vielen leeren Bestandsbauten in<br />

<strong>Berlin</strong> im Zuge der Weltausstellung<br />

einer neuen, dauerhaften Nutzung<br />

zugeführt werden? Diese neue Form<br />

der <strong>Expo</strong> würde insbesondere den<br />

Bestand beleben.<br />

Ein wichtiges Element der Schau<br />

soll die Klimaneutralität <strong>Berlin</strong>s<br />

sein. Was macht Sie eigentlich so<br />

zuversichtlich, dass dieses Ziel erreicht<br />

wird?<br />

Ich bin überzeugt, dass niemand dagegen<br />

ist, dieses Ziel zu erreichen.<br />

Die Frage ist doch vielmehr, wie sich<br />

alle gemeinsam dafür begeistern<br />

können und wollen. Die Antwort:<br />

Wir müssen uns wieder für die Zukunft<br />

interessieren. Unsere Ideen<br />

müssen in die Umsetzung gebracht<br />

werden. Nur wer Ergebnisse seiner<br />

Arbeit sehen kann, reißt sich selbst<br />

und andere mit. Wir haben die notwendige<br />

Kreativität in <strong>Berlin</strong>. Wir<br />

haben die wissenschaftliche Tiefe.<br />

Wir haben einen Wirtschaftssektor,<br />

der gelernt hat, weltweit erfolgreich<br />

zu sein. Wir haben den Mut. Was<br />

hinzu kommt: Derzeit stehen große<br />

finanzielle Summen bereit, die in<br />

neue Geschäftsmodelle investiert<br />

werden könnten. Ich bin außerdem<br />

sicher, dass die Mehrheit der <strong>Berlin</strong>er<br />

nicht die Vergangenheit konservieren<br />

will.<br />

Im Fahrplan für die Ausrichtung<br />

einer <strong>Expo</strong> ist von einem „Nachhaltigkeitsbeschleunigungsgesetz“<br />

die Rede. Was ist damit gemeint?<br />

Im Zuge der <strong>Expo</strong> braucht es ein<br />

Nachhaltigkeitsbeschleunigungsgesetz,<br />

das die lähmende Bürokratie<br />

aushebelt und kreative Innovation mit<br />

einem digitalen Genehmigungsprozess<br />

in kürzester Zeit in Einklang bringt. Jedes<br />

Solarkraftwerk für den Balkon oder<br />

das Dach muss kurzfristig eine Zulassung<br />

erhalten – und außerdem jede Elektroladesäule,<br />

jede Dach- oder Fassadenbegrünung,<br />

jedes Haus in Holzbauweise, das<br />

neuen Wohnraum schafft, jedes kleine<br />

Windrad. Ebenso verwirklicht werden<br />

müssen die unzähligen Projekte so vieler<br />

Initiativen und Vereine, die teilweise seit<br />

Jahren nicht vorankommen.<br />

„Wir haben<br />

die notwendige<br />

Kreativität in<br />

<strong>Berlin</strong>“<br />

Daniel-Jan Girl, 42, ist Vorsitzender von Global Goals<br />

für <strong>Berlin</strong> e. V. Der Unternehmer in der Digitalbranche<br />

ist zudem Geschäftsführer der DGMK Deutsche Gesellschaft<br />

für multimediale Kundenbindungssysteme<br />

mbH. 2021 und 2022 war er Präsident der IHK <strong>Berlin</strong><br />

Die letzte Weltausstellung in Deutschland<br />

war die <strong>Expo</strong> 2000 in Hannover.<br />

Mit Leuten aus dem damaligen<br />

Veranstaltungsteam stehen Sie im<br />

Austausch. Profitieren Sie von deren<br />

Expertise?<br />

Das <strong>Expo</strong> 2000-Team ist begeistert von<br />

der Idee, ganz <strong>Berlin</strong> zu einer Weltausstellung<br />

zu machen und als Leuchtturm<br />

der Nachhaltigkeit zu präsentieren. Wir<br />

haben bereits heute Zugang zu den Entscheidern<br />

aus dem damaligen <strong>Expo</strong>-Team<br />

– und auch zu deren Know-how.<br />

Das „Bureau International des<br />

<strong>Expo</strong>sitions“ in Paris entscheidet<br />

über die Standorte der <strong>Expo</strong>.<br />

Wann könnte den dortigen Ausschuss<br />

eine offizielle Bewerbung<br />

aus <strong>Berlin</strong> erreichen?<br />

Wir gehen die Bewerbung <strong>Berlin</strong>s<br />

aus zwei Richtungen an. Auf der<br />

einen Seite gibt es den formalen Bewerbungsprozess.<br />

Dafür muss in den<br />

kommenden Monaten eine Projektentwicklungsgesellschaft<br />

gegründet<br />

werden. Sie gründet in wesentlichen<br />

Teilen auf zivilgesellschaftlichem<br />

Engagement und privaten Geldmitteln.<br />

Bis 2026 müsste das Konzept<br />

stehen und mit Unterstützung der<br />

Politik in Paris eingereicht werden.<br />

2028 fiele dann die Entscheidung<br />

– beschlossen von einem dortigen<br />

Gremium, in dem zahlreiche Mitgliedsstaaten<br />

vertreten sind. Bis<br />

<strong>2035</strong> können wir dann das Konzept<br />

gemeinsam umsetzen, darunter die<br />

Idee eines dezentralen Ausstellungsgeländes,<br />

das sich über die ganze<br />

Stadt erstreckt. Ein anderer Vorstoß<br />

beginnt schon jetzt: 50 Leuchtturmprojekte<br />

für Nachhaltigkeit sollen<br />

zur Praxis gelangen. Davon wollen<br />

wir etwas für den künftigen Gestaltungsprozess<br />

der <strong>Expo</strong> lernen – etwa<br />

skalierbare Genehmigungsprozesse<br />

für Innovation durch eine igitale<br />

Verwaltung. <strong>Berlin</strong> könnte auf diese<br />

Weise zur Schablone für künftige <strong>Expo</strong>s<br />

werden.<br />

Was treibt Sie persönlich an?<br />

Als jemand, der vor der Wende in<br />

<strong>Berlin</strong> geboren ist, erscheint es mir<br />

als meine Pflicht, mich für unsere<br />

Stadt einzusetzen. <strong>Berlin</strong> kann der<br />

spannendste Ort der Welt sein, wenn wir<br />

ihn dazu machen wollen. Daran möchte<br />

ich mitwirken.


AUF DER HÖHE DER ZEIT<br />

Wenn Fachleute ihre ganze Klasse<br />

zeigen: Weltausstellungen haben stets<br />

technologischen und wissenschaftlichen<br />

Fortschritt gespiegelt. Markante<br />

Hinterlassenschaften dieser Großmessen<br />

für ein Millionenpublikum<br />

sind der Pariser Eiffelturm<br />

und das Brüsseler Atomium. Ein<br />

historischer Rückblick von der<br />

ersten Ausgabe 1851 in London<br />

bis in die Gegenwart<br />

Ohne den Eiffelturm<br />

ist die weltberühmte<br />

Paris-Kulisse kaum<br />

denkbar. Anlässlich<br />

der Weltausstellung<br />

von 1889 ist dieses<br />

Bauwerk errichtet<br />

worden<br />

1851—1913<br />

Die Kulisse für die erste Weltausstellung<br />

war eine berühmte Grünfläche in<br />

London: Der Hyde Park im Zentrum<br />

der britischen Hauptstadt bot der<br />

<strong>Expo</strong> im Jahr 1851 ein extravagantes<br />

Drumherum für die Premiere. „Great<br />

Exhibition of the Works of Industry<br />

of All Nations“ hieß diese Schau in<br />

fortschrittsoptimistischer Manier. Das<br />

Prunkstück war der „Crystal Palace“ –<br />

ein eindrucksvoller Kristallpalast auf<br />

dem damaligen Ausstellungsgelände<br />

mit einer Statik aus Glas und Eisen,<br />

der später, im Jahr 1936, während<br />

eines Brands zerstört wurde. Unter<br />

dem Dach des „Crystal Palace“ waren<br />

damals visionäre Errungenschaften<br />

der menschlichen Zivilisation zu<br />

bewundern. Es war die Blaupause<br />

für eine Veranstaltungsreihe, die in<br />

Intervallen seit mehr als 170 Jahren<br />

stattfindet.<br />

Die Idee, den state of the art in Technologie,<br />

Architektur und Wissenschaft<br />

an einem ausgewählten Ort zu<br />

präsentieren, entwickelte sich schnell<br />

zur Erfolgsgeschichte. Schon 1867<br />

war eine topografische Erweiterung<br />

notwendig: Fortan war es üblich, die<br />

<strong>Expo</strong>nate in einzelnen Spezialbauten<br />

zur Schau zu stellen – in den so genannten<br />

„Länderpavillons“.<br />

Die wohl bekannteste Hinterlassenschaft<br />

einer Weltausstellung geht auf<br />

die <strong>Expo</strong> im Jahr 1889 zurück: Der 312<br />

Meter hohe Eiffelturm war für diese<br />

Großveranstaltung in Paris als spektakulärer<br />

Aussichtsturm errichtet<br />

worden. Der Anlass für den Symbolbau:<br />

der 100. Jahrestag der Französischen<br />

Revolution. Überhaupt war<br />

Paris ein vertrauter Ort in der frühen<br />

<strong>Expo</strong>-Geschichte: Bis 1914 wurden<br />

in der französischen Metropole fünf<br />

Weltausstellungen gestemmt. Es<br />

handelte sich übrigens auch um eine


GESCHICHTE DER EXPO<br />

6|7<br />

Epoche, in der der Westen kulturelle<br />

Überlegenheit darstellen wollte – auf<br />

der Grundlage eines imperialistischen<br />

Weltbilds.<br />

An <strong>Berlin</strong>, dem prosperierenden Wirtschafts-<br />

und Machtzentrum im Kaiserreich,<br />

ist der <strong>Expo</strong>-Trubel vorbeigezogen<br />

– sieht man einmal vom Jahr<br />

1896 ab. In diesem Jahr versammelte<br />

eine ehrgeizige Gewerbeausstellung<br />

beachtliche 7,4 Millionen Besucher an<br />

der Spree. Diese Großmesse trug das<br />

Etikett einer „verhinderten Weltausstellung“<br />

– zumal die Präsentationsfläche<br />

von 1,1 Millionen Quadratmetern<br />

die Ausmaße aller bisherigen<br />

Weltausstellungen überschritten<br />

hatte. Unter den Taktgebern des ausgestellten<br />

Erfindergeists: Siemens,<br />

Agfa, AEG und Borsig. Es fehlten nur<br />

die Produkte ausländischer Firmen.<br />

Dass dieses Ereignis nicht den Status<br />

einer Weltausstellung hatte, lag unter<br />

anderem an Kaiser Wilhelm II., der<br />

die hohen Kosten einer vollgültigen<br />

<strong>Expo</strong> scheute. „Weltausstellung is<br />

nich, meine Herren“, hatte der oberste<br />

Monarch verfügt.<br />

Die letzte <strong>Expo</strong> vor dem Ersten Weltkrieg<br />

machte Station im belgischen<br />

Gent – im Jahr 1913. Es war mal<br />

wieder eine Stadt in Europa. In die<br />

Annalen haben sich in den Dekaden<br />

zuvor aber auch mehrere US-amerikanischen<br />

Städte eingetragen – genau<br />

genommen Philadelphia, Chicago und<br />

St. Louis. Sowie das australische Melbourne.<br />

Sonst gab es noch eine weitere<br />

<strong>Expo</strong> in London sowie Großmessen<br />

Das Atomium in<br />

Brüssel ist ein Symbol<br />

für den Fortschrittsgeist<br />

der<br />

Nachkriegszeit. Es<br />

entstand zur <strong>Expo</strong><br />

1958. Noch heute<br />

macht dieses Ausstellungsobjekt<br />

eine<br />

gute Figur


in Wien, Barcelona, Turin, Mailand,<br />

Lüttich sowie zwei Mal in Brüssel.<br />

1915—1939/40<br />

Die <strong>Expo</strong>-Idee, dieser Schrittmacher<br />

für Innovation, war im weiteren Verlauf<br />

des 20. Jahrhunderts zunächst<br />

von den beiden Weltkriegen überschattet<br />

worden. So ging erst in den<br />

späten 1920ern die erste Weltausstellung<br />

nach dem Massensterben zwischen<br />

1914 und 1918 über die Bühne.<br />

Die „Space Needle“<br />

in der US-Stadt<br />

Seattle: Diese Großskulptur,<br />

errichtet<br />

zur <strong>Expo</strong> 1962, verbildlicht<br />

das Streben<br />

nach großen Zielen<br />

– und ganz konkret<br />

den Wettlauf in den<br />

Weltraum<br />

Nach Barcelona kamen 1929 und 1930<br />

knapp sechs Millionen Gäste – zu einer<br />

Ausstellung, deren Schwerpunkte<br />

auf Industrie, Kultur und Sport<br />

lagen. Dabei hatten die Planungen für<br />

diese Festivität eigentlich schon vor<br />

dem Ersten Weltkrieg begonnen. An<br />

diese <strong>Expo</strong> erinnert heute noch der<br />

Nationalpalast („Palau Nacional“).<br />

Ein ikonisches Gebäude mit dem Erscheinungsbild<br />

eines Schlosses, das<br />

demonstriert, wie Weltausstellungen<br />

immer auch der örtlichen Architektur<br />

ihre Stempel aufgedrückt haben.<br />

Heute ist in diesem Bau das „Museu<br />

Nacional d’Art de Catalunya“ zuhause<br />

– ein Kunsthaus, in dem die weltweit<br />

größte Sammlung romanischer Fresken<br />

zu bestaunen ist.<br />

Es folgte in den Jahren 1933/34 eine<br />

populäre Schau in Chicago, begutachtet<br />

von 38 Millionen Besucherinnen<br />

und Besuchern. 1935 gastierte der<br />

Tross in Brüssel.<br />

Die nächste Ausgabe in Paris 1937 war<br />

möglicherweise so politisch wie keine<br />

Weltausstellung zuvor: Dort war<br />

Pablo Picassos berühmtes Gemälde<br />

„Guernica“ ein <strong>Expo</strong>nat – im Rahmen<br />

eines Parcours, dessen Motto „Künste<br />

und Technik im modernen Leben“<br />

lautete. Das Kunstwerk des wirkmächtigen<br />

Malers legte Zeugnis ab<br />

von den Gewaltexzessen im Zeitalter<br />

des Faschismus.<br />

Als viele Länder und Gesellschaften<br />

längst unter dem Einfluss des<br />

von Hitler-Deutschland entfachten<br />

Expansionskriegs standen, ist die<br />

darauffolgende Weltausstellung ausgeklungen:<br />

eine Großveranstaltung<br />

in New York. Das Programm dieser<br />

Schau in den Jahren 1939 und 1940<br />

stand im Kontrast zur weltpolitischen<br />

Entwicklung: „Gestaltung der Welt<br />

von morgen“.<br />

1958 —1998<br />

Die erste Weltausstellung nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg im Jahr 1958 läutete<br />

eine neue Epoche ein: Zukunftsglaube<br />

unter dem Eindruck grenzenloser<br />

Energieressourcen und eines<br />

fruchtbaren ökonomischen Wettbewerbs<br />

– jenseits militärischer Konflikte.<br />

Diese <strong>Expo</strong> fand in Brüssel statt.<br />

Ihr Markenzeichen: das Atomium, bis<br />

heute eine beliebte Sehenswürdigkeit<br />

in der belgischen Hauptstadt. Diese<br />

Großskulptur war seinerzeit Sinnbild<br />

für die friedliche Nutzung der Nuklearenergie.<br />

Einen Ausflug in die Sphären der<br />

Raumfahrt unternahm die Weltausstellung<br />

in Seattle 1962. Die Sowjetunion<br />

stellte ihren Sputnik-Satelliten<br />

zur Schau, die USA ihre Friendship-<br />

7- Raumkapsel. Zum Wahrzeichen der<br />

Stadt im äußersten Nordwesten der<br />

Vereinigten Staaten geriet der Aussichtsturm<br />

„Space Needle“. Ein 184<br />

Meter hohes futuristisches Fanal,<br />

dessen Form einem galaktischen Gefährt<br />

nachempfunden war.<br />

Weitere Weltausstellungen folgten<br />

1967 in Montreal, 1970 in Osaka und


GESCHICHTE DER EXPO<br />

8|9<br />

Elektropop-Band Kraftwerk fürs atmosphärische<br />

Setting arrangiert hatte.<br />

Am 14. Juni 1990 hatte Hannover<br />

übrigens mit nur einer Stimme Mehrheit<br />

den Zuschlag erhalten – darunter<br />

war das Votum der damals gerad<br />

noch existenten DDR. So ließ man<br />

den Mitbewerber Toronto hinter sich.<br />

Die anschließende <strong>Expo</strong> im japanischen<br />

Nagoya im Jahr 2005 folgte<br />

einem neuen Konzept: Das „Bureau<br />

International des <strong>Expo</strong>sitions“ in Paris,<br />

das seit 1928 über den Zuschlag<br />

zugunsten von einzelnen Standorten<br />

entscheidet, hatte gesellschaftspolitische<br />

Relevanz zum Faktor erklärt.<br />

Die Weltausstellungen sollten fortan<br />

zentrale Menschheitsprobleme spiegeln,<br />

darunter der Klimawandel. „Die<br />

Weisheit der Natur“ war dementsprechend<br />

das Thema in Fernost.<br />

2010 ging es auf einer <strong>Expo</strong> in Shanghai<br />

um urbanes Leben („Eine bessere<br />

Stadt, ein besseres Leben“). 2015<br />

drehte sich in Mailand das Geschehen<br />

um Esskultur und Lebensmittelwirtschaft.<br />

Das Motto: „Den Planeten ernähren,<br />

Energie für das Leben“. Die<br />

Schau wurde jedoch von einem Korruptionsskandal<br />

überschattet.<br />

2020 lenkte Dubai mit der Ausrichtung<br />

einer <strong>Expo</strong> unter dem Titel<br />

„Menschen verbinden, Zukunft gestalten“<br />

die Aufmerksamkeit auf die<br />

arabische Halbinsel.<br />

„Energy Trees“,<br />

deren Kronen aus<br />

Solarmodulen bestehen,<br />

waren ein Hit<br />

bei der <strong>Expo</strong> 2020<br />

in Dubai<br />

1992 in Sevilla. Bei der <strong>Expo</strong> 1998 in<br />

Lissabon, der Hauptstadt Portugals,<br />

einer Seefahrernation mit so berühmten<br />

Entdeckern wie Vasco da Gama<br />

und Ferdinand Magellan, lautete das<br />

Motto „Die Ozeane – ein Erbe für die<br />

Zukunft“. Damals war ein Meeresaquarium<br />

die Hauptattraktion. Als<br />

Ozeanium, das heutzutage Menschen<br />

mit maritimen Vorlieben anlockt, ist<br />

diese Einrichtung bis in die Gegenwart<br />

präsent geblieben. Das Motto der damaligen<br />

Weltausstellung: „Die Ozeane:<br />

Ein Erbe für die Zukunft“.<br />

2000—HEUTE<br />

Die bislang einzige <strong>Expo</strong> in Deutschland<br />

hat im Millenniumswechel-Jahr<br />

2000 stattgefunden. Und zwar unter<br />

dem Leitmotiv „Mensch – Natur –<br />

Technik“. Besucherinnen und Besucher<br />

erinnern sich zum Beispiel an<br />

eine Erlebnislandschaft, die Szenarien<br />

für die Welt von morgen vorstellte,<br />

zu Topics wie „Zukunft der Arbeit“,<br />

„Basic Needs“, „Mobilität“ und „Umwelt“.<br />

Ein popkulturelles Detail war<br />

der Hymnus „<strong>Expo</strong> 2000“, den die<br />

FAKTEN ZU WELT-<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Zum Standort gekürt werden<br />

Bewerberstädte von der Organisation<br />

„Bureau International<br />

des <strong>Expo</strong>sitions“ (BIE) in Paris.<br />

Es gibt dabei zwei Kategorien:<br />

Erstens <strong>Expo</strong>s von universellem<br />

Interesse, also jene Weltausstellungen,<br />

die auch die Chronik in<br />

diesem Heft rekapituliert. Solche<br />

<strong>Expo</strong>s sind in diesem Jahrtausend<br />

bislang alle fünf Jahre<br />

ausgerichtet worden. Zweitens<br />

gibt es Spezialausstellungen, die<br />

zwischen den Groß-Events stattfinden.<br />

Sie sind räumlich auf 25<br />

Hektar beschränkt. Das „Bureau<br />

International des <strong>Expo</strong>sitions“<br />

regelt im übrigen auch zwei andere<br />

Großereignisse – die Triennale<br />

Mailand, eine Design-Messe,<br />

und die internationalen Gartenbauausstellungen.


Der Weg zur <strong>Expo</strong><br />

Heute Vision, morgen<br />

Realität: So könnten die<br />

Etappen zur Weltausstellung<br />

in <strong>Berlin</strong> aussehen<br />

HEUTE 2024 2026 2028 <strong>2035</strong><br />

BEWERBUNGS-<br />

VERFAHREN<br />

öffentliche<br />

Debatte über<br />

die Machart<br />

einer <strong>Expo</strong><br />

<strong>2035</strong><br />

Vorbereitung der<br />

Bewerbung<br />

Entscheidungsverfahren<br />

beim „Bureau<br />

International<br />

des <strong>Expo</strong>sitions“<br />

in Paris<br />

EXPONATE<br />

Vorhut von 50 Leuchtturm-Projekten geht<br />

in die Praxis – auf der Grundlage eines<br />

„Nachhaltigkeitsbeschleunigungsgesetzes“<br />

Verwirklichung sämtlicher Ausstellungsobjekte<br />

mithilfe eines digitalen Genehmigungsverfahrens,<br />

das auf den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen<br />

gründet<br />

PARCOURS<br />

Entwicklung von Ideen für ein<br />

dezentrales Ausstellungskonzept<br />

Realisierung des <strong>Expo</strong>-Geländes, das sich<br />

über Standorte in der ganzen Stadt verteilt<br />

BETEILIGUNGS-<br />

PROZESS<br />

demokratische Partizipation von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft<br />

RECHTS-<br />

FORMEN<br />

„<strong>Expo</strong> <strong>2035</strong>“–Entwicklungsgesellschaft<br />

„<strong>Expo</strong> <strong>2035</strong>“-Projektgesellschaft


MIT UNS<br />

LÄUFT’S RUND<br />

IN BERLIN.<br />

Seit über 175 Jahren sind wir da für <strong>Berlin</strong>. Als zuverlässiger<br />

Partner und kompetenter Gestalter der Energiewende.<br />

Wann starten Sie mit uns in die Zukunft?<br />

www.gasag.de


Eine Zukunft<br />

wie gemalt<br />

Sami, Nika, Hanna, Hedi und Max, allesamt Grundschüler<br />

aus Moabit, haben mit beherzten Strichen ihre Vorstellungen<br />

von der künftigen Welt zu Papier gebracht. An dieser Stelle<br />

sind ihre Motive zu einer Collage zusammengefügt worden.


KINDERZEICHNUNGEN<br />

12|13<br />

Vertikalbauten, reihenweise E-Auto-Ladestellen<br />

und ein Regenbogen: So stellen sich Erstund<br />

Drittklässler einer Grundschule in Moabit<br />

die Welt von morgen vor. Ein Ausblick<br />

Mach mit!<br />

Kunst aus Kinderhand ist vielsagend. Kids mit einem Faible<br />

für Zukunftsvorstellungen können ihre Werke daher schicken<br />

an: Global Goals für <strong>Berlin</strong> e. V., Osloer Straße 115, 13359<br />

<strong>Berlin</strong>. Oder in digitaler Form an: info@globalgoalsberlin.de


Gemeinsam<br />

für <strong>Berlin</strong><br />

berliner-sparkasse.de/engagement


... engagiert.<br />

Deshalb fördern wir Projekte aus Sport, Kultur,<br />

Wirtschaft, Wissenschaft, Umwelt und Bildung<br />

und tragen so dazu bei, dass unsere Stadt ein<br />

Stück lebenswerter wird.


Schaut<br />

auf<br />

diese<br />

Stadt!<br />

Der Architekt Christoph<br />

Langhof und der<br />

Kommunikationsexperte<br />

Lutz Engelke haben<br />

sich Gedanken gemacht<br />

über die Philosophie<br />

hinter einer <strong>Expo</strong> in<br />

<strong>Berlin</strong>. Hier ist ihr Plan<br />

EXPOS SCHAFFEN NEUE DENKWEISEN<br />

UND FANTASIEN FÜR DIE ZUKUNFT. EINE<br />

BEWERBUNG FÜR DIE WELTAUSSTELLUNG<br />

<strong>2035</strong> IST EINE GROSSARTIGE CHANCE FÜR<br />

BERLIN – UND FÜR DAS FORMAT SELBST.<br />

<strong>2035</strong> verkörpert eine Idee: Es geht darum, die<br />

kreativsten Köpfe der Welt nicht nur in eine<br />

Stadt zu holen, sondern sie hier zu verpflanzen<br />

– lange bevor die <strong>Expo</strong> tatsächlich losgeht.<br />

Dahinter steht die Chance einer transnationalen<br />

Weltausstellung, der ersten ihrer Art.<br />

Transnational, weil die Probleme der Welt nur<br />

kooperativ angegangen werden können. Das<br />

hört sich paradox an in einer Zeit, die aktuell<br />

alte nationale Werte in den Vordergrund rückt.<br />

Aber die Krisen dieser Welt haben gezeigt: Es<br />

geht nicht in Alleingängen. Die Krisenzeit<br />

drängt, jetzt muss neu gedacht werden.<br />

Bis zum Jahr <strong>2035</strong> liegt mehr als eine<br />

Dekade, die unglaublich wertvoll für die Stadt<br />

sein kann, wenn der Prozess einer <strong>Expo</strong> anders<br />

aufgesetzt wird. Werden internationale<br />

Wissens-, Wirtschafts- und Kulturnetzwerke<br />

im Vorfeld an Prozessen beteiligt, können sie<br />

ihr Knowhow, ihre Erfahrung und Strahlkraft<br />

in das komplexe Gefüge einbetten, das unsere<br />

Hauptstadt ist. Nur dann sind die Nationen<br />

dieser Welt nicht Durchreisende in einem<br />

fertigen Komplex, sondern langfristige Katalysatoren,<br />

Gestalter und Designer einer Stadt,<br />

die nicht nur ausstellt, sondern erstmals auch<br />

ausgestellt wird. Gekommen, um zu bleiben,<br />

wäre das Beste, was <strong>Berlin</strong> passieren könnte.<br />

<strong>Berlin</strong> selbst ist die <strong>Expo</strong><br />

Denn <strong>Berlin</strong> hat viel zu bieten. Eine rege<br />

Stadtgesellschaft mit einzigartiger Kultur und<br />

einem ganz eigenen Zukunftswissen – nebenbei<br />

Start-up-Hotspot und Wissenschaftsstandort.<br />

Diese kreative Spielwiese zieht enthusiastische<br />

Menschen an, die neues Wissen<br />

einbringen, neue Lösungen finden, weil ihre<br />

Ideen für die Zukunft hier wachsen können,<br />

weil sie inspiriert werden.<br />

Sie treffen auf Bürgerinnen und Bürger,<br />

die mitgestalten wollen – und eigene brillante<br />

Zukunftsstrategien zu bieten haben. <strong>Berlin</strong><br />

für die nächsten Jahre zu einem unwiderstehlichen<br />

Innovationsmagneten zu machen, zu<br />

einem Wissensinkubator – das muss das Ziel<br />

einer <strong>Expo</strong> sein. Die Stadt ist nicht Veranstalter<br />

– <strong>Berlin</strong> selbst ist die <strong>Expo</strong>.<br />

150 NATIONEN-PAVILLONS NEBENEINANDER<br />

HABEN AUSGEDIENT<br />

Was lässt sich lernen aus den <strong>Expo</strong>s davor?<br />

Wie kann zum Beispiel vermieden werden,<br />

dass verwaiste Strukturen ohne langfristiges<br />

Nutzungskonzept in der Landschaft verbleiben<br />

und berechtigte Fragen zur Nachhaltigkeit<br />

und Sinnhaftigkeit des Ganzen aufwerfen? Haben<br />

die 150 Nationen-Pavillons nebeneinander<br />

ausgedient?<br />

Die Planung muss Neuland betreten.<br />

<strong>Berlin</strong> hat die Chance, die Idee der Weltausstellung<br />

anders zu denken und sich damit zu<br />

profilieren. Exzellente <strong>Expo</strong>s schaffen neue<br />

Denkweisen und Fantasien für unsere Zukunft!<br />

Für den Wissenschaftsstandort <strong>Berlin</strong> wäre<br />

So leicht, so luftig: So könnte das<br />

<strong>Expo</strong>rum aussehen, eine Begegnungsstätte<br />

während der <strong>Expo</strong><br />

<strong>2035</strong>. Der Entwurf stammt aus<br />

Christoph Langhofs neofuturistischem<br />

Ideenlabor


MASTERPLAN<br />

16|17<br />

das die Chance, die Wissenschafts- und Kreativpotentiale<br />

der Stadt umfassend zu nutzen.<br />

DIE WELTAUSSTELLUNG ANDERS DENKEN:<br />

EINE DEZENTRALE EXPO<br />

Zu <strong>Berlin</strong> passt zum Beispiel eine dezentrale<br />

<strong>Expo</strong> – mit einem im Herzen der Stadt gelegenen<br />

zentralen Begegnungs- und Kommunikationszentrum,<br />

in dem sich die ganze Welt<br />

trifft. <strong>Berlin</strong> hat den Gedanken, eine Stadt<br />

ohne klares Zentrum – ja, mit vielen Zentren<br />

– schon immer verinnerlicht. Die Stadt kann<br />

hier unmittelbar zum Innovator und Treiber<br />

einer neuen Bewegung werden. „Ein Original“<br />

– und gleichsam Prototyp. Das betrifft<br />

Investitionen in lokale Infrastruktur und die<br />

Anziehungskraft von aufgeladenen Orten –<br />

wie den Potsdamer Platz, das ICC, die Hallen<br />

von Tegel, Tempelhof, Entwicklungsgebiete<br />

im Südosten der Stadt etc. Das betrifft lokale<br />

Gemeinschaften, die in den Prozess einbezogen<br />

werden. Und es betrifft nicht zuletzt die<br />

Nachhaltigkeit. Denn jede zukünftige <strong>Expo</strong> ist<br />

eine klimaverträgliche <strong>Expo</strong>! <strong>Berlin</strong> kann hier<br />

all seine Kraft in ein nachhaltiges Image legen<br />

und neue Maßstäbe mit schlauen, ganzheitlichen<br />

und adaptiven Konzepten setzen.<br />

Es braucht diese Konzepte, um die Zukunft<br />

wieder einzuholen. Die Stichworte aktuell<br />

sind globale Migration, Klimawandel, Hun-<br />

gerzonen, Wassermangel und Krieg. Die Welt<br />

spaltet sich. Gleichzeitig passieren unglaubliche<br />

Veränderungen. In immer höherem Tempo<br />

verändert sich die Gesellschaft. Sie muss<br />

digitales Netzwerk, Wissensspeicher, Change<br />

Agent, Klimaschützer, KI- und Systemwandler<br />

sowie Entwicklungshelfer in einem sein. Jede<br />

<strong>Expo</strong> behandelt im Grundsatz globale Themen.<br />

Das Format für <strong>2035</strong> muss diese Themen,<br />

diese Widersprüche der Welt, als Ganzes aufgreifen<br />

und sie in einem globalen Forum verkörpern.<br />

GEKOMMEN, UM ZU BLEIBEN<br />

Die <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> kann so zu einem nie da gewesenen<br />

Kommunikationsprojekt werden zwischen<br />

Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur<br />

in der Stadt. Die gemeinsame Arbeit an der<br />

Umsetzung wird festgefahrene Strukturen<br />

aufbrechen und die Stadt verändern – tiefgehender,<br />

als Olympia es vermag. Im Umfeld<br />

der <strong>Expo</strong>-Organisation werden zugleich neue<br />

Arbeitsplätze entstehen, denn eine <strong>Expo</strong> ist<br />

immer auch ein Innovationsmarktplatz. Er<br />

eröffnet für <strong>Berlin</strong> im Vor- und Nachlauf entscheidende<br />

Reputationskorridore und bietet<br />

für Unternehmen der Hauptstadt als auch<br />

ganz Deutschlands die Möglichkeit, sich<br />

international ins Gespräch zu bringen. Die<br />

Wirtschaft wird davon profitieren.<br />

<strong>2035</strong> verspricht etwas<br />

Neues – einen Innovationsschub<br />

–, damit <strong>Berlin</strong> wieder<br />

Vorreiter darin wird, moderne<br />

Lebenswelten zu gestalten<br />

und zu navigieren, damit die<br />

Stadt zu einer Drehscheibe<br />

des 21. Jahrhunderts wird.<br />

Die <strong>Expo</strong> bietet diese Chance.<br />

Wenn sich <strong>2035</strong> die besten<br />

Brains der Welt verbinden,<br />

wenn sich Ideale manifestieren<br />

und Ideen materialisieren,<br />

dann schaut auf diese<br />

Stadt. Die Zukunft ist gekommen,<br />

um zu bleiben.<br />

DIE AUTOREN<br />

Prof. Christoph Langhof ist<br />

Leiter des LANGHOF® Studios<br />

für Architektur- Design.<br />

Er hat das Horst-Korber-<br />

Zentrum sowie das „Upper<br />

West“ an der Gedächtniskirche<br />

konzipiert und lehrte<br />

u. a. an der Uni Innsbruck.<br />

Prof. Lutz Engelke ist Gründer<br />

der Kreativagentur<br />

TRIAD und der Strategieberatung<br />

DIE DENKBANK. Er<br />

entwickelte preisgekrönte<br />

Projekte auf internationalen<br />

Schauplätzen, darunter auch<br />

Weltausstellungen. Er lehrt<br />

Transformationsdesign an<br />

der FH Potsdam.


Utopie jetzt!<br />

20 Projekte, die heute


XY<br />

PROJEKTE<br />

18|19<br />

Potenzial für eine<br />

lebenswerte Stadt<br />

am Beispiel des Osthafens:<br />

das Spreevision-Projekt<br />

schon den Weg weisen


Radbahn unter der U1<br />

Die Radbahn soll unterhalb und entlang des weitestgehend<br />

vergessen Hochbahnviadukts der U-Bahn-Linie<br />

1 verlaufen. Die Vision entwickelte sich 2014 ausgehend<br />

von der Idee, dem Denkmal neues Leben einzuhauchen.<br />

Dieser Raum soll vor dem Hintergrund<br />

von Verkehrswende und nachhaltiger Stadtentwicklung<br />

neu erleb- und erfahrbar gemacht werden. Geschützt<br />

vor Wind und Wetter, soll ein ungefähr neun<br />

Kilometer langer Radweg teils unter, teils entlang der<br />

U-Bahn-Linie vom Bahnhof Zoo im Westen der Stadt<br />

bis zur Oberbaumbrücke im Osten der Stadt führen.<br />

Hier können Groß und Klein sicher – und größtenteils<br />

getrennt vom restlichen Verkehr – durch drei Bezirke<br />

rollen und deren Charakter erkunden. Die Idee zur<br />

Radbahn hatten Mitglieder des Vereins paper planes<br />

e.V.. Das Interesse von Radfahrenden, Medien und<br />

Politik war riesig, nachdem der Plan im Herbst 2015<br />

publik wurde: 10.000 Facebook-Fans innerhalb von<br />

nur zwei Wochen, Medienartikel in der ganzen Welt<br />

und die Auszeichnung mit dem Bundespreis Ecodesign<br />

folgten.<br />

J radbahn.berlin<br />

Impact Hub <strong>Berlin</strong> –<br />

Modellprojekt für zirkuläre<br />

Architektur und nachhaltigen<br />

Betrieb<br />

Impact Hub <strong>Berlin</strong> unterstützt Startups und deren<br />

Partner:innen, die Wirtschaft nachhaltiger und<br />

sozialer zu gestalten. Mit Förderprogrammen und<br />

Networking Events vernetzt Impact Hub <strong>Berlin</strong> die<br />

Szene und ermöglicht strategische Partnerschaften<br />

zwischen Startups, Unternehmen, Politik sowie Zivilgesellschaft.<br />

Auf 3.500 Quadratmetern finden sich<br />

Coworking-Plätze, Büros, Makerspaces, Labs. Das<br />

Gebäude in <strong>Berlin</strong> gilt als Paradebeispiel zirkulären<br />

Bauens. Eine große Rolle spielt nachhaltiges, inklusives<br />

und barrierearmes Design. Impact Hub <strong>Berlin</strong> ist<br />

Teil eines globalen, aus gemeinwohl-orientierten Unternehmen,<br />

Organisationen und Changemaker:innen<br />

bestehenden Netzwerks mit über 25.000 Mitgliedern<br />

in mehr als 60 Ländern. Ob beim Bau oder während<br />

der Instandhaltung: Impact Hub <strong>Berlin</strong> trägt zu Lösungen<br />

für den Planeten von morgen bei. Der kollaborative<br />

Arbeitsraum korrespondiert mit sozio-ökonomischen<br />

Kreislaufprozessen. Impact Hub <strong>Berlin</strong><br />

hilft sozialen und nachhaltigen Startups und NGOs<br />

bei deren Gründungsvorhaben.<br />

J impacthub.de


FELD<br />

FELD ist ein Theaterhaus der Freien<br />

Szene. Dort geht es um Inklusion –<br />

ein Thema, das auch Teil der Agenda<br />

der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele ist. Im<br />

Programm sind Stücke zu finden, die<br />

für taubes* und blindes* Publikum gemacht<br />

sind. Es gibt Darbietungen in<br />

Gebärdensprache bzw. mit Audiodeskriptionen<br />

und Tastführungen.<br />

J jungesfeld.de<br />

Rückenwind e.V.<br />

Der Verein Rückenwind stattet<br />

Menschen, die nach <strong>Berlin</strong> flüchten<br />

mussten, mit Fahrrädern aus. Dabei<br />

sammelt „Rückenwind“ ausgediente<br />

Spendenfahrräder aus Kellern und<br />

Hinterhöfen und repariert sie in der<br />

ehrenamtlichen Werkstatt in Neukölln.<br />

Die Flüchtlinge tüfteln mit.<br />

J rueckenwind.berlin<br />

FC Internationale<br />

Der FC Internationale kämpft gegen<br />

Rassismus und Diskriminierung. Der<br />

Schöneberger Klub kümmert sich zudem<br />

vorbildlich um eine nachhaltige<br />

Praxis. Es gibt u.a. fair gehandelte<br />

Bälle und Fanshop-Kleidung, Kleidertausch-Events,<br />

insektengerechte Blumenbeete<br />

sowie Nachhaltigkeitstage.<br />

J inter-berlin.de<br />

PROJEKTE<br />

20|21<br />

eco-projects.<br />

global gGmbH<br />

Die eco-projects.global gGmbH ermöglicht<br />

das erste gemeinnützige Abfall-Sammel-<br />

und Recyclingsystem in<br />

Deutschland. Die Erlöse aus dem Recycling<br />

werden in ausgewählte Nachhaltigkeitsprojekte<br />

investiert.<br />

J www.eco-projects.global<br />

KIS’M<br />

Die Abkürzung KIS’M steht für „KI-basiertes<br />

System für eine vernetzte Mobilität“.<br />

Das Institut „Fraunhofer FOKUS“<br />

entwickelt digitale Mobilitätsdienste für<br />

Radfahrerende, etwa eine Grüne-Welle-Assistenz.<br />

Auf dem Gelände von<br />

„<strong>Berlin</strong> TXL – Urban Tech Republic“<br />

startete 2022 zudem ein Kooperationsprojekt<br />

unter Federführung der Senatsverwaltung<br />

zur Erprobung von automatisierter<br />

und vernetzter Mobilität.<br />

J fokus.fraunhofer.de/de/asct/<br />

projekte/kism-projekt<br />

Die <strong>Berlin</strong>er Tafel<br />

Die <strong>Berlin</strong>er Tafel ist die erste Tafel Deutschlands. Als sie 1993 gegründet<br />

wurde, konnte niemand ahnen, dass sich daraus eine der größten<br />

Sozialbewegungen Deutschlands entwickeln würde. Die Tafelidee ist so<br />

einfach wie überzeugend: Lebensmittel retten und armutsbetroffene<br />

Menschen damit unterstützen. Tafelarbeit bedeutet die Gleichzeitigkeit<br />

von Nachhaltigkeit und Solidarität. Die <strong>Berlin</strong>er Tafel verteilt jeden<br />

Monat rund 660 Tonnen überzählige Lebensmittel an 170.000 armutsbetroffene<br />

Menschen. Der Verein unterstützt sowohl 400 soziale Einrichtungen<br />

als auch 48 <strong>Berlin</strong>er LAIB und SEELE-Ausgabestellen mit<br />

Lebensmitteln. Darüber hinaus engagiert sich die <strong>Berlin</strong>er Tafel bei der<br />

Ernährungsbildung und bietet mit ihrem Kinder- und Jugendprojekt<br />

KIMBA Kochkurse für junge Generationen an. Somit kümmert sich die<br />

Tafel um die Nöte von Menschen aus Gesellschaftsschichten, deren Probleme<br />

ein ramponierter Sozialstaat nicht auffangen kann.<br />

J berliner-tafel.de


Flussbad in Mitte<br />

Das Flussbad ist ein nachhaltiges Stadtentwicklungsprojekt.<br />

Es sieht eine gemeinwohlorientierte<br />

Nutzung des etwa 1,9 km langen,<br />

ungenutzten Spreekanals in der Stadtmitte vor.<br />

Der innerstädtische Fluss soll im abgegrenzten<br />

Areal des Kupfergrabens in der historischen<br />

Mitte – von Monbijoubrücke bis Fischerinsel<br />

– als öffentlicher Raum neu erlebbar werden.<br />

Dafür wird der Verein „Flussbad <strong>Berlin</strong>“ seit<br />

2015 im Rahmen des Bundesprogramms Nationale<br />

Projekte des Städtebaus durch Bund<br />

und Land gefördert. Der Abschnitt zwischen<br />

der Museumsinsel und Fischerinsel wurde im<br />

Jahr 2019 per Senatsbeschluss als Stadtumbaugebiet<br />

„Umfeld Spreekanal“ ausgewiesen.<br />

J flussbad-berlin.de<br />

Food Campus<br />

Der Food Campus <strong>Berlin</strong> ist eine Bühne<br />

für Innovationsprojekte aus der<br />

Lebensmittelbranche. Wissenschaftler:innen,<br />

Köch:innen, Food-Nerds,<br />

Techies, Bauer:innen und Food-Handwerker:innen<br />

arbeiten an Konzepten.<br />

J foodcampus.berlin<br />

SpreeVision<br />

SpreeVision zeigt entlang von Abschnitten<br />

der Spree, wie das Ökosystem sein<br />

Potenzial für eine lebenswerte Stadt<br />

entfalten kann. Es informiert über den<br />

ökologischen Zustand und präsentiert<br />

Lösungen zur Verbesserung.<br />

J symbiotic-lab.com<br />

Zero-Waste­<br />

Agentur<br />

Im Juli 2023 eröffnet, berät und vernetzt<br />

die Zero-Waste-Agentur verschiedene<br />

Akteur:innen und erarbeitet Abfallvermeidungsstrategien.<br />

Es handelt sich<br />

um eine Initiative der Senatsverwaltung<br />

und der <strong>Berlin</strong>er Stadtreinigung.<br />

J zerowasteagentur.de<br />

neustark<br />

Das Schweizer Climate-Tech-Unternehmen<br />

neustark hat eine Lösung<br />

entwickelt, um Abbruchbeton in<br />

eine CO2-Senke zu verwandeln. Im<br />

September 2023 eröffnete neustark<br />

mit dem Bau- und Recyclingunternehmen<br />

Heim die erste europäische<br />

CO2-Speicheranlage in <strong>Berlin</strong>.<br />

J neustark.com


PROJEKTE<br />

22|23<br />

Eldenaer4Zero in Pankow<br />

An der Eldenaer Straße, südlich des ehemaligen<br />

Schlachthofs von <strong>Berlin</strong>, sollen auf einem Parkplatz<br />

zwei höhere Gebäudescheiben aus Backstein<br />

errichtet werden, die sich – gleich einer Pyramide<br />

– nach oben verjüngen und die über begrünte Terrassen<br />

von den beiden Gebäudespitzen bis zum jeweiligen<br />

Erdgeschoss stufenweise abgetreppt sind.<br />

Dadurch entstehen zwei städtebauliche Solitäre.<br />

Sie bilden eine weithin sichtbare Landmarke, die<br />

das Gebiet im Bezirk verortet und ihm ein besonderes<br />

Alleinstellungsmerkmal verleiht. Besonderes<br />

Augenmerk wird auf die aktuellen Anforderungen<br />

an eine nachhaltige Architektur gelegt. Mit dem<br />

vorliegenden Entwurf soll bewiesen werden, dass<br />

es möglich ist, ästhetisch faszinierende und inspirierende<br />

Gebäude zu errichten, die neue Standards<br />

für den ökologischen Transformationsprozess setzen.<br />

Baucon<br />

Baucon ist ein mittelständisches<br />

Holzbauunternehmen, das auf<br />

Großprojekte spezialisiert ist. Es<br />

trägt dazu bei, mehr Bauherren,<br />

Architekten und Planer von den<br />

Vorteilen des Baustoffs Holz zu<br />

überzeugen. Damit wirkt die Firma<br />

dabei mit, die 17 Nachhaltigkeitsziele<br />

der UN zu erreichen.<br />

J baucon-online.com<br />

Kantine<br />

Zukunft<br />

Die Kantine Zukunft verändert<br />

die Kantinenlandschaft. Das Ziel<br />

sind gesunde, nachhaltige und<br />

schmackhafte Mahlzeiten. Den<br />

Kern der Arbeit bildet die Kantinen–Werkstatt.<br />

Deren Anliegen:<br />

die Steigerung des Bio–Anteils<br />

auf 60 Prozent – ohne Mehrkosten<br />

zu verursachen.<br />

J kantine-zukunft.de<br />

Gesundheitsstadt<br />

Buch<br />

<strong>Berlin</strong>-Buch, der traditionsreiche<br />

Standort für das dortige Helios<br />

Klinikum, wird künftig zu einem<br />

Reallabor für eine grüne, wissensbasierte<br />

und nachhaltige Stadtentwicklung,<br />

in der Forschen,<br />

Heilen, nachhaltiges Produzieren<br />

und gesundes Wohnen eine Einheit<br />

bilden und wo die Zukunft<br />

der Medizin entsteht.<br />

Carré Mobility<br />

Carré Mobility bietet eine umweltfreundliche<br />

Alternative zum<br />

eigenen Auto in der Stadt. Offeriert<br />

wird eine All-in-One-Plattformlösung<br />

mit Car-, Bike- und<br />

Cargobike-Sharing.<br />

J carre-mobility.de<br />

everGuide<br />

Barrierefreiheit innerhalb von<br />

Gebäuden ist für viele unverzichtbar.<br />

Mit der Indoor-Navigation<br />

vom Fraunhofer-Institut FOKUS<br />

werden Menschen – ob mit oder<br />

ohne Sehbeeinträchtigungen –<br />

per Smartphone besser geleitet.<br />

J fokus.fraunhofer.de


KI­gesteuerte<br />

kommerzielle urbane<br />

Lebensmittel produktion<br />

mit Hexafarms<br />

Hexafarms ist ein Tech-Unternehmen, das<br />

Gewächshäuser für den Anbau von Lebensmitteln<br />

betreibt und dabei die Kosten um<br />

bis zu 30 Prozent senkt. Hexafarms revolutioniert<br />

die Agrarindustrie, indem es sich die<br />

Fähigkeiten von Künstlicher Intelligenz, der<br />

Pflanzenbiologie und menschlichen Knowhows<br />

zur Nutze macht. Hexafarms kann die<br />

Umweltauswirkungen der Landwirtschaft<br />

verkleinern, die Ernteerträge steigern und<br />

zur Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung<br />

beitragen. Mit Optimierungen und<br />

Technik will Hexafarms alle Gewächshäuser<br />

an die Spitze der Lebensmittelproduktion<br />

und Innovation bringen. Die Technologie ist<br />

so konzipiert, dass sie benutzerfreundlich und<br />

für jeden in der Gewächshausbranche zugänglich<br />

ist – unabhängig von der Art der Produkte,<br />

die angebaut werden.<br />

hexafarms.com<br />

Projekte in der ganzen Stadt<br />

1 Radbahn<br />

2 Impact Hub <strong>Berlin</strong><br />

3 <strong>Berlin</strong>er Tafel<br />

4 Flussbad<br />

5 Eldenaer4Zero<br />

6 Hexafarms<br />

7 FELD<br />

8 Rückenwind e. V.<br />

9 FC Internationale<br />

10 eco.projects@global<br />

11 KIS’M<br />

12 Food Campus<br />

13 SpreeVision – Osthafen<br />

14 Zero Waste Agentur<br />

15 neustark<br />

16 Baucon<br />

17 Kantine Zukunft<br />

18 Gesundheitsstadt Buch<br />

19 Carré Mobility<br />

20 everGuide<br />

20<br />

12<br />

11<br />

3<br />

16<br />

18<br />

6<br />

4 5<br />

19 17 13<br />

1<br />

7 8<br />

2<br />

9<br />

14<br />

10<br />

15<br />

Call for<br />

Action!<br />

Ob Start-up oder mittelständische<br />

Firma, ob<br />

NGO, Forschungsinstitut<br />

oder Bürgerinitiative:<br />

Weitere Akteure, die als<br />

nachhaltige Leuchtturmprojekte<br />

die Öffentlichket<br />

suchen, sind willkommen.<br />

Einfach eine E-Mail<br />

schreiben an projekte@<br />

globalgoalsberlin.de


10 gute Gründe<br />

für die <strong>Expo</strong><br />

in <strong>Berlin</strong><br />

Ob grüner Pioniergeist, Wissenschafts vielfalt oder<br />

aber aufregende Standorte wie ICC­ Gebäude<br />

und Tempelhofer Feld: Darum ist die Spree­Metropole<br />

der ideale Ausrichter für die <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong><br />

XY<br />

24|25<br />

1.<br />

Von Urban Gardening<br />

bis Zero-Waste-Projekt,<br />

von Kreislaufwirtschaft<br />

bis Schwammstadt:<br />

Nirgendwo in Deutschland<br />

ist die Zivilgesellschaft so<br />

erfindungsreich wie in <strong>Berlin</strong>,<br />

wenn es um die ökologische<br />

Wende geht.<br />

2.<br />

<strong>Berlin</strong> ist die Stadt der Startups<br />

und der gelebten Do-It-Yourself-<br />

Mentalität. Hier entwickeln<br />

unternehmerische Akteur:innen<br />

sowie Graswurzelprojekte<br />

schon seit Langem Ideen, die<br />

Pioniercharakter haben.<br />

3.<br />

Bekanntlich ist diese Stadt<br />

ständig im Wandel. <strong>Berlin</strong> sei<br />

„dazu verdammt, immerfort<br />

zu werden und niemals zu<br />

sein“, sagte bekanntlich im<br />

Jahr 1910 der Kunstkritiker Karl<br />

Scheffler. Das kann man positiv<br />

deuten: Hier scheut niemand<br />

Veränderungen.<br />

4.<br />

Früher Mauerstadt, heute<br />

Magnet für zahllose<br />

Touristinnen und Touristen:<br />

Auf <strong>Berlin</strong> schaut die Welt.<br />

Nachhaltige Leuchtturm-Ideen<br />

während einer <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong><br />

würden Vorbildcharakter für<br />

andere Staaten und Regionen<br />

haben.<br />

5.<br />

In <strong>Berlin</strong> wird seit jeher<br />

Geschichte gemacht. Jetzt gilt<br />

es, diese Tradition fortzu setzen<br />

– und im globalen Kampf gegen<br />

den Klimawandel eine prägende<br />

Rolle einzu nehmen.<br />

6.<br />

Von Clublandschaft bis<br />

Hochschulcampus, von<br />

Sportklub bis Kultur szene: In<br />

<strong>Berlin</strong> begegnet sich die Jugend<br />

der Welt. Als junge Generation<br />

wird sie am heftigsten mit den<br />

Folgen der Erderwärmung<br />

zu kämpfen haben. Daraus<br />

erwächst ein historischer<br />

Auftrag.<br />

7.<br />

Die wissenschaftliche Vielfalt<br />

ist einzigartig – an mehr als 40<br />

Hochschulen lehren, forschen,<br />

arbeiten und studieren über<br />

250.000 Menschen. Diese große<br />

Anzahl steht für fachliche Tiefe,<br />

um Lösungen für die Welt von<br />

morgen zu entwickeln.<br />

8.<br />

An der Spree ist der regionale<br />

Mittelstand stark vertreten.<br />

Ein Milieu, dessen Stärke ein<br />

gesunder Pragmatismus ist.<br />

9.<br />

Sowohl die Senatsverwaltung<br />

als auch private Dienstleister<br />

sind erfahren darin,<br />

Großveranstaltungen<br />

auszurichten. Beispiele dafür<br />

sind etliche Messen, die<br />

<strong>Berlin</strong>ale und Fashion Week.<br />

10.<br />

In <strong>Berlin</strong> gibt es spektakuläre<br />

Standorte, ob den ICC-Gebäudekomplex<br />

oder das Tempelhofer<br />

Feld. Dieses Setting ist ideal für<br />

ein dezentrales Ausstellungskonzept.<br />

done by we-do.com<br />

DIE BERLINER WIRTSCHAFT<br />

IST SO VIELFÄLTIG WIE BERLIN SELBST.<br />

GEMEINSAM SAGEN WIR<br />

NEIN! ZU<br />

ANTISEMITISMUS


D<br />

Wie ein<br />

strahlender<br />

Die Zukunft fällt nicht vom Himmel. Sie ist das Resultat<br />

unserer Handlungen und Entscheidungen. Sie ist<br />

der Spiegel unseres Wirkens, unserer Schöpferkraft,<br />

unserer Visionen, aber auch unserer Ignoranz, unserer<br />

Verdrängung und unserer rückwärtsgewandten<br />

Eigennützigkeit.<br />

Stern<br />

Thomas Druyen ist Zukunftsforscher<br />

an der Sigmund<br />

Freud PrivatUniversität<br />

in Wien. Hier erklärt er,<br />

warum eine <strong>Expo</strong> in <strong>Berlin</strong><br />

<strong>2035</strong> dem humanistischen<br />

Gesellschaftsprojekt wieder<br />

einen Sinn geben könnte<br />

Gerade befinden wir uns auf dem Höhepunkt<br />

der zukunftsspezifischen Paradoxie: Zwischen Künstlicher<br />

Intelligenz, <strong>Expo</strong>nentialität oder Metaversen<br />

und Armut, Krieg oder Ungerechtigkeit liegen Lichtjahre<br />

an emotionaler und faktischer Zukunftsfähigkeit.<br />

Dieses moralische und unfaire Vakuum können<br />

wir nur proaktiv, präventiv, gemeinsam, mutig und<br />

experimentell überwinden.<br />

In dieser Aura der Trostlosigkeit erscheint<br />

das Ziel, die <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> nach <strong>Berlin</strong> zu holen und<br />

mit ihr die 17 Gobal Goals der United Nations<br />

pragmatisch zu verwirklichen, wie eine Fata Morgana,<br />

wie ein Leuchtturm, wie ein strahlender<br />

Stern. Menschen hinter einem gemeinsamen Ziel<br />

zu vereinigen und sie zum gezielten Tun und zu<br />

sinnerfüllter Selbstüberwindung anzuregen, daraus<br />

entsteht eine konkrete und konzertierte Zukunft.<br />

Wann? Jetzt.<br />

Machen heißt nicht nur anfangen, sondern vor<br />

allem umsetzen. Vor dem Hintergrund allgemeiner<br />

Lähmung und Zerrissenheit bietet die <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong>


<strong>Berlin</strong> einen signifikanten und perspektivischen Horizont,<br />

bis wir ohnehin und ultimativ ein neues Mindset<br />

und ein neues Verantwortungsverhalten verwirklicht<br />

haben müssen. Also legen wir jetzt gemeinsam<br />

los – für unsere Hauptstadt <strong>Berlin</strong>, für Deutschland<br />

und für die Welt, die wir als Gäste inspirieren und mit<br />

konkreten Nachhaltigkeiten begeistern wollen.<br />

Auf dem Weg dorthin wird die Zukunft gemacht.<br />

Diese Einladung und dieser Appell kommen<br />

intrinsisch von Herzen. Wir alle brauchen jetzt definitive<br />

Perspektiven. Orientierungslosigkeit und<br />

Überforderung machen Angst, fördern Isolation und<br />

Aggression. Es herrscht bei vielen der Eindruck: Time<br />

is running out. Aber die Chancen und sensationellen<br />

Möglichkeiten sind da: etwa Künstliche Intelligenz,<br />

Biotechnologie, Quantencomputing, Erneuerbare<br />

Energien, Green Tech, neuen Stadtvisionen bis hin<br />

zu Marsmissionen.<br />

W<br />

Was diese gigantischen Erfindungen so widersprüchlich<br />

macht, sind die erschreckenden moralischen Entgleisungen<br />

und die aussichtslose Chancenungleichheit.<br />

Dies allein treibt eine unstillbare Sehnsucht der<br />

Menschen nach neuer Orientierung und nach einer<br />

zielgerichteten Zukunftsnavigation.<br />

Seit 2015 betreiben wir die dies analysierende<br />

Wissenschaft: die Zukunftspsychologie. In über<br />

10.000 Interviews erforschen wir das Mindset der<br />

Zukunft, in dem wir Menschen aller Generationen<br />

und Milieus Fragen stellen, die erst eine Zeit in zehn<br />

Jahren betreffen. In der Imagination, in der Fantasie<br />

und in den Zukunftswünschen entdecken die Teilnehmenden<br />

und wir jene Vorstellungen, die aus dem<br />

Unbewussten und der Intuition kommen. Sie sind<br />

meistens befreit von Gier, Willkür und Anspruch,<br />

dafür aber echt, authentisch und zuweilen von sinnstiftender<br />

Klarheit.<br />

Mit dieser Forschung haben wir gelernt, dass<br />

die Bilder der Zukunft riesigen Einfluss auf Menschen<br />

und Gesellschaften haben. Und es steht fest,<br />

dass Emotionen unsere erste und oberste Wahrnehmungsgrundlage<br />

sind – durchaus zuweilen weit weg<br />

von Rationalität und Vernunft. Daher wissen wir, dass<br />

Entscheidungen und Umsetzungen die wahren Bausteine<br />

der Zukunft sind. Während Verdrängung und<br />

Ignoranz das Gegenteil bewirken.<br />

Mit diesem zukunftspsychologischen Hintergrund<br />

unterstütze ich das Team der <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> mit<br />

allem Enthusiasmus. Mir scheint die Idee genial, zur<br />

allerhöchsten Zeit und mit einem für uns alle sinngebenden<br />

Ziel verbunden zu sein – die kooperative,<br />

nachhaltige, zivilgesellschaftliche und unmissverständliche<br />

Verwirklichung von Zukunft.<br />

Alle Taten auf dem Weg nach <strong>2035</strong> sind Bausteine<br />

in unseren Händen. Packen wir’s an!<br />

ZUR PERSON<br />

Prof. Dr. Thomas Druyen<br />

forscht an der Sigmund<br />

Freud PrivatUniversität in<br />

Wien. Dort ist er Direktor<br />

des Instituts für Zukunftspsychologie<br />

und Zukunftsmanagement<br />

sowie Direktor<br />

des Instituts für Vergleichende<br />

Vermögenskultur<br />

und Vermögenspsychologie.<br />

Ebenso ist er u.a. Präsident<br />

der opta data ZukunftsStiftung<br />

sowie Kuratoriumsmitglied<br />

bei Global Goals für<br />

<strong>Berlin</strong> e.V.


<strong>Berlin</strong><br />

will die<br />

<strong>Expo</strong> <strong>2035</strong><br />

Ob zwei frühere Regierende<br />

Bürger meister, Persönlichkeiten<br />

aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft<br />

oder Macherinnen<br />

und Macher: Sie alle unterstützen<br />

die Initiative, aus <strong>Berlin</strong><br />

eine Weltausstellung zu machen<br />

Sigrid Nikutta<br />

Vorstand Güterverkehr der<br />

Deutschen Bahn AG<br />

„1889 war der stählerne Eiffelturm zur<br />

Weltausstellung in Paris eine Ikone der<br />

fossilen Industrialisierung. Ein Jahrhundert<br />

später stand die <strong>Expo</strong> 2000 in Hannover<br />

für den Aufbruch ins digitale, vernetzte<br />

Zeitalter. Und nun reiht sich <strong>2035</strong><br />

<strong>Berlin</strong> als Leuchtturm für Nachhaltigkeit<br />

ein. Dafür sind wir alle gefragt. Denn der<br />

wichtigste Hebel zu einer klimaneutralen<br />

Stadt, das sind wir. Gemeinsam können<br />

wir die Stadt nachhaltig und lebenswert<br />

für die Zukunft unserer Kinder gestalten.“<br />

Michael Müller<br />

Regierender Bürgermeister<br />

<strong>Berlin</strong>s zwischen 2014 und 2021<br />

„Als ehemaliger Regierender Bürgermeister<br />

<strong>Berlin</strong>s kenne ich die Potenziale<br />

unserer Stadt – insbesondere den Willen<br />

und die Flexibilität, auf Herausforderungen<br />

zu reagieren. Das Potenzial aller<br />

Menschen zusammen ist die Chance,<br />

<strong>Berlin</strong> zu einem der Leuchtturm-Orte<br />

der Welt zu entwickeln. Die Bewerbung<br />

<strong>Berlin</strong>s zur <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> kann dabei die<br />

notwendige Vision sein, um uns jetzt<br />

auf den Weg zu machen und die vielen<br />

Chancen unserer Stadt zu nutzen.“<br />

Eberhard Diepgen<br />

Regierender Bürgermeister von<br />

<strong>Berlin</strong> zwischen 1991 und 2001<br />

„<strong>Berlin</strong> muss sich als deutsche Hauptstadt<br />

und als politisches Zentrum in der<br />

EU immer wieder als prägender Ort darstellen.<br />

Die Bewerbung <strong>Berlin</strong>s zur <strong>Expo</strong><br />

<strong>2035</strong> verbindet die Vision einer klimaneutralen<br />

Metropole mit den städtebaulichen<br />

und gesellschaftspolitischen Aufgaben<br />

des nächsten Jahrzehnts. Visionen<br />

und ganz pragmatische und realistische<br />

Ziele der Stadtplanung gehören dazu<br />

und sollen mit konkreten Projekten verbunden<br />

werden.“<br />

Antje Trölsch<br />

Geschäftsführerin bei<br />

<strong>Berlin</strong>er Tafel e.V.<br />

„Nachhaltigkeit, Armutsbekämpfung<br />

und Bildung sind seit 1993 die zentralen<br />

Themen der <strong>Berlin</strong>er Tafel. In den vergangenen<br />

Jahrzehnten hat sich in diesen<br />

Bereichen viel getan, aber längst nicht<br />

genug. Mit einer <strong>Berlin</strong>er <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong><br />

kann die Stadt ihr Potenzial im Sinne der<br />

Nachhaltigkeitsziele abrufen, bündeln,<br />

vorantreiben und zu einem Leuchtturm<br />

werden. <strong>Berlin</strong>, Du kannst das!“


STATEMENTS<br />

28|29<br />

Heinrich<br />

Strößenreuther<br />

Mitgründer Changing Cities,<br />

GermanZero und Klimaunion<br />

„Olympia 2036 oder <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> – da kann<br />

es für <strong>Berlin</strong> nur eine Antwort geben,<br />

wenn man die Herausforderungen unserer<br />

Zeit verstanden hat: Der Welt zeigen,<br />

dass <strong>Berlin</strong> in einem Jahrzehnt dekarbonisiert<br />

und klimaresilient gemacht werden<br />

kann. <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> mit einem klimaneutralen<br />

und klimaresilienten <strong>Berlin</strong> ist<br />

der Grund, warum die Welt wieder auf<br />

<strong>Berlin</strong> schauen darf.“<br />

Tarek Fansa<br />

Account Executive, gridX GmbH<br />

„Mich motiviert vor allem die Hoffnung.<br />

Die Hoffnung, dass wir als Menschheit in<br />

der Lage sein werden, unseren Planeten zu<br />

bewahren, und dass wir endlich erkennen,<br />

dass ein nachhaltiges und klimaneutrales<br />

Leben der einzig gangbare Weg ist. Es ist<br />

dabei von entscheidender Bedeutung, keine<br />

falschen Hoffnungen zu wecken. Deshalb<br />

müssen wir uns sowohl sozial als auch<br />

wirtschaftlich gegen Greenwashing positionieren<br />

und unsere Lebenszeit weise nutzen,<br />

um die größte Herausforderung unserer<br />

Zeit anzugehen: den Klimawandel.“<br />

Carola Zarth<br />

Präsidentin der<br />

Handwerkskammer<br />

„<strong>Berlin</strong> will bis 2045 klimaneutral werden;<br />

bereits bis 2030 sollen die Emissionen um<br />

65 Prozent gegenüber 1990 sinken. Zeitlich<br />

dazwischen liegt die Ausrichtung der<br />

<strong>Expo</strong> <strong>2035</strong>, über deren Bewerbung derzeit<br />

diskutiert wird. Die Messe könnte eine<br />

Chance für <strong>Berlin</strong> und fürs Handwerk<br />

gleichermaßen sein, seine Weltoffenheit<br />

und seine Fähigkeiten zu Innovation und<br />

Nachhaltigkeit zu zeigen. Seit jeher zählt<br />

im Handwerk nicht, wo man herkommt,<br />

sondern wo man hin will.“<br />

Lu Yen Roloff<br />

Initiatorin &<br />

Co-Founder Plan B<br />

„Wir unterstützen das Konzept, die ganze<br />

Stadt für die <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> zu einem Reallabor<br />

für Transformation zu machen –<br />

und so Entscheider:innen zu aktivieren,<br />

dass sie die in der Stadt vorhandenen<br />

Ressourcen gemeinsam auf das ambitionierte<br />

Ziel eines grünen, sozialen und klimaneutralen<br />

<strong>Berlin</strong>s ausrichten.“<br />

Stephanie Otto<br />

Vorsitzende des Vorstands der<br />

<strong>Berlin</strong>er Stadtreinigung<br />

„<strong>Berlin</strong> ist bunt, vielfältig, kreativ und<br />

auf dem Weg zur Klimaneutralität. Mittendrin<br />

geht die BSR voran: Als Partnerin<br />

des Landes und aktive Gestalterin von<br />

Lebensqualität in <strong>Berlin</strong> leitet uns der<br />

Grundsatz »#Gemeinsam machen wir<br />

<strong>Berlin</strong> besser, grüner und sauberer«. Ich<br />

freue mich auf die <strong>Expo</strong><strong>2035</strong>, bei der wir<br />

unseren Weg zur nachhaltigen Transformation<br />

der Kreislaufwirtschaft zeigen.“<br />

Mehr Namen!<br />

Mehr als 50 Persönlichkeiten befürworten<br />

eine <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> in der deutschen<br />

Hauptstadt. Weitere Unterstützerinnen<br />

und Unterstützer sind u. a.<br />

der ehemalige <strong>Berlin</strong>er Kulturstaatssekretär<br />

Tim Renner, die Unternehmerin<br />

Sonja Jost und Stefan Zimmer, Kommunikationsberater<br />

und Mit-Initiator<br />

des Volksentscheids „<strong>Berlin</strong> 2030<br />

klimaneutral“. Darüber hinaus sind<br />

beispielsweise dabei: Gerd Thomas,<br />

1. Vorsitzender von FC Internationale<br />

<strong>Berlin</strong>, oder Stefan Franzke, Geschäftsführer<br />

von <strong>Berlin</strong> Partner für Wirtschaft<br />

und Technologie GmbH. Eine<br />

aktualisierte Auswahl findet sich auf:<br />

J globalgoalsberlin.de


Gemeinsam<br />

zur <strong>Expo</strong> 35<br />

„Global Goals für<br />

<strong>Berlin</strong> e. V.“ will die<br />

Stadt zum Zentrum<br />

der Nachhaltigkeit<br />

machen. Ein FAQ<br />

über den Verein<br />

Wer steckt hinter „Global<br />

Goals für <strong>Berlin</strong> e. V.?“<br />

„Global Goals für <strong>Berlin</strong>“ hat<br />

sich 2022 gegründet. Der Verein<br />

besteht aus Unternehmer:innen<br />

und Aktivist:innen, aus Studierenden<br />

und Rentner:innen, aus<br />

dazugezogenen <strong>Berlin</strong>er:innen<br />

sowie aus Mitglieder:innen, die<br />

hier geboren sind. Was diese<br />

Menschen eint: das Ansinnen, zu<br />

einer klimaneutralen Stadt beizutragen<br />

– und ein leidenschaftliches<br />

Engagement dafür, dass<br />

<strong>Berlin</strong> zur „Grünpause“ für andere<br />

Millionenstädte wird. Die Vereinszentrale<br />

befindet sich mitten<br />

im Wedding – in einem Altbau<br />

an der Osloer Straße.<br />

Was sind die Leitlinien?<br />

Der Verein ist eine gemeinnützige<br />

Organisation, deren Arbeit<br />

sich an den 17 Nachhaltigkeitszielen<br />

der UN orientiert. Für<br />

das <strong>Expo</strong>-Projekt wird ein partizipativer<br />

Gedanke verfolgt:<br />

Bürger sollen zu Wort kommen,<br />

Communitys Themen setzen,<br />

Verbände Fragen formulieren<br />

und Parteien Antworten liefern.<br />

Die <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> soll zur Agora<br />

werden.<br />

Mit wem kooperiert „Global<br />

Goals für <strong>Berlin</strong> e. V.“<br />

bereits?<br />

„Global Goals für <strong>Berlin</strong>“ sucht<br />

die Zusammenarbeit mit Akteuren<br />

aus Wirtschaft, Wissenschaft,<br />

Politik, Kultur und<br />

Zivilgesellschaft. Schon jetzt kooperieren<br />

namhafte Partner mit<br />

dem Projekt: das Forschungsinstitut<br />

„Fraunhofer FOKUS“,<br />

der Lieferdienst „Go! Express &<br />

Logistics“, der Weltgesundheitsgipfel<br />

„World Health Summit“,<br />

die <strong>Berlin</strong>er Tafel, das Netzwerk<br />

„Stiftung AusserGewoehnlich<br />

<strong>Berlin</strong>“ und der Thinktank „Global<br />

Goals Directory“.<br />

Ein Wertekompass: Die 17 Nachhaltigkeitsziele<br />

der UN umfassen Themen<br />

wie Klimaschutz, Armutsbekämpfung,<br />

Geschlechtergleichheit und Inklusion<br />

Call for Action!<br />

Wer den Verein unterstützen<br />

möchte, kann Mitglied werden.<br />

Auch die Mitgliedschaft<br />

von Firmen, Vereinen und Institutionen<br />

ist erwünscht. Hilfreich<br />

sind ebenso Spenden.<br />

Global Goals für <strong>Berlin</strong> e. V.<br />

Osloer Straße 115, Wedding,<br />

13359 <strong>Berlin</strong><br />

Tel. 030/85 99 46 143<br />

E-Mail:<br />

info@globalgoalsberlin.de<br />

globalgoalsberlin.de<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Global Goals für <strong>Berlin</strong> e. V.<br />

Osloer Straße 115, 13359 <strong>Berlin</strong>,<br />

+49 30 85 99 46 143, J globalgoalsberlin.de<br />

Vertreten durch: Daniel-Jan Girl (Vorstand)<br />

Produktion: Tip <strong>Berlin</strong> Media Group<br />

GmbH, Müllerstraße 12, 13353 <strong>Berlin</strong>,<br />

+49 030 23 32 69 600, J tip-berlin.de<br />

Geschäftsführung: Robert Rischke<br />

Redaktion: Stefanie Dörre (V.i.S.d.P.),<br />

Philipp Wurm (Ltg.)<br />

Grafik: Jonas Schulte (AD), Tobias Meyer,<br />

Jenny Watkinson<br />

Bildredaktion: Lena Ganssmann,<br />

Víctor Fernández Hernández<br />

Druck: MÖLLER PRO MEDIA ® GmbH<br />

Gedruckt auf Recycling 100% Altstoff<br />

Hinweis: Der Verein Global Goals für<br />

<strong>Berlin</strong> e. V. ist eingetragen als gemeinnütziger<br />

Verein (nach § 60a Abs. 1 AO festgestellt,<br />

Voraussetzungen nach §§ 51, 59, 60 und<br />

61 AO erfüllt) beim Amtsgericht Charlottenburg<br />

im Vereinsregister unter VR 39989 B.<br />

Bildnachweise<br />

Cover: Graft; S. 3: Global Goals für <strong>Berlin</strong>; S. 5: Daniel-Jan Girl; S. 6/7: IMAGO / Mika Volkmann;<br />

IMAGO / ingimage; S. 8: IMAGO / ingimage; S. 9: IMAGO / Pond5 Images; S. 12/13:<br />

Max, Hanna, Niko, Heidi, Sami; S. 16/17: Langhof GmbH; Marlene Rybka; Langhof S. 18/19:<br />

Jan Colomer / Jakob Kukula; S. 20: Reallabor Radbahn; Impact Hub; S. 21: Dietmar Gust;<br />

S. 22/23: Adrian König / realities:united / Flussbad <strong>Berlin</strong> e.V.; Eldenaer4Zero; S. 24: Hexafarms;<br />

S. 26: victor / Unsplash; S. 27: milly-vueti / unsplash; Lena Kern; S. 28: IMAGO /<br />

Funke Foto Services; IMAGO / Bernd Elmenthaler (2); Dietmar Gust; S. 29: IMAGO / Funke<br />

Foto Services; Funke Foto Services; Marie Staggat; Manuela Clemens; BSR


Heute schon im Morgen<br />

experimentieren.<br />

Kannst du dir nicht<br />

ausdenken?<br />

Ich schon.<br />

Christian, Bauingenieur<br />

DIE AUSDENKER<br />

Deutschlands beratende<br />

Ingenieurinnen und Architekten<br />

www.die-ausdenker.com


GEMEINSAM<br />

ZUKUNFT<br />

GESTALTEN<br />

Die Herausforderungen unserer Zeit führen auch zu einer<br />

Transformation der Abfallwirtschaft und Stadtsauberkeit:<br />

Klimaneutralität, Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung,<br />

Urbanisierung – Trends und Notwendigkeiten, die unser<br />

Handeln prägen. Gemeinsam mit Mitarbeiter:innen und<br />

Kooperationspartnern gestalten wir unser Engagement<br />

und die Zukunft unserer Stadt aktiv mit – für Nachhaltigkeit<br />

und Lebensqualität in <strong>Berlin</strong>.<br />

www.bsr.de

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